Grüne Politik macht Europa angreifbar durch Putin

Bis zur Krise um die Ukraine gab es in Deutschland die Tendenz, engere Bindungen mit Russland einzugehen. Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder steht Wladimir Putin nahe (er hat den russischen Einmarsch in der Ukraine mit dem NATO-Einmarsch in Serbien in den neunziger Jahren verglichen) und ist Vorsitzender der Gazprom Joint-Venture-Pipeline Nord Stream. Im Jahre 2012 hat Russland 30 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Deutschland gepumpt, was 28% der in die EU gelieferten Menge von 105,5 Milliarden Kubikmeter ausmachte.

Lässt man die Freundschaften mal außen vor, waren die wichtigsten Treiber der energiebezogenen Außenpolitik Deutschlands die Grünen. Andere Nationen, die sich überlegen, Innen- oder Außenpolitik durch Umweltaktivisten bestimmen zu lassen, würden sehr gut daran tun, genau zu betrachten, wohin Deutschlands Umgarnen der Umweltbewegung geführt hat.

Die deutschen Grünen traten als politische Kraft erstmals Ende der siebziger Jahre in Erscheinung, also in einer Zeit akuter Ost-West-Spannungen. Als Antwort auf die sowjetischen SS-20-Raketen hatte die NATO beschlossen, Pershing-Raketen in Deutschland zu stationieren. Ob nun absichtlich oder nicht, jedenfalls haben die Protestierer sehr gut die Arbeit des Kremls erledigt, die atlantische Allianz zu spalten.

Die Proteste wandelten die deutsche Linke in die Stimme eines radikalen Umweltaktivismus’ – eine historische Verschiebung. Altnazis und Neonazis waren bis dahin die Träger der ökologischen Politik Deutschlands, wurden aber nach Hitlers Niederlage marginalisiert. Der deutsche Umweltaktivismus war antidemokratisch und antikapitalistisch. Die Nazis waren die grünste Partei Europas, die Gesetze zu erweitertem Schutz der Wälder und gegen Tierversuche auf den Weg gebracht haben, während sie abscheuliche Experimente an Menschen durchführten.

Im Oktober 1980 formierten sich die Grünen als Partei und traten zu politischen Wahlen an. 18 Jahre später traten sie in eine rot-grüne Koalition ein mit der links der Mitte positionierten SPD. Im Jahr 2000 propagierten sie erfolgreich den allmählichen Rückzug aus der Kernkraft.

Der größte Triumph der Grünen kam mit der Energiewende* in Deutschland, also dem Übergang zu erneuerbarer Energie. Diese Politik ist eine unergründlich tiefe Goldgrube für Gazprom. Sie bedeutet, dass Deutschland mehr und immer mehr russisches Gas kaufen wird, weil sich das Land nicht auf Strom aus unzuverlässigen Quellen wie Wind und Solar verlassen kann, um die Lichter nicht ausgehen zu lassen.

[*Das Wort Energiewende steht so kursiv gesetzt im Original. A. d. Übers.]

Die Entwicklung der Grünen hatte gewaltige Auswirkungen auf die deutsche und die europäische Politik. Aber nicht alle europäischen Länder sind hinsichtlich der Abhängigkeit von russischem Gas so enthusiastisch oder naiv willfährig. Einige Länder schauen nach Amerika für Alternativen.

Russland deckt etwa ein Drittel des Gasbedarfs der EU, aber das Verhältnis steigt, je weiter man nach Osten kommt. Die Baltischen Staaten und Bulgarien decken ihren gesamten Gasbedarf aus Russland. Polen, die Tschechische Republik, die Slowakei und Ungarn beziehen etwa 50% ihres Gasbedarfs aus Russland. Diese Länder agieren als die vier Visegrad-Länder und haben immer gegen deutsche Versuche opponiert (unterstützt von UK und Frankreich), die aggressive Dekarbonisierungs-Politik EU-weit zu institutionalisieren.

Anfang dieses Monats haben die Premierminister der Visegrad-Länder Russlands Aktionen in der Ukraine verurteilt und gesagt, dass Russland „eine gefährliche neue Realität in Europa schafft“. Der polnische Premier Donald Tusk warnte, dass Europa das Risiko einer Paralyse eingeht, wenn eine „exorbitante“ Klimapolitik die EU immer stärker von russischem Gas abhängig macht. Die Botschafter der vier Länder sind bei Führern des US-Kongresses vorstellig geworden und haben darum ersucht, das Exportverbot von Erdgas aus den USA aufzuheben.

Inzwischen gibt es über ein Dutzend Pipelines, die Europa mit russischem Gas versorgen, und da der Gaspreis überwiegend an den Rohölpreis gekoppelt ist, ist der Gaspreis stark gestiegen. Und doch zögert Präsident Obama, die Keystone-XL-Pipeline zu genehmigen und verhält sich passiv im Hinblick auf die europäischen Bitten um amerikanisches Gas.

Die Öffnung der europäischen Märkte für amerikanisches Gas würde helfen, den Klammergriff von Gazprom auf die Länder zu erschüttern, die zumeist von Russland abhängig sind. Mr. Obama muss die Grünen in seiner eigenen Partei zurückstutzen und die reichlichen Öl- und Gasvorräte der USA der Welt anbieten.

Mr. Darwall ist Autor von “The Age of Global Warming: A History” (Quartet, 2013).

Link (paywalled): http://online.wsj.com/news/articles/SB10001424052702304747404579444901610420082#printMode

Übersetzt von Chris-Frey EIKE




Die Sonne bringt es an den Tag – Was die Erdtemperaturen wirklich bestimmt

Teil 1: Der Temperaturgang der letzten 35 Jahre – Was ihn steuert

Teil 2: 2014, ein El Niño-Jahr (?) – El Niño und seine solaren Auslöser über die letzten 1.000 Jahre

Teil 3: Warum und wie El Niño das Wettergeschehen in Europa und Nordamerika steuert

 

Abb.1, Quelle: Josef Kowatsch, Datenquelle: DWD, zeigt, dass auch der vergangene milde Winter nichts daran ändert, dass seit gut einem viertel Jahrhundert die Wintertemperaturen deutlich zurückgehen.

Überblick

Im 1. Teil erfahren Sie, was die Erdmitteltemperaturen, wie sie z.B. im HadCRUT oder UAH veröffentlicht werden, steuert. Anhand von Belegen wird exakt aufgezeigt, wie die Erdmitteltemperaturen von El Niño-Ereignissen und diese wiederum von der variablen Sonne gesteuert werden. Das Wetter- und Klimageschehen damit vollständig von natürlichen Ursachen, der Aktivität unseres Zentralgestirns abhängt. Zur Erklärung des Wetters und seiner statistischen Größe, des Klimas, reicht allein die variable Sonne. Es wird gezeigt, dass, wie IPCC und Unterstützer gerne verlauten, es keine Abkopplung der Erd(mittel)temperaturen von der Sonnenaktivität gibt, sondern bewiesen, dass beide in exakter Weise zusammenhängen und synchron verlaufen, bis in die heutige Zeit. Zum Verständnis der Zusammenhänge wird zu Beginn die Wetteranomalie El Niño kurz erläutert und ihre globalen Auswirkungen gezeigt. Anschließend der Beweis geführt, dass ausschließlich solare Aktivität einen El Niño auslöst und somit das Wettergeschehen moderiert und wann der El Niño dabei ausgelöst wird.

Im 2. Teil werden die im Teil 1 gefundenen Korrelationen mit den Daten der letzten 140 Jahre abgeglichen und dadurch gezeigt, dass auch für diesen Zeitraum die gefundenen Beziehungen und Zusammenhänge bestehen. Darüber hinaus wird ein El Niño-Datenabgleich für die letzten 1.000 Jahre mit dem Hauptsonnenzyklus vorgenommen. Es wird gezeigt, dass immer dann ein El Niño-Ereignis stattfindet, wenn der Hauptsonnenzyklus in seiner Aktivität (nach seinem Aktivitätsminimum) wieder zu steigen beginnt. Anhand der Theorie des Autors wird anschließend dargelegt, dass Ende 2014 ein El Niño vorliegen wird, der zu Beginn 2015 sein Maximum (stärkste Ausprägung) erreicht.

