Billiger Strom? Weg damit!

„Das, was die CSU macht, ist verantwortungslos.“ Diesen Vorwurf hat gerade der BDI-Präsident Ulrich Grillo erhoben. Aber worauf bezieht er ihn? Auf die ruinöse Euro-Rettungspolitik? Auf die Milliarden und aber Milliarden, die in ein Fass ohne Boden u.a. namens Griechenland gekippt werden mit ebenfalls ruinösen Folgen? Auf die ruinöse deutsche Energiewendepolitik, die mutwillig, weil ohne Not, den Strompreis in die Höhe treibt? Würde Grillo alles dies wirklich als verantwortungslos brandmarken, hätte er recht und verdiente Applaus. Aber warum geißelt er dann nur die CSU? Die anderen Parteien im Deutschen Bundestag haben dies alles (und anderes mehr) doch ebenfalls auf dem Gewissen und fügen damit dem deutschen Volk gewissenlos immensen Schaden zu. Also muss es etwas anderes sein, was Grillo meint – etwas, von dem er glaubt, es nur der CSU anlasten zu können. Es ist in der Tat etwas anderes.

Es geht um die neuen Stromtrassen nach Bayern

Der BDI-Präsident greift die CSU deswegen an, weil sich diese in Gestalt des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer gegen neue Stromleitungen sperrt. Es geht um jene Leitungen, die Windkraftstrom aus dem deutschen Norden in den deutschen Süden nach Bayern transportieren sollen. Und so sagte Grillo denn auf diesbezügliches Befragen der FAZ: „Das, was die CSU macht, ist verantwortungslos. Die Versorgungssicherheit ist eines der höchsten Güter, und für diese Sicherheit brauchen wir Netze. Da kann kein Bundesland einen Alleingang unternehmen und autark sein.“ (FAZ vom 9.März, Seite 19). Allerdings ist die Versorgungssicherheit nicht deswegen gefährdet, weil viele Bürger in Bayern gegen die neuen Stromtrassen protestieren und Seehofer sich deshalb (noch) gegen die Trassen sperrt.

Was die sichere Stromversorgung in Wahrheit gefährdet

Gefährdet ist sie durch die „Energiewende“. Gefährdet ist sie durch die Stromerzeugung aus Windkraft und Sonnenschein. Wind und Sonne liefern Strom nur unregelmäßig. Sie liefern nur Flatterstrom – mal zu wenig, mal zuviel, mal gar keinen. Sie bedrohen die einzuhaltende Stromfrequenz von 50 Hertz. Die darf allenfalls nur minimal unter- oder überschritten werden, sonst kommt es zum Netzzusammenbruch. Als Strom aus Wind und Sonne noch nicht mittels staatlichen Interventionismus’ hochsubventioniert und mit Vorrang in das bestehende und völlig ausreichende Stromnetz gedrückt wurde, war die Stromversorgung stets untadelig sicher. Nur jetzt ist sie es nicht mehr. Zuverlässig liefern lässt sich Strom nur mit fossilen Brennstoffen und Kernkraft.

Grillo hat sich unglaubwürdig gemacht

Wenn sich Grillo jetzt so große Sorgen um die Versorgungssicherheit macht und sie gar als „eines der höchsten Güter“ preist, dann hätte er die Sorge rechtzeitig äußern müssen, nämlich viel früher, damals, als der Ökostrom-Wahn seinen Anfang nahm, damals, als ökobewegte Interventionisten, Illusionisten und hoffnungsfrohe Profiteure das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vorzubereiten begannen. Dann hätte er, dann hätten seine Vorgänger im BDI vor dieser Torheit dringend warnen müssen. Haben sie das getan. Sie haben es nicht. Nur Stromexperten taten es. Auf sie gehört wurde nicht. Grillo hat sich unglaubwürdig gemacht.

Der opportunistische Seehofer

Zurück zu Seehofer. Bayern braucht den norddeutschen Windstrom gar nicht. Daher auch nicht die neuen Stromtrassen. Nur die Windstromerzeuger im deutschen Norden brauchen sie. Sonst wissen sie nicht, wohin mit ihrem vielen Strom. Seehofer will (anstelle der bestehenden Kernkraftwerke) lieber Gaskraftwerke bauen, um sein Bundesland unabhängig von Lieferungen aus dem Norden zu machen (hier). Er sagt und tut stets das, was ihm gerade opportun erscheint. Seine Meinungsschwenkungen sind legendär. Über Seehofer mokierte sich dieFrankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) und nahm seine dreimal geänderte Haltung zur Energiewende aufs Korn. Zur dritten Änderung gehört sein Widerstand gegen die neuen Stromtrassen für überschüssigen Windstrom aus Norddeutschland. Die Zeitung schreibt:

„Seehofers Wende hat viel für sich“

„Es läge nahe, Seehofers neuerliche Wendung negativ zu kommentieren. Aber wäre das angemessen? Nur weil etwas populär ist, ist es ja noch nicht unvernünftig. Seehofer hilft schließlich dabei, ein ziemlich wahnwitziges Projekt zu stoppen. Kann es wirklich sinnvoll sein, mit Windrädern auf hoher See aufwendig Strom zu produzieren, der in Süddeutschland verbraucht werden soll? Ist es wirklich im Sinne des Erfinders, für diese Idee mit langen Hochspannungsleitungen schöne Landschaften zu zerschneiden? Klar, der CSU-Mann hätte seine Bedenken früher vorbringen sollen, bevor Staat, Verbraucher und Konzerne Milliarden in Windenergie investiert hatten. … Offenkundig hat Seehofer für die Energieversorgung jetzt Gaskraftwerke als das kleinste Übel identifiziert. Das hat viel für sich, es gibt nur ein Problem: Eon, RWE und Co. stellen diese Kraftwerke gerade reihenweise ab, weil sie damit kein Geld verdienen. Seehofer müsste also die Gaswerke subventionieren. Viel besser wäre, er stellt das ganze System in Frage.“ (Winand von Petersdorff in der FAS vom 5. Oktober 2014, Seite 18). Das aber tut er nicht. Das tut auch Grillo nicht. Das tun sie alle nicht.

Den Wahnwitz der Energiewende in Kurzfassung erklärt

Nur starker Bürgerwille und starke Bürgerwehr könnte die politische Führung zur Umkehr zwingen. Dafür müssen die Bürger erkennen, warum die „Energiewende“ und ihre Begründung ein Wahnwitz sind. Das in Kurzfassung zu erklären, hat vor wenigen Tagen ein sachkundiger Bürger*) – er ist Naturwissenschaftler – gegenüber einem Pfarrer in Herzogenaurach versucht. Er schrieb: „Sie haben Frau Professor Kemfert**) eingeladen, einen Vortrag über die Energiewende zu halten. Damit Sie den Vortrag verstehen, möchte ich Ihnen gerne ein paar naturwissenschaftliche Grundlagen vermitteln.
1. Die Erdoberfläche wird durch die Sonne erwärmt und gibt diese Wärme teilweise durch Wärmestrahlung wieder ab.

2. Die Luft enthält 0,4 Promille Kohlensäure, also sehr wenig. (Eigentlich Kohlendioxid, das aber mit Wasser Kohlensäure bildet). Die Kohlensäure der Luft verschluckt einen kleinen Teil der Wärmeabstrahlung der Erdoberfläche, dadurch wird die Luft wärmer.

3. Die Verschluckung der Wärmestrahlung durch die Kohlensäure der Luft ist seit vielen Jahren gesättigt. Das steht schon im Enquete-Bericht des Bundestages von 1988. Wenn der Kohlensäuregehalt der Luft steigt, kann es nicht noch wärmer werden, weil ja schon die gesamte verschluckbare Wärmestrahlung bereits verschluckt wird.

4. Wenn durch Autos oder Kohlekraftwerke noch mehr Kohlendioxid in die Luft geblasen wird, wird es also nicht wärmer. Obwohl in den letzten 16 Jahren der Kohlensäuregehalt der Luft gestiegen ist, ist die Welttemperatur in dieser Zeit leicht gesunken. Es wird also nicht wärmer, sondern leider kälter.

5. Gott steuert die Welttemperatur nicht durch Autos, sondern durch die Sonne. Vielleicht kennen Sie das Lied von Paul Gerhardt: “Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann”.

Ich möchte noch etwas sagen zum elektrischen Strom, dessen Preis in den letzten 15 Jahren auf das Doppelte gestiegen ist, so daß viele Leute ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können. Die Industrie, die viel Strom verbraucht, wandert deshalb aus. In Frankreich kostet der Strom nur halb so viel wie bei uns, in den USA nur ein Drittel. Warum ist bei uns der Strom so teuer?

6. Die Sonne schickt keine Rechnung, sie schickt aber auch keinen Strom. Es gibt ein Naturgesetz, wonach Energie nur teuer umgewandelt, aber niemals erzeugt werden kann. Es gibt deshalb gar keine erneuerbaren Energien. Strom kann man auch nicht speichern, man muß ihn unter Verlust in speicherbare Energien umwandeln.

7. Der Wind weht nicht immer, und die Sonne scheint nicht immer. Nachts und bei Flaute brauchen wir aber auch Strom. Wo kommt der Strom denn dann her? Wenn der Strom nicht dort erzeugt wird, wo er gebraucht wird, braucht man teure Leitungen, welche die Bürger bezahlen müssen.

8. Nachts und bei Flaute wird der Strom durch die bisherigen Kraftwerke erzeugt. Diese können aber nur dann wirtschaftlich betrieben werden, wenn sie rund um die Uhr Strom erzeugen. Das dürfen sie aber per Gesetz nicht. Weil sie das nicht dürfen, sind sie enorm teuer geworden. Diese Zusatzkosten können von den Kraftwerken niemals erwirtschaftet werden. Diese Zusatzkosten müssen jetzt infolge der Energiewende die Bürger bezahlen. Früher brauchten sie das nicht.“

Stromtrassen, die Strom fressen

Ein Nachhilfeunterricht in Sachen Stromtrassen wäre für den BDI-Präsidenten angebracht. Er kann ihn beim Stromverbraucherschutz-Verein NAEB bekommen.***) Ein Beitrag dort  („Höhere Strompreise durch verlustreiche Trassen“) befasst sich mit „stromfressenden Trassen“ und beginnt so:

Lange Stromleitungen sind extrem teuer, um Überschuss-Strom zu entsorgen

„Die geplanten und zum Teil bereits im Bau befindlichen Hochspannungsleitungen entpuppen sich bei näherem Hinsehen als extrem teure Maßnahmen zur Entsorgung des überschüssigen Ökostroms, der mit jeder neuen Anlage zunimmt. Politiker und Medien bejubeln den Zubau von Windstrom-, Solarstrom- und Biostromanlagen und träumen von einer hundertprozentigen Versorgung Deutschlands mit Ökostrom. Über die Kosten, den Wirkungsgrad und die Versorgungssicherheit wird dabei großzügig hinweg gegangen. Allgemein ist man wohl der Ansicht: ‚Das werden die Ingenieure schon in den Griff bekommen.“’ So soll der Süden von Deutschland mit Windstrom aus dem Norden versorgt werden, damit die Kernkraftwerke in Bayern abgeschaltet werden können. Dafür sollen drei neue Stromtrassen für Höchstspannung gebaut werden, die zum einen den Thüringer Wald durchschneiden und zum anderen durch das waldreiche Hessen laufen. Als neue Variante ist nun noch eine Leitung durch die Nordsee nach Norwegen geplant, die überschüssigen Ökostrom zu dortigen Pumpspeicherkraftwerken leiten soll, um ihn dann bei Bedarf wieder zurückzuleiten.“ Der ganze Beitrag und weitere Informationen über den technischen und wirtschaftlichen Ökostrom-Unsinn hier.

