Globale Rekordtemperatur? Widersprüchliche Berichte, kontrastierende Implikationen

Aber bei näherem Hinsehen wird zweierlei deutlich: Erstens, ob das Jahr 2014 das wärmste jemals sein wird oder nicht, hängt davon ab, wen man fragt; und zweitens, unabhängig davon, wo dieses Jahr schließlich in den Beobachtungen rangiert, wird es unter den größten „Oberweiten“ der Klimamodellvorhersagen liegen (die kollektiv eine noch viel stärkere Erwärmung erwartet hatten). Die Implikation von Ersterem ist nichts weiter als ein Drängeln nach medialer Aufmerksamkeit. Die Implikation von Letzterem ist, dass das zukünftige Klima viel weniger eine Gefahr darstellt als es der Präsident und seine Steigbügelhalter kolportiert haben.
Schauen wir also mal genauer auf die verschiedenen Temperaturaufzeichnungen.
Zunächst ein wenig Hintergrund. Viele verschiedene Gruppen sammeln Daten der globalen Temperatur in Echtzeit. Jede einzelne wendet leicht unterschiedliche Verfahren zur Bearbeitung dieser Daten an (z. B. wie man Datenlücken füllt). Daraus folgt, dass jede Gruppe leicht unterschiedliche (aber nichtsdestotrotz sehr ähnliche) Werte erhält. Viele Gruppen berechnen die Temperatur an der Oberfläche, während andere die globale mittlere Temperatur der unteren Atmosphäre berechnen (was etwas unabhängiger von verzerrenden Faktoren wie Verstädterung ist). Alle haben bislang nur die Daten bis Oktober 2014 gesammelt, so dass der schließliche Rang des Jahres 2014 zu diesem Zeitpunkt nur Spekulation ist (wenngleich auch eine gut begründete).
Die drei Hauptinstitutionen, die die mittlere Oberflächen-Temperatur der Erde berechnen (Festland und Ozeane kombiniert) zeigen allesamt, dass 2014 wahrscheinlich das Jahr 2010 ausstechen wird (um ein paar hundertstel Grad Celsius), um zum wärmsten Jahr in jedem Datensatz zu werden (die Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts begannen). Dies wird fast mit Sicherheit so sein in den Datensätzen, die vom amerikanischen Wetterdienst NOAA und vom UK-Met.-Office gepflegt werden. In der vom GISS zusammengestellten Aufzeichnung liegt der bisherige Jahreswert dieses Jahres praktisch gleichauf mit dem Jahreswert für 2010. Daher wird der endgültige Rang sehr stark von den Daten im November und Dezember abhängen (die andere große Daten-Sammelstelle, also die von der Berkeley Earth Group entwickelte Datenreihe, wird nicht in Echtzeit aktualisiert).
Es gibt eine andere Zusammenstellung der Historie der Temperatur auf der Erde, die kürzlich von den Forschern Kevin Cowtan und Robert Way von der University of York entwickelt worden ist. Dieser Datensatz erreichte vor einem Jahr Prominenz-Status, zeigte er damals doch, dass verbesserte Verfahren zum Auffüllen datenarmer Gebiete der Erde (vor allem der Arktis) zu der Erkenntnis führten, dass der „Stillstand“ der globalen Erwärmung eher eine „Verlangsamung“ derselben war. Mit anderen Worten, ein besseres Verfahren zeigte, dass sich die Arktis stärker erwärmt hatte, als es in den anderen Datensätzen zum Ausdruck gekommen war. Dies machte den Datensatz von Cowtan und Way augenblicklich zum Liebling von Leuten, die zeigen wollten, dass die globale Erwärmung immer noch im Gange ist und nicht im Koma liegt (eine sorgfältige Analyse der Implikationen der Ergebnisse von Cowtan und Way ergab jedoch, dass deren Daten für diese Aufgabe ungeeignet waren). Wie also sind die Aussichten, dass 2014 ein rekordwarmes Jahr im Datensatz von Cowtan und Way ist? Dünn. 2014 folgt derzeit dem Jahr 2010 um ein paar hundertstel Grad Celsius – eine Größenordnung, die schwerlich zu halten sein wird, wenn nicht November und Dezember außerordentlich warm ausfallen. Als Konsequenz wird der kurzzeitig bevorzugte Datensatz jetzt weitgehend ignoriert.
Es ist den Hinweis wert, dass sich als ein Ergebnis der Daten- und Rechenungenauigkeit keiner der Datensätze der Oberflächentemperatur statistisch von 2010 unterscheidet – mit anderen Worten, es ist unmöglich, mit statistischer Sicherheit zu sagen, dass 2014 das wärmste Jahr jemals war – oder nicht.
In der unteren Atmosphäre sieht es anders aus.
Hier zeigen die beiden die Mitteltemperatur zusammenstellenden Institutionen, dass 2014 nicht einmal in die Nähe des wärmsten Jahres kommt (die Daten beginnen 1979), sondern um viele Zehntelgrad Celsius unter dem Wert von 1998 liegt. Dieser Unterschied ist so groß, dass statistisch eindeutig ist, dass 2014 kein Rekordjahr werden wird (es fällt möglicherweise in die untere Hälfte der fünf wärmsten Jahre sowohl nach RSS als auch nach UAH). Die Variabilität der Temperaturen in der unteren Atmosphäre reagiert empfindlicher auf El Niño-Bedingungen. Folglich steht die durch den Super-El Niño 1998 gesetzte Temperaturmarke auch viele kommende Jahre noch, oder zumindest bis es zu einem weiteren Super-El Niño kommt.
Unter dem Strich bedeutet dies alles, dass man – falls man das Jahr 2014 zum „wärmsten Jahr jemals“ machen will – Daten zur Stützung finden kann, und falls man das nicht will, findet man ebenfalls stützende Daten.
In allen Fällen wird nur Ersteres Schlagzeilen machen.
Aber all diese Schlagzeilen werden deplatziert sein. Die wirkliche Nachricht lautet, dass die Klimamodelle weiterhin unglaublich miserabel dastehen, indem sie das Ausmaß, mit dem sich die Erde erwärmt, maßlos überschätzen.
Schauen wir mal auf die Klimamodell-Projektionen für 2014 im Vergleich zu dem Datensatz, der am ehesten die Chance hat, das Jahr 2014 als das wärmste jemals auszuweisen – den NOAA-Datensatz.
Die Abbildung oben rechts zeigt das Mittel von 108 verschiedenen Klimamodell-Projektionen der jährlichen mittleren Temperatur an der Oberfläche von 1980 bis 2014 zusammen mit der jährlichen, von der NOAA zusammengestellten Temperatur.
Bild oben rechts: Globale jährliche mittlere Temperaturanomalien von 1980 bis 2014. Das Mittel von 108 Klimamodellen (rot) und Beobachtungen der NOAA (blau) sind anomalien vom Mittel des 20. jahrhunderts. Im Falle der NOAA-Beobachtungen ist der Wert für 2014 das Mittel von Januar bis Oktober.
Während der letzten 16 aufeinanderfolgenden Jahre haben die Klimamodelle kollektiv mehr Erwärmung projiziert als tatsächlich beobachtet worden ist.
Im Zeitraum von 1980 bis 2014 projizierten die Klimamodelle, dass die globale Temperatur mit einer Rate von 0,24°C pro Dekade steigen würde, während die NOAA-Daten diese Rate auf 0,14°C drückten, also etwa 40% weniger. Während der letzten 16 Jahre liegt der beobachtete Anstieg um 66 Prozent unter den Klimamodell-Projektionen. Und die Lage wird schlimmer, nicht besser. Das sind die wirklichen Nachrichten, weil es bedeutet, dass Aussichten für eine übermäßig schädliche Klimaänderung immer schwächer werden, ebenso wie die Rechtfertigungen für drastische Maßnahmen dagegen.
Wir erwarten nicht, dass es viele Stories gibt, die über den Tellerrand ihrer Schlagzeile „2014 ist das wärmste Jahr jemals“ hinausschauen.
Und was den Rest vom Schützenfest angeht und damit den Teil, der die tieferen und wichtigeren Implikationen aufweist – nun, da muss man immer wieder hier hereinschauen – wir klären gerne auf!
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/12/10/record-global-temperatureconflicting-reports-contrasting-implications/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Zum Trost gibt es viele Flugmeilen

Es ist ein Kontrast, wie er grösser kaum sein könnte. Wir befinden uns in Lima, einer jener Megastädte, deren Bevölkerung sich in den letzten fünfzig Jahren verzehnfacht hat, auf gegen zehn Millionen Menschen, so genau weiss das niemand. Wer erfahren möchte, was das bedeutet, zumal in einer Weltgegend, in der es nie regnet, der sei eingeladen zu einer Fahrt durch eine der Einfallsachsen der peruanischen Kapitale, durch den «Gürtel der Armut», der Lima in einem Radius von zwanzig bis dreissig Kilo­metern umschliesst. Doch Peru boomt, Lima raucht und brüllt und bebt rund um die Uhr. Die Bonanza im Rohstoffmarkt und die Liberalisierung der Wirtschaft haben dem Land ein seit fünfzehn Jahren anhaltendes Wachstum beschert. Und die Menschen, vor allem jene Millionen in den Favelas, hungern nach mehr. Erstmals in der Geschichte dieses Landes scheint Wohlstand für alle denkbar.
Mitten in diesem Moloch gibt es einen aus­gedehnten grünen Park, hinter dessen Umfriedung sich das Verteidigungsministe­rium versteckt, «el Pentagonito» im Volksmund. Abgeschirmt vom Rest der Stadt durch angeblich 40 000 Polizisten, haben sich hier – je nach Quelle – zwischen 12 000 und 20 000 Leute aus aller Welt eingefunden zur Weltklimakonferenz: Regierungsvertreter, Umwelt­aktivisten, Entwicklungshelfer, Unternehmer und Geistliche mit ihrem jeweiligen Tross, dazu – gemäss peruanischem Umweltministerium – 1000 akkreditierte Journalisten.
In einer wohlklimatisierten Zeltstadt beraten sie, mittendrin und doch isoliert vom infernalen Chaos der Mega­city Lima, über einen globalen Mechanismus, der die Welt besser machen, ja die Menschheit vor ihrem Untergang retten soll.

Dreizehn Container verloren

Wenn es ein Paradies gibt auf Erden, dann müsste es so aussehen. Menschen aller Religionen, Rassen, Sprachen treffen sich im lauschigen Park des «Pentagonito» zum zivilisierten und friedlichen Austausch. Alle sind sie gleich, es gibt keinen Streit, sogar der Eisbär-Clown von Greenpeace, der etwas verloren durch die Hitze irrt, gibt artig Pfötchen. Es fehlt an nichts, das Wi-Fi ist gratis, für das leibliche Wohl aller ist gesorgt. Und das Beste: Alle Menschen sind sich einig. Wenn das Klima immer wärmer wird, hören wir allenthalben, dann ist der Mensch schuld, dann braucht es drastische Massnahmen, um den Ausstoss von CO2 zu drosseln, am besten gleich auf null. Sonst drohen Dürren, Überschwemmungen, Unwetter, Katastrophen, die Apokalypse.
Zweifel und Skepsis scheint es hier nicht zu geben, auf jeden Fall haben wir in diesen Tagen im «Pentagonito» nirgends auch nur eine Andeutung davon erhascht.
Das peruanische Umweltministerium hat ­eine beachtliche logistische Leistung vollbracht. Nach bloss einem Jahr der Planung hat es in sechs Wochen eine 85 000 Quadratmeter grosse Zeltstadt hochgezogen, die vor wenigen Wochen noch im benachbarten Brasilien an der Fussball-WM diente und hernach in 290 Grosscontainer verstaut wurde. Auf dem beschwerlichen Weg durch den Amazonas und über die Anden gingen dreizehn Container auf myste­riöse Weise verloren. Doch das war laut Eduardo Durand López, Generaldirektor des Umweltministeriums, das kleinste von vielen Problemen, die bewältigt wurden. Am aufwendigsten seien die Verhandlungen über Unterbringung und Versorgung von 150 Uno-Funk­tio­nären gewesen, die ein Heer von Anwälten während dreier Monate beschäftigt hätten.
Dazu muss man wissen: Die Uno ist eine In­stitution, in der es keine Mehrheitsbeschlüsse gibt, sondern nur Konsens. So auch beim Klima. Seit der ersten grossen Klimakonferenz in Rio de Janeiro anno 1992 wird permanent verhandelt. Und weil es faktisch unmöglich ist, mit inzwischen 195 Ländern einen Diskurs zu führen, geschweige denn Einhelligkeit zu finden, wird bei jeder Uneinigkeit ein neues Gremium gebildet, das den Konsens sucht und, wenn es diesen nicht findet, weitere Untergremien bildet. Wie eine Lawine, die immer weiter anwächst, bis sie irgendwann am Talboden angelangt ist. Die Frage ist, was übrigbleibt. Zwei Jahrzehnte nach Rio ist das immer noch nicht absehbar.
Zwar wurde 1997 das famose Kioto-Protokoll beschlossen, das 2005 in Kraft gesetzt wurde und als Erfolg gefeiert wird. Die Vorgaben, so heisst es, seien zum Teil sogar übertroffen worden. Es lohnt sich indes, das etwas genauer anzuschauen. Die EU-Länder verpflichteten sich zum Beispiel, den CO2-Ausstoss – gemessen am Stand von 1990 – bis 2012 um acht Prozent zu reduzieren. Das ist gelungen, allerdings nur auf dem Papier und mit rechnerischen Tricks. Der wirtschaftliche Zusammenbruch des Ostblocks mit seiner archaischen Schwerindustrie hatte in Russland einen Rückgang der CO2-Emissionen um vierzig Prozent zur Folge, in der Ukraine waren es fast sechzig Prozent. Dieser zweifelhafte Erfolg wurde in Form von Zertifikaten in den Westen transferiert.
Deutschland fiel die CO2-Reduk­tion dank der Wiedervereinigung mit der bankrotten DDR in den Schoss.
Die Zahlen der Internationalen Energieagentur (IEA) sprechen eine andere Sprache. Weltweit stieg der CO2-Ausstoss zwischen 1990 und 2010 um satte fünfzig Prozent, von 21 Milliarden Tonnen auf über 30 Milliarden. Die Kohle hat gemäss IEA zugelegt wie kein anderer Energieträger. Einzig 2008 und 2009, während der Finanzkrise, verzeichnete die IEA einen vor­übergehenden Rückgang der Emissio­nen. Deutlicher kann man das Dilemma nicht illus­trieren: Wachstum und Brennstoffverbrauch gehören zusammen wie siamesische Zwillinge.

Schluss-Spurt zum grossen Finale

Der weltweit grösste CO2-Sünder, die USA, hat Kioto nie ratifiziert; Kanada und Australien, die ihre Emissionen im fraglichen Zeitraum um siebzehn beziehungsweise dreissig Prozent gesteigert haben, sind ausgestiegen. Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien haben sich gar nicht erst zu konkreten Reduktionszielen verpflichtet. Seit Fukushima will auch Japan nichts mehr von den grosszügigen Kioto-Versprechen wissen. Ein möglicher Atomausstieg macht die CO2-Reduktion a priori illusorisch.
Was in Lima als Weltklimagipfel zelebriert wird, ist nur eine von vielen Verhandlungsplattformen der Uno zur Klimafrage, allerdings die wichtigste, mit dem ehrgeizigsten Ziel: Die Conference of the Parties, kurz COP 20, will ­einen weltweit verbindlichen Mechanismus zur Reduktion von Treibhausgasen definieren. Die Verhandlungen wurden 1995 in Berlin mit der COP 1 in Gang gesetzt und laufen seither ­ohne Unterbruch auf verschiedenen Ebenen. In Lima soll der Schlussspurt eingeläutet werden zum grossen Finale nächstes Jahr in Paris.
Am Rande der COP 20 in Lima treffen wir Franz Xaver Perrez, Botschafter im Bundesamt für Umwelt und Leiter der neunzehnköpfigen offiziellen Schweizer Delegation. Obwohl die Schweiz als treibende Kraft bei der COP 20 gilt, ist das eine Mini-Delegation. Brasilien markiert mit einer tausendköpfigen Mannschaft Präsenz. Perrez, ein grossgewachsener, sportlicher Mann von asketischer Statur, berichtet von ­zähen Verhandlungen. Trotzdem verströmt er Zuversicht, schwärmt von kleinen Schritten in die richtige Richtung. Für ihn gibt es keine ­Alternative. Um jedes Wort werde gerungen, in der Endphase von Verhandlungen oft bis in die frühen Morgenstunden, bis der letzte Kritiker resigniert, und sei es bloss, weil die Müdigkeit ihn überwältigt hat.
Die wichtigen Entscheide werden ohnehin meist im informellen Rahmen aufgrund bilateraler Absprachen gefällt. Oft ziehen NGOs, Lobby- und Pressure-Groups, die sich ihr Mandat als Vertreter der ominösen «Zivilgesellschaft» selber erteilen, die Fäden im Hintergrund. Das Resultat ist in der Regel ein komplizierter Kompromiss mit vielen Hintertürchen. Aber es ist immerhin etwas, und auf der Grundlage «eines so beschlossenen Rahmens», so hofft Botschafter Perrez, kann man später «die Schraube anziehen». Das klingt wenig demokratisch, doch die Uno war nie ein demokratischer Betrieb. Der gute Wille muss als Legitimation reichen.

Alle wollen Entwicklungsland sein

In Rio wurde vor zwei Jahrzehnten das Prinzip der «gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten» definiert. Klingt gut, ist aber eines jener luftigen Bekenntnisse, in die ­jeder hineindenken kann, was er will.
Letztlich geht es auch hier ums Geld. Entwicklungs­länder, die das Wachstum erst vor sich haben, verlangen von den Industrieländern eine Kompensation für ihre Anstrengungen zur CO2- Reduktion. Die Rede ist von jährlich 300 Mil­liarden Dollar, die über den Handel von Zertifikaten umverteilt werden sollen. Doch was ist ein Entwicklungsland? Gehören China, Singapur und Brasilien dazu? Wie steht es mit Griechenland, Südafrika oder Argentinien? Beim Zahltag wollen sie alle Entwicklungsländer sein.
Das Gastgeberland Peru geht es pragmatisch an. Für die Organisation der COP 20 hat das Umweltministerium laut Direktor Eduar­do Durand neunzig Millionen Dollar budgetiert. Ein Drittel dieser «Investition» soll durch Zuschüsse aus europäischen Ländern sowie durch die Vermietung von Konferenzräumen und Ständen an die Delegationen sowie an NGOs wieder hereingeholt werden. Durand hofft aber vor allem, dass die COP 20, ähnlich wie eine Fussball-WM, indirekt einen dreistelligen Millionenbetrag in die peruanische Volkswirtschaft spülen wird. 15 000 kaufkräftige Gäste aus aller Welt erfreuen nicht nur die Luxus­hotels, sondern auch die Tourismusbranche, die an der COP 20 diskret, aber unübersehbar Präsenz markiert. Die Tours zu den Inka-Ruinen von Machu Picchu und zu den mysteriösen Linien von Nazca sind seit Wochen ausgebucht.
Auch die peruanische Entwicklungshilfe­industrie nutzt die COP 20 als Werbeplattform. Mit seinen bukolischen Indianerkommunen in den Anden und den immensen Regenwäldern im Amazonasbecken ist Peru ein Dorado für Drittweltaktivisten. Durand zitiert eine Studie, wonach der Klimagipfel von Cancún dem Gastgeberland Mexiko seinerzeit einen volkswirtschaftlichen Gewinn von 2,5 Milliarden Dollar eingebracht haben soll. Auch wenn solche Zahlen mit Vorsicht zu geniessen sind, für Peru dürfte sich die Investition auszahlen. Das Klima und vor allem der Handel mit CO2-Zertifikaten ist hier ein etabliertes Business.
Die Frage ist bloss, was als Gegenleistung verlangt wird. Klar ist: Auf Kosten der Wirtschaft und des Wachstums darf es nicht gehen. Peru hat ungleich dringendere Probleme: kein Trinkwasser in Favelas und ländlichen Gebieten, ein trotz Fortschritten nach wie vor prekäres Gesundheits- und Bildungssystem, ein mangelhaftes Strassennetz und nicht zuletzt ein durch und durch korruptes Rechtssystem, das diese Bezeichnung kaum verdient. Anderseits kommt ein Drittel der staatlichen Einnahmen aus dem Bergbau, der seit Jahren unter Dauerbeschuss linker und klerikaler Umweltaktivisten steht.
Es käme keinem Peruaner in den Sinn, auf die Nutzung der Öl- und Gasreserven zu verzichten, die in den 1980er Jahren im Amazonas­becken entdeckt wurden und die ein wesent­licher Pfeiler des Wirtschaftsbooms sind.
Von solchen Widersprüchen redet niemand am Klimagipfel, den Perus Umweltminister Manuel Pulgar-Vidal am Sonntag vor einer ­Woche durch ein «interreligiöses Gebet» vor 3000 Vertretern aller Glaubensrichtungen in einem Park von Lima einläutete. Mit diesem symbolischen Akt hatte der joviale Minister den Geist des Events perfekt getroffen.
Denn im Kern ist COP 20 eine Art Gottesdienst der Superlative mit eingespielten Zeremonien und unverrückbaren Dogmen. Und wo der Glaube regiert, ist kein Raum für Zweifel und Dialektik – und schon gar nicht für Demokratie. Hier steht von Anfang an fest, was gut ist und was schlecht.
Die feierliche Eröffnung der Session im gros­sen Plenarsaal, die Minister Pulgar-Vidal in Anwesenheit von Klimapapst Rajendra Pachauri und anderen Uno-Grössen mit einer halben Stunde Verspätung und einer eher spröden ­Rede eröffnet, war wohl etwas enttäuschend. Die meisten mit modernsten Mikrofonen ausgestatteten Pulte der offiziellen Delegationen waren nach der Rede schnell verlassen. Irgendwie gelang es den Organisatoren trotzdem, die Kameras so zu positionieren, dass wenigstens für die TV-Zuschauer draussen in der Welt der Eindruck eines vollen Plenarsaals entstand.
Nach der Eröffnung lösten sich die Redner in rund zehnminütigen Intervallen ab, wobei sich die meist auf Englisch gehaltenen Reden, abgesehen vom jeweils landesspezifischen Akzent, glichen wie ein Ei dem andern. Die Message war fast immer dieselbe: Die Lage ist ernst, es ist höchste Zeit, etwas zu tun, wir müssen umdenken, wenn wir das Zwei-Grad-Ziel erreichen wollen, doch wir können das erreichen, wenn wir alle zusammenhalten, und wir sind bereit dazu. Das sanfte Wortgeplätscher, begleitet vom monotonen Brummen der (etwas gar kühl eingestellten) Klimaanlage, lastet nach einer halben Stunde schwer auf den Augenlidern.
Der moderne Klimaretter braucht vor allem eines: Sitzleder, sehr viel Sitzleder. Zum Trost gibt es viele Flugmeilen. Die COP 20, die von zahllosen Untergruppen das ganze Jahr durch in zahllosen Sitzungen rund um den Erdball vorbereitet wird, ist ein wahrhaftiger Sitzungsmarathon. Täglich sind Dutzende von Podien, Workshops und Pressekonferenzen angesagt, an denen über grüne Technologie, Zertifikate, Nachhaltigkeit, Studien, Leadership, Menschenrechte und Umweltfrevel aller Art berichtet wird. Die Tabus sind klar definiert. Über die Atomenergie wird nicht gesprochen, obwohl es im Hinblick auf die CO2-Reduktion kaum eine effizientere Technologie gibt. Selbst Länder wie China, Korea oder die Golfstaaten, die voll auf die Kernenergie setzen, reden lieber von den guten alten Windmühlen und Solar-Panels, die sich als Ikonen für das Gute etabliert haben.
Wir starten unseren ersten Tag mit einer Konferenz zum Thema «Intended Nationally Determined Contributions» und lernen, dass es sich dabei um einen Mechanismus handelt, der garantieren soll, dass sich der Globus um nicht mehr als zwei Grad Celsius erwärmt. Fünf Redner aus aller Welt erklären uns während je einer Viertelstunde, wie wichtig und machbar diese zwei Grad sind, ein jeder in seinem eigenen, leider oft kaum verständlichen Englisch. Zum Glück blitzen in jeder Rede immer wieder key words wie «bottom-up», «sus­tainable», «grassroots» und «win-win situation» auf, die einem signalisieren, dass man trotz Verständigungsproblemen dabei ist. In der anschliessenden Fragerunde folgen noch Statements von Leuten, die es noch nicht aufs Podium geschafft haben und auch noch etwas sagen wollen.
Echte Fragen gibt es keine. Alles ist klar, es herrscht Konsens.

Frage als Zumutung

Dasselbe Ritual wiederholt sich an einem halben Dutzend weiterer Events, an denen wir teilnehmen. Der Unterschied ist lediglich graduell. Wenn Greenpeace zur täglichen Pressekonferenz lädt, sind Maximalforderungen angesagt, Vertreter der Uno geben sich betont zurückhaltend. Als Germanwatch ihren Bericht über ex­treme Wetterereignisse vorstellt, wird der Tonfall scharf und anklagend. Der mit Zahlen und Fakten gespickte Bericht vermittelt ein Szenario des Schreckens, gefolgt von den Schilderungen eines aus den Philippinen eingeflogenen Regierungsvertreters, der vom verheerenden Taifun «Haiyan» berichtet.
Nun wagen wir die scheue Frage, ob der Taifun denn milder gewütet hätte, wenn es weniger CO2 gäbe. Allein diese Fragestellung, so gibt man uns zu verstehen, ist eine Zumutung für die Opfer: «Jedes verlorene Menschenleben ist eines zu viel, und selbst wenn wir ein einziges Leben retten, war es das wert – next question
Eher pragmatisch wirkt dagegen der Auftritt der Schweizer Öko-Szene, etwa beim Podium zum Thema «Clean Technology Funds». Die Veranstaltung wurde von der Schweizerischen Vereinigung für ökologisch bewusste Unternehmensführung organisiert, die Teil der offiziellen Schweizer Delegation ist. Nach theoretischen Ausführungen zur Finanzierung von Öko-Projekten (Tenor: Die Investitionen sollten auch rentieren, Subventionen und Lenkungsabgaben können unliebsame Nebenwirkungen zeitigen) erklärt uns Patrick Bürgi das Wesen des Klimarappens und anderer Lenkungsabgaben. Von Euphorie ist hier wenig zu spüren, es bleibt alles im Abstrakten.
Fazit:
Nach zwanzig Jahren Klimapolitik sind sie sich zwar immer noch alle so einig wie am ersten Tag, doch konkrete Erfolge sind leider nirgends in Sicht.

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Anmerkung EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

| Die Weltwoche, Ausgabe 50/2014 Donnerstag, 11.12.2014 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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Die unbequeme Wahrheit: Energiedaten bis 16.12.2014 und ein kurzer Blick in die Zukunft

Diese kurze Ausarbeitung zeigt auf den nächsten Seiten,  grafisch aufbereitete Zahlen, der Erzeugung und des Verbrauchs oder Last/Load elektrischer Energie  in Deutschland, des Jahres 2014.
In einem Beitrag Energiewende „schmutziger Irrtum“ der Zeit vom 04.12.2014 erklärte Patrick Graichen, Chef des staatsnahen Thinktanks AGORA, die „Erneuerbaren“ würde andere Energieträger aus dem Markt drängen, da diese praktisch keine Brennstoffkosten haben.
Diese Aussage ist grundsätzlich falsch, da die „Erneuerbaren“ durch den Gesetzgeber den Einspeisevorrang genießen, ob der Strom im Augenblick gebraucht wird, oder auch nicht. Würde man die Betreiber mit den, durch das EEG bedingten, sinkenden Strompreise entlohnen, wäre der Spuk von heute auf morgen vorbei.
Ich kann nicht nachvollziehen, dass man bei einer installierten Leistung von 74.000 MW an Wind und Solarenergie noch von einer Markteinführung der „Erneuerbaren“ spricht.
Die EEG-Protagonisten arbeiten gerne mit den summierten Einspeisungen, um darzustellen, dass der Siegeszug der Erneuerbaren voranschreitet und bei einem weiteren Ausbau die verteufelten Energieträger leicht zu ersetzen sind. Bild 1 zeigt die Einspeisung der ausgewählten Energieträger bis zum 16.12.2014. Es ist zu erkennen, daß die Addition von Wind und Solarenergie (W + S Grüne Fläche), fast die Einspeisung der
Kernkraft (Uran) erreicht. Dann sollte es doch machbar sein, die Kernkraft durch Wind und Solarenergie zu ersetzten.  Dieser Frage werden ich im folgenden verfolgen.
 
Bild 1 Summierte Einspeisung bis zum 16.12.2014
Die zu Bild 1 gehörende Tabelle 1 zeigt eine riesige Schwankungsbreite der addierten Wind + Solareinspeisung im Jahr 2014 zwischen 118 MW und 37.595 MW.
Da diese Schwankungen nicht planbar sind, müssen hierzu eine entsprechende Backuplösung vorgehalten werden. Die EEG-Protagonisten nennen dies die Residuallast oder „Restlast“. Diese Schwankungsbreite zeigt, daß immer ein zweiter Kraftwerkspark bereitgestellt werden muß, um das nicht planbare Verhalten von Wind+Solar abzusichern. Dies bedeutet aber auch, eine Verdopplung der Investitionskosten für die Bereitstellung elektrischer Energie.

Tabelle 1:  Jahreszahlen bis zum 16.Dezember
Die nachfolgenden Bilder zeigen die Lastganglinien der oben aufgeführten Energieträger, beginnend mit der Wind+Solarenergie.  Auffällig ist die große Lücke zwischen Einspeisung und Nennleistung , der im Bild 2 dargestellten „Lastesel“ der Energiewende. 
Bild 2:  addierte Einspeisung und Nennleistung von Wind und Solar bis zum 16.Dezember
Bild 3 zeigt den Verlauf der Einspeisung von Kernkraft(Uran)  und Braunkohle. Der zeitliche Verlauf zeigt daß die Leistung  im Sommer, dem Bedarf folgend,  heruntergefahren wird. In der kalten Jahreszeit werden diese, wieder dem Bedarf folgend, hochgefahren.

Bild 3:  addierte Einspeisung und Nennleistung von Braunkohle und Kernkraftwerken bis zum 16.Dezember
Das primäre politische Ziel ist zur Zeit die Abschaltung der Kernenergie (Uran) bis zum Jahr 2022.
Bild 4 zeigt die Situation, wie sie sich im Jahr 2014 darstellt. Auf der horizontalen X-Achse  ist die Nennleistung dargestellt.
Die vertikale Y-Achse, sowie die Blasengröße zeigt die  eingespeiste Energie für das Jahr 2014.
Wind + Solar (Grün) erreichen faßt die Einspeisung der Kernenergie (Uran Rot), benötigt aber eine installierte Nennleistung, die sechsmal größer ist, als die Leistung der Kernenergie.

Bild 4:  Einspeisung und installierte Leistung bis zum 16.Dezember
Bild 5 zeigt die installierte Leistung und die summierte Einspeisung, die benötigt wird, um die Kernenergie durch Wind und Solarenergie zu ersetzen. Dies setzt eine Verdopplung der installierten Nennleistung von Wind und Solarenergie voraus. Dies bedeutet einen jährlichen Zubau von 5.300MW an Solarenergie und 5.100MW an Windenergie. Es müßte also bis 2022 13.000 Anlagen der 3MW-Klasse oder 16.000 Anlagen der 2,5MW-Klasse in Deutschland aufgestellt werden. 

Bild 5:  Summe Einspeisung und installierte Leistung im Jahr 2022
Wird die installierte Leistung 2022  auf die Ganglinie 2014 übertragen, ergibt sich die im Bild 6 dargestellte Situation. Es zeigen sich sehr große Leistungsspitzen, von  107.311 MW sowie  die Leistungslöcher. Die kleinste Einspeiseleistung von Wind +Solar liegt bei 320 MW bei einer installierten Leistung von 201.000 MW. Wird die installierte Leistung 2022  auf die Ganglinie 2014 übertragen, ergibt sich die im Bild 6 dargestellte Situation. Es zeigen sich sehr große Leistungsspitzen, von  84.381 MW sowie  die Leistungslöcher. Die kleinste Einspeiseleistung von Wind +Solar liegt bei 252 MW bei einer installierten Leistung von 158.067 MW.


Bild 6:  Ganglinien im  Jahr 2022
 
Tabelle 2  Auswertung EE-Zahlen 2022 zu Bild 6
Tabelle 2 zeigt eine installierte Leistung Windenergie von 98.368 MW. Daraus resultiert ein Zubau von derzeit 25.000 Anlagen auf  insgesamt 32.789 Anlagen der 3MW Klasse oder 39247 Anlagen der 2,5MW-Klasse, die bundesweit aufgestellt werden müssen.
Was mit den 9,39 TWh an nicht benötigter Energie geschehen wird kann nur spekuliert werden, da bis 2022
nicht zu erwarten ist, daß eine entsprechende Netz.- und Speicherinfrastruktur zur Verfügung stehen wird.
Bei einem geschätzten Durchschnittswert für Wind +Solar von 15Ct/kWh stehen 1,4Mrd Euro im Feuer, die in welcher Weise auch immer an die Betreiber gezahlt werden müssen.
Völlig abstrus wird dieses Gedankenexperiment, wenn die Pläne von Greenpeace, BUND und Konsorten in die Realität umgesetzt wird, den „Klimakiller“, die  Braunkohlekraftwerke, abzuschalten.
Die Hellgelben und hellblauen Kugeln zeigen die Werte für das Jahr 2014. Die dunkelblauen und dunkelgelben Kugeln zeigen, wieviel Wind.- und Solarenergieanlagen insgesamt installiert sein müßten um Kernkraft und Braunkohle zu ersetzen.

Bild 7:  Summe Einspeisung und installierte Leistung im Jahr 2030
Hier wird deutlich, um die Braunkohle mit 20,5GW Leistung, sowie die Kernkraft mit 12,1GW installierter Leistung, bilanziell zu ersetzen, müssen 139,2GW Windenergie, sowie 145,5GW an Solarenergie aufgebaut werden.


Bild 8:  Stundenganglinie Load (Verbrauch) und summierte Einspeisung Wind + Solar
Tabelle 3 zeigt die Eckdaten der in Bild 8 dargestellten summierte Ganglinie aus Wind und Solar.
Aber auch bei diesen riesigen installierten Leistungen, sind Wind und Solar nicht im Ansatz in der Lage, einen Sockel an zuverlässig zur Verfügung stehende Leistung bereitzustellen.
139.206 MW installierte Leistung Wind entsprechen 46.402 Anlagen der 3MW-Klasse.

Tabelle 3  Eckdaten der Einspeisung von Wind und Solar im Jahr 2030
Bild 9:  Differenz Load – Einspeisung von Wind und Solar im Jahr 2030
Bild 9 macht deutlich, mit welch chaotischen Verhalten der „Erneuerbaren“, das deutsche Stromnetz fertig werden muß. Das Netz müßte zusätzlich den maximalen Überschuß aufnehmen können, wenn keine teuer subventionierte Energie verloren gehen soll.
Auf der anderen Seite muß ein Backup-Kraftwerkspark vorgehalten werden, der die größte Unterdeckung von 67.843 MW abdecken kann. 

Jahr 2030

 

Wind + Solar

max. Überschuß

 

96.718 MW

Mittelwert  Überschuß

 

5.465 MW

Summe Überschuß

 

45,91 TWh

 

max. Unterdeckung

 

-67.843 MW

Mittelwert  Unterdeckung

 

-20.638 MW

Summe Unterdeckung

 

-173,36 TWh

Tabelle 4  Überschuß und Unterdeckung  Einspeisung von Wind und Solar im Jahr 2030
Betrachtet man den stündlichen  Änderungsgradienten der Einspeiseleistung Wind +Solar, so wird deutlich welch ein Unsinn von den EE-Protagonisten propagiert wird. Der Backup-Kraftwerkspark müßte fast täglich herauf und wieder heruntergefahren werden. Was dies für den Verschleiß der Kraftwerke bedeutet, kann eher befürchtet, als erahnt werden.

Jahr 2030

pos. Gradient

neg. Gradient

Maximum Stundengradient

26.584 MW

0 MW

Mittelwert Stundengradient

2.518 MW

-2.521 MW

Minimum Stundengradient

0 MW

-27.999 MW

Tabelle 5  stündlicher Änderungsgradient  Einspeisung von Wind und Solar im Jahr 2030

Bild 10:  stündlicher Änderungsgradient  Einspeisung von Wind und Solar im Jahr 2030

Mein Fazit:

Bevor es Deutschland gelingt, eine Energieversorgung aus 100 Prozent „Erneuerbaren“ zu installieren, wird es der restlichen Menschheit gelingen den Warp-Antrieb zu erfinden.

Wikipedia:
Unter einem Warp-Antrieb (englisch to warp „verzerren“, „krümmen“) versteht man im Allgemeinen einen Antriebsmechanismus, der Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit durch gezieltes Krümmen der Raumzeit ermöglicht.
Die Vereinbarkeit des Antriebskonzeptes mit der Allgemeinen Relativitätstheorie, welche die Raumzeit und deren Krümmung beschreibt, ist umstritten. In der physikalischen Fachliteratur wird diese Möglichkeit immer wieder diskutiert, wobei die Autoren zu unterschiedlichen Ergebnissen gelangen. Warp-Antriebe sind in verschiedener Ausführung jedoch vor allem aus der Science-Fiction-Literatur bekannt, wo sie Voraussetzung für interstellare Raumfahrt sind.
PS:
Bild 11 zeigt die kleinste und die Größte Einspeiseleistung der Windenergie in Jahr 2014. Gleichzeitige sind diese Minima und Maxima-Werte die niedrigsten oder größten Einspeisewerte der letzten vier Jahre

Ausregelung durch konventionelle Kraftwerke

 




Kirche im Klimawahn: „Nicht mehr als JA und AMEN“

Die in der medialen Öffentlichkeit intellektuell hoch gehandelte Pastorin Margot Käßmann schreibt in ihrem Buch "Mehr als ja und amen" [1] :  "Die Schöpfung ist gefährdet, weil Menschen unverantwortlich handeln." … denn : "Die wissenschaftlich vorausgesagte Klimakatastrophe, die in den sich häufenden Überschwemmungen, Unwettern und Erdrutschen inzwischen überall auf der Welt deutlich erfahrbar ist …" . Das ist – wie alle anderen kirchlichen Verlautbarungen zum "Klima-Thema" – von keiner Sachkenntnis getrübt, denn seit mehr als 10 Jahren hat sich selbst der Klimarat IPCC von den Unwetter-Trends verabschiedet, schon 2001 [2] :
“Recent analyses in changes in severe local weather (tornados, thunder days, lightning and hail) in a few selected regions provide not compelling evidence for widespread systematic long-term changes“
… und noch deutlicher und noch weitergehender ganz aktuell im AR5 des Klimarates von 2013/14 [3]:
"Warnungen aus dem letzten Report vor zunehmenden Extremereignissen wie Hurrikanen, Tornados oder Stürmen etwa wurden mittlerweile als "wenig vertrauenswürdig" eingestuft – und in der neuen Zusammenfassung des Reports  nicht mehr erwähnt." …u.w.a.a.O.:                            
"Anhaltenden Alarm vor zunehmenden Flußhochwassern, Dürren, Hurrikanen und Tornados bezeichnet Pielke [4] angesichts der mittlerweile glimpflichen Forschungs-Ergebnisse zu den Themen als ‚Zombie-Wissenschaft‘."
Auch für Frau Käßmann hätte also schon ein Blick in die Originalberichte des IPCC oder wenigstens in die einschlägigen Presse-Berichte dazu genügt, um eine solches realitäts-fernes und eigentlich peinliches Bramarbasieren zu vermeiden.

EKD-Denkschrift "Klima-Wandel": Alarmismus pur

Das alles gilt gleichermaßen für eine 160-seitige EKD-Denkschrift [5]. Darin werden einfach alle Horror-Szenarien der Klima-Alarmisten übernommen – ohne jede Nachprüfung, ohne auch nur einen Ansatz einer kritischen naturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema.
Dazu hatte der hier unterzeichnete Autor schon 2009 eine ausführliche sachliche Kritik verfaßt [6], und mit persönlichen Anschreiben sowohl an den sz. Bischof Huber als auch an die EKD-Synode geschickt, wobei im Detail auf die einzelnen Punkte und Behauptungen in der EKD-Denkschrift eingegangen wird:
"Sehr geehrter Herr Bischof  Dr. Huber, gerne möchte ich als Naturwissenschaftler und zugleich praktizierender Christ Ihnen einige Anmerkungen schreiben zu Ihrem o.a. Appell. … Dabei möchte ich mich ausdrücklich auf diejenigen Ihrer Aussagen beschränken, die ich beurteilen kann."
Dieser persönliche Brief an Bischof Huber schließt:
"Daß die EKD mit der Beurteilung der komplizierten und komplexen physikalischen Problematik der Klima-Debatte überfordert ist,  d a s  kann man ihr nicht vorwerfen. Jedoch  – daß die EKD trotzdem mit dieser Art Verlautbarungen auf die ohnehin schon hysterisch überschäumende Klima-Debatte noch ‘drauf sattelt‘ mit aktionistischen Empfehlungen bis hin in die Haushalte Ihrer Mitglieder und Gläubigen (EKD, S.9, letzt. Abs.) –  d a s  darf  man durchaus kritisch anmerken.
Besonders beunruhigend ist es dabei zu sehen, daß Sie und Ihre Mitarbeiter die vorherrschende Meinung  nachsprechen, ohne sich zuvor mit den vielen, vielen gegenteiligen kritischen Meinungsäußerungen und Fakten auch nur im Ansatz beschäftigt zu haben. Genau dieser Eindruck entsteht jedenfalls bei Naturwissenschaftlern wie mir. Dieses ist um so kritischer zu beurteilen, weil Sie sich mit dieser Erklärung aktiv in das Leben und Handeln unserer evangelischen Christen einmischen (vgl.z.B. letze Fußnote unten), ohne daß die naturwissenschaftlichen Hintergründe dafür auch nur halbwegs abgesichert sind. Ich selbst beschränke mich hier in meinen Anmerkungen zu Ihrer Bischofs-Erklärung ausdrücklich auf diejenigen Passagen, die ich naturwissenschaftlich beurteilen kann, denn  – wie lautet die alte Handwerker-Weisheit doch gleich: „Schuster, bleib‘ bei Deinem Leisten!“ Dieses zu beherzigen, das würde m.E. uns allen gut anstehen.
So bin ich hinsichtlich dieserart EKD-Erklärung betrübt und entsetzt zugleich.
Mit freundlichen Grüßen, Klaus-Eckart Puls (Diplom-Meteorologe) Bad Bederkesa, d. 25. Okt. 2008."
Diese Stellungnahme wurde auch an die Synode der EKD geschickt. Antworten gab es nicht!
Nach mehrmaligen Nachfragen gab es dann ein paar lapidare Sätze:
()  Büro Bischof Huber:
" … Bitte haben Sie zudem Verständnis dafür, daß eine eingehende Diskussion der von Ihnen angesprochenen und wichtigen Punkte von hier aus nicht leistbar ist. Der Ratsvorsitzende dankt Ihnen für Ihre Ausführungen. …  gez. Pfr. Dr. Christoph Vogel, Persönlicher Referent".
()  Büro der Synode:
"Der Vorbereitungs-Ausschuß der EKD-Synode hat sich in seinen Beratungen für eine Kundgebung der Synode mit Ihren Entgegnungen zum Klima-Appell des Ratsvorsitzenden auseinandergesetzt. Es hat sich jedoch dazu entschlossen, sich eine andere Sicht der Problematik zu Eigen zu machen. gez. Barbara Rinke "
Das war’s ! Und mehr war wohl auch nicht zu erwarten, denn naturwissenschaftliche Fakten werden bei EKD und Synode offensichtlich nur als störend empfunden, abschreiben ist eben leichter. So war es auch schon in der Grundschule, manchmal immerhin auch bei "unsereinem".

Das "EKD-Totschlag-Argument" : Die Bewahrung der Schöpfung

Klimawandel gibt es, solange es Natur und Schöpfung gibt ! Dabei ist insbesondere auch aus der Mittelalterlichen Warmzeit (ca. 1000-1300 n.Chr.) und aus der "Kleinen Eiszeit" (ca. 1400-1800 n.Chr.) bekannt, daß die Kirchen das "schlechte Wetter" nutzten, um bei den Gläubigen zu Buße und Sündenbereuung aufzurufen – und dabei mit Himmel, Hölle, Tod und Teufel drohten.
Nun hat offensichtlich die EKD in einer Zeit mäßiger natürlicher Erwärmung (0,8 Grad) nach Ende der gleichermaßen natürlichen "Kleinen Eiszeit" eine moderne Variante als Erziehungs- und Läuterungs-Instrument für ihre Gläubigen entdeckt [7]:
"Angesichts des Klimawandels geht es um die Verantwortung für Gottes Schöpfung…".
Und einen neuen Beelzebub hat die EKD auch schon dingfest gemacht – das CO2  (a.a.O.; S.116) :
"Die negativen Aspekte des BIP-Wachstums, darunter die CO2-Emissionen, treten mittlerweile stärker hervor."

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß Schöpfung, Natur, Pflanzen, Brot und damit jegliches Leben auf der Erde unabdingbar mit der Photosynthese des CO2 verbunden sind ?
vgl. Abb. 1 :

                                                Abbildung 1 : CO2 + Leben
Und w.a.a.O. (S.124-125):   "Ein anthropogen verursachter Klimawandel wird stattfinden und findet bereits statt."
Oder [8] : "Die Schöpfung ist gefährdet, weil Menschen unverantwortlich handeln."
Bei alledem ist anzumerken:
Der Anteil des Menschen an der natürlichen Erderwärmung von ca. 0,8 Grad seit 150 Jahren ist wissenschaftlich umstritten und bis heute unbewiesen! Nur so viel ist klar: Die wesentliche Ursache ist die natürliche Rück-Erwärmung nach Ende der "Kleinen Eiszeit".
Zur der SchöpfungsBewahrungs-Hype schreibt der sz. Vorsitzende des Lutherischen Konvents im Rheinland, Pfarrer Reiner Vogels [9] seinen Atmtsbrüdern eine vernichtenden theologische Kritik in Brevier:
"Es ist eine unglaubliche Selbstübersteigung, geradezu eine anmaßende Hybris des Menschen, wenn er meint, er habe den Auftrag, die Schöpfung zu bewahren. Die Schöpfung bewahren kann nur der Schöpfer! Wir sind dazu viel zu klein und unbedeutend. Der angebliche Auftrag zur Schöpfungsbewahrung beruft sich immer auf 1. Mose 2, 15, wo Gott dem Adam den Auftrag gibt, den Garten zu bebauen und bewahren. Den Garten, also den von Gott für den Menschen eingerichteten und auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Lebensraum, zu bewahren, ist offensichtlich etwas völlig anderes als die Bewahrung der Schöpfung."

Natürliche Taifune als "biblische Apokalypse" ?

Eine steile evangelische These ist in der  Neuen Presse vom 18. November 2014 abgedruckt [10] :
“Die ärmsten Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, leiden am meisten unter den Auswirkungen”, sagte die Klimareferentin von “Brot für die Welt”, Sabine Minninger, am Dienstag am Rande des “2. Internationalen Symposiums zur Klima-Gerechtigkeit” in Bremerhaven. Die ärmsten Länder hätten nicht die finanziellen Mittel, sich etwa vor Taifunen ausreichend zu schützen."
Dazu wird auf "Kalte Sonne" http://www.kaltesonne.de/klimanews22/  10. Dezember 2014kommentiert:
"Es ist schon irre, Brot für die Welt darf wissenschaftlich nicht haltbare Thesen öffentlich verbreiten, um die Spendenbereitschaft anzukurbeln. Wenn eine Firma dies täte, würde dies sogleich von der Konkurrenz mit rechtlichen Mitteln gestoppt werden. Da suggeriert also Frau Minninger, daß Taifune eine Auswirkung des Klimawandels wären. Vermutlich meint sie, daß Taifune heute häufiger wären als in vorindustrieller Zeit. Und selbst das ist nachweislich falsch. Taifune hat es immer gegeben, mal mehr, mal weniger. Da haben weder die armen Entwicklungsländer Schuld, noch die reichen Industrieländer. Brot für die Welt sollte nun endlich aufhören, der Bevölkerung Schuldgefühle einzureden. Klar, mit Schuld spendet es sich natürlich viel besser. Aber weshalb kann man es nicht auch mit der Wahrheit versuchen: Wir haben verdammtes Glück, daß wir nicht im Klimagürtel der tropischen Wirbelstürme leben, außerdem geht es uns relativ gut. Wir helfen den Wirbelsturmopfern daher gerne. Liebe Freunde bei Brot für die Welt, es wird nun endlich Zeit für eine neue, ehrlichere Kommunikationsstrategie."

EKD und MISEREOR – "in bester apokalyptischer Gemeinschaft" !?

Auch der synodale Vorbereitungs-Ausschuß der Nordkirche bemüht in einem Brief  [12] an die Synode der Ev.-Luth. Landeskirche die biblische Apokalypse, um die Synode und letztlich die Kirchen-Steuer-Zahler für finanzielle Aufwendungen zur "Errettung der Klima-Welt" gefügig zu machen :
"In meinem Theologiestudium habe ich einmal gelernt, bei den Propheten der Bibel zwischen den Unheilspropheten und den Umkehrpropheten zu unterscheiden. Während die einen die Katastrophen, die sie vorhersagen, für unvermeidlich halten, sehen die anderen immer noch eine Chance umzukehren und das Unheil abzuwenden" … "Irgendwo auf diesem schmalen Grad zwischen Unheils- und Umkehrprophetie bewegt sich auch die Klimaschutzdebatte.
Pessimistisch betrachtet ist die Klimakatastrophe bereits im vollen Gange und nicht mehr aufzuhalten" …"Auf dieser Basis hat der Vorbereitungs-Ausschuss der Kirchenleitung empfohlen, der Landessynode ein Klimaschutzgesetz zum Beschluss vorzulegen, das die CO2-Neutralität als verbindliches Klimaschutzziel der Nordkirche festschreibt." …
"Zur Umsetzung werden Energiecontroller und andere Klimaschutzfachleute gebraucht. Das kostet erst einmal Geld, … "
Auch die katholische Kirche setzt bei MESEREOR unverfroren auf das "Geschäft mit der Angst", z.B. im MISEREOR-Magazin 2014 [13].
Eine kritische Auseinandersetzung damit kommt zu diesem Ergebnis [14]:
" Weniger lobenswert ist dagegen eine spezielle Praxis der Spendenmotivierung, die Misereor bereits seit etlichen Jahren betreibt. Offenbar hatte man sich gedacht, dass man die Einnahmen deutlich erhöhen könnte, wenn man den Leuten einredet, sie hätten am Elend der Welt eine Mitschuld. Das verlotterte CO2-lastige Leben der Bürger der Ersten Welt würde auf dem Wege der Klimakatastrophe zu mehr Dürren, Stürmen, Überschwemmungen und anderem Wetterunbill im armen Afrika und Asien führen. Durch Presseartikel, Aktionen und Interviews wird den potentiellen Spendern ein schlechtes Gewissen gemacht. Der Effekt bleibt nicht aus: Durch Spenden an Misereor können die Sünder ihr Gewissen reinwaschen, eine Art moderner Ablaßhandel. Einzig störender Faktor in diesem Geschäft sind diejenigen Wissenschaftler, die sich weigern, in das Alarmgeschrei der Klimakatastrophe einzustimmen. Unbequeme wissenschaftliche Fakten oder gar eine ergebnis-offene Fachdiskussion sind bei Misereor ausdrücklich unerwünscht."
Dazu schreibt Horst-Joachim Lüdecke in einem ausführlichen Kommentar [15] u.a.:
"Die kirchliche Institution „Misereor“ gibt sich das Label eines Hilfswerks. Das Misereor-Magazin 2014 spricht allerdings eine andere Sprache. In ihm ist ein Artikel erschienen, verfasst von Toralf Staud, der sich gegen die sogenannten Klimaleugner … richtet. Nun wird Staud bei vielen Lesern als rotgrünes Markenzeichen für Verdrehung von Tatsachen, wirre Pamphlete und profunde Unkenntnis der einfachsten Sachzusammenhänge gehandelt. Wie kommt daher Misereor auf die Idee, sich ausgerechnet dieser journalistischen Leuchte zu bedienen? Wir wissen es nicht, meinen aber sehr wohl zu wissen, dass sich viele Gläubige und Spendenwillige angesichts des Misereor-Magazins fragen werden, ob hier noch ein christliches Hilfswerk oder ein grünes Propaganda-Ministerium agiert."

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß infolge des CO2-Anstieges in den vergangenen 20 Jahren auf der Erde die Grünflächen, die Biomasse und die Ernte-Erträge zugenommen haben ?
vgl. Abbildung 2 :

             Abbildung 2: CO2-Anstieg – Die Erde ergrünt, die Erträge steigen !

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß infolge des CO2-Anstieges seit 20 Jahren im hungernden Afrika die Savannen ergrünen ? vgl. Abb. 3 :

                                   Abb. 3 : Die Savannen ergrünen

Die EKD setzt ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel

Die EKD hat sich – ohne Not und auf unabgesicherter wissenschaftlicher Basis – mit zahlreichen öffentlichen Verlautbarungen dem Klima-Alarmismus des politischen Mainstreams verschrieben.
Dazu schreibt der sz. Vorsitzende des Lutherischer Konvent im Rheinland  [16],  Pfarrer Reiner Vogels, an die Autoren von "Klima der Gerechtigkeit – Entwicklungspolitische Klima-Plattform der Kirchen" (EKD Westfalen) [17] in einem offenen Brief  [18]:
"Ich frage mich allerdings, ob Sie dieser Sache wirklich einen guten Dienst erweisen, wenn Sie dieses Thema damit verbinden, daß Sie sich in einer aktuellen naturwissenschaftlichen Streitfrage, nämlich in der Frage, ob es eine anthropogene Erderwärmung gibt oder nicht, einseitig auf eine Seite schlagen.
 Was werden Sie denn tun, wenn demnächst die These von der anthropogenen Erderwärmung unter dem Druck der Fakten zusammenbricht? Seit 10 Jahren hat sich die durchschnittliche Erdtemperatur bekanntlich nicht mehr erhöht, wie Sie den Daten des britischen Wetter-Dienstes Hadley – siehe http://tinyurl.com/cvnzt7 – entnehmen können, obwohl in diesem Zeitraum die CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre kontinuierlich gestiegen ist. Was werden Sie machen, wenn sich dieser Trend noch eine Zeitlang fortsetzt, wenn sogar, was durchaus möglich ist, die seit dreißig Jahren zu beobachtende Erwärmung einer globalen Abkühlung weicht?
Können Sie es wirklich riskieren, daß die Kirche ihre Glaubwürdigkeit verliert, weil sie sich in einer naturwissenschaftlichen Streitfrage auf eine Seite geschlagen hat, die sich am Ende als irrig herausstellt ?
Von Augustinus haben wir den guten Rat: "Willst du gerecht sein,  zähle nicht, sondern wäge". Ich denke, daß daraus eine strenge Verpflichtung für alle folgt, die in der Kirche Verantwortung tragen: Sie können sich nicht einfach auf einen angeblichen wissenschaftlichen Konsens berufen, wie er in Mainstream-Medien transportiert und von nach politischem Proporz- und Interessendenken zusammengesetzten Gremien wie dem IPCC vertreten wird. Sie haben statt dessen die Pflicht, sich ihr eigenes Urteil zu bilden, bevor sie an die Öffentlichkeit treten. Dazu gehört, daß sie sich vorher umfassend und nicht einseitig informieren.
Auf die Klimafrage bezogen, heißt das, daß man nicht nur die Mehrheitsmeinung, sondern auch die Meinung der vielen wissenschaftlichen Kritiker dieser Mehrheitsmeinung zur Kenntnis nimmt.
Ich verweise z.B. auf die über 600 international angesehenen Wissenschaftler, die sich in einer öffentlichen Erklärung gegen den von IPCC vorgetragenen Klima-Alarmismus wenden. Siehe: http://tinyurl.com/nyk8u7r ."

EKD: "Brot in den Tank" statt "Brot für die Welt"

Eine zunächst von der Politik betriebenen Strategie ist es, durch die Versprittung und Verbrennung von Brot-Getreide die CO2-Freisetzung zu verringern.
Dabei gibt es zwei Aspekte für die Verwendung von Brot-Getreide:
Einerseits Biosprit für Kraftfahrzeuge, andererseits Energie-Gewinnung durch Verbrennung und Vergärung.
Beides wird von der EKD nicht nur toleriert, sondern sogar aktiv propagiert, wie in Folgendem nachgewiesen wird. Daß dabei vor allem auch reine Profit-Interessen der anderen Beteiligten im Spiel sind, das scheint die EKD nicht zu stören.
Die EKD ist munter mit dabei, seit Jahren ohne Hemmungen. Das geht so weit, daß auch das "Heilige Abendmahl" in Frage gestellt wird   [19]:
"Aus der Kultursymbolik des "täglichen Brot", für das auch im VaterUnser gebeten wird, ergibt sich nach christlicher Wertvorstellung ein erheblicher ethisch-moralischer Grenzhorizont gegenüber der Getreideverbrennung. ….
Demgegenüber kann aus theologischer Sicht aber auch eine falsche Mystifizierung religiöser Symbolik wie der des Abendmahls und des täglichen Brotes hinterfragt werden. Das christliche Lebensverständnis wurzelt in der Gnade geschenkter Freiheit, aus der Befreiung von Tod und Sünde zur Gestaltung der Welt … zu kreativer Schöpfungsbebauung und Schöpfungsnutzung. Diese Freiheit steht über Grenzziehungen normativer Ordnungen… Hierzu gehört im Interesse der Schöpfungsbewahrung und zum Schutz des Weltklimas auch die kreative Nutzung der unterschiedlichen Gaben der Schöpfung — eben auch die scheinbar grenzüberschreitende, weil bisher nicht praktizierte Getreideverbrennung …" !
Dieses hat nicht irgend ein grüner Pastor aus der Provinz geschrieben, sondern Dr. Clemens Dirscherl, Geschäftsführer des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg und Agrar-Beauftragter der EKD, und zwar schon 2006 !

D i e s e  Infragestellung des Heiligen Abendmahls – ein Einzelfall ?

Nein – keineswegs, dazu gibt es zahlreiche weitere offizielle Verlautbarungen bei der EKD, zum Beispiel hier [20] :
"Zum VaterUnser, dem zentralen, gemeinsamen Gebet der Christenheit gehört der Satz: „Unser tägliches Brot gib uns heute“. Damit wird mit Rückgriff auf das Symbol des Brotes für das Lebensnotwendige gebetet…" …
"Eine weitere und noch tiefgründigere Bedeutung für den christlichen Glauben hat das Brot beim Abendmahl. … In der Abendmahls-Liturgie repräsentiert das "Brot des Lebens" diesen „Leib Christi“.
"Diese Unterschiede (Anm.: zwischen kath. & ev. Liturgie) sind aber für die theologische Beurteilung der Verbrennung von Weizen substantiell unerheblich, denn keine der theologischen Traditionen vollzieht den Umkehrschluß, demzufolge das Getreide an sich heilig wäre, weil es im Abendmahl in Form des Brotes Verwendung findet. Vielmehr wird das Brot erst durch den liturgischen Kontext zum Zeichen Gottes…..
Aus protestantischer Sicht sind deshalb weder ein magisches Verständnis noch eine Mystifizierung von Brot und Getreide angebracht. Ein nüchterner, sachbezogener, verantwortungsvoller Zugang zum Thema "Getreideverbrennung“ ist zu suchen. Es besteht deshalb trotz eines problematischen Symbol-Zusammenhangs theologisch gesehen kein begründbarer Widerspruch zwischen der hohen Wertschätzung des Lebensmittels Getreide und der Verwendung von Getreide für eine umweltverträglichere Energieversorgung. Im Sinne der christlichen Freiheit zur Weltgestaltung sind neue Verwendungsarten des Getreides durchaus legitim, so lange damit tatsächlich ein relevanter Beitrag zu den hohen ethischen Zielen der Stillung menschlicher Grundbedürfnisse, der Bewahrung der Schöpfung und des Klimaschutzes geleistet wird." … u.w.a.a.O.:
"Die Getreideverheizung ist demnach auch aus christlich-ethischen Erwägungen heraus eine legitime Verwendungs-Möglichkeit des Getreides."
Auch hier: Es handelt sich nicht um eine Randbemerkung aus der evangelischen Diaspora, sondern eine autorisierte Stellungnahme der EKD-Leitung !
Nun fühlt sich die EKD offensichtlich alleine nicht stark genug, das neue Goldene Kalb "Klimaschutz" auf den Altar zu hieven, also sucht man sich Verbündete. Was liegt näher, als sich Menschen zu suchen, die rein wirtschaftliche Profit-Interessen (EEG) haben, und damit die "erforderliche politische Durchschlagskraft" – also z.B. den Bauernverband (DBV) [21]:
"Kirchen und Bauernverband: Erneuerbare Energien stärker verwenden – Energetische Nutzung von Getreide auch ethisch zu bejahen."
Im Einzelnen ist dort zu lesen:
"Für eine stärkere Verwendung erneuerbarer Energien im Energiemix Deutschlands haben sich in einer gemeinsamen Erklärung die beiden kirchlichen Organisationen Ausschuß für den Dienst auf dem Lande (ADL) in der EKD und Katholische Landvolkbewegung (KLB) und der Deutsche Bauernverband (DBV) ausgesprochen. Es sei schöpfungsethisch vereinbar und notwendig, die Sonnenenergie mittel- und unmittelbar besser zu nutzen. Vor allem in der energetischen Nutzung der Biomasse wird eine reale Chance für verbesserten Klimaschutz und größere Unabhängigkeit von endlichen fossilen Energieträgern gesehen. Die beiden kirchlichen Organisationen ADL und KLB in Deutschland erheben auch gegen die energetische Nutzung von Getreide und anderen für die Lebensmittelerzeugung wichtigen Produkten wie Kartoffeln, Zuckerrüben und Raps keine grundsätzlichen ethischen Bedenken."
…u.w.a.a.O.:
"Da bei der energetischen Nutzung von Getreide speziell Energiegetreide angebaut sowie Abfallgetreide genutzt wird, beeinflußt diese Art der Energienutzung nicht die weltweite Ernährungssituation. Die Verantwortung für die Hungernden wird dadurch nicht geschmälert."
Das reicht ? Nein  –  noch lange nicht (a.a.O.):
"Um diese umwelt- und klimaschonende Art der regenerativen Wärmeerzeugung bundesweit zu ermöglichen, fordern ADL, KLB und DBV die Bundesregierung auf, Energie-Getreide als Regel-Brennstoff in die Erste Bundes-Immissionsschutz-Verordnung aufzunehmen."

Ein Pakt zwischen den Ideologen der EKD und den rein kommerziellen EEG-Profiteuren vom DBV – das darf man denn doch wohl getrost als eine "Unheilige Allianz" bezeichnen !?
Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß infolge des CO2-Anstieges auch die Ernte-Erträge steigen? vgl. Abb. 4 :

                           Abb. 4 : Steigende Ernten durch CO2

Erste kritische Stimmen auch innerhalb der EKD

Immerhin gibt es auch in der EKD – nach Jahren des Schweigens und Wegsehens – mittlerweile Menschen, die den Irrsinn der Versprittung von Brotgetreide kritisieren [22] :
"Am 14. Oktober 2011, anläßlich des Welternährungstags, setzte "Brot für die Welt“ mit der Übergabe von 10.000 Unterschriften ein deutliches Zeichen gegen die Produktion und Importe von Agro-Treibstoffen, die Hunger verursachen und damit die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern gefährden. Mit ihrer Unterschrift forderten die Bürger und Bürgerinnen die Bundesminister Dirk Niebel und Norbert Röttgen auf, sich im Kabinett für die Aufnahme von Sozialstandards in die Europäische Richtlinie und in die deutsche Nachhaltigkeitsverordnung für Biotreibstoffe einzusetzen. Mit verbindlichen Sozialstandards soll sichergestellt werden, daß unser Sprit nicht die Ernährungssituation in den Anbauregionen der Entwicklungsländer verschlechtert."
Eine solche Initiative kommt sehr spät, denn schon Jahre zuvor gab es ausreichende kritische Informationen zu diesem Thema [23] : "Auto-Treibstoff aus Brot-Getreide – ein Irrsinn ! Eine verdrängte Wahrheit des CO2-Wahns" :
"Und die Probleme folgten auf dem Fuße: Weil die USA weltweit der größte Mais-Produzent und -Exporteur sind, 2/3 des Weltexportes  [24], kam es innerhalb eines Jahres (2006) zu einem Exporteinbruch und einer Preis-Explosion auf dem Weltmarkt  [25]. Die Folge: Der Preis für eine Tonne Mais stieg in Mexiko innerhalb des gleichen Zeitraumes von 100 auf 250 Euro [26] , der Tortilla-Preis in Mexico-City von 40 auf 75 Cent, viele Mexikaner konnten und können ihr täglich Brot nicht mehr bezahlen, massenweise schlossen die Tortilleria’s. Mais in den Tank statt auf den Teller – der CO2 -Wahn macht es möglich.
In Mexiko kam es zu öffentlichen Protesten und Unruhen [25] [26] , Der Verzehr von Tortillas ist bereits um ein Drittel zurückgegangen [26]: "Bei den 40 Millionen armen Mexikanern lag der tägliche Konsum bei bis zu einem Kilo, doch das kann sich keiner mehr leisten … Für Mexiko ist das eine perverse Entwicklung …". 
"Ähnlich dramatisch liegen die Probleme schon jetzt in Brasilien, Nigeria, Ägypten … und mindestens einem Dutzend anderer Länder." [24]
"Mittlerweile wird weltweit so ziemlich alles zu Treibstoff verarbeitet, was eßbar ist: Mais, Weizen, Gerste, Reis, Sojabohnen, Maniok, Zuckerrohr … Tendenz steigend in Vielfalt und Masse.  Die Grundnahrungsmittel als Diesel-Rohstoff sind zum Börsen-Spekulations-Objekt geworden,  2006 stiegen die Weltmarktpreise für Mais um 100%, für Weizen um 20%." 
"Diese Preistreiberei geht munter weiter: So will die EU den Anteil der Biokraftstoffe bis 2020 auf mindestens 10 Prozent ihres Gesamtbedarfs an Treibstoffen steigern [25] Dieses alles gewinnt vor dem Hintergrund, daß 800 Millionen Menschen dieser Erde an Hunger und Unterernährung leiden (WHO), makabere Züge. Denn schon jetzt ist erkennbar, "…daß schon in naher Zukunft nicht mehr genügend Getreide für den menschlichen Verzehr zur Verfügung steht. Die Bühne ist frei für den Konflikt zwischen den 800 Millionen Autobesitzern und den weltweit 2 Milliarden Allerärmsten, die nur überleben wollen" [24]
"Für die 120-Liter-Tankfüllung eines Geländewagens muß eine Getreide-Menge versprittet werden, von der ein Mensch sich ein ganzes Jahr ernähren kann. Wird der Tank nur alle zwei Wochen neu gefüllt, so könnten von den dafür aufgewendeten Grundnahrungsmitteln 26 Menschen ein Jahr leben".
"Man kann nicht ‚zig Millionen von Menschen in der ganzen Welt haben, die täglich Hunger leiden, und gleichzeitig benutzen Europa und die USA Lebensmittel, um den Autotank zu füllen" (Victor Suarez, mex. Bauernverband ANEC, Zitat aus [26] ).
Dieses Problem ist vorhanden und täglich greifbar  – aber wo sind die Proteste der selbsternannten Klima-Schützer und Weltverbesserer?  Wo bleiben die Einwände der christlichen Kirchen, die sich sonst doch ganz gerne in so manche politische Angelegenheit einmischen? Wo sind die sonst so lauten Stimmen all‘ der Grünen, der Linken und die der anderen Protagonisten der Armen und Entrechteten? Es herrscht "Schweigen im Walde"  –  beschämtes lähmendes Schweigen ? Wie lange noch ? Wieviele Kinder müssen erst zusätzlich verhungern ?
Ist es nicht –  auch aus diesem Grunde  –  höchste Zeit, den CO2-Wahn zu überdenken ? Bevor einige Hunderte den Hitzetod der unbewiesenen Klima-Katastrophe sterben, verhungern wahrscheinlich Hunderttausende, weil wir Brot-Getreide zu Sprit pervertieren."
Der vorstehend zitierte Bericht ist schon 2007 erschienen. Mittlerweile haben sich alle diese Probleme verschärft!

Frage an die EKD:

Ist dort wirklich nicht bekannt, daß der Hunger in Afrika auch eine Folge der Produktion von Biosprit-Pflanzen durch globale Spekulanten und Konzerne ist ?   vgl. Abb. 5

     Abb. 5 : Agro-Sprit und Hunger durch europäische Landnahme in Afrika

Ein Pfarrer redet Klartext !

Trotz aller anscheinend geistiger und geistlicher Verwirrung in der EKD – es gibt auch dort immer noch Theologen, die offensichtlich in der Lage sind, Theologie und Naturwissenschaft in logischen Einklang zu bringen. Dazu gehört der Vorsitzende des Lutherischen Konvents im Rheinland, Pfarrer Reiner Vogels [27] :
"In Mexiko hat es schon Demonstrationen von Tausenden armer Menschen gegeben, die – zu Recht (!) – darüber aufgebracht waren, daß der Preis für Maismehl, das sie für ihre Tortillas benötigen, explodiert ist. Die Ärmsten dieser Erde zahlen wieder einmal die Zeche.
Ich denke, angesichts dieser offenkundigen Zusammenhänge sollten wir nicht mehr so unbefangen wie bisher die vierte Bitte des Vaterunser beten. Zumindest sollten wir mit gleicher Intensität unsere Stimme dagegen erheben, daß Lebensmittel zu Treibstoffen verarbeitet werden. Die Erzeugung von Treibstoffen für Motoren aus Getreide, das Gott wachsen läßt, damit Menschen satt werden, ist in meinen Augen eine Sünde. Auf keinen Fall kann darin die Lösung des Energieproblems unserer Zeit gesehen werden. Es darf nicht dazu kommen, daß wir in unseren Autos Getreide verbrennen und es dadurch den Armen in der Welt noch schwerer machen, ihren Hunger zu stillen. "Brot für die Welt" muß heute heißen: "Kein Getreide für Motoren!"

Und die theologische Sichtweise [28] :
"Biosprit ist Sünde : Wir Christen müssen dagegen so laut wie möglich protestieren: Biosprit ist Sünde. Und Biosprit bleibt Sünde, solange es Menschen gibt, die sich aus dem Mais, den wir als Treibstoff im Auto verbrennen (durch den Staat gezwungen!), gerne ein Brot gebacken hätten, um satt zu werden."

EU: Biosprit – Treibhausgas-Minderung ein schwerer Rechenfehler [29]

"Der wissenschaftliche Ausschuß der Europäischen Umweltagentur kritisiert in seiner aktuellen Studie die zur Zeit angewandten Bilanzierungsmethoden der EU für die Treibhausgasbilanz von Biosprit und bezeichnet sie als "schweren Rechenfehler". Für eine seriöse Treibhausgas-Bilanzierung dürfte nach Ansicht der Wissenschaftler nur angerechnet werden, wieviel an CO2 die sogenannten Energiepflanzen in ihrer Biomasse zusätzlich absorbieren, also nur der Anteil über die Menge hinaus, den die vorher dort wachsenden Felder, Wälder oder Grünland ohnehin banden. Stattdessen würden in der EU-Bilanzierungsmethode die CO2-Einsparungen durch Bindung als Biomasse doppelt angerechnet."
"Das heißt, daß die Biosprit-Produktion zusätzlich zu den Umweltschäden vor Ort in Form von Monokulturen, Pestizideintrag, Eutrophierung, etc. gar keine Treibhausgas-Minderung beim Treibstoffverbrauch bewirkt.
Im Gegenteil, die Herstellung von Biotreibstoff aus Raps, Soja, Zuckerrohr oder Palmöl führt zu mehr CO2-, CH4-, und N2O-Emissionen in der Atmosphäre als das Verbrennen von fossilem Treibstoff. Für Biodiesel liegen die Werte der CO2-Emission, selbst unter Vernachlässigung des vom wissenschaftliche Ausschuß offengelegten Rechenfehlers, bei plus 4,5 % bei Raps und 11,7 % bei Soja. Eigentlich wollte die EU den CO2-Ausstoß durch Einbinden der hoch-subventionierten Agrarindustrie bis 2020 um 20 % senken. Biosprit sollte bis dahin 35 % weniger CO2-äquivalente Emissionen verursachen als Treibstoff ohne Beimischung – der E10-Weg erweist sich aber schon jetzt als gescheitert. Bekannt wurde auch, daß die Schönrechnerei System hat. …"
Dazu schrieb die Züricher WELTWOCHE  [30] schon 2010:
"Eine neue Studie des Instituts für Europäische Umwelt-Politik (IEEP) in London hat nun die Folgen der europäischen Biosprit-Pläne abgeschätzt … Das Resultat übertrifft die schlimmsten Befürchtungen.  … führt die Biosprit-Förderung indirekt dazu, daß Flächen urbar gemacht werden, die heute noch von Buschlandschaften, Sümpfen oder Wäldern geprägt sind. Wenn aber Wälder abgeholzt, Büsche abgebrannt und Sümpfe trockengelegt werden, gelangt viel CO2 in die Atmosphäre, das vorher in Holz und Böden gespeichert war. Das IEEP schätzt, daß es jährlich 27 bis 56 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich sind, sollte die EU ihr Biosprit-Ziel umsetzen. «Das wäre gleich viel, wie wenn 12 bis 26 Millionen zusätzliche Autos auf Europas Strassen fahren würden», schreiben die Autoren der Studie. Die Ersparnisse wegen der erneuerbaren Rohstoffe sind dabei eingerechnet. Damit steigt der CO2Ausstoß beim Ersatz von fossilen Brennstoffen durch Bio-Treibstoffe um 81 – 167 %".
Vernichtend auch das Urteil des Nobelpreis-Trägers Paul Crutzen  [31] :
"Ob aus Raps, Mais oder Weizen hergestellt – in der Treibhaus-Bilanz schneidet Biosprit wegen des nötigen Düngers schlechter ab als gewöhnlicher Kraftstoff. Das hat der Atmosphären-Chemiker und Mitentdecker des Ozonlochs, Paul Crutzen, ermittelt. … Jetzt hat der Mainzer Atmosphärenchemiker und Chemienobel-Preisträger Paul Crutzen einen weiteren, schwerwiegenden  Nachteil  in der bislang als positiv geltenden Umweltbilanz von Biosprit entdeckt. Statt der globalen Erwärmung entgegenzuwirken, erhöhe das Destillat die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre, hat Crutzen ausgerechnet."

EKD-Ablaß-Handel: Tetzel im Gewand des 21.Jahrhunderts

Neuerdings geht die EKD wieder mittelalterliche Wege, wie die LVZ  [32] berichtete:
"Wenn der ökologisch orientierte Pfarrer schlechten Gewissens mit dem Auto statt mit dem Fahrrad zur Seelsorge fährt, kann er sich bald unkompliziert seiner eigenen Seelennöte entledigen: Mit einer sogenannten Klima-Kollekte sollen alle Vertreter der evangelischen Kirchen den von ihnen verursachten Ausstoß von Treibhausgasen ausgleichen können. Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider präsentierte das Projekt jetzt in Berlin."
…u.w.a.a.O.:
"Bislang fiel es den Kirchenoberen jedenfalls schwer, mit leuchtendem Klimaschutz-Vorbild voranzuschreiten: Die zurückgetretene EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann war bei ihrer Alkoholfahrt in einem VW Phaeton unterwegs. Auch katholische Würdenträger lassen sich bevorzugt in Spritschleudern kutschieren."
Und nochmals die LVZ [33] :
"Sie predigen Klimaschutz und haben doch selbst Benzin im Blut: Dies bittere Fazit gilt nach einer jetzt veröffentlichten Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) für viele Bischöfe in Deutschland. Danach sind die Dienstwagen der deutschen  Oberhirten zu 90 Prozent klimabelastende, übermotorisierte Spritfresser. Nur vier der 46 Befragten benutzten einen Dienstwagen, dessen CO2-Ausstoß unter dem seit 2008 geltenden EU-Zielwert von 140 Gramm pro Kilometer liegt, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Bei den anderen liege der Emmissionswert zwischen 20 und 60 Prozent darüber. An der freiwilligen Untersuchung beteiligten sich 80 Prozent aller befragten Kirchenoberhäupter. Nur acht machten keine Angaben, darunter auch Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofs-Konferenz."

Sowas nennt man denn wohl Heuchelei.

Kein Brot ? UN/FAO : "Dann eßt mehr Insekten!"

Hat man je gelesen, daß die UN-Organisation IPCC die Energie-Gewinnung aus Brot-Getreide verurteilt hat ? Eher im Gegenteil  [34] :
"Laut der Szenarien könnte das zukünftige globale Energiesystem eine breite Mischung von EE-Technologien beinhalten, wobei wesentliche Beiträge von Wind, Biomasse und Sonne erwartet werden."… u.w.a.a.O.: "Bioenergie wird aus Biomasse gewonnen, z. B. aus organischen Abfallprodukten oder Energiepflanzen." ….und auch Brotgetreide wie Mais läuft unter der IPCC-Agenda und der Kirchen-Firmung als Energiepflanzen!
Schon von der Königin Marie-Antoinette wird aus der Zeit der Bevölkerungs-Verelendung vor der französischen Revolution kolportiert [35] :
"Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie Brioche [Gebäck] essen.“
DAS wird nun von der FAO der UN noch übertroffen [36] :
"Ernährungs-Experten der UN propagieren neue Wege im Kampf gegen Hunger – Leckere Libellen, Grillen vom Grill, dazu geröstete Käfer oder ein Zikaden-Barbecue – steht all das auf dem Speiseplan der Zukunft? Die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) in Rom lädt jetzt dazu ein, im Westen die "Ekel-Schranke" gegen die eiweißreichen Tierchen abzubauen und mehr Aufzucht-Farmen etwa in Südostasien zu errichten." … "Weil Hunderte von Millionen Menschen weltweit hungern, kommt die FAO nach langen Forschungen auf die fast 2000 eßbaren Insektenarten auf der Erde zurück". …"Die Insekten, so zeigt sich, produzieren weniger Treibhausgase  und Ammoniak als Kühe und Schweine."
Nun könnte man ja meinen, es handele sich um einen April-Scherz – aber nein, das ist diesen Leuten ERNST! Zur Rettung des Welt-Klimas und zur Verbreitung Grüner Ideologien ist scheinbar kein Mittel absurd genug !? Wenn nicht genug Getreide da ist, weil es in den Tanks und den Heizungen der Wohlhabenden landet, dann eben Insekten statt Brot – schönen Gruß auch von Marie-Antoinette !

Soziologen: Klima-Hysterie als Ersatz-Religion

Mit der nahezu hysterisch geführten Klima-Katastrophen-Debatte beschäftigen sich mittlerweile auch die Soziologen und Psychologen.
Der Medienwissenschaftler Prof. Norbert Bolz von der FU Berlin bringt es sofort auf den Punkt [37]:
 “Moderne Wissenschaftsdebatten, etwa die um die Klimakatastrophe, erklärte Bolz, seien nichts anderes als ’civil religion’, als der aus den Kirchen ausgezogene Glaube der Massengesellschaft. In ihr walte nichts als moderner merkantiler Priesterbetrug. Sie erlaube gute Geschäfte für politische Ablaßverkäufer, die Fundraiser von Greenpeace und fülle nicht zuletzt den Opferstock Al Gores. Bolz hält ihn für den Oberpriester des gegenwärtigen Katastrophen-Kultes.“
Prof. Gerhard Schulze, Soziologe an der Uni Bamberg [38]:
“Wir haben keine Erfahrung mehr im Umgang mit wirklichen Ernstfällen. Das führt dazu, daß wir Katastrophen geradezu lustvoll herbei fantasieren. Zum Beispiel die Klima-Katastrophe, die ich für ein erstaunliches Phänomen massenhafter Verblendung halte. … Doch ausgerechnet die Naturwissenschaft, für die Skepsis konstitutiv ist, läßt keine offene Diskussion zu, sondern hält mit einem an die römische Kurie gemahnenden Dogmatismus an einem einzigen Erklärungsansatz fest…“
Der Unternehmensberater Horst E. Böttcher kommt zu dem gleichen Ergebnis [39] :
"Klimakult und CO2-Verteufelung – eine neue Religion:  Viele haben es noch nicht erkannt, aber der Klimakult mit der Verteufelung der CO2-Emmissionen hat sich zu einer neuen Religions-Bewegung entwickelt, die auf lange Sicht das Christentum ablösen dürfte. … Die Klimabewegung zur Begrenzung der CO2-Emmissionen hat alle Eigenschaften einer Religion angenommen. … Es ist ein erbarmungsloser Konformitätsdruck, der von einer postreligiösen Gesellschaft ausgeht, die ihren arbeitslos gewordenen religiösen Sensus ausleben will."
Und nochmals Prof. Bolz [40]:
"Wenn also die traditionellen, sprich christlichen Religionen, die Menschen nicht mehr ansprechen, suchen sie nach Ersatzreligionen. Und die mächtigste der gegenwärtigen Ersatzreligion ist mit Sicherheit die grüne Bewegung, das Umweltbewußtsein, was sich heute konkretisiert in der Sorge um das Weltklima. Das man da von einer Ersatzreligion reden kann, das begründe ich im wesentlichen damit, daß man hier eine katastrophische Naherwartung hat…".
Und a.a.O. zu den Tausenden Wissenschaftlern mit anderer Meinung:
"…daß man wie in Zeiten der Inquisition all diejenigen die abweichende Meinungen vertreten geradezu verfolgt … was Herr Schellnhuber vom Potsdamer Institut der deutschen Regierung auch vorgeschlagen hat, daß man die Leugnung der vom Menschen gemachten Klima-Erwärmung unter Strafe zu stellen und disziplinarisch gegen diese Leute vorzugehen hat, was ja nichts anders als die Inquisition ist." … "Wir sind in dieser Debatte mitten im Mittelalter."
Und schließlich die Politik-Wissenschaftlerin Cora Stephan zur CO2-Klima-Debatte [41] :
"Wir sind Zeuge der Entstehung einer neuen Weltreligion. Sie verspricht uns das Jüngste Gericht schon heute – es sei denn, wir unternehmen eine letzte große dramatische Anstrengung zur Rettung der Menschheit vor ihrem doch eigentlich wohlverdienten Untergang. Am besten, wie das bei Religionen üblicherweise empfohlen wird, durch tätige Buße wie Ein- und Umkehr, Demut und Selbstbeschränkung und vor allem durch Ablaßzahlungen ohne Ende. Die neue Religion gewinnt ihre Anhänger im Handumdrehen, sie stößt in eine Lücke vor, die der Niedergang der großen Kirchen und Ideologien hinterlassen hat."

F a z i t :

Die EKD propagiert und fördert mit der "CO2-Klima-Katastrophe" eine Ersatz-Religion, welche die Kirchen selbst in Bedrängnis bringen wird.

Dies alles zeigt:
Die EKD steht in festem ideologischen Verbund mit allen Grünen Agenden, was der Leitartikel-Schreiber Hans Heckel so auf den Punkt bringt [42] :

"Die EKD muß niemand mehr etwas erklären. Sie ist längst zu einer Filiale der GRÜNEN mutiert, mit einigen kräftigen roten Sprengseln, aber die gehören bei den Grünen ja ohnehin dazu."

Na denn :

Fröhliche Weihnacht – mit "Brot-Sprit für die Welt" !

                 Klaus-Eckart Puls, zu Weihnachten 2014
Q u e l l e n :
[1] M. Käßmann: Mehr als ja und amen, doch wir können die Welt verbessern; adeo, (2013), S.165 ff
[2] IPCC, 2001, TAR-02-2, Chapt. 2.7.4., Summary, S.163-164
[3] SPIEGEL-ol 06.10.2013: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/vorhersagen-im-5-ipcc-bericht-2013-kritik-am-uno-klimareport-a-926348.html ; Orig.Quelle: IPCC AR5 WGI Chapter 2  (2013/14)
[4] Prof. Roger Pielke, Klimaforscher; Univ. of Coloado, Boulder, USA
[5] EKD: Umkehr zum Leben; Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels, seit 2008 im WEB, http://www.ekd.de/download/klimawandel.pdf ; 2009 gedruckt by Gütersloher Verlagshaus
[6] Brief an Bischof Huber, EKD; PDF-Anlage anbei, sowie auch hier als Anlage: http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/klimawandel-wasserwandel-lebenswandel-die-synode-der-ekd-der-christliche-auftrag-der-klimawandel-und-die-realitaet/
[7] EKD: Umkehr zum Leben; Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels, Gütersloher Verlagshaus (2009); S.105
[8] M. Käßmann: Mehr als ja und amen, doch wir können die Welt verbessern; adeo, (2013), S.165
[9] "Klimawandel, Wasserwandel, Lebenswandel –  Die Synode der EKD, der christliche Auftrag, der Klimawandel und die Realität!"   http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/klimawandel-wasserwandel-lebenswandel-die-synode-der-ekd-der-christliche-auftrag-der-klimawandel-und-die-realitaet/ ; 09.11.2008
[10] http://www.neuepresse.de/Nachrichten/Niedersachsen/Uebersicht/Brot-fuer-die-Welt-Entwicklungslaender-leiden-unter-Klimawandel  18.11.2014
[11] http://www.kaltesonne.de/klimanews22/  10. Dezember 2014
[12] 20.06.2014; http://tinyurl.com/olpdv4g
[13]  MISEREOR-Magazin 2014; http://www.misereor.de/service/misereor-magazin-mut-zu-taten.html
[14] http://www.kaltesonne.de/klimaaktivist-toralf-staud-und-misereor-eine-unheimliche-liaison/

15 Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke: Misereor – das Magazin 2014: Kirchen, Energiewende und Klima;   http://tinyurl.com/nnhryzp

[16]  Lutherische Konvent im Rheinland; http://www.ekir.de/lutherkonvent/ueber_uns.html
[17] Dr. Ulrich Möller und Pfr. Klaus Breyer: Klima der Gerechtigkeit, Entwicklungspolitische Klima-Plattform der Kirchen, Entwicklungsdienste und Missionswerke; http://tinyurl.com/on6k8vm
[18] Brief v. 16. Januar 2009
[19] Für und Wider der Getreideverbrennung zur energetischen Nutzung. Eine Zusammenfassung der Argumente als Beitrag zu einer ethischen Urteilsbildung ; Dr. Clemens Dirscherl, Geschäftsführer des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg und Agrarbeauftragter der EKD; 07. Oktober 2005; http://www.ekd.de/aktuell/051007_getreideverbrennung.html
[20] Dr. Maren Heincke im Auftrag der Kirchenleitung: Das Für und Wider der Getreideverheizung – Eine Stellungnahme des Zentrums Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, August 2006 ;
http://www.zgv.info/cms/fileadmin/user_upload/download/news_archiv/2012_05_03_stellnahme_getreideverh.pdf ;
[21] ADL/KLB/DBV- Kirchen und Bauernverband: Erneuerbare Energien stärker verwenden; Energetische Nutzung von Getreide auch ethisch zu bejahen; 09.02.2006; http://tinyurl.com/mhrq3lz ;
[22] Die Unterschriftenaktion "Wer will schon Hunger tanken“ ; Übergabe von 10.000 Unterschriften am 14.10.2011 in Berlin; https://info.brot-fuer-die-welt.de/sites/default/files/blog-downloads/aktion_hunger-tanken.pdf
[23] Auto-Treibstoff aus Brot-Getreide – ein Irrsinn ! Eine verdrängte Wahrheit des CO2-Wahns http://www.schmanck.de/Brot.htm ; 17.05.2007
[24] Lester Braun, Sprit für die Welt, in: DER SPIEGEL, Spezial 1/2007, S. 68
[25] Ethanol treibt Agrarpreise, FTD, 07.05.2007
[26] Mexico – die Tortilla-Krise, ARD/SWR, Weltspiegel, 11.03.2007
[27] Unser tägliches Brot gib uns heute;  http://www.ekir.de/lutherkonvent/Archiv/keller07.html#5
[28] Reiner Vogels: Biosprit ist Sünde 14.04.2008;
http://www.ekir.de/lutherkonvent/Archiv/keller08.html#11
[29] Biosprit: Treibhausgas-Minderung bloß ein schwerer Rechenfehler – EU zählt CO2-Einsparungen gleich doppelt; http://www.heise.de/tp/news/Biosprit-Treibhausgasminderung-bloss-ein-schwerer-Rechenfehler-1990841.html  ; 21.09.2011
[30] WELTWOCHE Zürich;  Nr.46 (2010), S.50: Natürlicher Klimakiller
[31] FAZ, 02.10.2007: Biosprit in der Klimafalle;  Lachgas aus Rapsdiesel: Nobelpreisträger Crutzen klagt an
[32] LVZ, 03.06.2011, S.5: Ablaß-Handel mit Klima-Kollekte; … Das ist Tetzel im Gewand des 21. Jahrhunderts.
[33] LVZ, 28.11.2011, GESELLSCHASFT UND RELIGION: Benzin im Blut – viele Bischöfe fahren Spritfresser
[34] http://www.de-ipcc.de/_media/SRREN_Kernbotschaften_Web_15092011.pdf
[35] http://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Antoinette
[36] Esst mehr Insekten, NZ, 14.05.2013, S.1

37 FAZ, 20.06.2010, POLITIK, S.6, Spalte 6

38 Wirtschaftwoche, 01.12.2008, S.142

39 http://www.freiewelt.net/blog-3994/diese-neue-religion.html ;11.02.2012

40 04.02.2010 ; Interview mit Professor Norbert Bolz über die Klimareligion;

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2010/02/interview-mit-professor-norbert-bolz.html

41 Cora Stephan, Politikwissenschaftlerin: Die neue Religion ; Beim Klima-Gipfel geht es nicht um Wahrheit; Deutschland Radio, Politisches Feuilleton, 15. Dezember 2009; http://www.deutschlandradiokultur.de/die-neue-religion.1005.de.html?dram:article_id=158937

42 Preuß.Allg.Z.; 22.11.2014, S.24

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Anmerkung der EIKE-Redaktion:
Der vorstehende Beitrag ist als PDF zum Download im Anhang verfügbar, wobei die Qualität der Abbildungen besser ist als  auf der o. Webseite.
Gleichermaßen als PDF-Anhang: "Auto-Treibstoff aus Brot-Getreide – ein Irrsinn"    u n d   "Brief an EKD / Bischof Huber"
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Energiewende aus Sicht der zuständigen Institute von TU Dresden und TU Clausthal

Das Boot „Energiewende“ gerät zunehmend in schwere See und ist kurz vor dem Kentern. Allenthalben setzt sich die Erkenntnis ihres Scheiterns durch, falls nicht in letzter Sekunde noch grundlegend umgesteuert wird. Medienberichte, Statements von Politikern und (gelegentlich/nebenbei) sogar in Talk-Shows, in denen die offenbar unüberwindbaren Probleme der Energiewende allmählich zur Sprache kommen, werden häufiger.

In diesen medialen Verlautbarungen wird freilich stets übersehen oder verdrängt, dass die allein maßgebenden technisch-naturwissenschaftlichen und volkswirtschaftlichen Grundgesetze von Beginn der Energiewende an bis heute ein extrem vernachlässigtes Stiefkind waren. Politisches Wunschdenken setzte sich in einem Land mit hoher technischer Intelligenz unbeeindruckt über alle technischen Regeln und Naturgesetze hinweg. Dies ist die eigentliche Ursache der nunmehr wohl unüberwindbaren Energiewende-Probleme: Wasser fließt nicht den Berg hinauf, weil die Politik es so beschlossen hat. Physik wurde durch Politik ersetzt, das kann niemals gut gehen.

Inzwischen beginnen endlich auch die zuständigen Fachleute Sachkritik auf Basis ihrer beruflichen Expertise unüberhörbar in die Öffentlichkeit zu tragen. Eines der ersten Beispiele dafür war ein Vortrag von Prof. Hans-Werner Sinn (ifo-Institut für Wirtschaftsforschung), den er vor großem, auch politischen Publikum in der Münchner Maximilians-Universität unter dem Titel „Energiewende ins Nichts“ hielt (hier). Sein Vortrag wurde von den Medien totgeschwiegen und von der Politik ignoriert.

Nun kommt endlich auch die Technik hinzu, hier die Institute „Energietechnik“ der TU Dresden sowie „Energieverfahrenstechnik und Brennstofftechnik“ der TU Clausthal. Die von diesen beiden Instituten erarbeitete detaillierte technische Analyse der Energiewende ist in einer Schrift und zusätzlich in einer begutachteten wissenschaftlichen Veröffentlichung zusammengefasst. Die institutsinterne Schrift wurde bereits 2012 als freies Download des Lehrstuhls von Prof. Michael Beckmann (Tu-Dresden) zur Verfügung gestellt (2012, Nr. 177, hier) und wurde im Energieteil der Fachzeitschrift Wasser und Abfall 7-8 (2012) veröffentlicht. Das Download des Lehrstuhls ist hier als pdf beigefügt (die englischsprachliche Fachveröffentlichung kann aus verlagsrechtlichen Gründen leider nicht weitergegeben werden). Der Titel der Institutsschrift lautet:

Perspektiven für eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien"

Autoren: Prof. Dr.-Ing. Michael Beckmann und Dipl.-Wi.-Ing. Christopher Pieper von der TU-Dresden sowie Prof. Dr.-Ing. Reinhard Scholz und Dipl.-Math. Marc Muster von der TU-Clausthal.

EIKE dankt den Autoren ganz herzlich für ihre freundliche Genehmigung ihre Schrift auf seiner Webseite zu veröffentlichen.

Die zugehörige wissenschaftliche Veröffentlichung lautet: Scholz, R., Beckmann, M., Pieper, Chr., Muster, M., and Weber, R.: Considerations on providing the energy needs using exclusively renewable sources: Energiewende in Germany, Renewable and Sustainable Energy Reviews, 35, 100-125, 2014

Die auch für die weitere Öffentlichkeit vorgesehene Schrift vermeidet mathematische Formeln. Alle geschilderten und mit Hilfe zahlreicher Grafiken erläuterten Zusammenhänge sind daher allgemeinverständlich. Sie bedürfen dennoch eigener Erarbeitung, wobei die auf einer höheren Schule erworbenen Kenntnisse in Naturkunde und Technik ausreichen. Anders als mit eigenem Kenntniserwerb ist Verständnis über den Komplex „Energiewende“ nicht möglich. Ideologische Schlagworte sind nicht zielstellend, denn die unabdingbaren Zusammenhänge sind eben nicht mit simplen, unverstandenen Behauptungen oder gar ideologischem Glauben an technische "Wundertüten" zu erfassen.

Es bleibt zu hoffen, dass nun endlich Politiker (die meisten von ihnen haben Abitur) und vor allem auch die Medien beginnen sich über die für die Zukunft unseres Landes entscheidenden technischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge der Energiewende zu informieren und Gedanken zu machen. Mit den bislang geübten Medienberichten oder TV-Interviews, in denen ausschließlich politisch oder ideologisch motivierte Befürworter der Energiewende zu Wort kamen und physikalisch/technische Grundgegebenheiten einfach ausgeklammert wurden, muss es ein Ende haben. Die stetig ansteigenden Stromkosten, das stille Abwandern stromintensiver Industrien (Aluminium, Kupfer, Stahl, Chemie) ins Ausland, der damit verbundene Verlust hochwertiger Arbeitsplätze, die zunehmende Schädigung unserer unverzichtbaren fossilen Kraftwerke infolge der in ihrer Auslegung nicht vorgesehenen Lastwechsel (verursacht durch Sonnen- und Windstrom-Fluktuation, hier) und schließlich die sinkende Versorgungssicherheit mit Strom erfordern es.

Jeder politisch Verantwortliche und jeder Medien-Redakteur, der zum Thema Energiewende berichtet oder Gäste ins Radio- oder TV-Studio einlädt, muss es im Prinzip als seine staatsbürgerliche Pflicht ansehen sich erst einmal sorgsam zu informieren um selber korrekt informieren zu können. Dazu ist die hier besprochene Institutsschrift bestens geeignet. Anderenfalls ist er lediglich Advokat einer unverstandenen politischen Aktion, die zunehmend unsere industrielle Basis, unseren Wohlstand und unsere Natur (Windräder) schädigt. Wir wollen mit diesem EIKE-Beitrag zur weiteren Verbreitung korrekter sachbezogener Information in der Öffentlichkeit beitragen. Es darf später niemandem erlaubt sein zu sagen "Wir haben es nicht gewusst".

Der Wille ihre fachliche Stimmen zu erheben, um Öffentlichkeit und Politik über die technischen Grundlagen und Probleme der Energiewende aufzuklären (nicht zu beeinflussen), geht inzwischen deutlich aus dem kraftwerkstechnischen Kolloquium des Instituts für Energietechnik der TU Dresden am 14./15. Oktober 2014 hervor, dessen Plenarveranstaltung am ersten Tag auf die europäische Energiewende und die anthropogene Klimaerwärmungshypothese kritisch einging. Der Presseprecher von EIKE war hierzu mit seinem Vortrag "Anthropogene Erderwärmung oder natürliche Klimafluktuation" eingeladen (Tagungsprogramm ebenfalls als pdf).

Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke

EIKE – Pressesprecher

 

Nachtrag

zahlreiche Kommentatoren haben an der Institutsschrift kritisiert, dass sie nicht auf die exorbitanten Kosten der Energiewende eingegangen sei. Nun war dies ersichtlich nicht der Zeck der "Übung", es ging nur ums technische. Was die Kommentatoren nicht wissen können, denn das englische paper konnten wir aus rechtlichen Gründen nicht zum herunterladen freigeben: In diesem paper steht in der Zusammenfassung der aufschlussreiche Satz

A thorough analysis “from the cradle to the grave” of the considered energy technologies has to be carried out to estimate energy return on energy investment factors for various energy technology options considered.

womit (zwar indirekt aber dennoch überdeutlich) die Kostenproblematik bzw. der Sinn/Unsinn der Energiewende-Aktion angesprochen ist. Ein zuvor gebrachter EIKE-Beitrag über den Erntefaktor gehört somit im Grunde zu dieser  News (hier) – danke für diesen Hinweis an Herrn Dr. Ruprecht. Es ist tatsächlich schade, dass die enorm wichtige Anmerkung des englischsprachigen papers nicht in der deutschen Version aufzufinden ist. Ich werde Herrn Beckmann darauf aufmerksam machen, zumindest diesen Hinweis auf den Erntefaktor in einer evtl. überarbeiteten deutschen Version zu berücksichtigen.

 

 

 

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