Können wir aus der Temperatur die Klimasensitivität ableiten?

Wie die meisten der der Klimapanik zugrunde liegenden Hypothesen ist auch diese mathematisch nicht überprüfbar. Der älteste aller globalen Temperatur-Datensätze – HadCRUT4 – beginnt erst im Jahre 1850, so dass das Ende des frühestmöglichen 125-jährigen Datensatzes im Jahre 1974 liegt, also deutlich später als 1950, dem Beginn eines potentiellen anthropogenen Einflusses.

Allerdings reicht der älteste regionale instrumentelle Datensatz, die Aufzeichnung aus Mittelengland (the Central England Temperature Record CET) zurück bis zum Jahr 1659. Hier könnte es ein paar Hinweise geben.

Die CET-Aufzeichnung hat ihre Nachteile. Sie ist regional und nicht global, und die frühesten Temperaturdaten darin haben eine Auflösung nicht besser als 0.5 bis 1,0 K. Allerdings liegt das damit abgedeckte Gebiet auf der richtigen geographischen Breite. Außerdem repräsentiert er während der letzten 120 Jahre zwei volle Zyklen der Pacific Decadal Oscillation, ihr Trend liegt innerhalb von 0,01 K des Trends der globalen Datensätze von GISS, HadCRUT4 und NCDC. Sie ist nicht völlig wertlos.

Ich habe Trends von 166 aufeinander folgenden 125-Jahres-Perioden genommen, und zwar von 1659 bis 1784 bis zur Periode 1824 bis 1949. Davon zeigten 57, oder 34% absolute Trends über |0.25| K (Tabelle 1)

Tabelle 1: Lineare Regression kleinster Quadrate der Trends (K) monatlicher regionaler Temperaturanomalien aus dem CET-Datensatz für 166 aufeinander folgende 125-Jahres-Perioden von 1659 bis 1784 bis zur Periode 1824 bis 1949. Davon zeigten 57, oder 34% absolute Trends über |0.25| K.

Die meisten der 125-Jahres-Perioden, die einen substantiellen absoluten Temperaturtrend zeigen, zeigen diesen am Anfang oder am Ende des getesteten Intervalls. Die Trends in den früheren Perioden zeigen die Erholung aus der Kleinen Eiszeit, die unabhängigen historischen Aufzeichnungen zufolge rapide war. In späteren Perioden kam die rapide Erwärmung on 1910 bis 1945 zum Ausdruck.

Gegenstand der Vorbehalte, mit denen man die von mir erwähnten Daten betrachten sollte, ist das Ergebnis, dass über ein Drittel aller 125-Jahres-Perioden vor Beginn des anthropogenen Einflusses auf das Klima beendet waren. Dies legt die Möglichkeit nahe, dass 125-Jahres-Perioden, die eine substantielle Temperaturänderung zeigen, mindestens dreimal so oft wie von Prof. Lovejoy vermutet auftreten.

Zusammen mit den vielen anderen Fehlern in der jüngsten Studie des Professors – vor allem seiner Vermutung, dass die Temperaturdatensätze, auf die er sich verließ, nur sehr kleine Fehlerintervalle aufwiesen, obwohl in Wirklichkeit große Fehlerintervalle vorhanden waren, die mit fernerer Vergangenheit immer mehr zunehmen – wirft seine Hypothese, dass rapide Temperaturänderungen selten sind, mehr als nur ein wenig Zweifel auf seine Behauptung, dass man die Klimasensitivität aus der jüngsten Temperaturaufzeichnung berechnen kann.

Wie können wir dann bestimmen, wie viel der Erwärmung im 20. Jahrhundert natürlichen Ursprungs war? Die Antwort lautet, ob man sie nun mag oder nicht, dass man das nicht kann. Aber wir wollen ad argumentum und per impossibile einmal annehmen, dass die Temperatur-Datensätze korrekt sind. Dann besteht eine Möglichkeit der Überprüfung der IPCC-Beweisführung darin, dessen Werte des Klimasensitivitäts-Parameters über verschiedene Zeitperioden zu untersuchen (Tabelle 2).

Tabelle 2: IPCC-Werte des Klimasensitivitäts-Parameters.

Grob gesagt ist der Wert des Klimasensitivitäts-Parameters unabhängig von der Ursache der direkten Erwärmung, die zu den Rückkopplungen führt, die dessen Wert verändern. Was auch immer der Grund für die Erwärmung ist, man macht nur einen geringen Fehler, wenn man annimmt, dass die Rückkopplungen als Reaktion darauf etwa gleich denen sind, die als Reaktion auf eine Erwärmung durch Antriebe ähnlicher Größenordnung aus irgendwelchen anderen Gründen auftreten.

Das IPCC sagt, dass es seit 1750 einen anthropogenen Antrieb von 2,3W/m² und einen geringen natürlichen Antrieb gegeben habe. In diesem Falle ist der Klimasensitivitäts-Parameter einfach der Quotient aus der Erwärmung um 0,9 K seit 1750 geteilt durch 2,3 W/m² oder 0,4 K m²/W. Da der größte Teil des Antriebs seit 1750 im vorigen Jahrhundert aufgetreten ist, liegt der Wert im richtigen Bereich und ist in etwa gleich dem Jahrhundert-Sensitivitäts-Parameter in Tabelle 2.

Als Nächstens brechen wir die Berechnung herunter. Dem IPCC zufolge betrug der gesamte anthropogene Antrieb seit 1950 0,6 W/m². Die Erwärmung von 1750 bis 1949 betrug 0,45 K. Daraus folgt, dass der Klimasensitivitäts-Parameter vor 1950 0,75 K m²/W betragen hatte, mehr auf der hohen Seite, was zeigt, dass einiges der Erwärmung vor 1950 natürlichen Ursprungs war.

Wie viel davon war natürlichen Ursprungs? Teilt man 0,45 K der Erwärmung vor 1950 durch den 200-Jahres-Sensitivitäts-Parameter 0,5 m²/W, ergibt sich 0,9 W/m². Falls das IPCC mit seiner Angabe von 0,6 W/m² als anthropogenem Anteil recht hat, waren 0,3 W/m² natürlichen Ursprungs.

