Deepwater Horizon fünf Jahre später: Lektion gelernt

 

Rückblickend berichtete CNN: „Es gab düsteren Vorhersagen von dem, was folgen würde. Umweltschützer und andere versteiften sich auf einen massiven Zusammenbruch der Umwelt.“ In der Tat gab es extreme Behauptungen, darunter eine von Matt Simmons, für seine Peak-Oil-Panikmache bekannt, der vorhersagte: „Das Rohöl treibt bis nach Irland.“

Nun, 5 Jahre später, sehen wir, dass der Deepwater Horizon-Unfall eine Tragödie war, die dramatischen Behauptungen jedoch Übertreibungen waren. Nichtsdestotrotz wurde die Lektion gelernt – sowohl in Bezug auf die Widerstandsfähigkeit der Umwelt als auch sicherer und zuverlässiger Offshore-Aktivitäten.

 

Louisianas Senator David Vitter (vorstehende Abbildung) reflektiert: „In den fünf Jahren seit der Deepwater Horizon Ölpest habe ich mit meinem Vitter2-Kollegen gearbeitet, um zu gewährleisten, dass diese Art von Tragödie nie wieder passiert. Das Unglück, und dann Präsident Obamas komplett fehlgeleitetes Offshore-Bohrungs-Moratorium, verursachte wirtschaftliches Chaos in Louisiana. Natürlich gibt es Lehren daraus zu ziehen, und während viele wichtige Reformen durchgeführt wurden, gibt es noch eine Menge Arbeit in Richtung Genesung und Umsetzung der wichtigsten Wiederherstellungsgesetze. “

In Vorbereitung auf das 5-jährige Jubiläum der Ölfreisetzung gab BP einen ausführlichen Bericht heraus: Wiederherstellung und Restaurierung der Umwelt – und kommt laut Bloomberg Business [früher Business Week, Nachrichtenmagazin] zu dem Schluss, die freigesetzte Menge Öl habe „das Ökosystem nicht dauerhaft geschädigt“. Es ist nicht verwunderlich, dass BP versucht, sein schwer angeschlagenes Image aufzupolieren. Aber nachdem BP 28 Milliarden Dollar für Aufräumarbeiten und Ansprüche aufgebracht hat, scheinen andere damit einverstanden.

Obwohl die Sumpfgebiete verölt waren, die Unternehmen gekämpft haben, die Strände geschlossen waren und die Wiederherstellung andauert, war es nicht die ökologische Klippe, die Anti-Erdöl-Gruppen vorhergesagt hatten.

Trotz der 13 Meilen Küste, die unter der „schweren Verölung“ gelitten hatten, berichtet das Science Magazine: „Die Natur kommt überraschenderweise wieder auf die Beine.“ Es stellt fest: „Die Braun-Pelikane waren zum Beispiel ein Aushängeschild der Schrecken der Ölpest, aber es gibt keine Anzeichen, dass deren Population insgesamt zurückgegangen ist. Die Anzahl der Shrimps in der Bucht ist ein Jahr nach dem Ölaustritt sogar gestiegen“. Und die Spatzenvölker der Bucht, die nur wenige produktive Nester in den verölten Flächen hatten, haben keinen „Rückgang der Gesamtzahl“ erlitten. „Allgemeine kleine Fische erlitten bis zu einem Jahr nach dem Ölaustritt eine Vielzahl von Anomalien“, jedoch haben Wissenschaftler keine Beweise dafür gefunden, dass die Anzahl der Fische in den Flussmündungen von Louisiana zurückgegangen ist. „Sogar die Ameisen beginnen zurückzukommen und bleiben.“

Blum & Bergeron exportiert getrocknete Garnelen in der dritten Generation in Familienbesitz. Nach Louis Blum, Jr. war es gerade nach der Erholung von den Wirbelstürmen Katrina und Rita, als „BP kam.“ Er sagt: „Es ruinierte unsere Branche und uns für das Gesamtjahr“. Blum musste seine Mitarbeiter entlassen und schloss das Geschäft fast für immer. Die International Business Times berichtet: „Das Unternehmen erhielt schließlich über 106.000 Dollar von BP.“ Während es noch ein Kampf war, kamen die Mitarbeiter zurück und der Umsatz „stieg wieder auf das Vor-Ölaustritt-Niveau“.

BloombergBusiness bestätigt: „Die Wildtierpopulationen sind wieder auf die Beine gekommen.“ Obwohl Delfine und Austern eine Ausnahme sind, weisen die Berichte darauf hin, dass für beide Arten eine erhöhte Sterblichkeit bereits vor dem Ölaustritt begann.

 

Austern sind empfindlich und werden durch „Salzgehalt, Wassertemperatur, und Parasiten“ beeinflusst. Das Frischwasser, das zum Ausspülen des Öls genommen wurde, kombiniert mit Louisianas Abzweigung von frischem Wasser in den Golf und das Mississippi Hochwasser im Jahr 2011 haben allesamt den Salzgehalt reduziert.

Science zitiert Pete Vujnovich Geschichte, ein Austern-Züchter in der dritten Generation. „Nach dem Ölaustritt kaufte er Felsen und Schalen zum Nachfüllen einiger seiner Riffe mit Geld aus einem von BP bereitgestellten Ausgleichsfonds. Diesen Bereichen scheint es gut zu gehen. Aber ältere Riffe sind viel weniger fruchtbar als vorher“. Weiter heißt es: „Die Wissenschaftler haben keine Antwort für ihn. In den Jahren 2012 und 2013 stellten Forscher Käfige mit Austern in die Bucht, einige an Orten mit Öl, andere an Stellen, die nicht dem Öl ausgesetzt waren, um zu sehen, wie es den reifen Austern erging. Sie sahen keinen Unterschied.“

Erosion in den Sumpfgebieten ist ein weiteres Problem, das vor dem Ölaustritt begann, aber danach kam es „auf Hochtouren“. Science betont: Hochwasserschutzprojekte entlang des Mississippi hungerten die Bucht aus von frischem Sediment stromaufwärts. Nun ist die Vegetation wieder gewachsen und die Erosionsraten sind abgeklungen.

In der beliebten Urlaubsstadt von Grand Isle, dessen Strände für drei Jahre geschlossen blieben, sagt Jean Landry, ein lokaler Programm-Manager für The Nature Conservancy [gemeinnützige Naturschutzorganisation]: „Dieser Sommer fühlt sich viel positiver an als alle anderen der letzten 5 Jahre. Man sieht, wie die Leute in ihre Sommerhäuser zurückkommen, anstatt sie an Aufräumarbeiter zu vermieten. “

Das Wasser ist sauber, und „die Tests der FDA [behördliche Lebensmittelüberwachungs – und Arzneimittelzulassungsbehörde] an essbaren Meeresfrüchten zeigen keinen Überschuss an Kohlenwasserstoffen in der Lebensmittelversorgung der Region.“ Es ist wichtig zu erkennen, nach den Schätzungen National Research Council , „dass jedes Jahr das Äquivalent von 560.000 bis 1,4 Millionen Barrel Öl, etwa ein Viertel der Menge, die durch BP ausgeflossen war, ganz natürlich aus dem Boden des Golfs sickert.“

 

„Die Botschaft ist optimistisch“, so Ed Overton, einer der LSU Chemiker, der Jahre damit verbracht hat, die chemische Veränderungen des an Land gespülten Deepwater-Öls zu verfolgen. Wie in Science zitiert, sagt Overton: „Ich denke, die große Geschichte ist, dass es bemerkenswert ist, wie Mutter Natur sich selbst heilt. Es ist wirklich schwer, dauerhafte Auswirkungen zu finden“. Ebenso erklärt CNN: „Der Ozean-Naturschützer Philippe Cousteau erlebte viele der Folgen des Unglücks im Jahr 2010 selbst mit, aber als er im vergangenen Monat wieder im Golf in der Nähe einer Bohrinsel tauchte, war er von der Fülle von Bernsteinmakrelen, Hammerhaien und anderer Meeresbewohner erstaunt“.

Der Deepwater Horizon Ölaustritt hat uns viel über die Elastizität von Mutter Natur gelehrt. Während das Macondo-Rohöl nicht nach Irland trieb, sind die permanenten Auswirkungen „schwer zu finden“. Niemand will so etwas noch einmal erleben. Der Unfall, hat dem Journal of Petroleum Technology zufolge „eine neue Technologie hervorgebracht, verbesserte Sicherheitspraktiken und bessere Sensibilisierung für die Arbeitsabläufe.“

Einige der neuen Technologien, um Leckagen zu verhindern, enthalten wesentliche Verbesserungen an Druckregelgeräten und auch von Design-Standards, wie z. B. Verschalung und Zementierung. Zum Beispiel kann neue Ausrüstung Gelenke abdichten und versiegeln sowie nicht isolierbare Teile eliminieren. Eine Technologie wurde eingeführt, die Informationen über die Bohrlochumgebung in nahezu Echtzeit bieten kann.

