Ex- IPCC-Leit-Autor Trenberth räumt jetzt ein: Pazifischer PDO-Ozeanzyklus hat zur Erwärmungsphase 1976-1998 beigetragen

Auch Trenberths Kumpel Rahmstorf hält dies nun plötzlich für eine gute Möglichkeit, wie er in seinem Klimalounge-Blog am 16. Dezember 2013 schrieb:

Der führende US-Klimatologe Kevin Trenberth forscht seit zwanzig Jahren zu diesem Thema und hat gerade einen ausführlichenerklärenden Artikel dazu publiziert. Trenberth betont die Rolle der längerfristigen Schwankungen der Klimaschaukel ENSO, genannt pazifisch-dekadische Oszillation (PDO). Etwas vereinfacht gesagt: es geht darum, dass Phasen mit häufigern El Niño und Phasen mit häufigeren La Niña Bedingungen (wie derzeit) im tropischen Pazifik bis zu zwei Jahrzehnte anhalten können. Letzteres bringt eine anhaltend etwas langsamere Erwärmung an der Oberfläche unseres Planeten, weil dafür mehr Wärme tiefer im Ozean gespeichert wird. Ein zentraler Punkt dabei: selbst wenn die Oberflächentemperatur stagniert nimmt unser Planet weiter netto Wärme auf.

Der andere “zentrale Punkt”, den Rahmstorf an dieser Stelle leider verschweigt, ist sogar noch wichtiger. Trenberth räumt nämlich in seinem neuen Paper explizit ein, dass die Erwärmungsphase 1976-1998 zu einem Teil auf die positive Phase der PDO zurückzuführen sei:

The picture emerging is one where the positive phase of the PDO from 1976 to 1998 enhanced the surface warmingsomewhat by reducing the amount of heat sequestered by the deep ocean, while the negative phase of the PDO is one where more heat gets deposited at greater depths, contributing to the overall warming of the oceans but cooling the surface somewhat. The Pacific Ocean appears to account for the majority of the decadal variability… Nevertheless, the events in the Pacific undoubtedly also affect the Atlantic, Indian, and Southern Oceans as the system acts collectively to equilibrate to these changes in the flow of energy.

Als wir das PDO-Modell Anfang 2012 in unserem Buch “Die kalte Sonne” als Mitauslöser der Erwärmung 1976-1998 ins Spiel brachten und die Ozeanzyklik als Pulsgeber für die Temperaturzyklen im Maßstab von mehreren Jahrzehnten, erlebten wir heftigen Widerstand beim deutschen Klimaestablishment. Knapp zwei Jahre später ist die kalte Sonne im Mainstream angekommen, bzw. vielmehr der klimatische Mainstream bei der kalten Sonne.

Eine ausführliche Besprechung des Trenberth & Fasullo 2013 Papers erschien von Leon Clifford auf reporting climate science.com.

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Im Schulfernsehen der Dritten Programme läuft derzeit der 15-Minuten-Film “Grönland: Erdbeeren am Polarkreis”, der sich mit dem Klimawandel in dieser Region beschäftigt. Den Clip kann man sich hier anschauen. Thema sind die verbesserten landwirtschaftlichen Ernteerträge in Grönland aufgrund der Erwärmung der letzten Jahrzehnte. Hierdurch wurde u.a. ein ehemaliger Junkie zum Kartoffelbauern. Es ist begrüßenswert, dass auch endlich einmal Vorteile der Erwärmung dargestellt werden. Allerdings fehlt der historische Kontext. Zwar wird kurz auf Grönland=Grünland angspielt, aber die Tatsache, dass es zur Wikingerzeit bereits einmal genauso warm wie heute war, wird verschwiegen. Wer weiß, vielleicht haben die Wikinger damals sogar schon Erdbeeren angebaut.

Neben dieser fragwürdigen Auslassung, werden einige andere Dinge behauptet, die nicht den Tatsachen entsprechen. Es wird gesagt, das Grönlandeis wäre viele Millionen Jahre stabil gewesen und würde erst jetzt abschmelzen. Falsch. In der letzten Zwischeneiszeit war es wärmer als heute und das Eis musste kräftig Federn lassen (siehe unseren Blogartikel “Wo ist der ominöse Kipppunkt? Vor 120.000 Jahren war es 4 Grad wärmer und das grönländische Eis hielt stand“). Auch zur Zeit des holozänen Klimaoptimums war es deutlich wärmer als heute, worunter das Eis sehr zu leiden hatte (“Ein Thema das die Medien meiden wie der Teufel das Weihwasser: Vor 5000 Jahren war es in Grönland zwei bis drei Grad wärmer als heute“). Und vor 1000 Jahren, zur Zeit der Wikinger, als es so warm wie heute war, herrschte wieder Schmelzalarm (“Grönländische Istorvet-Eiskappe war während der Mittelalterlichen Wärmeperiode kleiner als heute“). Von Millionen-Jahre-stabilem-Grönlandeis kann nicht die Rede sein. An anderer Stelle wird im Film behauptet, dass die grönländische Eiskappe heute schneller schmilzt als zuvor. Falsch. Siehe “Universität Utrecht: Grönländische Gletscher hatten ihre intensivste Abschmelzphase bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts” und “Kehrtwende bei der grönländischen Eisprognose: Eine weitere Studie bestätigt ein langsameres Abschmelzen“. Wenn Sie Lehrer sind und den Film Ihren Schülern zeigen wollen, sollten Sie diese Defizite separat aufarbeiten. Falls Sie Material benötigen, können Sie sich gerne an uns wenden.




