Unsicherheiten bei Messungen der Wassertemperatur und in Datensätzen

Die erste Studie von John Kennedy vom UK Met Office enthält eine kompakte und dringend nötige Ungenauigkeits-Analyse der Messungen und Analysen von Wassertemperaturen SST:

Eine Übersicht über in-situ-Messungen und Datensätze der Wassertemperatur

John Kennedy

Abstract: Archive mit In-Situ-Messungen der Wassertemperatur (SST) reichen über 160 Jahre zurück. Die Qualität der Messungen ist variabel und die Fläche der vermessenen Ozeane begrenzt, vor allem zu Beginn der Reihe und während der beiden Weltkriege.

SST-Messungen und darauf basierende gerasterte Datensätze werden in vielen Untersuchungen verwendet, so dass das Verständnis für und die Abschätzung der Unsicherheiten vital ist. Ziel dieser Übersicht ist es, die verschiedenen Komponenten aufzuzeigen, die zu der Gesamt-Unsicherheit der SST-Messungen beitragen sowie der daraus abgeleiteten Datensätze. Dabei bezweckt sie auch, gegenwärtige Lücken des Verständnisses zu identifizieren. Unsicherheiten entstehen auf der Ebene individueller Messungen sowohl durch systematische als auch durch Zufallseffekte. Obwohl diese eingehend untersucht worden sind, schreitet die Verbesserung der Fehlermodelle voran. Jüngste Verbesserungen gab es hinsichtlich des Verständnisses allgegenwärtiger systematischer Fehler, die die Abschätzung langzeitlicher Trends und der Variabilität betreffen. Allerdings sind die Adjustierungen zur Minimierung dieser systematischen Fehler unsicher, und diese Unsicherheiten sind vor den siebziger Jahren größer und vor allem in den Zeiträumen um den Zweiten Weltkrieg, und zwar infolge des Fehlens zuverlässiger Metadaten. Die Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Auswahl der statistischen Methoden, mit denen man global vollständige SST-Datensätze erzeugen möchte, wurden mit Hilfe unterschiedlicher Analysemethoden erkundet, aber sie enthalten nicht die jüngsten Einsichten von Messfehlern, und sie verlangen nach einem ordentlichen Eckpfeiler zum Vergleich, mit dem ihre Eignung objektiv bestimmt werden kann. Diesen Problemen kann man begegnen durch die Erzeugung neuer SST-Analysen [new end-to-end SST analyses] und durch die Gewinnung und Digitalisierung von Daten und Metadaten aus Schiffslogbüchern und anderer zeitnaher Unterlagen.

Veröffentlicht in Reviews of Geophysics, Link zum Abstract und zum ganzen Manuskript.

Auszüge:

Bei der Verwendung der SST-Beobachtungen und der darauf basierenden Analysen ist es wichtig, die darin enthaltenen Unsicherheiten sowie die Hypothesen und statistischen Methoden zu verstehen, die zur Erzeugung beigetragen haben. Mit dieser Übersicht beabsichtige ich, die verschiedenen Komponenten aufzuzeigen, die zu der Gesamtunsicherheit der SST-Messungen und der daraus abgeleiteten Datensätze beitragen. Auch Wissenslücken möchte ich damit schließen.

Abschnitt 2 beschreibt eine Klassifizierung der Unsicherheiten. Die Einteilungen nach Klassen sind nicht definitiv und auch nicht ganz eindeutig. Allerdings spiegeln sie die Art und Weise, mit der man sich dieser Unsicherheiten in der Literatur angenommen hat. Und sie bieten einen nützlichen Rahmen, an Unsicherheiten in den SST-Datensätzen zu denken. …

Während dieser gesamten Studie wird unterschieden zwischen einem Fehler und einer Unsicherheit. Der Fehler in einer Messung ist der Unterschied zwischen einem idealisierten „wahren Wert“ und dem gemessenen Wert. Er ist nicht bestimmbar. Die Unsicherheit einer Messung ist definiert als der „Parameter zusammen mit dem Ergebnis der Messung, der die Verteilung der Werte charakterisiert, die man vernünftigerweise der Messgröße zuordnen kann“. In diesem Sinne ist Unsicherheit in der folgenden Diskussion gemeint. Das ist nicht notwendigerweise so wie in den zitierten Studien. Allgemein wird das Wort Fehler als Synonym für Unsicherheit gesehen, wie es in den üblichen Phrasen Standardfehler und Analysefehler zum Ausdruck kommt.

Grob gesagt wurden Fehler in individuellen SST-Beobachtungen aufgeteilt in zwei Gruppen: beobachtete zufällige Fehler [random observational errors] und systematische Fehler. Obwohl dies ein bequemer Weg ist, mit den Unsicherheiten umzugehen, werden sich allgemein Fehler in den SST-Messungen ein wenig durch gleiche Charakteristiken auszeichnen.

Zufällige Fehler treten aus vielen Gründen auf: falsche Ablesung des Thermometers, Rundungsfehler, die Schwierigkeit, ein Thermometer mit größerer Präzision als der vorgegebenen Skaleneinteilung zu lesen, falsch aufgezeichnete Werte, Fehler bei der Digitalisierung und Rauschen des Messfühlers. Obwohl all diese Fehler eine Einzelmessung beeinträchtigen, tendieren sie dazu, sich gegenseitig aufzuheben, wenn große Datenmengen miteinander verglichen werden. Daher ist der Beitrag von beobachteten Randwert-Fehlern zu den Unsicherheiten der globalen mittleren SST viel kleiner als der Beitrag eines Randwertfehlers zur Unsicherheit einer Einzelbeobachtung, selbst in Jahren mit geringster Anzahl von Messungen. Dennoch können, wenn nur wenige Beobachtungen vorliegen, beobachtete Randwert-Fehler einen wichtigen Beitrag zur Gesamtunsicherheit leisten.

Systematische Fehler sind viel problematischer, weil deren Auswirkungen relativ ausgeprägter sind, wenn größere Datenmengen zusammengeführt werden. Systematische Fehler können auftreten, weil ein bestimmtes Thermometer falsch kalibriert ist oder an einer ungeeigneten Stelle steht. Egal wie viele Daten man mittelt von einem Thermometer, das wegen falscher Kalibrierung stets 1 K zu viel anzeigt, wird den Fehler nicht unter dieses Niveau reduzieren, es sei denn durch Zufall. Allerdings wird der systematische Fehler in vielen Fällen von der Umgebung des Thermometers im Einzelnen abhängen und daher von Schiff zu Schiff verschieden sein. In diesem Falle wird die Mittelbildung von Messungen vieler verschiedener Schiffe oder Bojen dazu tendieren, den Beitrag systematischer Fehler zur Unsicherheit des Mittels zu reduzieren.

Kennedy et al. (2011b) haben zwei Formen der Unsicherheit betrachtet: die grid-box sampling-Unsicherheit und large scale sampling-Unsicherheit.* Grid-box sampling-Unsicherheit bezieht sich auf die Unsicherheit der Schätzung der mittleren Wassertemperatur in einem Gebiet innerhalb einer Gitterbox mit einer endlichen und oftmals kleinen Anzahl von Messungen. Large scale Sampling-Unsicherheit bezieht sich auf die Unsicherheit, die aus der Abschätzung der Wassertemperatur eines größeren Gebietes resultieren mit vielen Gitterboxen ohne eine Messung. Obwohl diese beiden Arten von Unsicherheit eng zusammenhängen, ist es oft einfacher, die Grid-box sampling-Unsicherheit abzuschätzen, wo man es nur mit der Variabilität innerhalb einer Gitterbox zu tun hat. Bei der großräumigen Sampling-Unsicherheit muss man das große Spektrum der Variabilität im globalen Maßstab berücksichtigen.

Im Zusammenhang mit der Unsicherheit der Wassertemperatur-[Daten] sind unbekannte Unbekannte die Dinge, die man leicht übersieht. Ihrem Wesen nach sind unbekannte Unbekannte nicht quantifizierbar; sie repräsentieren die tieferen Unsicherheiten, die allen wissenschaftlichen Unternehmungen anhaften. Mit dieser Übersicht hoffe ich zeigen zu können, dass die Bandbreite für Revolutionen in unserem Verständnis begrenzt ist. Nichtsdestotrotz kann eine Verbesserung durch eine kontinuierliche Entwicklung unseres Verständnisses nur erfolgen, wenn wir akzeptieren, dass unser Verständnis unvollständig ist. Unbekannte Unbekannte werden nur mit kontinuierlichen, sorgfältigen und manchmal erfinderischen Untersuchungen der Daten und Metadaten ans Tageslicht kommen.

Kommentar von Judith Curry: Das Uncertain T. Monster [das ist hier als „Name“ zu verstehen] ist SEHR erfreut über diese umfassende Diskussion der Unsicherheiten. Die größten Herausforderungen (in der Studie ausführlich beschrieben) sind die Annahme struktureller Unsicherheiten der Analysemethoden und die Kombination aller Unsicherheiten. Jedwede Applikation dieser Daten (einschließlich der Trendanalyse) erfordert die Berücksichtigung dieser Dinge.

In der zweiten Studie wird versucht, das Unsicherheits-Monster zu schlachten.

Coverage bias in the HadCRUT4 temperature series and its impact on recent temperature trends

[etwa: Betrachtung des Bias’ in den Temperaturreihen von HadCRUT4 und dessen Auswirkungen auf jüngste Temperaturtrends]

Kevin Cowtan und Robert Way

Abstract: Eine unvollständige globale Abdeckung ist eine potentielle Bias-Quelle bei globalen Temperatur-Rekonstruktionen, falls die nicht mit Daten erfassten Gebiete nicht gleichmäßig auf der Planetenoberfläche verteilt sind. Der meistverwendete HadCRUT4-Datensatz erfasst im Mittel 84% des Globus‘ während der letzten Jahrzehnte, wobei sich die datenfreien Gebiete um die Pole und in Afrika konzentrieren. Drei bestehende Rekonstruktionen mit einer fast globalen Überdeckung werden untersucht, wobei jede zeigt, dass HadCRUT4 anfällig für Bias ist infolge der Behandlung datenfreier Gebiete. Zwei alternative Vorgehensweisen, die globale Temperatur zu rekonstruieren, werden untersucht. Eine davon basiert auf einem optimalen Interpolations-Algorithmus und die andere auf einer Hybrid-Methode [?] mit zusätzlichen Informationen aus Satellitendaten. Die Methoden werden validiert auf Basis ihrer Eignung, fehlende Daten zu rekonstruieren. Beide Methoden führen zu besseren Ergebnissen als wenn man die datenfreien Regionen ausschließt, wobei vor allem die Hybrid-Methode gut geeignet ist für diese datenfreien Gebiete. Temperaturtrends der Hybrid-Methode und der Rohdaten von HadCRUT4 werden verglichen. Der weithin genannte Trend seit 1997 ist nach der Hybrid-Methode zweieinhalb mal größer als der korrespondierende Trend in den HadCRUT4-Daten. Der Bias verursacht einen kühlenden Bias der Temperaturen der letzten Zeit verglichen mit Ende der neunziger Jahre. Trends, die in den Jahren 1997 oder 1998 beginnen, sind hinsichtlich des globalen Trends besonders verzerrt. Das wird verschärft durch das starke El Nino-Ereignis von 1997/1998, der auch dazu tendiert, Trends zu unterdrücken, die in jenen Jahren begannen.

Veröffentlicht von der Royal Meteorological Society, link zum abstract.

Es gibt eine Website mit Daten und Metadaten und auch ein erklärendes youtube video.

Im Guardian findet sich ein ausführlicher Artikel. Auszüge daraus:

Es gibt große Gebiete mit Lücken in der Datenerfassung, hauptsächlich in der Arktis, der Antarktis und Afrika, wo es nur ganz vereinzelt Stationen gibt, an denen die Temperatur gemessen wird.

Die Temperaturaufzeichnungen von NASA’s GISTEMP versuchen, diese Meldelücke zu schließen, indem Temperaturmessungen in der Umgebung auf diese Gebiete extrapoliert werden. Allerdings fehlen den NASA-Daten Korrekturen von der Art, wie Wassertemperaturen gemessen werden – ein Problem, das bislang nur vom Met. Office angegangen worden ist.

In ihrer Studie wenden Cowtan & Way das Kriging-Verfahren an, um die Lücken in den Messungen zu füllen, allerdings tun sie das sowohl für das Festland als auch für die Ozeane. In einem zweiten Anlauf nutzen sie auch die nahezu globale Erfassung von Satellitendaten, indem sie die Satelliten-Temperaturmessungen der University of Huntsville in Alabama (UAH) mit den verfügbaren Oberflächendaten kombinieren, um die Lücken mit einem ‚Hybrid‘-Datensatz zu füllen. Sie fanden heraus, dass das Kriging-Verfahren die besten Ergebnisse liefert, um Temperaturen über den Ozeanen zu bestimmen, während die Hybrid-Methode am Besten auf dem Festland und vor allem auch über Meereis funktioniert, das große Teile der datenfreien Gebiete ausmacht.

Cowtan & Way untersuchen die Behauptung eines ‚Stillstands‘ der globalen Erwärmung der letzten 16 Jahre, indem sie die Trends von 1997 bis 2012 betrachten. Während aus den HadCRUT4-Daten während dieser Zeit lediglich ein Trend von 0,046°C pro Jahrzehnt hervorgeht – die NASA nennt 0,08°C pro Dekade – schätzen das neue Kriging-Verfahren und die Hybrid-Datensätze einen Trend von jeweils 0,11°C bzw. 0,12°C pro Jahrzehnt.

Diese Ergebnisse zeigen, dass die Verlangsamung der Erwärmung der globalen mittleren Temperatur nicht so signifikant ist wie ursprünglich gedacht. Die Erwärmung hat sich verlangsamt, zum größten Teil deswegen, weil mehr der Erwärmung während des letzten Jahrzehnts in die Ozeane transferiert worden ist (hier). Allerdings erfolgt diese Art der vorübergehenden Verlangsamung der Erwärmung (und Beschleunigungen) auf regelmäßiger Basis infolge kurzfristiger natürlicher Einflüsse.

Die Ergebnisse dieser Studie haben auch Auswirkungen auf die jüngste Forschung. Zum Beispiel ergibt die Korrektur des jüngsten Kalt-Bias‘, dass die globale Temperatur nicht so weit vom Mittel der Modellprojektionen entfernt liegt als ursprünglich gedacht. Sie liegen mit Sicherheit noch innerhalb der Bandbreite der individuellen Temperatursimulationen der Klimamodelle (hier). Jüngste Studien, die ursprünglich zu dem Ergebnis gelangt waren, dass das globale Klima etwas weniger sensitiv auf zunehmende Treibhausgase reagiert als vorher gedacht, könnten ebenfalls die tatsächliche Klimasensitivität unterschätzt haben.

Das ist natürlich nur eine einzige Studie, beeilt sich Dr. Cowtan anzumerken.

„Kein schwieriges wissenschaftliches Problem wird jemals in einer einzigen Studie gelöst. Ich erwarte nicht, dass unsere Studie das letzte Wort hierzu ist, aber ich hoffe, dass wir die Diskussion vorangebracht haben“.

Beispiele für Tweets hierzu:

Dana Nuccitelli:  Diese neue Studie killt den Mythos des Stillstands der globalen Erwärmung.

John Kennedy: Die Ironie ist, dass die zum Zerschlagen der HadCRUT4-Daten verwendete Studie annimmt, dass HadCRUT4 dort korrekt ist, wo es Daten gibt.

Die Studie erregt viel Aufmerksamkeit in den Medien, und auch ich selbst bekomme Fragen von Reportern.

Beurteilung von Judith Curry

Schauen wir zuerst auf die drei Methoden, die sie anwenden, um Datenlücken zu füllen, vor allem in Afrika sowie in der Arktis und der Antarktis.

1. Kriging

2. UAH-Satellitenanalysen der Lufttemperatur

3. Reanalysen von NCAR NCEP

Der größte Unterschied in ihrem rekonstruierten globalen Mittel kommt aus der Arktis, so dass ich mich darauf konzentriere (wobei ich gerade diesbezüglich einige Erfahrung habe).

Erstens, Kriging. Das Kriging-Verfahren über Eis auf Land und Wasser macht physikalisch keinen Sinn. Während in der Studie Rigor et al. (2000) genannt werden, die ‚eine gewisse‘ Korrelation im Winter zwischen Festland und Meereis bis zu einer Höhe von 1000 km gefunden haben, würde ich in anderen Jahreszeiten keine Korrelation erwarten.

Zweitens, UAH-Satellitenanalysen. Sie sind unbrauchbar in höheren Breiten bei Temperaturinversionen, und sie sind unbrauchbar über Meereis, das räumlich eine sehr komplexe Verteilung der Abstrahlung im Mikrowellenbereich aufweist). Hoffentlich wird sich John Christy dieses Problems annehmen.

Drittens, Reanalysen in der Arktis. Man betrachte Abbildung 1 in dieser Studie, die einem das Gefühl für die Größenordnung der Gitterpunktfehler an einem Punkt während eines jährlichen Zyklus‘ gibt. Zwar sind sie in gewisser Weise brauchbar, aber Reanalysen sind unbrauchbar, um Trends aufzuzeigen, die temporären Inhomogenitäten in den Datensätzen geschuldet sind.

Also denke ich, dass die Analyse von Cowtan und Way nichts zusätzlich zu unserem Verständnis des globalen Temperaturfeldes und des ‚Stillstands‘ hinzufügt.

Unter dem Strich bleibt die Graphik von Ed Hawkins, in der Klimamodell-Simulationen in Gebieten verglichen werden, in denen Beobachtungen existieren. Das ist der geeignete Weg, um Klimamodelle mit Beobachtungen und Messungen zu vergleichen, und es bleibt die Tatsache, dass Klimamodelle und Beobachtungen stark voneinander abweichen.

Gibt es irgendetwas Nützliches von Cowtan und Way? Nun, sie machen deutlich, dass wir versuchen sollten, auf irgendeine Weise Temperatur-Variationen über dem Arktischen Ozean zu erfassen. Daran wird gegenwärtig geforscht.

Link: http://judithcurry.com/2013/11/13/uncertainty-in-sst-measurements-and-data-sets/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




UN Klimatreffen Warschau (COP 19): Aktivisten missbrauchen Taifun Haiyan für eigene Zwecke: Studien fanden für die vergangenen Jahrzehnte keine Zunahme der Taifunaktivität

Neben den hohen Windgeschwindigkeiten kam jedoch noch ein weiterer unglücklicher Umstand hinzu, der die Opferzahlen nach oben schnellen ließ: Gerade als Haiyan auf Land traf herrschte nämlich Flut, so dass die Flutwelle noch viel höher auflief, als sie es sonst eigentlich getan hätte.

Abbildung 1: Zugbahn von Taifun Haiyan (alias Yolanda) im Bereich der Philippinen vom 6. Bis 9. November 2013. Quelle: PAGASA.