 

Mehr Praxissicherheit ist der Schwerpunkt des neuen Center for Offshore Safety (COS), das von der Industrie im Jahr 2011 gebildet wurde. Der geschäftsführende Direktor Charlie Williams berichtet: „Heute hat die Energiebranche fast 300 Normen eingeführt, um sichere und zuverlässige Offshore-Aktivitäten zu regeln“ – von denen viele in neue Bundesverordnungen des Innenministeriums, Büro für Sicherheit und Umwelt (BSEE) übernommen.

Hinsichtlich des operativen Bewusstseins sagt Williams: „Ich glaube, es gab viele Leute, die bereits vor Horizon darauf vorbereitet waren. BSEE hat eine Menge neuer Dinge gefordert, einschließlich neuer Berechnungsarten, wie groß eine Reaktion sein muss, die Sie brauchen.“ Er fügte hinzu: „Die Details des Planes, den die Menschen in beiden Unternehmen und der Regierung verstehen, hat sich verbessert.“

„Diese Tragödie hat uns stärker gemacht, und wir werden weiter daran arbeiten, unseren Staat zu verbessern.“ sagte der Vertreter von Lousiana Steve Scalise (R-LA) in einer Erklärung. „Wir haben erhöhte Sicherheitsstandards auf Tiefsee-Förderplattformen im Golf, wir haben einen verbesserten Ölaustritts-Reaktions-Plan der Energiebranche, und wir werden weiter daran arbeiten, die Bewahrung unserer geliebten Feuchtgebiete zu gewährleisten.“

Die Welt nach Deepwater Horizon wird auch weiterhin Erdöl und Erdgas benötigen. Weltweit und in der Golfregion [Golf von Mexiko] wird das Bohren fortgesetzt. Während die Industrie weitere Änderungen und Verbesserungen auf der Grundlage der Macondo-Lektionen vornimmt, leben wir nicht in einer risikofreien Welt. Wir können aber die möglichen Gefahren managen und mildern .

Dr. Rita Colwell, Vorsitzende der Golf von Mexico Forschungsinitiative, einer unabhängigen Organisation, die die Ökologie im Golf von Mexiko , die Auswirkungen des Unglücks und Verfahren zur Reinigung und Wiederherstellung untersucht, sagte: „Es ist sehr wichtig zu wissen, nachdem alle Studien durchgeführt sind, wohin wir gehen sollten, wie wir handeln sollten und was wir einleiten, wenn es einen massiven Ölaustritt geben sollte. Wir hoffen, es gibt ihn nicht, aber wir müssen realistisch sein. Manchmal passieren Unfälle, und wie man damit umgeht, sehr schnell zu arbeiten um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren, um die Rückgewinnung des Öls zu maximieren, um den Abbau von was auch immer beharrlich zu verbessern und die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit zu verstehen, das ist sehr wichtig. “

 

Der Präsident der Nationalen Meerestechnik Gesellschaft, Randall Luthi, stimmt dem zu. Er sagte mir: „Kein Bohrloch ist den Verlust eines Lebens wert, und der Macondo-Unfall war genau das, ein Unfall. Wir in der Industrie haben die Lehren daraus gezogen, in dem Bemühen, das Positive aus einer sehr negativen Situation zu machen. Mit fast jeder Anforderung werden wir klüger, sicherer und intelligenter. Unsere Arbeiter leben in der Region des Golfs von Mexiko, es ist ihre Heimat, wo sie arbeiten, fischen, jagen und ihre Familien großziehen. Niemand will einen weiteren Unfall. “

Technologie und Sicherheitsstandards sind wichtig. Aber vielleicht ist es die beste Lektion gelernt zu haben, was auf alle hyperbolischen Behauptungen über den Zusammenbruchs der Umwelt durch die Hände des Menschen angewandt werden kann: Mutter Natur ist bemerkenswert widerstandsfähig. Innerhalb kurzer Zeit kann sie sich selbst heilen.

Erschienen auf CFACT am 20.April 2015

http://www.cfact.org/2015/04/20/deepwater-horizon-five-years-later-lessons-learned/

Übersetzt durch Andreas Demmig

Ergänzung des Übersetzers:

Durchforstet man das Internet nach Deepwater Horizon, so habe ich im deutschsprachigen Raum viele Seiten und Informationen gefunden, meist aus den Anfangstagen nach dem Unfall und daher eher pessimistisch. Auch die Auswirkungen auf das Klima (Wetter!?) wurden damals nicht vergessen.

Zu Ihrer näheren Information zum Unfall der Link zu einem PDF:

Am 09.08.2010, also kurz nach dem Unfall am 20.April 2010, hat das Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“, der Christian – Albrechts – Universität zu Kiel eine Studie zur Abschätzung des Unglücks erstellt und veröffentlich. Titel:

Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko – was bleibt?

Hintergrundinformationen und offene Fragen zu den Folgen der Explosion

der „Deepwater Horizon“ für die Meere und ihre Küsten – von Wissenschaftlern aus dem

Kieler Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“

Es scheint es mir als diesbezüglicher Laie plausibel aus damaliger Sicht geschrieben zu sein. Sicherlich gibt es unter unseren Lesern bessere Fachleute dazu.

Andreas Demmig




Zum Beispiel Wien: Was die Temperaturentwicklung beeinflusst- und was sie nicht beeinflusst!

Bild rechts: Schloss Belvedere (Wien) im erwärmenden Sonnenschein. Bildquelle: Hiero/Pixelio.de

Als erstes wollen wir einmal die kurzfristige Temperaturentwicklung seit 1998 betrachten (Quelle aller Daten ZMAG und Stadt Wien). Zunächst einmal im Vergleich zur CO2- Entwicklung im selben Zeitraum:

Und da erkennt man Erstaunliches- trotz der stetig steigenden CO2- Werte sind die Jahresmitteltemperaturen in Wien- Hohe Warte leicht (nicht signifikant) gesunken- keine Erwärmung! Eine wesentliche Ursache dafür zeigt die nächste Abbildung:

Man erkennt deutlich die oft fast spiegelbildliche Anordnung- Jahre mit viel Nordströmungen waren meist kälter. Es gab im Betrachtungszeitraum auch deutlich mehr Großwetterlagen (GWL) mit nördlichem Strömungsanteil- doch hätte es sich da nicht viel stärker abkühlen müssen? Im Prinzip ja, aber etwas wirkte einer wesentlichen Abkühlung entgegen:

Die zunehmende Sonnenscheindauer minderte die Abkühlung. Hier sieht man außerdem, dass sonnenscheinreiche Jahre meist „Warmjahre“ waren. Der Betrachtungszeitraum ist für endgültige Schlussfolgerungen zu kurz. Laut Definition bezieht sich „Klima“ stets auf einen Zeitraum von 30 Jahren, wobei in der Regel immer mit dem Jahr „1“ begonnen und mit dem Jahr „Null“ geendet wird, so dass also der Zeitraum von 1981 bis 2010 der letzte, klimatisch relevante, ist:

Hier zeigt sich ein leicht steigendes Temperaturniveau, allerdings derart unregelmäßig, dass CO2 als Verursacher ausscheidet. Und wie haben sich die Wetterlagenhäufigkeit und Sonnenscheindauer in diesem 30ig- jährigen Zeitraum entwickelt?

Während die nördlichen Wetterlagen nur geringfügig zunahmen (hier nicht gezeigt), wuchs die Anzahl der Tage mit erwärmenden südlichen Strömungen auch seit 1981, und außerdem stieg die erwärmend wirkende Sonnenscheindauer, vermutlich begünstigt durch Luftreinhaltemaßnahmen, stark an; sie ist (neben Wetterlagen und möglichen geringen WI- Effekten) die Hauptverursacherin der Erwärmung. Schließlich habe ich den Betrachtungszeitraum noch bis zur Datenverfügbarkeitsgrenze (1951) ausgedehnt (drei letzten Grafiken). Während die Häufigkeit der nördlichen GWL unverändert blieb, stiegen die Häufigkeit südlicher Lagen sowie die erwärmende Sonnenscheindauer deutlich an (letzte 3 Abbildungen):

Fazit: Nur mit Hilfe der Sonnenscheindauer und der Häufigkeitsverhältnisse bestimmter Großwetterlagen lässt sich der kurz-, mittel- und langfristige Temperaturverlauf zufriedenstellend erklären- mit CO2 hingegen nicht.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Kohle soll weg: Wie Gabriel die Planwirtschaft voranbringt

Vor 30 Jahren hätte man ihn als „Meisterhäuer des Sozialismus“ oder „Aktivist der sozialistischen Arbeit“ bestimmt geehrt – östlich der Elbe. Sigmar Gabriel tut schließlich alles, um in Deutschland wieder eine umfassende Planwirtschaft einzuführen: die Energiewende macht es möglich, das Tor zum Strom-Sozialismus weit aufzustoßen.

Sein neuester Coup: Der deutsche Kohlebergbau soll sich einem staatlichen Klimaschutzregime unterwerfen und mit bürokratischen CO2-Tonnenplanungen sowie willkürlichen Sonderabgaben überzogen werden. Die deutsche Wirtschaft, die Kohle-Länder Nordrhein-Westfalen und Brandenburg sowie die Gewerkschaften schlagen Alarm. Verdi-Chef Frank Bsirske sieht bis zu 100.000 Jobs in Gefahr und ruft zu Massendemonstrationen auf. Der leidgeplagte RWE-Chef Peter Terium mahnt verzweifelt: „Die Abgabe würde das sofortige Aus für einen Großteil der Braunkohletagebaue und Kohlekraftwerke bedeuten.“ Und CDU-Bundesvize Armin Laschet warnt: „Mit seiner Sondersteuer auf die Kohle drängt der Wirtschaftsminister den letzten subventionsfreien, wirtschaftlichen und importunabhängigen heimischen Energieträger aus dem deutschen Strommarkt.“

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Ein offener Brief an Papst Franziskus zum Klimawandel

Hier zunächst der erste Absatz des entsprechenden Artikels bei CFACT:

Papst Franziskus plant die Ausgabe einer Enzyklika zum Klimawandel in diesem Sommer. Um dafür den Weg zu bereiten und die Haltung des Papstes zu umreißen, gibt es in der Pontifical Academy of Sciences des Vatikans ein Workshop zu diesem Thema am 28. April in Rom. Die Denkfabriken Committee For A Constructive Tomorrow (CFACT) und das Heartland Institute werden bei diesem Workshop vertreten sein.

Und hier der Brief (Link siehe unten):

Datum: 27. April 2015

Eure Heiligkeit,

Angesichts des Umstandes, dass die Führer der Welt ein Klimaabkommen ausarbeiten, schauen Viele auf Sie für ihre Orientierung. Wir erwarten von Ihnen, dass sie sich für die Erde und Gottes Kinder einsetzen, besonders für die Armen. Mit diesem Brief wollen wir einige Bedenken darlegen, die wir Sie bitten möchten zu berücksichtigen, wenn Sie diese Orientierung geben.

Vieles bei der Debatte um die Verantwortung für die Umwelt wurzelt in einem Zusammenstoß von Weltanschauungen mit sich widersprechenden Doktrinen von Gott, Schöpfung, Menschheit, Sünde und Erlösung. Unglücklicherweise findet dieser Zusammenstoß Eingang in die Schlussfolgerungen der Umweltwissenschaft. Anstatt einer sorgfältigen Darlegung der besten Beweise gibt es hoch spekulative und theorielastige Schlussfolgerungen, die als die gesicherten Erkenntnisse der Wissenschaft präsentiert werden. In dem Prozess selbst ist die Wissenschaft minimiert, und viele moralischen und religiösen Führer riskieren – obschon in bester Absicht – Lösungen auf der Grundlage einer irreführenden Wissenschaft anzubieten. Tragischerweise ist die Folge hiervon, dass genau die Menschen, denen wir helfen wollen, stattdessen geschädigt werden.

Dies ist besonders tragisch angesichts des Umstandes, dass die Wissenschaft selbst im mittelalterlichen Europa aufgekommen war, der einzigen Kultur, die Jahrhunderte lang das biblische Bild der Wirklichkeit genährt hat, das wissenschaftliche Forschungen ermutigt hat. Diese Tatsache ist Allgemeinwissen für eine breite und ressortübergreifende Palette von Historikern und Philosophen der Wissenschaft. Alfred North Whitehead hat es so ausgedrückt:

Den größten Beitrag des mittelalterlichen Geistes zur Bildung der wissenschaftlichen Bewegung leistete der unüberwindliche Glaube, dass … es ein Geheimnis gebe, ein Geheimnis, dass gelüftet werden kann. Warum wurde diese Überzeugung so vehement in die europäischen Gehirne implantiert? … Es muss vom mittelalterlichen Bestehen der Rationalität Gottes herrühren, empfangen mit der persönlichen Energie von Jehova und mit der Rationalität eines griechischen Philosophen. Jedes Detail wurde überwacht und geordnet: Das suchende Eintauchen in die Natur konnte nur zur Verteidigung des Glaubens in Rationalität führen. …

Whiteheads Einschätzungen zufolge können andere Vorstellungen in Religionen von einem Gott oder von Göttern nicht ein solches Verständnis des Universums enthalten. Ihren Annahmen zufolge könnte jedwedes „Auftreten eine Folge eines Gebotes eines irrationalen Despoten sein (wie es auch für Animismus und Polytheismus gilt)“ oder (wie es für Pantheismus und atheistischem Materialismus gilt) „irgendwelchen unpersönlichen, unerforschlichen Ursprüngen von Dingen. Es gibt da nicht das gleiche Vertrauen wie (dem biblischen Theismus zufolge) in die klare Rationalität des persönlichen Seins“ (1)

Kurz gesagt, die biblische Weltsicht machte die Wissenschaft zu einem systematischen Unternehmen, um die reale Welt zu verstehen, und zwar mittels eines rigorosen Prozesses, in dem Hypothesen mit Beobachtungen der realen Welt verglichen werden. Der Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman erklärte den „Schlüssel zur Wissenschaft“ so:

Im Allgemeinen suchen wir nach einem neuen [Natur-]Gesetz mit dem folgenden Prozess. Zuerst vermuten wir es. Dann berechnen wir die Konsequenzen der Vermutung, um zu sehen, was damit verbunden wäre, falls das von uns vermutete Gesetz richtig wäre. Dann vergleichen wir das Ergebnis dieser Berechnung mit der Natur, um zu sehen, ob es funktioniert. Wenn es mit Experimenten nicht übereinstimmt, ist es falsch! In diesem einfachen Statement liegt der Schlüssel zur Wissenschaft. Es spielt überhaupt keine Rolle, wie schön [beautiful] eure Vermutung ist. Es spielt überhaupt keine Rolle, wie klug ihr seid, wer die Vermutung in den Raum warf oder wie derjenige heißt – wenn die Vermutung nicht mit dem Experiment übereinstimmt, ist sie falsch. Das ist alles! (2)

Dieses Statement, einfach, aber doch eindeutig und absolut essentiell für das Betreiben sorgfältiger Wissenschaft, folgt notwendigerweise – und ausschließlich – der biblischen Weltsicht.

Christliche und jüdische Gelehrte haben Jahrhunderte lang hoch qualifizierte Wissenschaft betrieben. Sie sind voller Vertrauen, dass gute Wissenschaft zur Wahrheit über Gott und Mensch führt und nicht damit in Konflikt gerät. Darum gibt es auch eine Pontifical Academy of Sciences und seit Jahrhunderten wissenschaftliche Fakultäten in tausenden jüdischer und christlicher Colleges und Universitäten auf der ganzen Welt.

Als Menschen mit dem biblischen Glauben haben wir daher nicht nur die Verpflichtung zu Wahrheit, sondern auch zu vernünftiger Wissenschaft als ein Weg zur Wahrheit. Heutzutage, wo Wissenschaftler komplexe Klimamodelle auf leistungsstarken Computern laufen lassen, um unmessbar komplexe Systeme wie das Klima der Erde zu simulieren, dürfen wir unsere Verpflichtung zur Wahrheit und dem „Schlüssel zur Wissenschaft“ nicht vergessen. Unsere Modelle können zu „verführerischen Simulationen“ werden, wie es der Wissenschafts-Soziloge Myanna Lahsen bezeichnet hat (3), wobei die Modellierer, andere Wissenschaftler, die Öffentlichkeit und Politiker leicht vergessen, dass die Modelle nicht die Realität sind, sondern mit dieser überprüft werden müssen. Falls die Modellergebnisse mit dieser Realität in Gestalt von Beobachtungen nicht übereinstimmen, müssen die Modelle und nicht die Natur korrigiert werden.

[Hervorhebung vom Übersetzer]

Gute Wissenschaft als Bestandteil unserer Klimapolitik muss einhergehen mit zwei zu bevorzugenden Optionen: für die Menschheit und, im Rahmen der Menschheit, für die Armen. Damit meinen wir nicht, die Menschheit gegen die Natur auszuspielen, ebensowenig wie die Armen gegen die Reichen auszuspielen. Vielmehr meinen wir, dass weil allein die Menschheit das Imago Dei in sich trägt, jede Bemühung zum Schutz der Umwelt das menschliche Wohlergehen in ihrem Mittelpunkt haben muss und im Besonderen das Wohlergehen der Armen, weil diese verwundbarer und weniger in der Lage sind, sich selbst zu schützen. Schon König David schrieb: „Wohl dem, der sich des Schwachen annimmt! Den wird der Herr erretten zur bösen Zeit.“ (Psalm 41, 1*). Gute Klimapolitik muss die menschliche Ausnahmestellung [ exceptionalism] berücksichtigen, den von Gott gegebenen Ruf, dass menschliche Personen „sich die Erde untertan machen“ sollen (1. Mose 1, 28*) sowie die Notwendigkeit, die Armen vor Schaden zu schützen, einschließlich Maßnahmen, die sie daran hindern, aus der Armut entkommen zu können.

