Lima könnte der Anfang vom Ende der Klimabewegung sein

Jedes Jahr versammeln sich fast zehntausend professionelle Urlaubsmacher in irgendeinem exotischen Feriencamp wie Cancún, Buenos Aires, Bali, Durban oder wie jetzt in Lima, Peru. Sie tun das auf Kosten der Steuerzahler und der Menschen, die ihr hart erarbeitetes Einkommen an vermeintlich wohltätige Umwelt-Lobbygruppen spenden wie Greenpeace, das Worldwatch Institute, 350.org, die Union of Concerned Scientists, den National Resources Defense Council oder den Sierra Club.
Neben dem Feiern von Parties, Besichtigungen und Randerscheinungen wie archäologischem Vandalismus [= der Zerstörung der Linien in der Nazca-Ebene durch Greenpeace, Anm. d. Übers.] ist es die erklärte Absicht, die 195 teilnehmenden Länder dazu zu bringen, einer scharfen Reduktion von CO2-Emissionen zuzustimmen, in der Hoffnung, dass dies die Erwärmung bis 2100 unter 2°C hält.
Die Konferenz musste noch verlängert werden, um ein Abkommen zu erreichen, und das Abkommen, das schließlich erzielt worden ist, glossierte den schon lange währenden Streit zwischen der reichen Welt und ihren Entwicklungs-Gegenspielern. Der Lima-Ruf nach Klimamaßnahmen (hier) sagt im Wesentlichen: „Wir werden es versuchen. Vielleicht“.
Dem Abkommen zufolge bleibt es jedem Land überlassen, seine eigenen freiwilligen Kohlenstoff-Ziele zu bestimmen, zwischen gar nichts und sehr viel. Falls sie diese Ziele nicht erreichen, werden sie „benannt und geächtet“*. Richtet man sich nach der lässigen Art und Weise, mit der sich Kanada aus dem bindenden Kyoto-Protokoll 2011 verabschiedet hat, sollte das Verfehlen einiger freiwilligen Ziele keine unüberwindbaren politischen Hindernisse darstellen.
[*unübersetzbares Wortspiel: „named and shamed“.]
Die skeptische Global Warming Policy Foundation begrüßte das Abkommen (hier). Dessen Direktor Dr. Benny Peiser sagte: „Das Lima-Abkommen ist eine weitere Anerkennung der internationalen Realität … Im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll öffnet das Lima-Abkommen den Weg für ein neues Klimaabkommen 2015 (im lebensfrohen Paris), welches die legalen Verpflichtungen für Regierungen zur Kappung oder zur Reduktion von CO2-Emissionen entfernen. Ein freiwilliges Abkommen würde auch den verrückten D-Zug in unrealistische Dekarbonisierungsmaßnahmen stoppen, der weder ökonomisch noch politisch nachhaltig ist“.
Das Fehlen bedeutsamer Ziele reflektiert eine neue Ära, in der es globale Erwärmung einfach nicht schafft, oben auf der Prioritätenliste der Welt zu stehen. Länder, vor allem Entwicklungsländer, legen viel mehr Wert auf Dinge wie Linderung der Armut, die Entwicklung industrieller Infrastruktur, den Kampf gegen Opfer von vermeidbaren Krankheiten und Mangelernährung, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Verbesserung der Lebensqualität der armen Bevölkerung.
Dieses Übereinkommen überlässt es den Ländern, individuell Probleme anzugehen wie Verschmutzung durch das rapide Wachstum fossiler Stromerzeugung, ohne sie an vorgeschriebene, teure und riskante grüne Energieprojekte auszuliefern.
Es gibt einen wichtigen Zusammenhang für das neuerliche Fehlen von Dringlichkeit in den globalen Klimaverhandlungen. Ein Faktor ist das Erkennen, dass nicht einmal billiges Öl ausgeht. Vor zehn Jahren hätte niemand geglaubt, dass die USA heute der größte Ölproduzent der Welt sind, und doch ist es so. Vor zehn Jahren hätte niemand geglaubt, dass wir noch einmal einen Ölpreis unter 60 Dollar bekommen, und doch haben wir ihn.
Die OPEC-Länder beabsichtigen, den Ölpreis niedrig zu halten, was konkurrierende Produzenten wie Nigeria und Venezuela schmerzt, aber auch, um die amerikanische Schiefer-Revolution unter Druck zu setzen. Billiges Öl schwächt auch dramatisch die Investitionsgrundlage (hier) für Erneuerbare. Dies wäre nur bei einem unverändert hohen Ölpreis sinnvoll.
Wie auch immer dieser Machtkampf ausgeht, und wie schlecht auch immer die Nachrichten für Schiefer- bzw. grüne Entwickler sind, ein Ölpreis-Krieg ist eine sehr gute Nachricht für Energieverbraucher. Vor allem gilt das für arme Länder, die sich teure Energie nicht leisten können als industrielle Grundlage. Sogar reiche Länder (hier) werden gedrängt, billige Energie auszubeuten und in ihre Infrastruktur zu investieren. (…)
Der Globale-Erwärmung-Treck wird noch auf Jahre hinaus weiter rumpeln, getrieben durch Interessengruppen in grüne Technologie und die Finanzierung globaler Klimaänderungs-Strategen; und nicht zu vergessen den Wunsch, wissenschaftliches und bürokratisches Ansehen zu schützen. Allerdings zeigt die Lima-Konferenz, dass die Welt nicht mehr ruhig rumpelnd mitmacht.
Als Bedrohung für Wohlstand und die Abschwächung von Armut sieht der Klimaänderungs-Katastrophismus jetzt sogar noch zahnloser aus als das bedauerliche Lima-“Abkommen“.
Full story
Link: http://www.thegwpf.com/ivo-vegter-lima-may-spell-the-beginning-of-the-end-of-the-climate-movement/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Absolut erstaunlich! Ein Klimakatastrophen-Wissenschaftler schreibt einen Blogbeitrag über…