Was war eigentlich nochmal genau ein Taifun und wie unterscheidet er sich vom bekannteren Hurrikan? Als Taifune werden tropische Wirbelstürme in Ost- und Südostasien sowie im nordwestlichen Teil des Pazifischen Ozeans, westlich der internationalen Datumsgrenze und nördlich des Äquators bezeichnet (rot markiertes Gebiet in Abbildung 2). Tropische Wirbelstürme im Atlantik und nordöstlichen Teil des Pazifiks heißen hingegen Hurrikane.

Abbildung 2: Namen der tropischen Wirbelstürme in den verschiedenen Regionen: 1)  Hurrikan, 2) Taifun, 3) Zyklon. Quelle: Wikipedia.

Wie nach jeder größeren Extremwetterkatastrophe nutzten sogleich Klimaaktivisten die Situation aus und missbrauchten das schlimme Ereignis für eigene Zwecke. So nahm ein Delegierter der Philippinen bei der UN-Klimakonferenz in Warschau den Sturm in einer emotionsgeladenen Rede zum Anlass, zu einem entschiedenerem Kampf gegen den Klimawandel aufzurufen. Die Morgenpost berichtete:

«Stoppt diesen Wahnsinn», sagte Yeb Sano, der mit den Tränen kämpfte, als er von den Auswirkungen des Taifuns «Haiyan» in seiner Heimat berichtete. Er kündigte an, solange zu fasten, bis die Klimakonferenz eine bedeutsame Vereinbarung erzielt habe.

Auf der gleichen Klimakonferenz kündigte Japan an, seine CO2-Einsparungsbemühungen erheblich drastisch nach unten zu schrauben. Sogleich inszenierte eine Klimaaktivistengruppe ein fragwürdiges mediales Happening im Rahmen einer Pressekonferenz in Warschau, bei dem als Japaner verkleidete Schauspieler auf am Boden liegende Philippiner eintraten. Die Tagesschau stieg sofort mit ein und verbreitete das Schmierentheater dankbar.

Währenddessen meldet sich in der Zeit der Klimaaktivist Klaus Töpfer zu Wort:

Der Taifun “Haiyan” auf den Philippinen ist nach Einschätzung von Klaus Töpfer ein weiterer Augenöffner für den Klimawandel. […] Es sei Fakt und keine Spekulation, dass solche Stürme häufiger kämen und dass sie stärker würden, so der ehemalige Bundesumweltminister [im Deutschlandfunk].

Auch der Klimaspezialist und Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon ist sich sicher, dass Haiyan auf den menschengemachten Klimawandel zurückgeht, wie er jetzt in einer Rede an der Universität Tallinn in Estland erklärte. Im Bayerischen Rundfunk sprach der klimareligiöse Mojib Latif von einer Katastrophe “biblischen Ausmaßes”, die auf jeden Fall als Folge der Klimaerwärmung zu werten wäre. Im ZDF-Morgenmagazin behauptete Stefan Rahmstorf aus dem Bauch heraus, dass dies wahrscheinlich der stärkste Taifun war, der jemals auf Land getroffen ist (hier das Video). In seinem Blog fragt der Forscher:

Wie ruhig können diejenigen, die sich mit aller Macht gegen Klimaschutzmaßnahmen stemmen, im Angesicht der Bilder aus den Philippinen noch schlafen?

Seiner Hauspresse, den Potsdamer Neuesten Nachrichten, diktierte Rahmtorf weitere persönliche Einschätzungen in den Block (Fettsetzung ergänzt):

Der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf sieht einen direkten Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und so verheerenden Unwettern wie dem Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen. […] „Solche Stürme sind in den letzten drei Jahrzehnten häufiger geworden und Klimamodelle lassen eine weitere Verstärkung für die Zukunft erwarten.“ […] Der Taifun „Haiyan“, der am Freitag die Philippinen traf, gilt als der stärkste Tropensturm, der seit Beginn der Wetterbeobachtungen auf Land traf. Es wurden extreme Windböen von mehr als 300 Stundenkilometern gemessen. 

In seinem Klimalounge Blog versuchte Rahmstorf zudem den Anschein zu erwecken, er hätte allerneueste, exklusive Informationen, die seine Sichtweise stützen:

Im Juni war ich eine Woche beim International Hurricane Summit auf Kos, um mich auf den aktuellsten Forschungsstand zu bringen. […] Weitgehend unumstritten ist eine Zunahme der stärksten Stürme (damit sind die der Kategorien 4 und 5 gemeint) seit Beginn der Satellitenmessungen (z.B. Elsner et al. 2008). Die stärkste Zunahme findet man im Nordatlantik (siehe z.B. Abb. 3 in Coumou and Rahmstorf, A Decade of Weather Extremes, Nature Climate Change 2012). Für die Zeit vor Beginn der Satellitenära in den 1970ern ist die Datenlage außerhalb des Nordatlantiks nicht gut genug, um klare Aussagen zu machen. […] Einen interessanten neuen Ansatz zum Erfassen der früheren Zeiträume haben Grinsted et al. (PNAS 20122013) gefunden: sie nutzen Gezeitenpegeldaten ab 1923 von den Küsten, die Sturmfluten registrieren, um die Geschichte der auf Land treffenden Tropenstürme zu rekonstruieren. Damit wurde zunächst eine auch langfristige Zunahme im Nordatlantik belegt – die Analyse für den Rest der Welt wurde in Kos präsentiert aber noch nicht publiziert, sodass ich das Ergebnis hier noch nicht verraten kann.

Der Potsdamer tut sehr geheimnisvoll. But don’t hold your breath. Rahmstorfs PIK-Kollege Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe sieht die Situation in einem Interview mit ntv nämlich realistischer (Fettsetzung ergänzt):

Doch anders als nach einem Tsunami gibt es für diese Naturkatastrophe möglicherweise einen Verursacher: den Klimawandel. Sicher ist das nicht; “an einem einzelnen Ereignis können Sie den Klimawandel nicht nachweisen”, sagt der Klimawissenschaftler Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe n-tv.de. “Der Klimawandel ist ein schleichender Prozess, da muss man sich schon die Entwicklung über längere Zeiträume ansehen.” Eine quantitative Häufung von tropischen Wirbelstürmen sei nicht zu beobachten, sagt Gerstengarbe.

Interessanterweise sieht auch der IPCC die Wirbelsturmgefahr ganz anders als Stefan Rahmstorf, worauf Axel Bojanowski im Spiegel hinwies (Fettsetzung ergänzt):

Der Uno-Klimarat hat die Erkenntnisse in seinem jüngsten Bericht vom September zusammengefasst: Es gebe keine erkennbaren Langzeittrends bei tropischen Zyklonen, also bei Hurrikanen und Taifunen. Allerdings: Die stärksten Wirbelstürme, so eine Vermutung, könnten in Zukunft noch zerstörerischer werden. Tropische Stürme ziehen ihre Energie aus warmem Wasser. Doch die Gleichung “wärmere Ozeane gleich mehr Stürme” geht nicht auf. Scherwinde können sie schwächen. Lindernd wirken sich auch Staubpartikel aus. Entsprechend scheint die Verringerung der Luftverschmutzung in der westlichen Welt seit Ende der siebziger Jahredazu beigetragen zu haben, dass seither wieder mehr Hurrikane über dem Atlantik kreisen. […] Weltweit habe es im vergangenen Jahrzehnt sogar eine unterdurchschnittliche Aktivität tropischer Stürme gegeben, berichtet die WMO. Die globale Aktivität tropischer Stürme sei auf einen Tiefpunkt gefallen, schrieb der Klimaforscher Ryan Maue von der Florida State University 2011. Seit 1872 gehe die Anzahl der Stürme zurück, zeigte auch eine Studie 2012.

Das wollen wir genauer wissen. Was schrieb der IPCC wörtlich zu den gefährlichen Wirbelstürmen in seinem neuen Klimazustandsbericht, der vor einigen Wochen ganz frisch herauskam? (Fettsetzung ergänzt):

“In summary, this assessment does not revise the SREX conclusion of low confidence that any reported long-term (centennial) increases in tropical cyclone activity are robust, after accounting for past changes in observing capabilities.”

Roger Pielke Jr. wies darauf hin, dass eine mögliche anthropogene Beeinflussung der tropischen Wirbelstürme aufgrund seiner Studien wohl erst in einigen Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten zu erkennen sein wird:

In practical terms, on timescales of decision making a signal that cannot be seen is indistinguishable from a signal that does not exist.

Ganz im Gegensatz zu Rahmstorf, Latif und Töpfer fand die seriöse Wissenschaft keine Steigerung der Taifuntätigkeit in den letzten Jahrzehnten weder global noch in der philippinischen Region. Hat Rahmstorf die Hurrikan-Tagungswoche auf der griechischen Insel Kos vielleicht eher dazu genutzt, sich ausgiebig am Strand zu sonnen, anstatt sich auf die Fachvorträge zu konzentrieren? Es bleibt ein absolutes Rätsel, auf welcher Datengrundlage Rahmstorf & Co. ihre fragwürdige Behauptung aufbauen wollen. Was in einem Zeitungsinterview schnell daher gesagt ist, muss anhand solider Daten belegbar sein. Und hier hakt es. Langzeitdaten sind für jedermann im Internet verfügbar, zum Beispiel jene von Ryan Maue, einem Spezialisten für tropische Wirbelstürme. Auf seiner Webseite stellt er Kurven zur Verfügung, welche die Entwicklung der globalen tropischen Wirbelsturmenergie für die vergangenen 43 Jahre darstellt (Abbildung 3). Das Fazit fällt eindeutig aus: Die letzten fünf Jahre waren eher ruhig. Eine intensivere tropische Wirbelsturmaktivität gab es in den 1990er Jahren sowie um 2006. Langfristig ist keine Steigerung belegbar.

Abbildung 3: Global akkumulierte tropische Wirbelsturmenergie seit 1970. Quelle: Ryan Maue.