[*Keine Übersetzung, sondern aus der deutschen Luther-Bibel übernommen. Dies gilt auch für weitere verweise auf Bibeltexte weiter unten. Anm. d. Übers.]

Heutzutage gibt es viele prominente Stimmen, die die Menschen als Geißel für unseren Planeten bezeichnen und nicht als die Lösung. Diese Haltung vergiftet viel zu oft ihre Beurteilung des menschlichen Einflusses auf die Natur. Die naive Behauptung, „die Wissenschaft ist settled“, nutzen sie als Begründung für Aufforderungen zu dringenden Maßnahmen, um den Planeten vor einer katastrophalen, vom Menschen induzierten globalen Erwärmung zu schützen. Unter Zuordnung einer vermeintlich unnatürlichen Erwärmung zum Verbrauch fossiler Treibstoffe, um die Energie zu gewinnen, die für die menschliche Blütezeit unabdingbar ist, verlangen diese Stimmen, dass die Menschen ihre von Gott verliehene Herrschaft aufgeben, und zwar auch dann, wenn dieses Aufgeben bedeutet, in Armut zu verbleiben oder wieder darin einzutauchen.

Ihre Sorge um aufrichtige Wissenschaft und um die Armen erfordert ein sorgfältigeres Vorgehen, eines, dass sorgfältig wissenschaftliche Beweise berücksichtigt hinsichtlich der realen und nicht nur der theoretischen Auswirkungen menschlichen Verhaltens auf das globale Klima. Und sie erfordert eine sorgfältige Berücksichtigung, wie Energietechnologie und Energieökonomie dafür sorgen, die Armen vor Schaden zu bewahren. Darum hoffen und vertrauen wir darauf, dass Ihre Orientierungshilfen für die Führer der Welt auf folgenden Grundlagen beruht:

Das Imago Dei und menschliche Herrschaft

Schwere Armut, verbreiteter Hunger, um sich greifende Krankheiten und kurze Lebensspannen waren die normalen Bedingungen der Menschheit bis auf die letzten zweieinhalb Jahrhunderte. Diese Tragödien sind normal, wenn – wie es ein großer Teil der Umweltbewegung bevorzugt – Menschen, die das Imago Dei darstellen, leben müssen und behandelt werden wie Tiere, die sich der Natur ergeben müssen anstatt die Herrschaft auszuüben, die Gott ihnen bei der Schöpfung verliehen hat (1. Mose 1, 28). Diese Herrschaft sollte nicht die missbrauchende Rolle eines Tyrannen sein, sondern die fürsorgliche und zweckdienliche Regel unseres Himmlischen Königs sein. Sie sollte sich folglich ausdrücken als Verbesserung der Fruchtbarkeit, Schönheit und Sicherheit der Erde, zum Ruhme Gottes und zum Vorteil unserer Nachbarn.

Wie Gesellschaften Armut überwinden

Was einen großen Teil der Menschheit aus absoluter materieller Armut herausgehoben hat, ist eine Kombination moralischer, politischer, wissenschaftlicher und technologischer Institutionen. Darunter sind Wissenschaft und Technologie, basierend auf einer Sicht der physikalischen Welt als ein geordneter Kosmos, den rationale Kreaturen verstehen und für eine Verbesserung der menschlichen Lebensumstände nutzen können; private Eigentumsrechte, Unternehmertum und verbreiteter Handel unter dem Dach von Gesetzen, die von verantwortungsvollen Regierungen in Kraft gesetzt werden; und reichlich verfügbare, bezahlbare und zuverlässige Energie, erzeugt durch transportierbare, konstant zugängliche fossile und nukleare Treibstoffe hoher Dichte. Das Ersetzen tierischer und menschlicher Muskelkraft sowie Energiequellen mit geringer Dichte wie Holz, Dung und andere Biotreibstoffe und unberechenbare Wind- und Solarenergie durch fossile und nukleare Treibstoffe hat die Menschheit vom Zeitaufwand der grundlegenden Notwendigkeiten zum Überleben befreit, so dass man sich anderen Beschäftigungen zuwenden konnte.

Empirische Beweise zeigen, dass fossile Treibstoffe keine katastrophale Erwärmung verursachen

Viele befürchten, dass fossile Treibstoffe die Menschheit und die Umwelt in Gefahr bringen, weil sie zu einer historisch beispiellosen und gefährlichen globalen Erwärmung führen. Dies hat viele Menschen mit besten Absichten dazu gebracht, nach einer Reduktion von Kohlendioxid-Emissionen zu rufen und damit nach einem geringeren Verbrauch fossiler Treibstoffe.

Computer-Klimamodelle auf der Grundlage eines höheren atmosphärischen Kohlendioxid-Gehaltes sind die Grundlage dieser Befürchtungen. Allerdings müssen sich die Modelle, wenn sie zur Entscheidungsfindung beitragen sollen, den Daten unterordnen, und es gibt eine wachsende Divergenz zwischen den Temperaturmessungen in der realen Welt und den Modellsimulationen. Im Mittel simulieren die Modelle eine mehr als doppelt so große Erwärmung wie beobachtet während des relevanten Zeitraumes. Über 95% aller Modelle simulieren eine größere Erwärmung als beobachtet, und nur ein winziger Prozentsatz lag tolerabel dicht an der Realität. Kein einziges Modell simulierte das vollständige Fehlen jedweder Erwärmung während der letzten 16 Jahre (den Satellitendaten der UAH zufolge) bis 26 Jahre (den RSS-Daten aus der unteren Troposphäre zufolge) (4). Die Daten bestätigen die Feststellung des IPCC, dass wir uns gegenwärtig in einer Phase des Fehlens einer globalen Erwärmung befinden, die lang genug ist, die nahezu unmöglich von den Modellen noch abgebildet werden kann. All dies macht immer klarer, dass die Modelle den Erwärmungseffekt von Kohlendioxid erheblich überschätzen. Die Modellfehler sind kein Zufall, liegen sie doch nicht gleichermaßen über und unter den gemessenen Temperaturen, sondern sind eindeutig verzerrt und liegen konstant über den gemessenen Temperaturen.

Die wissenschaftliche Methode verlangt, dass Theorien mit empirischen Beobachtungen überprüft werden müssen. Hinsichtlich dieser Überprüfung sind die Modelle falsch. Sie stellen daher keine rationale Grundlage dar, um eine gefährliche, vom Menschen verursachte globale Erwärmung vorherzusagen und sind daher auch keine rationale Grundlage für Bemühungen, die Erwärmung zu verringern durch die Einschränkung des Verbrauchs fossiler Treibstoffe oder irgendwelcher anderen Verfahren.

In absehbarer Zukunft können Wind- und Solarenergie nicht effektiv fossile Treibstoffe und Kernkraft ersetzen

Wind- und Solarenergie tragen wegen ihrer hohen Kosten und ihrer geringen Effektivität nur wenige Prozent zum globalen Energieverbrauch bei. Fossile Treibstoffe leisten wegen ihrer geringeren Kosten und hohen Effektivität einen Beitrag von etwa 85% dazu. Das Ersetzen konstanter Energiequellen hoher Dichte und geringer Kosten durch sporadische Energiequellen geringer Dichte wie Wind und Solar wäre für die Armen der Welt katastrophal. Es würde gleichzeitig zu steigenden Kosten und zu geringerer Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit von Energie führen, besonders Strom. Dies wiederum würde die Kosten steigen lassen für alle andere Güter und Dienstleistungen, da sie alle zur Herstellung und zum Transport Energie benötigen. Es würde den Ausweg aus der Armut erheblich verlangsamen. Millionen andere laufen zunehmend Gefahr, wieder in Armut zu versinken. Und es würde Stromnetze unsicherer machen, was zu immer häufigeren und verbreiteten sowie kostspieligen und oftmals fatalen Stromunterbrechungen oder -ausfällen führt – Ereignisse, die zum Glück selten in wohlhabenden Ländern auftreten, aber Milliarden Menschen nur zu bekannt ist, die in Ländern ohne umfassende, stabile Stromnetze leben, die durch stabile fossile oder nukleare Treibstoffe erhalten werden.