Dem IPCC zufolge hatte der anthropogene Antrieb von 1950 bis 2011 1,7 W/m² betragen. Der lineare Temperaturtrend der Daten von 1950 bis 2011 beträgt 0,7 K. Man teile dies durch 1,7 W/m², um plausible 0,4 K m²/W zu erhalten, was erneut äquivalent zur Jahrhundert-Sensitivität des IPCC ist, dieses Mal jedoch unter der Hypothese, dass nichts von der Erwärmung seit 1950 natürlichen Ursprungs war.

Dieser Verlauf scheint plausibel. Aber die Plausibilität ist vollständig trügerisch. Sie wurde mit der einfachsten aller Methoden erreicht. Seit 1990 hat das IPCC den anthropogenen Strahlungsantrieb nichts weiter als halbiert, um den Anschein zu erwecken, dass dessen tote Theorie noch am Leben ist.

Im Jahre 1990 hat das IPCC vorhergesagt, dass sich der anthropogene Antrieb durch Treibhausgase seit 1765 bis zum Jahr 2014 auf 4 W/m² bei Business as Usual belaufen würde (Siehe Abbildung 1)

Abbildung 1: Projizierte anthropogene Treibhausgas-Antriebe 1990 bis 2100 (IPCC, 1990)

Jedoch – mit einer globalen Erwärmung von nur 0,9 K seit Beginn der industriellen Revolution würde der implizite Klimasensitivitäts-Parameter 0,9/4 = 0,23 m²/W betragen haben und damit deutlich selbst unter dem momentanen Wert liegen. Das ist nur die Hälfte der 0,4 bis 0,5 K m²/W, die man erwarten würde, falls die impliziten IPCC-Werte für den Parameter (Tabelle 2) für ein oder zwei Jahrhunderte korrekt wären.

Im Jahre 1990 gab es beim IPCC noch Momente der Ehrlichkeit. Es hat eingeräumt, dass die Größenordnung und sogar das Signal des Antriebs durch anthropogene Aerosol-Emissionen (Für Sie und mich Ruß) unbekannt war.

Allerdings befand es das IPCC graduell für angebracht, nicht nur einen Teil, sondern den gesamten CO2-Antrieb mit einem vermeintlichen negativen Antrieb durch Aerosol-Emissionen nicht mehr aufzurechnen. Nur durch diese Entscheidung konnte es fortfahren zu behaupten, dass seine sehr hohen Ein- und Zweihundert-Jahreswerte sowie die Gleichgewichts-Werte für den Klimasensitivitäts-Parameter plausibel waren.

Abbildung 2 zeigt das Ausmaß dieser Manipulationen. Der positive Antrieb durch CO2-Emissionen und der negative Antrieb durch anthropogene Aerosole sind sichtlich fast identisch:


Abbildung 2: Positive Antriebe (links) und negative Antriebe von 1950 bis 2008 (Murphy et al. 2009)

Als wäre das noch nicht schlimm genug, zeigt der Verlauf der globalen Erwärmung während der Instrumenten-Ära 60-jährige Zyklen, die der ~30-jährigen Abkühlungs- und der ~30-jährigen Erwärmungsphase der Pazifischen Dekadischen Oszillation folgen (Abbildung 3). Diese Oszillation scheint einen weitaus größeren Einfluss auf die globale Temperatur zu haben, zumindest kurz- und mittelfristig, als jedweder anthropogene Antrieb.

Die „settled Wissenschaft” des IPCC kann immer noch nicht erklären, was die Gründe für diese 60-jährigen Zyklen der PDO sind, aber deren Einfluss auf die globale Temperatur tritt in Abbildung 3 eindeutig hervor:


Abbildung 3: Monatliche globale Temperaturanomalien und –trends von Januar 1890 bis Februar 2014 als das Mittel der globalen mittleren Temperaturanomalien von GISS, HadCRUT4 und NCDC, zusammen mit Unter-Trends während der negativen oder Abkühlungsphase (grün) bzw. positiven oder Erwärmungsphasen (rot) der PDO. Die Daten der Phasen werden bereit gestellt durch dieses Institut. Anthropogene Strahlungsantriebe sind Aufteilungen des anthropogenen Antriebs von 2,3 W/m² von 1750 bis 2011, basierend auf dem IPCC (2013, Abbildung SPM.5.).

Überraschenderweise hat es in den gemessenen Aufzeichnungen seit 1659 nur drei Perioden mit einer globalen Erwärmung gegeben. Das waren die 40 Jahre von 1694 bis 1733, bevor die industrielle Revolution überhaupt begonnen hatte, mit einem Erwärmungstrend von +1,7 K nach dem dem Maunder-Minimum folgenden Anstieg der Sonnenaktivität; die 22 Jahre von 1925 bis 1946 mit einem Erwärmungstrend von +0,3 K und in Phase mit der PDO; und die 24 Jahre von 1977 bis 2000 mit einem Erwärmungstrend von +0,6 K, ebenfalls in Phase mit der PDO.

Tabelle 3: Perioden mit Abkühlung (blau) Erwärmung (rot) und ohne Trend (grün) seit 1659. Infolge von Unsicherheiten in der Temperaturaufzeichnung in Zentral-England könnte es in den 91 Jahren vor 1750 zu einer stärkeren Erwärmung gekommen sein als in den dreieinhalb Jahrhunderten danach.

Es gab nur eine einzige Periode mit Abkühlung, -0,6 K während der 35 Jahre von 1659 bis 1693 während des Maunder-Minimums. Die 191 Jahre von 1734 bis 1924, ob nun mit oder ohne industrielle Revolution, zeigten keinen Trend, ebenso wie während der negativen oder Kaltphasen der PDO während der 30 Jahre von 1947 bis 19786 oder während der 13 Jahre seit 2001.

Tabelle 3 fasst die Lage zusammen. Alles der globalen Erwärmung um 2 K seit 1750 kann einfach eine allmähliche und durch Unterbrechungen gekennzeichnete Erholung der globalen Temperatur nach der Kleinen Eiszeit sein.

