Was ein Ingenieur hinsichtlich des Klimas so außerordentlich findet
Hier folgen die primären Quellen natürlichen CO2’ in absteigender Reihenfolge des emittierten Kohlenstoffs: Freisetzung aus den Ozeanen, Fäulnis, Insekten-Aktivitäten, Freisetzung aus gefrorener Erde, aus Vulkanen, durch Waldbrände und dann durch Ausatmen und Emissionen von Tieren. All das summiert sich zu einer Gesamtmenge von ~325 bis 485 Petagramm. Dann kommt dazu unsere ~2,0% anthropogene Freisetzung mit ~8 bis 9 Petagramm. (Basierend auf ausschließlich festländischen Quellen ohne die Ozeane beträgt der anthropogene Anteil der Freisetzungen ~3% bis 4% des natürlichen Flusses. Einige sagen, dass die Ozeane insgesamt Absorber sind und ignorieren die geschätzte ozeanische Freisetzung unten. Dem hier präsentierten Argument zufolge sind die Ozeane jedoch insgesamt Emittenten wie unten gezeigt, wenn sie sich um ~0,5°C pro Jahrhundert erwärmen).
Hier die Tabelle im Original:
Und hier die deutsche Übersetzung (Chris Frey):
Anmerkungen: Zwischeneiszeitliche Schätzungen stammen aus meinen Anmerkungen zu den Websites von IPCC, NASA, NOAA der Jahre 2005 und 2006, als man auf diesen Sites noch detaillierte Analysen natürlicher CO2-Emissionsquellen finden konnte. Terrestrische Schätzungen der CO2-Emissionen platzieren den anthropogenen Beitrag bei ~3% bis 4%. Die jährliche Freisetzung aus den Ozeanen oben ist modelliert (aus einem Labor-Experiment von NOAA) und würde nur steigen, falls und wenn die Ozeane anfangen, einem Temperaturanstiegs-Profil von 0,5°C pro Jahrhundert zu folgen (was sie höchstwahrscheinlich gemacht haben). Thermische Modulationen auf alle nichtmenschlichen Emissionen können als ziemlich groß angenommen werden (bis zu 2 mal oder mehr hinsichtlich der Extreme der globalen Temperatur). Der einzige Wert, der mit hoher Genauigkeit geschätzt werden kann, ist der anthropogene Beitrag, der weitaus kleiner ist als sowohl die Unsicherheit als auch, am wichtigsten, die Variabilität von vielen der natürlichen Emissionsquellen.
Wir wissen nicht sicher, ob die Ozeane derzeit insgesamt Absorber oder Emitter sind. Genauso wie wir nicht genau wissen, ob sich die Ozeane derzeit insgesamt erwärmen oder abkühlen. Allerdings muss ich sagen, dass es vollkommen plausibel und belegt zu sein scheint, dass die Ozeane in letzter Zeit insgesamt eher Emitter waren (und zum größten Teil, fast durchweg verantwortlich sind für den gegenwärtigen Spitzenwert des atmosphärischen CO2-Gehaltes). Die Erde hat sich seit ~150 Jahren seit der Kleinen Eiszeit erwärmt (tatsächlich ~400 Jahre seit den kältesten Zeiten der Kleinen Eiszeit). Unabhängig von ihrer gewaltigen thermischen Masse müssen die Ozeane auf diesen thermischen Trend in irgendeiner Weise reagieren (historisch gesehen reagieren sie stark auf unser gegenwärtiges Niveau von <800y least-count detection*). Und wenn sie sich erwärmt haben, werden die Ozeane mit Sicherheit einen Anteil ihrer riesigen gelösten CO2-Menge in die Atmosphäre freisetzen (was sie höchstwahrscheinlich auch getan haben).
[*kursiv von mir. Ich weiß mit dieser Angabe nichts anzufangen. Anm. d. Übers.]
—————————————————————————————-
Viele werden zu Recht über die genauen Größenordnungen der verschiedenen Emissionsquellen in der Tabelle diskutieren. Aber an der Reihenfolge in der Tabelle gibt es wenig Zweifel. Mikrobiologische Emissionen sowie diejenigen von Insekten sind mit Abstand die ## 1 und 2 der CO2 emittierenden Lebensformen auf der Erde. Wir Menschen folgen abgeschlagen an 4. Stelle – um Einiges weniger als, aber auf gleicher Augenhöhe mit nichtmenschlichen Tieren. Und die Tatsache, dass all diese natürlichen Quellen durch steigende Temperaturen auf der Erde stimuliert werden, ist wenig zweifelhaft.
Und jetzt frage ich Sie: Ist es nicht eindeutig, dass sich die Erde während der letzten 400 Jahre seit den kältesten Zeiten der Kleinen Eiszeit erwärmt hat? Ist es nicht genauso eindeutig, dass wir erwarten sollten, dass der atmosphärische CO2-Gehalt durch diese 400 Jahre Erwärmung steigen sollte?
Untersuchen wir die jahreszeitliche Variation des atmosphärischen CO2-Gehaltes, erkennen wir ein unbezweifelbares Uhrwerk. Einige hinterfragen diese Variation: Welche Prozesse lassen die Gesamt-CO2-Erzeugung im September beginnen und im Mai aufhören? – Denn genauso scheint die jahreszeitliche Variation abzulaufen.
Aber eine viel bessere Möglichkeit, die gleiche Frage zu stellen, lautet: Welche CO2 sequestrierenden Prozesse verlangsamen sich beginnend im September und erholen sich erst wieder im Mai?
Und die Antwort wäre: die photosynthetische Sequestrierung der Erdvegetation in der Nordhemisphäre.
Wie kann man denn noch klarer machen, dass der CO2-Gehalt derzeit aus natürlichen Gründen steigt und variiert?
Und schließlich möchte ich eine offensichtliche Vorhersage zur Vorhersage machen, dass die Erde vor kurzem angefangen hat, sich abzukühlen und zu der Vermutung, dass ein merkliches Level von Abkühlung (0,1 bis 0,3°C) während der kommenden Jahre stattfinden wird.
Das atmosphärische CO2 wird während der kommenden Jahre einen Höchststand erreichen. Und bevor dieser Anstieg gestoppt ist, wird er wahrscheinlich ein jährliches Beitrags-Level erreichen, dass merklich größer ist als die gegenwärtigen anthropogenen Emissionen.
Warum? Der Mauna Loa zeigt eindeutig, dass wichtige CO2-Senken signifikant auf eine Abkühlung reagieren, mit einer kurzen zeitlichen Verzögerung von nur Monaten oder sogar Wochen. Natürliche CO2-Quellen reagieren jedoch viel langsamer auf den gleichen thermischen Vorgang (vor allem die Ozeane).
Mehr Details hier (pdf)
—————————————————————————————-
Über den Autor
Ronald D. Voisin ist Ingenieur im Ruhestand. Er verbrachte 27 Jahre bei Semiconductor, zumeist im Silicon Valley. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 2007 hat er sich das Studium der Klimaänderung zum Hobby gemacht. Er wurde ausgezeichnet mit einem BSEE-Grad [Bachelor of Science in Electrical Engineering, ein akademischer Grad der Elektrotechnik] von der University of Michigan im Jahre 1978. Außerdem bekleidete er verschiedene Management-Posten in beiden Semiconductor-Unternehmen. Er war an 55 Patent-Anmeldungen beteiligt, von denen 24 erfolgreich waren.
Link: http://wattsupwiththat.com/2014/07/15/what-an-engineer-finds-extraordinary-about-climate/
Übersetzt von Chris Frey EIKE