Die Armen würden am meisten unter Versuchen leiden, den Verbrauch bezahlbarer Energie einzuschränken

Die Armen dieser Welt werden unter einer solchen Politik am meisten leiden. Die Ärmsten, das sind die 1,3 Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern, die von Holz und getrocknetem Dung als primäre Energiequellen zum Heizen und Kochen abhängig sind und von denen jedes Jahr 4 Millionen durch das Einatmen des Rauches davon sterben oder hunderte Millionen in jedem Jahr zeitweise geschwächt werden – diese Ärmsten sind zu noch mehr Generationen in Armut und deren tödlichen Konsequenzen verdammt. Der Teil der Menschheit in der entwickelten Welt, der im Mittel zwei- oder dreimal so viel Geld von seinem Einkommen für Energie aufbringen muss als Menschen der Mittelklasse werden mit den steigenden Energiepreisen den Zugang zu vernünftigen Wohnungen, Bildung, Gesundheitsvorsorge und mehr verlieren. Einige werden erfrieren, weil sie ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen und/oder nicht genug Nahrungsmittel kaufen können. Zehntausende starben selbst in UK während der letzten Winter infolge der Britischen Eilfertigkeit beim Ersetzen von Kohle durch Wind und Solar für die Energieerzeugung.

Bezahlbare Energie kann Millionen Armen in der Welt helfen, der Armut zu entkommen

Während die Computer-Klimamodelle den Erwärmungseffekt atmosphärischen Kohlendioxids übertreiben, simulieren sie plausibel, dass eine stärkere, vom zunehmenden Verbrauch fossiler Energie getragene wirtschaftliche Entwicklung der Atmosphäre mehr Kohlendioxid zuführen wird. Konsequenterweise kommt daher die Arbeitsgruppe 3 des IPCC zu dem Ergebnis, dass die wärmsten Szenarien der Zukunft auch die Reichsten sind, besonders in jenen Gesellschaften, die jetzt die Ärmsten sind. Die Risiken von Armut und fehlgeleiteter Energiepolitik, die diese Armut unendlich verlängern würde, sind weit größer als die Risiken des Klimawandels. Angemessener Wohlstand ermöglicht es den Menschen, in einer großen Bandbreite verschiedener Klimate zu leben, heiß oder kalt, nass oder trocken. Armut unterminiert das menschliche Gedeihen selbst im Besten aller Klimate. Grund hierfür ist, dass ein reduzierter Verbrauch fossiler Treibstoffe ökonomisches Wachstum reduziert, was arme Gesellschaften dazu verurteilt, arm zu bleiben und die Armen von heute dazu zwingt, sich um der reicheren Menschen der Zukunft willen zu opfern – eine eindeutige Ungerechtigkeit.

Steigender atmosphärischer Kohlendioxidgehalt verbessert das Pflanzenwachstum

Während der zusätzliche Eintrag von Kohlendioxid in die Atmosphäre weitaus weniger Erwärmung bewirkt als ursprünglich befürchtet, hat es positive Auswirkungen auf das Pflanzenleben auf der Erde. Mit mehr Kohlendioxid in der Luft wachsen Pflanzen in wärmeren und kälteren Gebieten sowie trockenerer und feuchterer Böden viel besser, nutzen viel wirksamer die natürlichen Nährstoffe und widerstehen Krankheiten und Schädlingsbefall viel besser. Dies verbessert ihre Fruchtbarkeit und ihre Ausbreitung und führt allgemein zur Ergrünung der Erde. Dies macht Nahrungsmittel für alle anderen Geschöpfe verfügbar, vor allem – wegen Steigerung der Ernteerträge und damit bezahlbarerer Nahrungsmittel – für die Armen der Welt. Das Ersetzen fossiler Treibstoffe hoher Dichte wie Kohle, Öl und Erdgas durch Energiequellen geringer Dichte wie Wind und Solar schädigt daher die Armen nicht nur durch steigende Energiekosten (und anderer Preise), sondern auch durch eine Reduktion der Erzeugung von Nahrungsmitteln. Es schädigt außerdem das übrige Leben auf der Erde, indem der Düngungseffekt eines erhöhten Kohlendioxid-Gehaltes verhindert wird.

Wahrlich, „die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündet seiner Hände Werk“ (Psalm 19, 1). Durch den Verbrauch fossiler Treibstoffe zur Energieerzeugung werden Milliarden von Gottes Kindern aus der Armut gehoben; wir befreien das Kohlendioxid aus dem Schoß der Erde, von dem Pflanzen und daher das gesamte restliche Leben abhängt. Dies beweist auf wunderbare Weise die Weisheit des Schöpfers und wie Er sich um alle Teile Seiner Schöpfung kümmert – Menschen, Tiere, Pflanzen und die Erde selbst.

Im Lichte dieser Überlegungen glauben wir, dass es sowohl unklug als auch ungerecht ist, eine Politik der Reduktion des Verbrauches fossiler Treibstoffe zu betreiben. Eine solche Politik würde Millionen unserer Mitmenschen zu ewiger Armut verurteilen. Mit allem Respekt appellieren wir an Sie, die Führer der Welt dazu anzuhalten, diese Politik aufzugeben.

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[1] Alfred North Whitehead, Science and the Modern World (New York: Free Press, [1925] 1967), 13, 12, 13, cited in Rodney Stark, The Victory of Reason: How Christianity Led to Freedom, Capitalism, and Western Success (New York: Random House, 2005), 14–15. Loren Eiseley, likewise, wrote that “it is the Christian world which finally gave birth in a clear, articulate fashion to the experimental method of science itself.” (Loren Eiseley, Darwin’s Century [Garden City, NY: Doubleday, 1958; reprinted, Doubleday Anchor Books, 1961], 62, cited in Nancy R. Pearcey and Charles B. Thaxton, The Soul of Science: Christian Faith and Natural Philosophy [Wheaton, IL: Crossway Books, 1994], 18.) Similarly, Pierre Duhem observed that “the mechanics and physics of which modern times are justifiably proud proceed, by an uninterrupted series of scarcely perceptible improvements, from doctrines professed in the heart of the medieval schools.” (Cited in David C. Lindbergh and Robert S. Westman, eds., Reappraisals of the Scientific Revolution [Cambridge: Cambridge University Press, 1990], 14, via Pearcey and Thaxton, Soul of Science, 53.)

[2] Richard Feynman, The Character of Physical Law (London: British Broadcasting Corporation, 1965), 4, emphasis added.

[3] Myanna Lahsen, “Seductive Simulations? Uncertainty Distribution around Climate Models,” Social Studies of Science 35/6 (December 2005), 895–922.

[4] C.P. Morice, J.J. Kennedy, N.A. Rayner, and P.D. Jones, “Quantifying uncertainties in global and regional temperature change using an ensemble of observational estimates: The HadCRUT4 dataset,” Journal of Geophysical Research (2012), 117, D08101, doi:10.1029/2011JD017187; Ross R. McKitrick, “HAC-Robust Measurement of the Duration of a Trendless Subsample in a Global Climate Time Series,” Open Journal of Statistics 4 (2014), 527–535, doi: 10.4236/ojs.2014.47050.

Link: http://www.cornwallalliance.org/anopenlettertopopefrancisonclimatechange/

Es folgt eine Liste von 98 Erstunterzeichnern, die bei Anklicken des Links eingesehen werden kann.

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Zur kommenden E.ON Hauptversammlung – Ein Aktionär fragt nach

Prof. Dr.-Ing. Helmut Alt                                           52078 Aachen, den 20.04.2015

E.ON HV 2015 Gegenantrag zur Ausgliederung der konventionellen Kraftwerkssparte als wesentlicher Bestandteil der zukünftigen Geschäftsstrategie der E.ON  SE.

Begründung:

Die richtigerweise Weise zunehmend festgestellte unwirtschaftliche Einsatzdauer der konventionel-len Kraftwerke bis hin zum modernsten Gaskraftwerk in Irsching mit den Erdgasblöcken 4 und 5  hat zu der real eingetretenen „schwersten Krise“ der deutschen Stromerzeugungswirtschaft infol-ge unsinniger politischer Zielvorgaben des Gesetzgebers im Rahmen der Energiewende in Verbin-dung mit wettbewerbswidrigen Vergütungsregelungen nach dem Erneuerbare Energieen Gesetz (EEG) geführt und unvertretbare Sonderlasten für alle Stromverbraucher verursacht.

Wie die Wahrheit der Energiewende aussieht, möge die Leistungsganglinie für Deutschland aus Januar 2015 bereits deutlich machen:

Die verbleibende braune Fläche (Residuallast) wird derzeit durch konventionelle Leistung abgedeckt, demnächst durch  Gaskraftwerke deren Gas aus Russland kommt. Die Relation der beiden Flächen ist nur eine Frage der Kosten, derzeit rd. 20 Mrd. € pro Jahr EEG-Wind/Solar-Subvention.

Es ist somit nicht verwunderlich, dass die Kommentare der Politikjournalisten in den Medien mit großer Wahrscheinlichkeit von „Grüner“ Ideologie geprägt sind und daher stets fachlich zu hinterfragen sind. 

 

Es ist fast peinlich, wenn in den  Medien über die Energiewende  in "Grüner Einseitigkeit"  (siehe Allensbach-Umfrage)  meist wahrheitswidrig berichtet  wird, und diese Unwahrheiten  von den meisten Bürgerinnen  und Bürger mangels Fachwissen  nicht erkannt werden kann und  somit keiner die Belange der  Stromkunden vertritt, die dem- nächst die Kosten dieser energie- wirtschaftlich sehr teuren, nur  fluktuierend verfügbaren Stromerzeugungsanlagen, bezahlen  müssen.   

