Mächtige Anti-Fossil-Lobbys zielen auf Studenten

685 Colleges haben bereits ihre Unterstützung für Klimaalarmismus bekundet.

Universitäten und andere Institutionen in ganz Amerika sind Ziel einer aggressiven Klimakrisen-Kampagne, die verlangt, dass man komplett dem Verbrauch fossiler Energieträger abschwören soll. Im Zuge dieses Prozesses werden legitime Förderungsquellen geopfert, objektive Bildung und wissenschaftliche Programme kompromittiert, und die Karrieren nicht konform gehender Forscher werden angegriffen.

Wie Kimberley Strassel im Wall Street Journal berichtet, bietet eine solche Förderorganisation, nämlich „UnKochMyCampus“ einen „Campus-Organisations-Leitfaden“ an, wie man jedes College, dass gegen „progressive Werte“ ist, „bloßstellen und unterminieren“ kann.

Unter Federführung von Greenpeace, Forecast The Facts und der American Federation of Teachers werden Studenten auf deren Website zu einer Liste von Universitäten dirigiert, die Geld von den Koch Foundations erhalten haben. Der Leitfaden bietet auch Schritt-für-Schritt-Instruktionen an, wie man „vertrauenswürdige Verbündete und Informanten“ rekrutieren kann (einschließlich liberale Studenten, Fakultäten und Ehemalige), die fordern, dass die gesetzliche Informationsfreiheit bei beleidigenden Programmen und Professoren aufgehoben wird.

Die American Federation of Teachers und die National Education Association haben sogar eine eintägige Konferenz im März gesponsert, auf der besprochen wurde, wie man den Studenten die „nötigen Fähigkeiten vermittelt, irgendwelche Einflüsse von Koch zu untersuchen und öffentlich zu machen“. Die Finanzierung von Linksaußen-Beitragenden für deren Einfluss steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt.

Es scheint okay, dass der Milliardär und Umweltaktivist Tom Steyer und seine Frau 40 Millionen Dollar ausgelobt haben, um das TomKat Center for Sustainable Energy bei Stanford zu gründen. Steyer, ein prominenter Klimaalarmist, Anti-Keystone-Lobbyist sowie Befürworter einer Kohlenstoffsteuer, gab auch 74 Millionen Dollar aus zur Unterstützung von Kandidaten für den Kongress 2014, die seine über-liberalen Agenden voranbringen wollten.

In einem kürzlich erschienenen Bericht der National Association of Scholars mit dem Titel [übersetzt] „Nachhaltigkeit: der Neue Fundamentalismus höherer Bildung“ wird diskutiert, wie man Universitäten weiterhin dazu bringen kann, Bastionen progressiver Ideologie zu sein. Geschrieben von Rachelle Peterson und Peter Wood vom Intercollegiate Studies Institute hat man die Bewegung zum größten Teil dem ehemaligen Senator und jetzigen Außenminister John Kerry und seiner Frau Teresa Heinz zu verdanken nach dem Hubschrauber-Absturz mit deren früheren Ehemann im Jahre 1991.

Auf dem Treffen des UN-Erdklimagipfels in Rio 1992 haben die beiden Institutionen erkannt, dass Colleges und Universitäten wichtige Brutstätten für eine neue Initiative der „nachhaltigen Entwicklung“ sind. Dieses Mantra wurde von den UN als Doktrin für die Agenda 21 übernommen und wurde unbemerkt in die einzelnen Landkreise Amerikas geschmuggelt via deren International Council for Local Environmental Initiatives (ICLEI).