Ich schaue dort nach, um zu sehen, was dem alarmistischen Flügel der klimawissenschaftlichen Gemeinschaft wichtig genug ist, um darüber Beiträge zu schreiben. Sehr zu meinem Erstaunen fand ich vor einigen Tagen oben auf der Homepage von RealClimate einen Blogbeitrag über…
Sind Sie bereit?
…über ein Widget. Wirklich, ein Widget?*
[Eigentlich wollte ich „widget“ mit dem Begriff „Mätzchen“ übersetzen, aber ich bin nicht sicher, ob das wirklich trifft. Der Link zeigt, was bei Wikipedia dazu steht. Im Folgenden wird der Begriff unübersetzt übernommen. Anm. d. Übers.]
Jawoll, ein Widget. Nicht einfach nur ein Widget, sondern ein Widget über WUWT.
Der Beitrag von Stefan Rahmstorf auf RealClimate hier beginnt so (Fettdruck im Original):
Das „Weltklima-Widget“ von Tony Watts Blog ist möglicherweise die populärste Mogelpackung unter den Klima-„Skeptikern“. Wir legen das mal unter das Mikroskop und zeigen, wie es aussieht, wenn man es ordentlich macht.
Sehen Sie, sagte ich es doch… ein Widget.
Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Klimawissenschaftler; Sie sind einer der Gründungsmitglieder der Website RealClimate; aber noch wichtiger, stellen Sie sich vor, Sie sind Professor der Physik der Ozeane am PIK.
Verstehen Sie das? Jetzt stellen Sie sich vor, ganz oben auf ihrer täglichen Prioritätenliste finden Sie NICHT etwas, das hilft, die Klimamodelle zu stützen, die die Erwärmungsrate der globalen Ozeanoberfläche während der letzten 33 Jahre verdoppelt haben. Siehe Abbildung 1. Nein, man findet das nicht oben auf der Prioritätenliste:

