Theorie über den Stillstand – Klimawissenschaft hat ,Adjustierungs-Potentiale“ ausgeschöpft‘


Abbildung 1: Vergleich der Variationen der Maximumtemperatur – Rohdaten vs. adjustierte Daten
Abbildung 1 reproduziert den Effekt der globalen Erwärmung mittels adjustierter Tmax-Daten des US Historical Climatology Network (US HCN). Adjustierte Tmax-Daten können direkt verglichen werden mit den nicht adjustierten Rohdaten aus Messungen im Feld. Während nach 1975 ein ausgeprägter Erwärmungseffekt offensichtlich ist, zeigt sich kein solcher Trend in den Rohdaten. Tatsächlich ist die Variation der Tmax-Rohdaten überhaupt nicht bemerkenswert und zeigt lediglich kleinere Variationen um die Null-Achse der Temperaturänderung.
Wie aus Abbildung 1 eindeutig hervorgeht, sind Adjustierungen der dominante Faktor des globalen Erwärmungstrends.
{Adj(Stn,Yr)} = {Tmax(Stn,Yr)_adj} – {Tmax(Stn,Yr)_raw}
Stn steht für die Stationskennung, und Yr steht für das Jahr.
Abbildung 2 illustriert den Bias, den die Adjustierungen im Mittel in die Daten einbringen. Das Erwärmungsmuster geht aus dem Muster der Adjustierungen eindeutig hervor:

Abbildung 2: Adjustierungs-Bias der USHCN-Tmax-Daten
Die Adjustierungen verleihen den Temperaturen der Vergangenheit einen abkühlenden Bias. Die Adjustierungen werden mit Beginn in den siebziger Jahren allmählich zurückgefahren. Offensichtliche Absicht der Adjustierungen ist es, die Illusion einer dramatischen globalen Erwärmung zu erzeugen. Die plötzliche Erwärmung fällt zusammen mit dem öffentlichen Alarm bzgl. des steigenden CO2-Niveaus. Abbildung 2 zeigt den Gesamteffekt das Adjustierungs-Prozesses, welcher bewirkt, die gemessenen Daten mit dem Alarm der globalen Erwärmung in Konformität zu bringen. Statistische Profile der dreißiger und der neunziger Jahre in Abbildung 3 zeigen, dass die Gesamtverzerrung das Ergebnis eines ausgeklügelten Algorithmus‘ ist, dazu geschaffen, systematische Verzerrungen als natürliche Phänomene zu präsentieren. Der Gesamteffekt ist eine nicht zufällige Formung des Temperaturverlaufs, der nunmehr einen starken globalen Erwärmungstrend zeigt.

Abbildung 3: Beispiel statistischer Adjustierungs-Verteilungen.
Das „Stillstands“-Dilemma
Wir auf der skeptischen und nicht offiziellen Seite der wissenschaftlichen Gemeinschaft haben immer vermutet, dass die Adjustierungen irreführend und wissenschaftlich nicht haltbar waren. Aber wir haben niemals absichtliche Bemühungen vermutet, eine globale Erwärmung zu fabrizieren mittels geschickter Anwendung von Adjustierungs-Algorithmen. Nichtsdestotrotz wissen wir, dass die globale Erwärmung tatsächlich vom Menschen verursacht ist durch den Kohlenstoff in Bleistiftminen – im übertragenen Sinne natürlich. Er basiert auf ausgeklügelten Algorithmen, die die Datensätze künstlich so verändern, dass sie zur Theorie passen. Wie hier eindeutig belegt, ist die Bestätigung der globalen Erwärmung seitens der USHCN-Daten ausschließlich ein Effekt der Adjustierungs-Algorithmen.
Dies ist natürlich kein Beweis dafür, dass alle anderen offiziellen Datensätze ebenfalls so schamlos gefälscht worden sind. Allerdings sind die USHCN-Daten ausreichend und glaubwürdig genug, um zu zeigen, dass die globale Erwärmung auf dem US-Kontinent nicht evident ist. Es wäre schwierig, ein stichhaltiges wissenschaftliches Argument für die globale Erwärmung aufrecht zu erhalten, wenn einer der großen Kontinente keinerlei Anzeichen dafür zeigt.
Das Problem mit dem Trick der Adjustierung ist, dass ein realer globaler Erwärmungstrend nicht auftreten könnte. Das bedeutet, dass das Entfernen der künstlichen Adjustierungen zu einem Dilemma in der Zukunft führt. Falls Tmax-Rohdaten weiterhin flach verlaufen, dann resultiert aus dem Aufhören des Bias‘ ein Stillstand der globalen Erwärmung. Wird dagegen die Verzerrung fortgesetzt, würde sich die Lücke zwischen adjustierten und realen Daten so weit vergrößern, dass allmählich auch die breite Öffentlichkeit darauf aufmerksam wird.
Stillstands-Theorie
Die am besten zum „Stillstand“ passende Theorie lautet also, dass die Klimawissenschaft vorübergehend die Adjustierungs-Rationale ausgereizt hat. Angesichts des Erfolges bisher beim Überzeugen der Öffentlichkeit ist es ziemlich wahrscheinlich, dass die offizielle Wissenschaft den Adjustierungs-Prozess einfach fortsetzen wird.
Link: http://wattsupwiththat.com/2015/02/15/theory-on-the-pause-climate-science-has-exhausted-adjustment-rationales/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Seltsame Verbündete im Krieg gegen Fossile Brennstoffe

