Wüstenstromprojekt Desertec steht vor dem Aus
Deutsche Technologie- und Baukonzerne wie Siemens, Bosch, Eon oder Bilfinger haben sich schon abgewandt, genauso wie die ursprünglich namensgebende Desertec-Stiftung. Das Unternehmen Desertec steht vor dem Aus.
Bis 2050 sollte Desertec den Weg für den Bau Hunderter Öko-Kraftwerke in Nordafrika und dem Nahen Osten ebnen, die zusammen den Strombedarf der Region zu großen Teilen decken könnten und dazu noch rund 15 Prozent des europäischen Verbrauchs. Dieses Vorhaben ist jetzt offensichtlich gescheitert.
Am Montag treffen sich die beteiligten Firmen, darunter die Deutsche Bank, Munich Re und mehrere europäische Energiekonzerne, um eine Entscheidung über die Zukunft zu treffen. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass sie dem Projekt den Geldhahn zudrehen werden. ScienceSceptical hier
Die FAZ schreibt dazu:
Der vor fünf Jahren mit großen Hoffnungen gestarteten internationalen Wüstenstrominitiative Desertec Industrial Initiative (Dii) droht einem Medienbericht zufolge das Aus. Der Zusammenschluss von 35 internationalen Konzernen kann sich nach Angaben aus Gesellschafterkreisen nicht auf eine Fortführung in bisheriger Form einigen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Ende des Jahres laufen die Verträge mit den Gesellschaftern aus. Das Überleben sichern könnte nur eine rasche verbindliche Zusage für einen neuen Etat von rund zwei Millionen Euro. Doch die sei nicht in Sicht.
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Anmerkung der Redaktion:
Was haben sich die jetzt aussteigenden Gesellschafter dieser Luftnummer -genannt "Desertec-Projekt"- nur bei ihrer Teilnahme gedacht? Wollten sie nur einen PR Gag landen, um endlich mal wieder aus den Negativschlagzeilen, nach den Pleiten mit der Solartechnik (Bosch) und den falschen Prognosen über zunehmende Extremwetter (Münchner Rück) u.ä.m. herauszukommen. Dann war ihr Beitrag zwar nicht teuer, aber wieder mal völlig daneben investiert. Regelrecht in den Sand gesetzt. Denn jetzt gibt es wieder Negativschlagzeilen, weil man wieder mal falschen Propheten aufgesessen ist. Und sie stehen erneut da als die Gelackmeierten, die über den Tisch Gezogenen. Und mit ihnen die Heerscharen von "Journalisten" die sich im Feiern und Hochjubeln diese Projektes auf allen Kanälen überboten hatten.
Oder glaubte man, dass die fröhliche Abkassiererei von Verbrauchergeldern so weiter geht, wie sie durch das EEG und seine weltweiten Ablegern zwanghaft auch bei diesem Projekt von den Staaten den schutzlosen Verbrauchern, für ein "höheres" Ziel, auferlegt würde ? Weil ja, wie die Süddeutsche Zeitung schreibt: "Kanzlerin Angela Merkel (CDU) das Projekt lobte, der Siemens-Chef sah die Mission in einer Reihe mit der Mondlandung." Da hätten an sich schon sämtliche Alarmglocken läuten müssen.
Oder, was noch weniger vorstellbar ist, glaubten sie wirklich an den Budenzauber, den ihnen grüne Ideologen von der Riesenkraft der Sonne und ihrem einfachen Abzapfen in der Wüste vorgegaukelt haben? Und dann, dass alle Anrainer dieser Wüste – nah und fern- über tausende von Kilometern, erzeugt in politisch chronisch instabilen wie unterentwickwelten Ländern- sich an diesem Strom würden laben können?
Wo waren denn all die Fachleute, Techniker, Finanziers und Politologen, die ihnen diesen Unsinn beizeiten hätten ausreden müssen? Durften sie nicht reden oder wollten sie nicht reden, um evtl. ihren Job nicht zu gefährden. Wir wissen es nicht. Irgendwann wird dann jemand ein Enthüllungsbuch über die "wahren" Beweggründe schreiben. Bis dahin freuen wir uns über die gute Nachricht. Eine drohende riesige Zwangsabgabe weniger. Aber wenigstens der Initiator dieser Schnapsidee, der Niederländer Paul van Son, hat sich vorübergehend in Sicherheit gebracht. Er geht zum Jahreswechsel zur hochverschuldeten RWE. Ob dort seine Kenntnisse beim Aufbau von Luftnummern hilfreich sind, darf allerdings bezweifelt werden. Eher brauchte man dort bald die Kenntnisse und Fähigkeiten eines Sanierers, munkelt man in der Branche.