Energiewende wirkt: Erfinder des EEG Hans Josef Fell – EEG ist toll, es schafft Arbeitsplätze in „Kina“!
Autor ist der kampferprobte Aktivist und taz Umwelt-Redakteur Malte Kreutzfeld. Nach eigenen Angaben hat er „in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert „. Das befähigt ihn zu schreiben:
Die Ignoranz der Experten
Die Forderung von Wissenschaftlern nach einem Aus für das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist absurd. Gefährlich ist sie trotzdem.
Und glaubt feststellen dann zu können:
Innovation misst die sogenannte „Expertenkommission“ dabei ausschließlich an der Zahl der Patentanmeldungen. Dass das deutsche Modell der Ökostrom-Förderung etwa beim Solarstrom innerhalb von zehn Jahren zu Preissenkungen von 80 Prozent geführt hat, ignorieren sie ebenso wie die gewaltigen technischen Fortschritte bei der Windkraft.
Die reale Kostenexplosion beim Strompreis, Ursache der Energiearmut, die immer weitere Kreise der Bevölkerung erfasst, sowie der sich beschleunigende Weggang der energieintensiven Industrie, mit dem Wegfall zigtausender wertschöpfender Arbeitsplätze , begleitet vom Abbau ebenfalls wertschöpfender Arbeitsplätze bei den großen und kleinen Energieversorgern, nimmt der Biologie, Politik und Englisch studierte Kreutzfeld einfach nicht zur Kenntnis. Auf dem Weg ins grüne Glück gibt es leider auch Opfer. Bei den anderen versteht sich.
Und auch im Regionalsender Mittelfranken von Bayern 1 regte sich Unmut. Dort ist nämlich der Erfinder des EEG der ehemalige grüne Bundestagsabgeordnete Hans Josef Fell zuhause.
Und der war, glaubt man dem Interviewer Jürgen Gläser „fassungslos“!. Jürgen Gläser, Liebhaber von Frankenwein und seiner Arbeit in Kitzingen durfte den Erfinder des EEG interviewen.
Er hätte so Fell…"noch nie nie seine so schlechte wissenschaftliche Darstellung gesehen“. Damit meinte er wohl das Gutachten selber. Und fand …"die Gutachter hätten damit" ..ginge es nach ihm…“ ihre wissenschaftliche Reputation verloren“. Und lobte anschließend die „augenfällige Innovationskraft“ bei Sonne, Wind Biomasse und Geothermie.
Sogleich beflissen assistiert vom Interviewer Gläser, der erklärte, dass das Bundeswirtschaftsministerium noch am Mittag festgestellt hätte, dass das EEG das Kerninstrument der deutschen Klima- und Energiepoltik sei und damit wohl „die eigenen Gutachter zurückgepfiffen hätte“
Bei soviel Zustimmung gab es bei Fell kein Halten mehr. …"Durch diese fulminante Innovationsentwicklung (des EEG) in Deutschland ist nun Kina zur ersten Nation aufgestiegen, mit Investiition in „Erneuerbare“ Energien, weil die Techniken gut, billig und hoch effektiv geworden sind.“
Das muss doch begeistern! Die deutsche Erfindung „EEG“ des Hans Josef Fell erzeugt damit viele, viele Arbeitsplätze in China. Sagt er selber.
Weil es Technologien schafft, die hocheffektiv, billig und gut …dort angewendet werden können. Und, so Fell weiter, dies als nicht innovativ zu bezeichne hielte er …"für so was von weltfremd..“
Des weiteren singt er dann das hohe Lied von den niedrigen Strompreisen an der Börse, dank des Überangebots (sagte er zwar nicht) der zuvor per Zwang eingespeisten „Erneuerbaren“ (sagte er auch nicht), die der Herr Gabriel leider nicht an die Verbraucher weitergäbe. Kein Wort natürlich zu den zuvor bereits bezahlten exorbitanten Einspeisevergütungen die dank EEG für 20 Jahre garantiert, uns Verbrauchern vom innovative Herr Fell mit seinem EEG aufgezwungen wurden.
So sieht Innovation a´la Grün aus. Auch weil es keinen „tolleren“ Politiktransfer als das EEG gäbe, findet Fell. Denn 66 Staaten hätten diesen Exportschlager übernommen.
Und der Interviewer freute sich am Schluss mit Fell dass „Gott sei Dank die Abschaffung des EEG nicht stattfinden würde“.
Nun können wir es nicht unterlassen von der schönen neuen Traumwelt der grünen Erneuerbaren, wenigstens in „Kina“, wieder in die reale Welt zurückzublenden.
Gestern titelte Bild
ERSCHRECKENDE ZAHLEN
Hohe Strompreise machen unser Export-Wunder kaputt
Die Energiewende macht unserem Export schwer zu schaffen! Die Produktion in Deutschland wird teurer, unsere Waren steigen im Preis und verkaufen sich im Ausland schlechter. Eine dramatische Entwicklung, wie Zahlen jetzt belegen.
Deutschlands Industrie musste vergangenes Jahr auf Exporte im Wert von 15 Milliarden Euro verzichten – bedingt durch die rasant steigenden Strompreise.
und die FAZ (hier) zieht heute nach:
Energiewende kostet Deutschland Milliarden
27.02.2014 · Etwa 15 Milliarden Euro an Exporteinbußen habe die Energiewende Deutschland 2013 beschert, behaupten von der Industrie bezahlte Forscher. Sie wollen die Energiewende reformieren – nachdem am Mittwoch ihre Abschaffung gefordert wurde. Und verstärken dies noch mit
Die hohen Energiepreisunterschiede zwischen Deutschland und seinen fünf wichtigsten Handelspartnern etwa hätten den Industriesektor zwischen 2008 und 2013 etwa 52 Milliarden Euro an Nettoexporteinbußen beschert. Nordamerika habe dagegen als Industriestandort im Wettbewerb an Vorteilen gewonnen, weil der dortige Schiefergasboom die amerikanischen Gaspreise auf ein Drittel des deutschen Wertes senke.
27.02.2014 · Etwa 15 Milliarden Euro an Exporteinbußen habe die Energiewende Deutschland 2013 beschert, behaupten von der Industrie bezahlte Forscher. Sie wollen die Energiewende reformieren – nachdem am Mittwoch ihre Abschaffung gefordert wurde. Und verstärken dies noch mit
Die hohen Energiepreisunterschiede zwischen Deutschland und seinen fünf wichtigsten Handelspartnern etwa hätten den Industriesektor zwischen 2008 und 2013 etwa 52 Milliarden Euro an Nettoexporteinbußen beschert. Nordamerika habe dagegen als Industriestandort im Wettbewerb an Vorteilen gewonnen, weil der dortige Schiefergasboom die amerikanischen Gaspreise auf ein Drittel des deutschen Wertes senke.
Und da sind die vielen anderen Verluste noch gar nicht enthalten.
Während hierzulande die Energiearmut steigt und steigt, und bereits 17 % der Haushalte betrifft, träumen Fell und sein Interviewer weiter von ihrem hochinnovativen EEG. Das ist es wirklich. Beim Vernichten von Arbeitsplätzen und Hochtreiben der Strompreise. Eine größere Umverteilung von unten nach oben hat es seit dem II, Weltkrieg in Deutschland nicht gegeben. Doch sie sind beide ja auch nicht von dessen Folgen betroffen.