Auch die lokale Entwicklung lässt wenig Raum für alarmistische Spekulationen. Ein Forscherteam um Kubota et al. veröffentlichte 2009 in denGeophysical Research Letters eine Taifunstatistik der Philippinen für die letzten 100 Jahre (Abbildung 4). Wieder das gleiche Bild: Kein Anstieg der Taifunaktivität trotz globaler Erwärmung in der gleichen Zeit um mehr als ein halbes Grad. Die Autoren schreiben in ihrer Arbeit:

“Despite global warming during the 20th century the number of tropical cyclones annually making landfall in the Philippines did not experience any net change. All variability was merely oscillatory activity around a mean trend of zero slope”

Abbildung 4: Anzahl der Taifune, die seit 1900 die philippinische Küste erreicht haben. Aus Kubota et al. 2009 (mit Dank an WUWT).

Und wie sehen dies eigentlich die philippinischen Behörden? Laut dem philippinischen Wetterdienst (Philippine Met Agency, PAGASA) war in den letzten 65 Jahren kein Anstieg der Taifune in der philippinischen Region zu verzeichnen (Abbildungen 5 und 6).

Abbildung 5: Anzahl der Taifune, die seit 1948 die philippinische Küste erreicht haben. Quelle: PAGASA.

Abbildung 6: Entwicklung der Taifunhäufigkeit seit 1948 in der Region der Philippinen (PAR=Philippines Area of Responsibility). Quelle: PAGASA.

Erweitern wir auf die gesamte westliche Nordpazifikregion, zu der auch die Philippinen gehören, ist in den letzten 60 Jahren sogar eine Abnahme der Taifune zu verzeichnen, wie eine Studie eines Teams um Jessica Weinkle von der University of Colorado in Boulder im Journal of Climate aus dem Juli 2012 belegt (Abbildung 7). Die Autoren schreiben in ihrer Arbeit:

From currently available historical TC records, we constructed a long-period global hurricane landfall dataset using a consistent methodology. We have identified considerable interannual variability in the frequency of global hurricane landfalls; but within the resolution of the available data, our evidence does not support the presence of significant long-period global or individual basin linear trends for minor, major, or total hurricanes within the period(s) covered by the available quality data. Therefore, our long-period analysis does not support claims that increasing TC landfall frequency or landfall intensity has contributed to concomitantly increasing economic losses.

Abbildung 7: Anzahl der Taifune, die seit 1950 die Küsten im westlichen Nordpazifik erreicht haben. Quelle: Roger Pielke Jr. auf Basis von Daten inWeinkle et al. 2012. Pielke war Coautor der Studie.

Auch der verzweifelte Versuch, aus dem schrecklichen Taifun einen Rekordsturm zu machen, der alles Bisherige übertrumpfte, muss bei näherer Überprüfung der Fakten als gescheitert angesehen werden. Die nach Rekorden gierende Sensationspresse und die ihnen zuliefernden Klimaaktivisten sollten hier vielleicht überlegen, in Zukunft eine qualitätssichernde Faktencheck-Zwischenstufe einzuführen. So konzedierte dasGreenpeace-Magazin am 13. November 2013 in einem Beitrag:

Kurz vor der Küste hatte «Haiyan» eine mittlere Windgeschwindigkeit von geschätzten 314 Kilometer pro Stunde und Spitzenböen von bis zu 379 Kilometern pro Stunde. Das ist jedoch laut DWD kein Rekord, denn die höchsten mittleren Windgeschwindigkeiten, die bisher bei einem Taifun im Nordwestpazifik beobachtet wurden, hatte «Nancy» im September 1961. Damals wurden die mittleren Windgeschwindigkeiten auf bis zu 342 Kilometer pro Stunde geschätzt. Allerdings seien nach neuen Erkenntnissen die Windgeschwindigkeiten in den 1940-1960er Jahren überschätzt worden, heißt es in dem DWD-Beitrag. Auch bei den Spitzenböen habe «Haiyan» keinen Rekord aufgestellt: Nach Erkenntnissen der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) sei die bisher stärkste Windgeschwindigkeit bei dem Tropensturm «Olivia» mit einer Böe von 407 Kilometern pro Stunde am 10. April 1996 auf Barrow Island (Australien) gemessen worden.

Eine genaue Analyse der Daten ergab jetzt, dass Haiyan lediglich auf Platz sieben der stärksten auf den Philippinen registrierten Taifune rangiert. Obwohl die Opferzahl des Sturms letztendlich nur ein Fünftel der ursprünglich angegebenen Zahl betrug, sind auch gut 2000 Todesopfer ein schlimmer Blutzoll, den die Philippinen an Haiyan zahlen mussten. Dabei darf jedoch auch nicht vergessen werden, dass tropische Wirbelstürme neben Pest, Cholera und Kriegen stets zu den übelsten Massenmördern der Geschichte zählten. Auf wunderground gibt es eine Aufstellung der Wirbelstürme mit den höchsten jemals zu beklagenden Opferzahlen und Haiyan wird hier durch unvorstellbare Zahlen von bis zu 300.000 weit übertrumpft (Abbildung 8).

Death counts from large killer cyclones are highly uncertain, particulary for those before 1900. The above rankings are somewhat speculative. Information sources: EM-DAT, the International Disaster Database; Banglapedia, Wikipedia,Climate change impacts and adaptation assessment in Bangladesh“ by Anwar Ali, and Encyclopedia of Hurricanes, Typhoons, and Cyclones (1999), by David Longshore.

Abbildung 8: Liste der 31 schlimmsten Wirbelstürme mit den meisten Todesopfern. Aus Wunderground.com.(Die Übertragung der Liste machte Schwierigkeiten. Sie ist schlecht lesbar, bitte bei Interesse auf Originalwebsite Wunderground.com nachlesen)

Dominik Jung, Diplom-Meteorologe und Redaktionsleiter wetter.net, beklagte in einem Blogbeitrag den Mangel an historischem Kontext in der klimaalarmistischen Haiyan-Berichterstattung:

6. Was hat der Klimawandel [mit dem Taifun Haiyan] zu tun?
Es ist wie immer: kaum wird auf der Erde ein Ereignis beobachten, welches ja “noch nie” gab, schon wird wieder über die Ursachen diskutiert. Ebenso schnell landet man dann wieder beim Stichwort “Klimawandel”. “Haiyan war einer der stärksten Taifune, die man beobachtet hat” – das klingt erstmal sehr spannend – aber es fehlt ein wichtiger kleiner Hinweis, nämlich: “seit Beginn der Wetteraufzeichnungen”. Und diese regelmäßigen Wetteraufzeichnungen gibt es in Sachen weltweiter tropischer Wirbelstürme erst seit ein paar Jahrzehnten! Wenn wir hier also von dem stärksten Sturm aller Zeiten sprechen, dann sind diese “aller Zeiten” noch nicht einmal volle 100 Jahre. Die Erde ist nun aber “schon” etwas älter als 100 Jahre und wir wissen überhaupt nicht, welche Naturkatastrophen es vor 500 oder 1000 Jahren schon gegeben hat und eben auch nicht welche tropischen Wirbelstürme. Für die vielen “Klimaexperten” dieser Erde ist dieses Ereignis natürlich wieder ein gefundenes Fressen, um wieder mächtig auf die Werbetrommel “böser Klimawandel” zu hauen, dabei kann nicht ein einziger dieser Damen und Herren nachweisen, dass es ähnliche Stürme nicht schon vor etlichen 100 Jahren gegeben hat, geschweige denn das dieser Sturm im Zusammenhang mit einer vom Menschen gemachten Klimaveränderung steht. Wie hieß es nach den letzten kalten Wintern in Mitteleuropa aus dem Mund der Klimaexperten so schön: “Ein paar zu kalte Winter sind noch lange kein Indiz für eine Trendwende in Sachen Klimawandel”. Ein einziger größerer Taifun soll nun aber im Umkehrschluss als Bestätigung herhalten? Ein sehr spannender Gedankengang!

Noch deutlicher wurde Ulli Kulke in einem Artikel in der Welt zu den Ereignissen:

Eine Tragödie, für die der Mensch nichts kann
Das furchtbare Leiden der Sturmopfer auf den Philippinen bewegt die Welt. Doch wer jetzt verkündet, der Taifun Haiyan sei menschengemacht, handelt wider besseres Wissen und verantwortungslos. […] Die Philippinen sind seit Menschengedenken eines der meistgeschädigten Durchzugsgebiete schwerster Taifune. Ihre katastrophale Wirkung wurde durch eine immer dichtere Besiedlung verstärkt, aber auch durch das Abholzen schützender Küstenwälder sowie des Dschungels im Landesinneren zugunsten von Palmölplantagen. Auch wenn es sich um namhafte deutsche Klimaforscher und das öffentlich-rechtliche Fernsehen handelt: Wer jetzt über den Bildschirm verkündet, der Taifun Haiyan sei gewiss menschengemacht, handelt wider besseres Wissen und verantwortungslos. Auch vor einer wichtigen Klimakonferenz.

Einen Missbrauch der Taifunkatastrophe der Klimaalarmisten für eigene Zwecke sieht auch Jasper von Altenbockum in einem Artikel in der FAZvom 11. November 2013:

Die Politik sollte nicht mit Ängsten spielen, schon gar nicht mit Katastrophen. Es ist deshalb unvorsichtig und unangebracht, den Taifun „Haiyan“ dazu zu missbrauchen, der UN-Klimakonferenz in Warschau vorzuwerfen, zu wenig gegen den Klimawandel zu tun. Den Opfern in den Katastrophengebieten muss schnelle und großangelegte Hilfe zuteil werden; die wird und sollte nicht aus Warschau kommen. […]Ehrlich und verantwortungsvoll wäre es, wenn gerade jetzt und gerade in Warschau darauf hingewiesen würde, dass es einen simplen Zusammenhang zwischen „Monsterstürmen“ und dem Klimawandel nicht gibt; dass auch die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass deren Zahl zunehmen wird. Warum sollte es derzeit auch eine „Klimawandel-Pause“ geben, gleichzeitig aber immer mehr Klimawandel-Katastrophen?

Und abschließend noch eine wichtige Frage: Warum hat sich niemand aus der offiziellen deutschen Forschung in der Presse zu Wort gemeldet und die falsche, unmoralische Darstellung der historischen Taifuntrends durch Rahmstorf, Latif und Hobbyklimatologe Töpfer richtiggestellt, obwohl dies unter Hinweis auf begutachtete Publikationen ein Leichtes gewesen wäre? Wollte man wieder einmal “der klimaskeptischen Seite keine Munition liefern” und ließ daher die Fehler einfach so durchgehen? Was ist von dieser gefährlichen Passivität von mit deutschen Steuermitteln bezahlten Forschern zu halten, die aus Angst vor grünen Repressalien nicht mehr frei in der Öffentlichkeit sprechen können? Quo vadis deutsche Wissenschaft?

Lesetipps: Klimarealistischer Beitrag der Daily Mail, Taifunstatistik der letzten Jahre auf naturgewalten.de.

Der Beitrag erschien zuerst in „Die kalte Sonne“




Wie lange dauert es, bis wir eine katastrophale Erwärmung um 2°C bekommen?

Bild rechts: Central England Mean Monthly Temperatures 1659-2012

Als Teil dieser Präsentation weise ich darauf hin, dass die Temperatur von 1659 bis 2012 nur um 0,87°C innerhalb von 353 Jahren gestiegen ist, was einer Rate von 0,025°C pro Dekade entspricht. Wenn man bedenkt, dass die Erholung aus der Kleinen Eiszeit in diese Periode fällt, ist das kaum überraschend und einfach Bestandteil der natürlichen Variation. An dieser Stelle bekomme ich normalerweise einige Fragen der Marke „wirklich?“.

Meine Antwort: „Das sind die Zahlen des UK Met. Office selbst“.

Ein anderes Mal ergab sich jedoch ein kleiner Unterschied, als jemand im Auditorium die Frage stellte: „Wie lange wird es also dauern, bis wir diese gefährliche Erwärmung um 2°C bekommen?“

Pause – warum habe ich das nicht längst berechnet? Ein schneller Überschlag ergab: 800 Jahre!

„Wie bitte?“

Ich rechnete noch einmal nach und sagte: „Bei dem derzeitigen Trend etwa 800 Jahre“. Total verblüfftes Auditorium!

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/10/30/how-long-before-we-reach-the-catastrophic-2c-warming/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die verschiedenen Formen des Hydraulic Fracturing

Dieser war mit seinen Falschdarstellungen nicht nur bezüglich des Hydraulic “Fracking” Fracturings sondern auch wegen der angeblichen Folgen dieses seit sechs Jahrzehnten angewendeten Verfahrens ein gefundenes Fressen für Umweltbesorgte und unsere sensationsgierigen Medien. Darauf soll hier nicht weiter eingegangen werden, es finden sich auf dem Blog “Erdöl und Erdgas in Deutschland”einige Artikel zum Thema. Vielmehr möchte ich in diesem Beitrag die unterschiedlichen Formen des Frac-Verfahrens vorstellen und kurz erläutern.

Ursprüngliches Hydraulic Fracturing

Im Jahr 1947 wurde die erste hydraulische Fracmaßnahme durchgeführt, und zwar im Hugoton-Feld im Süden von Kansas. Dabei kamen ca. 4000 Liter angedicktes (geliertes) Benzin, auch aus Kriegseinsätzen bekannt als Napalm (naphthenic-acid-and-palm-oil) sowie im Anschluss ein Gelbrecher zum Einsatz. Dabei wurde eine ca. 800 Meter tief liegende Erdgaslagerstätte in einer Kalksteinformation gefract, allerdings zunächst ohne den erhofften Erfolg, die Produktionsrate der Bohrung bedeutend zu steigern. Nichtsdestotrotz wurden weiterhin Fracmaßnahmen in diesem Stil durchgeführt. Nur zwei Jahre später wurde das Verfahren dann patentiert und die Halliburton Oil Well Cementing Company erhielt eine exklusive Lizenz. Allein 1949 wurden 332 Bohrungen in den USA hydraulisch stimuliert. Als Stützmittel zur Rissoffenhaltung kam zunächst Sand (ungefähr 200 kg/Fracmaßnahme) aus Flüssen zum Einsatz. [1] Auch in Deutschland kamen bereits in den 1950er Jahren Fracmaßnahmen in dieser Form zum Einsatz. Beispielsweise im Erdölfeld Lingen.[2]

Wasser als Basis des Fracfluids – Gelfracs

Wie erwähnt waren Ölprodukte (Napalm, angedicktes Erdöl sowie angedicktes Kerosin) zunächst Basis des Gels, dass den Transport von Sand in die erzeugten Risse ermöglichte. Doch bereits 1953 wurde Wasser als Basis für das Fracfluid verwendet und in dem Zusammenhang eine Reihe von Gelbildnern sowie Gelbrechern (ein Teil der “bösen” Chemikalien) entwickelt. Weiterhin kamen Tenside zum Einsatz, die Reaktionen mit Formationswasser verringerten sowie Tonstabilisatoren, die das Aufquellen von Tonmineralen verhindern. Dadurch wurde es möglich Wasser (statt Öl) als Basis für das Fracfluid in verschiedenen geologischen Formationen zu verwenden. Für tiefliegende und hochtemperierte Formationen wurden dann Mittel eingesetzt, die das Gel stabil halten. Zunächst handelte es sich um Methanol (in Reinform giftig), im Laufe der Zeit kamen aber andere Stabilisierer hinzu und der Anteil von Methanol ging deutlich zurück oder wurde gar auf 0 % reduziert. [1] Gelfracs sind die bis heute am häufigsten angewandte Form des Hydraulic Fracturings in Deutschland, was tiefliegende erdgasführende Sandsteinformationen betrifft. Siehe dazu die entsprechenden Quellenangaben der in Deutschland tätigen Firmen hier oder auch hier. Hinweis: Es wird jeweils eine Testmaßnahme für Schieferton angeführt, wo kein geliertes Fracfluid zum Einsatz kam (Testfracs Bohrung “Damme 3″) sondern sogenanntes “Slickwater”.

Slickwaterfracs

Recht ähnlich gegenüber dem Gelfrac-Verfahren stellt sich das Slickwaterverfahren dar. Während ersteres in tiefen Sandsteinformationen eingesetzt wird, wird das Slickwaterverfahren in vergleichsweise tiefen Schiefertonformationen eingesetzt (sogenannte “Shales”). Jedoch anders als beim Anwenden von gelierten Flüssigkeiten zum Fracen ist der Einsatz von Zusätzen (den stets angeprangerten Chemikalien) um 1 Größenordnung geringer. Bei Gelfracs beträgt der Anteil an Additiven ca. 1 bis 5 Prozent während er bei Slickwater unter 0,5 Prozent liegt. Vergleiche dazu die Zusammensetzung des Fracfluids der Bohrung “Buchhorst T12″ (letzte durchgeführte Fracmaßnahme in Deutschland 2011) mit dem einzigen bisher angewandten Slickwaterfrac in Deutschland, den 3 Testfracs in der Bohrung “Damme 3″ [3] Die Aufgaben der Additive (der “bitterbösen” Chemikalien) beim Slickwaterfraccen sind denen der bei Gelfracs dem Wasser beigemengten Zusätze ähnlich. Im Wesentlichen werden Reibungsminderer, Korrosionshemmer und Bakterien tötende Mittel (die stets angeprangerten Biozide) verwendet. Schließlich erlaubt die Nutzung von Slickwater höhere Verpumpraten des Fluids [4].

Stickstoff-Fracs (Nitrogen-Fracs)

Hierbei wird flüssiger Stickstoff als Fluid verwendet oder auch als Schaumbildner im Fluid. Dadurch wird der Einsatz von Wasser (deutlich) verringert oder gar komplett eliminiert. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Anwendung dieses speziell für die Gewinnung von Kohleflözgas (in flacheren Schiefergasformationen auch möglich) geeigneten Verfahrens eine Schädigung der Lagerstätte verhindert wird. Wasserbasierte Fluide könnten nämlich die geschaffenen Risse verstopfen und den Gasfluss behindern.[5][6] Nitrogenfracs könnten somit eine Alternative für wasserarme Gebiete darstellen.

Wasserfracs

Hierbei handelt es sich um Fracarbeiten, bei denen nur Wasser verpumpt wird um trinkwasserführende Schichten aufzubrechen und somit die Förderrate eines Brunnens in Festgestein zu erhöhen. Außerdem finden Wasserfracs Anwendung bei der Erschließung von Geothermiepotenzialen. So ist z.B. in Soultz (französische Seite des Oberrheingrabens) ein 3 km² großes Risssystem zur Thermalwassererzeugung geschaffen worden. [7]

Propanfracs

Recht neu ist es, flüssiges Propan als Fracfluid einzusetzen. Dieses Verfahren des Hydraulic Fracturings wird von der Firma “Gasfrac” angeboten. Die Firma wirbt mit (noch) geringeren potenziellen Umweltgefahren sowie einem Kreislaufsystem des eingesetzten Propans (das auch natürlich in Erdgasen vorkommen kann). Neben den gängigen, notwendigen und bekannten Eigenschaften von Fracfluiden an sich (z.B. Reibungsminderung) soll der Vorteil sein, dass durch Propan induzierte Fracs sich folgendermaßen auszeichnen: Es werden längere Risse erzeugt was wiederum die initiale Produktionsrate, aber auch eine Ausdehnung der Förderdauer ermöglichen soll. Außerdem soll diese Art des Hydraulic Fracturings es ermöglichen, dass das Fracfluid vollständig zurückgefördert wird [8].