Kommentare zum Nature-Artikel ,,Climate Change: The Case of the Missing Heat”

Der Artikel in Nature Climate Change: The Case of the Missing Heat von Jeff Tollefson bekam bei WUWT und in der gesamten Blogosphäre sehr viel Aufmerksamkeit. Vieles in Tollefsons Artikel war eine vereinfachte Erklärung der Ergebnisse von Trenberth und Fasullo (2013) An apparent hiatus in global warming? Darüber haben wir bereits gesprochen. Siehe die Beiträge Trenberth and Fasullo Try to Keep the Fantasy Alive und More on Trenberth and Fasullo (2013) “An Apparent Hiatus in Global Warming?”

Anthony hatte völlig recht, als er die Aufmerksamkeit auf Tollefsons Artikel lenkte, zeigt dieser doch Argumente und Illustrationen, die schon vor Jahren von Skeptikern präsentiert worden waren; Argumente und Illustrationen, die von den Enthusiasten der globalen Erwärmung verworfen worden waren. Und Tollefson verlinkt ihn mit Trenberth und Fasullo.

Einen Punkt möchte ich von vornherein klarstellen. So weit ich das sagen kann hat niemand der von Nature interviewten Personen den Stillstand hinsichtlich der Erwärmung bestritten. Dieser Artikel ist ein Versuch, die zunehmenden Diskrepanzen zwischen den Modellsimulationen und den gemessenen globalen Temperaturen zu erklären. Und je mehr ich mich damit befasse, umso stärker gewinne ich den Eindruck, dass Tollefson manchmal ein wenig skeptisch ist.

Ein Problem bei Tollefsons Artikel: es geht darin nur um den Stillstand der Erwärmung. Er spricht nicht das Fehlen der Erwärmung im Pazifik und Nordatlantik bis zu Tiefen um 2000 m an, und zwar im Zeitraum 2003 bis 2012. Siehe Abbildung 1. Nur der Südatlantik und der Indische Ozean zeigen Erwärmung bis in die Tiefe. Abbildung 1 stammt aus diesem Beitrag:

Abbildung 1: Vom Menschen verursachte Treibhausgase können sich nicht entscheiden, welches Ozeanbecken sie erwärmen sollen. Und Tollefson vermittelt in seinem Artikel leider genauso viel Fehlinformationen wie Informationen.

Wie eben schon erwähnt, bestand das erste Problem des Artikels darin, dass er nicht die „fehlende Wärme“ in den Tiefen des Pazifiks während des letzten Jahrzehnts angesprochen hat. Genau dorthin sollte sich nämlich Trenberth und Fasullo (2013) zufolge die Wärme hin verzogen haben.

Das zweite Problem hat mit den PDO-Daten zu tun als Maßstab für die Stärke, Häufigkeit und Dauer von El Niño und La Niña-Ereignissen. Es ist der falsche Datensatz.

El Niño and La Niña-Ereignisse stehen im Brennpunkt des Artikels. Tollefson räumt das auch ein mit seinem Statement:

Und hier steht der äquatoriale Pazifik im Scheinwerferlicht.

Aber dann präsentiert er die PDO-Daten als das Maß aller Dinge für El Niño and La Niñas. Wahrscheinlich hat er das von Trenberth und Fasullo (2013) übernommen.

Zu El Niño und La Niña-Ereignissen kommt es im tropischen Pazifik, aber der PDO-Datensatz ist ein Abstraktum der Wassertemperaturdaten, abgeleitet aus dem außertropischen Nordpazifik und nicht aus dem tropischen Pazifik. Siehe Abbildung 2:

Abbildung 2

Die PDO-Daten repräsentieren im Grunde, wie eng die räumliche Verteilung der Wassertemperatur-Anomalien im Nordpazifik (nördlich von 20°N) die Verteilung während ENSO-Ereignissen durchmischt (wobei die räumliche Verteilung so aussieht, dass es während eines El Niño im Osten wärmer und in den zentralen und westlichen Gebieten kälter ist, während es bei einem La Niña genau umgekehrt ist). Weil diese räumliche Verteilung der Wassertemperatur im Nordpazifik auch noch auf den Luftdruck (und die damit zusammenhängende Verteilung der Windvektoren) reagiert, sind die PDO-Daten keine wahre Repräsentation der Häufigkeit, Größenordnung und Dauer von El Niño und La Niña-Ereignissen.

Weitere Informationen zur PDO, was sie repräsentiert und – noch wichtiger – nicht repräsentiert, gibt es in den Beiträgen hier, hier und hier.

Abbildung 3

Die große Überraschung des Nature-Artikels war die Abbildung, in der die PDO-Daten mit der globalen Temperatur verglichen worden waren. Dieser hatte man die Bezeichnung „The Pacific’s Global Reach” [etwa: Die globale Reichweite des Pazifiks] gegeben. Diese Abbildung zeige ich hier als Abbildung 3. Darin werden die JISAO PDO-Daten mit den globalen Temperaturanomalien verglichen. Im Text der Abbildung heißt es eindeutig:

Während der Perioden, in denen der PDO-Index positiv und der östliche Pazifik warm ist, sind die globalen Temperaturen rasch gestiegen. Während negativer Indexwerte hat die Erwärmung stagniert.