Abbildung 1 (aus diesem Blogbeitrag)
Und man findet NICHTS, das hilft, die räumliche Verteilung der Erwärmung der Ozeane in den Klimamodellen festzumachen, so dass die Modelle nützlich sein könnten, zukünftige Klimaabläufe auf dem Festland zu simulieren (Temperatur und Niederschlag). Siehe Abbildung 2:

Abbildung 2 (aus diesem Blogbeitrag)
Stellen Sie sich vor … was Sie an oberster Stelle Ihrer täglichen Prioritätenliste finden, ist man schreibe einen Blogbeitrag über das WUWT-Widget.
Es ist irre!
Habe ich schon mal einen Blogbeitrag über ein Widget geschrieben? Aber natürlich, und zwar hier. Und falls man auf diesen Link klickt, wird man sehen, dass ich sogar ein Video über ein Widget produziert habe. Und es gibt dort einen Grund, warum ich über ein Widget einen Artikel geschrieben und ein Video erzeugt habe. Meine Rolle in der Debatte um die Klimawissenschaft ist die eines Wissenschafts-Reporters für WUWT, der weltweit meistbesuchten Website zu globaler Erwärmung und Klimawandel. Ich bin kein Klimawissenschaftler wie Stefan Rahmstorf. Klimawissenschaftler sind damit betraut, wissenschaftliche Beweise für etwas zu liefern, was seinerzeit als die derzeit größte Bedrohung der Welt bezeichnet worden ist. So hoch auf der Prioritätenliste kann das aber nicht stehen, wenn jemand seine wertvolle Zeit damit zubringt, einen Blogbeitrag über ein Widget zu schreiben … und andere sich die Zeit nehmen, zu diesem Widget Kommentare bei RealClimate abzugeben.
Einige weitere Gedanken zum Beitrag von Stefan, bevor wir übernehmen:
Stefan schreibt in seinem ersten Absatz (Fettdruck von ihm):
Es ist besser, die Lufttemperatur an der Oberfläche zu plotten. Dass nämlich ist das, was für uns Menschen relevant ist: wir leben nicht hoch in der Troposphäre, ebenso wenig wie natürliche Ökosysteme. Und wir bauen dort auch nicht unsere Nahrungsmittel an…
Ich glaube, dass Stefan Rahmstorf dieses Statement bereuen wird, weil er wahrscheinlich jedes Mal daran erinnert wird, wenn er behaupten will, dass der ozeanische Wärmegehalt wichtig ist. (Stefan, wir leben nicht in einer Tiefe von 2000 Metern in den Ozeanen. Erinnern Sie sich daran, was Sie gesagt haben…)
Den gleichen Absatz beschließt er so:
…Verwenden wir also die jährliche Temperaturaufzeichnung GISTEMP vom NASA-Institut GISS (alle Daten von der Oberfläche stimmen besser als 0,1°C überein, siehe Vergleichsgraphik).
Unglücklicherweise für Stefan bestehen die Daten von GISS LOTI hauptsächlich aus Daten der Wassertemperatur an der Wasseroberfläche der Ozeane und nicht aus den „Lufttemperaturdaten über der Ozeanoberfläche“, welche unter der Bezeichnung Marine Air Temperature bekannt ist. Und die meisten von uns leben nicht auf dem Ozean … obwohl ich mir manchmal wünsche, dass ich es doch tue.
Man wird auch bemerken, dass Rahmstorf sehr viel Zeit damit zugebracht hat, auf eine ältere Version des WUWT-Widgets zu reagieren. Siehe Abbildung 3. Sie endet 2009.

Abbildung 3
Warum hat er sich nicht mit einem aktuelleres Widget befasst wie in Abbildung 4 gezeigt? Das überlasse ich der Spekulation.

Abbildung 4
Und jetzt kommt das wirklich Bizarre:
Der Beitrag auf RealClimate enthält einen Link zu einem WUWT-Beitrag vom Oktober 2009: New WUWT feature: World Climate Widget. Dieser einführende Beitrag auf WUWT erschien kurz vor Klimagate, als die Popularität von WUWT rasant zu steigen begann. Anthony musste das Widget auf Eis legen und hat es niemals wirklich hervorgehoben. Man kann sich durch die Kommentare zu dem Widgetbeitrag von WUWT wühlen (hier) oder die Suchfunktion bei WUWT nutzen um zu sehen, ob er sich Mühe gegeben hat, das Widget bekannt zu machen. Aber als er das WordPress-Thema bei WUWT um den 1. September zu „Das Problem-Thema“ geändert hatte (hier), schien das Widget von der Seitenleisten verschwunden zu sein. (Hat Stefan das übersehen?). Anthony hat also das Widget niemals vorangetrieben, und es hätte von der Seitenleiste vor drei Monaten verschwinden können, aber Stefan Rahmstorf nennt es „die populärste Mogel-Graphik“, womit er sie wiederbelebt. Ich glaube, dass Stefan dabei ist zu entdecken, dass das WUWT-Widget jetzt sehr viel populärer wird im Zuge seines Blogbeitrags. Ich habe den Verdacht, dass Anthony es jetzt voranbringen will – und ich habe ein paar Gründe, dies zu glauben.
Goggle-Trends zeigt, dass die Anzahl der Klicks auf den Blog „RealClimate“ weiterhin zurückgeht, während die Anzahl der Klicks auf „WUWT“ weiterhin steigt. Wie schlimm ist es für RealClimate inzwischen geworden? Siehe Abbildung 5. Gelegentlich schafft es sogar der Blog Hot Whopper, betrieben von dem ehemaligen WUWT-Troll SOU (Miriam O’Brien (hier), mit RealClimate gleichzuziehen.

Abbildung 5
Falls man bei RealClimate damit weitermacht, Blogbeiträge über WUWT-Widget zu schreiben und nachahmt, was Sou bei Hot Whopper macht – wer weiß, wie weit das Interesse an RealClimate noch sinken wird!
Schlussbemerkungen
Ich bin sicher, dass es eine Menge Spaß machen wird, über den restlichen Beitrag Rahmstorfs über ein Widget (hier) zu sprechen. Danach, wenn man mag, ziehe man bitte in Betracht, das WUWT-Widget seinem Blog hinzuzufügen. Das dauert nur ein paar Minuten. Anthony hat hier beschrieben, wie das geht. Ich habe das WUWT-Widget der Seitenleiste meines Blogs ClimateObservations hinzugefügt. Es ist für mich ein gutes Gefühl, dass es dort steht – wohl wissend, dass es gewisse Mitglieder des alarmistischen Flügels der klimawissenschaftlichen Gemeinschaft zwickt.
Stefan Rahmstorf (und die anderen bei RealClimate) andererseits dürften nicht allzu sehr beeindruckt gewesen sein hinsichtlich des von ihm angesprochenen Widgets. Bis zur Fertigstellung dieses Beitrags ist es nicht auf der Seitenleiste von RealClimate erschienen.
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/12/10/absolutely-amazing-a-climate-scientist-writes-a-blog-post-about/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




E.ON – Ein Stromkonzern zerlegt sich selbst

Wenn ein solches Unternehmen "freiwillig" – und mit voller Unterstützung des Aufsichtsrats – beschließt, seine Geschäftstätigkeit und Kernkompetenz drastisch zu verringern, dann muss etwas Einschneidendes passiert sein. In der Tat: E.ON glaubt mit den Randbedingungen der politisch verordneten "Energiewende" nicht zurecht zu kommen und hat deshalb die "Notbremse" gezogen. Ab 2016 möchte das Unternehmen risikoreiche Geschäftsfelder auslagern und in einer neuen, von E.ON unabhängigen Firma, an die Börse bringen.