Immer dann, wenn der Wind nicht weht, ist Deutschland demnächst von den Erdgaslieferungen aus Russland unabwendbar abhängig, ja bezüglich der deutschen Stromversorgung voll erpress-bar! Die Leistungseinspeisungen aus den mit 38,3 GW installierten Photovoltaikanlagen, entspre-chend  der Leistung von 30 Kernkraftwerken, sind in den Wintermonaten ohnehin praktisch ver-nachlässigbar.  Im Februar 2015 war der Wind noch weniger, die Sonne leicht mehr verfügbar. Man erkennt, dass auch eine beliebige Steigerung der installierten Wind und Solarleistung die Situation nicht wesentlich verbessern kann.

 

Die verbleibende braune Fläche (Residuallast) wird derzeit durch konventionelle Kraftwerke abgedeckt, demnächst durch Gaskraftwerke deren Gas aus Russland kommt. Die Relation der beiden Flächen ist nur eine Frage der Kosten, derzeit rd. 20 Mrd. € pro Jahr EEG- Wind/Solar-Subvention.

In dem nachfolgendem Diagramm sind die Windstrom- und Solarstromeinspeisungen mit der dreifachen der heutigen Leistung dargestellt, etwa die für 2030 angepeilte Situation in Deutschland.    

 Bereits der Vorgänger von Herrn Terium, Herr Dr. Großmann, wusste als Eigentümer der sehr viel Strom verbrauchenden Stahlerzeugung in seiner Georgs-Marienhütte bei Osnabrück wohl sehr genau, was Stromkosten für den Wettbewerb in der deutschen Industrie und in der Stahlproduktion insbesondere, bedeuten. Er hat als CEO von RWE, trotz der dem fehlgeleiteten Zeitgeist wider-sprechenden unpopulären, aber zutreffenden Fakten, nie davor zurückgeschreckt, den weltweit unbestrittenen angemessenen Mixverhältnis darzulegen und vor der inzwischen auch – spät aber vielleicht noch nicht zu spät – von unserer Bundesregierung als unvertretbar überbordend erkannten Solarstromsubventionierung mit jährlich über 12 Milliarden Euro für knapp 6 % der Stromerzeugung zu Lasten aller kleinen Stromverbraucher zu warnen, sowie dies der Wahrheit entsprechend offen zu legen. Dass, ohne das auch nur ein einziges konventionelles Kraftwerk dadurch verzichtbar würde.

Herr Dr. Johannes Teyssen weiß als Vorsitzender des Vorstands sicher sehr wohl, dass eine beliebige Steigerung der Wind- und Solarkapazität technisch zwar möglich ist, jedoch auch, dass dies deutlich höhere Stromerzeugungskosten und somit höhere Produktpreise in der gesamten deutschen Wirtschaft in wettbewerblich unverantwortbarer Höhe erfordert und unsere Stromversorgung eher unsicherer macht und daher in der extremen Zielsetzung sehr unvernünftig ist. Sollen die Vorstände aller großen Versorgungsunternehmen denn auch voll auf den Subventionszug auf-springen und unser Land damit in den wirtschaftlichen Ruin führen? Wenn kommunale Stadtwerke dies aus Opportunismus tun, bzw. tun müssen, ist das Übel genug. Die Energiewende wird erheblich teurer als gedacht, ist wettbewerblich ruinös und ergibt im Ergebnis weniger sicheren Strom, als wir bisher gewohnt sind.  

Bei der Zielvorgabe unserer neuen deutschen Energiepolitik: 80 % elektrische Energieerzeugung aus regenerativer Energie bis 2050, der UBA-Präsident Jochen Flachsbarth sagt sogar 100 %, ist es wichtig, nicht nur die nicht vorhandene zusätzliche Netz- und Speicherkapazität, sondern auch die Kosten gesamtverantwortlich in den Blick zu nehmen. Denn unabhängig von den Kosten ist technisch fast alles möglich. Für die Zielsetzungen der Politik spielen die Energiekosten scheinbar keine dominierende Rolle, wohl aber für die Masse der Bevölkerung, und unsere Industrie, die ohne bezahlbare Energie kaum leben und wettbewerblich arbeiten können, sehr wohl.   

Die derzeit in Deutschland vorhandene Speicherkapazität von rd. 9 GW, 54 GWh ist zur Überbrückung auch nur eines einzigen Tages mit Windflaute und nebeliger Wetterlage, also auch an Tagen ohne Photovoltaikleistungsdargebot, mit einem Tagesbedarf von rd. 1.600 GWh, nur der Tropfen auf einen heißen Stein. Dabei waren diese Pumpspeicherkraftwerke ja auch bereits ohne eine einzige Wind- oder Photovoltaikanlage für einen stabilen Netzbetrieb erforderlich, sonst wären die ja nicht da. Jetzt so zu tun, als ob diese für vorhandene Windflautezeiten, die in jedem Monat an einigen Tagen zu erwarten sind, mit maximaler Leistung frei verfügbar seien, ist daher unbegründet. Dabei kostet der Strom der hier gespeichert werden soll – im Wind/Sonnenmix –  ja bereits zwischen 8 bis 20 ct/kWh, also ein Mehrfaches des erträglichen, plus Speicherkosten.   

In der Vergangenheit hätte man einen Ingenieur der Energietechnik, der ein solches Szenario ernsthaft in Erwägung gezogen hätte, bestenfalls in eine energiewirtschaftliche Nachschulung geschickt, heutzutage nennt man so etwas einen sehr „ambitionierten Lösungsansatz“.   

Die Verantwortlichen für die Energieversorgung in Deutschland dürfen nicht vergessen, dass ihre Existenzberechtigung auch etwas mit den Erwartungen der Stromkunden, und das sind schließlich alle Bürger, die den Strom schlussendlich bezahlen müssen, zu tun hat. Hier bereits heute an vorderster Stelle der Strompreis-skala in Europa zu stehen, ist kei-ne Ehre.  

Der größte Profiteur der deutschen Energiewende – falls diese weiter fortschreitet – ist zweifellos Herr Putin! Dort in Russland hat man bereits vor einigen Jahren Order gegeben, die Stromerzeugung auf Erdgasbasis zurückzufahren und diese durch Kernkraftwerke zu ersetzen, um mehr Volumen an Gas für den Export zu haben. Im Vergleich dazu sind die EU- Sanktionen, wie Kontensperrungen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise reine Spielerei.

Niedrige Weltmarktpreise auf dem Ölsektor werden derzeit durch höhere Gaspreise und erhöhtem Liefervolumen teilweise ausgeglichen.  Russland kann bei Stilllegung der sichersten Kernkraftwerke dieser Welt bis 2022 bei uns mit dann rd. 100 TWh Stromerzeugungsanteil abzüglich von vielleicht 30 % Wind-/Sonnenstromanteil dann ab 2022 auf einen sicheren Monopolabsatzmarkt nach Deutschland bauen. Falls die "Grünen" an der zukünftigen Regierung beteiligt sein sollten, ist dieser Monopol-Absatzmarkt in Richtung Deutschland totsicher.  

Dann, spätestens ab 2022, kann Herr Putin durch einen einfachen Gasschieber von seinem Büro im Kreml aus bei Windstille Deutschland dunkel schalten, und Windstille ist in jedem Monat sehr oft der Fall, siehe vorstehende Leistungsdiagramme!

Vernünftigerweise folgt auch kein Land dieser Erde unserem Vorbild: "Energiewende", gekoppelt mit Kernkraftwerks- und Kohlekraftwerksausstieg, ebenso wie die 1 Million E-Autos in diesem Jahrzehnt, trotz vielseitiger staatlicher Förderung zu Lasten aller anderen, reiner Wunschtraum sein wird.  

Es ist daher geboten, diesen derzeit noch gesetzlich legitimen, aber jeden einzelnen Bürger finanziell hoch belastenden unsinnigen Auswüchse gesetzlich zwar zulässigen, aber wirtschaftlich schädlichen Möglichkeiten der Energieerzeugung Einhalt zu gebieten.   

Dies ist auch in Übereinstimmung mit den  Forderungen unserer verehrten amtierenden Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel:

Bereits auf der Energiekonferenz am 29.10.2004 im Hyatt-Hotel in Köln sagte sie als damalige CDU-Chefin vor Managern der Deutschen Energiewirtschaft mit Ihrem ureigenen Gespür für die normative Kraft gesellschaftlicher Fehlentwicklungen:

   "Auf die Dauer gibt es so viele Profiteure der Windenergie, dass Sie keine Mehrheiten mehr finden, um das noch einzuschränken".  