Nein, der Kreuzzug, der sie alle verbindet, ist der Krieg gegen Fossile-Brennstoffe, konzentriert vor allem auf das am meisten verunglimpfte Ziel: Kohle.
Die größte Gruppe und die Generäle in diesem Krieg gegen Kohle haben kein wirkliches Interesse an der Realität oder der Wissenschaft des globalen Klimawandels – sie sehen Klimaalarmismus als eine große Chance, um ihr Ziel einer nicht gewählten Weltregierung zu erreichen. Sie haben ihre Pläne sogar in einem Dokument mit dem Titel Agenda 21 hinterlegt.
Zu dieser Gruppe gehören natürlich auch die Vereinten Nationen und alle Tochtergesellschaften, die EU und linke Politiker und Medien überall. Auf einer Pressekonferenz in Brüssel vor kurzem, räumte Christiana Figueres ein, Funktionärin der UN-Rahmenkonvention zum Klimawandel, das Ziel der Umweltaktivisten sei nicht, die Welt aus der ökologischen Katastrophe zu retten, aber "das Modell der wirtschaftlichen Entwicklung zu ändern", das heißt, zu zerstören, was von freier Marktwirtschaft und Privateigentum geblieben ist. Siehe unten: [1]; [2]
Der nächste große Gruppe von Kohlenstoff-Kriegern sind die antiwestlichen Versagerstaaten, die dies als große Chance sehen, ihre herrschenden Klassen zu bereichern und mit "Klima-Wiedergutmachung" zu festigen. Dann gibt es die Umwelt-Unternehmer, die nach immer neuen Kreuzzügen suchen, um ihre Anhänger zu aktivieren und die Spenden weiter fließen zu lassen – Greenpeace, WWF, Get Up usw…
In der dunklen Ecke sind die Anti-Human Malthusianer und die Deep Greens, die die meisten von uns anderen Menschen loswerden wollen – personifiziert durch die Reichen und Mächtigen, wie Prinz Charles und Maurice Strong. Sie wissen, dass fossile Brennstoffe Millionen von Menschen unterstützen, durch den Anbau, Ernte, Transport, Verarbeitung und Speicherung der meisten Nahrungsmittel, um die Städte der Welt am Leben zu halten. Das Abwürgen der Verwendung von fossilen Brennstoffen wird sicherlich ihr Ziel erreichen: Die Reduzierung der Weltbevölkerung. Siehe: [3]
Selbstverständlich spielen Regierungsmedien in der Regel eine größere Rolle für die Unterstützung der Regierung, und wie alle Medien mögen sie eine Schreckensgeschichte. Wahrheit oder Logik sind nicht wesentlich und den meisten von ihnen egal – so lange, wie sie jemandem eine drohende Katastrophengeschichte entlocken können. Die tägliche Nahrung an Naturkatastrophen erhöht schnell die Klimaangst, die dann Politiker motiviert, "etwas zu tun".
Und dann gibt es die, die sehen, dass der Kampf gegen fossile Brennstoffe auch ihre Tasche füllt. Wie mal jemand sagte: "Wird eine Wette platziert, ist das beste Pferd, auf das zu setzen sich lohnt, das sogenannte" Eigeninteresse "- zumindest wenn Sie wissen er versucht es".
Zum Beispiel Shell mit seinen massiven Gas Interessen wurde einer Kampagne gegen Kohlekraft, überführt, dem Hauptkonkurrenten bei Gas für die Stromerzeugung. Siehe: [4]
Die Arabischen Ölinteressenten sind bei der Finanzierung eines Films zum Angriff der Konkurrenz ertappt worden – Schieferöl Fracking in Amerika. Siehe:[5]
Und eine russische Ölfirma wurde entdeckt, die grüne US Anti-Carbon Gruppen finanziert. Siehe: [6]
Die Chinesen sind natürlich große Anhänger der grünen Energie, solange die woanders installiert ist – d. h. sie liefern die Maschinen und Sonnenkollektoren und begrüßen, dass die Fabriken im Gastland von steigenden Strompreisen betroffen sind.
Gas, Kernenergie und Wasserkraft werden die größten langfristigen Nutznießer des Krieges gegen Kohle sein. Zunächst werden sie benötigt, um die Grundlast zu liefern und als Absicherung für intermittierenden Ökostrom wie Wind und Sonne. Dann, wenn grüne Subventionen abgezogen sind, um verärgerte Steuerzahler zu beruhigen, werden die grünen Spielzeuge scheitern und ausgereifte Generatoren leicht in die Vollzeit-Stromerzeugung eintreten.
Schließlich werden die Regierungsbürokratie und die Forschungsgelder-Industrie ihre Existenz rechtfertigen mit der "Lösung von Kommunalen Krisen". Sie lieben "die Klimakrise", da diese für jedes Wetterereignis jederzeit und überall verantwortlich gemacht werden kann. Es ist unwahrscheinlich, dass die Klimakrise gelöst werden kann, egal, wie viele Dollar dafür herausgeworfen werden – ein Problem, das nicht existiert kann auch nie "gelöst" werden. Und der finstere "Treibhauseffekt", wie jeder gute Geist in seinem Wirken unsichtbar, geheimnisvoll und umstritten, erlaubt es jedem, seine eigene Schreckensgeschichte zu produzieren.
Die Opposition gegen diese Koalition von Klima-Panikmachern und Opportunisten ist eine bunt zusammengewürfelte Armee aus Steuerzahlern und Stromverbrauchern sowie verstreute skeptische Wissenschaftler und Medienforscher.
Aber das imposante alarmierende Reich hat einen morschen Kern – die Welt weigert sich, sich zu erwärmen, die Panikmache-„Wissenschaft" bröckelt, ihre Klimamodelle sind diskreditiert. Einige Forscher wurden erwischt, Aufzeichnungen und Ergebnisse zu manipulieren, und die Kosten für grünen Ökostrom sind offensichtlich und bedrückend.
Die Unruhe in der Öffentlichkeit nimmt zu, die Regierungen werden den Kuckuck der Klima-Industrie kaum noch im öffentlichen Nest halten können und die Reihen der Skeptiker werden wachsen. Gruppen wie UKIP in Großbritannien und die Tea Party in US haben den Krieg gegen Kohle aufgegeben.
Der Klimaaufstand breitet sich aus.
Hinweis: Viv Forbes ist Gesellschafter und Aufsichtsratsmitglied eines kleinen australischen Kohleexplorationsunternehmens. Seine Ansichten werden von den meisten leitenden Direktoren der großen Kohleindustrien nicht geteilt oder unterstützt.
Erschienen auf WUWT am 12. Februar 2015
Link: http://wattsupwiththat.com/2015/02/17/strange-allies-in-the-war-on-carbon-fuels/
Übersetzt durch Andreas Demmig für das EIKE
Im Originaltext vorhandene Verlinkungen der Quellenangaben
[1] http://news.investors.com/ibd-editorials/021015-738779-climate-change-scare-tool-to-destroy-capitalism.htm
[2] http://www.breitbart.com/london/2014/10/10/shell-oil-lego-greenpeace-and-the-environmental-movement-s-war-on-capitalism/
[3] http://explosivereports.com/2013/01/12/prince-charles-openly-endorses-draconian-conclusions-of-new-population-study/
[4] http://www.theaustralian.com.au/innovationchallenge/shell-admits-campaigning-against-coal-fired-power-plants/story-fn9dkrp5-1226770855004
[5] http://dailysignal.com/2012/09/28/matt-damons-anti-fracking-movie-financed-by-oil-rich-arab-nation/
[6] http://freebeacon.com/issues/foreign-firm-funding-u-s-green-groups-tied-to-state-owned-russian-oil-company/




PIK Vizechef Edenhofer: Die Besitzer von Kohle, Öl und Gasvorkommen müssen enteignet werden.