Die Risiken der Energiewende

Seit die Bundeskanzlerin vor dreieinhalb Jahren, fast im Alleingang, den Atomausstieg und die Energiewende durchboxte, hat sich die Welt für die deutschen Stromkonzerne radikal verändert. Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) verschaffte den regenerativen Energieträgern einen steilen Aufschwung. Durch eine üppige Subventionierung sind inzwischen 82.000 Megawatt (MW) Erzeugungskapazität am Netz: Solar 38.750 MW, Wind 35.600 MW und Biomasse 8.100 MW. Daneben fordert das EEG die unbedingte und vorrangige Einspeisung dieser zumeist volatilen Elektrizität, was bei entsprechender Wetterlage die Strompreise an der Börse kontinuierlich fallen lässt. Derzeit beträgt die sog. EEG-Umlage ca. 25 Milliarden Euro jährlich; dem steht für den erzeugten Strom ein Börsenwert von lediglich 2 Milliarden gegenüber. Ein Großteil des Stroms wird exportiert und verramscht, gelegentlich sogar unter hohen Geldzuzahlungen.
E.ON hat die Politik frühzeitig darüber informiert, dass unter diesen Umständen die konventionellen Kraftwerke (Steinkohle, Braunkohle, Gas, zum Teil auch Atom) nicht mehr rentabel betrieben werden können. Das Unternehmen forderte, zusammen mit RWE, einen sogenannten Kapazitätsmarkt. Dies ist, in praxi, eine staatliche Unterstützung für konventionelle Kraftwerke, wenn sie nicht am Netz sind, aber in Bereitschaft stehen müssen. Als Beispiel wurde immer wieder die Feuerwehr herangezogen, die auch bezahlt werden muss, wenn keine Löscharbeiten anstehen. Die Politik hat diese Hilferufe überhört, ja sogar via Bundesnetzagentur verboten, unrentable Kraftwerke stillzulegen. Darüber hinaus hat sie von den EVU verlangt, die CO2-Emissionen bis 2020 um rd. 22 Millionen Tonnen zurückzufahren. 
Bei der vieldiskutierten Entsorgung der Kernkraftwerke werden E.ON und die drei anderen großen Energieversorgungsunternehmen RWE, EnBW und Vattenfall zu Unrecht publizistisch in die Ecke gestellt. Die bisher zurückgelegten Finanzmittel von ca. 2 Milliarden pro Kernkraftwerk sind voll ausreichend, wie auch aus Rückbauerfahrungen beim früheren Kernforschungszentrums Karlsruhe hervor geht. Nicht bekannt sind allerdings die Kosten für die Endlagerung. Dafür zuständig ist per Atomgesetz die Bundesregierung. Seit das Salzlager Gorleben vor einigen Jahren, auf rot-grünem Zwang hin, leichtfertig aufgegeben wurde, fängt man mit der Suche nach einem Endlager wieder bei Null an. Dabei war nach allen vorliegenden Gutachten Gorleben sehr wohl als Endlager geeignet.  Die Bereitstellung eines neuen Endlagers kann bis zum Ende dieses Jahrhunderts dauern, denn "Gorleben ist überall". Dieser bedauernswerte Umstand ist allerdings nicht von den EVU zu vertreten. Da die staatlichen Spezifikationen zur Verpackung des Atommülls logischerweise erst nach genauer technischer Kenntnis des Endlagers bekannt gegeben werden können, ist es nicht ratsam, mit dem Abriss der Kernkraftwerke vorher zu beginnen. Die hoch strahlenden Teile, wie der Reaktortank, sind am besten geschützt durch die umgebenden Betonstrukturen des Kernkraftwerks und keinesfalls durch provisorische Zwischenläger, wie derzeit inmitten des KIT.