Zusammenfassung

Anhand nachvollziehbarer belastbarer Quellen werden die unterschiedlichen Methoden und die Entwicklungen des Hydraulic Fracturings (HF) dargestellt. Es bleibt festzustellen, dass es keinen Sprung von HF alt zu HF neu gibt, der z.B. die Gewinnung von Shalegas/Schiefergas ermöglicht, sondern dass es sich um eine kontinuierliche, teils parallel verlaufende Fortentwicklung des Verfahrens handelt. Hydraulic Fracturing heutzutage ist bestimmt nicht mehr das, was es vor 66 Jahren war. Aber es ist auch nicht das neue unbekannte Teufelszeug, wofür es in diesem Land, wo HF schon seit über 60 Jahren angewendet wird, gehalten wird.

Istvan Adler

[1] Hydraulic Fracturing – History of an Enduring Technology

[2] Boigk, Heinz: Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland, Enke Verlag, Stuttgart 1981.
[3] Von ExxonMobil in Deutschland eingesetzte Fracfluide
[4] Slick Water Solutions
[5] HYDRAULIC FRACTURING IN COAL BEDS
[6] Nitrogen gas fracking
[7] Dry Rock Projekt Soultz: Erste Phase der Erstellung einer wissenschaftlichen Pilotanlage
[8] gasfrac.com

Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceSceptical




James Delingpole: Watermelons – eine Rezension

800×600

Gleich im 1. Kapitel mit der Überschrift „Imagine“, das man so etwas wie eine Einleitung nennen kann, wird ein Zitat des Club of Rome dem gegenüber gestellt, was Delingpole uns vorzustellen auffordert.  Weil sich das wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht, folgt hier die erste Übersetzung (Seite 1 bis 2 oben):

Zunächst das Zitat des Club of Rome, mit dem Delingpole sein Buch einleitet:

„Auf der Suche nach einem neuen Feind, der uns einigen könnte, kam uns die Idee, dass Verschmutzung, die Bedrohung einer globalen Erwärmung, Wasserknappheit, Hungersnöte und dergleichen diesem bestreben nachkommen könnten … All diese Gefahren werden durch menschliche Eingriffe heraufbeschworen … der wirkliche Feind ist also die Menschheit selbst.“

(Council des Club of Rome, 1991)

Dem stellt Delingpole nun seine Vorstellungen gegenüber, die er mit einer logischen Schlussfolgerung abschließt:

Stellen wir uns vor, dass alles, was wir über die Umwelt wissen, falsch ist.

Stellen wir uns vor, die globale Erwärmung wäre etwas Wünschenswertes und nicht etwas, das man fürchten muss.

Stellen wir uns vor, dass organische Nahrungsmittel, Nachhaltigkeit, Biotreibstoffe und der WWF viel schlimmere Auswirkungen auf die Umwelt und seine Bewohner hätten als GM Food, die Industrie und Exxon Mobil.

Stellen wir uns vor, dass es nicht im Mindesten eine Rolle spielt, wie groß Ihr Kohlenstoff-Fußabdruck ist, wie oft Sie mit dem Auto fahren, wie viele Meilen Sie im Flugzeug zurücklegen ohne den Zwang, sich auch nur ansatzweise schuldig zu fühlen hinsichtlich der Umweltschäden, die Sie damit verursachen.

Stellen wir uns vor, dass Kohlendioxid unser Freund wäre.

Stellen wir uns vor, dass der schlimmste Massenmörder eine Frau wäre, die gegen Chemikalien und Pestizide wettert, und der größte Retter der Menschheit der Mann wäre, der hunderte Millionen vor Hunger bewahrt durch genverändertes Getreide und moderne Landwirtschaft.

Stellen wir uns vor, dass wir nur mit einem Bruchteil des Geldes, dass wir für den ‚Kampf gegen den Klimawandel’ ausgeben, sicherstellen können, das kein Kind der Welt mehr hungrig oder unterernährt ist und dass jedermann in der Welt Zugang zu sauberem Trinkwasser hätte.

Stellen wir uns vor, dass ‚Überbevölkerung’ ein illusorisches Problem wäre.

Stellen wir uns vor, dass fossile Treibstoffe ein Wunder wären, das wir hochschätzen sollten, und nicht etwa ein Fluch.

Stellen wir uns vor, wir könnten damit aufhören, uns Sorgen über ‚zu Ende gehende Ressourcen’ machen.

Stellen wir uns vor, dass es den Eisbären, Gletschern, Korallenriffen, Regenwäldern, den Pazifikinseln und den polaren Eiskappen einfach durchweg gut gehen würde.

Stellen wir uns vor, dass wirtschaftliches Wachstum, weit davon entfernt, die Welt zu zerstören, diese sauberer, gesünder, glücklicher macht – und mit mehr Platz für uns alle.

Stellen wir uns vor…

Wie ich sicher annehme, haben Sie längst erkannt, dass sie sich all diese Dinge gar nicht vorstellen brauchen, weil sie allesamt schon jetzt wahr sind.

Es folgen dann mehrere Beispiele, in denen Verleumdungen der Alarmisten sowie haarsträubende Äußerungen vieler Personen, die teilweise schon den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen, den Aussagen und Studien der Realisten gegenüber gestellt werden.

Schließlich macht sich Delingpole Gedanken über die Gründe, warum sich die Realisten diesem von Regierungen und Medien entfesselten Sturm aussetzen (Seite 9 unten):

Was sie alle antreibt – und mit Sicherheit mich selbst – ist ihr absoluter Schrecken darüber, was die grüne Bewegung unserer Welt antut – alles im Namen, diese zu ‚retten’. Regenwälder werden vernichtet und Menschen hungern als Folge der Politik gegenüber Biodiesel. Flora und Fauna werden zerstört, und die Landschaft wird verspargelt durch Windparks. Und die Natur, einst eine Quelle endloser Freude, wird zunehmend zu etwas, gegenüber dem wir uns schuldig fühlen sollen, angestachelt durch Lehrer, Umweltaktivisten und elegischen Dokumentationen von David Attenborough auf BBC. Sie alle wollen uns verantwortlich machen für die (vermeintlich) schwindenden Pole.

Es folgen zahlreiche Beispiele, wie Politiker und Medien in vielen Ländern der Welt die globale Erwärmungskatastrophe sehen. Dabei gibt es so viele erschreckende Worte von Politikern und anderen Mächtigen, dass man sich immer wieder aufs Neue wundert…

Aber folgen wir weiter Delingpole. Wie gesagt, dieses erste Kapitel kann man als eine Art Einleitung für alles Folgende sehen. Es schließt mit den Worten (Seite 16):

Es spielt keine Rolle, wer ich bin, wie viel ich von Wissenschaft verstehe, ob ich es für Geld mache oder ob ich gegen alles bin oder weil ich zutiefst überzeugt und ernst bin. Und es spielt auch keine Rolle, ob die vom Menschen verursachte Katastrophe wirklich stattfindet oder nicht, weil der Beweis, dass sie nicht stattfindet, unmöglich geführt werden kann.

Was ich mit den folgenden Kapiteln machen werde ist, Ihnen die einzigen Dinge zu beweisen, die man in dieser traurigen Geschichte beweisen muss – von Narrentum und sinnloser Verschwendung, größer denn je in der Geschichte der Menschheit. Die Menschen, die ihnen verkünden, dass AGW fast sicher bevorsteht, sind ein Haufen Lügner, Schummler und Betrüger. Ihre Steuern werden erhöht, Ihre Freiheiten beschränkt und Ihr Geld einkassiert, um einer ‚Krise’ zu begegnen, die so außerordentlich unwahrscheinlich und so wenig durch Daten der realen Welt oder objektive Wissenschaft gestützt wird, dass sie genauso gut auch gar nicht existent sein könnte.

In Kapitel 2 geht es um Klimagate und wie es dazu gekommen war. Vieles davon ist aus anderen Quellen bekannt, so dass das hier übersprungen werden kann. Seine zusammenfassende Bewertung der Klimagate-E-Mails ist aber wieder sehr aussagekräftig (Seiten 36 bis 37 oben):

Die Natur der Klimagate-E-Mails sieht so aus: Die schlimmsten Teufeleien stecken oftmals in den obskuren und ziemlich weitschweifigen Details. Sollten Sie auf E-Mails des Inhalts gehofft haben wie ‚Klasse! Mal sehen, wie lange wir noch mit diesem lächerlichen Betrug der globalen Erwärmung durchkommen’ oder ‚Ja, ich weiß! Fügen wir doch dem Datensatz der Sommer in den achtziger Jahren noch weitere 10 Grad hinzu’, dann werden Sie enttäuscht. Es gibt wenig Beweise dafür, dass die Klimagate-Wissenschaftler nicht an AGW glauben. Im Gegenteil: die meisten E-Mails beweisen, dass sie nur allzu inbrünstig daran glauben. So inbrünstig, dass sie nichts Unrechtes darin erkennen, Beweise zu verzerren, um den Eindruck der wissenschaftlichen Gewissheit zu stärken oder einen ‚Konsens’ zu konstruieren, der in Wirklichkeit gar nicht existiert. Darin liegt der wirkliche Skandal von Klimagate: Es handelt sich um einen Fall von Wissenschaftlern, die die Regeln der Wissenschaft brechen und sich stattdessen wie politische Aktivisten verhalten.

Wir sehen, wie sie Daten ‚willkürlich herauspicken’ [cherry-picking], die ihre Theorien stützen und alle Daten vernichten, die das nicht tun. Wir sehen, wie sie Schlussfolgerungen aufgrund von Bauchgefühlen ziehen und nicht aufgrund von Beweisen. Wir sehen, wie sie Herausgeber von Magazinen, Journalisten und andere Wissenschaftler unter Druck setzen, die mit ihnen nicht übereinstimmen. Wir sehen sie Schmierenkampagnen lostreten. Wir sehen, wie sie den Begutachtungsprozess untergraben und entwürdigen. Wir sehen, wie sie falsche Graphen und irreführende Informationen in offizielle Berichte einschleusen, in Berichte, die doch den ‚goldenen Standard’ der internationalen wissenschaftlichen Kenntnisse repräsentieren sollen. Wir sehen, dass sie nicht nur Aufzeichnungen angemessen durchführen, sondern auch, wie sie die notwendigen, unersetzlichen Rohdaten vernichten, die zu sammeln und auszuwerten sie von den Regierungen bezahlt werden. Wir sehen, wie sie auf jede nur erdenkliche Weise verhindern, Daten bekannt zu geben, obwohl sie gesetzlich unter dem Freedom of Information Act dazu verpflichtet wären.

Am schlimmsten aber ist, dass die Klimagate-Wissenschaftler so unendlich viel Macht ausüben.

Dann stellt er diesen Machenschaften die Arbeitsweise der Realisten gegenüber sowie die Umstände, unter denen diese ihre Arbeiten durchführen und was man beim Hacken ihrer E-Mails finden würde (Seite 38):

Man würde nichts Ehrenrühriges finden, das mir das Gefühl gibt, dass mein Ruf beschädigt worden wäre. Vor allem würde man nichts finden, was mich zu einem leidenschaftlichen Leugner der globalen Erwärmung machen würde. Keine geheimen Zahlungen von Big Oil! (Was schade ist). Kein vertrauter Austausch mit Viscount Monckton oder Christopher Booker oder Pat Michaels darüber, wie man am Besten die Daten so zurechtbiegt, dass es so aussieht, als würde AGW nicht wirklich stattfinden. Es ist einfach nicht die Art und Weise, in der wir Skeptiker agieren.

Warum nicht? Weil wir das nicht nötig haben! Wir versuchen nicht, irgendetwas zu verstecken, und wir befinden uns mit Sicherheit nicht auf einer Mission, Lügen zu verbreiten. Das Gegenteil ist der Fall! Alles, worum es uns geht ist, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Falls diese Wahrheit aufschlussreiche Beweise dafür hergibt, dass anthropogene CO2-Emissionen ein signifikanter, beispielloser und gefährlicher Klimatreiber sind, dann in Ordnung: Wir werden unseren Skeptizismus ablegen und anfangen, darüber zu diskutieren, wie man diesem Problem begegnen kann. Bis es soweit ist, ist alles, was wir wollen, eine offene und ehrliche Debatte, in der die bekannten Fakten verfügbar gemacht werden und in der der am besten belegte Sachverhalt vorherrschen soll bis zu dem Zeitpunkt, an dem ein besser belegter Sachverhalt auftaucht.

Das ist es, was uns von unseren Gegnern unterscheidet, und es ist ein Faktum, das ganz klar aus jenen Klimagate-E-Mails hervorgeht. Das Letzte, was diese Leute wollen, ist Offenheit und Ehrlichkeit. Schon beim leisesten Anklang eines Dissens’ begegnen sie diesem nicht mit der überlegenen Kraft ihrer Argumente, sondern sie schlagen zu mit Schikanen, Erpressung und persönlichen Angriffen.

Es geht weiter mit wirklich haarsträubenden Beispielen von Tom Wigley und Michael Mann, wie man mit solchen Leuten umgehen sollte. Das Kapitel schließt mit den Worten (Seite 40):

Das vielleicht Sympathischste, was man von den Klimagate-Wissenschaftlern sagen kann ist, dass sie aus freien Stücken daran glauben, Männer auf einer Mission zu sein, um die Welt zu retten, und dass sie uns allen mit dem Unterdrücken jedweden Dissens’ einen Gefallen tun. Falls das so ist, wäre es eine politische Entscheidung, keine wissenschaftliche. … Am Schluss dieses Kapitels möchte ich eine einfache Frage stellen. Nehmen wir mal für einen Moment an, dass es wirklich einen starken Konsens pro AGW gibt, und nehmen wir weiter an, dass die wissenschaftlichen Beweise für AGW so überwältigend sind – wie Mann, Jones et al zu glauben scheinen – dass man keine Opposition dulden muss. Wie kommt es dann, dass die Wissenschaftler im gesamten Klimagate-E-Mail-Schriftwechsel so schreckliche Angst davor haben, dass ihre Forschungen, Meinungen und ihre Glaubwürdigkeit einer offenen öffentlichen Debatte unterzogen werden? Was genau versuchen sie eigentlich zu verstecken?

Im dritten Kapitel mit der Überschrift „Es geht nicht um ‚die Wissenschaft’“ geht Delingpole ausführlich auf die Rolle von Margaret Thatcher ein. Er schlägt einen Bogen von einer katastrophalen Alarmismus-Rede am 27. September 1988 bis hin zu ihrem Buch Statecraft, in dem Thatcher hart mit den Alarmisten ins Gericht geht. Delingpole ist Engländer, daher liegt ihm dieser Punkt wohl nahe. Auch andere Politiker und öffentlich aktive Personen kommen mit ihren Plattitüden zu Wort. Das alles ist aber im Wesentlichen auch Gegenstand zahlreicher Beiträge u. a. hier beim EIKE, daher wird hier nicht weiter darauf eingegangen.

Das vierte Kapitel trägt den Titel ‚In the Pay of Big Koch’ [muss man das übersetzen?]. Und genau darum geht es auch im gesamten Kapitel, nämlich um Geld. Eingeleitet wird es von ein paar Beispielen des Jahreseinkommens bestimmter Personen an der Alarmisten-Front, dem Delingpole sein eigenes Einkommen gegenüberstellt (eine Zehnerpotenz weniger!) Es folgen zahlreiche Beispiele, in denen er Zuwendungen an die AGW-Seite solchen an die Skeptiker-Seite gegenüberstellt. Er zitiert Jo Nova, die errechnet hat, dass die AGW-Seite seitens öffentlicher oder industrieller Zuwendungen etwa 3500 mal so viel Geld erhalten hat als die Skeptiker-Seite (Seite 71).

Auch hier soll der Schlussabschnitt übersetzt werden (Seite 87):

Klimagate hat einen der größten wissenschaftlichen Skandale der Weltgeschichte ans Tageslicht gebracht, für den Milliarden Dollar Steuergelder verschwendet worden sind.

Und worin bestand die fast einhellige Reaktion des Establishments auf der ganzen Welt? Nun, es hat alle verfügbare Macht, alle Ressourcen und die ganze Autorität dazu verwendet, die durch Klimagate bekannt gewordenen Probleme zu leugnen.

Vor zehn, zwanzig, dreißig Jahren wären sie damit möglicherweise auch davon gekommen. Heute ist das aber einfach nicht mehr möglich. Von der geduldigen, akribischen Zerstörung des Hockeyschlägers von McIntyre und McKitrick über den Blogger Richard Norton …, Donna Laframboise und anderen sind die lügenden Lügner des großen grünen Öko-Schwindels einer Überprüfung ausgesetzt, so unbarmherzig und gnadenlos, dass man fast Mitleid mit ihnen bekommen könnte.

Fast!

Das fünfte Kapitel trägt die Überschrift The Science is unsettled’. Eingeleitet wird es von dem Statement von Michael Crichton „Es gibt so etwas wie Konsens in der Wissenschaft nicht. Wenn es Konsens ist, ist es keine Wissenschaft. Wenn es Wissenschaft ist, ist es kein Konsens!“

Im Folgenden werden zahlreiche Beispiele gelistet, in denen die Aussagen von Skeptiker-Einzelkämpfern der geballten Macht vom IPCC und Konsorten gegenüber gestellt werden. Dabei hebt er besonders die Royal Society hervor, mit der sich Delingpole selbst als ein solches Beispiel vergleicht. Stellvertretend für alle zeigt der auf Seite 94 diese Tabelle, die hier übersetzt eingefügt werden soll:

Und dann zitiert er die Stellungnahme eben dieser Royal Society zur globalen Erwärmung, in der zwar von heftigen Debatten um Einzelheiten die Rede ist, aber auch von einem bestehenden ‚überwältigenden Konsens hinsichtlich der Grundlagen’.

Die zusammenfassenden beiden Absätze am Schluss des Kapitels sollen hier wieder übersetzt werden (Seite 111):

Mit anderen Worten, ‚Klimaänderung’ hat wenig wenn überhaupt etwa mit ‚Wissenschaft’ zu tun, so wie Sie oder ich das Konzept verstehen könnten. Es handelt sich nicht um ein echt gefährliches Problem, das gelöst werden muss, sondern um eine handliche Entschuldigung – mit einer modischen grünen Patina – um bestimmte soziale und politische Agenden voranzutreiben unter dem Deckmantel ökologischer Rechtschaffenheit und wissenschaftlicher Autorität.