Die altehrwürdige Berliner URANIA will den Berlinern Zugang zur Wissenschaft verschaffen. Ihnen wissenschaftliche Bildung vermitteln. Das tut sie mit einigem Erfolg seit 1888. Viele illustre Menschen durften bei Ihr vortragen, u.a. so herausragende Wissenschaftler wie Albert Einstein oder Christiane Nüsslein-Volhard. Aber auch angesehene Schriftsteller wie Thomas Mann, Heinrich Böll oder Max Frisch. Doch auch Staatsmänner oder solche, die vom Mainstream dafür gehalten werden sprachen dort, wie  Michail Sergejewitsch Gorbatschow und Helmut Kohl, ja auch das ewige SPD Irrlicht und Beinahe-Bundespräsidentin Gesine Schwan durften schon mal dort reden.
Daher sei  es der passende Ort, so dachte es sich wohl der dort Verantwortliche Herr Dr. Ulrich Bleyer , dass mal wieder jemand Bedeutendes vom „Weltklimarat“, vulgo IPCC, vorträgt. Geht es doch bei denen um nichts anderes als um die Weltrettung. So wurde Prof. Dr. Ottmar Edenhofer,
Stellvertretender Direktor und Chefökonom am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK), einem Institut der Leibniz-Gemeinschaft und Vorsitzender der Arbeitsgruppe III des Weltklimarats IPCC eingeladen seine Sicht der Dinge, nämlich zur „Erforschung von Lösungswegen für den Klimawandel“ vorzutragen. Und das tat der dann auch. Eingeladen wurde mit dem schlichten Text
Der 5. Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC zeigt, dass menschliche Aktivitäten für den Anstieg der globalen Mitteltemperatur verantwortlich sind: die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas und Entwaldung. Weitere Erwärmung birgt das Risiko irreversibler Folgen. Der Klimawandel kann jedoch nicht mehr vollständig vermieden werden. Daher sind Anpassung und Klimaschutz komplementäre Strategien zum Umgang mit und zur Verringerung dieser Risiken; vor allem die substantielle Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in den kommenden Jahrzehnten können die Risiken des gefährlichen Klimawandels verringern. Das Zwei-Grad-Ziel ist noch erreichbar, wenn es zu einer Entkopplung von Emissionen und Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum kommt. Diese Entkopplung erfordert aber international koordinierte Klimapolitik.
Er enthält in Kurzform das Credo des Herrn Edenhofer und seiner Kollegen und es störte keinen, weder die Einladenden noch viele Gäste, welches Aufgebot von Binsenweisheiten bzw. Banalitäten, zum Teil sogar stupende Leerformeln schon die Einladung enthält. Da ist die Rede von … Der Klimawandel kann jedoch nicht mehr vollständig vermieden werden… und das religiöse aber völlig unbewiesene Mantra wird wiederholt… vor allem die substantielle Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in den kommenden Jahrzehnten können die Risiken des gefährlichen Klimawandels verringern.

Abb. 1 Täuschen und Tarnen bei der Darstellung der Realität in der Summary for Policymakers 2013 
Ja ist denn wirklich niemandem aus dem Hause URANIA aufgefallen, dass es eine schier endlose Klimageschichte auf diesem Planeten gibt, mit vielen Klimata, die sich vor allem durch ständigen immerwährenden Wandel auszeichnen? Was also soll dieses nichtssagende Gerede, dass „der Klimawandel“ nicht „mehr vollständig“ aufzuhalten sei? Wann war er das jemals?  Oder die nicht minder gebetsmühlenartige  vorgetragene Schein-Weisheit .. dass die substantielle Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in den kommenden Jahrzehnten die Risiken des gefährlichen Klimawandels verringern (können). Auch dafür wurde bisher nirgendwo in den tausenden von Seiten aller 5 Sachstandsberichte irgendein Beweis, irgendeine Beobachtung vorgelegt. Und so blieb es auch während des Vortrages.


Abb 2 & 3: es gibt auch lt IPCC Bericht keinerlei Anzeichen für erhöhte Extremwetteraktivitäten, noch für Schäden, die zu Klimaflüchtlingen führen würden 
Die Einführung gab der Hausherr Programmdirektor und Geschäftsführer Dr. habil Ulrich Bleyer. Er wies daraufhin, dass der Vortragende Edenhofer nicht nur ein vorzüglicher Ökonom sei, der nun die Wissenschaftslandschaft über das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) mit über 300 Mitarbeitern bereichere, sondern auch Vorsitzender (Chair) der Arbeitsgruppe III des IPCC sei, und dort entscheidend an der Verbesserung der Transparenz dieser Organisation mitgewirkt habe, wozu ihm u.a. auch seine über siebenjährige Zugehörigkeit zu den Jesuiten gedient hätte. Dem Orden, der von seinen Mitgliedern unbedingten „Kadavergehorsam“ gegenüber der Kirche (Papst) fordert und dessen Gründer Ignacio von Loyola verlangte

„Wir müssen, um in allem das Rechte zu treffen, immer festhalten: ich glaube, dass das Weiße, das ich sehe, schwarz ist, wenn die Hierarchische Kirche es so definiert."[1]

Und damit sei er vorzüglich gerüstet auch die schwierigen  Lösungen zu suchen und zu finden, die der allgegenwärtige gefährliche Klimawandel mit sich bringe. Solcherart eingeführt begann Herr Otmar Edenhofer seinen Vortrag. Eloquent, sachkundig und keinen Zweifel am Gesagten zulassend.
Gleich zu Beginn wies der darauf hin, dass er davon ausgehe, dass das CO2 die Globaltemperatur gefährlich aufheize, das sei schließlich im Bericht der Arbeitsgruppe I so festgehalten worden  (… Der 5. Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC zeigt, dass menschliche Aktivitäten für den Anstieg der globalen Mitteltemperatur verantwortlich sind: die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas und Entwaldung.), leider seien weder er noch seine Kollegen in der Lage mitzuteilen ob und wann und wo diese gefährliche Erwärmung, leider auch nicht bis zu welcher Höhe sie eintreten würde, aber dass es irgendwie, irgendwann, irgendwo dazu käme sei höchst wahrscheinlich. Deswegen sei es so notwendig schon jetzt und weltweit die notwendigen Gegen-Maßnahmen zu treffen, von denen er einige aufzeigen wolle. Diese seien zwar die private Meinung des O. Edenhofer aber würden trotzdem mit vielen Verantwortlichen in dieser Welt genauso diskutiert.

