Top-Ökonom Hans-Werner Sinn: „Energiewende (führt) ins Nichts“ Teil 2

Wegen seiner falschen  Einschätzung der Klimafrage, versteift er sich auf die Kernkraft, als einzige Energiequelle, welche die CO2-freie Elektroenergie bereitzustellen gestattet. „Um sich nicht am Klima zu versündigen“ wie er in seiner Zusammenfassung hervorhebt!  Dass Kernkraft „CO2-frei“ produziert  ist richtig, doch stimmt es genauso, dass die mit CO2-Ausstoß verbundene Elektroenergie keinerlei Einfluss auf das Wettergeschehen und damit auf das Klima hat.

Sehen Sie hier den Vortrag von Prof.  Sinn und die fundierte Kritik an seinen Fehlbewertungen, die aber an der richtigen Schlußfolgerung, bezüglich der absurden EEG-Gesetzgebung nichts ändern.

Die Klimakatastrophe – oder können Korrelationen lügen?

Sinn behauptet am Beginn seines Vortrages dass es „zweifelsfrei“ bewiesen wäre, dass das anthropogene CO2 das Weltklima beeinflussen würde, in diesem Fall die globale Mitteltemperatur gefährlich nach oben verschöbe. Als Beweis für diesen „zweifelsfreie“ Feststellung, zeigt er den sehr synchronen Verlauf  über lange Zeiträume von Temperaturwerten und CO2 Konzentration, wie man sie  aus der Untersuchung von  Eisbohrkernen gewinnen kann. Für den einfachen Zuhörer, zumal, wenn von einem bekannten Professor – wenn auch aus dem  fachfremden Gebiet der Ökonomie- vorgetragen, erhalten diese Aussagen das Gewicht von Tatsachen. Allerdings kann man mit gleicher „Zweifelsfreiheit“ behaupten, dass „nachweislich“ die Störche die Babys brächten. Denn deren Populationskurven, sowohl die der Störche über der Zeit, wie auch der Geburten über derselben Zeit, zumindest in unserem Lande, zeigen einen ähnlich synchronen (eng korrelierten) Verlauf. Sie nehmen beide ab. Danach wäre in Anwendung der  H.W. Sinn´schen Beweisführung der zweifelsfreie Beweis erbracht dass die Störche die Babys bringen. Wir wissen alle, dass dem nicht so ist. Und Prof. Sinn weiß das sicher auch, ebenso wie er mit Sicherheit weiß, dass eine vorhandene Korrelation zwischen zwei Prozessgrößen im besten Fall ein Hinweis auf eine bestehende Ursache-Wirkungsbeziehung sein kann, aber den Nachweis dieser  in keinem Fall ersetzt. Warum er diese wichtige unumstrittene Tatsache nicht nur völlig ausgelassen hat, sondern durch das Adjektiv „zweifelsfrei“ sogar noch verstärkend ins Gegenteil verkehrt hat, bleibt unerklärlich. Einem Ökonomieprofessor der sich tagtäglich mit Ökometrie und deren mathematischen Methoden herumschlägt, hätte solch ein dicker Fehler einfach nicht passieren dürfen. Auch deswegen nicht, weil Prof. Sinn viele Male – auch von EIKE (siehe Anhang)- auf diese Situation hingewiesen wurde.

Abb. 1 Temperatur und CO2 Konzentrationsverlauf der letzten 450.000 Jahre im Bohrloch der Antarktis : Zunächst steigt die Temperatur, ca. 500 bis 800 Jahre später CO2 !

Aber es kommt noch schlimmer. Eben die von H.W. Sinn angeführten Eisbohrkern-Proxies zeigen bei höherer Auflösung immer wieder, dass die CO2-Konzentrationsänderung der Temperaturänderung nacheilt. Im Schnitt um ca. 800 Jahre. Und im Gegensatz zur nur postulierten Treibhauswirkung des CO2, gibt es dafür auch einen wohlbekannten physikalischen Prozess. Nämlich die altbekannte und völlig unbestrittene Tatsache, dass warmes Wasser weniger CO2 lösen kann, als kaltes Wasser. Dieser „Sprudeleffekt“ kann jeden Tag aufs Neue von jedem Interessierten ohne großen Aufwand überprüft werden, z.B. im Mineralwasser. Dass Sinn ihn nicht kennt, oder nicht für nötig erachtet ihn zu erwähnen, verwundert.

Wie lange bleibt CO2 in der Atmosphäre ?

Im letzten Teil seines Vortrages behauptet Sinn, dass sich das anthropogene CO2 in der Atmosphäre anreichere, und dort erst nach ca. 300 Jahren wieder in den Kreislauf zurückkehre. Nun, das sind die Behauptungen, die auch das IPCC verbreitet, um die Anreicherungstheorie und damit den Einfluss der Minimengen, die das fossil erzeugte CO2 ausmachen, in die richtige Größenordnung zu bringen. Doch auch diese Behauptung ist seit langem widerlegt. Andere Wissenschaftler, die sich ohne „der Mensch ist schuld am Klimawandel“-Brille mit der Frage nach der Verweilzeit des CO2 in der Atmosphäre beschäftigen, kommen zu ganz anderen, wesentlich kürzen Zeiten. Peter Dietze berechnete, gut begründet, nur knapp 40-50 Jahre. Fred Goldberg[1],[2] vom schwedischen Polarinstitut, Tom Segalstad[3] von der Uni-Oslo und auch Robert H. Essenhigh[4] von der Ohio State University, sowie der viel zu früh verstorbene Ernst Georg Beck, ermitteln nur rd. 5 bis 7 jedenfalls deutlich kleiner < 10 Jahre.

Bedeutung bekommt diese Aussage zur Dauer der Verweilzeit, weil sie das Argument von H-W. Sinn ad Absurdum führt, dass sich das anthropogen erzeugte CO2 in der Atmosphäre dauerhaft anreichere. Er benutzt es aber, um den Zuhörern klar zu machen, dass der Einsatz von fossilen Energieträgern zur „Versündigung am Klima“ führe. Welch absurder aber trotzdem weithin akzeptierter Gedanke!

Obwohl dies nur ein Nebenaspekt in der Klimadebatte ist, zeigt er doch deutlich, dass zumindest in der Klimafrage Prof. Sinn nicht auf der wissenschaftlichen Höhe der Zeit ist. Seine Aussagen sind in diesem Zusammenhang einfach falsch.

Ähnlich sieht es aus, wenn man seine Betrachtungen zur notwendigen Verfügbarkeit von elektrischer Energie anschaut. Prof. Sinn geht von mindestens 99 % aus, und unterstellt auch, dass Windenergie eine Grundlast von ca. 1/7 der im Jahre 2011 installierten effektiven Leistung von rund 7 GW zu liefern im Stande sei. Beides ist nicht haltbar, weil viel zu optimistisch, wie der Elektrotechnik Professor Helmut Alt ihm in seinem Brief, den Sie im Anhang finden, nachweist.

Trotzdem ist Prof. Sinn Dank zusagen für seinen mutigen Vortrag mit der, bezüglich der „Energiewende in Nichts“, richtigen Konsequenz, die längst hätte Allgemeingut an deutschen Universitäten und Hochschulen hätte sein müssen.


[1] Goldberg: Studies of the temperature anomalies during the last 25 years show a close relationship with the varying increase rates of CO2 in the atmosphere. This close relationship strongly indicates that ocean temperatures and the solubility of CO2 in seawater controls the amount of CO2 being absorbed or released by the oceans. Engelbeen in einer mail an Goldberg: True, be it that the rate of increase/decrease is about 10 ppmv/°C for long-term trends and about 4 ppmv/°C for short term changes (like the Pinatubo or El Niño)

[2] Goldberg: During 1991-1992, a global cooling due to the volcanic eruption of Pinatubo was recorded. The same periodshowed the smallest increase of CO2 concentration in the atmosphere during the last 27 years. During 1991 and 1992 the total CO2 increase was 1,46 ppmv which corresponds to 3 Gton C. During the same period the human emission of CO2 was approx 12,5 Gton C. Where did the other 9,5 Gton C plus the emissions from Pinatubo go? They have gone into the oceans due to the cooling of the water surface corresponding to the natural forces securing an equilibrium between CO2 in the atmosphere and in the oceans. (Chapter 1.) dt, Bate, R. (Ed.): “Global Warming: The Continuing Debate“, European Science and Environment Forum (ESEF), Cambridge, England (ISBN 0-9527734-2-2), pages 184-219, 1998.

[3] Segalstad, Tom: Carbon cycle modelling and the residence time of natural and anthropogenic atmospheric CO2: on the construction of the „Greenhouse Effect Global Warming“ dogma. http://folk.uio.no/tomvs/esef/ESEF3VO2.htmund hier im Interview: http://www.financialpost.com/story.html?id=433b593b-6637-4a42-970b-bdef8947fa4e. „The IPCC needs a lesson in geology to avoid making fundamental mistakes,“ he says. „Most leading geologists, throughout the world, know that the IPCC’s view of Earth processes are implausible if not impossible.“ und „Until recently, the world of science was near-unanimous that CO2 couldn’t stay in the atmosphere for more than about five to 10 years because of the oceans‘ near-limitless ability to absorb CO2.“

[4] Potential Dependence of Global Warming on the Residence Time (RT) in the Atmosphere of Anthropogenically Sourced Carbon Dioxide Robert H. Essenhigh*

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