Es gibt eine Diskrepanz zwischen dem fast-linearen projizierten anthropogenen Strahlungsantrieb (Abbildung 1) und den drei unabhängigen Perioden mit globaler Erwärmung seit 1659, wobei die stärkste Erwärmung vor der industriellen Revolution erfolgt und fast doppelt so stark wie die Gesamterwärmung seit 1750 war.

Kein zufriedenstellender Mechanismus ist bislang definitiv gezeigt worden, der erklärt, warum die PDO in Phasen agiert, und noch weniger, warum sich die gesamte globale Erwärmung seit 1750 nur während positiver bzw. warmer PDO-Phasen gezeigt haben soll.

Ein angemessenes Verständnis der Klimasensitivität hängt stark ab von der Größenordnung des anthropogenen Strahlungsantriebs, aber seit 1990 hat das IPCC diese Größenordnung fast halbiert, nämlich von 4 auf 2,3 W/m².

Um die Klimasensitivität aus der Temperaturänderung ableiten zu können, müsste man die Temperaturänderung mit hinreichender Präzision kennen. Allerdings, so wie der Strahlungsantrieb manipuliert worden ist, um ihn mit der Theorie in Einklang zu bringen, sind auch die Temperaturaufzeichnungen so manipuliert worden, dass sie zur Theorie passen.

Da nahezu jede Anpassung der globalen Temperatur mit der Zeit den Effekt hatte, dass die Erwärmung des 20. Jahrhunderts stärker aussah als sie tatsächlich war, wie oberflächlich auch immer die Erklärungen für die Anpassungen waren, sieht jetzt alles nicht gut aus.

In jedem Falle gilt aber: da das veröffentlichte Fehlerintervall Anfang des 20. Jahrhunderts von gleicher Größenordnung ist wie die gesamte globale Erwärmung seit 1750, ist offensichtlich, dass der Versuch, die Klimasensitivität aus globalen Temperaturtrends abzuleiten, sich selbst ad absurdum führt. Man kann es nicht.

Unter dem Strich: Die Verteilung der globalen Erwärmung, aufgeteilt in drei getrennte Perioden, wobei die erste und größte Erwärmung vor jedem möglichen anthropogenen Einfluss stattgefunden hatte, passt viel besser zu einer stochastischen natürlichen Variabilität als zu einer langsamen, unerbittlichen Zunahme des anthropogenen Antriebs, wie er vom IPCC vorhergesagt worden ist.

Das IPCC hat nicht nur seine Kurzfrist-Temperaturprojektionen kassiert (die möglicherweise immer noch exzessiv sind: es ist durchaus möglich, dass es auch während der nächsten 20 Jahre keine globale Erwärmung gibt), sondern es hat auch seine Schätzung des anthropogenen Strahlungsantrieb beim ‚Business as Usual‘ um fast die Hälfte reduziert. Zentimeter um Zentimeter befindet sich das IPCC auf dem Rückzug und hofft vergeblich, dass niemand das bemerken wird, während es weiterhin schreit: „Der Himmel fällt uns auf den Kopf!“.

Link: http://wattsupwiththat.com/2014/04/19/can-we-deduce-climate-sensitivity-from-temperature/#more-107800

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Landesregierung Sachsen stimmt dem „Energiepolitischen Manifest“ weitgehend zu

Und später weiter:

Die festen 20 Jahre gesicherten Einspeisevergütungen bieten keinen Anreiz zur Entwicklung neuartiger Technologien und entfalten somit keine messbare Innovationswirkung. Darüber hinaus halten wir das EEG auch für kein kos­teneffizientes Instrument für den Klimaschutz.

Leider wird diese Erkenntnis nicht in politisches Handeln umgesetzt, denn Ministerialrat Jantsch kapituliert in folgenden vor den Nutznießern der Energiewende in dem er statt einer sofortigen und ersatzlosen Abschaffung, nur von notwendiger Strukturreform des EEG schreibt.:  

Es gilt das existierende EEG in seiner Struktur zu reformieren. Wir brauchen zeitnah eine echte marktorientierte Steuerung des Ausbaus der ErneuerbarenEnergien, die über den Wettbewerb sowohl Investitionen in neue Anlagen als auch Investitionen in Innovationen erzeugt. Insoweit sollte es nicht darauf ankommen, dass der Staat für einzelne Klientel auskömmliche Gewinne garantiert, sondern Rahmenbedingungen schafft, die eine versorgungssichere, umweltverträgliche und sozialverträgliche Ener­gieversorgung ermöglicht, die auch der Wirtschaft wettbewerbsfähige Energiepreise anbieten kann.

Und auch das ist s.M.n. derzeit eher unmöglich denn….

Eine solche strukturelle Reform des EEG scheint zurzeit in Deutschland nicht durch­setzbar zu sein.

Diese Erkenntnis, so plausibel Sie derzeit erscheint, darf dennoch kein Hinderungsgrund sein, die Anstrengungen aller Verantwortlichen zu verstärken,  das EEG samt EnEV sofort und ersatzlos abzuschaffen.

Denn es gilt nicht nur weiteren immensen Vermögensschaden von der deutschen Volkswirtschaft abzuwenden, sondern auch den Tod zigtausender Mitbürger zu vermeiden, die ein mehrtägiger Blackout zwangsläufig zur Folge haben würde. Und ein solcher wird mit jedem Tag, den das EEG noch rechtswirksam ist, immer wahrscheinlicher.

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Warum die Klima-Institute sich endlich ein anderes Volk wünschen …

Axel Stolz

Anfrage des Bürgers unter Bezugnahme auf folgende Internet-Informationsseite der ZAMG:

Sonntag, 23. Februar 2014 10:17

Anfrage zu: http://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/informationsportal-klimawandel/klimasystem/umsetzungen/energiebilanz-der-erde

Frage zu der in Kapitel „Energiebilanz der Erde“,  Abb.1 rechts dargestellte Gegenstrahlung: Wenn die Atmosphäre Energie im Betrag von 324 W/m² ständig abstrahlt,  dann muss das nach den Gesetzen der Physik zu einer permanenten Abkühlung der Atmosphäre im Betrag von 324 W/m² führen.
Das widerspricht der Aussage, dass die Atmosphäre durch den Treibhauseffekt erwärmt wird.
Bitte um Aufklärung des Widerspruches.