Abb. 4 Aktueller Stand der Entwicklung der globalen Mitteltemperatur nach Satellitenbeobachtungen ausgewertet durch RSS. Kein Anstieg seit 18 Jahren und 3 Monaten. Zur Erinnerung, das IPCC wurde 1988  also bereits 12 Jahre nach Beginn der Minierwärmung im vorigen Jhh gegründet. Diese war 1996 wieder vorbei
Dann widmete er sich unter Verwendung jeder Menge Folien dem 2 ° Ziel, großzügig meinend, dass es nicht wichtig sei, ob es 1,8 oder 2,2 ° würden, denn dass sei für die Gesellschaft schließlich gerade noch so auszuhalten. Aber mehr nicht! Doch leider, leider würden Kohle, Öl und Gas immer billiger und würden deshalb immer mehr zur Energieerzeugung eingesetzt. Dank der Entwicklung neuer Technologien hätte sich auch das Märchen vom Peaköl irgendwohin (Anm. des Autors: auf den Müllplatz der Geschichte) verflüchtigt, so dass der CO2 Anstieg in der Atmosphäre sich sogar beschleunigt hätte. Schlimme 2,2 % pro Dekade seien das jetzt. Das sei nun wirklich besorgniserregend, denn damit würde das uns verbleibende CO2 Budget, dass wir noch gerade so in die Atmosphäre eintragen dürften, um das 2 ° Ziel nicht zu gefährden, umso früher erschöpft. Insgesamt bezifferte er dieses Budget auf rd. 1000 Gt CO2 [2] , Davon sei aber schon ein erheblicher Teil verbraucht und nur durch gewaltige Anstrengungen sei die notwendige Decarbonisierung zu erreichen, indem wir lieber früher als später die Verwendung fossiler Energieträger völlig einstellten. Das heißt aber, den weitaus größten Teil dieser Ressourcen  im Boden zu belassen.
Andernfalls würde die Temperatur um bis zu 4 ° C oder mehr steigen, mit schrecklichen Folgen. Das aber sagten dem IPCC und ihm seine Modelle. Wenn sich auch nicht sagen ließe wo, wann und um wie viel diese eintreten.

Abb 5: Vergleich IPCC Prognosen/Projektionen oder wie sie noch heißen gegenüber der Realität. Alle falssch!
Und wir alle wüssten doch welche verheerenden Folgen die Extremwetter bereits hätten, und die daraus ausgelösten Schäden seien nun mal unausweichliche Folgen des Klimawandels. Leider fand sich im ganzen über einstündigem Vortrag mit rd 40 Folien nicht eine einzige, die darstellte, wie viele und wie starke „Extremwetter“ sich vor dem ganzen Klimawandel so ereignet haben, noch wie viele und wie starke es seit der Entdeckung des Klimawandels durch das IPCC und seine Gründer und Unterstützer ereignete. Nicht eine! Das – so hieß die Botschaft- weiß man eben. (Details dazu siehe pdf Anlage)
Dann widmete er sich den „Lösungswegen“ aus diesem Weltdilemma und wiederholte dazu sein Mantra, das er zuvor auch schon der NZZ am 14.11-2010 in die Feder diktierte:
„Zu­nächst mal ha­ben wir In­dust­rie­län­der die At­mo­sphä­re der Welt­ge­mein­schaft qua­si ent­eig­net. Aber man muss klar sa­gen: Wir ver­tei­len durch die Kli­ma­po­li­tik de fac­to das Welt­ver­mö­gen um. Dass die Be­sit­zer von Koh­le und Öl da­von nicht be­geis­tert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Il­lu­si­on frei­ma­chen, dass in­ter­na­ti­o­na­le Kli­ma­po­li­tik Um­welt­po­li­tik ist. Das hat mit Um­welt­po­li­tik, mit Prob­le­men wie Wald­ster­ben oder Ozon­loch, fast nichts mehr zu tun.“
Und für Edenhofer ist demnach die Enteignung der Besitzer der fossilen Ressourcen der Schlüssel zur erfolgreichen Decarboniserierung. Und hier brach dann wieder der alte Marxist durch, der Edenhofer schon seit früher Jugend ist. Denn diese Ressourcen gehörten ja nicht den „Besitzern“ – so Edenhofer- sondern allen Menschen.  Deswegen sei deren Enteignung der Besitzer höchst moralisch und damit auch richtig. Und noch eine gute Botschaft hätte er: Die gesamten Aufwendungen für die Decarbonisierung würden das Wachstum des globalen Bruttosozialproduktes GDP nur um 0,06 % dämpfen.
Aber beim Wie täte man sich schwer. Und deswegen führe der Weg dahin über (Anmerkung des Verfassers: die Gier der) jeweiligen Finanzminister. Diese müssten überzeugt werden, so wie in der EU ja schon erfolgreich geschehen, das Verbrennen von fossilen Brennstoffen mittels des Zertifikatehandels kräftig zu besteuern. Mit dem so eingezogenen Geld könnten sie unglaublich und unendlich Gutes tun, die „Erneuerbaren“ wundervoll subventionieren und ähnlich Edles mehr. Er und seine Kollegen arbeiteten intensiv daran, dass dies in Paris auch so beschlossen würde.
Doch spätestens an dieser Stelle kam Unglaube im sonst andächtig folgendem Publikum auf, wohl auch eingedenk der nackten Tatsache, dass in den meisten Ländern der OPEC, aber auch in Russland, China und andernorts der Staat bereits heute der Besitzer all dieser Schätze ist, und die Verbraucherländer durch ihre Finanzminister den Verbrauch fossiler Brennstoffe hoch besteuerten. Allerdings häufig ohne dass diese Gelder der örtlichen Infrastruktur und den Menschen zur Verfügung gestellt worden. Die Frage drängt sich auf: Wie will man die enteignen? Schickt man ganze schwer armierte Klimaretter-Divisionen nach Saudi-Arabien oder Russland oder Venezuela. Oder wie sollte man sich das vorstellen?
So blieb nicht nur bei denen ein schaler Geschmack über ob der dürftigen, wenn auch Hochglanz- Un„wissenschaftlichkeit“ diese Vortrages, die sich die ganze Zeit darüber wunderten, dass Edenhofer mit keiner Silbe auf die nunmehr seit 18 Jahren veränderte Klimarealität einging, in der die globale Mitteltemperatur nicht mehr ansteigt,  nicht erwähnte, dass weder die Zahl der Stürme, noch Überschwemmungen noch Dürren und andere Unbill zugenommen haben, der Meeressspiegel so wenig wie eh und je ansteigt und weder Arktis noch Antarktis noch Grönland an übermäßiger Eisschmelze leiden, sondern immer wieder darauf beharrte, dass seine Modelle genau solch schreckliches Ungemach zeigten, und seine Wirtschaftsmodelle diese Lösungswege wiesen, sondern auch bei denjenigen, und das war wohl die übergroße Mehrheit im Saal, die ihm bis dahin gebannt gefolgt waren.
Auch bei diesen ergab sich Unglauben, wie man denn wohl die OPEC Potentaten zwingen könne, ihr Öl oder Gas in der Erde zu lassen, auch wenn man sie  mit großen Summen – aus Emissionshandelsgeldern- zu überzeugen versuchte. „Traumtänzer“ war einer der Ausdrücke, der gelegentlich aus dem Publikum zu hören war.
Bezeichnend für den Zustand der Wissenschaft hierzulande, dass solche Leute wie der Vortragende, sich anmaßen den Schlüssel für unsere Zukunft in der Hand zu halten und das mit Steuergeldern finanzierte Institutionen wie die URANIA und die Leibnitz Institute ihnen Wirkmöglichkeiten und internationale Plattformen an vorderster Front ermöglichen, um ihre wirren Ideologien vorzutragen.
Aufgrund der Überlänge des Vortrages wurden kaum Fragen und schon gar keine Statements zugelassen. Das Einladungsversprechen „Vortrag mit anschließender Diskussion“ wurde einmal mehr nicht eingehalten.


1.    [1] Quelle Wikipedia  Ignatius von LoyolaDie Exerzitien. 13. Auflage. Johannes Verlag Einsiedeln, Freiburg 2005, ISBN 3-89411-028-7, Randziffer 365.
[2] An dieser Stelle ist es angebracht meiner Verwunderung über das fast göttliche Wirken der Modellierer Ausdruck zu geben, die es irgendwie schaffen, immer ganz runde Zahlen, sozusagen als Quintessenz ihrer Berechnungen, zu erfinden. Zwei Grad Ziel, 1000 Gigatonnen CO2 und viele andere – immer schön rund. Ist da evtl. göttlicher Wille am Werk, dass die Natur auf unsere politische Kampagnenfähigkeit Rücksicht nimmt?

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NASA-GISS ändert rückwirkend die Temperaturdaten – warum ?

Dass NASA-GISS die Temperaturdaten rückwirkend ändert, war nach dem EIKE-Bericht von Ste­ven Goddard (26.01.2012) zu vermuten, denn wie berichtet wurde, hatte NASA-GISS die Tempe­raturgangli­nien von Reykjavik und Godthab Nuuk rückwirkend geändert, und danach sollte es in der Arktis wärmer wer­den.
Temperaturdaten sind Dokumente. Der Verdacht rückwirkend geänderter Temperaturdaten erfor­derte eine Untersuchung, um den Verdacht entweder zu widerlegen oder zu bestätigen. Eine Ana­lyse war mög­lich, weil die 2010 von NASA-GISS angebotenen Temperaturdaten damals archiviert worden waren und nun mit den 2012 von NASA-GISS angebotenen Daten verglichen werden konnten.  Da eine Verände­rung von Temperaturdaten im Sinne der Initia­toren nur dann zweckmä­ßig war, wenn sie nicht nur die Arktis sondern die ganze Welt be­träfe, musste die Untersuchung die 2010- und 2012-Daten von mög­lichst vielen Stationen miteinander vergleichen. Dafür wurden nach dem Zufallsprinzip 120 Stationen weltweit fest­gelegt. Der Vergleich hat den Goddard-Bericht bes­tätigt und zeigt, dass diese Veränderungen in allen 120 Stationen vorgenommen worden sind. Sie täuschen eine größere Erwärmung vor. Auch wenn der Nachweis jetzt nur für 120 Stationen er­bracht werden konnte, ist anzunehmen, dass die rückwirken­den Änderungen auch alle anderen Sta­tionen weltweit betreffen.  Das Er­gebnis der Analyse wird in [1] behandelt. Eine Kopie der Arbeit ist im Anhang beigefügt, hier werden die wesentlichen Ergebnisse zu­sammengefasst:
Die Analyse hat ergeben, dass man bei den Veränderungen fallweise eine unterschiedliche Metho­dik an­gewendet hat. Um den Ein­druck von einer erheblichen und fortschreitenden Er­wärmung zu erzielen, wur­den mehrere Methoden angewendet, nämlich:
·      eine Absenkung der Jahresmittelwerte in der Anfangsphase,
·      eine Verringerung einzelner höherer Werte in der ersten Warmphase,
·      eine Erhöhung einzelner Werte in der zweiten Warmphase,
·      eine Unterdrückung der um 1995 beginnenden zweiten Abkühlungsphase,
·      eine Änderung der Temperaturskala je nach ausgewählter Methode, und
·      eine Verkürzung der Datenreihe um die frühen Jahrzehnte.
·      Bei den Langzeitrei­hen wurden Datenreihen sogar um die frühen Jahrhunderte gekürzt. .
Infolge der individuellen Gegebenheiten und Änderungsmethoden ergeben sich für die Klassi­fizie­rung der Ganglinien-Paare der 2010- und 2012-Daten 10 unterschiedliche Gruppen. Da in [1] aus Platzgründen nur die Ganglinien-Paare der Gruppen 1, 3, 4 und 7 mit jeweils nur ei­nem Beispiel dargestellt werden konnten, werden hier in einer separaten Datei die Ganglinien-Paare aller 120 Stationen beigefügt [2].
Die 2010-Daten ergaben 91 Erwärmungen und 29 Abkühlungen mit einer durchschnittlichen Er­wärmung von 0,0051°C/a, die 2012-Daten täuschen mit 108 Erwärmungen  und 12 Ab­kühlungen eine durch­schnittliche Erwärmung von 0,0093°C/a vor. Die Änderungen der 2012-Daten haben die durchschnittli­che Erwärmung der 120 Stationen also fast verdoppelt.
Während der Auswertung der Daten und der Erarbeitung des Manuskriptes wurden bis März 2013 aus dem Internetportal von NASA-GISS wiederholt die Daten und Ganglinien einzelner Stationen abgefragt. Es zeigte sich, dass auch später weitere Änderungen vorgenommen wur­den. Das in [1] Abb. 19 benutzte Beispiel der Station Alice Springs wurde hier um die heute von NASA-GISS an­gebotene Ver­sion ergänzt (hier Abb.1). Um zu erkennen, dass – und wie sehr – sie sich auch wieder von den Vorgängerversionen unterscheidet, wurden die Eckpunkte der Temperaturskala mit roten Pfeilen versehen.  Es ist wahr­schein­lich, dass Änderungen im­mer noch und auch mit den Datensät­zen anderer Stationen vorgenommen wer­den. 
“The GISS analysis uses only GISS homogeneity adjusted data” [1]. Es ist hier nicht zu dis­kutieren, ob und wie weit ‚Homogeni­sierung’ als zweckgerichtete Anpassung von Tempera­turmessungen wissen­schaftlich vertretbar ist. Es sollte gelten, dass die Bot­schaft der Daten nicht verän­dert werden darf. Jedoch genau das bewirken die hier behan­delten Änderungen. Es ist nicht akzeptabel, dass Ganglinien  
·      durch das Verkleinern oder Vergrößern der gemessenen Temperaturen in ihr Gegenteil umge­wandelt werden, um damit statt der gemessenen Abkühlung eine Erwärmung oder statt der ge­messenen Er­wärmung eine Abkühlung zu erhalten,
·      durch das Löschen von Daten in ihr Gegenteil verkehrt werden, um eine noch stärkere Ab­küh­lung oder Erwärmung zu erhalten,
·      durch das Verkleinern oder Vergrößern der gemessenen Temperaturen ausgewählter Ab­schnitte eine größere Erwärmung oder eine größere Abkühlung erhalten,
·      durch Löschen von Daten unterbrochen werden, um „passende“ Übergänge zu verstecken.
Zum Schluss bleibt die Frage „Warum werden Dokumente verändert“?  Dem Autor bleibt als Ant­wort nur eine Vermutung: Nach dem offiziellen Klimapos­tu­lat soll die Erwärmung durch die anthropogenen CO2-Emissi­onen verursacht werden. Die wirkliche Temperaturent­wick­lung wider­legt dieses Annahme: Im 20. Jh. gab es zwei Warmphasen. Die erste zwischen 1920 und 1950 war die deutlich stärkere, kann aber nicht durch die CO2-Emissionen verur­sacht worden sein, denn die begannen erst nach 1950 (siehe Abb. 20 und 21 in [1]),. Die zweite Warmphase zwischen 1980 und 1995 war erheblich schwächer. Indem man nun mit den Änderungen die erste Warmphase ab­schwächt und die zweite Warmphase verstärkt, ver­rin­gert man den Gegensatz zwischen der vorge­täuschten Temperaturentwicklung und dem offiziellen Kli­mapostulat. Vermutlich hat man die praktische Bedeutung dieses Gegensatzes nicht früh genug realisiert und versucht nun, ihn mit den Änderungen zu verschleiern. Es er­schien wohl unwahrscheinlich, dass dies entdeckt wer­den könnte, denn dies setzte voraus, dass je­mand die 2010-Daten archiviert hatte und zwei Jahre später auch noch den Gegensatz zu den 2012-Daten erkannte. Warum werden dann aber immer noch Verände­rungen vorge­nommen? Vielleicht soll ein automatisches Programm auch dafür sorgen, das die von NASA-GISS angebotenen Daten im Falle abweichender Messwerte immer die gewünschte Er­wär­mung anzeigen.