Teil 3 zeigt, wie die Sonne ihre Energie auf die irdischen Wettersysteme einprägt. Die physikalischen Grundlagen dargelegt, über die die Auswirkungen von El Niño-Ereignissen global wirken und wie das Wettergeschehen (über die NAO) in Europa und Nordamerika diesen Parametern folgt.

Teil 1

Wer die Zeilen zu Beginn aufmerksam lass, wird feststellen, dass sich die Wissenschaftler und ihre Schreiberlinge geschickt ein Hintertürchen aufgelassen haben. So ist zu lesen „wahrscheinlich“. Nun, Wissenschaft ist die Lehre der Exaktheit. Wissenschaft ist sich sicher, bzw. stellt Thesen/Theorien auf, die dann an der Realität zu messen sind und ändern, sollte die Realität nicht im Einklang mit der Theorie stehen, die Theorie und versucht nicht, die Realität zu ändern (zu manipulieren), um die Theorie zu retten. Insofern zeigt dieses unscheinbar, eingefügte Wort, was es mit der Aussage auf sich hat, sie basiert auf Vermutungen, wie übrigens die gesamte Treibhaustheorie und hat demnach nichts mit Wissenschaft, sondern allenfalls etwas mit Pseudowissenschaft zu tun, wie sich so treffend der Physik-Nobelpreisträger, Ivar Giaever, ausdrückte.

Was verbirgt sich hinter El Niño? Eine kurze Erläuterung:

El Niño, ein in der Wissenschaft immer noch rätselhaftes Phänomen, dass scheinbar aus heiterem Himmel eintrifft  und natürlich ebenfalls schon versucht wurde, von der Treibhausaktivisten für ihre Zwecke zu missbrauchen. Es gäbe eine Zunahme dieser Ereignisse und deren Stärke. Bereits der EIKE-Artikel von Herrn Lüning zeigt, dass beides nicht zutrifft (http://www.eike-klima-energie.eu/klima-anzeige/katastrophaler-focus-artikel-stellt-die-klimawissenschaften-auf-den-kopf-folgen-fuer-den-serioesen-wissenschaftsjournalismus-sind-fatal/). Aber, steht in 2014 wirklich ein El Niño an? Um die Antwort vorwegzunehmen: Anhand der wissenschaftlichen Untersuchungen des Autors, Ja! Er hat dies bereits in 01/2011 und 09/2011 auf EIKE veröffentlicht und gezeigt, warum. Seine Theorie erklärt nicht nur das Eintreten von El Niños, sondern auch dessen globale Auswirkungen, die bis in die Polarzelle reichen. So hat Prof. Brönnimann (ETH) nachgewiesen (”Extreme climate of the global troposphere and stratosphere in 1940–42 related to El Niño”, Nature 431, 971-974, 21. Oktober 2004), dass in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts über mehrere Jahre eine ungewöhnlich hohe Temperaturschwankung vorlag, die auf El Niño-Ereignissen beruhte. Aus alten meteorologischen Messdaten konnte er die atmosphärischen Verhältnisse auf der Nordhalbkugel zu Beginn der 1940er Jahre rekonstruieren. Dass El Niño-Ereignisse nicht regional, auf die Hadley-Zelle begrenzt sind, zeigt Abb.2.

 

Abb.2 El Niño-Ereignisse haben Auswirkungen auf die Großwetterlagen weltweit (Quelle: South Carolina State Climatology Office). Die als ENSO (El Niño und Südliche Oszillation) benannte natürliche Schwingung hat über den pazifischen Raum Auswirkungen auf die Globaltemperaturen, Nord- und Südamerikas, Afrikas und Europas. Das El Niño-Ereignis betrifft somit nicht nur den pazifischen Raum, sondern weltweit sind einschneidende Folgen bemerkbar, so z.B. in Afrika. Dort machen im Süden des Landes starke Dürreperioden den Menschen zu schaffen. In Somalia hingegen werden ganze Dörfer von sintflutartigen Regenfällen weggespült.

Dabei sind die Passatwinde der Motor der El Niño-Ereignisse. Die Passatwinde verlaufen aufgrund der Corioliskraft gegen Westen über den tropischen Pazifik. Der Temperaturgradient ist im Westen ca. 10°C höher. Durch die dort aufsteigende Luft kondensiert das darin enthaltene Wasser und fällt als Regen nieder. Der Ostpazifik ist dagegen relativ trocken. Die Passatwinde befördern kühles Oberflächenwasser von der südamerikanischen Küste nach Westen. Durch die Verschiebung der Wassermassen entsteht ein Kreislauf. Dem in Südostasien ankommenden, inzwischen erwärmten Oberflächenwasser weicht kaltes Wasser in genau umgekehrter Richtung aus. So bewegt sich kaltes, nährstoffreiches Wasser, welches sich wegen seiner größeren Dichte in tieferen Regionen des Pazifiks befindet, von Westen nach Osten. Die Winde im Hochdruckgebiet treiben den Humboldtstrom an, der entlang eines Tiefseegrabens fließt und kaltes Wasser aus der Antarktis an die Westküste Südamerikas bringt. Vor Südamerikas Westküste gelangt dieses Wasser in den Auftriebsgebieten an die Oberfläche. Deshalb befindet sich dort der kalte und nährstoffreiche Humboldtstrom (Abb.3 links).

 

Abb.3: Zu sehen ist die Wärmeverteilung der marinen Strömungen. Die Abbildung zeigt die Abweichung der Meeresoberflächentemperatur vom Durchschnitt (in °C) in einem „Normaljahr“, links und in einem „El Niño-Jahr“, rechte Abbildung. Quelle: povworld.de/michariser/de/elnino4.shtml

Bei El Niño kehrt sich das o.g. eingestellte Förderband um (siehe Abb.4, rechts), weil die Passatwinde aufgrund einer Änderung in der südlichen Oszillation (SOI) erschlaffen, wodurch es zu einem Niedergang der Ökosysteme kommt, da kaltes und nährstoffreiches Wasser nicht nachgeliefert wird. Das Druckgefälle zwischen dem Hoch vor der Westküste Südamerikas und dem Tief über Indonesien ist aufgrund der Änderung der SOI gering, wodurch die Luftströmung aus dem Hoch zum Tief erschlafft und die Passatwinde abflauen. Die Passatwinde verbleiben nun im zentralen und westlichen Pazifik, was zu einem Zusammenbruch des Temperaturgradienten im Ostpazifik führt. Im Süden der USA und Peru treten dann starke Regenfälle und Überschwemmungen auf. In Australien herrscht dagegen Trockenheit.

Die Klimaanomalie bekam ihren Namen von den stark betroffenen peruanischen Fischern (die Fischschwärme verschwinden, weil der Nachschub von nährstoffreichem Wasser ausbleibt), welche sie als erste wahrgenommen haben. Sie nannten das Klimaphänomen in sarkastischer Weise "El Niño", was auf Spanisch "Christkind" oder "Knabe" bedeutet, da sie die Auswirkungen von El Niño um die Weihnachtszeit wahrgenommen haben.

 

Abb.4: Wasserkreislauf „normal“ und bei El Niño (rechts), Quelle: (www.elnino.info).

Die Verlagerung der atmosphärischen und marinen Wärme nach Osten stört die globale Luftzirkulation, was wiederum zu Wetteränderungen in weit entfernten Gebieten führt. Ein Parameter für El Niño (und La Niña, seinem Gegenpart) ist die ENSO (El Niño Southern Oscillation), die die Abweichungen der Oberflächentemperatur im El Niño-Meeresgebiet angibt.

 

Abb.5 zeigt die ENSO (El Niño Southern Oscillation-Index) und darin die sich abwechselnden El Niño (rot) und La Niña-Ereignisse (blau) von 1950 – 2010, Quelle: NOAA

Wissenschaftler aus Australien und Neuseeland (Prof. Robert M. Carter et al. von der James Cook University in Australien) haben in ihren Untersuchungen den Zusammenhang zwischen der ENSO-Schwingung (El Niño/Southern Oszillation) und dem Weltklima aufgezeigt. Sie veröffentlichten ihre Studie, die auf gut erfassten Messdaten der vergangenen 50 Jahre zurückgriff, im "Journal of Geophysical Research". Ihr Ergebnis: Je stärker der jeweilige El Niño war, desto deutlicher stieg in der Folge die globale Temperatur an.