Antwort der ZAMG: Montag, 24. Februar 2014 10:17

Lieber Herr Stolz,

vielen Dank für Ihre Nachricht und das damit gezeigte Interesse am Informationsportal Klimawandel. Mit atmosphä-rischer Gegenstrahlung ist nicht die Energie gemeint die von der Atmosphäre verloren geht, sondern die Energie die von Wolken und anderen Teilchen in der Atmosphäre Richtung Erdoberfläche zurückgestrahlt wird.

Demnach geht die Energie nicht verloren sondern wird nur umgelenkt.

Von den 342 W/m² einfallender Sonnenstrahlung, werden 107 W/m² reflektiert und zurück den Weltraum gestrahlt und 235 W/m² verlassen die Atmosphäre als langwellige Strahlung.

Ich hoffe dass ich den Widerspruch aufklären konnte.

Mit freundlichen Grüße,

Johanna Nemec

Erneute Anfrage des Bürgers: Montag, 24. Februar 2014 18:21

Sehr geehrte Frau Nemec,

vielen Dank für die prompte Antwort.
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sagen Sie, dass es sich bei der sogenannten Gegenstrahlung nicht um Eigen-Strahlung handelt, die von Treibhausgasen emittiert wird, sondern um von Wolken und Aerosolen reflektierte Bodenstrahlung?

Das widerspricht aber der weiter unten im Kapitel „Lebenswichtiger Treibhauseffekt“ folgenden Aussage: „Die dadurch verursachte atmosphärische Gegenstrahlung ist 324 W/m², die wieder in Richtung Erdoberfläche abgestrahlt wird. Hier ist eindeutig von Strahlung und nicht von Reflexion die Rede.
Bitte – um was handelt es sich denn nun: um Reflexion oder um Strahlung?

Mit freundlichen Grüßen

Axel Stolz

Antwort der ZAMG: Dienstag, 25. Februar 2014 09:18

Lieber Herr Stolz,

Sie haben recht! Die Gegenstrahlung ist keine reflektierte Bodenstrahlung. Umgelenkt war vermutlich das falsche Wort. Ich wollte es nur anschaulich formulieren.

Aber Strahlung bleibt Strahlung, egal ob sie nun reflektiert wurde oder absorbiert und später wieder emittiert wurde. Es ändert sich nur die Wellenlänge der Strahlung.

Als Gegenstrahlung ist jegliche Strahlung gemeint, welche von Treibhausgasen emittiert (abgestrahlt) wird. Dabei ist die Herkunft der Energie egal, das kann entweder absorbierte kurzwellige Strahlung von der Sonne direkt sein oder auch langwellige Strahlung, welche von der Erdoberfläche abgestrahlt wurde.

Ich hoffe das ist verständlicher,

Johanna Nemec

Antwort des Bürgers:  Dienstag, 25. Februar 2014 18.40

Sehr geehrte Frau Nemec,

vielen Dank, jetzt ist es klar und die Anfangsfrage stellt sich erneut: wenn die Atmosphäre Energie abstrahlt. dann muss sie sich nach den Gesetzen der Physik abkühlen. Das widerspricht der Aussage, dass die Atmosphäre durch den Treibhauseffekt erwärmt wird.
Können Sie mir diesen Widerspruch auflösen?

Mit freundlichen Grüßen

Axel Stolz

Erneute Antwort der ZAMG:  Mittwoch, 26. Februar 2014 09:14

Sehr geehrter Herr Stolz,

wenn die Atmosphäre nur Energie abstrahlt kühlt sie natürlich aus, das ist klar. Aber es kommt ja permanent Energie nach, sowohl von der Sonne als auch von der Erdoberfläche, welche von der Atmosphäre oder besser gesagt von Teilchen in der Atmosphäre zum Teil  absorbiert wird.

Ich finde am anschaulichsten sieht man das in folgender Abbildung:

Mit freundlichen Grüßen,

Johanna Nemec

Antwort des Bürgers:  Samstag, 1. März 2014 17:43

Sehr geehrte Frau Nemec,

auf der Info-Seite, die auch diese Grafik beinhaltet, steht:

Die Erdoberfläche strahlt 390 W/m² in Form von langwelliger Wärmestrahlung ab. Nur etwa 40 W/m² können ungehindert durch die Atmosphäre ins Weltall entweichen. Die restlichen 350 W/m² werden aufgrund der Absorptionseigenschaften der Atmosphäre und den darin enthaltenen natürlichen Treibhausgasen in dieser aufgenommen. Die Eigenschaft der Treibhausgase, kurzwellige Strahlung ungehindert durchzulassen, aber langwellige Strahlung zu absorbieren, hat den viel zitierten Treibhauseffekt zur Folge. Die dadurch verursachte atmosphärische Gegenstrahlung ist 324 W/m², die wieder in Richtung Erdoberfläche abgestrahlt wird.

Dann wird also die durch die Gegenstrahlung verursachte Abkühlung der Atmosphäre kompensiert durch eine gleich große Ausstrahlung von der Erdoberfläche her, wie es in der angehängten, von mir etwas abgeänderten Grafik dargestellt ist, oder?

Mit freundlichen Grüßen

Axel Stolz

Antwort der ZAMG: Samstag, 01. März 2014 18:26

Sehr geehrter Herr Stolz,

ich bin mir nicht sicher ob ich verstehen auf was sie hinaus wollen und ich verstehe auch nicht wieso sie langwellige Strahlung in 2 Kategorien einteilen wollen.

Die Atmosphäre unterteilt sich auch nicht in Teile mit Wolken und Teile mit Treibhausgasen.

Treibhausgase sind gut vermischt in der Atmosphäre.

