Neues Buch zur Energiewende – „Mehr Energie wagen – Plädoyer für eine erfolgreiche Energiewende“

Am besten illustriert dieser Versuch, auch dem Schlechten noch etwas Gutes abzugewinnen, schon der Titel. In Anlehnung an Willy Brandts erste Rede als frisch gewählter Bundeskanzler mit dem Satz:“ Mehr Demokratie wagen“ wurde der Titel gewählt „Mehr Energie wagen“. Dass Willy Brandt mit diesem, nicht nur von seinen Anhängern umjubelten Satz, keineswegs die Einführung der direkten Demokratie meinte, sondern in erster Linie den Einfluss der Verwaltung vergrößern und die Staatsquote hochfahren wollte und auch  fuhr, erschloss sich – wie auch der Rezensent zähneknirschend und tief bereuend, zugeben muss- den betroffenen deutschen Zahlern erst später.
Doch anders als vermutlich Willy Brandt, meint der Autor es ehrlich, zumindest dahingehend, dass er viele alternative Quellen der Energieerzeugung detailliert auf ihre Stärken und Schwächen untersucht und Handlungsanweisungen für die Politik vorgibt, die durchaus rational sind. Titel und Untertitel „Mehr Energie wagen“ und „Plädoyer für eine erfolgreiche Energiewende“ lassen zunächst ein „Pro-Buch“ vermuten. Lediglich das auf dem Cover dargestellte brennende Windrad passt nicht zu dieser Schublade.
Den scheinbaren Widerspruch versucht Patzner wird im Buch aufzulösen. Patzner nimmt eindeutig Stellung zum Konzept der bundesdeutschen Energiewende, da lässt er praktisch kein gutes Haar dran. Er findet aber eine ganze Reihe von Gründen, die eine Energiewende ratsam erscheinen lassen. Ob die zutreffend sind oder nicht, darüber kann oder sollte man sogar streiten. Sein Grundtenor lautet demnach: Energiewende ja – aber richtig. Eine Vorgehensweise, die man gutheißen kann, wenn man davon überzeugt ist, dass „es sooo nicht weitergehen kann“. Eine Überzeugung, der sich der Rezensent nicht anschließen kann, aber die von vielen auch in der Sache kompetenten Leuten durchaus geteilt wird.
Die meisten „contra-Bücher“ erläutern mehr oder weniger ausführlich die technischen Unzulänglichkeiten der Energiewende, die ordnungspolitischen Fehler, die ökologischen Folgen oder die höchst fragliche Begründung der Energiewende, nämlich die angebliche CO2-indizierte Klimaänderung.
Erweitert werden im vorliegenden Buch diese Themen durch einen Ausflug in die ideologischen und politischen Auseinandersetzungen der letzten 50 Jahre. Patzner beginnt bei den Ideen der sog. „68er“ und endet bei der durch die opulenten Segnungen des Erneuerbaren Energiegesetzes entfachten Gier, sich an der Energiewende zu bereichern.
Für Patzner ist die Energiewende nichts anderes als ein Vehikel der in den 1968er Jahren lautstark vernehmbaren „Systemüberwinder“, die im Zuge ihres „Marsches durch die Institutionen“ endlich einen Hebel gefunden haben, die ungeliebten Energieriesen in die Knie zu zwingen. „Strukturwandel in der Energieerzeugung“ oder „dezentrale Energieerzeugung“ ist genauso untauglich wie „dezentrale Automobilherstellung“. Schon Mao-Tse-Tung ist mit seinen dezentralen Stahlkochern gescheitert.
Kombiniert wird diese ideologische Grundströmung mit den Drohkulissen einer angeblichen Klimakatastrophe, einem undefinierten Naturschutz, Antiatomhysterie und religiösen Leerräumen.
Patzner mutmaßt allerdings, dass es die Ideologen bei der Energiewende allein nicht belassen werden. Er verweist auf Traktate von leider sehr einflussreichen Instituten, die die gesamte „industrielle Zivilisation“ über Bord werfen wollen. Patzner befürchtet hinter diesem Geflecht von Ideologen, militanten Umweltschützern, Atomgegnern und Profiteuren die „brisante Mischung“ für eine drohende Ökodiktatur und mahnt zur Wachsamkeit. Die Politik scheint nicht mehr in der Lage zu sein, diesen Kräften Herr zu werden.
Als Ingenieur will er diese Dinge nur anreißen und schlägt vor, dass unabhängige Wissenschaftler sich intensiver mit dieser doch erschreckenden Entwicklung beschäftigen mögen.
Statt einer angeblichen Klimakatastrophe gibt es laut Patzner zahlreiche ernstere globale Bedrohungen und kommt zu dem verblüffenden Ergebnis, dass die meisten dieser Gefahren mit dem Einsatz von mehr Energie klar abwendbar seien. Ja, im Gegensatz zu den Umweltbewegten aller Parteien sogar Voraussetzung für ihr Gelingen ist. Im Gegensatz zu der Forderung, den globalen Energieverbrauch auf dem heutigen Niveau einzufrieren bzw. sogar zu senken, müssen wir „mehr Energie wagen“. Alles andere führe in die globale Katastrophe. Der Zugang zu billiger (nicht „bezahlbare“ Energie, bezahlbar ist ein Rolls Royce auch, für den der das Geld dafür hat) Energie ist die Voraussetzung jeglichen Wohlstands und dieser wieder für eine intakte Umwelt und die Vermeidung von Kriegen.
Ein weiteres Thema sind die globalen Interessenlagen, geprägt von Billionenumsätzen und nationalen Reichtümern, die jede „Energiewende“ gleich welcher Art, bereits im Keim zu ersticken versuchen.
Patzner legt dar, wenn auch nicht sehr überzeugend, dass mit den derzeitigen technischen Möglichkeiten eine Energiewende – wenn auch beschränkt – möglich sei. Die Ausführungen stehen unter der hypothetischen Prämisse der Richtigkeit der CO2 – bedingten Klimaänderung. Mit Windenergie oder mit Photovoltaik geht es ganz sicher nicht. Patzner stellt mehrere andere Technologien vor.
Den Schlüssel zu einer allseits befriedigenden Energiewende sieht Patzner in einer Intensivierung der Forschung und beklagt, dass die in Deutschland behindert würde.
Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch bzw. eine Pflichtlektüre für alle, die sich mit dem Thema der Energiewende auseinandersetzen wollen, und an die Notwendigkeit eines „Energiemixes“ glauben, also vor allem für Entscheidungsträger in der Politik, für Bürgermeister, Landräte und Ministerpräsidenten. Patzner versucht, den Blick über den Tellerrand zu lenken und stellt die Energiefrage in einen größeren Kontext globaler Probleme.
Buchtitel: „Mehr Energie wagen – Plädoyer für eine erfolgreiche Energiewende“
Autor: Norbert Patzner
Vorwort: Enoch zu Guttenberg
Verlag: Wittgenstein-Verlag, ISBN-Nr. 978-3-944354-28-6




Hysterie um globale Erwärmung zerreißt die Welt

Institutionen wie die Vereinten Nationen und die Europäische Union haben starken Druck ausgeübt, um Mitgliedsstaaten davon zu überzeugen, ihre Kohle-, Erdgas- und Ölvorräte in der Erde zu lassen im Namen des Klimas. Aber nach 18 Jahren ohne globale Erwärmung und wegen großer ökonomischer und sozialer Vorteile in vielen Ländern durch den Gebrauch fossiler Treibstoffe ziehen einige Regierungen einen Schlussstrich.
Von der Pazifikküste bis nach Europa verkünden Länder ihre Opposition zu weit reichenden Plänen, gegen die globale Erwärmung vorzugehen durch die Vermeidung fossiler Treibstoffe und der Verwendung kostspieliger, unzuverlässiger grüner Energie.

Schlachtfeld Europa

In Europa bildet sich ein neuer Eiserner Vorhang zwischen Westeuropäern und Osteuropäern darüber, was man hinsichtlich der globalen Erwärmung unternehmen sollte. Sechs mittel- und osteuropäische Länder haben sich gegen die EU-Pläne zur globalen Erwärmung ausgesprochen.
Den EU-Plänen zufolge wird festgelegt, dass Treibhausgasemissionen „40 Prozent niedriger liegen sollten, der Marktanteil erneuerbarer Energie bei 27 Prozent liegen und die Energieeffizienz sich um 30% verbessern sollte“, schreibt der EU Obsever.
Natürlich im Angesicht des russischen Hebels bzgl. Öl- und Erdgasimporten nach Europa haben sechs ehemalige Satellitenstaaten der Sowjetunion massiv gegen die Versuche der EU Einspruch erhoben, sie abhängiger von Energielieferungen von Wladimir Putin zu machen. Die sechs Länder sind Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Polen, Bulgarien und Rumänien.
Die sechs Länder fordern ein Klimaabkommen, dass „die unterschiedlichen Bedürfnisse und Umstände“ berücksichtigt. Die Länder haben frühere Versuche der EU zurückgewiesen, den Mitgliedsländern bindende Klimaziele vorzuschreiben.
Was diese sechs Länder gemeinsam haben, außer dass sie Jahrzehnte lang Geiseln des Totalitarismus waren, ist dass sie alle die Entwicklung fossiler Treibstoffe wie Kohle und Erdgas vorantreiben, von denen sie abhängig sind, um den Bürgern bezahlbaren Strom zur Verfügung zu stellen. Die Wirtschaft Polens wurde durch das teure russische Gas so stark behindert, dass die polnische Premierministerin versprochen hat, gegen jede Entscheidung der EU ihr Veto einzulegen, die zu höheren Energiepreisen für die polnische Bürger führen. „Die Polen werden nicht schlechter gestellt, wenn es um Strompreise geht“, sagte Premierministerin Ewa Kopacz.
Aber diese sechs Länder stehen in Opposition zu einer Gruppe von 13 westlichen und nördlichen EU-Mitgliedsstaaten, genannt die Green Growth Group, die aggressiv die Prämisse vorantreiben, die fossilen Treibstoffe im Boden zu lassen. …

Abbott gegen Obama

Präsident Obama hat danach getrachtet, die G20 als Plattform für Klimapolitik zu nutzen. Aber der australische Premierminister Tony Abbott wollte da nicht mitspielen und bildet gerade eine Koalition gegen Obamas Bemühungen, dessen Klimaagenda auf die globale Bühne zu hieven.
Abbotts konservative Regierungskoalition hat einen großen Erdrutsch-Sieg im vorigen Jahr eingefahren mit seiner Opposition zur Kohlenstoffsteuer des Landes, die für steigende Energiekosten und Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht wurde. Die Regierung Abbott erntete auch Verachtung von UN-Delegierten, weil er die letzte große internationale Klimakonferenz nicht ernst genommen hatte.
Seine jüngste Aktion bestand darin, den Bemühungen der Obama-Administration einen Riegel vorzuschieben, die G20 als Plattform für Klimapolitik zu nutzen. Dazu bildet Abbott eine Anti-Obama-Koalition unter den Ländern des Commonwealth. Der kanadische Premierminister Stephen Harper hat bereits seine Unterstützung für Abbott angekündigt (hier).
Australien führt gegenwärtig den Vorsitz bei den G20 und möchte die Gruppe dazu bringen, den freien Handel voranzubringen (hier) und nicht eine Politik, die den Handel behindert in Gestalt immer neuer Vorschriften und exportfähige natürliche Ressourcen im Boden zu lassen.
Full post
Link: http://www.thegwpf.com/global-warming-hysteria-is-tearing-the-world-apart/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Teures Wunschdenken

Wenn es um Energiepolitik geht, hat unsere Energieministerin Doris Leuthard (CVP) eine flexible Meinung. Vor zehn Jahren plädierte sie noch für Atomstrom (Weltwoche Nr. 34/2014), nach Fukushima war über Nacht alles anders. Heute redet sie am liebsten nicht mehr über das Thema. Erst kürzlich schrieb Leuthard in der Westschweizer Zeitung Le Temps einen Artikel zur menschengemachten Klimaerwärmung. Leuthard plädiert für eine Reduktion des CO2-Ausstosses.
Eine CO2-Reduktion sei nur zu erreichen, wenn man den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziere. Das wiederum rufe nach drastischen Massnahmen: der Beschränkung des Energieverbrauchs pro Kubikmeter Wohnraum etwa, der Begrenzung des Energie­verbrauchs pro Einwohner – und nach dem Ausbau der inländischen Stromproduktion. Spätestens hier ist Stirnrunzeln angesagt. Kommen nicht fast vierzig Prozent unseres Stroms – vertraglich gesicherte Bezüge aus französischen AKW nicht mit eingerechnet – aus Kernkraftwerken? Wie ist das nun genau mit dem Atomausstieg?
Seit einem Jahr arbeitet der Nationalrat an der bundesrätlichen «Energiestrategie 2050», die in der Wintersession traktandiert ist. Anfang nächstes Jahr geht das Geschäft in den Ständerat. Wichtige Weichen werden gestellt. Zur Debatte steht ein Paket mit zehn revidierten Gesetzen. Angesichts der politischen Grosswetterlage ist zu befürchten, dass das Parlament die Strategie in den wesentlichen Teilen gutheissen wird. Das eingangs erwähnte, unlösbare Dilemma zwischen CO2 und Atom wird man dabei nach Leuthards Vorbild tunlichst ignorieren. Ein Winkelried, der sich für diese unbequeme Wahrheit eine Bresche schlagen würde, ist leider nicht in Sicht.

Man mag einwenden, der Strom müsse halt künftig «ökologisch», mit Sonne, Wind und Biomasse, erzeugt werden. Wie realistisch ­diese Option ist, zeigt ein Blick nach Deutschland, wo die sogenannte Energiewende seit über zehn Jahren im Gang ist und bislang mit über hundert Milliarden Euro subventioniert wurde.

Dazu ist festzuhalten, dass der Anteil des Atomstroms in Deutschland vor dem Ausstiegsentscheid mit 22 Prozent markant tiefer lag. Doch obwohl bislang nur die ältesten AKW stillgelegt wurden, konnte der CO2-Ausstoss Deutschlands nicht gesenkt werden. Wegen der tageszeit- und witterungsbedingten massiven Produktionsschwankungen und der gewaltigen Differenz zwischen Sommer und Winter erwiesen sich Wind und Sonne schlicht und einfach als untaugliche Stromlieferanten. Das Defizit wird am Ende mit Kohle gedeckt.

Alle zwei Monate ein neues AKW in China

Tatsächlich ist der Atomausstieg nur in ganz wenigen Ländern ernsthaft ein Thema. In den meisten Industrieländern, von Frankreich über Grossbritannien, Finnland, Tschechien, Russland bis zu den USA, befinden sich neue Kernkraftwerke im Bau. Schwellenländer setzen massiv auf diese Option. In China zum Beispiel befinden sich zurzeit 28 AKW im Bau, durchschnittlich alle zwei Monate geht ein neues Kernkraftwerk ans Netz.

Der Grund ist simpel: Die Kernenergie ist allen Vorurteilen zum Trotz sicher, günstig und umweltfreundlich. Kraftwerke der vierten Generation, an denen China intensiv forscht, schaffen lange strahlende Abfälle aus der Welt.

Gemäss der bundesrätlichen Energiestrategie soll bis 2050 die Stromproduktion aus Wasserkraft um zehn Prozent gesteigert werden, diejenige aus Sonne, Geothermie, Wind, Biomasse gar um das Siebzigfache. Weil sich mittlerweile trotz steigender Konsumentenpreise nicht einmal die relativ günstige Wasserkraft mehr rechnet – die Weltwoche erklärte dieses «grüne Paradox» in der Nr. 41/2013 –, wäre das nur mit milliardenschweren Subventionen denkbar.

Alternative Kraftwerke erfordern neue Stromnetze und gigantische Speicher, was die Kosten zusätzlich massiv in die Höhe treibt. Doch selbst wenn das Plansoll erreicht würde, reichte es bei weitem nicht aus, um die Lücke des Atomstroms zu schliessen.

Deshalb soll gespart werden. Trotz wachsender Wirtschaft und Bevölkerung soll der Energieverbrauch innert vierzig Jahren halbiert werden. Der Stromverbrauch soll – bei gleichzeitigem Ersatz von Erdöl und Erdgas durch Elektrizität – um zehn Prozent sinken. In der Theorie ist alles möglich. Tatsache ist: Obwohl das Energiesparen seit vier Jahrzehnten über alle Kanäle propagiert wird und obwohl der Konsum gemäss Plansoll schon lange sinken müsste, ist er in Wirklichkeit stetig gestiegen. Konkret stieg der Gesamtenergiebedarf letztes Jahr um 2,5 Prozent, beim Strom betrug die Zunahme 0,6 Prozent. Lediglich in Krisenzeiten sinkt der Bedarf jeweils leicht, doch bislang hat noch niemand ernsthaft die Forderung aufgestellt, zwecks Energiesparens eine Rezession herbeizuführen.
Wissenschaftler der ETH haben errechnet, dass die Energiestrategie technisch durchführbar ist. Auf dem Papier ist alles möglich – aber zu welchem Preis? Und mit welchen Folgen für die Verbraucher, die Wirtschaft und die Umwelt? Es hat den Anschein, dass diejenigen das Absurde der «Energiestrategie 2050» leichter erkennen, die nicht an einer Universität studiert haben (sie vertrauen eher dem gesunden Menschenverstand). Und selbstverständlich ­alle, die nicht vom Staat gefördert werden (sie müssen die Zeche bezahlen).

Die deutschen Konsumenten zahlten letztes Jahr rund 21 Milliarden Euro für Ökostrom – und bekamen dafür Energie im Wert von zwei Milliarden Euro. Man kann im Moment nur beten, dass die Schweiz diesen Wahnsinn nicht wiederholt.

Lukas Weber ist Elektroingenieur ETH und hat zum Thema Energieverbrauch promoviert. Er arbeitete beim Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) und publiziert über Energiefragen.
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Anmerkung EIKE-Redaktion :
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich:
© Die Weltwoche; 09.10.2014; Ausgabe-Nr. 41; Seite 45   /   http://www.weltwoche.ch/
EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.
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PDF zum Download unten
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Welche Blüten der Subventions-Wahn bei "Grünen Energien" nicht nur in Deutschland, sondern auch anderswo treibt, das ist z.B. auch hier in der WELTWOCHE zu lesen:

Das Solardebakel von Calasparra

Von Alex Baur
Für 180 Millionen Franken liessen Schweizer Stromversorger das Solarkraftwerk Puerto Errado nahe dem ­spanischen Murcia bauen. Bei ihrem Meisterwerk unterschätzten sie die Launen der spanischen Sonne und Politiker. Ein Augenschein vor Ort.
http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2014-10/das-solardebakel-von-calasparra-die-weltwoche-ausgabe-102014.html
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Über die Illusion, 80-100 des Stroms über alternative Energien erzeugen zu können

Durch das volatile Verhalten von Wind- und Solarstrom ist schon häufig auf die Notwendigkeit von Stromspeichern zum Gelingen der Energiewende 2010/2011 hingewiesen worden, ohne jedoch eine exakte Beschreibung von Anzahl und Zeitpunkt zu benennen.
H.-W. Sinn errechnete erstmals für einen ausschließlichen Einsatz von Wind- und Solarstrom die erforderliche Anzahl von Speichern auf der Basis des im Jahre 2011 und 2013 erzeugten volatilen Wind- und Solarstroms, um diesen „Zappelstrom“ überhaupt nutzen zu können.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob bei der im Rahmen der Energiewende  vorgesehenen umfangreichen Installation von Wind- und Solarstrom bei deren volatilem Verhalten die Ziele dieser Energiewende wie Anhebung der Stromerzeugung über alternative Energien auf mindestens 80% überhaupt bzw. unter welchen Vorraussetzungen erreicht werden können. Gleichzeitig stellt sich die Frage  nach der gesicherten Stromerzeugung.
Die Ausarbeitung dieser Fragen führte zu folgenden Ergebnissen:
1. In naher Zukunft wird bei zunehmender Stromerzeugung über Wind und Solar die Netzkapazität überschritten.
2. Ab 2019-  also in 5 Jahren-   übersteigt das Stromangebot über Wind + Solar  sowie „Sonstige (Biomasse, Wasser, etc.)“ zunehmend den Strombedarf.
3. Um eine Stilllegung der Wind- und Solaranlagen zu vermeiden, müssen ab dem Jahre 2019 zunehmend Stromspeicher zur Verfügung stehen: 
2030       2040           2050
-zu speichernde Strommengen
(GWh/Tag)            119              260          268 
– Anzahl Speicher für das tägliche
Auffangen des Überschussstroms
(Basis Goldisthalspeicher)   (n)              14,2              31           31,9
4. Goldisthal ist das größte Pumpspeicherwerk Deutschlands, wurde in 11 Jahren erbaut und hat eine Leistung von 1 GW, die es jeweils für ca. 8 h leisten kann. Damit kann es ca. 8 GWh liefern. Dann ist es leer.
5. Diese zu speichernden Strommengen sind Mindestmengen und beziehen sich auf den jeweils höchsten Strombedarf, da unterhalb des höchsten Strombedarfes durch die Überlagerung von stochastisch anfallender Stromerzeugung über Wind und Solar und stochastischem Strombedarf eine Quantifizierung der Überschussstrommenge nur schwer möglich ist.
Wie aber bereits die Gegenwart zeigt, sind diese im Bereich der stochastischen Überlagerung anfallenden Überschussstrommengen beträchtlich.
6. Um eine 14-tägige Windflaute mit wenig Sonnenschein im Winter überbrücken zu können, müssten in den Jahren 2030 bis 2050 folgende Strommengen über Erdgas oder im Vorraus zu füllende Stromspeicher abgedeckt werden ( die Energiewende 2010/2011 sieht eine ausschließliche Stromerzeugung nur noch über alternative Energien und Erdgas vor): 
bis Jahr2030    2040    2050
–    über Erdgas abzudeckende Strommenge (GWh) 6350   7291    7493
–    erforderliche Anzahl von im Voraus zu
füllender Speicher (Goldisthal- Größe)        (n)     756      868      892
 
7. Wenn diese Pumpspeicherwerke weder in Deutschland noch im Ausland ab 2019  zur Verfügung stehen – wovon auszugehen ist – müssen die Wind- und Solaranlagen ab 2019 vermehrt still gesetzt werden und es ist eine nur geringe Stromerzeugung über alternative Energien möglich:
2050
-Anteil Stromerzeugung über alternative
Energien ( Wind + Solar +
„Sonstige“)                             (%)                           38,3
-nur über Wind und Solar       (%)                                 14,7
Dies ist eine erschreckende Abweichung von der Zielvorstellung von „mindestens 80%“.
8. Sollten bis 2050 ausreichend Stromspeicher zur Verfügung stehen, könnte der CO2- Gehalt der Atmosphäre von 0,039% ausgehend durch die deutsche Energiewende um 0,000 008% vermindert werden.
Sollte eine ausreichende Stromspeicherung nicht zur Verfügung stehen, kann der CO2-Gehalt nur noch um 0,000 0038% abgebaut werden- ein kaum messbarer Betrag.
Diese nicht bezahlbare Energiewende zur Absenkung des CO2-Gehaltes ist zudem vor dem Hintergrund zu sehen, dass aus thermodynamischen Gründen CO2 die Atmosphäre kühlen muß und nicht erwärmen kann. Fakt ist, dass die Temperatur seit der kleinen Eiszeit im 19.Jahrhundert ansteigt auch ohne anthropogenen CO2-Ausstoß und das seit fast 18 Jahren kein weiterer Temperaturanstieg trotz  zunehmender CO2-Konzentration stattfindet. 
9. Andere Speicherverfahren wie Batterien, Druckluftspeicher, CH4-Herstellung (Sabatier-Verfahren) sowie H2-Herstellung zur Aufnahme von Strom aus alternativen Verfahren scheitern am Wirkungsgrad sowie an den Kosten.
Der im September 2014 in Betrieb genommene größte deutsche Batteriespeicher hat eine Leistung von 0,005 GW und kostet 6 Millionen € (1.2 Milliarden €/GW).
10. Es ist geradezu absurd, wenn zur Zeit die für das Gelingen dieser Energiewende unabdingbaren Pumpspeicherwerke vermehrt geschlossen werden müssen durch die Einspeisung eines durch das EEG kostenfreien und bevorzugt abzunehmenden Stroms aus alternativen Energien, der zwangsläufig auch zur Schließung aller anderen Stromerzeugungsverfahren führen muss.
11. Stromausfälle der Vergangenheit  haben gezeigt, dass zu ihrer Vermeidung den Netzbetreibern nur Sekunden verbleiben, um gegenzusteuern. Diese Gegensteuerung ist nur über die kinetische Energie der rotierenden Massen der Turbinen und Generatoren konventioneller Kraftwerke möglich.
Dies setzt voraus, dass bei zunehmendem Anteil von Wind- und Solarstrom im Stromangebot eine kritische Grenze für konventionelle Kraftwerke von rund 28 GW nicht unterschritten werden darf.
Selbst Gaskraftwerke sind zur Gegensteuerung nicht geeignet, da sie Minuten bis zur Abgabe einer nennenswerten Leistung benötigen.  Auch diese Aussage belegt, dass eine Erzeugung von mindestens 80% des       Stroms über alternative Energien im Sinne einer gesicherten Stromerzeugung nicht darstellbar ist. 
12. Durch das volatile Verhalten der Stromerzeuger Wind und Solar müssen die Stromnetze bis zum Jahre 2050 mindestens um den Faktor 2,5 größer ausgelegt werden. Ohne Stromspeicherung steigt dieser Faktor um Größenordnungen.
Diese gewaltige Erweiterung schließt nicht die dezentrale Stromerzeugung durch die alternativen Energien und deren Transport zu den Netzknotenpunkten ein, von wo der Strom zu den Verbrauchszentren geleitet werden muß.           
13. Die im Jahre 2014 festgelegten Änderungen der Energiewende 2010 / 2011, die einschneidende Auswirkungen haben werden, bedürfen einer gesonderten Betrachtung.
Dr.Ing. Erhard Beppler EIKE

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Die Vergangenheit ist der Schlüssel zur Zukunft: Temperaturhistorie der letzten 10.000 Jahre

Die Veränderung von Sauerstoff-Isotopen in Eiskernen ist eine Maßzahl für Temperatur-Fluktuationen. Der meiste atmosphärische Sauerstoff besteht aus 16O, aber ein kleiner Teil enthält 18O, ein Sauerstoff-Isotop, das um Einiges schwerer ist. Wenn Wasserdampf (H2O) aus der Atmosphäre als Schnee kondensiert, enthält es ein Mischungsverhältnis von 16O/18O (δ18O), welches die Temperatur zu jener Zeit reflektiert. Wenn der Schnee auf einen Gletscher fällt und zu Eis wird, verbleibt ein isotopischer ,Fingerabdruck‘ der Temperaturbedingungen zum Zeitpunkt der Kondensation. Messungen des 16O/18O-Verhältnisses in tausende Jahre altem Gletschereis erlauben Temperatur-Rekonstruktionen aus der Vergangenheit. Tausende beschleunigende Messungen von δ18O aus dem grönländischen GISP2-Eiskern durch Stuiver und Grootes an der University of Washington können verwendet werden, um Temperaturfluktuationen in Grönland während der letzten 100.000 Jahre zu rekonstruieren (Stuiver and Grootes, 2000;. Grootes and Stuiver, 1997; Stuiver et al.., 1995; Stuiver, et al., 1993). Was diese Messungen so nützlich macht, ist die Genauigkeit der Datierung der Proben, begleitet von der Zählung der jährlichen abgelagerten Staubschichten, die sich im Eis während jeder Schmelzsaison auf dem Gletscher angesammelt haben, was eine Datierung auf wenige Jahre genau zulässt über einen Zeitraum von vielen tausend Jahren. In den Eisbohrkernen aus der Antarktis ist dies nicht möglich.
Obwohl der Ort des GISP2-Eisbohrkerns spezifisch ist (Grönland), korreliert er gut mit globalen Gletscher-Fluktuationen und einer großen Vielfalt anderer Klimaproxys. Er wurde zum ,goldenen Standard‘ unter den globalen Klimarekonstruktionen. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass Temperaturvariationen für jede geographische Breite spezifisch sind. Die tatsächlichen Temperaturen aus den GISP2-Bohrkernen zeigen eine höhere Bandbreite von Werten als globale Daten. Der GISP2-Bohrkern reicht 100.000 Jahre zurück, aber hier wollen wir uns auf die Daten der letzten 10.000 Jahre konzentrieren (das Holozän) und diese vergleichen mit Erwärmungs- und Abkühlungsperioden aus jüngster Zeit.
Die GISP2-Temperaturdaten enthalten zwei Typen: (1) Messungen der Sauerstoffisotope ( δ18O), die die Temperaturen zur Zeit der Schnee-Akkumulation reflektieren und (2) Temperaturmessungen im Bohrloch, die eine Temperaturrekonstruktion in Grad Celsius gestatten.
Messungen der Sauerstoffisotope (δ18O)
Abbildung 1 zeigt δ18O aus dem GISP2-Bohrkern während der letzten 10.000 Jahre. Die Isotopen-Aufzeichnung beginnt im Jahre 1987 am oberen Ende des Bohrkerns. Temperaturen höher als im Jahre 1987 sind rot, niedriger als 1987 blau gezeichnet. Das Erstaunlichste an dieser Kurve ist, dass die Temperaturen während fast der gesamten 10.000 Jahre höher lagen als 1987. Während der letzten rund 1500 Jahre war es kälter. Abschmelzen erfolgte seit der Kleinen Eiszeit, aber die Temperaturen haben noch nicht wieder das Niveau erreicht, das fast im gesamten Holozän vorherrschend war.

Abbildung 1: δ18O aus dem GISP2-Eiskern der letzten 10.000 Jahre. Rote Bereiche kennzeichnen Temperaturen über dem Niveau von 1987 (oberes Ende des Bohrkerns), blaue Bereiche Temperaturen unter diesem Niveau. Während fast der gesamten letzten 10.000 Jahre war es wärmer als während der letzten 1500 Jahre (aus Grooes und Stuiver 1997).
Temperaturen in Grönland seit 1987
Das obere Ende des GISP2-Bohrkerns zeigt die Bedingungen im Jahre 1987. Um also die Temperaturen der letzten Jahrzehnte mit den Isotopen-Temperaturen der letzten 10.000 Jahre vergleichen zu können, müssen wir wissen, wie sich die Temperaturen in Grönland seitdem entwickelt haben. Chylek et al. (2004) analysierten die Temperaturverläufe an Küstenstationen im südlichen und zentralen Grönland und erzeugten fast ununterbrochene Temperaturreihen zwischen 1930 und 1940. Anschließend war der Rückgang der Temperatur so substantiell und nachhaltig, dass die gegenwärtigen Temperaturen an der Küste „etwa 1°C niedriger liegen als deren Werte 1940“. „Auf dem grönländischen Eisschild hat die mittlere Sommertemperatur mit einer Rate von 2,2°C pro Dekade abgenommen, und zwar seit Beginn der Messungen im Jahre 1987“. Chylek et al. kamen zu dem Ergebnis, dass während der Erwärmung in Grönland in den zwanziger Jahren (Abbildung 2) „die mittleren jährlichen Temperaturen zwischen 2 und 4°C in weniger als zehn Jahren gestiegen waren (im Winter bis zu 6°C)“. Sie nannten dies die große Grönland-Erwärmung der zwanziger Jahre und folgerten: „da es damals keine signifikante Zunahme atmosphärischer Treibhausgase gegeben hatte, zeigt dies, dass es zu großen und rapiden Erwärmungen in Grönland und vielleicht auch in anderen Gebieten der Arktis kommen kann, geschuldet der internen Klimavariabilität … ohne einen signifikanten anthropogenen Einfluss“.

Abbildung 2: Temperaturen in der Arktis von 1880 bis 2004. Man beachte die sehr starke Erwärmung in den zwanziger Jahren und dass die Temperaturen in den dreißiger Jahren höher lagen als 2004 (aus dem Jones et al.-Datensatz).
Abbildung 3 zeigt Temperaturvariationen an 8 Stationen in Grönland. Man beachte, dass trotz des Temperaturanstiegs nach dem Jahr 2000 die Temperaturen nicht über das Niveau der dreißiger Jahre hinausgehen.

Abbildung 3: Temperaturvariationen in Grönland seit 1880 an acht Stationen.
Jährliche Fünf-Jahres-Mitteltemperaturen von 1995 bis 2005 an acht Stationen in Grönland waren ähnlich wie von 1920 bis 1930, waren aber nicht über diese hinausgegeangen.

Abbildung 4: Jährliche Fünf-Jahres-Mitteltemperaturen von 1900 bis 2005 an acht Stationen in Grönland. Die Temperaturen lagen von 1995 bis 2005 etwa auf der Höhe des Zeitraumes 1920 bis 1930, aber nicht höher (Chylek et al. 2006).
Die zwei Wetterstationen, Godthab Nuuk und Angmagssalik an den gegenüber liegenden Küsten von Grönland verzeichnen die längsten Reihen, die über ein Jahrhundert zurückreichen. Beide zeigen ähnliche Temperaturverteilungen – starke Erwärmung in den zwanziger und dreißiger Jahren, gefolgt von Abkühlung von 1950 bis 1980 und dann wieder Erwärmung von 1980 bis 2005. Mit Ausnahme des Jahres 2003 an einer Station liegen die Temperaturen derzeit auf dem Niveau Mitte der zwanziger Jahre.
Die Bedeutung dieser neuen Temperaturreihen ist, dass sie zeigen, dass die Temperaturen in den letzten Jahrzehnten nicht über diejenigen der dreißiger Jahre hinausgegangen sind. Daher können die δ18O-Werte für den Vergleich der jüngsten Temperaturen mit denen der letzten 10.000 Jahre verwendet werden, d. h. etwa 85% der vergangenen 10.000 Jahre waren wärmer als in der Gegenwart.
GISP2-Temperatur-Rekonstruktionen
Ein zweites Verfahren der Temperaturrekonstruktion für Grönland aus dem GISP2-Bohrkern war die Verwendung von Temperaturmessungen im Bohrloch, korrigiert um die Anlaufzeiten der Temperaturwerte, thermischen Störungen durch den Bohrprozess und fluid convention [?] im Bohrloch nach Cuffy und Clow 1997 (Abbildung 5) sowie Alley 2000 (Abbildung 6). Die von Alley 2000 erzeugte Kurve zeigt, dass die Temperaturen in 8.500 der letzten 10.000 Jahre signifikant höher lagen.

Abbildung 5: Temperatur-Rekonstruktionen von Cuffy und Clowe (1997) aus dem GISP2-Eisbohrkern.

Abbildung 6: Temperatur-Rekonstruktion nach Alley (2000) aus dem GISP2-Eisbohrkern.
Es gab hinsichtlich des Anfangszeitpunktes der Kurve von Alley einige Verwirrung. Die archivierte NOAA-Datenbasis sagt: „Aufzeichnungsperiode: 49.00 Jahre bis zur Gegenwart“. Da dies eine Veröffentlichung im Jahre 2000 war, dachten Einige (auch ich), dass ,Gegenwart‘ hier das Jahr 2000 meint. Aber andere Möglichkeiten enthalten 1987 (das obere Ende des Bohrkerns) oder 1950, was 20 Meter unter der oberen Spitze des Bohrkerns liegt. Offensichtlich wurde das Jahr 1950 als ,Gegenwart‘ bezeichnet, so dass der erste Datenpunkt auf der Kurve von Alley (95 Jahre) bedeutet, dass es 164 Jahre lang einen Stillstand gab zwischen dem ersten Datenpunkt und 2014. Dies ist ein Problem für die Bestimmung der Beziehung zwischen den Grönland-Temperaturen der letzten Jahrzehnte und dem 10.000 Jahre umfassenden GISP2-Bohrkern. Soll heißen, waren wirklich 8500 Jahre der Vergangenheit wärmer als die letzten Jahrzehnte? Glücklicherweise können wir die δ18O-Aufzeichnungen für das fehlende Intervall heranziehen, ebenso wie gemessene Temperaturen an den grönländischen Wetterstationen. Abbildung 7 zeigt die δ18O-Kurve von 1850 bis 1987.

Abbildung 7: δ18O-Kurve 1850 bis 1987. Man beachte, dass der erste Alley-Datenpunkt (2000) genau der gleichen Zeitleiste folgt wie an der Spitze des Bohrkerns (1987). Folglich gibt es keine Temperaturdifferenz zwischen dem ersten Datenpunkt bei Alley (2000) und der Spitze des Bohrkerns.
Über die Temperaturen seit 1987 haben wir oben gesprochen (Abbildungen 2, 3, 4). Sie zeigen, dass die Temperaturen während der letzten Jahrzehnte nicht über diejenigen der dreißiger Jahre hinausgegangen sind, so dass 1987 als Zeitleiste benutzt werden kann für den Vergleich mit den Temperaturen während der letzten 10.000 Jahre.
Schlussfolgerungen
Sauerstoffisotop-Messungen des GISP2-Eisbohrkerns zeigen, dass es während 8500 Jahren der letzten 10.000 Jahre signifikant wärmer war als während der letzten Jahrzehnte. Die letzten 1500 Jahre einschließlich der Kleinen Eiszeit waren kälter. Temperaturrekonstruktionen aus Bohrloch-Daten bestätigen die Sauerstoffisotop-Daten und zeigen, dass etwa 8500 Jahre der letzten 10.000 Jahre signifikant wärmer waren als die letzten Jahrzehnte. Temperaturmessungen an acht grönländischen Wetterstationen zeigen, dass die Temperaturen der letzten Jahrzehnte nicht über das Niveau der dreißiger Jahre hinaus gegangen waren. Damit kann die Spitze des Bohrkerns (1987) mit den Paläo-Temperaturen der letzten 10.000 Jahre verglichen werden.
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Übersetzt von Chris Frey EIKE