Nachtrag 

                                                                         :  http://data.giss.nasa.gov/gistemp/updates_v3/   bzw.  http://data.giss.nasa.gov/gistemp                               
Am 15. und 16.2. publizierte NASA-GISS die mit den Links erreichbaren Berichte. Sie sollen begründen  dass, wann, wie und warum Änderungen, Löschungen und Homogenisierungen vorgenommen wurden – bzw. werden. Vielleicht ist man durch den Beitrag von Christopher Booker im The Telegraph (07.02.2015) aufmerksam geworden und liefert jetzt Erklärungen nach. EIKE übernahm den Beitrag in deutscher Übersetzung am 12.2.
Aber:  Alle ‚Begrün­dungen’ entschuldigen nicht, warum alte, jahrzehntelange Datenreihen eliminiert oder geän­dert wurden, ja, dass sogar Abkühlungen in Erwärmungen  umfunktioniert worden sind. Wären tatsächlich nur ‚Homogenisierungen’ beabsichtigt, müssten sich Erwärmungen und Abküh­lungen ungefähr ausgleichen. Das Gegenteil ist der Fall – siehe oben.  In der Eile wird über­sehen, dass solche Erklärungen  eine Bankrott-Erklärung für das Mess-System und die Ver­waltung der Daten  sind. 
 Als Anlagen beigefügt:
[1]   Ewert F-K: „NASA-GISS ändern rückwirkend Temperaturdaten – warum ?“.  Mitteilun­gen der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft, 19 Jg., 2014, Heft 2,  S, 10-41, 17 Abb.,  7, Tab.  2 Ta­feln. 
[2]  zitiert in [1] als Anlage 2: „Vergleich Temperaturganglinien aller 120 Beispiele nach der Art ihrer Veränderungen klassifiziert in Gruppen“

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Das Rätsel der Eiszeiten: Teil XV – Roe vs. Huybers

February 2, 2014 by scienceofdoom

Einige Leser haben nach der faszinierenden Studie von Gerard Roe 2006 gefragt, die als Verteidigung von Milankovitch gelten kann.

Die Studie von Roe scheint eine exzellente Übereinstimmung zwischen der Änderungsrate des Eisvolumens und der Einstrahlung bei 65° im Juni zu zeigen. Eine Zeitlang war ich durch die Studie verwirrt, denn falls dieser Wert der Einstrahlung wirklich erfolgreich Änderungen des Eisvolumens vorhersagen kann, wäre der Fall erledigt gewesen. Außer wir strampeln uns ab, glaziale Terminationen mit der Einstrahlung in Übereinstimmung zu bringen (siehe frühere Beiträge, die Teile XIII, XII und XI – Ende der letzten Eiszeit). Und wir sollten auch erwarten, eine Periode von 100.000 Jahren im Einstrahlungsspektrum bei 65°N zu finden. Das ist aber nicht der Fall. Um Roe gerecht zu werden – er stellt fest: Die Milankovitch-Hypothese, so wie sie hier formuliert ist, erklärt nicht die starken rapiden Deglaziationen, zu denen es am Ende einiger Eiszeit-Zyklen gekommen war. Um genau zu sein: Niemand scheint in Frage zu stellen, dass das Wachstum und das Schrumpfen von Eisschilden zumindest zu einem geringen Teil den Zyklen von 40.000 Jahren (Schiefe) und 20.000 Jahren (Präzession) folgen. Was genau also versucht die Studie als neu zu zeigen? Das fehlende Steinchen dieses Puzzles ist die Frage, warum Eiszeiten beginnen und enden. Auf der Haben-Seite führt Roe aus: Überraschenderweise verbleibt die Milankovitch-Hypothese nicht klar definiert.