Mit freundlichen Grüßen

Johanna Nemec

Antwort des Bürgers: Sonntag, 02. März 2014 15:05

Sehr geehrte Frau Nemec,

ich glaube nicht, dass sich die Atmosphäre in Teile mit Wolken und Teile mit Treibhausgasen unterteilt und bin überzeugt davon, dass die Treibhausgase gut in der Atmosphäre vermischt sind. Ich unterteile auch nicht die vom Boden abgegebenen 350 W/m² Langwellenstrahlung in zwei Kategorien, sondern versuche das Ergebnis unserer Diskussion, dass nämlich die durch die Gegenstrahlung hervorgerufene Abkühlung der Atmosphäre kompensiert wird durch eine gleich große Ausstrahlung von der Erdoberfläche her, grafisch darzustellen.

Mit freundlichen Grüßen

Axel Stolz

Mehrere Tage lang, keine Antwort der ZAMG

Daraufhin schrieb der Bürger an die ZAMG: Samstag, 08. März 2014 15:23

Sehr geehrte Frau Nemec,

nachdem ich nun seit einer Woche keine Antwort mehr von Ihnen bekommen habe, muss ich annehmen , dass Sie „von Oben“ die Order bekommen haben, die Korrespondenz mit mir einzustellen, da ich zu viele Fragen stelle.

Ihre  in der letzten e-mail geäußerte Vermutung. „dass ich auf etwas hinaus wolle“ ist absolut richtig.

Kurz gesagt, ich kritisiere dass auf der Informationsseite „Energiebilanz der Erde“ der ZAMG Aussagen zur Rolle der Treibhausgase beim Energieaustausch Erde /Sonne gemacht werden, die falsch sind und dass die Gesamtdarstellung des sogenannten „Treibhauseffektes“ nicht der Realität entspricht.

Diese Kritik begründe ich folgendermaßen:

Beginnen wir bei der Grafik „Geschätzte mittlere jährliche und globale Energiebilanz der Erde“ und ziehen die Energiebilanzen auf den einzelnen Ebenen. Alle Zahlenangaben in W/m².

Links Unten kommen an der Erdoberfläche 168 an. Abgestrahlt werden durch Konvektion 24, Verdunstung 78, verbleibender Rest, wenn man von den 350 die „Kompensationsstrahlung“ für die Gegenstrahlung abzieht 26, sowie 40 vom atmosphärischen Fenster. 24 + 78 + 26 + 40 = 168. 168 = 168. Bilanz ausgeglichen.
Weiter nach Rechts: „Kompensationsstrahlung“ 324, Gegenstrahlung 324. 324 = 324. Bilanz auch ausgeglichen.

Nun zur Atmosphärenmitte. Von der Solareinstrahlung absorbiert 67, aus Konvektion 24, aus Verdunstung 78, Reststrahlung 26. Die Strahlung des atmosphärischen Fensters geht durch.  67 + 24 + 78 + 26 = 195 eingehend.
Ausgehend aus der Atmosphärenmitte 165 und aus den Wolken  30. 165 + 30 = 195. 195 = 195 Bilanz ausgeglichen.

Am oberen Atmosphärenrand kommen 342 aus Sonneneinstrahlung an, 107 werden Reflektiert, damit verbleiben 235 Eingang. Ausgehend sind 165 + 30 = 195 aus Atmosphärenstrahlung und Wolkenstrahlung, sowie die 40 des atmosphärischen Fensters. 165 + 30 + 40 = 235. 235 = 235. Bilanz ausgeglichen.

Wenn wir nun den Bereich rechts Unten in der Grafik betrachten, wird ersichtlich, warum es für das Gesamtverständnis vorteilhaft war, die 350 W/m² Bodenstrahlung in 324 W/m² „Kompensationsstrahlung“ und 26 W/m² „Reststrahlung“ aufzuteilen.  Es lassen sich dadurch leichter einige  interessante Schlüsse ziehen.
Man sieht, dass Gegenstrahlung und entgegengerichtete „Kompensationsstrahlung“ als ein in sich geschlossener, im unteren Bereich der Atmosphäre stattfindender Energiekreislauf betrachtet werden kann, dessen Bilanzsumme Null ist.
Da die Bilanzsumme Null ist, hat dieser Energiekreislauf auch keinen Einfluss auf die Gesamtbilanz des Systems. Man kann ihn also bei Betrachtung der Gesamtenergiebilanz des Systems, wie wir es Oben schon gemacht haben, sozusagen „Außen vor lassen“.
Da Gegenstrahlung und „Kompensationsstrahlung“ immer die gleiche, aber entgegengesetzte Größe haben, muss die Bilanz aus Gegenstrahlung und „Kompensationsstrahlung“ auch dann Null sein, wenn die Gegenstrahlung einen anderen Wert als 324 W/m² annimmt.
Diese Feststellung lässt sich ableiten aus dem Umstand, dass die „Kompensationsstrahlung“ niemals größer sein kann als die Gegenstrahlung, da sie ja von dieser induziert wird und sie kann nicht kleiner sein als diese, da das zu einer Abkühlung der Atmosphäre führen würde.
Die Größe der Gegenstrahlung ist eine Funktion der Menge der Treibhausgase in der Atmosphäre. Da sie wie gezeigt die Gesamtenergiebilanz des Systems nicht beeinflusst, hat auch die Menge der Treibhausgase in der Atmosphäre  keinen Einfluss auf die Gesamtenergiebilanz des Systems. Das gilt selbstverständlich auch für die Menge des CO2 in der Atmosphäre. Somit lässt sich feststellen:
Die Behauptung „anthropogene CO2 Freisetzungen in die Atmosphäre haben einen Einfluss auf die Ener-giebilanz und damit auf das Klima der Erde“  ist FALSCH!
Eine Aussage im Abschnitt „Lebenswichtiger Treibhauseffekt“ lautet:

„Ohne den natürlichen Treibhauseffekt würde auf der Erde keine angenehme, mittlere Temperatur von 15°C vorherrschen, sondern eisige -18°C!“

Diese Aussage ist falsch! Warum?

In der Atmosphäre sind gigantische Wärmemengen gespeichert. Auf Grund der Gravitation sind die Gasmoleküle der Atmosphäre derart angeordnet, dass sich vom Rand der Troposphäre bis zur Erdoberfläche hin ein stetiger Anstieg der Moleküldichte und damit des Atmosphärendruckes einstellen. Parallel dazu stellt sich ein kontinuier-licher Temperaturanstieg vom Troposphärenrand hin zur Erdoberfläche ein. Die gemessenen 15 °C Durchschnitts-temperatur in Nähe der Erdoberfläche ergeben sich ausschließlich aus dem Wärmeinhalt der Atmosphäre sowie den Gesetzmäßigkeiten der Thermodynamik und haben mit Gegenstrahlung nichts zu tun.

Aus den gängigen  Erläuterung der Treibhausthese ergibt sich implizit die Vorstellung, dass die Energiebilanz des Systems primär von der Erdoberfläche aus ausgeglichen würde.
Das ist aber mit Ausnahme des atmosphärischen Fensters nicht der Fall, da einer 15 °C Bodentemperatur entsprechenden  Abstrahlungsleistung von 390 W/m² nur eine Sonneneinstrahlungsleistung von 168 W/m² gegenübersteht, würde dies zu einer permanenten Abkühlung führen.
Die Strahlungsgleichgewichtstemperatur zwischen Erde und Sonne beträgt –18 °C.
Eine solche Temperatur herrscht in einer Atmosphärenschicht am oberen Rand der Troposphäre in einigen Km Hö-he oberhalb der Erdoberfläche. Von dort aus erfolgt der wesentliche Anteil der natürlichen Abkühlung des Systems durch Wärmeabstrahlung in das Weltall. Das belegen Satellitenmessungen und ist auch aus unserer Grafik ersicht-lich. Die 165 W/m² Abstrahlung aus der Atmosphäre entsprechen etwa 70% der 235 W/m² Gesamtabstrahlung.
Die Energie-Austauschvorgänge unterhalb dieser Atmosphärenschicht  sind sozusagen „interne“ Energietransporte und werden dominiert von Konduktion, Konvektion. Verdunstung und Kondensation. Strahlung spielt dabei eine untergeordnete Rolle.  Das rührt daher, dass Treibhausgase die die von der Oberfläche abgehende Langwellenstrah-lung absorbieren und  sich dabei erwärmen, ihre aufgenommenen Energie sofort an benachbarte Moleküle weiter-geben, und zwar durch Molekülstöße und nicht durch Strahlung, weil das effizienter ist und Strahlung durch die ho-he Moleküldichte in Bodennähe behindert wird. Die erwärmten Luftmassen steigen infolge der Konvektion unver-züglich zum Troposphärenrand auf. Erst dort am oberen Troposphärenrand, bei annähernd vakuumähnlichen Bedin-gungen, können die Treibhausgase ihre Strahlungseigenschaften voll zur Entfaltung bringen.
Da etwa 70 % der natürlichen Abkühlung des Systems aus der Atmosphäre heraus durch Wärmeabstrahlung erfolgt und es ausschließlich die Treibhausgase sind, die zu Strahlung fähig sind, tragen die Treibhausgase die Hauptlast bei der Abkühlung des Systems. Man könnte sie daher trefflich auch als Kühlgase bezeichnen.

Sehr geehrte Frau Nemec, ich möchte Sie nun abschließend ersuchen, diese e-mail den für den Inhalt der Informationsseiten in Ihrer Institution zuständigen Personen zur Kenntnis zu bringen, wobei es mir ein Anliegen wäre, dass diese doch bitte die Inhalte der Seiten im Sinne der gemachten Richtigstellungen korrigieren mögen. Der ursprüngliche und einzig Sinn von Wissenschaft und Forschung kann doch wohl nur im Entdecken und Verbreiten der Wahrheit liegen, oder?

Mit freundlichen Grüßen

Axel Stolz

Seitdem hat der Bürger von seiner ZAMG nichts mehr gehört.




Klare Aussage von IPCC & OECD: wir können das Klima mit CO2 nicht ruinieren, wenn es eine Bevölkerungsexplosion gibt

Teilweise bringe ich diesen Punkt, um Sie Ostermontag aufzuheitern hinsichtlich der Aussichten für Ihre Urenkel, teils auch, um Sie zum Nachdenken anzuregen, wie die Welt wohl aussehen könnte, wenn es denn so kommt, und teils auch als Herausforderung für diejenigen, die unablässig das Lied von der schlimmen Zukunft singen wegen der Klimaänderung oder der Umweltzerstörung.

Das Komische hierbei ist, dass sie nur Katastrophen unter der Voraussetzung an die Wand malen, dass wir sehr viel reicher werden. Schon pervers: Je mehr Reichtum sie vorhersagen, umso größer die Chance (sagen sie auch vorher), dass wir unsere Umweltprobleme lösen werden.

Natürlich ist das Verhalten der Vergangenheit kein Maßstab für das Verhalten in Zukunft, und ein gut gezielter Asteroid könnte jede Projektion zerstäuben. Aber nicht ich führe die Extrapolation durch. Im Jahre 2012 hat das IPCC die Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) aufgefordert, fünf Projektionen der Weltwirtschaft sowie individueller Länder zu erstellen für die Jahre 2050 bzw. 2100 (siehe Abbildung).

Sie entwerfen faszinierende Szenarien. Das mittlere Pro-Kopf-Einkommen der Welt im Jahre 2100 wird zwischen drei- und zwanzigmal so hoch projiziert wie heute. Das „mittlere“ [medium] Szenario der OECD mit der Bezeichnung SSP2, auch bekannt als „mittlere Route“ [„middle of the road“] oder „durchwursteln“ [„muddling through“] klingt ziemlich uninteressant. Es ist eine Welt, in der sich nach den Worten der OECD „Trends, wie sie während der letzten Jahrzehnte üblich waren, fortsetzen werden“ mit „allmählicher Abnahme der Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen“, ungleichmäßiger Entwicklung armer Länder, eines verzögerten Erreichens von Entwicklungszielen, enttäuschenden Investitionen in Bildung und „nur zeitweiligem Erfolg hinsichtlich Luftverschmutzung oder Verbesserung des Zugangs zu Energie für die Armen“.