Außerdem heißt es in dem Artikel unter Verweis auf diese Abbildung:

Eine Analyse historischer Daten stützt diese Ergebnisse, zeigt doch eine solche, dass die Kaltphase der PDO zusammengefallen war mit einigen Jahrzehnten kühlerer Temperatur nach dem Zweiten Weltkrieg (siehe ‚The Pacific’s global reach’) und dass die Warmphase auf einer Linie mit einer starken Temperaturspitze der globalen Temperaturen zwischen 1976 und 1998 liegt.

Dies zeigt natürlich eindeutig, dass die Warmphase der PDO teilweise für die Erwärmung von 1976 bis 1998 verantwortlich ist. Wenn die PDO die Erwärmung anhalten kann, muss die PDO zur Erwärmung beigetragen haben. Das war jahrelang ein skeptisches Argument. Ich kann mich an ähnliche Graphiken schon vor 5 Jahren erinnern. Tatsächlich war diese Ansicht so populär, dass es bereits im Jahre 2008 bei SkepticalScience einen Artikel dazu gab.

Unglücklicherweise sind keine Mechanismen bekannt, mittels derer die PDO (wie sie durch den JISAO-Datensatz definiert wird) die globalen Temperaturen variieren kann. Die Wassertemperaturen des Nordpazifiks nördlich von 20°N sind umgekehrt proportional im Vergleich mit den PDO-Daten.

Jene Mechanismen existieren im tropischen Pazifik und zeigen sich in Gestalt von El Niños und La Niñas. Es gibt Indizes auf der Grundlage der Wassertemperatur hinsichtlich Stärke, Dauer und Häufigkeit von El Niños und La Niñas. Tatsächlich fordern Trenberth und Stepaniak (2001) in ihrem Artikel Indices of El Niño Evolution (online Ausgabe hier) die Verwendung der Wassertemperatur-Anomalien der NINO 3.4-Region des äquatorialen Pazifiks (in der Studie bezeichnet als N3.4). Siehe diese Abbildung für die genaue Örtlichkeit der N3.4-Region. Trenberth und Stepaniak (2001) haben den HadISST-Datensatz verwendet mit einem Anomalie-Vergleichszeitraum von 1950 bis 1979. Unglücklicherweise haben Trenberths und Stepaniak niemals eine Rechtfertigung für diese Basisperiode geliefert. Also wird es wohl besser sein, die gesamte Zeitspanne der Daten (1923 bis 2013) als Vergleichsbasis für die Temperaturanomalien in der N3.4-Region heranzuziehen.

Die Wassertemperaturdaten aus dem Gebiet NINO3.4 sind ein realistischer Index für Stärke, Häufigkeit und Dauer von El Niño und La Niña-Ereignissen. Daher wollen wir die mittleren Anomalien der Wassertemperatur in diesem Gebiet betrachten, und zwar für die zwei Erwärmungs- und die zwei Stillstandsperioden. Siehe Abbildung 4! Wir wollen die von Trenberth und Stepaniak (2013) festgelegten Zeiträume heranziehen:

Die monatliche Zeitreihe zeigt deutlich die multidekadische Struktur der PDO (dargestellt durch die schwarze Linie) mit positiven Phasen von 1923 bis 1942 und 1976 bis 1998 sowie negative Phasen von 1943 bis 1976 und nach 1999.

Komischerweise stimmen die von Trenberth und Fasullo (2013) festgelegten Perioden nicht mit jenen von Tollefson überein in seiner Abbildung ‚The Pacific’s Global Reach‘. Unabhängig davon zeigt meine Abbildung 4, dass die mittleren Anomalien der Wassertemperatur im NINO3.4-Gebiet während der beiden o. g. Warmphasen deutlich über Null lagen. Das bedeutet, dass El Niño-Ereignisse während dieses Zeitraumes dominiert haben. Die globalen Temperaturen sollten sich während solcher Zeiträume erwärmen, weil der tropische Pazifik mehr Wärme als „normal“ freisetzt und mehr Wasser, das wärmer als „normal“ ist, in die benachbarten Ozeanregionen gelangen lässt. Und während der beiden Stillstandsperioden von 1943 bis 1976 sowie nach 1999 liegen die mittleren Wassertemperatur-Anomalien im NINO3.4-Gebiet unter Null. Das bedeutet natürlich, dass der tropische Pazifik weniger Wärme als „normal“ freisetzt und auch weniger warmes Wasser in benachbarte Ozeanbecken gelangt. Und während dieser Zeiträume ist die globale Temperatur flach verlaufen oder hat sich leicht abgekühlt.

Abbildung 4

Nun könnte man sich fragen, warum hat Tisdale das alles gesagt, wenn es doch im Grunde die gleichen Ergebnisse zeitigt wie der PDO-Graph von Tollefson?

Der NINO3.4-Datensatz ist der richtige und PDO der Falsche. Die PDO repräsentiert nicht das Auftreten sowie Stärke und Dauer von El Niño und La Niña-Ereignissen. Die PDO ist lediglich eine El Niño und La Niña-Ereignissen folgende Erscheinung, zusammen mit dem Einfluss des Bodenluftdrucks im Nordpazifik.

