Das ist nicht der Nordpol – sondern der Michigan-See!!
Anthony Watts beschreibt jetzt kurz, wie ein neuer Vorstoß extrem kalter arktischer Luft gerade zum kalendarischen Frühlingsbeginn den Ostteil der USA heimsucht. Gepostet hat er das am 17. März als Vorhersage. Inzwischen hat sich gezeigt, dass dieser erneute Kälteeinbruch tatsächlich erfolgt war. Die Wetterlage ist symptomatisch für den ganzen extrem kalten Winter an der Ostküste, daher folgt hier die Übersetzung dieser Ausführungen. Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt hat die Übersetzung fachlich begutachtet.
Chris Frey
Neuer arktischer Vorstoß im Osten der USA – vermutlich droht der kälteste kalendarische Frühlingsbeginn seit mindestens 50 Jahren
Eine weitere massive Kältewelle droht in der Osthälfte der USA während der nächsten Tage. Dabei könnten die Temperaturen auf Werte fallen, die über 20°C unter den Normalwerten liegen.
Der leitende Meteorologe bei WeatherBell Joe Bastardi sagte dazu:
Ich bin jetzt 58 Jahre alt, und ich habe so etwas in der zweiten Märzhälfte noch nie erlebt, nicht einmal annähernd.
Und:
Die Wetterlage der nächsten Woche hat das extremste Potential für die Jahreszeit, das ich mir vorstellen kann. Es könnte der kälteste kalendarische Frühlingsbeginn seit mindestens 50 Jahren werden.
Wettervorhersagemodelle wie das des EZMW (Europäisches Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersage in Reading/England) und das GFS [Global Forecasting Service] des amerikanischen Wetterdienstes, die beide die häufigen Kaltluftvorstöße in den Osten der USA jeweils gut im Voraus simuliert hatten, zeigen jetzt einen weiteren massiven Kaltluftvorstoß zum [kalendarischen] Frühlingsbeginn. Die folgenden Karten zeigen dies:
Dr. Ryan Maue meinte zu dieser Vorhersage des EZMW:
EZMW-Vorhersage der Temperatur im 850-hPa-Niveau [= in ca. 1500 m Höhe] plus Anomalie. Brutal!
Er fügte hinzu:
Das kanadische Ensemble-Vorhersagemodell sieht für die nächsten 7 Tage genauso aus. Dieser Kuchen ist gebacken! Arktische Luft bis Ende März.
…
Falls sich der Michigan-See ein wenig öffnet, könnte diese Kälte enorme Mengen Schnee auf der Lower Peninsula [= Halbinsel] des Michigan-Sees abladen.
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Anmerkung von Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt: Diese Ausführungen sind in gewisser Weise eine Ergänzung zu meinem Beitrag zum milden Winter bei uns (hier). Darin hatte ich ausgeführt, dass die milde Luft aus irgendwelchen Gründen kälter war als in früheren milden Wintern.
Hier zeigt sich, dass offenbar auch die extrem kalte Luft noch kälter ist als in früheren kalten Wintern. Ich sehe darin ein beängstigendes Zeichen für uns, falls die Wetterlage bei uns einmal mit umgekehrtem Vorzeichen im Winter mehrere Monate lang „eingefroren“ sein sollte (z. B. mit immer wiederkehrenden Nordost-Lagen).
Übersetzt und bearbeitet von Chris Frey EIKE