Billiger Strom? Weg damit!

Die Fülle dessen, was der Energiewende-Wahn anrichtet, ist groß. Hier von NAEB ein weiteres Beispiel: „Die preiswerteste und sicherste Stromerzeugung in Deutschland kommt durch die deutsche ideologisch basierte Energiepolitik in immer größere wirtschaftliche Schwierigkeiten. Der Ökostrom, der an der Börse oft unter dem Erzeugungspreis der Braunkohlekraftwerke und weit unter den Gestehungskosten verkauft wird (die größte Dumping-Aktion der Welt), führt zu Verlusten bei den Kraftwerken.“ Der ganze Text hier. Aber für die breite Masse der Stromverbraucher wird der Strom immer teurer gemacht. Das ist so, als stünde das Energiewende-Abenteuer unter dem Motto „Billiger Strom? Weg damit!

*) Briefautor ist der Dipl-Chemiker Dr. Hans Penner, Linkenheim-Hochstetten, Briefdatum der 4. März 2015.

**) Prof. Dr. Claudia Kemfert leitet seit April 2004 die Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und ist seit April 2009 Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance.

***) Wenn ich NAEB zitiere, müssen Sie wissen, dass ich Mitglied bei NAEB bin und dort dem Beirat angehöre, also befangen sein kann. Die NAEB-Web-Seite finden Sie hier. Die NAEB-Pressemitteilungen hier und hier. Wer sich als Energiewende-Opfer sieht, sollte NAEB unterstützen, indem er Mitglied wird. Je mehr Mitglieder, umso durchsetzungfähiger gegen die Energiewende-Politik. Ein Beitrittsformular finden Sie hier.

Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors hier




„Energietage“: Ein überaus frustrierendes Erlebnis

In meinem Heimatort wurden am vergangenen Wochenende (7./8. März) die sog. „Energietage“ abgehalten. Man weiß ja, was auf solchen Veranstaltungen geboten wird. Und gleich vorweg: genau das WURDE auch geboten.

Bild rechts: Ein Quadratmeter Papier – zehntausend Quadratzentimeter. Genau 4 Quadratzentimeter habe ich links unten farblich dargestellt – entsprechend den 0,04% CO2 im Gesamtmix der Atmosphäre.

Nun bilde ich mir ein, aufgrund meiner zahlreichen Übersetzungen für diesen Blog Einiges über Energie gelernt zu haben (im Gegensatz zu einer blonden Quotenfrau mache ich KEIN Geheimnis aus meinem fehlenden Hintergrundwissen). Zumindest wenn ich in meiner Umgebung darüber rede, kann man das wohl so sagen – oder besser, die Anderen wissen noch weniger als ich.

Also dachte ich mir, dass man ja mal hingehen und einfach ein paar Fragen stellen könnte. Gedacht – getan. Der mir primär vorschwebende Gesprächspartner waren zunächst die hiesigen Stadtwerke, die genauso auf dem Windenergie-Hype schwimmen wie viele (alle?) anderen auch. Und wie das Schicksal so spielt, waren die gleich am Eingang mit einem großen Stand vertreten.

Die erste Frage hatte ich mir schon zurechtgelegt. Sie lautete: „Wenn im Winter wochenlang windstilles Wetter herrscht und auch die Sonne nicht scheint, wie will man dann mit Windkraft Strom erzeugen?“

Und dann ging es gleich los. Die erste junge Dame im Stand, die gerade herumsaß (zwei andere jüngere Herren waren mit jemand anders in ein Gespräch vertieft), verwies mich sofort an diese beiden Herren. Weil die aber eben beschäftigt waren, habe ich eine spontane Frage gestellt. „Warum brauchen wir eigentlich die Energiewende?“

Das war nun wie das Anstellen eines Plattenspielers, was ich im Grunde erwartet hatte. Aber dann wurde es, wie gesagt, sehr frustrierend.

Ich erklärte der Dame, dass die Temperatur doch gar nicht mehr gestiegen ist seit etwa 20 Jahren. Das hatte sogar das IPCC festgestellt.

Was das IPCC ist, wusste sie nicht. Die Aussage selbst stellte sie strikt in Abrede (ich will hier den Begriff ,leugnen‘ mal vermeiden). Auch meine Frage, wie hoch der CO2-Gehalt der Atmosphäre denn wäre, konnte sie nicht beantworten („Nein, das weiß ich im Moment nicht“). Es kam zwar etwas zögernd, doch als ich ihr das Bild oben rechts zeigte, wollte sie gar nicht hinsehen. „Nein, CO2 muss vermieden werden, weil es unser Klima zerstört“. Sie wollte mir ein paar Graphiken zeigen, aber da habe ich nun nicht mehr hingeschaut. Dass ohne dieses CO2 gar kein Leben auf der Erde möglich wäre, schien ihr völlig neu zu sein – sie hat es vom Tisch gewischt.

Und so etwas ist für die Stromversorgung einer 30.000-Seelen-Stadt nebst zugehörigem Landkreis verantwortlich!

Aber es kam noch schlimmer. Mittlerweile waren die beiden Herren am Stand frei. Ich stellte die gleiche Eingangsfrage.

„Na ja, wir haben doch den Verbund, ein Energiemix mit Solar, Wasser und Biomasse…“

Ja, ja. Ich versuchte es anders. „Der Strom an der Strombörse wird immer billiger, aber wir Kunden müssen immer mehr für den Strom bezahlen. Warum eigentlich?“

Beide drucksten herum. „Na ja, die Politik… die Parteien wurden eben gewählt…“

Jeder kann diese Aussage für sich selbst bewerten. Aber da habe ich noch etwas weiter gebohrt. „Aber es gab doch gar keine Wahl! Keine einzige Partei in Deutschland (mit Ausnahme der AfD) spricht sich gegen die Energiewende aus. Was soll man da denn wählen?“

Mein Eindruck: Die beiden wussten ganz genau, wie der Hase hüpft! Aber das zu sagen haben sie sich nicht getraut. In welchen Zeiten leben wir?

Tatsächlich habe ich dort etwa 15 Minuten zugebracht, wir haben uns nett unterhalten. Der Gehalt war jedoch nicht Null, sondern schon minus 1 – ich kann das im Einzelnen gar nicht mehr wiedergeben. Ich habe noch Kernkraft angesprochen, da kamen die üblichen Phrasen, der Müll, Fukushima… Kernkraftwerke der neuen Generation? Nie gehört. Die Welt außer Deutschland setzt auf Kernkraft? Unsinn, wo ich das denn her hätte. Mehr wollte man nun gar nicht hören.

Wie gesagt, es wurde immer sinnloser, und mir wurde schmerzlich bewusst, wie wenig Ahnung ich von der Materie habe.

Beiden Herren wurde inzwischen sichtlich unwohl. Ich hätte sie am Nasenring durch die Arena führen können – aber ich bin leider keine Kämpfernatur. Außerdem reichte es mir. Das Einzige, was ich der Standbesatzung zugute halte ist, dass das Gespräch bis zum Schluss ruhig und sachlich geblieben ist. Dennoch, als ich ging, haben sie wahrscheinlich drei Kreuze gemacht.

Außerdem wollte ich ja nur einen Eindruck gewinnen. Dann bin ich durch die Halle geschlendert und noch zweimal stehen geblieben. Das erste Mal bei einem Stand mit der Bezeichnung „Ziel 21“. Darunter verstand man die Energieerzeugung vollständig aus „Erneuerbaren“ (nie habe ich den Begriff „alternativ“ gehört!) bis zum Jahr 2021. Wieder die gleichen Fragen, wobei ich diesmal auch die verheerenden Umweltschäden durch Windräder angesprochen habe. Erwiderung: „Ja, Straßen und Autobahnen machen viel mehr kaputt… Im Straßenverkehr sterben viel mehr Vögel als durch Windräder…“

Der Herr, schon etwas älter, war absolut taub auf weitere Einwände. Wegen Sinnlosigkeit habe ich das Gespräch abgebrochen.

Als letztes, schon mit trockenem Mund und völlig frustriert bin ich noch am Stand irgendeines Herstellers von Solarpaneelen stehen geblieben. Da saß nun ein älterer Herr, wie man sich einen Industriemanager vorstellt. Vielleicht war es der Chef selbst. Auch ihn habe ich gefragt, wie man denn Solarstrom erzeugen kann, wenn die Sonne nicht scheint.

„Ja, es gibt doch den Verbund… groß im Kommen ist ,Power to Gas’…“ Und die horrenden Verluste dabei? „Alles gar kein Problem; das Gasnetz ist ja schon da!“

Zur Umweltproblematik: „Aber da drin (im Solarpaneel) sind doch nur ganz normale Stoffe: Aluminium, Zink… „ Er nannte noch ein paar.

Jetzt hatte ich endgültig die Schnauze voll (Verzeihung!). Wenn das unsere Zukunft ist…

Mein Fazit: besonders für Laien ist der „Kampf“ gegen diese Energiewende derzeit absolut sinnlos. Sämtliche Argumente werden vom Tisch gewischt bzw. in Abrede gestellt. Und leider, leider kann man mich sehr leicht zulabern. Damit schließe ich, wie ich angefangen habe: es war äußerst frustrierend., zumal mir danach noch viele Fragen eingefallen sind, die ich hätte stellen können.

Wie gerne wäre ich mit einem Fachmann wie Herrn Limburg oder Herrn Mueller oder Dr. Keil über diese „Ausstellung“ gegangen!

Chris Frey




Seth Borenstein von AP bauscht wieder einmal antarktische Schmelz-Ängste auf

Vorbemerkung des Übersetzers: In diesem Beitrag wird eine Fülle von Links genannt, wobei teilweise ganze Passagen mit den entsprechenden Hyperlinks hinterlegt sind. Der Einfachheit halber habe ich diese Passagen übersetzt und im Anschluss mit ,(hier)‘ den Hyperlink genannt .

Im Einzelnen wurden diese Behauptungen hier aufgestellt:

2014: Achtung: Die Fernsehstation WUSA 9 DC stellt bzgl. antarktischer Schmelz-Ängste Bilder von Bauwerken in Washington DC als unter Wasser stehend dar. ,Wir haben in der Hand, wie stark der Meeresspiegel steigt‘ – wir kontrollieren den Anstieg des Meeresspiegels? Achtung: lokale Nachrichten aus DC bringen einen Schund-Report aus der Antarktis und zum Anstieg des Meeresspiegels (hier).

1990: Rückblick auf den 11. Januar 1990: Die Today Show von NBC sendet die Warnung von Paul Ehrlich vor den Auswirkungen einer antarktischen Eisschmelze: ,Sie können Ihr Boot am Washington Monument festbinden‘ (hier).

1979: NYT: ,Boote können von den unteren Stufen des Capitol in DC ablegen (hier). Experten erklären, wie das Eis der Antarktis weit verbreitete Überschwemmungen auslösen könnte – unter dem Eisschild befindet sich matschiges Eis‘

1922: ,Eisberg für Eisberg (aus der Antarktis) wird in das Meer fallen und von den Strömungen nach Norden verfrachtet werden und schmelzen. Die Folge wird, jedoch mit einer viel stärkeren Rate, die Bedrohung sein, dass das Meer große küstennahe Landflächen verschlingt infolge des auf historische Höhen steigenden Meeresspiegels (hier) – The Mail Adelaide, 29 April 1922

1901: ,London an der Schwelle zum Untergang: Verschlungen von einer riesigen Welle‘ Queanbeyan Age, 10. August 1901 (hier). – Auszug: „Geologen glauben, dass dieser große Eisfresser das Stadium der Perfektion erreicht hat, wenn er die Antarktis wieder aufbrechen will. Dies würde gigantische Wassermengen freisetzen, die sich über beide Hemisphären ausbreiten. Sie werden tief liegende Gebiete von Europa, Asien und Nordamerika vollständig überschwemmen“.

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Associated Press (AP) und Seth Borenstein sind wieder einmal dabei: Der Artikel von Seth Borenstein und Luis Andres Henao mit dem Titel ,Glacial Melting In Antarctica Makes Continent The ‘Ground Zero Of Global Climate Change‚ [etwa: Gletscherschmelze in der Antarktis macht den Kontinent zu ,Ground Zero‘ des globalen Klimawandels] wurde am 27. Februar 2014 veröffentlicht.

AP hat dabei aber wesentliche Dinge ausgelassen: Begutachtete Studien, die das Gegenteil zeigen sowie unbequeme Daten und Trends, die dem Narrativ ,schlimmer als wir dachten‘ in dem Artikel deutlich widersprechen. AP zeichnet ein irriges Bild eines potentiellen Anstiegs des Meeresspiegels, verschweigt potentielle vulkanische Ursachen irgendwelcher Schmelzvorgänge, den gegenwärtigen Zustand der Antarktis sowie die geologische Geschichte des Kontinents.

Warum hat AP nicht einige Eis-Spezialisten mit abweichenden Ansichten befragt? Z. B. prominenter Wissenschaftler widerspricht: Ein renommierter Glaziologe erklärt, dass die globale Erwärmung ,zu einem dicken Plus‘ werden wird – befürchtet eine ,ängstigende‘ Abkühlung – warnt vor Wissenschaftlern, die ihre ,W issenschaft prostituieren‘ (hier). Dr. Hughes ist ein international anerkannter Glaziologe (hier).Er war Urheber vieler der Fragen, die gegenwärtig in diesem Bereich untersucht werden. Dr. Hughes war seit 1968 zehn mal in die Arktis und 13 mal in die Antarktis gereist, zumeist als Forschungsleiter glaziologischer, vom NSF finanzierten Forschungen.

Natürlich war dies keine Überraschung angesichts des Umstands, dass Seth Borenstein dabei Ko-Autor war, dessen jüngste Äußerungen zu den Behauptungen des ,wärmsten Jahres jemals‘ korrigiert werden mussten. Siehe auch hier.

Borenstein hat ein langes Register der lautstarken Propagierung von Ängsten vor der globalen Erwärmung auf Kosten der journalistischen Ethik. Siehe: [übersetzt] die lange, traurige Geschichte von AP-Reporter Seth Borenstein und seinen Berichten über die furchtbare globale Erwärmung hier. Mehr zu Borenstein hier.

Analyse von Climate Depot:

Erstens: es gibt in dem Bericht keinerlei Hinweise auf die Rekord-Meereisausdehnung um die Antarktis jemals [seit mindestens den siebziger Jahren]. Siehe: Feds: Im Januar größte Meereisausdehnung um die Antarktis jemals (hier). – NCDC: ,Antarktisches Meereis während des Januars hatte eine Ausdehnung von 890.000 Quadratmeilen [über 2,3 Millionen km²] und lag damit um 44,6% über dem Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Dies war die größte antarktische Meereisausdehnung im Januar jemals und hatte den 2008 gesetzten Rekord von 220.000 Quadratmeilen [ca. 570.000 km²] übertroffen. Außerdem: NSIDC: Eisausdehungsrekord während jeweils der letzten drei Jahre hintereinander! Die meiste Zeit im Jahr 2014 war die Eisausdehnung größer denn je seit Beginn der Satelliten-Ära (hier).

Und ja doch, Seth Borenstein von der AP hat zuvor versucht zu behaupten, dass mehr antarktisches Meereis durch die globale Erwärmung verursacht ist. Siehe ,Seth Borenstein von AP wieder einmal! Er behauptet: globale Erwärmung bedeutet mehr Eis um die Antarktis – es lebe der neue Konsens, das Gegenteil des alten Konsens‘ (hier)

Natürlich werden mit dieser Behauptung Daten ignoriert, die das Gegenteil zeigen. Siehe: Brian Gunter: Antarktischer Kontinent hat sich während der letzten 50 Jahre nicht erwärmt – Null-Temperaturtrend für die allermeisten Gebiete des antarktischen Kontinents (hier).

Und wenn man sich nur auf die kleineren Eisschilde der Westantarktis konzentriert, scheint AP seine Leser absichtlich in die Irre zu führen, wenn die Bedingungen im großen Rest der Antarktis ignoriert werden. Siehe: 2013: Neue Studie zeigt, dass die Mehrzahl der ostantarktischen Gletscher seit dem Jahr 1990 immer weiter gewachsen ist (hier). Neue, in Nature veröffentlichte Studie.

Punkt-für-Punkt-Widerlegung von Climate Depot der jüngsten Ängste bzgl. einer antarktischen Eisschmelze:

AP behauptet: Im Worst-Case-Scenario könnte die Eisschmelze in der Antarktis den Meeresspiegel weltweit in ein oder zwei Jahrhunderten um 3 Meter steigen lassen … Wissenschaftler schätzen, dass es zwischen 200 und 1000 Jahre dauern wird, um genug Eis zu schmelzen, um den Meeresspiegel um zehn Fuß [ca. 3 m] steigen zu lassen; vielleicht sogar nur 100 Jahre in einem Worst-Case-Scenario.

Climate Depot Erwiderung: Das ist reine Spekulation – unbewiesene Prophezeiungen, aufgepeppt mit extremen Szenarien und nicht auf der Grundlage der gegenwärtigen Klimarealität. Dem AP-Artikel zufolge hat sich die Schmelzrate verlangsamt. Siehe: Blog Sunshine Hours: die Antarktis verliert 130 Gigatonnen Eis pro Jahr (im vorigen Jahr waren es 159 Gigatonnen pro Jahr) (hier und hier). In fast allen Schmelzgebieten gibt es unter dem Eis Vulkane.

NSIDC: „Der antarktische Eisschild enthält 30 Millionen km³ Eis“. Eine Gigatonne Eis entspricht etwa einem Kubikkilometer Eis.

Das heißt … bei 130 Gigatonnen pro Jahr, wie lange dauert es, bis die Antarktis geschmolzen ist? Das heißt, 30 Millionen geteilt durch 130.

Die Antwort: es würde 230.000 Jahre dauern!

Warum hat Borenstein von AP das nicht erwähnt?

Dies ist nicht das erste Mal, dass Borenstein diese Art irreführende Berichterstattung betrieben hat. Im Jahre 2008 wurde Borenstein von Wissenschaftlern wegen ähnlicher journalistischer Tricks kritisiert.

Aus dem Bericht von 2008: Der Klimawissenschaftler Ben Herman, früher Direktor am Institute of Atmospheric Physics und ehemaliger Leiter des Department of Atmospheric Sciences an der University of Arizona, stellte fest: „Es ist interessant, dass es in allen AGW-Storys bzgl. der Antarktis immer nur um die Vorgänge um die (westliche) Halbinsel geht, welche die einzige Stelle in der gesamten Antarktis zu sein scheint, die Erwärmung zeigte. Aber was ist mit ,keiner Änderung‘ oder ,Abkühlung‘ insgesamt im restlichen Kontinent, der etwa 95% der Landmasse ausmacht? Und was ist mit der jüngsten Rekord-Ausdehnung des Meereises um die Antarktis?“

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Behauptung von AP: 130 Milliarden Tonnen Eis (118 Milliarden metrische Tonnen) Eisverlust pro Jahr während des vergangenen Jahrzehnts, wie aus NASA-Satelliten-Berechnungen hervorgeht. Das ist ein Gewicht, das 356.000 mal größer ist als das des Empire State Building und reicht aus, um über 1,3 Millionen olympische Schwimmbäder zu füllen.

Erwiderung von Climate Depot: Das klingt richtig ängstigend, oder? Nun, das ist genau das, was die AP-Reporter wollen: Angstmache. Aber wie alarmierend ist diese Schmelzrate? AP beantwortet diese Frage viele Absätze später.

„Mit der gegenwärtigen Schmelzrate wäre der Anstieg des Meeresspiegels au der Welt durch die Eisschmelze in der Antarktis kaum wahrnehmbar, nämlich etwa ein Drittel Millimeter pro Jahr. Die Ozeane sind so groß“.

Fazit: All die Analogien mit dem Empire State Building und olympischen Schwimmbädern laufen auf ,kaum wahrnehmbar‘ hinaus. Natürlich ist die Rate des Meeresspiegel-Anstiegs überhaupt nichts Ungewöhnliches in der Antarktis. Selbst das IPCC räumt ein, dass es keinen signifikanten anthropogenen Einfluss auf das Klima vor 1950 gegeben hat. Folglich kann die Menschheit nicht verantwortlich sein für den Anstieg, der am Ende der Kleinen Eiszeit vor 150 bis 200 Jahren begonnen hatte.

Vom Blog The Hockey Schtick: Der Meeresspiegel-Anstieg während der vergangenen 200 Jahre zeigt keine Hinweise, dass er sich beschleunigt (hier), was aber erforderlich wäre, um einen menschlichen Einfluss nahe zu legen. Stattdessen hat sich der Anstieg des Meeresspiegels im 20. Jahrhundert verlangsamt (hier), und zwar um 31% seit 2002 (hier) und um 44% seit 2004 (hier) auf 7 Inches pro Jahrhundert [ca. 18 cm]. Es gibt keinen Beweis für eine Beschleunigung dieses Anstiegs (hier) und daher auch keinen Beweis irgendwelcher Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf den Meeresspiegel. Der Anstieg des Meeresspiegels ist primär ein lokales Phänomen und hängt zusammen mit dem Absinken von Landmassen und nicht mit dem CO2-Niveau (hier). Folglich weisen Gebiete mit Grundwasser-Absenkungen und Absinken von Landmassen viel höhere relative Raten des Meeresspiegel-Anstiegs auf, aber dies hat absolut nichts mit anthropogenem CO2 zu tun.

Wissenschaftler treten dem ,Kollaps‘ des antarktischen Eisschildes entgegen: „Das ging dort seit vielen tausend Jahren so, und es ist weder neu noch vom Menschen verursacht (hier).

Einige Perspektiven zu den Schlagzeilen bzgl. Trends des Eisverlustes in der Antarktis (hier): Die Berichterstattung in der Presse zu diesem Thema zielt darauf ab, es nach Alarm klingen zu lassen. So posaunte die Washington Post hinaus: „Diese Region in der Westantarktis verliert alle zwei Jahre eine Eismenge äquivalent zur Masse des Mount Everest“. Wow! Das klingt nach massenhaft. Aber wie sich zeigt, ist das falsch. Die globalen Ozeane sind riesig. Lässt man eine „der Masse des Mount Everest äquivalente Eismasse“ dort alle zwei Jahre hineinplumpsen, würde sich ein Meeresspiegelanstieg um 0,02 Inches pro Jahr ergeben [<1 mm].

Der Klimatologe Dr. Pat Michaels macht sich über die Klimabehauptungen lustig: „Der Meeresspiegel ist seit dem Ende der letzten Eiszeit gestiegen, also schon etwa 11.600 Jahre vor der industriellen Revolution“ (hier).

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AP-Behauptung: „Das Schicksal der Welt hängt von der Frage ab, wie schnell das Eis schmilzt“

Erwiderung von Climate Depot: Höherer Schwachsinn, der in keiner Weise auf wissenschaftlichen Beweisen beruht.

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AP-Behauptung: „Ich war hier vor zehn Jahren schon einmal“, sagte Convey während einer der seltenen sonnigen Tage auf der Insel mit Temperaturen etwas über Null Grad Celsius. „Und falls man vergleicht, was ich damals gesehen habe, gibt es aufgrund von Erwärmung einen grundlegenden Unterschied. Die Flecken ewigen Schnees und Eises sind kleiner. Sie liegen immer noch dort hinter mir, aber sie sind kleiner als zuvor“.

Erwiderung von Climate Depot: Dies ist lediglich ein anekdotischer Beweis, der auf persönlichen Eindrücken beruht sowie auf einem extrem kurzen Zeitfenster von 10 Jahren. Dieses sagt uns nichts über Klima-Zeitskalen von 20, 50 oder 100 Jahren oder noch länger. Der Hype um den Eisverlust in der Antarktis ist irreführend: „Das Festlandseis der Antarktis ist seit dem Ende der Eiszeit vor etwa 18.000 Jahren stetig kleiner geworden (hier). – Ihre neue Überprüfung überdeckt lediglich drei Jahre bis 2013. Der Zeitraum zuvor, mit dem sie Vergleiche anstellen, war von 2005 bis 2011. Würde irgendein seriöser Wissenschaftler solche kurzen Zeiträume heranziehen, um Behauptungen über Trends aufzustellen?“

Außerdem hat es AP in dem Artikel versäumt darauf hinzuweisen, dass Klima keine Einbahnstraße ist. Andere Variablen können zu einem Absinken des Meeresspiegels beitragen. Siehe die beiden Studien hierzu ,Studie prophezeit, dass zunehmender Niederschlag in der Antarktis den Anstieg des Meeresspiegels um über 1 mm pro Jahr verlangsamen wird (hier) und Neue Studie zeigt: Der ostantarktische Eisschild wird einen negativen Beitrag leisten zum Meeresspiegel während der nächsten 200 Jahre (hier).

Warum hat AP wissenschaftlich begutachtete Studien verschwiegen, die hinsichtlich ihres Narrativs ,schlimmer als wir dachten‘ unbequem sind? Siehe die Studie [übersetzt] „Menschheit nicht verantwortlich für den Kollaps der westantarktischen Gletscher: Erwärmung und Abkühlung am Südpol steht in guter Übereinstimmung mit historischen Trends, die tausende von Jahren zurückreichen“ (hier) und „Studie der British Antarctic Survey vom letzten Jahr zeigte, dass das gegenwärtige Schmelzen in der westlichen Antarktis innerhalb der ,natürlichen Bandbreite der Klimavariabilität‘ der letzten 300 Jahre liegt“ [kein Link angegeben].

Und außerdem, warum hat AP Studien nicht erwähnt, die enthüllen, dass die gegenwärtigen Temperaturen in der Antarktis nicht ,beispiellos‘ sind. Siehe die Studie mit dem Titel [übersetzt] „Jüngste Forschungen: In der Antarktis war es während der Mittelalterlichen Warmzeit wärmer als heute“ (hier).

In einer anderen, in Nature Climate Change veröffentlichten Studie aus jüngerer Zeit werden die Temperaturen in Südamerika und der Antarktis während der letzten 1000 Jahre rekonstruiert. Dabei zeigt sich, dass es sich in den meisten Gebieten der Antarktis während der letzten 1000 Jahre abgekühlt hat (hier).

Und sogar noch weiter zurück: Palmen in der Antarktis vor 52 Millionen Jahren: Neue Studie in Nature zeigt: während des frühen Eozäns herrschte auf dem antarktischen Kontinent persistent fast tropische Wärme (hier). Analyse: „Wenn dieses Ergebnis stimmt, beweist es, dass alle derzeit existierenden Klimamodelle komplett Müll sind, weil sie offensichtlich in keiner Weise zulassen, dass sich kontinentale Temperaturen aus natürlichen Gründen so stark ändern können“.

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AP-Behauptung: „Jetzt verwenden Wissenschaftler in zwei unabhängigen Studien die Wörter ,irreversibel‘ und ,unaufhaltsam‘, wenn sie von der Schmelze in der Westantarktis sprechen.

Erwiderung von Climate Depot: AP sagt, dass diese apokalyptischen Termini „jetzt“ benutzt werden, als ob die Schmelzängste bzgl. der antarktischen Eisschilde etwas Neues oder so seien. Nichts fälscher als das! Borenstein ist nicht der Erste, der diesen Hype um die gleichen antarktischen Schmelz-Ängste pflegt. Praktisch genau die gleichen Behauptungen und der Hype wurden in den Jahren 2014, 1990, 1979, 1922 und sogar 1901 aufgestellt! Ja wirklich, der gleiche Hype um antarktische Eisschmelze und Meeresspiegelanstieg sowie die Angstmache hierzu gab es bereits seit dem Jahr 1901!

Schauen wir mal:

2014: Beginnen wir mit dem Jahr 2014: Rückblick: Die Fernsehstation WUSA 9 DC TV zeigt in einer Sendung über Ängste bzgl. der antarktischen Eisschmelze Bilder des Washington Monuments unter Wasser: „Wir haben in der Hand, wie stark der Meeresspiegel steigt‘ – wir kontrollieren den Anstieg des Meeresspiegels? Achtung: lokale Nachrichten aus DC bringen einen Schund-Report aus der Antarktis und zum Anstieg des Meeresspiegels“ (hier). – Wir haben es in der Hand, wie schnell der Meeresspiegel steigt, und das gibt uns Zeit, uns vorzubereiten und unsere Gemeinden auf smarte Weise zu schützen. – Brenda Ekwurzel, Union of Concerned Scientists.

Die gleichen Behauptungen zur antarktischen Schmelze und die Bilder aus Washington DC gab es im Jahre 1990:

1990: Rückblick auf den 11. Januar 1990: Die Today Show von NBC sendet die Warnung von Paul Ehrlich vor den Auswirkungen einer antarktischen Eisschmelze: ,Sie können Ihr Boot am Washington Monument festbinden‘ (hier). – Paul Ehrlich: „Die steigenden globalen Temperaturen können dazu führen, dass der westantarktische Eisschild schneller abgleitet. Dann werden wir nicht einen Meeresspiegelanstieg von 1 bis 3 Fuß [ca. 30 bis 90 cm] erleben, sondern einen solchen von 10 bis 20 Fuß [ca. 3 bis 6 m] in deutlich kürzerer Zeit. Der Supreme Court würde unter Wasser stehen. Man könnte sein Boot am Washington Monument festbinden. Sturmfluten würden das Capitol unbrauchbar machen“. Für [die Sendung] Today Paul Ehrlich in Washington, DC zur zukünftigen Küstenlinie der Chesapeake Bay.

Und auch im Jahre 1979 gab es das schon:

1979: NYT: ,Boote können von den unteren Stufen des Capitol in DC ablegen (hier). Experten erklären, wie das Eis der Antarktis weit verbreitete Überschwemmungen auslösen könnte – unter dem Eisschild befindet sich matschiges Eis‘

1922: Und wieder die gleiche Geschichte wurde im Jahre 1922 aufgetischt, verbunden mit der Warnung vor einer ,biblischen Sintflut‘ und einer ,weltweiten Überschwemmung‘ infolge einer potentiell abschmelzenden Antarktis: „Die heutige Angstmache des Tages lautet, dass die Antarktis kollabieren und uns alle ertränken wird – in etwa 1000 Jahren“ (hier).The Mail Adelaide, 29. April 1922. Hier ein Auszug aus diesem Artikel: Man glaubt, dass wir uns derzeit langsam einer weiteren Warmzeit nähern, die – falls sie allgemein auftritt – beide Hemisphären gleichermaßen betreffen wird. Das Eis wird erneut schmelzen, und der Meeresspiegel wird auf seinen historischen Stand steigen und das unter Wasser setzen, was heute trockenes und dicht besiedeltes Land ist. Einer anderen Ansicht zufolge könnte das Schmelzen des Eises und der Anstieg des Meeresspiegels vergleichsweise viel plötzlicher erfolgen, anstatt dass es ein sehr gradueller Prozess ist, der sich über mehrere Jahrhunderte einstellt … Eisberg für Eisberg (aus der Antarktis) wird in das Meer fallen und von den Strömungen nach Norden verfrachtet werden und schmelzen. Die Folge wird, jedoch mit einer viel stärkeren Rate, die Bedrohung sein, dass das Meer große küstennahe Landflächen verschlingt infolge des auf historische Höhen steigenden Meeresspiegels.

Und selbst im Jahre 1901 gab es schon diesen Hype um schmelzendes antarktisches Eis:

1901: ,London an der Schwelle zum Untergang: Verschlungen von einer riesigen Welle‘ Queanbeyan Age, 10. August 1901 (hier). – Auszug: „Einer neuen Theorie von einigen Geologen zufolge befindet sich London am Rande der Zerstörung, wobei der zerstörende Engel die große antarktische Eiskappe ist. Sie hat sich über viele Jahrhunderte gebildet und hält derzeit alle Gewässer fest, die aus der Nordhemisphäre dorthin geflossen sind. Geologen glauben, dass diese große Eismaschine einen kritischen Zustand erreicht, bei dem er zusammenbrechen und all sein Wasser über beide Hemisphären verteilen wird. Damit würden die tief liegenden Gebiete von Europa, Asien und Nordamerika vollständig überschwemmt. Sollte dies der Fall sein, wird London von der Landkarte verschwinden in kürzerer Zeit, als man berechnen kann, durch diese gigantische, eine Meile hohe Wasserwand mit gewaltigen Eisblöcken, die hier und dort und überall herumschwimmen.