Aber jetzt müssen wir betrachten, dass die NINO3.4-Daten nur die ENSO-Auswirkungen in einem kleinen Gebiet des äquatorialen Pazifik überdecken. Sie repräsentieren nicht die Prozesse von ENSO oder deren Folgeerscheinungen. Und auf keinen Fall können die NINO3.4-Anomalien der Wassertemperatur das warme Wasser zeigen, das nach starken El Niño-Ereignissen übrig bleibt. Dieses wird nach solchen Ereignissen in den benachbarten Ozeanbecken verteilt.

Weitere Fehlinformationen

Im Artikel heißt es (Fettdruck von mir):

Unmittelbar vor Eintritt des Stillstands war es in diesem Gebiet ungewöhnlich warm während des El Niño-Ereignisses von 1997/1998. Dieses sorgte auf der ganzen Welt für Wetterextreme, von Überschwemmungen in Chile und Kalifornien bis zu Dürren und Buschbränden in Mexiko und Indonesien. Aber es endete genauso schnell wie es begonnen hatte, und Ende 1998 hat sich im östlichen äquatorialen Pazifik wieder kälteres Wasser ausgebreitet – ein Anzeichen für die Schwester eines El Niño, nämlich La Niña. Noch wichtiger, der gesamte östliche Pazifik ist danach in eine Kaltphase gegangen, die mehr oder weniger bis heute anhält.

Der gesamte östliche Pazifik? Die PDO-Daten repräsentieren nicht den „gesamten östlichen Pazifik“. Wenn er an die Anomalien der Wassertemperatur denkt, liegt er ebenfalls falsch. Seit 1999 gab es eine ganze Reihe von El Niño-Ereignissen, und zwar 2002/2003 … 2004/05 … 2006/07 … und 2009/10. Folge: die mittlere Anomalie der Wassertemperatur (des Ostpazifiks) von Januar 1999 bis Dezember 2013 betrug +0,06°C im Vergleich zur Standard-Bezugsperiode der NOAA von 1971 bis 2000 für deren ReynoldsOI.v2-Daten. Und das ist weit entfernt von „einer Kaltphase, die mehr oder weniger bis heute anhält“. Siehe Abbildung 5!

Abbildung 5

Unsinn der Modelle

Weiter aus dem Artikel:

Zweitens, viele Forscher haben in den Simulationen der Klimamodelle eine entgegen gesetzte Verteilung gefunden. Sie spiegeln die gesamte Palette der Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre über den äquatorialen Pazifik hinaus. Sie tendieren dazu, einen Trend hin zu mehr El Niño-Ereignissen zu zeigen al seine Folge der globalen Erwärmung.

Klimamodelle können ENSO nicht angemessen simulieren, sind also irrelevant. Siehe die Beiträge von Guilyardi et al. (2009) Understanding El Niño in Ocean-Atmosphere General Circulation Models: Progress and Challenges sowie Bellenger et al. (2013) ENSO Representation in Climate Models: From CMIP3 to CMIP5. Einen Vorabdruck gibt es hier.

Dinge, die man übersehen hat

Das Folgende ist geschrieben worden für den Beitrag Comments on Stefan Rahmstorf’s Post at RealClimate “What ocean heating reveals about global warming. Die Diskussion dazu gilt auch für hier. Ich habe die Nummerierung der Abbildungen verändert und kleinere Überarbeitungen für diesen Beitrag vorgenommen.

Der Graph auf der linken Seite der Abbildung 6 zeigt, dass sich die Wassertemperaturen des Ostapzifiks kaum erwärmt haben, wenn überhaupt, und zwar während fast der gesamten letzten 32 Jahre … seit Beginn des ReynoldsOI.v2-Datensatzes der Wassertemperatur im November 1981. Der Ostpazifik (90°S bis 90°N; 180°W bis 80°W) macht etwa 33% der globalen Ozeanoberfläche aus. Die von Jeff Tollefson vorgelegten Studien gehen nicht auf dieses Fehlen der Erwärmung ein, und die Klimamodelle simulieren das nicht.

Abbildung 6

Das Gleiche gilt auch für das, was der Graph zur Rechten zeigt, nämlich die Anomalien der Wassertemperatur im Südatlantik sowie des Indischen und Westpazifischen Ozeans. Die Koordinaten stehen in der Bildüberschrift. Sie machen über 50% der globalen Ozeanoberfläche aus. Aus dieser Graphik sind einige Dinge erkennbar: (1) deren langzeitliche Erwärmung hängt ab von den El Niño-Ereignissen von 1986/87/88 sowie 1997/98 (und möglicherweise vom El Niño 2009/10); (2) sie kühlen sich nicht proportional ab während der Übergangsphasen zu den La Niñas von 1988/89 und 1998/01; aber (3) sie kühlen sich leicht ab über Jahrzehnte lange Perioden zwischen den El Niño-Ereignissen von 1986/87/88 und 1997/98 sowie zwischen 1997/98 und 2009/10.

Für eine Einführung in die Prozesse der natürlichen Erwärmung der globalen Ozeane gibt es den bebilderten Beitrag The Manmade Global Warming Challenge (42 MB).

Die Wassertemperaturen im Nordatlantik werden von einer anderen natürlichen Variabilität dirigiert, nämlich der Atlantischen Multidekadischen Oszillation AMO, die von Jeff Tollefson vollkommen übersehen worden ist. Wegen der AMO hat sich die Wassertemperatur dort mit einer viel größeren Rate erwärmt als die übrigen globalen Ozeane von Mitte der siebziger Jahre bis zu Beginn dieses Jahrhunderts. Aber die Wassertemperaturen des Nordatlantik deuten darauf hin, dass die AMO ihren Höhepunkt bereits überschritten hat. Siehe Abbildung 7! Falls sich die Geschichte wiederholt – und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sie das nicht tut – werden die Wassertemperaturen im Nordatlantik keine Erwärmung zeigen und sich tatsächlich noch ein paar Jahrzehnte lang abkühlen.

Abbildung 7

Anmerkung: Für weitere Informationen zur AMO siehe hier und meinen Blogbeitrag hier. Außerdem gibt es von mir hier eine Einführung zur AMO.

Schlussbemerkungen

Der Artikel von Jeff Tollefson zeigt, dass sich die klimawissenschaftliche Gemeinschaft in die richtige Richtung bewegen könnte – KÖNNTE!

Aber sie muss zu den Grundlagen zurückkehren: ENSO wird durch Sonnenlicht angetrieben. Und dafür gibt es, wie ich schon etliche Male zuvor erwähnt habe, die Arbeit von Trenberth et al. (2002) Evolution of El Niño–Southern Oscillation and global atmospheric surface temperatures. Darin heißt es:

Die negative Rückkopplung zwischen der Wassertemperatur und Flüssen an der Oberfläche kann so interpretiert werden: Sie zeigt die Bedeutung der Wärmefreisetzung während El Niño-Ereignissen und die Wärmeanreicherung während der La Niña-Ereignisse. Relativ klarer Himmel im zentralen und östlichen tropischen Pazifik erlaubt es der Sonnenstrahlung, in den Ozean einzutreten, was offensichtlich die unternormalen Wassertemperaturen beseitigt, aber die Wärme wird abtransportiert durch die Ekman-Spirale, Meeresströme und Wechselwirkungen zwischen Rossby- und Kelvin-Wellen, und die Wärme wird im tropischen Westpazifik gespeichert. Das ist nicht einfach nur eine Umverteilung der Wärme in den Ozeanen, sondern eine Widerherstellung der Wärme dort.

Mit anderen Worten, stärkere Passatwinde reduzieren die Wolkenbedeckung, was wiederum das Eindringen mehr Sonnenlichtes ermöglicht und zur Erwärmung des tropischen Pazifiks führt. Wenn also die stärkeren Passatwinde vermehrt zur Ansammlung warmen Wassers im westlichen tropischen Pazifik führen, bildet eine Zunahme der Sonneneinstrahlung den Treibstoff dafür. Noch viel detaillierter wurde dies behandelt unter der Überschrift abwärts gerichtete kurzwellige Strahlung im Gegensatz zu abwärts gerichteter langwelliger Strahlung während La Niña-Ereignissen in dem Beitrag Open Letter to the Royal Meteorological Society Regarding Dr. Trenberth’s Article “Has Global Warming Stalled?”

Link: http://wattsupwiththat.com/2014/01/18/comments-on-the-nature-article-climate-change-the-case-of-the-missing-heat/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die gesammelten Märchen der Gebrüder Grün!

In den letzten Monaten hat sich in journalistischen Kreisen der Begriff der „Generation G“ etabliert, wobei G hier für Greenpeace, Gender und Gerechtigkeit steht. Etwas ironischer ist schon der Begriff des Bionade-Biedermeier, der von Henning Sussebach 2007 für die urbane Szene des Prenzlauer Bergs geprägt wurde.  Für das Massenphänomen der Vergrünung des Zeitgeistes sind das zwei passende Beschreibungen. Für den einzelnen Menschen erlaube ich mir jedoch, den Begriff der „grünen Seele“ zu prägen.

Man muss weder Mitglied bei Greenpeace sein, noch im Prenzlauer Berg wohnen, um sich selbst als grün und fortschrittlich zu halten. Ein ausgeprägter deutscher Ordnungssinn und die Überzeugung, die Welt vor der Klimakatastrophe retten zu müssen, reichen schon völlig aus, um das rechtschaffene grüne Gewissen unabhängig von Partei- und Milieuzugehörigkeit zu besitzen. Die grünen Seelen sind unter uns, einkommens- und schichtenübergreifend. Was alle grünen Seelen verbindet, ist der elitäre Standesdünkel zu den Gerechten, Engagierten und Wissenden zu gehören.

Es gibt einige Begriffe, die sind so deutsch, dass sie auch in andere Sprachen Einlass gefunden haben. Das Waldsterben gehört ebenso dazu wie der Begriff des Spießers. Nun verbindet man gemeinhin mit dem Spießer einen Menschen, meistens männlich, mit hässlichen Socken und fleischfarbenen Sandalen, der sich mit Inbrunst Regelwerken unterwirft und aus dieser Unterwerfung das Gefühl der eigenen Rechtschaffenheit zieht. Der Spießer ist ausgestattet mit dem Wohlgefühl des guten Gewissens, fühlt sich von den nachlässigen Menschen jedoch ständig bedroht und in Frage gestellt, weswegen sein gutes Gewissen sehr schnell in Aggressivität umschlagen kann, sollte er eines Regelverstoßes ansichtig werden.

Dieser deutsche Spießer wurde von den grünen Seelen perfekt internalisiert, verjüngt und modernisiert. Er trägt jetzt markenbewusst Treckingschuhe von Jack Wolfskin und das Regelwerk, dem er sich mit Inbrunst unterworfen hat, dient der Rettung der Welt: Mülltrennung, Energieersparnis, CO2-Vermeidung. Und eine weitere Veränderung ist eingetreten: der grüne Spießer ist mindestens so weiblich, wie er auch männlich ist. Das gute Gewissen, das sich ständig bedroht fühlt, und die jederzeit abrufbare Aggressivität sind geblieben.

Wie bei allen Seelenfragen, die das Innere des Menschen berühren, sind die Übergänge vom Wahn zum sozialen Konsens fließend. Erst der gesellschaftliche und parteiübergreifende Konsens des grünen Gewissens bereitet den Rahmen, in dem Wahnvorstellungen schleichend immer mehr Raum zugestanden wird, bis schließlich der Wahn als Konsens gilt. Die Vergrünung aller gesellschaftlichen Schichten und fast aller Parteien hin zum grünen Wahn ist die viel interessantere Geschichte, als die Grüne Partei als Singulärphänomen zu begreifen.

Der grünen Seele ist das Wahnmoment bereits eingepflanzt, lange noch bevor es gesellschaftlich konsensfähig ist. Es ist eine Mischung aus Verschwörungstheorie und Verfolgungswahn. Denn die grüne Seele wähnt sich zwar moralisch überlegen, mit ihrem durch und durch basisdemokratischen und moralisch- integrem Instrumentarium aber lebt sie in ständiger Angst vor den Mächtigen, die ja vermeintlich keine Moral haben, dafür aber – wie der Begriff schon vermuten lässt – die Macht. Denn eines der entscheidenden Merkmale der grünen Seele ist das der Rolle des verfolgten Opfers, das sich zu wehren beginnt. Erst dieses Merkmal gibt Greenpeace, Gender und Gerechtigkeit den „Drive“, den sie inzwischen gesellschaftlich erhalten haben. Es ist der Kampf Davids gegen Goliath, der vor allem in unseren postheroischen Zeiten noch den einzigen Anlass bietet, sich als Held fühlen zu können.

Anlässlich des schlechten Wahlergebnisses bei der Bundestagswahl 2013 meinte der Spitzenkandidat Jürgen Trittin erklären zu müssen, dass „in diesem Wahlkampf wir Grünen nicht nur von Seiten der politischen Konkurrenz, sondern auch und gerade von mächtigen Interessengruppen in diesem Lande einem massiven Gegenwind ausgesetzt“ waren. Dabei ignoriert er beflissentlich, dass nicht nur die deutsche Journaille überproportional grünenfreundlich eingestellt ist, sondern auch mit der Energiewende ein ständig wachsender ökologisch- industrieller Komplex entstanden ist, der durchaus gegen die im Verschwinden begriffene „Atom-Lobby“ anstinken kann.

Es ist nicht der reale Opferstatus, der die Grünen auszeichnet, sondern der gefühlte. So entsteht in der grünen Seele die merkwürdige Mischung, zum einen den Pazifismus als glücksbringendes Ideal ausgerufen zu haben, zum anderen aber – sozusagen als Triebabfuhr – sich in einem permanenten Kriegszustand mit den bösen Mächten aus Industrie und Politik zu befinden. Unter Zuhilfenahme der dem imaginierten Opfer spezifischen Angst vor Unterlegenheit wird ein schreckliches Zukunftsszenario an die Wand gemalt, das jeden Kampf in die religiöse Sphäre des „Gut oder Böse“ erhebt. Die emotionale Inbrunst, mit der selbst läppische Probleme angegangen werden – von der Mülltrennung bis hin zur Gendergerechtigkeit -, erinnert an die pubertär geführten Taschengeldauseinandersetzungen der Adoleszenz. Dieser leicht infantile Schrecken über die vermeintlichen Ungerechtigkeiten des Lebens lebt in der grünen Seele fort.

Dabei ist die grüne Seele nicht notwendigerweise jung. Definiert man Jungsein als Dynamik, unbändige Kraft und Bejahung aller Lebensprozesse, ist die grüne Seele eher sogar eine alte und verschlissene Seele, die dem Fortschritt und der Moderne kritisch gegenüber steht und in der Lebenslust etwas Gefährliches, Unmoralisches und Verschwenderisches sieht. Kein Wunder also, dass es die Partei der Grünen geschafft hat, vor allem in bürgerlichen Kreisen stark zuzulegen und die überwiegende Zahl ihrer Anhänger aus der Beamtenschaft rekrutiert.

Über den Autor

Markus Vahlefeld

geboren 1966 in Hong Kong – aufgewachsen in Hamburg – Abitur in Washington, D.C. – Studium der Philosophie in Bonn, Barcelona und Berlin – tätig als Fotograf, Texter und Autor vornehmlich in der Genussbranche – wohnhaft in Köln und einem beschaulichen Weindorf im Rheinhessischen

Mehr dazu auf: http://www.der-gruene-wahn.de




Sonnig, windig, teuer und schmutzig: Deutschlands neuer „Superminister“ für Wirtschaft und Energie hat seine Arbeit aufgenommen

[*Das Wort Zeitgeist steht kursiv gesetzt so im Original!]

Aber Herr Gabriel, der darüber nachdenkt, 2017 als Kanzlerkandidat anzutreten, wird dann nach einem waghalsigeren Projekt beurteilt. Als Teil des Koalitionsabkommens mit Frau Merkel ist er jetzt ein „Super-Minister“ und steht zwei Ministerien vor, nämlich Energie und Wirtschaft. Folglich liegt die Rettung der ambitioniertesten und riskantesten heimischen Reform in seiner Verantwortung: Der gleichzeitige Ausstieg aus der Kernkraft und fossiler Energie, gemeinhin bekannt unter dem Begriff Energiewende*, einer Bezeichnung, die Energie-„Wende“ oder –„Revolution“ bedeutet.

[*Auch dieser Begriff steht kursiv im Original, und zwar während des gesamten restlichen Artikels.]

Mehr ein Marketing-Slogan als kohärente Politik besteht die Energiewende hauptsächlich aus einem Zeitplan für das Erreichen verschiedener Ziele. Deutschlands letztes Kernkraftwerk soll planmäßig im Jahre 2022 abgeschaltet werden. Auch ist geplant, den Anteil erneuerbarer Energie aus Sonne, Wind und Biomasse bei der Stromerzeugung bis zum Jahr 2050 auf 80% und beim Energie-Gesamtverbrauch auf 60% zu steigern. Treibhausgas-Emissionen sollen relativ zum Jahr 1990 um 70% bis zum Jahr 2040 und 80 bis 95% bis zum Jahr 2050 fallen.

Die deutschen Verbraucher und Wähler lieben diese Ziele. Aber sie ärgern sich zunehmend über die Nebeneffekte. Da ist zunächst der steigende Strompreis. Dieser ist die Folge eines Gesetzes zu erneuerbarer Energie aus dem Jahr 2000. Dieses garantiert nicht nur 20 Jahre lang festgesetzte Preise für Wind- und Solarstromerzeuger, sondern es bestimmt auch, dass erneuerbarer Strom vorrangig ins Netz eingespeist wird. Als Folge glänzen die Dächer in Bayern mittlerweile durch Solarpaneele, und Windmühlen dominieren die gesamte Landschaft. Im vorigen Jahr erreichte der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung den Rekordwert von 23,4%.

Diese Subvention ist kostspielig. Die Differenz zwischen dem Marktpreis für Strom und dem höheren festgesetzten Preis für Erneuerbare wird an die Verbraucher durchgereicht, deren Rechnungen seit Jahren steigen. Ein durchschnittlicher Haushalt zahlt heute zusätzlich 260 Euro pro Jahr, um die Erneuerbaren zu subventionieren: Die Gesamtkosten der Subventionen für Erneuerbare beliefen sich im Jahr 2013 auf 16 Milliarden Euro. Auch die Kosten für die Unternehmen steigen, was sie im Wettbewerb gegenüber ihren Rivalen in Amerika benachteiligt, profitieren diese doch vom Fracking-Boom.

Um die Abwanderung und Arbeitsplatzverluste zu verhindern, nimmt Deutschland daher Unternehmen von der Abgabe aus, die von Strom abhängig sind und die global im Wettbewerb stehen. Aber EU-Wettbewerbs-Kommissar Joaquín Almunia hat untersucht, ob das Gesamtpaket der Subventionen und Ausnahmen nicht gegen europäische Gesetze verstößt. Nur die konzertierte Lobbyarbeit Deutschlands in Brüssel kurz vor Weihnachten hat Almunia zurück gehalten, schon jetzt Strafzahlungen zu fordern.

Herr Gabriel sitzt also in der Zwickmühle. Neuesten Schätzungen des Beraterbüros McKinsey zufolge gibt es fast nichts, was er tun kann, um die Kosten der Subventionen zu reduzieren. Die Verfassung Deutschlands verbietet es, von einmal gemachten Versprechungen zurückzutreten. Eine Kürzung der Subventionen beispielsweise für neue Windmühlen um 15% während der nächsten beiden Jahre würde die Stromrechnung für einen durchschnittlichen Haushalt um lediglich 1 Cent billiger machen. Selbst wenn Herr Gabriel sich entscheiden sollte, die Unterstützung für Erneuerbare komplett zu stoppen (vollkommen unvorstellbar), würden die zusätzlichen Abgaben in den Stromrechnungen der Verbraucher kaum sinken. Und falls er hypothetisch alle Ausnahmen für die Industrie streichen würde (ebenfalls unvorstellbar), würde die durchschnittliche Stromrechnung nur geringfügig sinken.

Die Kosten sind nicht das einzige Problem bei der Energiewende. Sie hat im Endeffekt die gesamte deutsche Energieindustrie in eine Quasi-Planwirtschaft verwandelt, mit perversen Folgen. Zu bestimmten Zeiten an manchen Tagen können Sonne und Wind fast den gesamten deutschen Strombedarf decken. Aber die Sonne scheint nicht immer, vor allem im Winter, und das Verhalten des Windes ist nicht vorhersagbar. Und „Batterien“ – Speichertechnologien, die beispielsweise Strom in Gas verwandeln, das dann wieder in Strom umgewandelt wird – in einer Größenordnung, um eine Stadt zu versorgen, wird es noch viele Jahre lang nicht geben. Kernkraftwerke werden stillgelegt (das kürzlich ergangene Gerichtsurteil, dass die Schließung eines Kraftwerkes in Hessen illegal war, wird die Kosten sogar noch weiter steigen lassen, da der Betreiber Anspruch auf Schadenersatz haben könnte). Also müssen konventionelle Kraftwerke in Betrieb bleiben, um eine gleichbleibende Versorgung sicherzustellen.

Im Grunde hat die Energiewende die Ökonomie des Baus neuer konventioneller Kraftwerke auf den Kopf gestellt, besonders bzgl. von Gaskraftwerken, ist doch Gas sauberer, aber teurer als Kohle. Also müssen bestehende Kohlekraftwerke noch mehr erzeugen. Im vorigen Jahr erreichte die Stromerzeugung aus Braunkohle, die am wenigsten effiziente und schmutzigste Sorte, das höchste Niveau seit 1990. Gasbetriebene Stromerzeugung ging im Gegensatz dazu zurück (siehe Abbildung). Im Endeffekt haben die Emissionen von Treibhausgasen durch die Energiewende zu- und nicht abgenommen. [Wenigstens etwas! A. d. Übers.]

Dies alles bringt die SPD und Herrn Gabriel in eine schlimme Lage. Deutschland ist der weltgrößte Förderer von Braunkohle, und Kohlegürtel wie der in Nordrhein-Westfalen sind traditionelle Hochburgen dieser Partei. Herr Gabriel kann es sich daher nicht leisten, „anti-Kohle“ zu sein. Das ist jedoch genau das, was die ökologisch denkenden Grünen in der Opposition sind. Sie wollen, dass sich Herr Gabriel an Brüssel anlehnt, um den Emissionshandel in der EU zu reformieren, wobei CO2-Zertifikate teurer und Kohlekraftwerke folglich weniger attraktiv als Gaskraftwerke gemacht werden sollen. Ideologisch alliiert vor der Wahl im September vorigen Jahres werden die Grünen und die Sozialdemokraten jetzt immer mehr zu sich anschreienden Opponenten.

Bei der Planung seiner Rettung hat Herr Gabriel nur einen Vorteil im Vergleich zu seinen Vorgängern: Als Superminister hat er alle relevanten Verwaltungsbehörden unter seiner Kontrolle. Der damit einher gehende Nachteil besteht darin, dass die Wähler bei der nächsten Wahl genau wissen, wen sie für das Scheitern der Energiewende verantwortlich machen können. Falls das geschehen sollte, kann Herr Gabriel seine kleine Tochter sicher noch viel öfter von der Krippe abholen.

Link: http://www.economist.com/news/europe/21594336-germanys-new-super-minister-energy-and-economy-has-his-work-cut-out-sunny-windy-costly

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Rein nachrichtlich bringt dieser Artikel natürlich nichts Neues. Aber den ganzen Tenor der Berichterstattung aus angelsächsischer Sicht fand ich so interessant, dass ich diesen Artikel hier übersetzt habe.

Und was mir ‚off topic‘ noch auffiel: Beim Nennen der Namen wird grundsätzlich Mr. Bzw. Mrs. Vorangestellt – in D scheinbar undenkbar!

C. F.




Phil Jones-Video 2012: Globale Seewassertemperaturen „mussten“ um 0,3° bis 0,5 ° C nach oben korrigiert werden!

Anthony Watts schreibt dazu auf seinem Blog WUWT

Phil Jones, durch Climategate zu zweifelhaftem Ruhm gelangt, hat in diesem Vortrag einige außerordentliche Bemerkungen gemacht, die man bis jetzt anscheinend übersehen hat. Gemacht hat er sie bei einer Präsentation für Help Rescue The Planet’s St George’s House Consultations in Windsor im Jahre 2012.

Jones’ interessante Bemerkungen beginnen bei Minute 5:30. Er sagt, dass die mittlere Land- und Wassertemperatur „im globalen Mittel gar nicht so stark differieren kann“.

Video des Vortrags von CRU & IPCC Klimaforschers Phil Jones  zur Justierung (Erhöhung!!) der Seewassertemperaturen (SST), die als Ersatz für die noch viel schlechter bekannte Lufttemperatur über dem Meer verwendet wird. Das Englisch von Phil Jones ist akustisch oft schlecht zu verstehen. Doch genaues Hinhören lohnt.

Falls man die Wassertemperaturen nicht adjustiert, hätte man „große Unterschiede zwischen Wasser- und Landtemperaturen, die es natürlicherweise einfach nicht geben kann“.

Ich könnte zustimmen; der Wärmeinseleffekt UHI und der Landverbrauch können zu solchen Unterschieden führen und sind keine natürlich vorkommenden Ereignisse, aber warum korrigiert man die Wassertemperatur nach oben?…

Redaktion EIKE fügt hinzu: …..Und nicht die Landtemperaturen nach unten?

Übersetzt von Chris Frey EIKE