Im Jahre 1992 haben Kerry und seine spätere Ehefrau Heinz die nichtkommerzielle Organisation „Second Nature“ ins Leben gerufen mit der Mission, „eine nachhaltige Gesellschaft zu kreieren durch die Transformation hoher Bildung“. Die Organisation begannen, Professoren anzuwerben, darunter Ökologen, Wissenschaftler, Philosophen und Poeten, die willens waren, Nachhaltigkeit in ihre Lehrveranstaltungen einfließen zu lassen zusammen mit der Ermutigung, neue Zentren von Nachhaltigkeits-Studien einzurichten. Als primäre und erfolgreichste Ziele von Second Nature erwiesen sich College-Präsidenten, die eine Fähigkeit ohnegleichen besaßen, der Bewegung zur Reife zu verhelfen zusammen mit finanzieller Flexibilität, um mit neuen Technologien und Programmen zu experimentieren. Eine Gruppe von 12 Führern von Instituten waren bei der Gründung zugegen, darunter die Präsidenten der Arizona State University Michael Crow und der University of Florida Bernard Machen.

Die Gruppe verpflichtete sich, „den wissenschaftlichen Konsens anzuerkennen, dass die globale Erwärmung real und zum größten Teil vom Menschen verursacht ist“. Außerdem wollten sie ein Beispiel geben, „Kohlenstoff-neutral“ zu werden. Unter anderem engagierten sie sich in Aktivismus bzgl. Aktienhalter unter den Colleges, um Druck auf die Unternehmen auszuüben, sich zu klimaneutralem Verhalten zu bekennen. Bis Januar 2015 haben sich 685 Colleges und Universitäten bereits dazu bekannt.

Unter Mithilfe von mega-finanzierten grünen Gruppen, kriecherischen Medien und willfähriger Politiker nahm die Bewegung rasch Fahrt auf. Eine kürzliche, von Greenpeace gesponserte Attacke der New York Times auf Dr. Willie Soon vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics warf diesem vor, seine Forschungsfinanzierung nicht bekannt gemacht zu haben, obwohl genau diese Gelder ordnungsgemäß über die offiziellen Kanäle der Institution gelaufen sind.

Zwei Tage nach Erscheinen des Artikels in der Times sandte der hochrangige Politiker der Demokraten im Natural Resources Committee Raul Grijalva Briefe an die Arbeitgeber der Universitäten, in denen er sieben Forscher als Skeptiker der Klimakrise identifizierte. Alle wurden aufgefordert, Details über ihre Drittmittel-Zuwendungen bekannt zu geben.

Außerdem haben die demokratischen SenatorInnen Barbara Boxer, Ed Markey und Sheldon Whitehouse versucht, Klima-Renegaten einzuschüchtern, indem sie 107 Briefe an Denkfabriken, Handelsgesellschaften und Unternehmen sandten mit der Forderung, die gleichen Informationen zu liefern.

Im Endeffekt bedeutet dies, dass man vermutlich keinem Wissenschaftler mehr vertrauen kann, der Forschungsförderungen von irgendwelchen Sponsoren mit Spezialinteressen erhält. Jedoch wollen wir uns daran erinnern, dass Politiker der Regierung und Bürokraten, die ihre Autorität und Budgets steigern wollen, genau das gleiche große Eigeninteresse haben und dass fast die gesamte Klimaforschung auf universitärer Grundlage von den öffentlichen Zuwendungen abhängt, die diese zur Verfügung stellen.

Jene Forschungsergebnisse wiederum führen zu Milliarden Dollar Energiekosten für die Verbraucher. Da ist es kein Wunder hinsichtlich der Notwendigkeit für die alarmistischen Aktivisten, dass sie sich angesichts der seit 18 Jahren nicht mehr gestiegenen Temperaturen trotz steigenden CO2-Gehaltes als Hexenjäger betätigen. Sowie die Klimaangst verschwindet, verschwinden auch Macht und Geld.

Link: http://www.cfact.org/2015/05/04/powerful-anti-fossil-energy-lobbies-target-students/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Das hier beschriebene Rezept in den USA wird wohl so ähnlich auch in Deutschland gehandhabt. Da man hierzulande aber nie etwas über diese Praktiken erfährt, habe ich diesen Beitrag aus den USA übersetzt.

C. F.




Wird David Cameron UK zu einem Energie-Kraftwerk machen?

Der Premierminister der Torys David Cameron und seine neue konservative Regierung haben die Entwicklung der riesigen Gasreserven in UK auf einen der vordersten Plätze in ihrer Prioritätenliste gehoben, um die Inselnation zu einem „Kraftwerk Nord“ zu machen.

„Wir werden weiterhin die sichere Entwicklung von Schiefergas unterstützen und sicherstellen, dass sich lokale Gemeinden am Fortschritt durch großzügige Sponsorgelder beteiligen“, schrieben konservative Politiker 2015 in ihrer Wahlplattform.

„Wir werden einen Sovereign Wealth Fund [etwa: souveräner Wohlstandsfonds] für den Norden von England ins Leben rufen, so dass die Schiefergasreserven des Nordens dazu verwendet werden, in die Zukunft des Nordens zu investieren“, fügten die Torys hinzu.

Die „Kraftwerk“-Agenda wurde geschaffen, um den Städten in Nordengland mehr Kontrolle über ihre Entwicklung zu gewähren, aber Teil dieser Agenda ist es, die Erdgasreserven der Region zu entwickeln, und zwar in der Bowland Shale Formation. Die Entwicklung von Schiefergas im Norden könnte 30 Milliarden britische Pfund an ökonomischen Aktivitäten ergeben und etwa 13.000 Arbeitsplätze schaffen. Dies geht aus einer Studie der Industrie hervor.

Diese Neuigkeiten wurden durch die Anhänger freier Märkte begrüßt, die die Energieerzeugung begünstigen und mehr lokale Kontrolle über ökonomische Belange bevorzugen.

Wir begrüßen den Entschluss der Regierung, Schiefergas als ein Sprungbrett für ihre ,Kraftwerk Nord-Agenda‘ zu entwickeln“, sagte Lord Nigel Lawson of Blaby, Vorsitzender des Global Warming Policy Forum (GWPF). „Die Entwicklung von Schiefergas könnte innerhalb kurzer Zeit eine neue Energieindustrie erzeugen, die Milliarden dringend benötigter Einnahmen erwirtschaftet“.

Die British Geological Society schätzt, dass das Bowland-Feld etwa 37,6 Billionen Kubikmeter Erdgas enthält, womit es die größte Schieferformation des Landes ist. UK verfügt noch über zwei andere große Schieferformationen, nämlich dem Weald Basin in Südengland und dem Midland Valley in Schottland.

Schon jetzt haben Unternehmen aus der ganzen Welt Milliarden von britischen Pfund als Kapital nach Nordengland gepumpt, um in die Entwicklung der Region zu investieren. Aber die Entwicklung der Energiequellen dieser Region stößt immer noch auf Widerstand, weil das die globale Erwärmung betreffende Gesetz in UK zu langen Verzögerungen auf lokalem Niveau durch umweltliche Opposition geführt hat.

Konservative Gruppen fordern die Regierung Cameron jetzt auf, das im Jahre 2008 beschlossene Gesetz bzgl. der globalen Erwärmung sofort abzuschaffen, hat es doch zu höheren Steuern und Energiepreisen geführt. Allerdings hat UK-Kanzler George Osborne im Jahre 2100 geschworen, mit der Kappung von CO2-Emissionen weiterzumachen – wobei er jedoch hinzufügte, dass er dies „nicht langsamer, aber auch nicht schneller machen wolle als die anderen Länder in Europa“.

Aber mit dem gewaltigen Wahlsieg der Konservativen bekam Osborne die Gelegenheit, mit der Schieferentwicklung voranzukommen. Osborne ist ein großer Befürworter des Kraftwerk Nord-Planes, so dass Schiefergas schon bald Realität für die Briten werden könnte.

Allerdings dürfte die Schiefergas-Entwicklung einige Zeit in Anspruch nehmen, bevor man die Produktion in großem Umfang erreicht. In einem Bericht des Environmental Audit Committee heißt es, dass Schiefergas noch weitere 10 bis 15 Jahre wohl nicht erzeugt werden könne – aber der Bericht des Komitees war ausgesprochen tendenziös gegen Gas, so dass man diese Aussage vielleicht nicht so ernst nehmen sollte.

Link: http://www.thegwpf.com/will-david-cameron-make-the-uk-an-energy-powerhouse/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Anstatt dass die Welt von Deutschland lernt – sollte nicht lieber Deutschland mal nach UK schauen? Wäre das nicht sehr wichtig für die FDP?




Klima-Hysterie im Staatsfernsehen ZDF: Katastrophe in Deutschland !?

(1)  Behauptung [1] : ‚Es gibt in Deutschland einen Trend zu mehr Tornados‘

       Realität:

Hier der Videoausschnitt der ZDF heute Propaganda-Sendung vom 23.5.15 in „heute“ um 19:00. Anlass der Hofberichterstattung ist der „Monitoring“ Bericht der Bundesregierung zum Klimawandel in Deutschland

(2)  Behauptung [1] : ‚Es gibt in Deutschland einen Trend zu mehr Stürmen‘

       Realität:

(3)  Behauptung [1] : ‚Es gibt in Deutschland einen Trend zu mehr
Hochwasser‘

       Realität:

…und so zeigen denn auch die säkularen Pegel-Messungen an den Deutschen Flüssen keinen Trend; im Gegenteil: Die extremen Hochwasser traten in früheren Jahrhunderten auf, und das trotz der Fluß-Begradigungen im 20. Jahrhundert:

Das alles bestätigt nicht nur der DWD, sondern auch andere namhafte Institute und Wissenschaftler in Deutschland:

(4)  Behauptung [1] : ‚Es gibt in Deutschland einen Trend zu mehr Extremwetter‘

     Realität: Namhafte Wissenschaftler und Institute finden nichts dergleichen :

(5)  Behauptung [1] : ‚Es gibt in Deutschland einen Trend zu mehr Hitze‘

       Realität:

Seit 15 Jahren stagniert auch in Deutschland die Temperatur, wie seit 17 Jahren global [2] :

F a z i t :

Das ZDF verbreitet zu Klima-Trends in Deutschland ungeprüft Behauptungen, die falsch sind ! Die Wetter- und Klima-Messungen zeigen: Es gibt keine Trends zu mehr Extremwetter in Deutschland.

Q u e l l e n :

[1]  ZDF-Nachrichten, 23.05.2015, 19 Uhr

[2]  http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/deutscher-wetterdienst-argumentiert-gegen-seine-eigenen-klima-messungen/ : 14.05.2015

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Anmerkung: Der vorstehende Beitrag ist im Anhang als PDF zum Download verfügbar, mit besserer Qualität der Abbbildungen.

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Related Files




West Virginia verlangt juristische Genehmigung bei staatlichen Vorschriften für Kraftwerke

CO2-Pläne

Am 2. Juni 2015 hat die Obama-Administration einen Gesetzentwurf vorgelegt, dem zufolge den Kraftwerken in den USA eine Reduktion der CO2-Emissionen um 30% bis zum Jahre 2030 unter das Niveau des Jahres 2005 vorgeschrieben wird. Der Website der EPA zufolge bietet der Entwurf, auch als Clean Power Plan bezeichnet, „Leitlinien für die Staaten, Pläne zu entwickeln, um staatsspezifische Ziele zu erreichen, die Kohlenstoff-Verschmutzung zu reduzieren, und es gibt ihnen die Flexibilität, ein Programm zu entwerfen, das am sinnvollsten für ihre jeweilige Lage ist“.

Der Umstand, dass Emissionskürzungen im Kraft gesetzt werden können ohne Zustimmung des Kongresses erweist sich als kontrovers auf beiden Seiten der Debatte.

Bisherigen staatlichen Gesetzen zufolge hatte das Umweltschutz-Ministerium die Möglichkeit, entsprechende Pläne zu entwickeln und der EPA direkt zuzuleiten. Dies ändert sich mit dem neuen Gesetz, wird doch jetzt vorgeschrieben, dass der Plan zuvor von den staatlichen Gesetzgebern genehmigt werden muss.

