NASA-GISS ändert rückwirkend die Temperaturdaten – warum ?

Dass NASA-GISS die Temperaturdaten rückwirkend ändert, war nach dem EIKE-Bericht von Ste­ven Goddard (26.01.2012) zu vermuten, denn wie berichtet wurde, hatte NASA-GISS die Tempe­raturgangli­nien von Reykjavik und Godthab Nuuk rückwirkend geändert, und danach sollte es in der Arktis wärmer wer­den.
Temperaturdaten sind Dokumente. Der Verdacht rückwirkend geänderter Temperaturdaten erfor­derte eine Untersuchung, um den Verdacht entweder zu widerlegen oder zu bestätigen. Eine Ana­lyse war mög­lich, weil die 2010 von NASA-GISS angebotenen Temperaturdaten damals archiviert worden waren und nun mit den 2012 von NASA-GISS angebotenen Daten verglichen werden konnten.  Da eine Verände­rung von Temperaturdaten im Sinne der Initia­toren nur dann zweckmä­ßig war, wenn sie nicht nur die Arktis sondern die ganze Welt be­träfe, musste die Untersuchung die 2010- und 2012-Daten von mög­lichst vielen Stationen miteinander vergleichen. Dafür wurden nach dem Zufallsprinzip 120 Stationen weltweit fest­gelegt. Der Vergleich hat den Goddard-Bericht bes­tätigt und zeigt, dass diese Veränderungen in allen 120 Stationen vorgenommen worden sind. Sie täuschen eine größere Erwärmung vor. Auch wenn der Nachweis jetzt nur für 120 Stationen er­bracht werden konnte, ist anzunehmen, dass die rückwirken­den Änderungen auch alle anderen Sta­tionen weltweit betreffen.  Das Er­gebnis der Analyse wird in [1] behandelt. Eine Kopie der Arbeit ist im Anhang beigefügt, hier werden die wesentlichen Ergebnisse zu­sammengefasst:
Die Analyse hat ergeben, dass man bei den Veränderungen fallweise eine unterschiedliche Metho­dik an­gewendet hat. Um den Ein­druck von einer erheblichen und fortschreitenden Er­wärmung zu erzielen, wur­den mehrere Methoden angewendet, nämlich:
·      eine Absenkung der Jahresmittelwerte in der Anfangsphase,
·      eine Verringerung einzelner höherer Werte in der ersten Warmphase,
·      eine Erhöhung einzelner Werte in der zweiten Warmphase,
·      eine Unterdrückung der um 1995 beginnenden zweiten Abkühlungsphase,
·      eine Änderung der Temperaturskala je nach ausgewählter Methode, und
·      eine Verkürzung der Datenreihe um die frühen Jahrzehnte.
·      Bei den Langzeitrei­hen wurden Datenreihen sogar um die frühen Jahrhunderte gekürzt. .
Infolge der individuellen Gegebenheiten und Änderungsmethoden ergeben sich für die Klassi­fizie­rung der Ganglinien-Paare der 2010- und 2012-Daten 10 unterschiedliche Gruppen. Da in [1] aus Platzgründen nur die Ganglinien-Paare der Gruppen 1, 3, 4 und 7 mit jeweils nur ei­nem Beispiel dargestellt werden konnten, werden hier in einer separaten Datei die Ganglinien-Paare aller 120 Stationen beigefügt [2].
Die 2010-Daten ergaben 91 Erwärmungen und 29 Abkühlungen mit einer durchschnittlichen Er­wärmung von 0,0051°C/a, die 2012-Daten täuschen mit 108 Erwärmungen  und 12 Ab­kühlungen eine durch­schnittliche Erwärmung von 0,0093°C/a vor. Die Änderungen der 2012-Daten haben die durchschnittli­che Erwärmung der 120 Stationen also fast verdoppelt.
Während der Auswertung der Daten und der Erarbeitung des Manuskriptes wurden bis März 2013 aus dem Internetportal von NASA-GISS wiederholt die Daten und Ganglinien einzelner Stationen abgefragt. Es zeigte sich, dass auch später weitere Änderungen vorgenommen wur­den. Das in [1] Abb. 19 benutzte Beispiel der Station Alice Springs wurde hier um die heute von NASA-GISS an­gebotene Ver­sion ergänzt (hier Abb.1). Um zu erkennen, dass – und wie sehr – sie sich auch wieder von den Vorgängerversionen unterscheidet, wurden die Eckpunkte der Temperaturskala mit roten Pfeilen versehen.  Es ist wahr­schein­lich, dass Änderungen im­mer noch und auch mit den Datensät­zen anderer Stationen vorgenommen wer­den. 
“The GISS analysis uses only GISS homogeneity adjusted data” [1]. Es ist hier nicht zu dis­kutieren, ob und wie weit ‚Homogeni­sierung’ als zweckgerichtete Anpassung von Tempera­turmessungen wissen­schaftlich vertretbar ist. Es sollte gelten, dass die Bot­schaft der Daten nicht verän­dert werden darf. Jedoch genau das bewirken die hier behan­delten Änderungen. Es ist nicht akzeptabel, dass Ganglinien  
·      durch das Verkleinern oder Vergrößern der gemessenen Temperaturen in ihr Gegenteil umge­wandelt werden, um damit statt der gemessenen Abkühlung eine Erwärmung oder statt der ge­messenen Er­wärmung eine Abkühlung zu erhalten,
·      durch das Löschen von Daten in ihr Gegenteil verkehrt werden, um eine noch stärkere Ab­küh­lung oder Erwärmung zu erhalten,
·      durch das Verkleinern oder Vergrößern der gemessenen Temperaturen ausgewählter Ab­schnitte eine größere Erwärmung oder eine größere Abkühlung erhalten,
·      durch Löschen von Daten unterbrochen werden, um „passende“ Übergänge zu verstecken.
Zum Schluss bleibt die Frage „Warum werden Dokumente verändert“?  Dem Autor bleibt als Ant­wort nur eine Vermutung: Nach dem offiziellen Klimapos­tu­lat soll die Erwärmung durch die anthropogenen CO2-Emissi­onen verursacht werden. Die wirkliche Temperaturent­wick­lung wider­legt dieses Annahme: Im 20. Jh. gab es zwei Warmphasen. Die erste zwischen 1920 und 1950 war die deutlich stärkere, kann aber nicht durch die CO2-Emissionen verur­sacht worden sein, denn die begannen erst nach 1950 (siehe Abb. 20 und 21 in [1]),. Die zweite Warmphase zwischen 1980 und 1995 war erheblich schwächer. Indem man nun mit den Änderungen die erste Warmphase ab­schwächt und die zweite Warmphase verstärkt, ver­rin­gert man den Gegensatz zwischen der vorge­täuschten Temperaturentwicklung und dem offiziellen Kli­mapostulat. Vermutlich hat man die praktische Bedeutung dieses Gegensatzes nicht früh genug realisiert und versucht nun, ihn mit den Änderungen zu verschleiern. Es er­schien wohl unwahrscheinlich, dass dies entdeckt wer­den könnte, denn dies setzte voraus, dass je­mand die 2010-Daten archiviert hatte und zwei Jahre später auch noch den Gegensatz zu den 2012-Daten erkannte. Warum werden dann aber immer noch Verände­rungen vorge­nommen? Vielleicht soll ein automatisches Programm auch dafür sorgen, das die von NASA-GISS angebotenen Daten im Falle abweichender Messwerte immer die gewünschte Er­wär­mung anzeigen.

