Erwartung: Der ‚Big Chill’ dauert noch bis 2040
Aktivisten der Klimaänderung behaupten regelmäßig, dass volatile Wetterereignisse zunehmen infolge menschlicher Aktivitäten, die unser Klima beeinflussen, während Skeptiker die Schnee- und Kältewellen der letzten Zeit als weiteren Beweis dafür ansehen, dass die Erde eben kein Fieber hat.
Dr. Tim Ball lehrte viele Jahre lang Klimatologie an der University of Winnipeg und ist der Autor des vor kurzem erschienenen Buches „The Deliberate Corruption of Climate Science“. [etwa: „Die vorsätzliche Korrumpierung der Klimawissenschaft“]. Er nannte es im Interview mit WND-Radio töricht, Schlussfolgerungen zur allgemeinen Klimaentwicklung aus lediglich einem Wettersystem oder einem einzelnen Winter zu ziehen, aber er glaubt, dass der kalte Winter Teil eines Abkühlungszyklus‘ ist.
„Zu Beginn der Abkühlung mäandriert der Jet Stream von West nach Ost in sehr großen Wellen, aber die Amplitude, das heißt die Nord-Süd-Orientierung dieser Wellen nimmt zu. Man nennt das eine Meridionalzirkulation, und darum kommt es zu dieser Rekordkälte wie jüngst in den USA, aber anderswo auch zu Rekord-Wärme“, erklärte Ball.
„Schauen Sie auf Ostaustralien als Beispiel oder auf Sibirien am Anfang des Winters. Daran erkennt man, dass diese Wellen in einem Gebiet arktische Luft weiter in Richtung Äquator führen als zuvor, während in anderen Gebieten warme Luft viel weiter nordwärts vordringt. Darum kommt es zu dieser zunehmenden Variabilität des Wetters“, sagte Ball und merkte an, dass uns die Geschichte nur zu deutlich sagt, was diese Bedingungen bedeuten.*
„Betrachtet man die historischen Aufzeichnungen, und damit meine ich diejenigen der letzten 10.000 Jahre, war diese Verteilung regelmäßig zu Beginn des Abkühlungsprozesses erkennbar. Und genau das wird jetzt auch geschehen. Wir werden diese Abkühlung mindestens bis zum Jahr 2040 behalten“.
Ball zufolge begann die Abkühlung vor etwa 10 Jahren am Südpol, und das Anwachsen des Meereises um die Antarktis seit diesem Zeitpunkt ist der Grund dafür, dass ein Forschungsschiff und später auch ein zur Rettung kommendes Schiff mitten im Sommer der Südhemisphäre im Eis eingeschlossen wurden.
Ball sagte, dass die Abkühlung nicht nur fast 30 weitere Jahre anhalten wird, sondern dass auch die Intensität dieses Abkühlungszyklus‘ bedeuten könnte, dass es zu historischen Kältewellen kommen könnte.
„Es ist eine Debatte darum im Gange, wie stark die Abkühlung ausfallen wird, aber diese ist verknüpft mit Änderungen auf der Sonne, den Sonnenflecken-Zyklen“, erklärte Ball. „Das ist der Haupttreiber langzeitlicher Temperaturverläufe. Die Wissenschaftler, mit denen ich viel zusammengearbeitet habe, gehen ebenfalls von einer Abkühlung bis mindestens zum Jahr 2040 aus, wobei es sicher kälter werden wird als zu Beginn des 19. Jahrhunderts und möglicherweise bis auf ein Niveau, das zu Zeiten der ‚Kleinen Eiszeit‘ vorherrschend war, als im Jahre 1683 die Themse mit drei Fuß dickem Eis bedeckt war“. [3 Fuß = ca. 91 cm].
In „Eco Tyranny“ enthüllt Brian Sussman, wie die Linke erfundene Umweltkrisen dazu benutzt, Kapitalismus und Freiheit zu dämonisieren und absichtlich Amerikas riesige natürliche Ressourcen unter Verschluss zu halten – und wie Präsident Obama diesen Plan anführt (hier).
Betrachtet man diese historischen Aufzeichnungen ist es unabdingbar zu verstehen, wie sich das Klima aus natürlichen Gründen mit der Zeit ändert, sagt Ball, der dafür eintritt, dass es unredlich ist, Klima oder sogar Politik durch gegenwärtige Wetterereignisse zu definieren.
„Der Unterschied ist der Unterschied zwischen Wetter und Klima. Wetter ist das, was man erlebt, wenn man gerade jetzt draußen steht. Es ist eine Kombination tausender Variablen, alles von kosmischer Strahlung aus den Tiefen des Weltalls bis zu geothermischer Wärme am Grund der Ozeane“, sagte er.