Wissenschaftlich gibt es auch hier nichts Neues: ,Eisverluste in der Westantarktis hat es seit Jahrhunderten gegeben‘ (hier).

Und die zuvor aufgestellten Behauptungen bzgl. einer sich beschleunigenden Eisschmelze wurden in Frage gestellt: ,Die Klimaalarmisten haben sich einen groben Schnitzer geleistet bei den Ergebnissen von Untersuchungen schmelzenden Eises in der Antarktis: Gesamt-Eisverlust ist der jüngsten Studie zufolge ,konsistent mit‘ und nicht ,doppelt so hoch wie‘ in früheren Studien‘ (hier).

Selbst die New York Times zuckt angesichts dieser Art alarmistischer Ausdrücke über die Antarktis zusammen: Revkin von der NYT zur ängstigenden Antarktis-Studie bzgl. des Meeresspiegels: „furchtbarer Missbrauch des Wortes ,Kollaps‘ in Schlagzeilen über Jahrhunderte lange Eisverluste in der Westantarktis“ (hier).

,Irreversibler Kollaps des Klimaalarmismus‘ – Behauptungen zur Antarktis und zum Meeresspiegel – und schon wieder eine Nicht-Krise-Krise – Die Wahrheit wird auf dem Altar der Sensationslust geopfert (hier).

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AP-Behauptung: Was da passiert, ist simple Physik. Warmes Wasser nagt von unten am Eis. Danach ist mehr Eis dem Wasser ausgesetzt, das ebenfalls schmilzt. Und schließlich kollabiert das Eis oberhalb des Wassers und schmilzt ebenfalls.

Erwiderung von Climate Depot: ,Simple Physik‘? Hat man sie bei AP noch alle? Was ist mit den simplen Daten, die ihrer ,simplem Propaganda‘ einfach widersprechen? Siehe die Studie „Keine Erwärmung der Antarktis während der Satelliten-Ära – seit 1979 (hier). Dabei sollten es der Treibhausgas-Theorie zufolge die Pole sein, die sich am stärksten erwärmen. Offensichtlich hat das niemand dem Südpol mitgeteilt.

Wissenschaftler am MIT bestätigen, dass sich die Antarktis abkühlt – und nicht nur das, sie hat auch in letzter Zeit an Eismenge zugenommen (hier). Auszug aus dem Abstract: „Die östliche Antarktis und das antarktische Plateau haben sich abgekühlt, vor allem im Sommer, während Erwärmung über der Antarktischen Halbinsel und Patagonien beobachtet wird“.

Antarktis: Keine Erwärmung seit 1979:

Abkühlung der Wassertemperatur im Südlichen Ozean:

NOAA Data Show Southern Oceans Getting Colder…Contributing To Rapid South Polar Sea Ice Expansion

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AP-Behauptung: Bei der NASA sagte der Eiswissenschaftler Eric Rignot, dass das Schmelzen „viel schneller vonstatten gehe als irgendjemand gedacht hatte. Es ist eine Art rote Flagge“.

Erwiderung von Climate Depot: Da ist sie wieder, diese Ente ,schneller als irgendjemand gedacht hatte‘. Wer ist ,irgendjemand‘ und wie ,schnell‘ sollte das Schmelzen ihrer Ansicht nach gehen? Alles klingt sehr unwissenschaftlich und mehr nach einer politischen Kampagne als nach Wissenschaft, die leidenschaftlich nach Beweisen sucht.

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AP-Behauptung: Rignot von der NASA: „Wir müssen es stoppen oder zumindest so stark verlangsamen, wie wir können“.

Erwiderung von Climate Depot: Wir müssen ,das Schmelzen stoppen‘? Wie denn? Durch EPA-Vorschriften? UN-Verträge? Was ist mit den zahlreichen wissenschaftlich begutachteten Forschungen, die die Behauptungen widerlegen, dass die Schmelze in der Westantarktis menschlichen Aktivitäten geschuldet ist? Siehe folgende Studien, die allesamt Schmelzvorgänge von unten durch vulkanische Aktivitäten zum Thema haben: hier, hier, hier und hier.

Studien zeigen, dass ein Kollaps des westantarktischen Eisschildes typisch für Zwischeneiszeiten ist (hier): Folglich ist der vollständige Zusammenbruch und das Verschwinden des gesamten westantarktischen Eisschildes typisch für Zwischeneiszeiten. Es gibt keine Beweise dafür, dass der Mensch irgendetwas damit zu tun hat oder dass man dieses Phänomen stoppen kann durch die Vermeidung des Verbrennens fossiler Treibstoffe.

Was ist mit der übrigen Antarktis? Eine neue Studie zeigt: überraschend dickes antarktisches Meereis – veröffentlicht im Journal Nature Geoscience (hier).

AP hat begutachtete Studien, die das Gegenteil beweisen, einfach ausgelassen, ebenso wie Daten und Trends, die den Behauptungen im Artikel widersprechen und ernsten Zweifeln sogar von Warmisten, dass man irgendwelches potentielles Abschmelzen menschlichen Ursachen zuordnen kann. Siehe hier. – „Ich habe ein Problem mit der weit verbreiteten Implikation (in der populären Presse), dass der westantarktische Kollaps dem anthropogenen Klimawandel zugeordnet werden kann“, sagte Mike Wolovik, ein Graduierten-Forscher bei Lamont-Doherty, der die Dynamik von Eisschilden untersucht. „Die Instabilität maritimer Eisschilde ist inhärent Teil der Eisschild-Dynamik, wobei man keinerlei menschlichen Antrieb braucht. Wenn die Studien zeigen, dass der Kollaps im Gange ist und wahrscheinlich noch Hunderte von Jahren dauern wird, ist das eine vernünftige und plausible Schlussfolgerung“.

Geochemiker William D. Balgord: Weg mit der Hysterie um die schmelzende Antarktis: Dem Tauen von Gletschern folgte in historischer Zeit grundsätzlich ein erneutes Gefrieren (hier). „Die Erosion der antarktischen Gletscher ist seit dem Ende der letzten Eiszeit ohne Abschwächung erfolgt und hat sich während des gesamten vorigen Jahrhunderts bis zum heutigen Tag fortgesetzt. Es würde noch sehr viel mehr Zeit brauchen, selbst Jahrtausende, bevor genug Eis geschmolzen ist, um den Meeresspiegel um die 12 bis 13 Fuß [ca. 3 bis 4m] steigen zu lassen, wie es in jüngsten Nachrichten gemeldet worden ist unter der Voraussetzung, dass die gegenwärtige Rate von 7 Inches pro Jahrhundert [ca. 18 cm] konstant bleibt. … Aussagen, denen zufolge das anthropogene CO2 die hohen zirkumpolaren Winde irgendwie antreibt, sind spekulativ für ein Gebiet, das ohnehin durch hohe Windgeschwindigkeiten und raue See gekennzeichnet ist. Aber der Link zwischen CO2-Niveau und dem Eisverlust in der Westantarktis ,ist sehr dünn‘. Das Aufwallen wärmeren Wassers, welches das Eis schmilzt, steht im Zusammenhang mit stärkeren Westwinden um die Antarktis, was wiederum verbunden ist mit einer höheren Luftdruckdifferenz zwischen polaren und mittleren Breiten, was wiederum mit der globalen Erwärmung verbunden ist.

AGW: noch mehr Unsinn und heiße Luft: ;Das mit Abstand größte Stück Müll aus dem Alarmisten-Camp war die Veröffentlichung einer neuen Studie über die Winde in der Antarktis (hier). Bei dieser Studie war Matthew England Ko-Autor. England hat andere Studien zum Thema Wind durchgeführt. Seine früheren Studien beschrieben, wie Wind die fehlende Wärme auf den Grund der Ozeane getrieben hat, was den Stillstand erklärt. Die Absurdität dieser Aussage wird hier zur Spache gebracht.

Weitere Links in diesem Zusammenhang:

Video: Morano widerlegt bei Fox News eine Studie, in der ein ,unaufhaltsames‘ Abschmelzen der Antarktis und damit ein Anstieg des Meeresspiegels behauptet wird: „Wenn gegenwärtig die Realität bei diesem Alarm nicht mitspielt, machen sie einen Haufen ängstigender Prophezeiungen“ (hier).

Wir kontrollieren den Anstieg des Meeresspiegels? Video: Lokalnachrichten in Washington DC berichten Schund zur Antarktis und dem Meeresspiegelanstieg: ,wir haben es in der Hand, wie schnell der Meeresspiegel steigt‘ (hier). – WUSA, Ch. 9, DC: ,Wir haben es in der Hand, wie schnell die See steigt, und das gibt uns Zeit, uns vorzubereiten und unsere Gemeinden auf smarte Weise zu schützen‘ – Brenda Ekwurzel, Union of Concerned [= besorgt] Scientists. – Analyse von Junk Science: wir haben einen Präsidenten, der sagte, dass er das Meer daran hindern könne zu steigen, und jetzt haben wir auch einen Concerned Scientist der sagt, dass wir es in der Hand haben (hier).

Der Atmosphären-Physiker Dr. S. Fred Singer zu den Behauptungen über die schmelzende Antarktis: Alter Hut, neue Panik (hier).

Real Science: ,Auf der Spur des Antarktis-Betrugs‘ (hier)

Rückblende ins Jahr 1929: ,Primitive Völker‘ hatten und haben immer Mythen zu Sintfluten (hier): Die Story mit der schmelzenden Antarktis, die uns alle ertränken wird, war ein nützliches Werkzeug, um Forschungsgelder locker zu machen – solange die Antarktis den Forschern bekannt ist‘.

NYT im Jahre 2014: Irgendwann in 200 bis 900 Jahren von heute an könnte die Eisverlust-Rate dieses Gletschers ein Volumen erreichen, das ausreicht, um den Meeresspiegel um 100 Millimeter pro Jahrhundert steigen zu lassen (hier). An diesem Punkt, heißt es in der Studie, könnte der Eisverlust Fahrt aufnehmen mit großen Verlusten innerhalb von Jahrzehnten. Aber in einem Telefongespräch sagte Joughin, dass die Modellierung nicht zuverlässig genug sei, um zu sagen wie viel und wie schnell. „Kollaps ist ein guter wissenschaftlicher Ausdruck“, sagte er mir, „aber vielleicht ist es ein schlechter Ausdruck im Zusammenhang mit Nachrichten“. Zu dieser Arbeit gibt es noch mehr in einer gut geschriebenen Nachrichten-Verlautbarung von Joughins Universität (hier).Wir sprechen über einen Rückgang, der unaufhaltsam ist, weil wir glauben genug Beweise zu haben zu sagen, dass diese Gletscher sich weitere Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte lang zurückziehen … Wir sprechen über eine allmähliche Verschlechterung des Eises in diesem Teil der Antarktis. Verstörenderweise kann man bis zum Jahr 2009 zurückverfolgen, wie ein ähnliches Aufblitzen des „Kollaps’“ um die Veröffentlichung zweier Studien in Nature auftaucht, sogar dann noch, als die Wissenschaft ebenfalls über Meeresspiegeländerungen im Maßstab von Jahrtausenden sprach. Man klicke noch einmal auf die Studie ,Schmelze in der Westantarktis ist eine langsame Sache‘ (hier) für ein wenig déjà vu.

Noch weitere Links zur Übersicht:

Flashback 2009: Study finds West Antarctic Ice Sheet May Not Be Losing Ice As Fast As Once Thought

New study: Antarctic ice shelves showing no sign of global warming – June 2009

Scientists: ‘Why the Greenland and Antarctic Ice Sheets are Not Collapsing’

Shock: Real Climate touted Steig et al ‘Antarctica is warming’ study ‘falsified’ — ‘the paper’s premise has been falsified’ ]

Study finds: West Antarctic Ice Sheet May Not Be Losing Ice As Fast As Once Thought – October 19, 2009 – University of Texas at Austin Press Release

Flashback: Gore’s ‘melting’ Antarctic claims refuted by reality — Climate Depot counters Gore’s claims

Link zum Original dieses Beitrags: http://www.climatedepot.com/2015/02/28/aps-seth-borenstein-at-it-again-hyping-antarctic-melt-fears-climate-depots-point-by-point-rebuttal/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Windrad-Subventionsindustrie und Politik: Artenschutz adé!

Nach der Rechtsprechung der Oberverwaltungsgerichte bzw. Verwaltungsgerichtshöfe sowie des Bundesverwaltungsgerichts sind auch Windradvorhaben nach § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes dort unzulässig, wo sie zu einem „signifikant erhöhten Tötungsrisiko“ für dort geschützte Tiere führen. Hier soll einmal der aufgrund seines geringen Meideverhaltens gegenüber Windrädern besonders gefährdete Rotmilan als Beispiel herausgegriffen werden. In Rheinland-Pfalz ist der Bestand dieser sowohl national als auch europarechtlich streng geschützten Art in den zehn Jahren seit Beginn der rücksichtslosen Nutzung des Waldes als Industriestandort für Großwindanlagen in diesem Bundesland bereits um ca. 15% gesunken. Dieser signifikante Rückgang ist ein starker Hinweis darauf, dass man es bei den Windrad-Planungen und Genehmigungen mit dem Artenschutz wohl doch oftmals nicht so genau nimmt. Dabei trägt gerade der Südwesten Deutschlands als internationales Hauptbrutgebiet dieses majestätischen Greifvogels die Hauptverantwortung für die Erhaltung der Art. Windräder sind heute schon die Todesursache Nr. 1 für Rotmilane und da die meisten Tiere auf Jagdflügen während der Brutzeit von den Großwindanlagen zerhackt werden, sind die Folgeverluste durch das Sterben auch der Nestlinge besonders dramatisch.

Wie rücksichtslos die Naturschutzbelange zuweilen beiseite geschoben werden, soll hier anhand der von uns in langwieriger ehrenamtlicher Tätigkeit durchleuchteten Windkraftplanung von Ottweiler im Saarland aufgezeigt werden. Schon im Rahmen der Behördenbeteiligung sind die Stadt Ottweiler bzw. ihre Planungsfirma ArgusConcept vom Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz überdeutlich auf die Problematik und die sachliche Unrichtigkeit ihrer Vorgehensweise hingewiesen worden: „Gegen die geplante Änderung des Flächennutzungsplans bestehen aus Sicht der Naturschutzbehörde erhebliche Bedenken. Die von der Länderarbeitsgemeinschaft der staatlichen Vogelschutzwarten und auch die in den „Leitfaden zur Beachtung artenschutzrechtlicher Belange beim Ausbau der Windenergienutzung im Saarland“ aufgenommenen empfohlenen Vorsorgeabstände zu windkraftrelevanten Vogelarten sind generell nicht berücksichtigt. Beim Rotmilan werden Mindestabstände von 1.500 m zu den Horststandorten empfohlen, die in drei vorgeschlagenen Konzentrationszonen sehr erheblich unterschritten werden.“ (veröffentlicht in ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 6. März 2014, S. 15). Stellungnahme Ottweiler/Argus: Keine. (ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 6. März 2014, S. 15).

Weiter bringt das das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz schon aufgrund der objektiv bekannten Vorkommen (artenschutzrechtliche Prüfung ausstehend) sehr klar zum Ausdruck, dass das Vorgehen der Stadt Ottweiler unzulässig ist: „In den Erhaltungszielen ist für diese Gebiete explizit der Rotmilan aufgeführt. Er brütet in räumlicher Nähe (ca. 52 m, ca. 508 m, ca. 1.590 m) zu den vorgeschlagenen Konzentrationszonen … Dies muss mit fachlich nachvollziehbaren Schutzabständen berücksichtigt werden, oder es muss vorab durch eine Aktionsraumanalyse des betreffenden Rotmilanvorkommens geklärt werden, ob ein signifikant erhöhtes Tötungsrisiko im Sinne des § 44 BNatSchG durch die Unterschreitung der empfohlenen Schutzabstände besteht.“ (veröffentlicht in ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 6. März 2014, S. 16 f.).

Aber auch diese Ermahnung führte nicht zu einer Änderung des Flächennutzungsplan-Entwurfes zugunsten des Rotmilans und zu Lasten der Vertragspartner der Stadt Ottweiler aus der Windrad-Industrie. Wie kam es zu einer solchen Abirrung von dem durch das Recht geforderten Vorgehen bei der Planaufstellung?

Statt entsprechenden Erkenntnissen aus der Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung durch weitere Prüfungen Rechnung zu tragen, wie das nach den Vorgaben der obergerichtlichen Rechtsprechung für eine rechtmäßige Planung erforderlich gewesen wäre, ist die Stadt Ottweiler einen sogar gegenteiligen Weg gegangen und hat sogar bisher respektierte Schutzabstände zu bereits bekannten Rotmilanvorkommen von 1.500m faktisch auf irrwitzige 20m (!) herabgesetzt, um an ihrer Planung festhalten zu können:

Im August 2013 hieß es bezüglich der Schutzabstände zu Rotmilanvorkommen noch: „Die Gemeinde hat die ihr bekannten Rotmilanvorkommen dargestellt und den 1.500 m Vorsorgeraum um die jeweilige Brutstätte als Ausschlusskriterien für Konzentrationszonen dargestellt. Die Gemeinde ist sich bewusst, dass der Aktionsraum des Rotmilans einerseits größer ist als der 1.500 m Vorsorgeradius um die Brutstätte, andererseits dieser Raum von dieser Art nicht gleichmäßig genutzt wird“. (ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 14. August 2013, S. 6 f.).

Die Entdeckung eines weiteren Rotmilan-Horsts im Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung hatte dann in der Zwischenzeit bis zum Planbeschluss am 10. April 2014 zu der Situation geführt, dass man die Planung auf dieser Basis hätte grundlegend ändern müssen:

„Tabelle 8: Entfernung bekannter windkraftempfindlicher Arten zu den Konzentrationszonen.
Konzentrationszone Am Himmelwald; Windkraftempfindliche Arten: Rotmilan; Abstand (m) zu den Außengrenzen der Konzentrationszonen: ca 20m (…) Deshalb ist nach derzeitiger Datenlage davon auszugehen, dass der Bau und Betrieb möglicher Windenergieanlagen innerhalb der geplanten Konzentrationszonen in Teilen der Konzentrationszonen mit erheblichen Risiken in Hinblick auf o.g. windkraftempfindliche Arten verbunden ist. Es liegen außerdem Hinweise auf Vorkommen des Baumfalken und des Wanderfalken (…) vor, die aufgrund des relativ geringen Abstandes zu den Konzentrationszonen „Nördlich Reitersbrunnen“ (Baumfalke, 230 m) und „Am Krokenwald“ (Wanderfalke, 500m) potenziell beeinträchtigt werden können“. (ArgusConcept, Abschließender Beschluss Teiländerung des Flächennutzungsplans der Stadt Ottweiler, S. 47).

Unter Beibehaltung der Schutzabstände, etwa von 1.500 m zu Rotmilanhorsten, wären somit Änderungen der bisherigen Planung v.a. am Himmelwald zu Lasten der Firma ABO Wind AG notwendig geworden. Zum Zeitpunkt der hier dargestellten Kritik des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz und zum Zeitpunkt des Planbeschlusses des streitigen Flächennutzungsplans am 10. April 2014 existierten bereits sowohl unzulässige vertragliche als auch faktische Vorfestlegungen (zu letzteren unser nächster Beitrag) zugunsten von ABO Wind AG, die es dem Stadtrat nicht mehr erlaubten, im Rechtssinne „ohne Vorfestlegung“ zu entscheiden. Da dies im Ottweiler Rathaus in Abrede gestellt wird, sollen die relevanten Verträge an dieser Stelle präzise bezeichnet werden: 1. Sondernutzungsvertrag zwischen der Stadt Ottweiler und ABO Wind AG, Gestattung zum Ausbau und zur Nutzung von Zuwegungen/Erdkabel, Wetschhausen (Zuwegung Himmelwald) gegen Nutzungsentgelt, unterzeichnet 12.12.2013 von ABO Wind AG und am 18.12.2013 von Bürgermeister Holger Schäfer, sowie 2. Nutzungsvertrag zwischen der Stadt Ottweiler und ABO Wind AG, Bereitstellung von Grund und Boden durch Ottweiler zur Planung und Errichtung und zum Betrieb von WEA am Himmelwald gegen Nutzungsentgelt, unterzeichnet am 12.12.2013 durch ABO Wind AG und am 18.12.2013 durch Bürgermeister Holger Schäfer.

In dieser Situation des Konflikts zwischen bestehenden Vorfestlegungen zugunsten von ABO Wind AG und dem mißlicherweise neu entdeckten Rotmilanhorst vollzog die Stadt Ottweiler/Argus einen Paradigmenwechsel hinsichtlich des Artenschutzes, einen Paradigmenwechsel hin zum – auch ersichtlich durch den Ottweiler/Argus vorliegenden überdeutlichen Hinweis des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz und die Rechtsprechung des Saarländischen Oberverwaltungsgerichts – klar Rechtswidrigen: „Die Verwaltung der Stadt Ottweiler hat beschlossen, die Berücksichtigung der Belange des Schutzes windkraftsensibler Vogelarten insb. des Rotmilans dahingehend zu ändern, dass der jeweilige Schutzabstand von z.B. 1.500 m zu nachgewiesenen Horststandorten des Rotmilans nicht mehr als strikte Ausschlussfläche für die Windkraftnutzung dargestellt werden sollen, sondern als Flächen, die im nachgelagerten Genehmigungsverfahren besonders zu berücksichtigen sind. Die Erfahrung (…) hat gezeigt, dass eine Nutzung der Windkraft auch z.B. innerhalb eines Schutzabstandes von 1.500 m möglich ist, ohne dass der Rotmilan signifikant beeinträchtigt wird (…) Ein pauschaler Schutzabstand wird diesem Sachverhalt nicht gerecht.“ (ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 06.03.2014, S. 18).

Es ist unfassbar, dass die Verantwortlichen im Ottweiler Rathaus der breiten Öffentlichkeit zu diesem gerade aufgrund der widersprechenden Stellungnahme des Landesamtes für Umwelt und Arbeitsschutz hervorgehobenen Thema der Planung heute das exakte Gegenteil erzählen. Auf unsere Kritik hin ist eine Desinformation der Öffentlichkeit u.a. über die Saarbrücker Zeitung erfolgt, die hoffentlich bald auch von den dafür Verantwortlichen im Rathaus rückhaltlos richtiggestellt wird: „Öffentlichkeit und Träger der öffentlichen Belange seien durch dreimalige Offenlegung der Planung einbezogen gewesen. Dabei seien auch begründete Einwendungen – etwa der Schutz des Rotmilans – eingearbeitet worden“ („Bürgermeister: Kritik ist unseriös“, Saarbrücker Zeitung vom 11. Februar 2015, S. C2).

Die erhebliche Konfliktpotential u.a. mit dem Rotmilan, das selbst von der Planungsfirma der Stadt in ihrer Beschlussvorlage erkannt wurde (ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 6.3.2014, S. 45 f.), hätte es zwingend erfordert, vor dem Planbeschluss eine zumindest einjährige avifaunistische Prüfung durchzuführen, die abklärt, ob dieser Planung Belange des Vogelschutzes bzw. Fledermausschutzes entgegenstehen (zu den Kriterien: Urteil v. 10.01.2008, DVBl. 2008, 733 und OVG Thüringen Urteil v. 29.01.2009, BauR 2009, 859). Zu der Ermittlung des insofern für die Abwägungsentscheidung des Stadtrats erheblichen Materials zählen somit insbesondere avifaunistische Gutachten, die unabdingbar sind, um die Grundlage zu schaffen, aufgrund zu hohen Konfliktpotentials ungeeignete Flächen ausscheiden zu können.

Diese Prüfung darf in keinem Fall auf eine nachgelagerte Ebene, z.B. das Genehmigungsverfahren verschoben werden (oft in der Hoffnung, dass sie gänzlich entfallen möge) – die Pflicht zur planerischen Konfliktbewältigung trifft den Stadtrat als das für die Planung zuständige unmittelbar demokratisch legitimierte Rechtsetzungsorgan der Kommune. Dies hat das hier zuständige Oberverwaltungsgericht des Saarlandes im Einklang mit der Rechtsprechung der anderen Verwaltungsgerichtshöfe/Oberverwaltungsgerichte und des Bundesverwaltungsgerichts in seinem Urteil vom 17.1.2008 – OVG 2 R 11/06 speziell für die Windrad-Planung eindeutig für Recht erkannt: „Dort wird im Abschnitt 4.2 („Auswirkungen“ von Windkraftanlagen, Seite 16) allgemein auf die Gefahren für „Vögel“ hingewiesen („Vogelschlagrisiko“), dann allerdings darauf verwiesen, dass eine detaillierte Untersuchung der avifaunistischen Belange „auf der Ebene des nachfolgenden Bebauungsplans“ erfolge. (…) Eine Verlagerung von Konflikten im Rahmen der bauleitplanerischen Abwägung auf spätere Prüfungen und nachfolgende selbständige Verfahren ist dem Planer allerdings generell mit Blick auf das geltende Gebot einer Konfliktbewältigung durch die Planung nur dann erlaubt, wenn eventuelle Hindernisse für die Umsetzung der Planung grundsätzlich ausräumbar erscheinen. Das ist bei den genannten Artenschutzproblemen nicht der Fall. Deswegen hätte es der Beigeladenen zu 1) oblegen, auf eine derartige Konfliktlage hindeutenden Hinweisen nachzugehen und die Frage des Ausmaßes der Betroffenheit geschützter Habitate konkret nachzuprüfen.“

Genau wie in diesem Parallelfall ist der Abwägungsfehler aber auch bei der Planung in Ottweiler geschehen, wie aus den Stellungnahmen der planenden Firma ArgusConcept, welche uno actu vom Stadtrat Ottweiler per Planbeschluss übernommen wurde, klar ersichtlich ist:
– „Im Zuge nachgeordneter Genehmigungsverfahren ist die Nutzung der Fläche durch den Rotmilan in Zuge eines avifaunistischen Gutachtens genauer zu untersuchen. Mögliche Vermeidungs- u. Minderungsmaßnahmen sowie Ausgleichsmaßnahmen für den Rotmilan können auf Flächennutzungsplanebene aufgrund fehlender Kenntnisse noch nicht festgelegt werden.“ (ArgusConcept, Beschlussvorlage zur Abwägung, 14.08.2013, S. 26).
– „Beeinträchtigungen windkraftrelevanter Vogel- und Fledermausarten sind zu erwarten, können jedoch hier angesichts mangelnder Kenntnis von Art und Umfang möglicher Vorhaben keine näheren Angaben gemacht werden.“ (ArgusConcept, Begründung zur FNP-Teiländerung „Windenergie“ Endgültiger Beschluss, v. 10.6.2013, S. 40 – 438 der Aktenpaginierung).
– „Eigene Erhebungen wurden … nicht gemacht.“ (ArgusConcept, Begründung zur FNP-Teiländerung „Windenergie“ Endgültiger Beschluss, v. 10.6.2013, S. 38, 436 der Aktenpaginierung).

Wie das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes in dem Parallelfall festgestellt hat, führt diese Missachtung der rechtlichen Anforderungen zu einem Abwägungsfehler, der die Planung rechtswidrig und nichtig macht. Nun sind aber schon wenige (Winter-)Monate nach der – aufgrund der Rechtslage unerklärlichen – Genehmigung des Flächennutzungsplans durch die Kommunalaufsicht erste Genehmigungen auf Grundlage dieses nichtigen Flächennutzungsplans erteilt worden. Die einjährige artenschutzrechtliche Prüfung (Rotmilane sind im Winter zumeist auslandsabwesend) ist offenkundig im juristischen Niemandsland zwischen den auf wundersame Weise zusammenwirkenden Entscheidungsebenen verschwunden – honi soit qui mal y pense! Nun könnte man sagen: Eine Geschichte aus Schilda, die eben aufgearbeitet werden muss. Das Schlimme daran ist aber: Dies ist kein Einzelfall, sondern ein sehr häufig anzutreffendes Muster, nach dem der Artenschutz in einer perfiden Systematik zwischen den Entscheidungsebenen aufgerieben wird. Und an einer Aufarbeitung sind die meisten Behörden – wie wir in unserer juristischen Praxis immer wieder teils ganz offen zu hören bekommen – auch aufgrund Drucks „von oben“ überhaupt nicht interessiert.

Der einzige staatliche Arm hingegen, der zu diesem traurigen „Spiel“ zu Lasten unserer herrlichen Natur immer wieder deutlich sagt: „Das ist Unrecht!“, die Dritte Gewalt, wird von der Parteienoligarchie in Parlament und Exekutive seit Jahren finanziell und personell ausgetrocknet und kann schon deswegen oft die Rechtswidrigkeit nur noch feststellen, wenn längst vollendete Tatsachen geschaffen sind, wenn Rotmilan, Uhu, Wildkatze & Co. nicht mehr sind.

Prof. Dr. Michael Elicker ist Staatsrechtslehrer
an der Universität des Saarlandes und Rechtsanwalt in Luxemburg

Andreas Langenbahn ist Rechtsanwalt und Doktorand bei Professor Elicker
zum Thema „Offene Rechtsschutzfragen bei Planung
und Genehmigung von Windenergieanlagen“

zuerst erschienen beim Deutschen Arbeitgeber Verband hier




Hexenjagd auf Klimaskeptiker – Betroffene wehren sich

Lennart Bengtsson schreibt:

Danke, dass ich informiert werde. Die derzeitige Entwicklung ist höchst verstörend. Die gegenwärtige Hysterie über Klimawandel basiert nicht auf wissenschaftlichen Beweisen, wie jüngst der extrem kalte Winter in weiten Teilen der USA gezeigt hat. Natürliche Variabilität ist immer noch mit Abstand der dominanteste Aspekt von Klimawandel und Variabilität. Die gegenwärtige Mc-Carthy-Stimmung in den USA mit der Verfolgung vieler herausragender Wissenschaftler, die mir großenteils persönlich bekannt sind, ist sehr besorglich, um es vorsichtig auszudrücken. Ich kann dies aufgrund meiner eigenen persönlichen Erfahrung bestätigen. Das Risiko ist, dass nicht nur die Klimaforschung leidet, was derzeit bereits der Fall ist, sondern die Wissenschaft allgemein.

Die politischen Angriffe auf Klimaskeptiker

Dr. Richard Lindzen

Mitglieder des Kongresses haben inquisitorische Briefe an Universitäten, Energieunternehmen und selbst Denkfabriken gesandt.

Die Forschungen der letzten Jahre haben jene von uns ermutigt, die den gegenwärtigen populären Alarm über die vermeintliche, vom Menschen verursachte globale Erwärmung in Frage stellen. Schon die Ersetzung des Begriffes „globale Erwärmung“ durch den Terminus „Klimawandel“ zeigte die Dummheit dieses Vorgangs. Das Klima hat sich seit der Entstehung der Erde immer gewandelt. Dieser normale Vorgang wird jetzt als Beweis für den bevorstehenden Untergang herangezogen.

Einzelpersonen und Organisationen, die sehr an Katastrophen-Szenarien interessiert sind, haben unablässig Wissenschaftler und andere Personen angegriffen, die ihren Glauben nicht teilen. Diese Angriffe sind inzwischen sehr bedrohlich geworden.

Was die Wissenschaft selbst betrifft, muss gesagt werden, dass alle Prophezeiungen von Erwärmung seit Beginn der letzten Erwärmungsperiode in den Jahren von 1978 bis 1998 beträchtliche Übertreibungen dessen waren, was tatsächlich beobachtet worden ist. Jene Periode ist die Einzige, bei der das IPCC versucht, sie steigenden CO2-Emissionen zuzuordnen. Diese Beobachtungen stützen eine wesentlich reduzierte und im Wesentlichen harmlose Klimareaktion auf den gesteigerten atmosphärischen Kohlendioxidgehalt.

Außerdem gibt es experimentelle Unterstützungen für die zunehmende Bedeutung von Variationen der Solarstrahlung auf das Klima und ein neuerliches Bewusstsein der Wichtigkeit natürlicher Klimavariabilität, die in den Klimamodellen weitgehend fehlt. Zusätzlich gibt es auch Beweise aufgrund von Beobachtungen aus vielen unabhängigen Studien, dass die so genannte „Wasserdampf-Rückkopplung“, die erforderlich ist, um den relativ schwachen Einfluss von Kohlendioxid auf die Temperatur der Erde allein zu verstärken, durch Wolkenprozesse kompensiert wird.

Auch gibt es Behauptungen, dass Extremwetter – Hurrikane, Tornados, Dürren, Überschwemmungen oder was auch immer – von der globalen Erwärmung verursacht sein können. Die Daten zeigen keine Zunahme an Anzahl oder Intensität derartiger Ereignisse. Das IPCC selbst räumt das Fehlen irgendeiner Relation zwischen Extremwetter und Klima ein, macht aber die Einschränkung, dass man mit ausreichenden entsprechenden Bemühungen eine solche Relation noch finden könnte. Die Führer der Welt behaupten, dass Klimawandel unser größtes Problem ist, und dämonisieren Kohlendioxid. Und das, obwohl das atmosphärische Kohlendioxid-Niveau während der meisten Zeit in der Erdgeschichte deutlich höher lag als heute. Während dieser deutlich höheren Werte gab es sowohl kalte als auch warme Klimate.

Das gegenwärtig leicht erhöhte Niveau von Kohlendioxid hat zu einer Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität beigetragen. Tatsächlich haben Klimatologen vor der gegenwärtigen Hysterie um die globale Erwärmung solche Warmzeiten als „Klimaoptima“ bezeichnet. Und doch beharren die Führer der Welt auf kostspieligen politischen Maßnahmen, die zwar keine Chance haben, jemals fossile Treibstoffe zu ersetzen, jedoch einen Klüngel von Kapitalisten auf Kosten der Öffentlichkeit immer reicher machen. Außerdem behindern sie den Zugang der ärmsten Nationen der Welt zu preiswerter Energie, die immer noch nicht von den immensen Vorteilen dieser Energie profitieren können.

Milliarden Dollar wurden für Studien ausgegeben, die den Klimaalarm stützen, und Billionen Dollar waren bei der Korrumpierung der Energiewirtschaft involviert. Von daher ist es keine Überraschung, dass man sich große Mühe gegeben hat, die Hysterie immer höher zu schrauben, selbst wenn die Grundlage für den Klimaalarm zerfällt.

Das jüngste Beispiel begann mit einem Artikel, der am 22. Februar über Willie Soon in der New York Times erschienen war, einen Wissenschaftler am Harvard Smithonian Center for Astrophysics. Mr. Soon hat seit über 25 Jahren die solare Variabilität als primäre Ursache für Klimavariationen erkannt. Aber wie Greenpeace im Jahre 2011 behauptet hat, ist Dr. Soon in geringem Umfang 10 Jahre lang von Unternehmen fossiler Treibstoffe unterstützt worden.

[Die Stellungnahme von Dr. Soon folgt unten].

Die Times machte aus diesen alten Nachrichten ganz neue und schrieb, dass Mr. Soon diese Unterstützung in einer seiner neuen Studien im Science Bulletin nicht erwähnt habe, obwohl er einer der vier Autoren war. Zwei Tage später hat Raul Grijalva aus Arizona, hochrangiger Demokrat beim National Resources Committee, den Artikel in der Times als Grundlage herangezogen für eine Jagdexpedition auf alles, was von sieben Personen gesagt, geschrieben und mitgeteilt worden ist auf Anhörungen vor dem Kongress und anderen Regierungsstellen. Diese sieben Personen sind David Legates, John Christy, Judith Curry, Robert Balling, Roger Pielke Jr, Steven Hayward und ich selbst. Wir waren Opfer dieser Jagd einzig und allein aufgrund unseres Widerstands gegen alarmistische Behauptungen über das Klima.

In Briefen an die Präsidenten der Universitäten, an denen wir gearbeitet haben (obwohl ich vom MIT bereits im Jahre 2013 in den Ruhestand getreten bin) wollte Mr. Grijalva alle Details all unserer Zuwendungen von außen wissen sowie alle damit zusammen hängenden Umstände einschließlich „Beratungs- und Vortragshonorare, Reisekosten, Ehrungen, Gehalt, Kompensation und andere Gelder“. Mr. Grijalva räumte das Fehlen jeglicher Beweise ein, wollte aber angeblich wissen, ob die Vorwürfe gegen Dr. Soon über vermeintliche Interessenkonflikte oder Verschweigen seiner Finanzierungsquellen in wissenschaftlichen Journalen nicht auch auf uns übertragbar seien.

Der vielleicht bizarrste Brief betraf Mr. Pielke von der University of Colorado. Sein Spezialgebiet ist Wissenschaftspolitik und nicht Wissenschaft als solche, und er unterstützt Reduktionen der Kohlenstoffemissionen, findet aber keine Grundlage, auf der man Extremwetter mit dem Klima in Verbindung bringen könnte. Mr. Grijalvas Klage lautet, dass Mr.Pielke in Übereinstimmung mit dem IPCC bzgl. Extremwetter und Klima den Einlassungen von John Holdren widerspricht, dem Wissenschafts-Zaren von Präsident Obama.

Die Briefe von Mr. Grijalva enthalten zwischen den Worten eine glasklare Drohung an die entsprechenden Universitäten: Forschungen, die den Alarm über das Klima bestreiten, sollten eingestellt werden, es sei denn, dass sie bei Weiterbeschäftigung dieser Individuen massive Schwierigkeiten und Ausgaben in Kauf nehmen – und dass man Wissenschaftler mit derartigen Ansichten nicht anbieten sollte, in Anhörungen vor dem Kongress aufzutreten. Nach dem Times-Artikel haben auch die demokratischen Senatoren Edward Markey, Sheldon Whitehouse und Barbara Boxer ebenfalls Briefe an zahlreiche Energieunternehmen, industrielle Organisationen und – seltsamerweise – auch rechts der Mitte stehende Denkfabriken (einschließlich des Cato Institutes, mit dem ich verbunden bin) geschrieben.

Die American Meteorological Society AMS hat mit angemessener Entrüstung auf die Angriffe auf Wissenschaftler allein aufgrund ihrer wissenschaftliche Positionen reagiert, ebenso wie viele individuelle Wissenschaftler. Vor ein paar Tagen hat Mr. Grijalva offenbar als Reaktion auf Kritik beim National Journal eingestanden , dass seine Forderungen [nach Offenlegung der] Kommunikation zwischen uns sieben und unseren äußeren Finanziers „überzogen“ waren.

Wo das alles noch hinführen wird, ist schwer zu sagen. Zumindest die Briefe von Mr. Grijalva sollten helfen, Vielen die grundlegende politische Natur des Klimaalarms klarzumachen und den Schaden, den dies der Wissenschaft zufügt, der Umwelt und dem Wohlergehen der Ärmsten dieser Welt.

Mr. Lindzen is professor emeritus of atmospheric sciences at MIT and a distinguished senior fellow of the Cato Institute.

Statement von Dr. Willie Soon

Via Presseerklärung des Heartland-Institutes:

Dr. Willie Soon vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics hat via des Heartland Institutes die folgende Erklärung veröffentlicht als Erwiderung auf wiederholte Angriffe auf seinen Charakter und seine wissenschaftliche Integrität.

Dr. Willie Soon hat eine eigene Website: Heartland.org/willie-soon. Eine frühere Erklärung vom Präsidenten des Heartland Institutes Joseph Bast steht hier.

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„Während der letzten Wochen war ich das Ziel von Angriffen der Presse durch verschiedene radikale Umwelt- und politisch motivierte Gruppen. Diese Vorgänge sollten als das angesehen werden, was sie sind: ein schamloser Versuch, meine wissenschaftlichen Forschungen und Artikel zum Schweigen zu bringen. Und man wollte aus mir eine Warnung für jeden anderen Forscher machen, der es wagen könnte, auch nur im Mindesten die inbrünstig gehaltene Orthodoxie der anthropogenen globalen Erwärmung in Frage zu stellen.

Ich bin über diese Angriffe traurig und erschüttert, nicht nur, weil sie mich persönlich sowie meine Familie und meine Freunde treffen, sondern auch wegen der Schäden, den sie der Integrität des wissenschaftlichen Prozesses zufügen. Ich bin gerne bereit, mit jedermann über den Gehalt meiner Forschungen und konkurrierende Ansichten zum Klimawandel zu reden, jederzeit und überall. Es ist eine Schande, dass jene, die nicht mit mir übereinstimmen, resolut jede öffentliche Debatte abwürgen und stattdessen zu hinterhältigen und wissenschaftlichen persönlichen Angriffen greifen.

Ich möchte klarstellen: Ich war niemals durch finanzielle Vorteile angespornt worden, irgendwelche wissenschaftliche Studien zu betreiben, und habe auch niemals Zuwendungen oder jedwede andere vermeintliche Interessenkonflikte verschwiegen. Ich war ein Vierteljahrhundert lang Solar- und Astrophysiker am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und habe während dieser Zeit zahlreiche begutachtete Lehrartikel geschrieben. Die Tatsache, dass meine Forschungen unterstützt worden sind mittels Spenden an die Smithonian Institution aus vielen Quellen einschließlich einiger Energieerzeuger, war lange Zeit öffentlich bekannt. Bei Einreichung meiner akademischen Schriften bin ich immer im Einklang mit dem vorgegangen, was ich als die Offenlegung von Praktiken auf meinem Gebiet allgemein angesehen habe, konsistent mit dem Niveau der Offenlegung von vielen meiner Kollegen am Smithonian.

Falls sich die Standards dieser Offenlegung ändern sollen, dann sollten sie das gleichmäßig tun. Falls ein Journal, das meine Arbeiten begutachtet und veröffentlicht hat, zu dem Ergebnis kommt, dass zusätzliche Offenlegungen angemessen wären, wäre ich gerne bereit, dem Folge zu leisten. Ich würde höchstens darauf bestehen, dass von anderen Autoren auf allen Seiten der Debatte ebenfalls verlangt werden würde, die Motivationen und Unterstützung offenzulegen, die sie seitens ihrer bevorzugten, mit dem IPCC verbundenen Wissenschaftlern erhalten haben oder auch nicht.

Ich bedaure zutiefst, dass die Angriffe auf mich jetzt offenbar auch andere Wissenschaftler getroffen haben, die es gewagt haben, den Grad in Frage zu stellen, bis zu dem menschliche Aktivitäten eine gefährliche globale Erwärmung verursachen könnten; einem Thema, dass rechtmäßig Gegenstand einer rigorosen öffentlichen Debatte sein und nicht für persönliche Angriffe missbraucht werden sollte. Ich bedaure ebenso die schreckliche Botschaft, die dieses An-Den-Pranger-Stellen an junge Forscher sendet über den Preis der Hinterfragung verbreitet akzeptierter „Wahrheiten“.

Und schließlich möchte ich mich bei allen meinen Kollegen und Freunden bedanken, die tapfer dieser Schmierenkampagne, soweit sie mich betrifft, widerstanden haben, und ich fordere alle Seiten auf, sich zum Nutzen der Menschheit auf wirkliche wissenschaftliche Themen zu konzentrieren.

Dr. Wei-Hock “Willie” Soon
Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics

Link: http://wattsupwiththat.com/2015/03/02/statement-by-dr-willie-soon/

Alles übersetzt von Chris Frey EIKE