Genau das ist inzwischen eingetreten, so dass rationale Argumente der energiewirtschaftlichen Vernunft solange ungehört bleiben müssen, bis der Leidensdruck der Menschen, die den elektrischen Strom schlussendlich bezahlen müssen, oder die weltpolitischen Randbedingungen, zu vernünftigem Handeln zwingen. Nun, 11 Jahr später,  ist es höchste Zeit, die Ankündigungen von da-mals durchzusetzen und dieser Fehlentwicklung Einhalt zu gebieten. Sie sagte folgerichtig weiter bei einer Tischrede beim Handelsblattdinner am 22.4.2013 in Berlin:  

"Wir müssen jetzt ein Gesetz ändern, das die alternativen Energien fördert – und von dem viele profitieren. Wie bisher können wir nicht weitermachen."

Das ist erstaunlich kompatibel mit den Ausführungen unseres Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel, er sagte am 17.4.2014 in Kassel in einem Vortrag bei dem Hersteller von Solarkomponenten SMA zur  Energiewende wörtlich folgendes:   


„Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht.“  „Die Wahrheit ist, dass wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben.“  „Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.“


Entsprechendes wurde auch bereits vom Präsidenten des ifo-Institutes in München, Herrn Prof. Dr. Hans-Werner Sinn in einem Vortrag mit dem Titel: "Energiewende ins Nichts" am 16.12.2013 an der LMU in München dargestellt und sehr eindrucksvoll in 13 Thesen begründet.   


Alle haben leider Recht, aber keiner wirklich die Kraft oder den Mut, die notwendigen Änderungen offensiv einzuleiten. Die Stromverbraucher müssen die EEG-Fehlentwicklungen noch lange bezahlen. Es bedarf noch viel Aufklärungsarbeit, um bei dem aus vielerlei Gründen fehlgeleiteten allgemeinen Zeitgeist wieder Akzeptanz für eine realistische Energiepolitik zu finden. Bezahlbare Stromspeicher stehen leider nicht zur Verfügung und sind auch auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Hier stehen wir bestenfalls noch im Stadium der „Ende offenen Grundlagenforschung“.  

Der Direktor der Denkschule für deutsche Energiepolitik „Agora Energiewende“, Herr Dr. Patrick Graichen wird in „Die Zeit“ vom 4.12.2014 zur Energiewende wie folgt zitiert:   


„Wir haben uns geirrt bei der Energiewende. Nicht nur bei ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen neuen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut,  leisten nicht, was wir uns von ihnen versprochen haben.  Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Aber das tun sie nicht.“


Diese leider späte Einsicht ist aus fachlicher Sicht einfach naiv.

Diesen Irrtum haben die Stromverbraucher mit jährlich über 10 Mrd. € an Mehrkosten für den Stromverbrauch zu bezahlen. An vielen einzelnen Tagesintervallen in jedem Monat ist die Summe aus Wind- und Sonnenanlagen bereitgestellten Leistung nahezu gleich Null. An solchen Tagen zeigt sich als harte Realität in Deutschland, dass auch bei beliebig vielen Wind- und Sonnenanlagen die hundertprozentige Ersatzleistungsbereitstellung aus konventionellen Kraftwerken unabdingbar ist. Da können auch teure „smart grids“ nicht weiterhelfen.  

Man benötigt also komplett zwei Systeme, eines für die Zeit, wenn der Wind weht und eines wie bisher, für die Zeit wenn der Wind nicht weht! Das wird aber unter Wettbewerbsbedingungen unbezahlbar und für unser Land unzumutbar sein.

Die 72 TWh KKW – Strom zu 3,5 ct/kWh wurden ersetzt durch fluktuierenden EEG-Strom zu rd. 16 ct/kWh, also zu Mehrkosten von jährlich über  9 Mrd. €! Daher ist es auch unkritisch, ob die Transportleitungen gebaut oder termingerecht fertig werden, so lange die BNA die Abschaltung der vorhandenen Kraftwerke verbietet  – und das wird so sein – (und die Eigentümer dann nicht insolvent werden, vorsichtshalber gliedert E.ON schon mal die Kraftwerkssparte aus!), haben wir doch eine sichere Stromversorgung. Nicht verfügbare Transportleitungen erhöhen nur faktisch die Zeitdauer der ohnehin auftretenden Windflauten!  

Die Medien beschäftigen sich mit dem Nonsens Problem, ob die EEG Belastung von 6,24 ct/kWh auf 6,17 ct/kWh plus MwSt. abgesenkt werden wird, oder ob stromintensive Industrien nun mehr oder weniger von der Umlage befreit werden oder als Folge die Produktion ins Ausland verlagern bzw. im Fall der Schienenbahnen die Mehrkosten direkt an die Fahrgäste weiterreichen. 

Im ersten Fall bedeutet das Arbeitsplatzverlust für viele, und im zweiten Fall ist es ein Nullsummenspiel für alle Bürger.

Leider hat es der auch von den Medien in unserem Land geförderte „Grüne Zeitgeist“ unserer Bundeskanzlerin ohne Verlust an Wählergunst nicht ermöglicht, das Notwendige auch politisch mehrheitsfähig durchzusetzen. Die bisher geringfügigen Anpassungen des EEG sind wirkungslos. Bei einer diesbezüglichen Wende zu energiewirtschaftlicher Vernunft, d.h. Abschaffung aller EEG-Subventionen, würde zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger es unserer Bundeskanzlerin politisch ermöglicht, das zu tun, was sie persönlich für richtig hält. Umso mehr ist zu hoffen, dass wir diesen Irrweg zu noch immer mehr Wind- und Solaranlagen nicht weiter fortschreiten und die durch falsche Propheten verkündete Machbarkeit der Energiewendeziele, noch rechtzeitig vor dem nicht mehr zu verschleiernden Scheitern dieser Zielsetzung erkennen mögen.   

Nur so können wir erreichen, dass unser Land infolge der essentiellen Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen zu bezahlbaren Gas- und Strompreisen sich weiterhin auf einen breiten Stromerzeugungsmix abstützen kann und demnächst nicht durch Herrn Putin erpressbar wird.  

Bei 80 % regenerativem Anteil unserer Stromerzeugung ist Deutschland zu windarmen Zeiten voll erpressbar, da ohne Erdgasbezug aus Russland, die als Ersatz der Kernkraftwerke noch zu bauenden Gaskraftwerke zur Leistungsbereitstellung, nicht betrieben werden können und damit eine stabile Stromversorgung in Deutschland  technisch nicht mehr möglich ist.   

Die Bezugsquellen aus den Niederlanden und Norwegen sind mengenmäßig gedeckelt, daher muss jeder Mehrbezug aus Russland importiert werden, es sei denn, wir errichten Flüssiggasterminals an der Küste analog zu Marseille in Frankreich für den Flüssiggas-Import aus Überseeländer. Das würde aber sehr hohe Investitionskosten und mindestens 10 Jahre Planungs- und Bauzeit erfordern.  

Der wesentliche Wirkungsmechanismus im derzeitigen deutschen Energiesystem sind eindeutig die maßlosen Zielsetzungen und Förderrichtlinien im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Damit liegt die Handlungshoheit und Verantwortung ebenso eindeutig bei der Politik, um unser Land vor weiterem gravierendem Schaden auf dem Gebiet der öffentlichen Stromversorgung zu bewahren. Die Ausgliederung der Kraftwerkssparte bei E.ON und die gegen Null tendierende Dividende bei  RWE (erstmalig nach über 100 Jahren) mit der Folge, dass die NRW Kommunen, die rd. 25 % der RWE Aktien halten, nun alle möglichen Steuern erhöhen müssen, um den Haushalt zu retten, zeigen der Politik wohl letztmalig, dass es höchste Zeit ist zu handeln und sich nicht in kosmetische EEG-Korrekturen oder in unrealistische Investitions-Wunschträume zu verlieren.  

Gegenüber der bei früheren Kraftwerksplanungen unterstellten Versorgungssicherheit von 10.000 Jahre/Tag entsprechend 2,7×10^5 % (Wahrscheinlichkeitstheoretischer Erwartungswert), was etwa der Wahrscheinlichkeit für 6 Richtige im Lotto (6 aus 49) entspricht, hält man heute die Versorgung für ausreichend sicher, „wenn man mit dem Wetter Glück hatte“ und z.B. bei Windstille zufällig die Last ausreichend niedrig war oder dies durch Lastabschaltungen mittels demand side management erzwingt. 

Der glücklicherweise bislang ausgebliebene „blackout“ gaukelt bestenfalls eine Pseudo-Sicherheit vor. Solange hier in Deutschland sich kein großflächiger Versorgungsausfall einstellt, der gebietsweise – trotz aller Bemühungen – wetterbe-dingt einige Tage anhält, etwa wie Mitte der sechziger Jahre in den USA, sehe ich keine Hoffnung auf Abkehr von unserem derzeitigen Irrweg hinsichtlich unsinniger Zielsetzungen der Energiewende. Die RWE Aktionäre könnten hier einen wichtigen Beitrag zu energiewirtschaftlicher Vernunft leisten, denn auch beliebig viele Windräder liefern an windschwachen Tagen keine nennenswerte Leis-tung, denn bereits unsere Schulkinder wissen sehr gut, dass Null mal beliebig viel, immer noch Null bleibt

Fazit:  Technisch machbar ist fast alles, aber bezahlbar muss es sein und ohne erpressbar zu sein.  