„Klima ist das mittlere Wetter in einer Region oder die Änderung des mittleren Wetters mit der Zeit. Genau das habe ich während meiner gesamten Laufbahn studiert, nämlich Klimaänderung und dessen Änderung mit der Zeit. Der einzige Weg, dies zu tun, besteht darin, zurückzutreten und den Trend zu betrachten“, sagte Ball und fügte hinzu, dass heutzutage viele Wissenschaftler historische Klimadaten einfach dazu missbrauchen, ihre politischen Vorgaben zu belegen.
„Es hängt davon ab, welchen Anfangspunkt man für Temperaturaufzeichnungen oder solchen der Niederschlagsmenge wählt, und an welchem Punkt man endet. Man kann alles beweisen, was man will, wenn man nur entsprechend den Zeitraum auswählt“, sagte Ball.
„Zum Beispiel hat sich die Welt seit dem Jahr 1900 bis etwa 1940 erwärmt. Bis 1980 wurde es wieder kälter. Dann gab es bis 1998 wieder Erwärmung, und jetzt kühlt es sich wieder ab. Man kann sich irgendeine beliebige Periode hieraus aussuchen und sagen ‚da schau her, es erwärmt sich bzw. es kühlt sich ab‘, und dann sagen sie, das wird jetzt immer so weitergehen und es bedeutet das Ende der Welt. Genau das haben diese Leute natürlich mit der jüngsten Erwärmung von 1980 bis 2000 gemacht“, sagte er.
Nach Jahren der Behauptungen, dass es einen unerbittlichen Anstieg der globalen Temperatur gibt, behaupten Aktivisten der Klimaänderung jetzt, dass extreme Hitze, extreme Kälte oder aktive Hurrikan- und Tornado-Saisons allesamt bedeuten, dass menschliche Aktivitäten unser Klima volatiler machen. Ball sagt, dass gute Wissenschaft diese Behauptungen glatt als falsch überführt.
„Tatsächlich ist die Anzahl von Tornados dramatisch zurückgegangen. Die Anzahl der Hurrikane, namentlich solcher, die das US-Festland betroffen haben, ist dramatisch zurückgegangen. Ihre Argumente sind folglich von A bis Z falsch“, sagte er.
„Die vermeintliche Zunahme der Sturmhäufigkeit ist wissenschaftlich falsch, weil sich diese Stürme im Übergangsbereich zwischen kalter polarer Luft und wärmerer tropischer Luft bilden, was im Wesentlichen in den USA zwischen 30°N und 50°N der Fall ist. Nimmt der Temperaturgegensatz an dieser Grenze ab, die man als Polarfront bezeichnet, bilden sich weniger Stürme und nicht mehr“, sagte er. [Dies kann man natürlich sofort auch bei uns nachvollziehen. Stürme bilden sich im Winter bei einem großen Temperaturgegensatz zwischen Äquator und Pol, nicht im Sommer bei verringertem Temperaturgegensatz. A. v. Hans-Dieter Schmidt]
„Das offizielle Argument lautet, dass sich die Polargebiete stärker erwärmen als die tropischen Gebiete, was tatsächlich die Anzahl von Stürmen reduziert. Aber sie behaupten, dass dadurch die Anzahl der Stürme zunimmt“, sagte er. „Es ist einfach ein weiteres Beispiel dafür, wie die Klimawissenschaft für eine politische Agenda missbraucht wird“.
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Übersetzt von Chris Frey EIKE
*Bemerkungen von Hans-Dieter Schmidt zu diesem Beitrag:
Mein Freund Chris hat mir diesen Beitrag gezeigt, bevor er ihn der EIKE-Redaktion angeboten hat. Ich habe selten eine treffendere Zustandsbeschreibung der Ursache der milden Witterung bei uns in so kurz und prägnant zusammengefasster Form gelesen wie in diesem Absatz. So erklärt sich natürlich der extrem milde Winter bei uns. Solche milden Winter gibt es zwar immer wieder mal, aber nicht mit der „Begleitmusik“ aus anderen Gebieten, die in diesem Winter sogar den Weg in die Nachrichten fanden. Allem voran natürlich der extreme Kaltlufteinbruch im Nahen Osten schon im Dezember zu Beginn des Winters. Aber auch die Rekord-Eisausdehnung der Antarktis auch jetzt kurz vor dem jahreszeitlichen Minimum (hier).
Auch der Umstand, dass Amplitude und Position der langen Rossby-Wellen in diesem Winter eine Konstanz über mehrere Monate (seit Anfang Dezember) aufwies, wobei die Wellenpositionen lediglich ein wenig hin und her „geeiert“ sind, erscheint mir sehr ungewöhnlich.
Fazit für den ganzen Artikel: Alles, was Dr. Timothy Ball hier aus US-amerikanischer Sicht sagt, kann ich für den Raum Europa-Atlantik nur bestätigen. Und haben nicht auch Kowatsch und Leistenschneider in mehreren Beiträgen für das EIKE in Bezug auf Mitteleuropa darauf hingewiesen, dass gerade solche extremen Schwankungen Anzeichen für den beginnenden Kaltzyklus sind?
Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt