Der aussichtsloseste Marsch jemals
Im Vorfeld des UN-Klimagipfels in Manhattan in dieser Woche füllten sich die Straßen in New York mit – Behauptungen der Pro-Bewegung zufolge – 300.000 Aktivisten aus der gesamten Nation. Ein koordinierter donnernder Klamauk erhob sich genau um 13 Uhr und dauerte über eine Minute. Die Protestierer schrien dabei, schlugen auf Trommeln und bliesen in Hörner, alles in einem Versuch, ihrem Unmut Luft zu machen bzgl. Fortschritte für ein umfassendes globales Klimaabkommen. In der New York Times findet sich ein Abglanz der Rhetorik, die da heute verbreitet worden ist:
„Ich bin heute hier, weil ich wirklich fühle, dass jede wesentliche soziale Bewegung in diesem Lande zustande gekommen ist, wenn sich die Menschen zusammenfanden“, sagte Carol Sutton aus Norwalk, Connecticut, die Präsidentin einer Lehrervereinigung. „Es fängt in den Straßen an…“
„Das Klima ändert sich“, sagte Otis Daniels, 58, aus dem Stadtteil Bronx. „Jeder weiß es, jeder fühlt es. Aber niemand tut etwas dagegen“.
„Die Klimaänderung ist keine Umweltangelegenheit mehr, es ist eine Angelegenheit von jedermann“, sagte Sam Barrat, ein Kampagnen-Direktor der Online-Gruppe Avaaz, der bei der Planung des Marsches mitgeholfen hatte.
„Die Anzahl der Naturkatastrophen hat zugenommen, und die Wissenschaft ist sich so einig“, fügte er hinzu. „Dieser Marsch hat viele Botschaften, aber die, die wir sehen und hören, ist der Ruf nach einer erneuerbaren Revolution“.
Es war der normale post-kommunistische Marsch der Linken. Das heißt, eine kleinbürgerliche Wiederbelebung eines bedeutungslosen Rituals, dass bei allen als seriöse Politik durchgeht, die zu unerfahren, zu sehr emotional begeistert, zu uninformiert und zu ungeübt hinsichtlich einer Selbst-Reflektion oder einer politischen Analyse sind, um zu wissen oder sich vielleicht darum zu kümmern, wie aussichtslos und müde der konventionelle Marsch geworden ist. Verdummte Kleinstgruppen antikapitalistischer Bewegungen versuchen, die Asche des Marxismus wieder zu entflammen. Darunter sind aber auch Gender- und Transgender-Gruppen mit ihrer eigenen Sicht auf das Klima, aufrichtige Öko-Krieger, nach Publicity trachtende Krämerseelen, Adrenalin-Junkies, College-Kids, die einen Geschmack von der ehrwürdigen Tradition von öffentlichen Protesten haben wollen – und, wie immer, sehr viele Menschen, die nicht glauben, dass das Verbrennen von Marihuana die CO2-Belastung der Welt erhöhen hilft. All diese marschierten die Straßen von Manhattan hinunter. Die Rufe erzeugten in den Schluchten der Wolkenkratzer Echos, die Trommeln bullerten, Passanten wurden aufgegabelt in einem Sinn für Einheit und Zusammengehörigkeit, die einige von ihnen niemals kennengelernt haben. Es war fast wie Politik, fast wie die epochalen Märsche, die Regierungen hinweg gefegt und den Lauf der Geschichte verändert haben, seitdem der Pariser Mob die Bastille gestürmt hatte.
Fast. Außer der Tatsache, dass Straßenproteste heute für Realpolitik das sind, was Straßenmimen für Shakespeare sind. Das war ein Ersatz-Ereignis: keine Gesetze werden sich ändern, keine politische Balance wird kippen, keine UN-Delegation wird seine Ansicht ändern. Die Welt wird sich weiterdrehen, so als ob dieser Marsch niemals stattgefunden hat. Und die Marschierer würden weniger Kohlenstoff emittiert und mehr Gutes für die Welt getan haben, falls sie alle zu Hause geblieben wären und Bücher über Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Religion und Gesetze gelesen hätten. Märsche wie diese erzeugen eine Illusion von Politik und eine Illusion von bedeutsamer Aktivität, um das postmoderne Leben zu füllen; das Ritual der Gruppe zählt mehr als das politische Ergebnis.
Selbst die New York Times räumt reumütig ein, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Klimagipfel diese Woche die Art von Durchbruch für ein Klima-Rahmenabkommen bringen wird, für den die Protestierer in Manhatten heute agitiert haben. Schließlich hat Angela Merkel aus Deutschland dem Treffen einen Korb gegeben, genauso wie Xi Jinping aus China und Narendra Modi aus Indien.
In den Annalen ernsthafter Klimapolitik landete jedoch kürzlich ein explosiver Essay im Wall Street Journal mit der Schlagzeile „Climate Science is Not Settled“. Das dürfte mehr Auswirkungen haben als alles, was die irregeführten Marschierer gesagt oder geschrien haben. Dessen Autor, Dr. Steven A. Koonin war Untersekretär im Energieministerium während Präsident Obamas erster Amtszeit. Dr. Koonin argumentiert: Während bestimmte Dinge hinsichtlich des Klimals tatsächlich settled Science sind, gibt es immer noch sehr viel, das unter Klimaforschern heftig diskutiert wird. …
All dies ist so brandaktuell – und so erfrischend von einem ehemaligen Funktionär der Obama-Administration. Wir empfehlen, das alles zu lesen (hier).
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Übersetzt von Chris Frey EIKE