Deutsche und Schweizer Klimaforscher zwischen Wahn und Wirklichkeit: Politische Korrumpierung von Wissenschaft hat in Deutschland Tradition
In den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts nahm Deutschland die absolute Weltspitze in theoretischer Physik ein. Dann kamen die Verirrungen der gegen Albert Einstein gerichteten „arischen“ Physik während der braunen Diktatur, deren Aderlass an den fachlich besten Forschern bis heute nachklingt. Man sollte meinen, dass ähnliche Entgleisungen gegen integre Forscherkollegen in der Nachkriegszeit nicht mehr möglich seien.
Weit gefehlt. Eine Schmutzkampagne unter Federführung des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) gegen einen slowakischen und isrealischen Wissenschaftskollegen belegt es. Die Kampagne des PIK traf die beiden renommierten Klimawissenschaftler Jan Veizer (Slowakei) und Nir Shaviv (Israel) unvorbereitet und vor allem unverschuldet. Jan Veizer – im Jahre 2003 als das hier geschilderte Ereignis stattfand, Professor an der Universität Bochum – ist ein Geowissenschaftler von Weltruf [14]. Er wurde mit zahlreichen Ehrungen bedacht, so 1992 mit dem 1,55 Millionen Euro dotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis sowie der Logan Medal, der höchsten Ehrung der Geological Association von Kanada. Der Physiker Nir Shaviv lehrt als Professor für Geophysik an der hebräischen Universität Jerusalem. Veizer und Shaviv hatten im Juli 2003 eine bahnbrechende Veröffentlichung über die Klimafolgen des zyklischen Laufs unserer Erde durch die Galaxis veröffentlicht, mit dem Titel “Celestial Driver of Phanerozoic Climate?“ [1]. An dieser Arbeit entzündete sich der Zorn ihrer AGW-Kollegen, die sich, offensichtlich in starker Verirrung, ihrem Sendungsbewusstsein der "Weltrettung" vor dem Naturgas CO2 mit allen Mitteln verpflichtet fühlten. In ihrem Eifer übersahen sie sogar dabei, dass die Publikation von Veizer/Shaviv nicht einmal ansatzweise etwas mit einem anthropogenen Einfluss oder mit CO2 zu tun hatte. Es ging nämlich um Klimaveränderungen in den letzten 500 Millionen Jahren.
Vorauszuschicken für das bessere Verständnis des Weiteren ist ferner: Unter aktiven, noch im Dienst einer Hochschule befindlichen Forscherkollegen ist so etwas wie eine Wissenschafts-Etikette verbindlich. Fachliche Auseinandersetzungen werden auf wissenschaftlicher Publikationsebene, nicht in der Boulevardpresse und und nicht mit persönlichen Beleidigungen oder gar Verleumdungen ausgetragen. Insbesondere sind persönliche Angriffe und mediale Verunglimpfungen verpönt. Ist ein Forscher der Auffassung, ein Kollege oder Konkurrent hätte in einer begutachteten Fachpublikation sachlich Unzutreffendes oder Unsinniges geschrieben, gibt es hierfür das Einspruchsmittel des “Debate Papers“. Dieses wird beim betreffenden Verlag eingereicht, begutachtet und, falls fachlich in Ordnung, veröffentlicht.
Verleumdung als "wissenschaftliche" Methode
Unter diesen Gesichtspunkten sind die im Folgenden dokumentierten Ereignisse kaum mehr nachvollziehbar. Die Veröffentlichung von Veizer/Shaviv erschien den AGW-Alarmisten im Hinblick auf ihre eigenen Thesen zu brisant, obwohl sich diese Arbeit, wie schon betont, nur auf die viele Millionen Jahre währende Klimavergangenheit bezog und das 20. Jahrhundert gar nicht ansprach. Aber dennoch: Von einer Gruppe von Klimaforschern unter Federführung des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) wurde rasch nach Erscheinen der Arbeit eine Pressekampagne gegen Veizer und Shaviv in Gang gesetzt. Der Informationsdienst der Wissenschaft (IDW) veröffentlichte am 24.10.2003 eine Pressemitteilung des PIK mit dem Titel “Spekulation zum Einfluss der kosmischen Strahlung auf das Klima wissenschaftlich nicht haltbar“ [2]. In ihr heisst es unter anderem „Dieses fundierte Wissen (Anm.: das Wissen der IPCC-Fraktion) wird durch eine einzelne, spekulative, auf unsicheren Daten fußende und methodisch sehr fragwürdige Publikation in keiner Weise in Frage gestellt“.
Veizer und Shaviv waren nun freilich weit davon entfernt, irgendein Wissen in Frage zu stellen. Sie hatten lediglich eine hoch interessante wissenschaftliche Publikation verfasst, die immer noch viel zitiert wird und inzwischen zum akzeptierten Standard gehört. Mit wissenschaftlicher Etikette hatte die Presseaktion des PIK, die fast das Herabsteigen auf Boulevardniveau dem üblichen Weg eines Debate Papers vorzog, überhaupt nichts zu tun. Unterzeichner der PIK-Pressemitteilung, unter denen unsere Leser sicher viele der immer noch den „Weltuntergang“ durch anthropogenes CO2 predigenden deutschen und Schweizer AGW-Aktivisten auffinden können, waren
Dr. J. Beer, EAWAG, ETH Zürich
Prof. U. Cubasch, Institut für Meteorologie, Berlin
Prof. O. Eugster, Weltraumforschung und Planetologie, Bern
Dr. C. Fröhlich, Weltstrahlungszentrum, Davos
Prof. G. Haug, GeoForschungsZentrum, Potsdam
Dr. F. Joos, Klima- und Umweltphysik, Bern
Prof. M. Latif, Institut für Meereskunde, Kiel [3]
Dr. U. Neu, ProClim, Schweiz. Akademie der Naturwissenschaften
Prof. C. Pfister, Historisches Institut, Bern
Prof. S. Rahmstorf, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung [4]
Dr. R. Sartorius, Schutz der Erdatmosphäre, UBA, Berlin
Prof. C. D. Schönwiese, Institut für Meteorologie und Geophysik, Frankfurt [5]
Prof. W. Seiler, Meteorologie und Klimaforschung, Garmisch-Partenkirchen
Prof. T. Stocker, Klima- und Umweltphysik, Bern [6]
Mit ihrer Unterschrift haben sich die Unterzeichner wenig ruhmreich in die deutsche und Schweizer Wissenschaftsgeschichte eingetragen. Die Unterzeichner-Aktion war nicht zuletzt deswegen so skandalös, weil Hauptbeteiligte, nämlich die drei schon
genannten Klimaforscher Rahmstorf, Latif und Stocker danach weitermachten als sei nichts vorgefallen. Von Schuldbewusstsein oder gar Entschuldigungen keine Spur. Diese Wissenschafts-Advokaten lassen es sich bis heute nicht nehmen, mit ihren sachlich unhaltbaren Behauptungen von menschgemachter Klimaschädigung, zunehmenden Extremwettern und weiterem sachlichen Nonsense die Medienlandschaften zu vermüllen.
Dass grün/rote Redaktionen wie ARD, ZEIT, Süddeutsche Zeitung etc. solche AGW-Verkündigungs-Gottesdienste stets mittragen, macht die Sache nicht besser. Erst jüngst wurde den drei genannten Klimaforschern wieder einmal die Gelegenheit geboten, den Taifun Hayian sachlich unzulässig als Beleg für anthropogenen Klimawandel zu missbrauchen [7]. Überflüssig zu erwähnen, dass fachliche Auseinandersetzungen mit Kritikern solcher fragwürdigen Äußerungen nicht nur von den drei genannten Klimaforschern sondern auch von den sie unterstützenden Medien sorgfältig aus dem Wege gegangen wird. Die Medien, die diesen drei AGW-Advokaten heute immer noch öffentlich das Wort erteilen, haben entweder von den nachfolgend geschilderten Ereignisse keine Kenntnis, oder sie scheinen aus der Wissenschaftsgeschichte unter Diktaturen definitiv nichts gelernt zu haben.
Zurück zur PIK Kampagne gegen Veizer und Shaviv: Die Pressestelle der Ruhr-Universität Bochum veröffentlichte als Reaktion auf die Pressemitteilung des PIK eine Gegendarstellung [8]. Eine Zusammenfassung aus der Sicht eines Betroffenen findet sich auf dem Blog von N. Shaviv [9]. Insbesondere J. Veizer war schließlich durch den Druck der PIK-Pressemitteilung und deren Folgen von nun an auch persönlichen Anfeindungen ausgesetzt. Zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kam es freilich nicht, wobei es J. Veizer heute übrigens bedauert, nichts Entsprechendes unternommen zu haben [10]. Veizer verließ schließlich die Universität Bochum und nahm einen Ruf an die kanadische Universität von Ottawa an. Wie weit seine Entscheidung durch die geschilderte Affäre bestimmt wurde und ob auch anderweitige Motive mit eine Rolle spielten, kann hier nicht beurteilt werden.
Immerhin ist wissenschaftlicher Exodus auf Grund öffentlichen Drucks in der diktatorischen Vergangenheit Deutschlands nicht unbekannt. Man durfte zumindest vor dieser Affäre davon ausgehen, dass so etwas hierzulande und insbesondere unter Mithilfe renommierter Schweizer Forscherkollegen nicht mehr vorkommen könne. Der vermutlich maßgebende Beitrag von S. Rahmstorf an dieser Affäre, der auf Grund seiner “ungewöhnlichen“ Methoden gegen Meinungsgegner und seine Nähe zur Münchner Rückversicherung ohnehin vom SPIEGEL und immer wieder von skeptischen Blogs kritisiert wurde, ergibt sich aus folgendem Sachverhalt:
Das PIK als Arbeitgeber Rahmstorfs hatte die o.a. Pressemitteilung verfasst. In den an die Öffentlichkeit gelangten E-Mails des „Climategate-Skandals“ findet man S. Rahmstorf im Zusammenhang mit der Veizer-Shaviv-Affäre wieder. So zitiert der Gastbeitrag von Michael Krüger im WordPress.com [11], der auch im ReadersEdition erschien [12] (daselbst vom Englischen ins Deutsche übertragen), Rahmstorfs Vorschläge an befreundete Wissenschaftsaktivisten:
“Ich glaube, dass eine andere Veröffentlichung eine ähnliche wissenschaftliche Antwort erfordert, die von Shaviv u. Veizer. Diese Veröffentlichung macht in Deutschland die große Runde und könnte ein Klassiker für Klimaskeptiker werden…“ und weiter: “Ich glaube es wäre eine gute Idee, eine Gruppe von Leuten zusammenzustellen, um auf die Veröffentlichung zu reagieren (in GSA today, Geological Society of America, der veröffentlichenden Zeitschrift). Meine Expertise ist für einen Teil ausreichend und ich wäre bereit diese beizusteuern. Meine Fragen an Euch:
1. Gibt es schon andere Pläne, um auf die Veröffentlichung zu reagieren?
2. Wer von Euch möchte an einer Gegendarstellung beteiligt sein?
3. Kennt von Euch jemand Leute, welche die dazu notwendige Sachkenntnis haben?
Dann bitte ich um Weiterleitung dieses Mail. Mit besten Grüßen, Stefan“.
Diese E-Mail ist – formal und ohne Hintergrund-Kenntnisse überflogen – anscheinend nicht zu beanstanden. Freilich wird aus ihr die jedem Eingeweihten bekannte Strategie des weltweiten, an mafiöse Methoden erinnernden Netzwerks der AGW-Alarmisten sichtbar. Sofort nach jeder klimaskeptischen Veröffentlichung, die ihnen der befürchteten öffentlichen Wirkung wegen als zu gefährlich erscheint, wird sofort eine Gegendarstellung oder Gegenveröffentlichung verfasst. Die Argumente sind dabei, allein schon der Eile wegen, meist nicht übermäßig stichhaltig, was anscheinend auch gar nicht bezweckt ist. Die Öffentlichkeit soll über skeptische Resultate verunsichert werden. Das Lager der AGW-Alarmisten möchte sichtbar demonstrieren: “Die betreffende skeptische Veröffentlichung ist umstritten und daher zu ignorieren“.
Damit keine Missverständnisse entstehen: Wissenschaftlicher Streit auf Sachebene ist immer notwendig und wünschenswert. Die jedoch hier zum Vorschein kommende Taktik des sofortigen, unabdingbaren “Verriss“ ist aber fragwürdig. In der Klimawissenschaft stehen eben zu viel Geld, Macht und politische Verflechtung
auf dem Spiel. Ein US-Blogger hat es mit einer Anmerkung über das unabwendbare Schicksal jeder guten skeptischen Fachveröffentlichung, die von den AGW-Alarmisten als zu brisant für ihre Agenda angesehen wird, in schöner Ironie auf den Punkt gebracht. Da diese in einer deutschen Übersetzung verloren ginge, nachfolgend im englischen Original:
The paper will be thoroughly refuted. I do not know as yet by who, or on what grounds, or where the definitive refutation paper will appear. But it will be refuted and dismissed in no time, never to be talked about again (except by “deniers“ and
“flat-earthers“). That is thankfully the way we operate in climate science, trust
us, we’re scientists. Everything is under control. Nothing to see here, move on.
Die rabiaten Methoden des Klimaforschers Rahmstorf
Hier seien zunächst noch einige Anmerkungen zu der PIK-Medien-Affäre 2007 von SPON [13] zitiert:
"Die rabiaten Methoden des Klimaforschers Rahmstorf: Stefan Rahmstorf ist der Bekannteste unter den Top-Klimaforschern Deutschlands – und zugleich der unerbittlichste. Journalisten beklagen Einschüchterungsversuche, Forscher gehen auf Distanz zum Potsdamer Professor. Der Konflikt wird inzwischen in Zeitungen ausgetragen."
Dabei fühlen sich Klima-Alarmisten wie Rahmstorf so sehr im Besitz der "Absoluten Wahrheit", und zugleich sind sie sich ihrer politisch gestützten Macht so sicher, daß sie auch gleich die gesamte Presse-Hoheit einfordern (a.a.O.):
"Wenn ein Journalist sich mit dem Klimawandel befasst und Argumente bringt, die Rahmstorf schlecht findet, kann es schon mal Stunk geben. Der Professor vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) schreibt dann Briefe. Allerdings nicht an die Autoren, sondern gleich an die zuständigen Chefredakteure oder Ressortleiter."
In der Manier des Oberlehrers einer fiktiven "Reichs-Bundes-Klima-Kammer" wird dann auch vor massiven Drohungen nicht zurück geschreckt (a.a.O.):
"Rahmstorf droht mit ’schwarzer Liste‘ : Wie sich Rahmstorf die Erziehung von Journalisten vorstellt, hat er in einem denkwürdigen Aufsatz für die "Zeit" im Februar 2005 erklärt. Auf seiner privaten Internetseite habe er "klassische Medienirrtümer" aufgelistet, "die ich jedem Journalisten vor einem Interview zur Pflichtlektüre gebe". Berichte der Journalist dennoch reißerisch, bekomme er
Konsequenzen zu spüren: "Solche Journalisten kommen auf meine schwarze Liste",schrieb Rahmstorf in der ZEIT."
Verbunden damit sind massive Einschüchterungs-Versuche (a.a.O.):
"Auch Reichholf, der wie Ederer zu den Unterzeichern der Replik an Rahmstorf zählt, kam in dem Beitrag als Experte zu Wort. Reichholf – Leiter der Wirbeltier-Abteilung der Zoologischen Staatssammlung München – sagte vor der Kamera, die gängigen Klimaszenarien für Mitteleuropa seien Unsinn. Das hatte Konsequenzen.
Ederer: "Ein mit Leidensmine geschriebener Brief erreichte den Bayerischen Rundfunk. Rahmstorf habe versucht, die Redaktion einzuschüchtern."
Glücklicherweise lassen sich nicht alle Journalisten das bieten (a.a.O.):
"Noch besser kann Wolf Lotter austeilen, Autor des Wirtschaftsmagazins "Brand eins" und diverser anderer Zeitungen. Er habe kein Problem mit dem wissenschaftlichen Konsens, sondern mit Rahmstorf. "Rahmstorf will Redaktionen einschüchtern", sagte Lotter zu SPIEGEL ONLINE. Er sei nicht in der Lage, andere Meinungen gelten zu lassen, schrieb Lotter auf einer Website mit erschöpfenden Beiträgen der Rahmstorf-Gegner. "Es geht nicht um die Frage des Klimawandels,
es geht um Sie, Herr Rahmstorf. Ihren Charakter. Ihre Persönlichkeit. Ihre Unfähigkeit, zuzuhören, ihre Unfähigkeit, sachlich zu argumentieren, ihre Unfähigkeit, ihre Ansichten anders als durch Drohungen durchzusetzen. Sie halten sich für unfehlbar. Ich halte sie für untragbar."
Vor allem aber – die von Rahmstorf persönlich genannten und angegriffenen Journalisten setzten sich in einer auch in etlichen Medien veröffentlichten Stellungsnahme zur Wehr [15] :
"Die Autoren dieser Zeilen werden in dem Beitrag als Teil einer finsteren Verschwörung geoutet, die Klimaschutzmaßnahmen verhindern. Es ist ein heiliger Krieg, ein Dschihad, den Rahmstorf da führt. Und es werden keine Gefangenen gemacht: Er reißt Zitate aus dem Zusammenhang, streicht, lässt weg – damit seine Weltuntergangsankündigung nicht in Gefahr gerät".
Klima-Katastrophe als säkulare Religion
Und weiter a.a.O.:
"Heute ist die „Klimakatastrophe“ auf dem besten Wege, zu einer säkularen Religion zu werden, die mit ideologisierter Schuld-Sühne-Buße-Semantik alles über einen Leisten schert."…" Im Windschatten dieser Entwicklung entwickeln sich jene Denkverbote und Verkürzungen, die wir in der Atom-, Friedens- und Umweltdebatte erleben konnten…" … " Es geht uns um den Apokalyptizismus, mit dem die Debatte um den Klimawandel geführt wird. Im Namen des Notstands, der finalen Ausschließlichkeit eines fernen, unabdingbaren Untergangs, kann man Seelen, Menschen, politische Strategien, wirtschaftliche Investitionen umstandslos in Geiselhaft nehmen." …" Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung befördert aktiv und wider besseres Wissen Katastrophenmythen."… " Mit der fanatischen Verfolgung Andersdenkender tut Rahmstorf weder sich noch der Klimadebatte einen Gefallen. Vielmehr weisen Stil und Inhalt auf eine tiefe Unsicherheit und ein bizarres Geltungsbedürfnis hin."… "Wenn Wissenschaftler ihre Annahmen zu Dogmen erklären, werden sie zu Glaubenskriegern. Dann ist es an der Zeit zu widersprechen. Deshalb nehmen wir uns das Recht zu zweifeln. Unsere Position ist aussichtslos, nicht gerade sexy und derzeit hoffnungslos in der Minderheit. Aber irgendjemand muss die Türen eines skeptischen Weltverständnisses gegen die praktisch gleichgeschaltete öffentliche Meinung offen halten, damit wir für die Zukunft lernen können."
Nun hätte man ja annehmen können, daß der massive Protest einer ganzen Reihe von Journalisten [15] gegenüber dem versuchten Medien-Dikat des PIK im Jahre 2007 [16] dort zu einer gewissen Vorsicht gegenüber weiteren diesbezügliche Anmaßungen führen würde – aber nein, keineswegs, wie eine weitere ähnliche Affäre aus dem Jahre 2011 zeigte [17] :
Merkels Klima-Berater Rahmstorf rechtskräftig verurteilt
"Verurteilter Forscher: Eklat um Klimaberater der Bundesregierung : Der bekannte Klimaforscher und Regierungsberater Stefan Rahmstorf wurde wegen einer Blog-Attacke gegen eine Journalistin verurteilt – er hat nach Meinung des Gerichts Unwahres behauptet.."
"Was ist passiert? Zunächst schreibt die freie Journalistin Irene Meichsner einen kritischen Bericht, woraufhin Rahmstorf sie scharf angreift … Die Autorin verklagt den Forscher – und gewinnt den Prozeß."
Und w.a.a.O.:
"Im Februar verhandelte das Landgericht Köln den Wahrheitsgehalt von Rahmstorfs Vorwürfen: Die Journalistin hätte den IPCC-Bericht nicht gelesen, habe aus unlauteren Quellen abgeschrieben und darum gebeten, dass ihr Name in dem Blog nicht genannt werde, behauptete der Forscher. … Das Gericht sah in diesem Punkt und bei dem Plagiatsvorwurf die Persönlichkeitsrechte der Autorin verletzt. Die Aussagen Rahmstorfs konnten widerlegt werden – der Forscher wurde zur Unterlassung verurteilt."
Selbst eine solche klare und eindeutige Gerichts-Aussage kann offensichtlich ein dermaßen arrogantes und politisch gestütztes Institut wie das PIK nicht von seinem "wissenschaftlichen Alleinvertretungs-Anspruch" abhalten (a.a.O.):
"Das PIK wirbt um Verständnis für seinen Mitarbeiter: Es sei Aufgabe eines Wissenschaftlers, "die Öffentlichkeit auf Irrtümer hinzuweisen". Eine erstaunliche Interpretation, hatte doch das Kölner Landgericht Rahmstorf wegen unwahrer Tatsachenbehauptungen zur Unterlassung verurteilt – die Irrtümer lagen also gerade bei ihm."
Der Journalismusforscher Markus Lehmkuhl vom Forschungszentrum Jülich hatte eine Analyse des Falls im Magazin der Wissenschafts-Pressekonferenz "wpk Quarterly" vorlegt [18], wozu der SPIEGEL [17] anmerkt:
"Lehmkuhl hat Meichsners Aussagen nachrecherchiert: ‚Sie hat nicht abgeschrieben und faktisch nichts Falsches gesagt, sondern Ergebnisse gedeutet." Doch um wahr oder falsch geht es in der ganzen Affäre eigentlich wohl kaum: Vielmehr handele es hier ein ‚Meinungskampf‘, sagt der Wissenschaftler und Journalist Lehmkuhl. Er habe den Eindruck als würde sich Rahmstorf als wissenschaftlicher Experte tarnen, aber eigentlich politischer Agitator sein."
Und abschließend nochmals DER SPIEGEL [17]:
"Dass die "FR" den Artikel zurückgezogen habe, erklärt das PIK, ‚war in der Sache richtig‘. Und dass, obwohl der Bericht gar nicht falsch war, wie sich herausgestellt hat. Die Moral der Geschichte sei nicht ermutigend, sagt Lehmkuhl. Der Fall zeige, wie ‚missliebige Deutungen mit Hilfe eines autoritären Wahrheitsbegriffes unterdrückt werden können‘. Rahmstorf indes scheint aus dem Urteil wenig gelernt zu haben. Erst am 29. November hat er in seinem Blog einen neuen Beitrag veröffentlicht, in dem er nicht nur Medien und Forscherkollegen angeht
– sondern auch beklagt, dass man ‚in den klassischen Medien keine Kontrolle über das Endprodukt‘ habe."
Dem SPIEGEL-Kommentar ist hier nichts hinzuzufügen: D i e s e Fakten sprechen für sich selber, solche "Forscher" auch.
Quellen
[2] http://idw-online.de/de/news71073
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Mojib_Latif
[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Rahmstorf
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Christian-Dietrich_Sch%C3%B6nwiese
[6] http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Stocker
[7] http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/EIKE_Pressemittelung_zum_Wirbelsturm_Haiyan-1.pdf
[8] http://idw-online.de/pages/de/news71434
[9] www.sciencebits.com/; im Suchfenster Veizer eingeben
[10] persönliche Mitteilung Veizers an den Autor Lüdecke
[14] http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Veizer
[15] FAZ-NET, 07.09.2007 : "Die „Klimaskeptiker“ antworten"; http://www.faz.net/s/RubC5406E1142284FB6BB79CE581A20766E/Doc~EAE5A892E63B34A00A0D89F0186EA3247~ATpl~Ecommon~Scontent.html
[16] Stefan Rahmstorf: "Deutsche Medien betreiben Desinformation", 31. August 2007; http://www.faz.net/s/RubC5406E1142284FB6BB79CE581A20766E/Doc~EC099321135B34E6C82F4BF639A779CCE~ATpl~Ecommon~Scontent.html
[17] "Verurteilter Forscher: Eklat um Klimaberater der Bundesregierung"; 01.12.2011; http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,796623,00.html
[18] wpk Quarterly, II/2011: http://www.wpk.org/upload/download/quarterly/WPK-Quarterly%202011%20II.pdf
Zu den Autoren:
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (Physiker) lehrte nach Forschungs- und Industrietätigkeit an der HTW des Saarlandes. Fachveröffentlichungen in Kernphysik, Strömungsmechanik, Chemietechnik und Klimaphysik sowie ein Fachbuch und zwei Klimasachbücher (hier). Er ist Pressesprecher von EIKE.
Dipl.-Meteorologe Klaus-Eckart Puls war wissenschaftlicher Angestellter am Met.Inst. der FU Berlin, Forschungs-Projekt Ozon. Anschließend 1970-2000 beim DWD: Arbeits-Gebiete Seewetterdienst, Bord-Wetterdienst, Schiffsraum-Meteorologie, Agrar-Meteorologie; 1984-2000 Leiter des Wetteramtes Essen. 1979-1984 Lehrauftrag an der Univ. Bonn. 200 wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Publikationen.