Das ist genau der gleiche Punkt, den ich in Teil VI angesprochen habe: “Teil VI-Hypotheses Abound”. Einer der Gründe, warum ich einige Zeit damit zugebracht habe, Datensätze zu sammeln und zu verstehen, – siehe Teil XIV, Concepts & HD Data – ist diese Art von Problemen. Roes Abbildung 2 geht über eine halbe Seite, deckt aber 800.000 Jahre ab. Mit den eingezeichneten dicken Linien kann ich eigentlich nicht sagen, ob es eine Übereinstimmung gibt, und da ich über reale Statistik kein Fachmann bin, möchte ich lieber die Daten sehen als lediglich eine Korrelation zu akzeptieren.

Es ist nicht sehr sinnvoll, SPECMAP (oder LR4) mit der Einstrahlung zu vergleichen, weil beide Datensätze auf die Einstrahlung im Sommer bei 65°N „getrimmt“ sind. Falls wir das als Erfolg ansehen, akzeptieren wir, dass die Erzeuger des Datensatzes in ihrem Vorhaben kompetent vorgegangen sind. Falls wir keinen Erfolg finden, müssten wir ihnen ungern diese schlechte Nachrichten mitteilen.

Glücklicherweise haben wir einen interessanten Datensatz von Peter Huybers (2007). Dies ist eine Aktualisierung von HW04 (Huybers & Wunsch 2004), die einen Proxy für das globale Eisvolumen aus Tiefsee-Bohrkernen ohne „orbitales Tuning“ erstellt haben. Er basiert auf einem autokorrelierten Sedimentations-Modell und setzt voraus, dass Schlüssel-Wendepunkte aus vielen verschiedenen Bohrkernen alle zur gleichen Zeit stattfanden sowie ein grundlegendes, datierbares Ereignis vor etwa 800.000 Jahren, das sich in den meisten Bohrkernen zeigt.

Einige Leser fragen sich nun: Warum benutzt man nicht die Eisbohrkerne, von denen hier schon die Rede war? Gute Frage. Das Sauerstoffisotop (δ18O) oder Deuteriumisotop (δD) in dem Eisbohrkern ist mehr eine Maßzahl der lokalen Temperatur als irgend etwas anderes (und die Analyse ist außerdem kompliziert) Die Eisbohrkerne aus Grönland und der Antarktis bieten viele nützliche Daten, aber leider nicht die des globalen Eisvolumens. Dafür müssen wir das in den Tiefsee-Sedimenten gespeicherte δ18O heranziehen. Das δ18O in den Tiefsee-Bohrkernen scheint in erster Ordnung eine Maßzahl der Wassermenge zu sein, die in globalen Eisschilden gebunden ist. Allerdings gibt es keinen einfachen Weg, die Ozean-Sedimente  objektiv zu datieren, so dass einige Annahmen gemacht werden müssen. Glücklicherweise hat Roe seine Theorie mit zwei Datensätzen verglichen, dem berühmten SPECMAP (Warnung: orbitales Tuning wurde bei der Erstellung dieses Datensatzes benutzt) und HW04:


Bildinschrift: Abbildung 2: Wie Abbildung 1, aber hier der Vergleich der Einstrahlungs-Anomalie im Juni bei 65° mit der zeitlichen Änderungsrate des globalen Eisvolumens (dV/dt). Die SPECIMAP-Aufzeichnung hat keine Verzögerung, die HW04-Aufzeichnung nur eine von 1000 Jahren. Damit soll die maximale Kreuz-Korrelation mit der Zeitreihe der Einstrahlung von jeweils -0,8 und 0,4 gezeigt werden. Autokorrelations-Schätzungen zeigen, dass die SPECIMAP- und HW04-Zeitreihen von dV/dt jeweils 106 bzw. 123 Freiheisgrade aufweisen (Anm. der EIKE-Redaktion: wir wissen nicht, was mit diesen Freiheitsgraden gemeint ist). Daher sind die Korrelationen in beiden Fällen signifikant deutlich über dem 99%-Niveau. Falls die HW04-Aufzeichnung genauso wie SPECIMAP geglättet wird (mittels eines neun-Punkte-Gauss-Filters (Imbrie et al. 1984)), nimmt die maximale Kreuz-Korrelation nicht zu. Einheiten wie in Abbildung 1.

Abbildung 1

Ich habe den aktualisierten Datensatz Huybers 2007 heruntergeladen. Er liegt in 1000-Jahres-Intervallen vor. Ich habe die Einstrahlung auf allen Breiten und für alle Tage der letzten 500.000 Jahre mittels des MATLAB-Programms von Jonathan Levine berechnet. Auch diese liegt somit in 1000-Jahres-Intervallen vor. Ich habe die Werte bei 65°N und vom 21. Juni benutzt (Tag 172-dank Climater). Ich habe dann die Änderung des Eisvolumens in einer sehr einfachen Weise berechnet – Wert bei t +1 minus Wert bei t), dividiert durch die Zeitänderung. Den daraus resultierenden Datensatz habe ich mit der gleichen Bandbreite skaliert wie die Einstrahlungs-Anomalien, so dass sich alles leicht plotten lässt. Und ich plottete die Einstrahlungs-Anomalie = mittlere (Einstrahlung) minus Einstrahlung:


Abbildung 2 – Click to Expand (nur im Originalaufsatz möglich)

Die beiden Datensätze sehen während der letzten 500.000 Jahre sehr ähnlich aus. Ich vermute, dass irgendwelche kleineren Änderungen, z. B. um 370.000 Jahre, der Aktualisierung der Datensätze geschuldet sind. Man beachte, dass die Einstrahlungs-Anomalie effektiv invertiert ist, um die Trends augenscheinlicher zu machen – hohe Einstrahlung sollte zu einer negativen Änderung des Eisvolumens führen und umgekehrt.

 


Abbildung 3 – Click to Expand  (nur im Originalaufsatz möglich)

Ich habe die Pearson-Korrelation zwischen den beiden Datensätzen berechnet und nur 0,08 erhalten. Das ist extrem wenig. Es sagt uns lediglich, was wir durch Betrachten des Graphen erkennen können – die beiden Schlüsselwerte sind anfangs in Phase, laufen dann auseinander und sind am Ende erneut in Phase. Im Detail

Correlation between 0-100 kyrs:   0.66 (groß)
Correlation between 101-200 kyrs:  0.51 (groß)
Correlation between 201-300 kyrs:  -0.72 (Anti-Korrelation)
Correlation between 301-400 kyrs  -0.27 (Anti-Korrelation)
Correlation between 401-500 kyrs:  0.18 (so ungefähr)

Ich habe auch eine Spearman rank correlation durchgeführt. (Sie korreliert die Rangfolge der beiden Datensätze, um sie widerstandsfähig gegen Ausreißer zu machen) = 0,09, und nur weil ich konnte, auch eine Kendall correlation = 0,07. Ich bin ein Amateur in Sachen Statistik, so dass ein Vergleich von Datensätzen außer durch Betrachten derselben nicht mein Ding ist. Vielleicht liegt irgendwo auch ein Anfänger-Fehler vor.