,Dem Volk eine Stimme geben‘

In einem Statement bezüglich der Unterschrift des Gouverneurs hat der Präsident und geschäftsführende Direktor der American Coalition for Clean Coal Electricity Mike Duncan gesagt: „Dieses Gesetz wird sicherstellen, dass die gewählten Repräsentanten von West Virginia das Sagen bzgl. dieser Vorschriften haben, die direkt die Familien und Industrie des Staates betreffen. Indem sie den gesunden Menschenverstand bei der Energiepolitik einsetzen, helfen diese Führer, Amerikas Energie- und wirtschaftliche Zukunft sicherzustellen“.

Nelson, größter Sponsor des Originalgesetzes, kommentierte über seine Motivation, dieses Gesetz zu formulieren: „Ich hatte den Eindruck, dass die Vorschriften der EPA im Rahmen ihres Clean Power Plans nicht verfassungskonform sind und wollte sicherstellen, dass vor der Inkraftsetzung seitens des Umweltschutz-Ministeriums die bundesstaatlichen Gesetze damit konform gehen. Die Stimmen aller Regulatoren, Bewohner und Industrien, die von diesen neuen Vorschriften betroffen sind, müssen gehört werden, bevor ultimativ entschieden wird, ob die Clean Power Plan-Vorschriften das Richtige für West Virginia sind“, fügte Nelson hinzu.

Link: http://news.heartland.org/newspaper-article/2015/05/14/west-virginia-requires-legislative-approval-state-power-plant-regulatio

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Und wieder ein Beitrag von H. Sterling Burnett, der beschreibt, wie der Krieg zwischen Pro und Kontra Erneuerbare in den USA fahrt aufnimmt. Zeichnet sich so etwas irgendwann auch in Deutschland ab? Werden wir hier auch irgendwann gefragt?




Hochradioaktive Abfälle – will man wirklich ein Endlager?

In Deutschland geht man davon aus, dass allein für die Festlegung eines Standortes bis zu 40 Jahre nötig sind. Wie machen das andere Länder? Finnland hat einen Standort, und der Beginn der Einlagerung ist für 2020 geplant. Schweden hat einen Standort, Einlagerungsbeginn 2025. Frankreich hat auch einen Standort, die Einlagerung wird jedoch erst in einigen Jahrzehnten beginnen.

In den USA glaubte man bis 2010 nicht nur einen Standort, sondern ein fast fertiges Endlager zu haben, nämlich Yucca Mountain. Durch eine Entscheidung der Obama-Regierung ist aber alles wieder offen. 

Die Schweiz hat noch keinen Standort, aber 6 mögliche ermittelt. Man ist dabei, sich auf einen davon festzulegen und zügig mit den bergtechnischen Arbeiten zu beginnen.

Bei uns gibt es nicht nur einen absurden Zeitplan, sondern auch eine absurde Endlagerkommission. Viele Köche verderben den Brei. Ganz ungenießbar wird das Ergebnis, wenn hauptsächlich Leute im Brei herumrühren, die vom Kochen keine Ahnung haben.

Die Kommission aus 34 Mitgliedern ist folgendermaßen zusammengesetzt:

• Personen, die aufgrund ihrer Fachkenntnisse mögliche Gefahren durch Radioaktivität beurteilen können (Mediziner, Strahlenbiologen): 0 Personen

• Geologen, Geochemiker, Bodenkundler, Chemiker: 5 Personen

• Als Mitglieder, bei denen man ein gewisses Verständnis für naturwissenschaftliche Fragen erwarten kann, sind zu nennen:  3 Physiker, 8 Techniker und Agrarwissenschaftler.

• Die Mehrheit, 18 Personen, steht der Naturwissenschaft und der Technik fern. Das wird aber nicht als Mangel angesehen.

Offenbar soll in der Sache nur möglichst lange herumgerührt werden, und jeder darf mitrühren.