Die Forscher geben an, dass ca. 70% der zuletzt beobachteten Erwärmung auf die El Niño-Tätigkeit zurückzuführen ist. Es habe sich gezeigt, dass etwa 6 Monate nach einem El Niño-Ereignis die globalen Temperaturen, je nach Stärke des El Niño anstiegen. Blieben dagegen El Niño-Ereignisse über längere Zeit aus, soll dies zu einem globalen Rückgang der Temperaturen geführt haben. Die folgenden Abbildungen geben den Zusammenhang wieder.

 

Abb.6 links zeigt den SOI (dunkle Linie) und die GTTA (Global Tropospheric Temperature Anomalies, helle Linie). Deutlich sind die Einflüsse der starken Vulkaneruptionen des El Cichon und Pinatubo zu erkennen, durch die die Globaltemperaturen zeitweise zurückgingen. Bereits hier ist deutlich zu erkennen, dass außerhalb der Vulkanereignisse eine hohe Korrelation gegeben ist. In der rechten Abbildung sind diese Einflüsse bereinigt. Quelle: McLean, de Freitas, Carter, ”Influence of the Southern Oscillation on tropospheric temperature”, Journal of Geophysical Research Atmospheres

Die Forscher gehen weitgehend von natürlichen Ursachen der globalen Temperaturtrends aus. In den Klimamodellen sei dies nicht berücksichtigt. Ein Grund mehr, warum Klimamodelle nicht die Realität abbilden, wie die Globaltemperaturen und die Deutschlandtemperaturen seit langem belegen.

Soweit der kleine Exkurs zu El Niño und den exemplarisch gezeigten El Niño-Forschungsergebnissen. Aber was löst einen El Niño aus und vor allem, wann und wie wird dies auf die irdischen Wettergeschehnisse eingeprägt, die, wie wir gesehen haben, sich nicht nur auf die Hadley-Zelle beschränken, sondern darüber hinaus Auswirkungen auf die Ferrel- und Polarzelle haben. Der Reihe nach.

Durch was werden El Niño-Ereignisse ausgelöst?

Der Autor hat hierzu anhand von Auswertungen solarer Parameter eine eindeutige Korrelation gefunden und anhand dessen, eine ganzheitliche Theorie zur Beantwortung der o.g. Fragen entworfen. Erstmals veröffentlicht auf EIKE am 24.01.2011 “La Niña und El Niño, was sich dahinter verbirgt und was sie, wann auslöst – Die Sonne ist an allem schuld“ und dann in seiner 8-teiligen EIKE-Reihe “Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels“ (Teil 1) in 09/2011. Inwieweit seine Theorie stimmig ist, muss sich natürlich, wie alle Theorien in der Wissenschaft, mit der Realität messen. Hier unterscheiden sich übrigens die Wissenschaftler von EIKE grundlegend von den Wissenschaftlern des IPCC oder ihrer nahen Institute. Während diese ihre Theorien nicht an der Realität spiegeln und ihre Richtigkeit davon abhängig machen, wie dies in der Wissenschaft üblich ist, versuchen sie, die Realität zurechtzubiegen, wenn diese nicht mit ihren Theorien in Einklang stehen, schlimmer noch, generieren sie munter weiter die aberwitzigsten Thesen über verbleibende Wärme, katastrophalem Meeresspiegelanstieg, u.s.w., stellen wir von EIKE uns der Realität und machen die Theorie von der Wirklichkeit abhängig und nicht umgekehrt. Das letztere nennt sich Wissenschaft, dass Erstere, dass Vorgehen des IPCC und ihrer Institute, Pseudowissenschaft. Anhand der Theorie des Autors muss Ende dieses Jahres ein El Niño-Ereignis eintreffen, ansonsten ist seine Theorie nicht stimmig und nicht die Realität! Insofern freut es natürlich den Autor, wenn jetzt unabhängig von ihm, deutsche Wissenschaftler, die Physiker Armin Bunde und Josef Ludescher von der Universität Gießen anhand ihrer Studie (veröffentlicht im US-Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“) auch zu dem Schluss kommen, dass Ende diesen Jahres ein El Niño-Ereignis eintreten soll.

Die Wissenschaftler bei EIKE sind sich darüber einig, dass der maßgebliche Anteil der realen Erwärmung im 20. Jahrhundert auf natürliche Ursachen und somit auf die solare Aktivität, dem einzigen Energielieferanten (die 0,02% aus dem Erdinnern sind hier vernachlässigbar) zurückzuführen ist. Daher liegt es nahe, die El Niño-Ereignisse mit der variablen Sonne in Bezug zu setzen.

Bevor der Autor hier näher eingeht, möchte er zeigen, wie die globalen Mitteltemperaturen von El Niño-Ereignissen abhängen, wie dies auch das o.g. Forscherteam um Prof. Robert M. Carter herausfand. Anfangs wurde bereits gezeigt, dass El Niño-Ereignisse weltweiten Einfluss auf die Wettersysteme ausüben.

 

Abb.7 oben zeigt die Temperaturdatenreihe seit Beginn der Satellitenmessungen (1979). Die kleine Abbildung zeigt die atmosphärische CO2-Entwicklung nach Mauna Loa. Die Abbildung darunter die El Niño-Anomalien (El Niño 3.4) der Wasseroberflächentemperaturen. Jede globale Temperaturspitze in den letzten 30 Jahren fällt mit einem El Niño-Ereignis exakt zusammen und das bei 8 Ereignissen im Betrachtungszeitraum (grüne Pfeile und Blockpfeil). Die schwarzen Linien dienen zur zeitlichen Justierung der Datenreihen.

Die Messdaten belegen in eindrucksvoller Weise, dass die globalen Temperaturen natürlichen Schwankungen, den El Niño-Ereignissen unmittelbar folgen. Mit CO2 oder einer angeblichen anthropogenen Erwärmung hat dies rein gar nichts zu tun, wie die kleine Abbildung belegt.

 

Abb.8 zeigt die El Niño-Gebiete.

Abb. 7 belegt, dass El Niño-Ereignisse die klimatischen Bedingungen weltweit beeinflussen und die Erdtemperaturen global moderieren. Aktuelle Untersuchungen des MPI für Meteorologie und der University of Cambridge, “Central Pacific El Niño, the “subtropical bridge,” and Eurasian climate“ (Journal of Geophysical Research, Vol. 117, D01102, 10 PP., 2012) und Prof. Malberg, Leiter Institut für Meteorologie der Humboldt Universität (erschienen in der Berliner Wetterkarte e.V. am 31.01.2012), bestätigen ebenfalls den dominanten globalen Einfluss von El Niño-Ereignissen auf die Erdtemperaturen und damit auf unser Wettergeschehen.

Mit einer Vielzahl von Untersuchungen wurde versucht, El Niño, bzw. La Niña mit der Sonnenaktivität zu koppeln (um eine bessere Vorhersage zu erzielen), bzw. dem CO2-Anstieg zuzuordnen, um einen anthropogenen Einfluss zu beweisen. Zur Korrelation wird dabei die Sonnenfleckenzahl oder die Strahlungsintensität herangezogen (“How will Earth’s surface temperature change in future decades?“, Judith L. Lean, David H. Rind, Geophysical Research Letters, Vol. 36), was zu keinem brauchbarem Ergebnis führt. Die Sonnenfleckenzahl ist z.B. als Proxy dann erste Wahl, wenn Vergleiche zu früheren Jahrhunderten durchgeführt werden, da ab dem 17 Jahrhundert verlässliche Beobachtungsdaten vorliegen. Die Sonnenfleckenzahl gibt jedoch nur annähernd die reale Sonnenaktivität wieder, wie der Autor in seiner 8-teiligen EIKE-Reihe nachweisen konnte. Ein weiterer Parameter ist der sog. TSI (Total Solare Irradiance). Dieser deckt jedoch nur einen eingeschränkten Teilbereich des solaren Energiespektrums ab, den Bereich zwischen 200nm und 2.000nm, von “Total“ kann also keine Rede sein.

Wie der Autor in seiner 8-teiligen EIKE-Reihe .“Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels zeigte, eignet sich besser zur Bewertung der solaren Aktivität die magnetische Aktivität der Sonne. Seit dem Satellitenzeitalter stehen noch weitere Parameter zur Verfügung, die von der Erde aus nicht beobachtbar sind, die jedoch die ganzheitliche magnetische Aktivität besser erfassen. Ein bedeutsamer Parameter ist die Korona der Sonne. Wie Abb.8 zeigt, „springt“ die Koronatemperatur scheinbar unvermittelt auf annähernd ihren doppelten Temperaturwert. Dies ist dann, wenn die Aktivität der Korona zunimmt.

 

Abb.9, Quelle: http://rst.gsfc.nasa.gov/Sect20/A5a.htm

Anmerkung:

Dabei handelt es sich also nicht um neue physikalische Prozesse in, bzw. auf der Sonne, die die Korona heizen, sondern bestehende Heizprozesse der Korona (Nano-Flares, Alvén-Wellen) werden verstärkt, wodurch in der Gesamtheit der solaren Fläche (Gebiete) die Koronatemperatur auf ihren nahezu doppelten Wert (im Vergleich zu „inaktiven“ Zonen) angehoben wird, der vorher in der Fläche herrschte. Darunter ist die integrale Zunahme der Koronaaktivität über der Fläche zu verstehen, die einen neuen solaren Zyklus deutlich exakter anzeigt, wie dies gegenwärtig durch den Wechsel in der Fleckenpolarität geschieht. Ein neuer solarer Zyklus kündigt sich nach Ansicht des Autors zuerst auf kleinen Skalen an und dann erst auf großen (Sonnenflecken). Hat nun dieser „Sprung“ in den Koronatemperaturen Einfluss auf das irdische Wetter und hier insbesondere auf El Niño/La Niña-Ereignisse? Hierzu werden die El Niño-Ereignisse in Relation gesetzt.

Da die Korona der Teil der Sonne ist, die (über den Sonnenwind) direkten Kontakt zur Erdatmosphäre hat, liegt es nahe, deren Aktivität mit El Niño-Ereignissen in Relation zu setzen (Abb.10).

 

Abb.10: Die Zeitreihe oben zeigt den El Niño 3.4, der z.B. von der NOAA zur Betrachtung von El Niño-/La Niña-Ereignissen herangezogen wird. Die mittlere Zeitreihe die solare Aktivität nach Angaben der PMOD (Physikalisch-Meteorologisches Observatorium Davos) und die untere Datenreihe die Koronatemperatur. Die blauen Linien dienen zur Zeitausrichtung der Zeitreihen, die rote Linie zeigt die integrale Zunahme der Koronatemperatur von 1 Million auf annähernd 2 Millionen Kelvin. Das blaue Rechteck die verstrichene Zeit vom Sonnenminimum, welches von der PMOD durch einen senkrechten Strich gekennzeichnet ist und das rote Rechteck die Zeitspanne von der Zunahme der Koronatemperatur in der Fläche bis zum ElNiño-Maximum.

Nun lässt sich anhand einer Datenbeziehung kein Korrelationsbeweis führen. Daher sollen alle El Niño-Ereignisse in der Datenreihe El Niño 3.4 auf Korrelation zur solaren Aktivität überprüft werden. Der Zeitpunkt ab 1981 ist daher so interessant, da von den Vertretern der CO2-basierten Erwärmung die Aussage gemacht wird, dass bis ca. 1980 Sonnenaktivität und Temperatur synchron laufen, ab 1980 sich die Temperatur jedoch von der solaren Aktivität abkoppeln würde und dies auf den Austrag von Treibhausgasen zurückzuführen sei. Wir werden sehen, ob dem so ist.

Abb.11: Da, wie bereits geschildert, Beobachtungsdaten über die Korona nur vom Weltraum aus möglich sind und Daten nur für den Zeitraum 1991 – 2007 vorliegen, wird die weitere Datenreihe rekonstruiert, wobei die Zeitabstände sowohl beim Koronaminimum (grüne Rechtecke), als beim Zyklusbeginn Schwabe-Zyklus zum Anstieg Koronatemperatur (kleine blaue Rechtecke) jeweils gleich gehalten werden und dann geprüft wird, inwieweit eine El-Niño-Beziehung zur Korona besteht. Die Abbildung zeigt, dass nach jeder integralen Zunahme der Koronatemperatur ein El Niño ausgelöst wird (rote Rechtecke) und zwar innerhalb eines festen Zeitraumes und weiter, nach ca. 11 Monaten der El Niño sein Maximum erreicht, voll ausgeprägt ist.

Abb.12 bringt den El Niño 3.4, der für die Entwicklung der Erdtemperaturen steht (siehe Abb.7) und den Total Flux, den TSI und die Korona in Relation zueinander.

Abb.12 zeigt nochmals die Erkenntnisse der bisherigen Untersuchungen und darüber hinaus die magnetische solare Aktivität (zweite Datenreihe von oben, Quelle: Max Planck Gesellschaft http://www.mps.mpg.de/projects/solar-mhd/research_new.html). Wie unschwer festzustellen, wird nach jedem magnetischen Maximum im Schwabe-Zyklus ebenfalls ein El Niño-Ereignis ausgelöst. Auch hier wird das Maximum im El Niño-Ereignis nach einer exakt festen Zeitspanne erreicht (graue Rechtecke).

Bleibt noch die Frage zu beantworten, was die grün und rot umrundeten schwächeren El Niño-Ereignisse auslöst. Die Antwort für das rot-umrundete in 2005 lässt der Autor die NASA und zwar deren Sonnenforscher David Hathaway vom September 2005 geben: Das Solare Minimum explodiert – Das Solare Minimum sieht seltsamerweise aus wie ein solares Maximum“. In 2005 war das Maximum im 36-jährigen Brückner-Zyklus der Sonne, der die Temperaturen maßgeblich beeinflusst. Siehe hierzu die Arbeit des Autors http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/arktische-sommereisschmelze-2012-menetekel-oder-nuechterne-wissenschaft/ (dort die Abb.15 und 16). Die Antwort für die grün umrundeten gibt bereits die Datenreihe von der Max Planck Gesellschaft und zwar die grüne Datenreihe, die das magnetische Polarfeld der Sonne zeigt. Der Autor möchte dies anhand der Sonnenwindaktivität weiter belegen.

 

Abb.13 zeigt den 27-Tage-Durchschnitt der Sonnenwindgeschwindigkeit in 100 km/s (Ausschnitt), Quelle: (http://www.leif.org/research/files.htm). Blau, rekonstruiert, rot, direkt gemessene Werte. Der schnelle Sonnenwind kommt entweder aus dem Nonaxisymmetric Open Flux, dort von starker solarer magnetischer Aktivität (z.B. Koronale Massenauswürfe, Coronal Mass Ejections (CME) oder aus den polaren Löchern der Sonne (siehe die genannte 8-teilige EIKE-Reihe). Deren Aktivität wird durch das Polarfeld der Sonne (grüne Datenreihe von der Max Planck Gesellschaft) bestimmt. Werden nun die oben grün umrundeten Spitzen (starke magnetische Aktivität des Polarfeldes der Sonne) mit den grün-umrundeten Spitzen in der El Niño-Datenreihe verglichen, so ist Übereinstimmung festzustellen.

Das Max Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) nennt diese Aktivität, Coronal Hole associated storms (“Physikalische Grundlagen des Weltraumwetters – Der Sonnenwind“) Abb.14.

 

Abb.14 zeigt die solare magnetische Aktivität im Zeitraum von 1930 – 2000 (Quelle: MPS).

Ergebnis:

Somit ist bisher festzuhalten, dass El Niño-Ereignisse durch drei solare Ereignisse unmittelbar ausgelöst werden:

1) Der Zunahme der Koronatemperatur in der Fläche, wenn deren Temperatur auf den doppelten Wert in der Fläche ansteigt.

2) Nach jedem Maximum im magnetischen solaren Zyklus.

3) Das Polarfeld der Sonne (schwache El Niño).

4) Der Temperaturgang der letzten 30 Jahre folgt exakt der Sonnenaktivität. Von einer Abkopplung kann keine Rede sein!

Die Messdaten und die Untersuchungen belegen in eindrucksvoller Weise, dass die globalen Temperaturen natürlichen Schwankungen, den El Niño-Ereignissen und der solaren Aktivität unmittelbar folgen. Mit CO2 oder einer angeblichen anthropogenen Erwärmung hat dies nichts zu tun. Mit dem vorliegenden Nachweis, dass alle El Niño-Ereignisse im Betrachtungszeitraum durch die solare Aktivität unmittelbar ausgelöst werden und der globale gemittelte Temperaturgang diesen Ereignissen unmittelbar folgt, ist der wissenschaftliche Beweis erbracht, dass die Erwärmung (und Abkühlung seit Beginn dieses Jahrhunderts) einzig auf die Sonne zurückzuführen ist. Eine Korrelation zu Treibhausgasen wie CO2 ist nicht zu finden, siehe Kämpfe, Kowatsch, Leistenschneider (http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/klimawandel-in-deutschland-real-sinken-seit-25-jahren-die-temperaturen/).

Abb.14b zu Kommentar #11:

Abb.14b  zeigt den Einfluss der QBO und des Schwabe-Zyklus auf die Winterzirkulation der Stratosphäre. Darunter die QBO im Zeitraum von 1987 – 2005. Deutlich ist ihre zweijährige Schwingung zu sehen. Jeweils vor einem solaren Maximum (1991 und 2001) ist ihre Phase länger ausgeprägt. 

Teil 2 in Kürze

Raimund Leistenschneider – EIKE




Europawahlprogramm der AfD fordert komplette Abschaffung des EEG, Wissenschaft vom Klimawandel wird als sehr unsicherheitsbehaftet bezeichnet

Der Abstimmung über diese Formulierung ging eine sehr heftige und oft hoch emotional geführte Diskussion unter den Befürwortern und Gegnern voraus. Besonders die Befürworter einer Beibehaltung des EEG, bedienten sich oft emotionaler Argumente. Es waren wohl die am meisten diskutiertesten Formulierungen des ganzen Parteiprogrammes. Über 20 Redner hatten sich gemeldet, doch auf Antrag zur Geschäftsordnung wurde die Zahl der Diskutanten auf knapp 20 begrenzt, mit einer Redezeit von nur 1 Minute.

Etwa 2/3 der Redner befürworteten diese oder eine zum Teil noch wesentlich präzisere und härtere Formulierung dieses Programmpunktes, ca. 1/3 waren explizit z.T. mit völlig unhaltbaren, weil falschen aber weit verbreiteten Argumenten dagegen.

Nachdem jeder der zugelassenen Redner seine Auffassung hatte darlegen können erfolgte die Abstimmung. Sie ergab eine große Mehrheit für die von der Programmkommission vorgeschlagene Formulierung.

Die wichtigsten Feststellungen und Forderungen daraus lauten:

Wissenschaftliche Untersuchungen zur langfristigen Entwicklung des Klimas aufgrund menschlicher CO2-Emissionen sind sehr unsicherheitsbehaftet. Zudem kann ein globales Problem nur durch ein koordiniertes Vorgehen aller großen Wirtschaftsnationen gelöst werden. Deshalb lehnt die AfD nationale und europäische Alleingänge ab. 


Das EEG muss komplett abgeschafft werden. Ansprüche von Altanlagen-Besitzern sind rechtskonform abzufinden. Alle Energiemarkt-Eingriffe durch Subventionen wie z.B. staatlich garantierte Vergütungen oder Vorrangeinspeisung für bestimmte Stromerzeugungsanlagen, sind sofort einzustellen. Sie führen zu einer noch stärkeren Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im EU-Binnenmarkt und weltweit, denn sie verteuern den Strom in Deutschland auf unverantwortliche Weise und schädigen die bisher hohe Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland.

Diese Forderungen stellen einen riesigen Schritt in die richtige Richtung dar und sind allein deshalb sehr zu begrüßen. Sie zeigen auch, dass wenn vernünftige Menschen die Politik in die eigenen Hände nehmen, auch vernünftige zukunftweisende Lösungen erreichbar sind. Keine der Altparteien vermag das. Nur die gebeutelte und gehäutete FDP verlangt bisher eine „Reform“ des EEG.

Damit ist die AfD die einzige deutsche Partei, die sich derart klar zu einer Schicksalsfrage Deutschland positioniert. Das wird ihr einen großen Vorteil im Wettbewerb der Parteien verschaffen. Die Europawahl Ende Mai wird es zeigen.

Wenn man nur die Medien heute verfolgt kann man den Eindruck gewinnen, dass der gesamte Parteitag ein einziges Hauen und  Stechen gewesen ist, insbesondere gegen den Parteisprecher Bernd Lucke.

Tagesschau Herbe Schlappe für Lucke

Chaos-Parteitag in Erfurt: AfD-Chef Lucke spürt den Zorn der Basis

Die Welt Bittere Niederlage für AfD-Chef Lucke auf dem Parteitag in Erfurt: Die Delegierten buhten ihn aus

FAZ Schlappe für Bernd Lucke

  

Die so schreiben müssen auf einer anderen Veranstaltung gewesen sein, oder haben voneinander wieder mal alle abgeschrieben. Abgesehen vom Ringen um Details der Tagesordnung, das allerdings wertvolle 3 Stunden verbrauchte, nur um das Ego einiger Textauslegungsspezialisten zu befriedigen, verlief die Tagung hochkonzentriert, gut geführt und harmonisch.

Auch der stark diskutierte Tagesordnungspunkt eine neue Satzung zu beschließen, änderte daran nichts. Obwohl der Bedarf für eine Änderung z.B. bei der Finanzordnung deutlich erkennbar ist, wurde dieser Punkt nach kurzer Diskussion wegen der damit verbundenen Implikationen, die eine lange kontroverse Diskussion erwarten ließen, auf einen späteren Parteitag vertagt. Ein Misstrauensvotum gegen den Sprecher Lucke  lässt sich daraus auf keinen Fall konstruieren, wie es viele Medien zu suggerieren versuchen.

In einer späteren fulminanten Rede wurde Lucke mit langanhaltendem Beifall und stehenden Ovationen bedacht. Wie aucb etwas später der Kandidat für die Europawahl Hans Olaf Henkel.




UN-Rosinenpickerei und das Singer-Ereignis

Nein, ich habe sie berechnet. Ich habe nicht, wie sie sagen, naïv nach Art von Rosinenpickerei das Jahr 1998 als Startpunkt gewählt, als ob ich einen unfairen Vorteil aus dem starken El Niño jenes Jahres gezogen hätte.

Stattdessen habe ich durch iterative Verfahren den frühesten Monat berechnet, der bis heute keinerlei globale Erwärmung zeigt. Im RSS-Datensatz, welchen ich für die folgende Analyse nutzen werde, ist dieser Monat der September 1996, was auf 17 Jahre und 6 Monate ohne jede globale Erwärmung hinausläuft.

Bild rechts: Diese Graphik ist berühmt geworden. Patrick Moore, einer der Gründer von Greenpeace (den Greenpeace jetzt mit rasender Verlogenheit versucht zu verstoßen) hat sie kürzlich bei Fox News gezeigt, gefolgt von heulenden und mit den Zähnen knirschenden Individuen in der gesamten Sphäre der Linken. Marc Morano zeigt diese Graphik als führenden Indikator auf seiner unschätzbaren Website ClimateDepot.com. Sie taucht in fast allen Blogs auf.

Die wahrhaft Gläubigen wringen ihre Hände und jammern über Rosinenpickerei. Mit diesem Vorwurf wollen wir uns einmal näher befassen und ganz nebenbei etwas Faszinierendes entdecken.