Die zentrale Frage:  Versorgungssicherheit

E.ON hat jetzt den Bettel hingeworfen. Unter den genannten Bedingungen (und vielen weiteren) sah sich das Unternehmen nicht mehr in der Lage, kostengerecht und rentabel Strom zu produzieren. Die Einschränkungen des EEG nahmen immer mehr planwirtschaftlichen Charakter an und benachteiligten den Konzern im europäischen Verbund der Wettbewerber. Trotz umfangreicher Stilllegungen von Kohlekraftwerken und (fast neuen) Gaskraftwerken waren die Kosten nicht mehr hereinzuholen. Schwindende Gewinne aber gefährden die künftig notwendigen Investitionen und drücken den Börsenwert des Unternehmens, sodass "feindliche" Übernahmen nicht auszuschließen sind. Sinnigerweise behält die zukünftige E.ON die hochsubventionierten Erneuerbaren Energien sowie die üppig geförderten Stromnetze im Portefeuille. Alle Kraftwerke müssen sich jedoch eine neue Firma suchen. 
Was in der öffentlichen Diskussion darüber fast gänzlich untergeht, ist das ThemaVersorgungssicherheit. Jedem EVU, insbesondere aber den Großen, ist die allzeit sichere Versorgung der Bevölkerung mit Strom vom Gesetzgeber auferlegt. Die deutschen Stromkonzerne haben in dieser Beziehung eine hervorragende Bilanz vorzuweisen: international stehen sie auf diesem Feld an der Spitze! Sogenannte Blackouts gab es bisher allenfalls kurzzeitig regional, nie aber über die ganze Republik hinweg. Künftig, ab 2016, wenn die neue Gesellschaft in den Markt entlassen wird, muss man sich in dieser Hinsicht Sorgen machen. Die wirtschaftlichen Randbedingungen werden sich bis dahin nicht verbessert haben – im Gegenteil. Es ist anzunehmen, dass die Börsenstrompreise weiterhin sinken werden und der Gesellschaft keine nennenswerten Finanzmittel für Neuinvestitionen zur Verfügung stehen werden. Das wird die neue Gesellschaft veranlassen, ihre ältesten Kohlekraftwerke bis zum Anschlag auszulasten. Abgesehen von der dann miesen CO2-Bilanz, könnte dies in absehbarer Zeit zum technischen Zusammenbruch des Kraftwerksparks führen. Das würde die Netzstabilität aus Äußerste gefährden, die nur von großen Dynamomaschinen gesichert werden kann. Größere Blackouts sind unter diesen Umständen nicht mehr auszuschließen, mit weitreichenden Folgen für das Industrieland Deutschland.
Auch um die Mittel für den oben genannten Rückbau der Atomkraftwerke muss man sich Sorgen machen. Sie sind ja – so vermute ich mal – nicht auf einem Sonderkonto in Festgeld geparkt, sondern werthaltig in Vermögensteilen, wie dem Kraftwerkspark. Wenn dieser aber aus technischen und marktwirtschaftlichen Gründen an Wert verliert, so vermindert sich ganz schnell auch die darin angesammelte atomare Rückbaureserve. Die Bundesregierung hat dieses Problem erkannt und will den Sachverhalt noch vor Weihnachten überprüfen lassen.

Vor einem Jahr

 In Zukunft werden also zwei Firmen den Strom ins E.ON-Verbreitungsgebiet einspeisen: die (abgemagerte) E.ON liefert Sonnen- und Windstrom, die neue (noch namenlose) Gesellschaft den konventionellen Strom aus Kohle- , Gas- und Kernkraftwerken etc. Wie dies in der Summe aussehen könnte, ist aus dem untenstehenden Diagramm entnehmen, welches die Situation vor ziemlich genau einem Jahr, nämlich in der 51. Kalenderwoche 2013 wiedergibt. (Daten von Leipziger Strombörse EEX und B. Burger, Fraunhofer ISE).
 
Abb. 1 Deutsche Stromproduktion: 51. Woche,  16. bis 22. Dezember 2013,

Abb. 2 Stromeinspeisung vom  19.11.14; Hier wird der Ertrag von Sonne und Wind als „Spitzenprodukt“ dargestellt – es müsste eigentlich als Basis dargestellt werden, da diese Energie ja nach dem EEG zuerst eingespeist werden muss. Normalerweise ergibt die dortige Darstellung ein überaus „erfreuliches“ Bild. Bild Deutsche Dachbörse; mit Dank an J. Michele
Wie man aus der Tabelle erkennen kann, benötigte Deutschland in dieser Vorweihnachtswoche im Schnitt 60.000 Megawatt an Stromleistung und knapp 10 Terawattstunden an elektrischer Energie. Zu ca. 80 Prozent wurden diese von den konventionellen Kraftwerken geliefert. Die ca. 20 Prozent an Sonnen- und Windstrom wurden nur fluktuierend dazu geliefert, mussten aber, wegen des EEG, bevorzugt eingespeist werden. Betrachtet man den grau angefärbten konventionellen Strom als "Grundwellen" in einem See, so erscheinen die gelben und roten Beiträge von Sonne und Wind nur als stochastische "Schaumkronen" auf diesen Wellen. Hinzu kommt – ganz wichtig – dass die Lieferanten des konventionellen Stroms auch für die Netzstabilität zu sorgen haben. Wie beispielsweise gestern (am 12. 12. 2014) angesichts der Sturmfront "Billie"!
Es stellt sich die Frage, ob die neue E.ON nach 2016 in der Lage sein wird, diesen energiewirtschaftlichen Verpflichtungen nachzukommen. Und wer die Chefs dieser Gesellschaft sein werden. Möglicherweise Hedgefonds-Manager, die ihren Sitz auf den Cayman-Inseln haben und für die deutschen Behörden kaum greifbar wären? Finanzjongleure, die das neue E.ON-Unternehmen nur nach schnellem Profit steuern: ein Horrorgedanke. 
Immer mehr drängt sich die Befürchtung auf, dass politische Zauberlehrlinge vor dreieinhalb Jahren mit klobiger Hand in das deutsche Stromsystem eingegriffen haben, das vorher mehr als hundert Jahre perfekt funktioniert hat. Inzwischen spürt diese Laienschar immer mehr, welchen energiewirtschaftlichen Schaden sie angerichtet hat und versucht hektisch gegenzusteuern. Hoffen wir, dass ihr dies gelingt. Andernfalls könnte die konventionelle Stromerzeugung in Deutschland in wenigen Jahren zusammenbrechen.
Übernommen vom Blog des Autors hier
Über den Autor:
Willy Marth, geboren 1933 im Fichtelgebirge, promovierte in Physik an der Technischen Hochschule in München und erhielt anschliessend ein Diplom in Betriebswirtschaft der Universität München. Ein Post-Doc-Aufenthalt in den USA vervollständigte seine Ausbildung. Am „Atomei“ FRM in Garching war er für den Aufbau der Bestrahlungseinrichtungen verantwortlich, am FR 2 in Karlsruhe für die Durchführung der Reaktorexperimente. Als Projektleiter wirkte er bei den beiden natriumgekühlten Kernkraftwerken KNK I und II, sowie bei der Entwicklung des Schnellen Brüter SNR 300 in Kalkar. Beim europäischen Brüter EFR war er als Executive Director zuständig für die gesamte Forschung an 12 Forschungszentren in Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Im Jahr 1994 wurde er als Finanzchef für verschiedene Stilllegungsprojekte berufen. Dabei handelte es sich um vier Reaktoren und Kernkraftwerke sowie um die Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe, wo er für ein Jahresbudget von 300 Millionen Euro verantwortlich war.




PIK Chef Schellnhuber irrte schon wieder: 2 ° Ziel nicht völkerrechtlich verbindlich

von Rainer Hoffmann
Sehr interessant: “Klimapapst” Hans Joachim Schellnhuber bestätigt  in einer Meldung des DEUTSCHEN BUNDESTAG vom 03.12.2014, daß der angebliche Wissenschaftler Schellnhuber faktisch am 03.07.2011 im “ZDF HEUTE-JOURNAL” die Unwahrheit gesagt hatte, als Schellnhuber damals am 03.07.2011 im ZDF behauptet hatte, das “2-Grad-Ziel” sei angeblich völkerrechtlich anerkannt. Am 03.12.2014 behauptet Schellnhuber nun:

“Der Forscher [Schellnhuber] forderte daher im Namen des WBGU, das Zwei-Grad-Ziel rechtsverbindlich zu verankern. Bisher sei dieser 2010 in Cancun getroffene Beschluss in keiner Weise völkerrechtlich abgesichert.”