„Die Kommission hat die Aufgabe, einen breiten gesellschaftlichen Diskurs zu organisieren.“ Das sagte ein Mitarbeiter des Niedersächsischen Umweltministeriums, der Historiker Dr. Detlev Möller, der nicht, wie man denken sollte, für das Ausgraben steinzeitlicher, germanischer und römischer Abfälle zuständig ist, sondern für das Eingraben radioaktiver Abfälle. Herr Möller ist nicht Kommissionsmitglied, dagegen ein Herr Müller, er ist sogar einer der beiden Vorsitzenden.

Aus dem Protokoll einer Bundes-Ausschusssitzung: „Müller schlug eine wesentlich umfangreichere, soziologisch-philosophische Annäherung an die Thematik vor.“ Alles klar? Mir nicht.

Jemand, welcher der Kommission nicht angehört, aber ihr nahesteht, sagte, es ginge überhaupt nicht um Strahlen. Aber warum sonst? Nur den Aberglauben der Menschen fördern und dann scheinheilig sagen, man müsste die Sorgen der Menschen erst nehmen? 

Es sollte doch geklärt werden, welche Gefahren von Radioaktivität im Allgemeinen und den vorhandenen Abfällen im Besonderen ausgehen, und warum eine Einlagerung in Gorleben keine ausreichende Sicherheit gegen solche denkbaren Gefahren bietet.

Viele Kommissionsmitglieder haben durchaus Meinungen zur Radioaktivität, denen aber folgende Fehler zugrunde liegen:

  1. Die natürliche Radioaktivität der Erde wird nicht zur Kenntnis genommen. Dabei kann alle künstliche Aktivität nur ein winziger Bruchteil der natürlichen sein.
  1. Die Ergebnisse von nunmehr über 100 Jahren strahlenbiologischer Forschung sind ihnen unbekannt oder werden ignoriert.
  1. Risiko wird mit Risikopotential gleichgesetzt. Zwar lässt sich die ganze Menschheit umbringen, wenn man die Leute das vorhandene Plutonium löffelweise schlucken lässt, aber so etwas geht auch mit Kochsalz, 200 g davon sind tödlich. Mit einem einzigen Hammer lässt sich eine beliebige Zahl von Menschen erschlagen. Gerade Plutonium spielt in Sicherheitsanalysen keine Rolle, weil es sehr unbeweglich ist. So war das auch in Fukushima.

Was sagen aber die Kommissionsmitglieder zur Radioaktivität, wenn sie doch einmal darüber sprechen: „Allerdings können wir Aussagen machen zu einer hochgiftigen Strahlung, die noch über viele hunderttausend Jahre so giftig sein wird, dass sie das Menschenleben und das Leben auf dieser Erde in ihrer Existenz bedroht“ (Ralf Meister, Bischof, Theologe). „Er (der Atommüll) ist da und stellt für die heutige und zukünftige Gesellschaft eine existenzielle Bedrohung dar“ (Sylvia Kotting-Uhl, Kunsthistorikerin).

So reden diese Leute über die radioaktiven Abfälle, durch die noch kein Mensch zu Tode gekommen ist!

Einem anderen Kommissionsmitglied, dem Niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel, kann keine Aktivitätsmenge zu klein sein, um nicht gigantische Maßnahmen zu rechtfertigen. Er verlangt die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Asse. 

In Fukushima wurde ein Vielfaches dessen, was in der Asse in 500 bis 800 m Tiefe an künstlicher Radioaktivität vorhanden ist, in einer dicht bewohnten Gegend auf der Oberfläche verstreut. Weltgesundheitsorganisation WHO und UNSCEAR (United Nations Scientific Committee on the Effects of Atomic Radiation) haben festgestellt, dass es in der Umgebung von Fukushima keine erkennbaren Gesundheitsschäden bei der Bevölkerung gibt. Was soll dann aber die Rückholung der Abfälle aus der Asse?

Herr Wenzel erklärte auf meine Frage bei einer Veranstaltung am 27.04.2015, dass in seinem Ministerium UNSCEAR und WHO nicht anerkannt werden, jedenfalls was die Beurteilung von Strahlenwirkungen betrifft. 

Sollte man sich nicht erst einmal darüber einigen, was Radioaktivität ist und wie sie wirkt? Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), bezüglich der Leitung keine Fachbehörde, ist in der Kommission nicht vertreten, hat aber immerhin ein Kriterium für die Beurteilung von Endlagern: Sicherheitsanalysen müssen zu dem Ergebnis kommen, dass auch bei den unwahrscheinlichsten Störfällen niemals jemand einer höheren jährlichen Strahlendosis ausgesetzt wird als 0,1 Millisievert (mSv) pro Jahr. Dazu schreibt das BfS: „Angenommen, eine Million Menschen wären permanent einer Strahlendosis von 0,1 mSv/Jahr ausgesetzt, dann würden dadurch im statistischen Durchschnitt 5,5 von ihnen pro Jahr zusätzlich an Krebs sterben.“

Dieses Rechenergebnis lässt sich nicht überprüfen. Es beruht auf der LNT-Hypothese (linear no threshold), welche zunehmend in Zweifel gezogen wird. Sie besagt, dass jede noch so kleine Strahlenwirkung einen schädlichen Einfluss hat.

Aber nehmen wir einmal an, es wäre wirklich so. Als Wahrscheinlichkeit bezeichnet man den Quotienten (Betrachtete Fälle) : (Gesamtzahl), also hier 5,5 : 1.000.000 = 0,0000055. Das Ergebnis lässt sich auch in Promille angeben: 0,0055 Promille. Diese Krebswahrscheinlichkeit ist das Risiko.

Wie sicher leben wir sonst? Von 1.000 Männern, die ihren 40. Geburtstag feiern, sterben 2 im folgenden Jahr, nur 998 können ihren 41. Geburtstag feiern. Das ist eine Sterbewahrscheinlichkeit von 2 : 1.000 = 0,002 bzw. 2 Promille. Genauer nach Statistischem Bundesamt für 2000/2002 : 0,00191. Das ist nun nicht nur unabwendbares Schicksal. Durch gesunde Lebensweise lässt sich das Risiko merklich vermindern.

Auch der Staat kann und soll etwas tun, um das Risiko zu vermindern, durch das Gesundheitssystem und anderes, selbst wenn sich das nur in zehntel Promille auswirkt. Ist es aber gerechtfertigt, mindestens 50 Milliarden Euro einzuplanen, damit für wenige Menschen, und auch nur in unwahrscheinlichen Fällen, deren Risiko unter 2,0055 Promille bleibt und nicht etwa auf 2,006 Promille steigt? Mit der Million rechnet das BfS natürlich nur, damit keine Bruchteiltoten herauskommen, niemand plant ein Endlager unter einer Millionenstadt.

In der Endlagerkommission sind, wie erwähnt, auch einige wenige Fachleute, und ich hatte Gelegenheit, mit einem davon zu sprechen. Ich fragte ihn, ob es die Endlagersuche nicht erleichtern würde, wenn man höhere Grenzwerte als die 0,1 mSv/a zuließe. Nein, sagte er. Für jeden einigermaßen geeigneten Standort würden die Sicherheitsanalysen zu dem Ergebnis kommen, dass diese 0,1 mSv/a eingehalten werden können.

Was soll dann aber die Standortsuche, und was will der Betreffende in der Kommission? Sich darum bemühen, dass es etwas schneller geht. Wenn man z.B. einen Standort nur per Bohrungen erkundet und nicht ein ganzes Bergwerk herstellt, könnte das 10 Jahre sparen. Statt 160 Jahren also nur 150? Ich weiß nicht recht.

Ich will mich nicht auf Spekulationen einlassen. Sicherlich haben alle Kommissionsmitglieder persönliche Grunde, warum sie mitmachen. Ehrenhafte werden kaum darunter sein 

Hannover, im Mai 2015