Sommer, Sonne, Wärmegewitter – gutes Konjunkturklima für „Klima-Alarm“!
Damit ist nun bald Schluss, denn bald schießen die Klimaschutzgesetze wie Pilze aus dem Boden. Den Vorläufer spielt die Hansestadt Hamburg im Jahre 1997, allerdings ohne ein „Klimaziel“ zu formulieren. Dieses kam 2013 mit einem „Masterplan Klimaschutz“. Das erste Klimaschutzgesetz mit konkreten „Klimazielen“ verabschiedete das Kohleland Nordrhein-Westfalen 2013. Es folgte im gleichen Jahr Baden-Württemberg. Beide Länder wollen bis 2050 die Emission von Treibhausgasen um 80 bzw. 90 Prozent reduzieren. 2014 folgte Rheinland-Pfalz mit einem Reduktionsziel von 100 Prozent im Jahr 2050. Berlin, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein wollen folgen.
„Klimaziele“ ohne Gesetzesrang haben vier Bundesländer: die drei Freistaaten Bayern, Sachsen, Thüringen und Hessen. Verzichten wollen die Länder Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland, das auf ein Klimaschutzkonzept von 2008 verweist. Einzig Sachsen-Anhalt fällt aus der Rolle und hält ein solches Gesetz für „überflüssig und kontraproduktiv“.
Welches Klimaziel strebt der Klimaschutz an?
Es dürfte allen Klimaexperten wie Klimapolitikern jedweder Couleur klar sein, dass man „Klima“, so wie es definiert ist, nicht schützen kann. Wo sollte man da überhaupt ansetzen? Das ginge nur, wenn man die international offizielle Definition der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf zugrunde legt, über das Wetter. Doch wie könnte man das Wetter schützen? Schauen wir zuerst in die Wetterzukunft. Die kennen wir nur für wenige Tage, wenn überhaupt. Aber auch wenn wir wissen, dass in fünf Tagen eine Gewitterfront mit „Unwetterpotential“ über uns hinweg zieht, was können wir dagegen tun? Zu schützen brauchen wir sie nicht und bändigen können wir sie auch nicht. Es gibt nur eine Möglichkeit, uns und unser Hab und Gut so gut wie möglich vor dem herannahenden Unwetter zu schützen.
Doch die Definition von „Klima“ hat nichts mit der Zukunft zu tun. Sie betrifft einzig und allein die Vergangenheit. Als die Wetterdienste der Erde sich 1935 in Warschau zusammensetzten und eifrig erörterten, wie man „Klima“ definieren könne, einigte man sich auf eine Zeitspanne, die lang genug ist, so dass in ihr alle für einen Ort maßgeblichen Wetterereignisse auftreten. Man einigte sich auf eine Periode von 30 Jahren und deklarierte die 30 Jahre 1901 bis 1930 zur international gültigen „Klimanormalperiode“. Dabei wurde nicht gefragt, ob diese Periode wettergeschichtlich „normal“ war. Man legte sich nur einen Maßstab zurecht, um später sagen zu können, es war wärmer oder kälter, nasser oder trockener im Vergleich zur „Normalperiode“.
Dieses kann auch kein realistisches „Klimaziel“ sein, denn das Wetter lässt sich nicht ungeschehen machen oder zurückdrehen. Kein Naturvorgang lässt sich ungeschehen machen, kein Erdbeben, kein Vulkanausbruch oder gar die Kontinentalverschiebungen. Dies betrifft auch den Naturvorgang Wetter. Alles auf Erden unterliegt der Zeit. Die Zeit ist unumkehrbar, irreversibel. Auch wenn die Uhr stehen bleibt, die Zeit läuft weiter. Das Ziel „Klimaschutz“ ist doppelt utopisch, denn nicht nur die einzelnen Wetterereignisse lassen sich ungeschehen machen, sondern auch das Wetter als statistische Größe, als „Klima“ oder „Mitteltemperatur“, lässt sich weder in „normalen“ Bahnen noch „konstant“ halten. Man kann weder der Natur noch dem Wetter eine „Autobahn mit Leitplanken“ vorgeben und befehlen, dass beide nicht von dem anthropogen wünschenswerten „Tugendpfad“ abweichen.
Weil man über das ursächliche Verhalten des Wetters so gut wie nichts weiß, ist es ein Leichtes für die Klimaexperten, bei der Durchforschung von Datensätzen immer neue Phänomen zu entdecken und Mutmaßungen darüber anzustellen, wie sich das zukünftige Wetter verhalten könnte. Was das betrifft, so ist Joachim Ringelnatz (1883-1934) treffsicher: „Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht!“
Mehr Wetterextreme durch Aufschaukeln riesiger Wellen in der Atmosphäre
Dies ist die Überschrift einer Pressemeldung, die das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung am 12. August 2014 in die Medienwelt ausstreute. Die Medien werden sich auf diese Sensation stürzen, ohne zu merken, dass der Aussagewert der Studie, an welcher der „Chef“ Hans Joachim Schellnhuber und Stefan Rahmtorf mitgearbeitet haben, praktisch gleich Null ist.
Jeder Mensch weiß, dass es seit Urzeiten die Jahreszeiten mit Frühling, Sommer, Hebst und Winter gibt, die vom Sonnenstand vorgegeben werden. Jeder Mensch weiß auch, dass alle Tief- und Hochdruckgebiete wandernde und vergängliche Gebilde sind, die von Höhenströmungen gesteuert werden. Dass die Höhenströmung nicht breitenkreisparallel, sondern wellenförmig ist, wissen wir auch. Bekannt ist auch, dass sich gelegentlich Wellen so aufschaukeln, dass sie zeitweise stationär erscheinen. Man spricht dann von Omega-Lagen, wobei ein Hoch von zwei Tiefdruckgebieten flankiert wird. Das alles ist nichts Neues. Doch wann und warum dies passiert, ist ein ungelöstes Rätsel der Natur.
Ist dieses Wellen-Rätsel nun durch die großen Experten Rahmstorf und Schellnhuber gelöst? Ist die auslösende Ursache gefunden worden? Ich zitiere: „Die Wissenschaftler haben große Sätze globaler Wetterdaten untersucht und dabei einen faszinierenden Zusammenhang entdeckt… Ein großer Teil der globalen Luftbewegung in den mittleren Breiten nimmt gewöhnlich die Form von Wellen an, die um den Globus wandern… Die Studie zeigt jedoch, dass einige dieser Wellen bei extremem Wetter nahezu feststeckten und sich stark aufgeschaukelt haben… Dahinter steckt ein subtiler Resonanzmechanismus, der Wellen in den mittleren Breiten festhält und sie deutlich verstärkt.“
Haben Sie genau gelesen? Das Ganze ist eine Nullaussage! Man hat etwas längst Bekanntes entdeckt und vermutet nun einen „subtilen Resonanzmechanismus“, der in den mittleren Breiten, der „Westwindzone“, die Wellen festhält und deutlich verstärkt. Wie viel Geheimnisvoller wäre die Aussage gewesen, wenn statt deutlich signifikant gesagt worden wäre. Im Text wird auch gesagt, dass „Wellen bei extremem Wetter nahezu feststeckten“, während nach der Überschrift erst durch das Aufschaukeln „Wetterextreme“ ausgelöst werden sollen. Aber dann zaubert man doch noch einen Schuldigen ans Tageslicht: „Seit dem Jahr 2000 hat sich die Arktis etwa doppelt so schnell erwärmt wie der Rest des Planeten.“ Ist das plausibel? Nein, denn dann müsste sich die Zirkulation abschwächen, da zwischen Pol und Äquator der Temperaturgradient geringer würde.
Ein Beweis für diese Hypothese wird nicht geliefert! Was kann ein synoptischer Meteorologe, der das Wetter mitsamt der Höhenströmung vorhersagen soll, mit solchen substanzlosen Aussagen prognostisch anfangen? Nichts! Auch an diesem Beispiel kann man eine Lebenserfahrung heranziehen, die von Albertus Magnus (1200-1289) stammt: „Die wenigsten Menschen denken wirklich; sie leben hauptsächlich aus ihren Vorstellungen und meinen, das wären Gedanken!“
Klimawandel löst bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung „Klima-Alarm“ aus
„Klima-Alarm“, so lautete die Überschrift über einem FAZ-Artikel am 29. Juli 2014 und beruft sich auf die „amerikanische Regierung“. Haben wir den „wärmsten Juni“ aller Zeiten verschlafen, denn, so Andreas Mihm, „schließlich ist Urlaubszeit“. Auch behauptete Mihm: „Das Wissen über das Ausmaß des Klimawandels und die Gründe dafür wächst täglich.“ Zudem konstatiert er „einen gefährlichen Temperaturanstieg“ und zieht daraus den Schluss: „Weil der menschengemacht ist, muss er auch vom Menschen eingedämmt werden.“ Und nun kommt das Schlupfloch. „Doch selbst wenn die Ursache eine andere wäre, müsste das geschehen.“
Und welches ist die „Ursache“? Sind es die „in die Luft gepusteten Klimagase“? Auch hier eine Allerweltfloskel, die nicht der Werbung der FAZ, dass hinter jedem Artikel „ein kluger Kopf stehe“, entspricht. Warum fragt Mihm nicht die Klimaexperten, welchen Einfluss der menschliche Atem, der Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid enthält, auf das Wetter und die Temperaturen hat? Wo sind die Allgemeinbildung und das Wissen über die Bedeutung des CO2 im Naturhaushalt wie bei der Photosynthese? Jeder Förster weiß um die Lebensvorgänge im Wald und die Tatsache, dass nachts bei abnehmender Temperatur der CO2-Gehalt der Luft im Forst steigt. Ab Sonnenaufgang mit der Assimilation des CO2 durch die Spaltöffnungen der Blätter sinkt er wieder bei steigenden Temperaturen. Das CO2 regelt oder steuert nicht die Temperatur. Zwischen beiden Größen gibt es keinerlei Kausalbeziehung.
Aber mit willkürlichen Korrelationen kann man immer wieder Menschen verblüffen. Am 9. April 2014 meldete die WELT „Klimawandel lässt Frösche höher quaken“. US-Biologen hätten Tonaufnahmen des Höhlen-Pfeiffrosches aus den Jahren 1983 und 2006 mit den Temperaturen korreliert und führen das kürzere und höhere Quaken auf den Klimawandel zurück, der nun dazu führen könne, dass der Paarungserfolg sinke. Andere Forscher meinen herausgefunden zu haben, dass die Feuersalamander schrumpfen, die Oliven üppiger sprießen, die Kuckuck-Brut gefährdet sei, alles wegen des Klimawandels.
Der Klimawandel ist übrigens so alt wie die Welt und äußert sich konkret als Wetterwandel. Er hat die Lebensvielfalt, die Biodiversität nachweislich nicht gemindert, sondern eher gefördert. Wer durch Monokultur die biologische Vielfalt schmälert, das ist der Mensch, nicht der Klimawandel. Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung. Der Klimawandel ist eine ewige Herausforderung für Flora und Fauna und nicht eine Bedrohung. Angeblich mache er das Essen schlecht, denn je höher die CO2-Werte der Luft steigen, desto stärker könnte die Lebensmittelqualität sinken. Man achte auf den Konjunktiv, denn belegt wird diese Behauptung nicht!
Oppenheim, den 13. August 2014 Dipl.-Met. Dr. phil. Wolfgang Thüne