Klimaforscher, die neuen Weltuntergangspropheten und ihre Kirche und willige Gefolgschaft

Und hier kommt die Klimaforschung ins Spiel. Einige Klimawissenschaftler haben sich inzwischen von der seriösen Klimaforschung abgewandt und präsentieren der willigen Gefolgschaft ein Weltuntergangsszenario nach dem anderen. Eines noch schrecklicher als das andere. Und das nicht ganz uneigennützig, wie ich meine, sondern auch um ihre persönliche politische Agenda durchzusetzen und die eigene Karriere voranzubringen.
Jüngstes Beispiel ist ein Artikel von Stefan Rahmstorf in seinem Klimablog der KlimaLounge: “Westantarktis überschreitet den Kipppunkt”.

CO2 und Umweltangst: Video über einen physisch Kranken der sich für Umweltschäden voll verantwortlich fühlt
Dort verkündet er:

“Jetzt ist der Westantarktische Eisschild instabil geworden und hat seinen unaufhaltsamen Zerfall begonnen. Das wird den Meeresspiegel deutlich steigen lassen. Eine Zäsur der Menschheitsgeschichte. […] Damit sind mehrere Meter Meeresspiegelanstieg und der Untergang von Küstenstädten und ganzen Inselstaaten vorprogrammiert und praktisch unausweichlich geworden.”

Und die Medien und die treue Gefolgschaft greifen diese Botschaft willig auf und verkünden sie.

Video einer 3Sat-Sendung zur zur Kirche avancierten Klimaangst
Hans Joachim Schellnhuber, der Leiter vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und Klimaberater der Kanzlerin,präsentierte im ZDF heute journal am 23.09.2014 Stefan Rahmstorfs Weltuntergangsszenario vom unaufhaltsamen Zerfall des Eisschildes der Westantarktis. Mehre Meter Meeresspiegelanstieg, der Untergang von Ganzen Küstenlinien und Völkerwanderungen seinen damit vorprogrammiert. Und die Schuld daran trägt natürlich die vom Menschen ausgelöste Klimaerwärmung! “Deutlicher kann die Natur nicht mehr zu uns sprechen!”, sagt Schellnhuber.
Ja früher, früher wären, wenn die Natur zu einem spricht, vielleicht noch die Leute in den weißen Kitteln gekommen. Heute ist das eine weltbewegende Botschaft.
Geht man dem Weltuntergangsszenario von Rahmtorf und Schellnhuber auf den Grund, so stellt man sehr schnell fest, dass es sich hierbei um eine maßlose Übertreibung handelt, die so kein anderer, außen stehender Glaziologe, oder Ozeanograph getätigt hat, oder sogar veröffentlicht hat. Eine derartige Aussage würde ein Peer-Review-Verfahren in einem seriösen Fachjournal nicht überstehen. Und auch eine Schuld des Menschen nicht nicht nachweisbar. Denn das Wasser, welches vermehrt vor der Antarktis durch eine verstärke Westwinddrift aufsteigt und das Schefeis der Westantarktis von unten antaut und zum Aufschwimmen und Abbrechen bringt ist altes Tiefenwasser, dessen Temperatur unterm Eis bei nur +1°C liegt. Dieses Wasser ist über 100 Jahre alt, hatte also vor über 100 Jahren zuletzt Kontakt mit der Atmosphäre gehabt. Die sogenannte Kleine Eiszeit war zu diesem Zeitpunkt gerade erst abgeklungen und der Mensch hatte erst angefangen vermehrt Treibhausgase zu produzieren.
Die Gläubigen kaufen die Botschaft von Rahmstorf und Schellnhuber aber bereitwillig ab. Zweifel sind nicht erlaubt und Abtrünnige werden angegangen und diskreditiert.

“Ich war am weltweiten Treffen der Geophysiker in diesem Winter in San Francisco. Al Gore sprach. Und seine Botschaft lautete: “Haben Sie den Mut, dem Konsens beizutreten, machen Sie das öffentlich, und nehmen Sie sich die Freiheit, Abtrünnige zu unterdrücken.” Das Publikum war begeistert.” (Richard Lindzen 2007)

Der halbwegs aufgeklärte Mensch sollte bei derartigen Weltuntergangs-Botschaften glauben, jetzt ist das Kind endgültig in den Brunnen gefallen und alle weiteren Rettungsmaßnamen für das Klima vergebens. Aber weit gefehlt. Es werden neue, noch erschreckendere Szenarien aus den Hut gezogen, die gerade noch verhindert werden können. Ja wenn, wenn der Mensch noch einschneidendere Gegenmaßnahmen trifft und für seine getätigten Sünden noch mehr Buße tut.
Anders Levermann, Kollege von Rahmstorf und Schellnhuber vom PIK verkündete am 24.09.2014 in den Potsdamer Neuste Nachrichten:

“Auch im Osten des Eiskontinents tut sich etwas. „Wir haben entdeckt, dass es auch dort eine ähnliche Situation gibt, die allerdings noch nicht gekippt ist“, erklärt der Klimaforscher. Das Abschmelzen eines Eisbeckens im Wilkes-Land könnte einen Meeresspiegelanstieg auslösen, der nach Einschätzung der Wissenschaftler ebenso stark das Gesicht unseres Planeten verändern würde wie der Prozess im Westen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wäre dann auch für Küstenstädte wie Tokio, Mumbai und Dublin ein erhebliches Risiko der Überflutung gegeben.
Die Wissenschaftler haben berechnet, dass ein Abschmelzen des relativ kleinen „Eiskorkens“, der ein Eisfeld an der ostantarktischen Küste derzeit zum Meer hin begrenzt, einen unaufhaltsamen Prozess auslösen würde. Große Eismassen würden dann für mehrere Jahrhunderte in den Ozean fließen und damit den Meeresspiegel weiter ansteigen lassen. Dadurch würden zu den drei Metern Anstieg des Meeresspiegels durch den Eisschild der Westantarktis noch einmal weitere drei bis vier Meter hinzukommen – zusammengenommen also bis zu sieben Meter.”

Spätestens hier sollten alle Alarmglocken leuten und zwar jene, die einem sagen, kann das wirklich alles angehen? Aber nichts da. Die Verkündungen der Weltuntergangspropheten werden von der treuen Anhängerschaft bis aufs Messers Schneide verteidigt, auch hier im Blog.
Aber es geht noch weiter. Stefan Rahmstorf hat am 06.09.2014 in climatestate eine Botschaft an die Menschen gerichtet, die den Klimawandel ernst nehmen:

Chris Machens: Hast du eine Nachricht für die Menschen die den Klimawandel ernst nehmen?
Stefan Rahmstorf: Darüber sprechen. In der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz. Die norwegische Sozialwissenschaftlerin Kari Norgaard hat schön herausgearbeitet, wie bewusst wir die Klimakrise aus unseren Alltagsdiskursen verdrängen.(3) Weil wir uns hilflos und mitschuldig fühlen oder auch nicht als Moralapostel und Spielverderber daherkommen wollen.
Trotzdem müssen wir Wege finden, darüber zu sprechen und auch in unserem Wirkungskreis das Thema positiv anzupacken. Aufs Rad umsteigen, Ökostrom beziehen, im Nahbereich Ferien machen usw., und dabei auch merken und weitersagen, dass dies nicht Verzicht bedeutet. Ein nachhaltiger Lebensstil mit Entschleunigung und weniger Konsum bringt auch Freude und Lebensqualität.

Es geht also um Jene, die sich hilflos und mitschuldig fühlen. Solche Schuldgedanken plagen aber nur die wirklich Gläubigen. Skepsis an den Weltuntergangsszenarien ist also gar nicht erst gefragt, oder vorgesehen und geduldet. Es gilt sich schuldig zu fühlen, oder eine solche Schuld zu vermitteln.
Und mal ehrlich, Radfahren, Ökostrom beziehen und Ferien in Nahbereich machen, sind nur Alibihandlungen, echter Klimaschutz sieht anders aus. Spätestes an diesem Punkt sollte jeder echte Klimaschützer merken, dass es hier nicht um dem Klimaschutz geht.
Währen ein Herr Rahmstorf, Schellnhuber und Levermann von ihren Botschaften überzeugt, würden sie sofort das Fliegen einstellen und sich selbst und ihren Familien ein Leben in CO2-Verzicht auferlegen. Das können aber dann doch lieber die anderen tun.
Viel besser ist es da doch, sich durch den Erwerb von CO2-Pins, wie sie Stefanie Rahmstorfs anbietet, Ablass von seinen CO2-Sünden zu erkaufen.
Offenbar sind sich die Weltuntergangspropheten auch nicht darüber bewusst, oder sie nehmen es billigend in Kauf, dass labile Menschen besonders anfällig für solche Weltuntergangs-Botschaften sind und das zu schweren psychischen Erkrankungen bis hin zum Suizid führen kann. Hier nur ein Beispiel dafür:
Die Weltuntergangspropheten verkünden statt dessen immer weitere und noch erschreckendere Schreckensszenarien.
Auf der AGU-Tagung in Dezember 2008 erklärte James Hansen gar einen venusartigen “Runaway Greenhouse Effect” für möglich. Ein sich verselbstständigender Treibhauseffekt, bei dem sich verschiedene Rückkopplungsmechanismen im Klimasystem soweit aufschaukeln, dass es zu weitaus höheren Temperaturen kommt, als bisher angenommen (Venus-Syndrom).
Ein weiteres Szenario sieht ein sich verselbstständigendes Abtauen des grönländischen Eisschildes und einen Meeresspiegelanstieg von mehreren Metern vor, wenn eine bestimmte Schwelle erst überschritten wird.
Auch über ein mögliches Versiegen des Nordatlantikstroms und einer damit einhergehende großen Abkühlung in Europa wird noch spekuliert, erneut von Stefan Rahmstorf.
Es gibt noch etliche solcher Kipppunkte, die einige Klimaforschung parat haben, um einen weiteren noch radikaleren Klimaschutz zu fordern und rechtfertigen.
Ich hätte da auch noch ein Szenario parat:
Aus Steven Hawkins Idee eines möglichen, mathematischen Modells machen einige Leute ein Weltuntergangsszenario. Genauer: aus dem Vorwort zu einem Buch, in dem Hawkins schrieb: “Das Higgs-Potential hat die beunruhigende Eigenschaft, bei Energien über 100 Milliarden Gigaelektronenvolt möglicherweise metastabil zu werden. Das könnte bedeuten, dass das Universum einen katastrophalen Vakuumzerfall erleben könnte, wobei eine Blase des echten Vakuums sich mit Lichtgeschwindigkeit ausdehnt. Das könnte jederzeit geschehen und wir würden es nicht kommen sehen.”
In dem Sinne, frohes Spekulieren.

Anmerkung der Redaktion:

Siehe Zitat unten. Unser Leser Elmar Oberdörfer hat an den Verfasser, dem Prof. für (katholische) Moraltheologie Michael Rosenberg einen Brief dazu geschrieben. Sie finden ihn als pdf im Anhang

Artikel über Prof. Rosenberg

Spiritualität statt Naturwissenschaft: Theologische Analysen zum Klimadiskurs 
Angst als moderne Form der Gottesfurcht
Für Michael Rosenberg, Professor für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität in Linz, ist der Klimadiskurs „mehr ein ethisch-spiritueller als ein naturwissenschaftlich-technischer Diskurs“. Das heißt, „es geht nicht primär um Klimadaten und deren Deutung, sondern um Weltanschauungen und Wertorientierungen“ (Gaia – Ökologische Perspektiven für Wissenschaft und Gesellschaft, 2/2014). Deshalb befürwortet der erklärte Gegner „klimaskeptischer“ Positionen auch den apokalyptischen Duktus der Apologeten des Klimawandels: „Angst rüttelt wach, reine Vernunft schläfert ein. Klimaschützerische Positionen wollen aus diesem Grund gezielt und mit guten Gründen Angst wecken.“ Das gleiche gelte für die Sorge vor Radioaktivität und Ressourcenerschöpfung: Infolge all dieser Ängste entstehe jetzt unter den Menschen eine moderne Form der Gottesfurcht, welche nach alttestamentarischem Verständnis als Mutter der Weisheit gelte. Damit liegt nun erstmals das explizite Eingeständnis eines akademischen Theologen vor, daß der Glaube an den Klimawandel tatsächlich eine zutiefst religiöse Dimension hat. Zugleich erklären die Ausführungen Rosenbergs den bemerkenswerten Eifer der Deutschen Bischofskonferenz und des katholischen Hilfswerkes Misereor in Sachen „Klimaschutz und Energiewende“. (wk)

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Der Beitrag wurde von Science Sceptical (hier) übernommen

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