Um diesen Vorwurf der Rosinenpickerei bzgl. unseres Startzeitpunktes auszuräumen, wollen wir mal am Anfang der Satellitenaufzeichnungen beginnen. Das sieht so aus, seit Januar 1979:

clip_image004

Oh weh! Anstatt eines Null-Trends zeigt sich jetzt eine schreckliche Zunahme der globalen Temperatur, und zwar mit einer Rate von kochend heißen – ähm – 1,24°C pro Jahrhundert. Das liegt unter der Rate von 1,7°C pro Jahrhundert im 5. Zustandsbericht des IPeCaC. Und noch deutlicher unter den 2°C pro Jahrhundert aus dem 4. Zustandsbericht 2007. Im 1. Bericht war noch eine Rate von 3,5°C pro Jahrhundert genannt worden. Und 1988 hat der übernervöse James Hansen vor dem Kongress noch 5°C pro Jahrhundert vorhergesagt.

Es ist also eindeutig, dass die Vorhersagen mit der Zeit immer weniger extrem werden. Aber sie sind auch heute noch im Vergleich mit der Realität deutlich übertrieben. Die jüngste Version der „Konsens“-Vorhersage des IPeCaC sieht im Vergleich mit den RSS-Beobachtungen der realen Welt so aus:

clip_image006

Welchen Datensatz auch immer man wählt; welchen Startpunkt auch immer man wählt – die von den Modellen vorhergesagte Rate der globalen Erwärmung lag und liegt erheblich, schamlos, ungeheuer außerhalb dessen, was in der realen Welt passiert. Es ist diese zentrale Wahrheit, die jeden Versuch der Hinwegerklärung des Stillstands zunichte macht.

Einer der durchtriebensten Versuche, so zu tun, als gebe es den Stillstand nicht, stammt von „Tamino“, also einem dieser wie Druiden in weiße Gewänder gehüllten, bärtigen Erzpriester mit buschigen Augenbrauen.

„Tamino“, der von seinen Pflichten als Sonnenanbeter in Stonehenge eine Auszeit nimmt, will uns unterstellen, dass wir im Jahre 1997 vorhergesagt haben, dass die zuvor beobachtete Erwärmungsrate entweder so weitergehen oder horizontal werden würde. Wo würden die folgenden jährlichen Datenpunkte liegen?

clip_image008

Taminos jubelnde Schlussfolgerung lautet: „14 von 16 Jahren waren wärmer als erwartet, selbst nach der Vorhersage einer weiter gehenden Erwärmung, und alle 16 Jahre lagen über der Vorhersage der Nicht-Erwärmung (eines davon jedoch nur gerade noch so)“.

Puh! Die globale Erwärmung ist also doch nicht zum Stillstand gekommen!! Die Erde hat immer noch Fieber!!! Die globale Temperatur steigt immer noch – und zwar mit einer höheren Rate als zuvor!!!! Was für eine Erleichterung!!!!! Wir sagten, dass wir uns bzgl. der zukünftigen globalen Erwärmung sicherer sind als hinsichtlich aller anderen Dinge in der großen weiten Welt – und wir hatten recht!!!!!!.

Einen Moment, Lord Copper. Die Wahrheit, wenn man wirklich nach ihr sucht und nicht die Daten um und um wühlt, bis sie das gewünschte Ergebnis zeigen, ist viel interessanter.

Erstens ist es nicht angebracht, jährliche Datenpunkte zu verwenden, wenn diese auch monatlich zur Verfügung stehen. Die Verwendung monatlicher Daten multipliziert die Freiheitsgrade in einer Analyse um das Zwölffache und macht das Bild deutlicher.

Zweitens – und das kann man gar nicht zu oft wiederholen – sind Trendlinien in gemessenen Daten, vor allem, wenn man weiß, dass diese Daten stochastisch und das Verhalten des zugrunde liegenden Objektes chaotisch ist, keine – ich wiederhole: keine – ich wiederhole: keine Vorhersagen.

Spielen wir Taminos Spiel der Unterteilung des RSS-Datensatzes in Sequenzen mit. Aber wir wollen ihn in drei Sequenzen teilen, nicht nur in zwei. Diese drei Perioden sind: Januar 1979 bis Januar 1993, Januar 1993 bis Januar 1999 sowie Januar 1999 bis Februar 2014.

clip_image010

clip_image012

clip_image014

Es war Fred Singer, der mich zum ersten Mal auf diese beunruhigende Charakteristik der Temperaturaufzeichnungen nach 1979 aufmerksam machte. Wir saßen vor einem großen Computerbildschirm und spielten die Datensätze durch.

Fred sagte mir, dass es bis zum Großen El Niño 1998 nur einen sehr geringen Trend bei der Temperatur gab, ebenso wie nach diesem Ereignis. Aber, so sagte er, es war zu einer bemerkenswerten ruckartigen Änderung in den Daten in der kurzen Zeit bis zu diesem Ereignis gekommen, das in dem El Niño gipfelte.

Die Trends bis Januar 1993 und ab Januar 1999 sind tatsächlich fast identisch mit etwas über einem Viertel Grad Celsius pro Jahrhundert. Das ist nicht besorglich. Aber der Trend in den sechs Jahren von Januar 1993 bis Januar 1999 war ein Erlebnis. Er war äquivalent zu einer spektakulären Rate von 9,4°C pro Jahrhundert.

Was also war die Ursache für diesen plötzlichen Sprung der globalen Temperatur nach oben? Da das Fehlen einer Korrelation notwendigerweise das Fehlen von Kausalität impliziert, wissen wir, dass es nicht das CO2 sein kann – ist doch die CO2-Konzentration monoton gestiegen, ohne plötzliche Sprünge.

Tatsächlich kann kein Phänomen in der Atmosphäre diesen Sprung wirklich ausgelöst haben. Sicher, es hat in den 18 Jahren von 1983 bis 2001 eine natürlich vorkommende Verringerung der Wolkenbedeckung gegeben. Das hat zu einem Antrieb von 2,9 W/m² geführt (Pinker et al. 2005). Das liegt um 25% über den gesamten 2,3 W/m² des anthropogenen Antriebs aus allen Quellen während der 263 Jahre seit 1750.

Wie Dr. Pinkers Graphik jedoch zeigt, war der Trend hinsichtlich des Antriebs durch die Wolkenbedeckung relativ konstant, und es gab tatsächlich einen Rückgang dieses Antriebs in den Jahren 1993 bis 1995.

clip_image016

Da sich die Sonnenaktivität während dieses Zeitraumes nicht stark genug verändert hat, um einen derartigen Sprung der globalen Temperatur auszulösen, scheint es keinen einzigen externen Grund zu geben, warum die Temperatur sechs Jahre lang einen plötzlichen Anstieg mit einer Rate von fast 1°C pro Jahrzehnt durchlaufen hat.

Es gab auch keine verstärkte Vulkantätigkeit auf dem Festland; falls das der Fall gewesen wäre, wäre es allenfalls zu einer vorübergehenden Abkühlung gekommen.

Wenn alle Möglichkeiten ausgeschlossen werden können, muss das Unmögliche die Wahrheit sein. Der Schuldige ist also nicht atmosphärischen und auch nicht außerirdischen Ursprungs und auch nicht auf dem Festland zu suchen, sondern in den Ozeanen.

Um die atmosphärischen Temperaturen permanent um fast 0,3°C nach oben zu treiben und den Jahrhundert-Trend um fast ein Grad Celsius nach Norden zu schieben, muss unter den Wellen irgendetwas Drastisches passiert sein.

Vielleicht ist die immer noch kaum darstellbare Verteilung der Durchmischung, die wärmeres Wasser mit kälterem Tiefenwasser austauscht, vorübergehend ist Stocken geraten.

Vielleicht werden wir es niemals wissen. Unsere Fähigkeit, Änderungen des ozeanischen Wärmegehaltes zu erfassen, war damals nicht existent, weil die ARGO-Bojen noch nicht im Einsatz waren; und selbst heute ist die Erfassung, worauf schon Willis Eschenbach hingewiesen hatte, so spärlich, dass es der Entnahme eines einzigen Profils von Temperatur und Salzgehalt aus dem Oberen See einmal pro Jahr gleicht.