Und doch ist dies eine Welt, in der bis zum Jahr 2100 das globale mittlere Einkommen pro Kopf um das 13-fache zugenommen hat auf 100.000 Dollar (des Jahres 2005), verglichen mit den heutigen 7800 Dollar. UK wird geringfügig unter diesem Mittelwert liegen, doch wird sich auch hier das Pro-Kopf-Einkommen verdreifacht haben. Diesem mittleren Szenario zufolge hat ein durchschnittlicher Bürger der Demokratischen Republik Kongo, der heute 300 Dollar pro Jahr verdient, dann eines von 42.000 Dollar, also in etwa das, was ein Amerikaner heute verdient. Der normale Indonesier, Brasilianer oder Chinese wird mindestens doppelt so reich sein wie heute ein Amerikaner.

Zur Erinnerung: Hierbei handelt es sich um heutiges Geld, inflationsbereinigt, aber die Menschen werden es für die Technologien von morgen ausgeben, von denen die meisten klüger, sauberer und freundlicher zur Umwelt sind als die heutigen Technologien – und alle für den gleichen Preis. Trotz dieser sehr moderaten Vermutungen ist es eine fast unvorstellbare Welt: Vorstädte von Kinshasa, die aussehen wie Abbildungen von Beverly Hills, wo Flugtaxis ohne Piloten gleiten (oder ähnlich futuristische Dinge). Außerdem glaubt die OECD, dass die Ungleichheit stark abgenommen haben wird, weil die Menschen in armen Ländern schneller reich geworden sind als Menschen in reichen Ländern, so wie es derzeit der Fall ist [es sei denn, die Menschen massakrieren sich alle gegenseitig. A. d. Übers.]. Alle fünf Entwicklungslinien erzeugen eine Konvergenz, jedoch mit unterschiedlichen Raten, zwischen den Einkommen in armen und in reichen Ländern.

Kann der Planet diese Art utopischer Plutokratie überleben? Tatsächlich wird es hier noch interessanter. Das IPCC hat seine eigenen Projektionen erstellt, um zu sehen, welche Art Treibhausgas-Emissionen in einer solchen Welt noch zustande kommen, und umgekehrt. Diejenige mit den geringsten Emissionen ist diejenige mit den höchsten Einkommen pro Kopf im Jahre 2100 – eine 16-fache Zunahme des Einkommens, aber mit niedrigeren Emissionen als heute: Klimaänderung umgangen. Diejenige mit den höchsten Emissionen ist diejenige mit dem niedrigsten GDP – lediglich eine Verdreifachung des Einkommens pro Kopf. Wirtschaftliches Wachstum und ökologische Verbesserungen gehen Hand in Hand. Und der Hauptgrund hierfür ist nicht, dass Umweltschutz höheres Wachstum nach sich zieht, sondern es ist genau umgekehrt. Mehr Handel, mehr Innovation und mehr Wohlstand machen größere Investitionen in Low-Carbon-Energie sowie bessere Anpassungen an Klimaänderungen möglich. Das nächste Mal, wenn sie irgendwelche grünen Untergangspropheten sagen hören, dass der einzige Weg, Armageddon zu vermeiden eine Lebensweise wie die von Jeremia ist und zurückzugehen zum Verzehr selbstgezogener Linsen, gekocht über offenen Holzfeuern, dann fragen Sie ihn, wie es kommt, dass das IPCC das genaue Gegenteil annimmt.

Im IPCC-Alptraum-Szenario mit hohen Emissionen mit fast keinen Einschnitten bis zum Jahr 2100 glaubt es an eine Erwärmung von über 4 Grad. Allerdings hängt selbst das von Modellen ab, die eine viel höhere „Klimasensitivität“ von CO2 annehmen als derzeit nach dem Konsens von Wissenschaftlern überhaupt möglich ist.

Und weiter auf dieser Linie, im Jahr 2100 wird die Weltbevölkerung auf 12 Milliarden Menschen angewachsen sein, fast doppelt so viel wie im Jahr 2000. Den UN zufolge ist dies unwahrscheinlich: 10,9 Milliarden wird als wahrscheinlicher angesehen. Mit schleppendem Wirtschaftswachstum wird sich das mittlere Einkommen (lediglich) verdreifacht haben. Die Weltwirtschaft verbraucht eine Menge Energie, keine Verbesserungen der Energieeffizienz und die Hälfte davon durch Kohle erzeugt, deren Verbrauch sich verzehnfacht hat, weil Fortschritte in anderen Technologien wie Schiefergas, Solar- oder Kernkraft enttäuschend waren.

Diese Verlautbarungen des IPCC und der OECD sagen uns klar und deutlich, dass wir das Klima mit CO2 nicht ruinieren können, wenn wir viel zahlreicher und reicher werden. Und sie sagen uns auch, wenn wir noch erheblich reicher werden, werden wir wahrscheinlich Technologien zur Anpassung zur Verfügung haben und zur Reduktion unserer Emissionen, so dass es viel weniger wahrscheinlich wird, dass wir den Planeten ruinieren. Sehen Sie selbst!

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Link: http://tinyurl.com/mtowqm7

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Energiewende wirkt – Eingeständnis Gabriel:“Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.”

Erkenntnis Gabriel am 17.4.14 in Kassel:

“Für die meisten anderen Länder in Europa sind wir sowieso Bekloppte.”

Mit dieser ebenso bemerkenswerten, wie richtigen Aussage zur Energiewende machte sich Bundeswirtschaftsminister Siegmar Gabriel bei seinem Auftritt in der Kasseler Solar Firma SMA Solar sicherlich keine Freunde. Nach Aussagen des Teilnehmers  Rainer Hahne in „lokalo 24 Nachrichten“, fiel dieser Satz, aber es fielen noch andere, ebenso richtige Sätze, die wir hier als wörtliche Zitate aus seiner Rede vom 17.4.14 in Kassel wiedergeben[1]: „Die Energiewende steht kurz vor dem Aus“

Update: Siegmar Gabriel feiert bei einem Vortrag am 5. März 2012 die „gesamten Erneuerbaren“ als deutsche Erfolgsgeschichte die mehr als „350.000 neue Jobs mit Zukunft“ „geschaffen“ hätte…mit Dank an Spürnase Reiner Hoffmann Solarkritiker der ersten Stunde jetzt im Exil. 

…..und weiter in seinem Vortrag sagte Gabriel:

“Die Wahrheit ist, dass die Energiewende kurz vor dem Scheitern steht.”

“Die Wahrheit ist, dass wir auf allen Feldern die Komplexität der Energiewende unterschätzt haben.”

Den anwesenden Verantwortlichen der hessischen Photovoltaik-Firma SMA Solar und allen sonstigen EEG Gewinnlern fiel fast die Kinnlade  herunter, als sie dieses sehr späte, dafür unverblümtere Eingeständnis vernahmen.

Hier ein paar Ausschnitte aus der Hessenschau vom 17.4.14 – mit einigen aber kaum den wesentlichen Zitaten aus der denkwürdigen Rede des Bundeswirtschaftsministers. Mit Dank an Spürnase den Solarkritiker im Exil R. Hoffmann

Auch im nordhessischen lokalen Sender von SAT 1 werden diese Teile seiner Rede gebracht. Anschauen lohnt.

Der streitbare Diskutant im Sat1 Film in welchem über diese Tagung berichtet wird, der mit Gabriel über den Kohlepfennig diskutiert, heißt übrigens Stefan Grüger und  ist im Vorstand des Solarlobby Verein „Eurosolar Deutschland“. Er ist ein ehemaliger Spezi des verstorbenen Gründers von „Eurosolar“, des SPD Bundestagsabgeordneten Hermann Scheer, der es fast zum hessischen Wirtschaftsminister gebracht hätte. Grüger hat es jetzt über die Landesliste der SPD in den hessischen Landtag geschafft. Dort wird er weiter im Sinne seiner Lobby wirken. Zu diesem Lobbyverein gehört oder gehörte übrigens auch die heutige Grünenvorsitzende Simone Peter.

Zu dieser ministeriellen Bankrotterklärung passt es, dass nun auch die Verbraucherzentrale für Kapitalanleger die Deutsche Bank vor weiteren Windkraftengagements warnt.

In einer Presserklärung heißt es dort:

Berlin. 30.03.2014 – Die Verbraucherzentrale für Kapitalanleger (VzfK) hat heute in einem offenen Brief an Jürgen Fitschen, den Vorstandssprecher der Deutsche Bank AG, vor Engagements im Bereich der Erneuerbaren Energien gewarnt. Insbesondere bat die VzfK um eine kritische Überprüfung der Kundenbeziehung zum kontroversen Projektentwickler juwi AG aus dem pfälzischen Wörrstadt.

Die VzfK argumentiert, dass nach den spektakulären Insolvenzen von Prokon, Windwärts, Windreich, Solar Millennium AG und vielen anderen dubiosen Renewable-Unternehmen weitere Schädigungen von Kapitalanlegern, aber auch Aktionären von Kreditinstituten, angesichts krasser Missstände im Bereich Renewables zu erwarten seien. Die VzfK bittet den Deutsche Bank-Vorstand daher, durch geeignete Portfoliomaßnahmen und Kreditentscheidungen sicherzustellen, dass der Schaden für die Deutsche Bank AG, ihre Aktionäre und Kunden minimiert wird. Insbesondere bittet man um eine kritische Prüfung des Kreditengagements bei der aufgrund eines Korruptionsskandales in Thüringen sowie umstrittener Windkraftprojekte insbesondere im Naturpark Hochtaunus in die Kritik geratenen Projektentwicklers juwi AG.

Unter Verweis auf den Sachverständigenrat der Bundesregierung geht die VzfK davon aus, dass das EEG-System kollabieren müsse und dass volkswirtschaftliche Verluste in mindestens dreistelliger Milliardenhöhe zu erwarten seien. Bereits heute ächzten Verbraucher und die deutsche Industrie unter einer im europäischen und internationalen Vergleich aberwitzig hohen Kostenbelastung…

Für uns und unsere Leser stellt sich damit umso dringender die Frage, wann endlich die Regierung Merkel mit ihrem hyperaktiven Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Gabriel nun die Wende von der Energiewende einleitet, nachdem die Erkenntnis ihrer praktischen Undurchführbarkeit offensichtlich nun auch die höchste Regierungsmitglieder erhellt hat.

Dort beginnt man wohl einzusehen, dass man zwar Politik gegen jede Vernunft, auch gegen die eigenen Landsleute machen kann, aber  niemals gegen geltende Naturgesetze, seien es physikalische oder ökonomische.

Oder wird diese dringend notwendige Wende von der Wende deshalb solange hinausgezögert, bis keine Bestrafung durch den Wähler – dank seiner Vergesslichkeit- oder durch entsprechende Wirtschaftsstrafkammern wegen vorsätzlichem Wuchers wg, Verjährung, zu erwarten ist?

Wir vermuten, dass es auch deshalb solange dauert, weil keiner der derzeit Verantwortlichen in Bund und Ländern in diesem Zusammenhang eine weiße Weste hat. Denn niemand von denen kann sagen: Wir wussten es nicht besser! Sie alle, von ganz wenigen -namentlich bekannten- Ausnahmen abgesehen, haben zusammen mit ihren Parteifreunden in Bund- und Länderparlamenten, inklusive der „Opposition“, fröhlich lachend, diesem verwerflichen und schädlichen Gesetzeswerken zugestimmt. Sie haben damit keine Möglichkeit gesichtswahrend herauszukommen.  Es müssen wohl neue Gesichter her, die diesen Albtraum für unser Land beenden könnten.

Ergänzung: Auf Klimaretter.info finden wir diesen passenden Grabgesang:

Nächster Solarpionier pleite

Das hessische Solarpionier-Unternehmen Wagner & Co. Solartechnik GmbH ist insolvent. Die hessische Firma hatte sich auf Solarstrom und -wärme spezialisiert und Solarthermie-Kollektoren hergestellt. 1979 von acht Studenten und Mitgliedern der Anti-Atom-Bewegung gegründet, hatte Wagner in seinen besten Zeiten 400 Mitarbeiter.


[1] http://www.1730live.de/sigmar-gabriel-nimmt-in-kassel-stellung-zur-energiewende/ Hier sind nur wenige Ausschnitte zu hören, aber die haben es auch in sich.