Nachtrag 

                                                                         :  http://data.giss.nasa.gov/gistemp/updates_v3/   bzw.  http://data.giss.nasa.gov/gistemp                               
Am 15. und 16.2. publizierte NASA-GISS die mit den Links erreichbaren Berichte. Sie sollen begründen  dass, wann, wie und warum Änderungen, Löschungen und Homogenisierungen vorgenommen wurden – bzw. werden. Vielleicht ist man durch den Beitrag von Christopher Booker im The Telegraph (07.02.2015) aufmerksam geworden und liefert jetzt Erklärungen nach. EIKE übernahm den Beitrag in deutscher Übersetzung am 12.2.
Aber:  Alle ‚Begrün­dungen’ entschuldigen nicht, warum alte, jahrzehntelange Datenreihen eliminiert oder geän­dert wurden, ja, dass sogar Abkühlungen in Erwärmungen  umfunktioniert worden sind. Wären tatsächlich nur ‚Homogenisierungen’ beabsichtigt, müssten sich Erwärmungen und Abküh­lungen ungefähr ausgleichen. Das Gegenteil ist der Fall – siehe oben.  In der Eile wird über­sehen, dass solche Erklärungen  eine Bankrott-Erklärung für das Mess-System und die Ver­waltung der Daten  sind. 
 Als Anlagen beigefügt:
[1]   Ewert F-K: „NASA-GISS ändern rückwirkend Temperaturdaten – warum ?“.  Mitteilun­gen der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft, 19 Jg., 2014, Heft 2,  S, 10-41, 17 Abb.,  7, Tab.  2 Ta­feln. 
[2]  zitiert in [1] als Anlage 2: „Vergleich Temperaturganglinien aller 120 Beispiele nach der Art ihrer Veränderungen klassifiziert in Gruppen“

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