Vielleicht war es zu einer massiven untermeerischen Vulkanaktivität im äquatorialen Ostpazifik gekommen, die 1993/94 begonnen und 1998 ihren Höhepunkt erreicht hat. Noch einmal, das werden wir wohl niemals wissen, da wir nicht alle 3,5 Millionen untermeerischen Vulkane der Erde überwachen können (der größte von ihnen, größer als jeder andere im Sonnensystem, wurde erst im vorigen Jahr entdeckt).

Das Merkwürdigste an dieser plötzlichen und bemerkenswerten Erwärmung in nur sechs Jahren – nennen wir sie das Singer-Ereignis – ist die äußerst geringe Aufmerksamkeit, die das IPeCaC diesem Phänomen geschenkt hat.

Das Singer-Ereignis repräsentiert ganze vier Fünftel des globalen Erwärmungstrends während der gesamten Satelliten-Ära. Ohne dieses Ereignis würde niemand über die globale Erwärmung klagen.

Aber findet man eine Erwähnung des Singer-Ereignisses irgendwo in irgendeiner IPeCaC-Zusammenfassung für Politiker seit 2001? Nein. Es liegt politisch nicht auf Linie.

Und ganz klar gesagt, solange man die Ursache des Singer-Ereignisses nicht eindeutig festmachen kann, gibt es nichts, aber auch gar nichts in den Temperaturaufzeichnungen der Satelliten-Ära, das darauf hinweist, dass das CO2 überhaupt irgendeinen merklichen Einfluss auf die globale Temperatur hat.

Und schließlich – falls einer der Trolle darüber meckert, warum ich bei der Analyse ausgerechnet den RSS-Daten vertraut habe – ich bevorzuge RSS, weil er als einziger der fünf Datensätze den Großen El Niño als das zeigt, was er war: nämlich signifikant stärker als alle anderen El Niño-Ereignisse der Temperaturaufzeichnungen mit Thermometern.

Es gab zuvor noch zwei weitere Große El Niño-Ereignisse während der letzten 300 Jahre. In jedem davon brachte es wie 1998 und anders als alle anderen seit der Instrumenten-Ära die Korallen weltweit dazu, in großem Umfang auszubleichen. Bleichen ist ein natürlicher Verteidigungs-Mechanismus gegen eine plötzliche Erwärmung der Ozeane, und die Korallen haben sich seitdem wieder gut erholt, wie es ihnen von der Evolution vorgegeben war.

Aber die Korallen zeugen davon, dass das Singer-Ereignis etwas Atypisches ist. Und es ist der RSS-Datensatz, der am besten reflektiert, wie außerordentlich das Singer-Ereignis war.

Um nun den Trollen noch einen Gefallen zu tun, folgt hier die gesamte globale Temperaturaufzeichnung seit Januar 1979 als Mittelwert aller 5 globalen Temperatur-Datensätze (es ist in Ordnung, das Mittel zu nehmen, weil die Diskrepanzen zwischen den einzelnen Datensätzen klein genug sind, um sich langfristig gegeneinander weg zu mitteln).

clip_image018

Unter dem Strich: Der Erwärmungstrend seit 1979 im RSS-Datensatz betrug 0,44°C, während der im Mittel aller Datensätze nicht viel größer als 0,51°C war. Wenn also die Trolle geltend machen, dass ich Rosinenpickerei betreibe, geht es dabei um wenige Hundertstel Grad Celsius.

Das Singer-Ereignis ist eindeutig im Graph der fünf Datensätze erkennbar und noch mehr in früheren RSS-Graphen.

Ich bin höchst interessiert an Kommentaren zum Singer-Ereignis, weil ich eingeladen worden bin, eine Studie aus der begutachteten Literatur dazu anzufertigen. Jedwede Hilfe, selbst von den Trollen, würde ich sehr begrüßen.

Link: http://wattsupwiththat.com/2014/03/19/un-cherry-picking-and-the-singer-event/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Solarstrom in Deutschland: „Klimakiller“ Nummer 1!

Die Vertreter der Solarbranche sowie vieler Nichtregierungsorganisationen wie z.B. WWF oder Greenpeace vertreten die Meinung, dass Kohle der Klimakiller Nr. 1 sei. Kohle deckt rund 40 % des Weltenergiebedarfs; in China beträgt der Anteil der Kohle sogar 70 %. Kohle wird noch für viele Jahrhunderte die wichtigste Energiequelle für die ganze Welt bleiben, da sie nicht nur billig, sondern auch in grossen Mengen vorhanden ist.

Aber stimmt denn diese Aussage der Solarbranche und der Nichtregierungsorganisationen? Unbestritten ist, dass bei der Verbrennung von Kohle Kohlendioxid entsteht. Aber auch Photovoltaik(PV)-Anlagen führen zur Emission von klimawirksamenTreibhausgasen – nicht beim Betrieb, sondern bei der Herstellung.

Beim Errechnen der Auswirkungen der PV-Anlagen aufs Klima pro Einheit Nutzenergie (kWh elektrisch ab Klemme) sind vor allem massgebend: die Herstellung der Solarmodule in China, speziell die Raffination von Solar-Silizium unter Einsatz erheblicher Mengen von Chemikalien und Rohstoffen, die Herstellung der Nebenanlagen, der Transport der Materialien nach Europa und demgegenüber die erfahrungsgemäss bescheidene Stromausbeute unter den klimatischen Verhältnissen in Deutschland.

Wie viel CO2 emittiert ein modernes Kohlekraftwerk ?

Moderne Dampfkraftwerke mit Kohlenstaubfeuerung und überkritischen Frischdampfparametern (sog. Clean Coal Technology) erreichen einen thermischen Wirkungsgrad von 52%. Das bedeutet, dass sie 846 Gramm CO2 pro kWh Strom emittieren, wenn sie mit Steinkohle (Heizwert: 30 MJ/kg) betrieben werden. Ferner sind moderne Kohlekraftwerke mit hocheffizienten Filtern versehen, so dass die Emission von Staubpartikeln minim ist. Hinzuzufügen ist, dass Kohlekraftwerke bedarfsgerecht Strom produzieren und deswegen weder Speicheranlagen noch Reservekapazitäten  benötigen. Die Letzteren sind aber bei Solarstrom unabdingbar und verursachen Umwandlungsverluste.

Herstellung der Solarmodule in China und Herstellung der Nebenanlagen

Heute werden rund 80 % der in Europa eingesetzten Solarmodule in China hergestellt (siehe EU anti-dumping investigation on solar panel imports from China). Die Herstellung von ultrareinem Silizium für die Modulzellen ist extrem energieintensiv. Nach Prof. Jian Shuisheng von der Pekinger Jiatong-Universität sind in der chinesischen Industrie pro Quadratmeter Modul mehr als 300 kg Kohle notwendig. Daraus entstehen mehr als 1‘100 kg CO2, das in die Atmosphäre gelangt. 

Auch die Fertigung der Nebenanlagen eine PV-Anlage wie z.B. Wechselrichter, Batterien, Kupferkabel, Schalter, Instrumente, Abstützungen und Beton braucht fossile Brennstoffe. Der Energiebedarf für Nebenanlagen wird in der Fachliteratur auf zusätzliche 13% geschätzt. Also summieren sich die Gesamtemissionen pro Quadratmeter Solarpanel auf 1‘243 kg CO2.

Gasförmige Chemikalien für die Herstellung von Solarsilizium

Als Reinigungsgase werden unter anderen Stickstofftrifluorid (NF3) und Schwefelhexafluorid (SF6) eingesetzt. Beide gelangen als Leckage in die Atmosphäre; sie sind aber auch hochwirksame Treibhausgase, das heisst: Sie haben ein sehr grosses globales Erwärmungspotenzial. NF3 hat den Faktor 16‘600, das heisst: 1 Gramm NF3 hat in der Atmosphäre dasselbe Erwärmungspotenzial wie 16‘600 Gramm CO2. Schwefelhexafluorid hat den Faktor 23‘900. Diese Auswirkungen wurden bis jetzt zu wenig beachtet, obschon beispielsweise die NF3-Konzentration in der Atmosphäre messbar angestiegen ist.

Das Gesamt-Erwärmungspotenzial dieser Gase ist in der Studie “Nitrogen trifluoride global emissions estimated from upgraded atmospheric measurements“ (Ref. 1)  anhand von Messungen in der Atmosphäre ermittelt worden: Alle Reinigungsgase, die im Jahr 2010 weltweit bei der Fertigung von Solarzellen, von Flachbildschirmen und in der übrigen Halbleiterindustrie eingesetzt wurden, wirkten sich aufs Klima gleich aus wie 77 Millionen Tonnen CO2. Von der Gesamtmenge entfallen 94% auf die Herstellung von Solarzellen. Andererseits wurden im Jahre 2010 Solarpanels mit einer Spitzenleistung von mehr als 17.5 GW installiert – umgerechnet etwa 150 Millionen Quadratmeter. Somit entsprechen die Emissionen pro Quadratmeter Solarpanel  513 kg CO2 – und das ist viel.

Feste und flüssige Chemikalien für die Herstellung von Solarsilizium

Zudem werden bei der Herstellung von Solarmodulen rund 20 verschiedene Chemikalien und Stoffe verwendet, die in der Natur nicht vorhanden sind; diese müssen in komplexen und energieintensiven chemischen Prozessen künstlich hergestellt werden. Die „Silicon Valley Toxic Coalition“ (Ref. 2) hat eine Auflistung publiziert. Im Folgenden wird das Erwärmungspotenzial ausgewählter Stoffe ermittelt, die für die Herstellung der PV-Module notwendig sind:

• Chlorwasserstoff (HCl) wird zum Verflüssigen von metallischem Silizium eingesetzt. Pro Quadratmeter  Modul sind 5,5 kg HCl notwendig; das Erwärmungspotenzial entspricht 2 kg CO2.

• Siliziumkarbid wird eingesetzt, wenn Quader aus hochreinem Silizium in ca.  0.2 mm dünne Silizium-Scheiben zerschnitten werden. Der Verbrauch an Siliziumkarbid wird mit 1,2 kg pro Quadratmeter Modul angegeben; dies entspricht einem Erwärmungspotenzial von 9 kg CO2.

• An Silber werden 10 Gramm pro Quadratmeter Modul verbraucht. Die Silber-Herstellung verlangt 1‘570 MJ/kg an grauer Energie; das Erwärmungspotenzial entspricht 1,5 kg CO2.

Das gesamte Erwärmungspotential der festen und flüssigen Chemikalien wird auf 30 kg CO2 pro Quadratmeter PV-Modul geschätzt. Dazu ist zu bemerken, dass die Solarbranche bis jetzt keine detaillierte Zusammenstellung des Erwärmungspotentials der Solarpanel-Herstellung veröffentlicht hat, obwohl das Gefährdungspotential der vielen verwendeten Chemikalien durchaus bekannt ist.

Transport der Materialien

Auch die Transporte stellen eine erhebliche Emissionsquelle dar. Dies in Zahlen: Der Transport der PV-Module aus China nach Deutschland, der Transport der Grundstoffe und Chemikalien innerhalb China sowie der Transport der toxischen Abfälle zu Deponien in China ergibt nach unseren Berechnungen 23 kg CO2 pro Quadratmeter Modul mehr als der Kohletransport zu europäischen Steinkohlekraftwerken aus Südafrika. Dabei wird für Seetransport und für Landtransport 0.0002 bzw. 0.002 MJ pro kg und km eingesetzt;  die CO2-Emissionen betragen mindestens 0.1 kg/MJ. Bei Kohle erfolgt der Transport vorwiegend durch Schiffe; daher ergeben sich kleinere CO2-Emissionen. 

Wie viel Netto-Strom produziert 1 Quadratmeter Solarpanel während seiner Lebensdauer?

Entscheidend ist letztlich die Netto-Stromproduktion über die ganze Lebensdauer einer PV-Anlage ( 25 Jahre). Dies in Zahlen: Die BMU Energiestatistik -Erneuerbare Energien in Deutschland- gibt die Gesamtproduktion an Strom aus Solaranlagen sowie die installierte Nennleistung (sog. Peak-Leistung bei uneingeschränkter Sonneneinstrahlung) an. Fürs Jahr 2008-2012 errechnen wir eine mittlere Ausbeute von 86  kWh pro m² und Jahr. Dieser Wert gilt für relativ neue Module.

Die praktische Erfahrung mit Anlagen  hat aber gezeigt, dass die Ausbeute mit der Zeit aus zwei Gründen abnimmt: Alterung und Betriebsstörungen. Die Verluste wegen Alterung kann man anhand von Statistiken mit mindestens 1% pro Jahr beziffern. Über Betriebsstörungen liegen keine zuverlässigen Statistiken vor. Für Deutschland wird in gewissen Studien  eine Ausfallrate von 0.5% pro Jahr angegeben.

Demzufolge beträgt die über die Lebensdauer gemittelte Stromausbeute  rund 80 kWh pro m² und Jahr. Daraus resultiert in 25 Jahren eine Gesamt-Stromproduktion von 2000 kWh pro m² Solarpanel.  Solarstrom wird aber nicht bedarfsgerecht produziert und deswegen sind Speicheranlagen und Reservekapazitäten notwendig. Dies führt zu Umwandlungsverlusten, die bei Kohlekraftwerken nicht anfallen; beispielsweise kann ein Pumpspeicherwerk nur etwa 75% der eingebrachten Energie reproduzieren. Um einen realistischen Vergleich mit Kohlekraftwerken zu ermöglichen, wird daher die Gesamtstromproduktion von Solarpanels um 150 kWh pro m² und Jahr reduziert. Demnach liegt der Netto-Ertrag eines Solarpanels  während seiner Lebensdauer bei 1850 kWh.

Gegenüberstellung der Emissionen

Bei der Herstellung von PV-Anlagen wird die Summe der oben genannten CO2-Aequivalente in die Atmosphäre emittiert, d.h. pro Quadratmeter Solarpanel 1‘809 kg. Dividiert durch die Netto-Stromproduktion von 1850  kWh in 25 Jahren ergibt dies 978 g CO2/kWh.

Demgegenüber emittiert ein modernes Kohlekraftwerk wie erwähnt 846 g CO2/kWh, d.h. rund 13 %  weniger. Daraus folgt, dass unter deutschen Verhältnissen die Photovoltaik der Klimakiller Nr.1 ist. Demgegenüber wäre ein Gaskraftwerk vorteilhafter, denn seine CO2-Emission beträgt etwa die Hälfte: rund 400 g CO2/kWh.

Schlussfolgerungen

  • Bisher hat eine überzeugende und umfassende Quantifizierung aller Einflüsse der Photovoltaik auf die Umwelt gefehlt (siehe Ref. 3). Eine solche hat der Tatsache Rechnung zu tragen, dass heutzutage die Solarpanels grossmehrheitlich mit Strom aus Kohlekraftwerken hergestellt werden und dass dabei als Leckage erhebliche Mengen von Gasen mit grossem Erwärmungspotential in die Atmosphäre gelangen.
  • Berechnungen des CO2-Ausstosses der Photovoltaik sind unvollständig, solange sie nicht die CO2-Emissionen aus der eingesetzten grauen Energie berücksichtigen.
  • Bei gleicher Stromproduktion sind die Emissionen aus dem Betrieb eines  modernen Kohlekraftwerks kleiner als diejenigen einer Photovoltaikanlage bis zur Inbetriebnahme.
  • Gemäss den obigen Berechnungen wären Gaskraftwerke  mit Sicherheit weniger klimaschädlich als Photovoltaikanlagen.

Referenzen

1) Arnold, T., C. M. Harth, J. Muhle, A. J. Manning, P. K.Salameh, et al. “Nitrogen trifluoride global emissions estimated from updated atmospheric measurements.”  Proceedings of the National Academy of Sciences 110, no. 6 (February 5, 2013): pp. 2029-2034

2) www.svtc.org   (Webseite der Silicon Valley Toxic Coalition)

3) Technische Gesellschaft Zürich, These 8: Ökobilanz der Photovoltaik verlangt mehr Transparenz, 27. August 2013, auf www.tgz-net.ch

Ferruccio Ferroni, Dipl. Ing. ETH, Zürich

.