Ich beantrage daher, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3 und 4 der Tagesordnung bezüglich der Ausgliederung der konventionellen Kraftwerkssparte nicht zu erteilen.  

Nachfolgend einige Kommentare nicht unbedeutender aber sachkundiger Persönlichkeiten zu der Energiethematik in Deutschland:  

Am 16.02.2015 um 18:33 schrieb Wirtschaftsminister a. D. Wolfgang Clement:

Lieber Herr Professor Alt, wollen Sie diese wirklich entlarvenden bzw. alle Illusionen zerstörenden Darstellungen nicht – beispielsweise – dem „Handelsblatt“ zur Veröffentlichung anbieten? Ich würde es empfehlen. Mit bestem Gruß, Ihr Wolfgang Clement  

Am 09.01.2015 um 10:36 schrieb Wolfgang Clement:

Lieber Herr Professor Alt, das ist eine hochinteressante Debatte, die mich genau so, wie ich sie in den übermittelten Beiträgen  wahrnehme,  beschäftigt.  Herzlichen Dank, dass ich hinein schauen durfte. Ihr Wolfgang Clement  

Sehr geehrter Herr Professor Alt, schon seit Jahren verfolge ich mit größtem Interesse Ihre stets fundierten Informationen zu Klima und v.a. Energie. Ihr Brief an die Bundeskanzlerin vom 10.2. 2015 ist so überzeugend geschrieben und durch Grafiken anschaulich erläutert, daß er große Verbreitung verdient. Darf ich dabei hel-fen?  Vielen Dank im voraus. Mit freundlichen Grüßen Bernward Löwenberg  Dr. Bernward Löwenberg Landrat des Main-Taunuskreises a.D. Bismarckstr. 15 D 65812 Bad Soden a.Ts. T: 0049 6196 21777 E: drbloe@arcor.de  

13.12.2009 Prof. von Weizsäcker:

Lieber Herr Alt, Inhaltlich kann ich Ihnen nur zustimmen. Interessant bleibt die Frage, warum das EEG trotzdem so beliebt ist: es ist ja, wie Sie in einer früheren Mail anhand des Beispiels des Solardachs auf dem Aldi-Laden an-schaulich gemacht haben, eine herrliche Umverteilungsmaschine von unten nach oben.  Die Investoren in Windmühlen und Solardächer gehören ja eher den vermögenden Teilen der Bevölkerung an. Sie beziehen Subventionen in demnächst zweistelliger Milliardenhöhe zulasten der Stromkunden,   sprich der Durchschnittsverdiener. Wenn nun die großen Energiekonzerne auf diesen Subventionswagen aufspringen, dann können sie in großen Anzeigen auf ihr ökologisches Gutmenschentum hinweisen, sich selbst so in Szene setzen. Und die Medien verdienen gut an diesen Anzeigen.    

Sie werden ihren Redakteuren wohlweislich keine Steine in den Weg legen, wenn diese das EEG als ökolo-gische Großtat preisen. Und wenn dann Wissenschaftler, die von Drittmitteln abhängen, diesem Unsinn auch noch eine gute Note geben, dann hat auch die Wissenschaft sich ins richtige Licht gerückt und kann auf eine  Drittmittelprämie für "political correctness" rechnen.  Ich habe es aufgegeben, gegen das EEG zu kämpfen. Die Front der Subventions-Profiteure ist viel zu breit und stark, als dass dagegen eine nüchterne Kostenrechnung noch ankommen könnte. Herzlich  Ihr Christian von Weizsäcker  

Am 15.4.2011 schrieb mir Herr Prof. Dr. C.C. von Weizsäcker, ehemals Uni Bonn: 

Lieber Herr Alt, wie sehr bewundere ich Ihre Aufopferung für die Sache: nämlich die sachgerechte Entscheidung in der Energiepolitik! Ich muss gestehen, dass ich dieses Opfer nicht bringe, obwohl ich Ihre Auffassungen teile. Man wird aber nichts in unserer Republik mit sachlichen Argumenten.   

Gestern Abend konnte man das wieder beobachten bei Maibrit Illner. Hans Werner Sinn hat versucht, ruhig und sachlich zu argumentieren. Damit kam er nicht durch. Das Wort wurde ihm einfach abgeschnitten. Demgegenüber hofiert mit viel Emotionalität und Lautstärke ein Norbert Röttgen die gegenwärtige Meinungsmehrheit. So wird ihm dann viel Platz eingeräumt. Denn so ganz unabhängig von der großen Politik ist auch eine Maibrit Illner nicht. 

Sie kann es gar nicht wagen, Herrn Röttgen so das Wort abzuschneiden, wie es Hans Werner Sinn zugestoßen ist. Das Resultat alles dessen ist pathologisches Lernen. Die falschen Entscheidungen werden getroffen: Deutschland wird de-industrialisiert und die Chinesen lachen sich ins Fäustchen. Bei einem hinreichend weit gegangenen Verarmungsstand kommt dann vielleicht eine Wende in der Meinung. Herzliche Grüße Ihr Christian von Weizsäcker  

Am 19.2.2015 schrieb der ehemalige Präsident der IHK Aachen, Dr. Stephan Kufferath:  L

ieber Herr Prof. Alt, es war für mich eine ebenso große Freude wie für meinen Vater eine Ehre, dass Sie persönlich Abschied von ihm genommen haben.  Herzlichen Dank! Ich habe ihm immer wieder bis in seine letzten Tage ihre e-mails und Stellungnahmen zur Energiepolitik weitergeleitet, er war begeistert von der Klarheit und Verständlichkeit Ihrer Positionen und Ihrer ungebrochenen Hartnäckigkeit, diese zu vertreten. Auch im Angedenken an meinen Vater bitte ich Sie herzlich: bleiben Sie dabei!!! Mit beste Grüßen Ihr – Dr. Stephan Kufferath –    – Vorstand – 

Am 25.2.2012 schrieb mir Herr Rechtsanwalt E. Mueller", der als Jurist für die bezahlbare Stromversorgung aller Bürger in unserer Stadt Aachen über viele Jahre beruflich hohe Verantwortung getragen hat, zur Thematik: "Windenergieanlagen im Münsterwald sehr motivierend in dieser Sache:  

Sehr geehrter Herr Prof. Alt, ich bedanke mich herzlich für Ihr unermüdliches Engagement. Bitte bleiben Sie dabei, getreu dem Motto: „Die Welt ist immer nur von Einzelnen bewegt worden."  Dass Sie mit Ihren hervorragenden Fachkenntnissen im Rahmen der UVP auch eine Einwendung eingereicht haben, begrüße ich besonders. Ich mache allerdings darauf aufmerksam, dass wirtschaftliche Erwägungen im Rahmen der UVP (Leider!) keine Rolle spielen werden.   Es ist aber dennoch sehr sinnvoll, diese einzubringen, weil die Gemeindeordnung (§ 107a) den Gemeinden einen engen Rahmen für ihre energiewirtschaftliche Betätigung setzt. In (ggf. nachweisbarer) Kenntnis der Unwirtschaftlichkeit ihres Handelns haben die Verantwortlichen danach keine Möglichkeit mehr, sich aus ihrer Verantwortung zu stehlen. (Dass der Rat alles beschlossen habe, ist allein deshalb kein Entschuldi-gungsgrund, weil die Verantwortlichen den Rat über die wirtschaftlichen Konsequenzen zu keinem Zeitpunkt  aufgeklärt haben, obwohl sie dazu nach § 113 Gemeindeordnung verpflichtet waren.) Nochmals: Herzlichen Dank! Mit freundlichen Grüßen Eckart Mueller      

Am 25.2.2012 schrieb mir der ehemalige Institutsdirektor für elektrische Anlagen und Energiewirt-schaft der RWTH Aachen, Herr Prof. Dr.-Ing. H.-J. Haubrich:  

Lieber Herr Alt, ich bewundere Ihren Einsatz und Ihren unermüdlichen Versuch, der Wahrheit eine Bahn zu brechen. Ich fürchte nur, dass die zunehmenden finanziellen Eigeninteressen vieler unserer Mitbürger, ihre ideologische Verblendung und der mangelnde Mut  unserer Politiker in Verbindung mit  ihrem mangelnden Sachver-stand  die Fehlentwicklung erst aufhalten werden, wenn sie zu deutlich spürbaren Nachteilen für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes und in der Haushaltskasse jedes Einzelnen geführt hat. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Beste Grüße Ihr Hans-Jürgen Haubrich  

Am 4.5.2004 schrieb Frau Dr. Merkel unsere heutige Bundeskanzlerin kurz vor ihrer Wahl zur Bundeskanzlerin: