Extraktion von Schiefergas in Polen soll bis 2020 steuerfrei sein
Polens Schiefergas-Reserven werden auf eine Menge zwischen 800 und 2000 Milliarden Kubikmeter geschätzt, und viele heimische und auswärtige Unternehmen haben bereits Testbohrungen niedergebracht.
„Wir haben Maßnahmen ergriffen, die die Erkundung von Schiefergas fördern sollten”, sagte der polnische Premierminister Donald Tusk vor Journalisten und fügte hinzu: „Nach dem Jahr 2020 sollten die Steuern ‚nicht über 40% des Profits‘ hinausgehen“.
Die Nation mit einer Bevölkerung von 38 Millionen Menschen hofft, seine Schiefergasreserven im Hinblick auf eine sichere Energieversorgung auszubeuten, ist das Land doch gegenwärtig stark von Erdgaslieferungen aus Russland abhängig – und das Thema ist im Zuge der Ukraine-Krise plötzlich sehr dringlich geworden.
Russland, das damit gedroht hat, die Gaslieferungen an Kiew zu unterbrechen, ist der größte Einzel-Lieferant von Energie nach Europa, und die wesentlichen Gas-Pipelines verlaufen durch die Ukraine.
Polen hat eine gemeinsame Grenze mit der Ukraine und ist Mitteleuropas größte Ökonomie [?]. Das Land verbraucht derzeit rund 15 Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich. Zwei Drittel davon stammen aus Importen, meist aus Russland.
Jetzt plant die Regierung, bis zum Jahr 2020 12,5 Milliarden Euro in den Schiefergas-Sektor zu investieren. Heimische und globale Unternehmen haben bislang etwa 50 Erkundungsbohrungen in Polen niedergebracht. Die Firma Lane Energy Poland – kontrolliert von dem US-Energieriesen ConocoPhillips – war das erste Unternehmen, das im Juli 2013 Schiefergas extrahieren konnte. Allerdings war die Menge nicht groß genug, um als kommerzielle Produktion in Frage zu kommen.
Der US-Energieriese Chevron hat inzwischen Ende vorigen Jahres bekannt gegeben, dass sich das Unternehmen mit PGNiG zur Förderung von Schiefergas in Südpolen zusammengetan habe.
Übersetzt von Chris Frey EIKE