Mitteilung des Deutschen Bundestages vom 03.12.2014 (ROT-Markierungen durch www.klimamanifest.ch)

Video zum 2 ° Ziel u.a. mit Profs. Schellnhuber, Schönwiese, von Storch
Interessant auch, wie dieser angebliche “Wissenschaftler” Schellnhuber die völkerrechtliche Anerkennung eines “2-Grad-Ziel” nun zwingend fordert, wo doch ein anderer deutscher Wissenschaftler und Klimaforscher, nämlich Prof. Dr. Christian Schönwiese, der in den 1980er-1990er Jahren den deutschen Bundestag in Klimafragen beraten hatte, im Februar 2010 im HR-Fernsehen bestätigt hatte, dass es sich bei dem 2-Grad-Ziel um KEIN WISSENSCHAFTLICHES ZIEL handeln würde. Das alles hat uns veranlasst, ein außerplanmäßiges Video als 1. Nachtrag zu Kapitel 5  am 03.12.2014 kurzfristig “reinzuschieben”, was wir am 13.12.2014 um Informationen ergänzt haben:
Es kann doch nun wirklich nicht mehr so weitergehen, dass die politischen Verantwortlichen im DEUTSCHEN BUNDESTAG in Berlin sich vom PIK in Potsdam weiterhin angeblich “wissenschaftlich” beraten lässt…
Erstveröffentlichung am 03.12.2014, 19Uhr20
zuletzt ergänzt/optimiert am 13.12.2014, 18Uhr36
Übernommen vom Klimamanifest von Heiligenroth 




Wissenschafts-Blog des Jahres wird gewählt

Ich würde mich freuen, wenn Sie sich an der Wahl aktiv beteiligen.
Gern können Sie auch in Ihrem Blog auf die Wahl hinweisen. Dazu der Link: http://wp.me/1XAlm
Mit besten Grüßen 
Ihr Reiner Korbmann
Science&Media, Büro für Wissenschafts- und Technikkommunikation
Hochleite 4
81545 München
Tel. +49 89 642 17 50; Fax +49 89 642 65 99
Mail reiner.korbmann@scienceundmedia.de

Unser Kommentar: 

Nachdem die letzte Wahl ohne EIKE, dem seit langem mit weitem Abstand führenden deutschsprachigen wissenschaftlichen Blog für Klima & Energiethemen stattfand, werden wir dieses Jahr zur Wahl gestellt. Jedoch merkwürdigerweise nicht unter

„Wissenschaftsblog“,

sondern unter der neu geschaffenen Rubrik

„Wissenschaftskritik-Blog“.

Das ist natürlich völliger Nonsense, denn..so schreibt der Autor von Kalte Sonne.de Sebastian Lüning, denen das auch passierte:

Noch im Vorjahr gehörten klimaskeptische Seiten in die Wissenschafts-Hauptkategorie. Da aber das damals Viertplatzierte Science Skeptical Blog damals um Haaresbreite Rahmstorfs Klimalounge überholt hätte, – so fand es der ebenfalls auf den Wissenschaftskritikblog verschobene Kalte Sonne Blog heraus, wollte man es wohl nicht wieder drauf ankommen lassen und hat den Wettbewerb kurzerhand geteilt. Auch eine Methode, um sich unbequeme Kritik vom Hals zu halten. Das ist ein bisschen so, als wenn man die schnellsten Sprinter in den 120 m-Lauf strafversetzt und nur genehme Kandidaten im traditionellen Hundermeterlauf an den Start lässt.

Dieser Bewertung schließen wir uns an, doch trotzdem machen wir gute Miene zum durchsichtigen bösen Spiel und fordern unsere Leser zur Abstimmung auf, denn immer noch besser als überhaupt nicht zur Wahl gestellt zu werden.
Zur Abstimmung geht es hier