Dann untersuchte ich Kreuz-Korrelationen. Physikalischer Hintergrund ist, dass die Konzentration von  18O in der Tiefsee mindestens einige tausend Jahre braucht, um auf Änderungen des Eisvolumens zu reagieren, einfach wegen der langsamen Zirkulation der großen Meeresströme. Die Ergebnisse zeigen, dass es eine bessere Korrelation mit einer Verzögerung von 35.000 Jahren gibt, doch gibt es hierfür keine physikalische Begründung. Es ist möglicherweise lediglich eine bessere Anpassung eines Datensatzes mit einer offenbar langsamen Phasenverschiebung während des Aufzeichnungs-Zeitraumes. Bei einer bedeutsamen großen Meeresströmungs-Verzögerung von einigen tausend Jahren ist die Korrelation schlechter (anti-korreliert):

 


Abbildung 4

Auf der Plus-Seite sehen (nächste Abbildung) die ersten 200.000 Jahre ziemlich eindrucksvoll aus einschließlich Terminationen:


Figure 5


Abbildung 6

Das erstaunte mich. Was erkennen wir aus den Daten der ersten 200.000 Jahre (Abbildung 6)? Nun, die letzten beiden Terminationen (siehe die letzten beiden Beiträge) sind leicht zu identifizieren, weil die Änderungsrate des Eisvolumens im Verhältnis zu Einstrahlung etwa vier mal so groß ist, wenn keine Termination stattfindet.

Schiebt man das kleine Problem beiseite, dass die Südhemisphäre bei der letzten Deglaziation (Part Eleven – End of the Last Ice age) führend war, geht hier etwas Interessantes vor. Fast wie bei einer Theorie, bei der lediglich ein leicht zu identifizierender Link fehlt; ein kleines Teil eines Puzzles, das lediglich noch eingepasst werden muss – und die Nature-Studie wartet.

Schauen wir auf einige Details. Es scheint, dass T-II, falls markiert durch die verschiedenen radiometrischen Werte, die wir in Part Thirteen – Terminator II gesehen haben, die Ursache wäre für das Aus-Der-Phase-Laufen der 100k – 200k-Werte (der große schwarze Dip bei 125.000 Jahren würde sich um 15.000 Jahre nach links bewegen). Also ist meine nächste Objektive (siehe Sixteen – Roe vs Huybers II ) das Setzen einer Zeitmarkierung für Termination II aus den radiometrischen Datierungswerten und dann den Datensatz von Huybers 2007 dahin zu „verschieben“ und der jüngsten T1-Datierung. Auch müssen die Eisbohrkern-Proxys aus den Tiefsee-Bohrkernen realen Änderungen des Eisvolumens hinterherlaufen mit einer Periode von, sagen wir, 1000 bis 3000 Jahren (siehe Anmerkung 1). Das stützt die Roe-Hypothese, weil sich die schwarze Kurve nach links bewegt. Schauen wir, was nach diesen Änderungen passiert. Und hoffentlich werden scharfsichtige Leser Gelegenheiten für Verbesserungen in diesem Artikel ausmachen und auch das fehlende Puzzle-Teilchen finden, das dann zu der begehrten Nature-Studie führt.

 

References

In defense of Milankovitch, Gerard Roe, Geophysical Research Letters (2006) – free paper

Glacial variability over the last two million years: an extended depth-derived agemodel, continuous obliquity pacing, and the Pleistocene progression, Peter Huybers, Quaternary Science Reviews (2007) – free paper

How long to oceanic tracer and proxy equilibrium?, C Wunsch & P Heimbach, Quaternary Science Reviews (2008) – free paper

Datasets for Huybers 2007 are here:
ftp://ftp.ncdc.noaa.gov/pub/data/paleo/contributions_by_author/huybers2006/
and
http://www.people.fas.harvard.edu/~phuybers/Progression/

Insolation data calculated from Jonathan Levine’s MATLAB program (just ask for this data in Excel or MATLAB format)

Notes (im Original belassen)

Note 1: See, for example, Wunsch & Heimbach 2008:

The various time scales for distribution of tracers and proxies in the global ocean are critical to the interpretation of data from deep- sea cores. To obtain some basic physical insight into their behavior, a global ocean circulation model, forced to least-square consistency with modern data, is used to find lower bounds for the time taken by surface-injected passive tracers to reach equilibrium. Depending upon the geographical scope of the injection, major gradients exist, laterally, between the abyssal North Atlantic and North Pacific, and vertically over much of the ocean, persisting for periods longer than 2000 years and with magnitudes bearing little or no relation to radiocarbon ages. The relative vigor of the North Atlantic convective process means that tracer events originating far from that location at the sea surface will tend to display abyssal signatures there first, possibly leading to misinterpretation of the event location. Ice volume (glacio-eustatic) corrections to deep-sea d18O values, involving fresh water addition or subtraction, regionally at the sea surface, cannot be assumed to be close to instantaneous in the global ocean, and must be determined quantitatively by modelling the flow and by including numerous more complex dynamical interactions.

Link: http://scienceofdoom.com/2014/02/02/ghosts-of-climates-past-fifteen-roe-vs-huybers/

Teil I und II: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-i-und-ii/

Teil III: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iii-hays-imbrie-shackleton/

Teil IV: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-iv-umlaufbahnen-jahreszeiten-und-mehr/

Teil V: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-v-aenderungen-der-ekliptik-und-der-praezession/

Teil VI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-vi-hypothesen-im-ueberfluss/

Teil VII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-7-global-circulation-models-i/

Teil VIII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-8-global-circulation-models-ii/

Teil IX: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-9-global-circulation-models-iii/

Teil X: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-10-global-circulation-models-iv/

Teil XI: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xi-das-ende-der-letzten-eiszeit/

Teil XII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-teil-xii-gcm-v-wie-enden-eiszeiten/

Teil XIII: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-xiii-terminator-ii/

Teil XV: http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/das-raetsel-der-eiszeiten-xiv-konzepte-und-daten/