Nach Klimagate muss man fragen: ‚die wissenschaftliche Autorität welcher Wissenschaftler’? Alles ist gut für jemand wie Lord Rees, der die Haltung der Royal Society zur globalen Erwärmung verteidigt, indem er die Nullius-in-Verba-Keule schwingt als ob dieses Motto immer noch ein Emblem einer unwiderlegbaren Wahrheit ist. Tatsache ist aber, dass die Integrität seiner Institution – genauso wie die der US-Schwesterorganisation, die National Academy of Sciences – in Trümmern liegt, und zwar genau deswegen, weil sie etwas getan hat, das sie laut ihrem Motto niemals tun würde. Sie hat auf einen Klüngel postnormaler Wissenschaftler gehört, die mehr an politischem Aktivismus interessiert waren als an objektiver Wahrheit – und deren Wort dafür übernommen.

Im sechsten Kapitel mit der Überschrift „A Few Things you should Know about ‚Global Warming’ werden die wichtigsten Behauptungen der Alarmisten auf den Prüfstand gestellt und widerlegt. Weil das vielfach hier und in anderen Blogs auch schon gemacht wurde, kann dieses Kapitel weitgehend übersprungen werden. Am Ende nennt Delingpole einen Link, auf dem über 800 Probleme aufgelistet sind, deren Ursache die globale Erwärmung sein soll: http://www.numberwatch.co.uk/warmlist.htm. (Auch in dem im Subheader genannten Link findet sich am Ende ein solcher Link).

Im siebenten Kapitel, Titel ‚Watermelons’ geht es mehr um die dem Spektakel um die globale Erwärmung zugrunde liegende Psychologie. Zu Beginn stellt er die Ansichten eines gewissen Keith Farnish vor, der meint, dass der einzige Weg, den globalen ökologischen Kollaps zu verhindern darin besteht, die industrielle Zivilisation abzuschaffen. Delingpole schreibt dazu (Seite 139):

…Man kann mich altmodisch nennen, aber ich bin höchst interessiert daran, die industrielle Zivilisation zu erhalten, die abzuschaffen Farnish so bestrebt ist. Sie hat mir Arbeit gegeben, die Möglichkeit zu reisen, Unterhaltung, sauberes Wasser, gesunde Kinder, ein schönes Zuhause, angenehme Ferien und vieles mehr. Ich glaube, dass ich nur sehr ungern das Handtuch werfe, nur weil irgendein Kerl in einem Buch schreibt, dass dies die einzige Möglichkeit für das Überleben unseres Planeten ist. Und es macht mir große Sorgen, dass es Leute gibt, die dieses Zeug lesen und aus vollem Herzen zustimmen.

Einer von Ihnen ist James Hansen, der das Buch von Farnish in einer Rezension aufgepeppt hat. …

Und etwas weiter unten (Seite 140):

Klar, für Farnish und seine grünen Mitläufer sind wir genau das, was sie als ‚Leugner’ bezeichnen: unsere Aktivitäten und Ansichten sind das Ergebnis einer Mischung von Gier, Eigennutz, Selbstgefälligkeit und reflexartigem Konservativismus. Er würde einfach nie begreifen, dass wir unser Leben nur deswegen nicht ändern wollen, weil wir die Welt angeschaut, die Fakten studiert und erkannt haben, dass es dafür absolut keine Notwendigkeit gibt. Der Grund, warum er das niemals verstehen wird, ist der Glaube der Grünen wie aller anderen Zeloten auch, dass sie ein Monopol auf die einzige Wahrheit besitzen.

Dann folgt eine längere Passage, in der er hervorhebt, wie wichtig Umweltschutz ist und dass es gerade Menschen wie er sind, dem der Naturschutz sehr am Herzen liegt. Am Ende dieser Passage beschreibt er die in diesem Zusammenhang von den Wassermelonen ausgehende Gefahr so (Seite 145 unten):

Es gibt etwas, das alle hartgesottenen Grünen [hardcore greenies] überraschend gemeinsam haben. Ich nenne es die Mentalität ‚um-die-Stadt-zu-retten-müssen-wir-sie-zerstören’. Oder, wenn man mag, die Orthodoxie ‚Die Natur übertrumpft die Natur’. … Je genauer man die Kern-Grundsätze dieses Glaubens untersucht, umso mehr kommt man zu der Erkenntnis, dass an der grünen Religion nichts Kuscheliges, Lockeres oder irgendwie Liebenswertes ist. Tatsächlich könnte man sie als einen heidnischen Totenkult beschreiben, der im Hass auf die Menschheit wurzelt; der versessen darauf ist, fast alles zu zerschlagen, was die Menschheit bisher erreicht hat; der sklavisch, unheimlich und wahnwitzig einer herzlosen Gottheit opfert, die im Gegenzug nichts anbietet außer kalter Gleichgültigkeit.

Dann beschreibt er ausführlich seine Sicht der ‚Wassermelonen’ – grün außen, tiefrot innen. Unterlegt wird es mit Beispielen von Äußerungen einiger Personen wie (unter mehreren) Paul Ehrlich und einer Definition von Heinrich Himmler zum Begriff ‚Lebensraum’ (der so original im Buch steht).

Die Schlussabsätze auch dieses Kapitels sind wieder eine Übersetzung wert (Seiten155 und 156):

Mit etwas Glück habe ich Ihnen bis hierher zu zeigen vermocht, wofür die Wassermelonen stehen. Und damit meine ich nicht die netten, flauschigen Assoziationen, die die Bezeichnung ‚grün’ mit den Jahren entwickelt hat – pflegend, sich kümmernd, erhaltend, säubernd und so weiter. Ich meine vielmehr die Eckpfeiler des Glaubens, auf dem die grüne Religion basiert, wie er in den Schriften der einflussreichsten Philosophen zum Ausdruck kommt.

Diese Eckpfeiler des Glaubens, obwohl oft verkleidet als Sorge um die Natur und die Zukunft der Menschheit, wurzeln in bitterster Misanthropie und dem düstersten Pessimismus. Sie kümmern sich keinen Deut um die Myriaden Errungenschaften der Menschheit; sie ziehen es vor, unsere Rasse als ein Schandmal in der Landschaft zu betrachten, ein Parasit, eine Krankheit, die die ansonsten perfekte Ausgewogenheit des Ökosystems bedroht und die am Besten mit natürlichen Mitteln reduziert werden sollte oder – im schlimmsten Fall – skrupellos ausgemerzt werden muss.

Sind das wirklich die Personen von denen Sie wollen, dass sie die Zukunft unserer Kinder kontrollieren?

Das achte Kapitel trägt die Überschrift ‚Welcome to the New World Order’. Vorangestellt ist u. a. ein Wort von Christopher Booker: Böse Menschen stehen nicht morgens auf und sagen, dass sie jetzt Böses tun wollen. Sie sagen: ‚Ich werde aus der Welt einen besseren Ort machen’.

Dann stellt Delingpole die Kernthese dieses Kapitels gleich an den Anfang (Seite 157):

Hier handelt es sich nicht um böse, kahlköpfige Männer mit Narben im Gesicht. … Im Gegenteil, die Leute, die Sie von Ihren demokratischen Rechten befreien wollen, einen größeren Teil der globalen Bevölkerung ausmerzen wollen, die industrielle Zivilisation zerstören wollen und die den Planeten nach ihrer eigenen Agenda regieren wollen, könnten netter oder fürsorglicher nicht daherkommen. Sie tun doch das alles für uns, verstehen Sie. Weil sie sich kümmern. Weil sie im Gegensatz zu Ihnen oder mir das Wissen für die Erkenntnis erhalten haben, dass sich unser kränkelnder Planet auf der Überholspur in die Hölle befindet und dass nur radikale Eingriffe durch eine erleuchtete Elite die Hoffnung bieten, das nächste Millenium zu überstehen.

Im Folgenden werden die unglaublichen Einlassungen des Club of Rome sowie mehrerer prominenter Vertreter beleuchtet. Das kommt so einprägsam und logisch beschrieben daher, dass man sich wundert, dass die Gesellschaft schlechthin das nicht durchschaut. Die ‚neue Weltordnung’ aus der Überschrift ist jene, die die Wassermelonen am liebsten einführen wollen.

Vor etwa zwei Jahrzehnten ist in Rio die Agenda 21 aus der Taufe gehoben worden, vor drei Jahrzehnten hat die Bruntland-Kommission das Konzept der ‚Nachhaltigkeit’ entwickelt, das vor vier Jahrzehnten erstmals vom Club of Rome ins Spiel gebracht worden war. Das war mehr als genug Zeit für jene, die an das Projekt glauben und alles getan haben, um das System zu infiltrieren und zu übernehmen.

Delingpole listet dann auf, wie die Agenda 21 funktioniert. Davon steht anderweitig auch schon viel, daher soll hier nur Delingpoles Fazit erwähnt werden.

In Punkt 5 der Agenda resigniert er: …Und es gibt rein gar nichts, was man dagegen tun kann! (Seite 175). Nach einem Vergleich, der diese Agenda kennzeichnen soll (was aber etwas am Ziel vorbeigeht), ist der Schluss dieses Kapitels auf jeden Fall wieder eine Übersetzung wert (Seite 184/185). Dabei fängt er bei unsäglichen Äußerungen von Prinz Charles an und schwingt einen weiten Bogen zu anderen Wassermelonen:

Es ist diese Art gut gemeinter Idiotie, die mich veranlasst hat, eine boshafte Denunziation meines zukünftigen Königs [= Prinz Charles] in dem Magazin The Spectator zu schreiben. Genau wie einer seiner Vorfahren, Æthelred the ‚Unready‘, argumentierte ich, dass auch Prinz Charles ‚unread‘ ist – was angelsächsisch für ‚schlecht beraten‘ steht. Aber mehr noch als das ist er verdorben, bockig, unverantwortlich und dick.

Nicht alle meine Leser teilen diese Einstellung. Einige der Kritiken, die ich erhalten habe, waren reiner Snobismus – etwa so: ‚Wer bist du, du ekelhafter kleiner Untermensch [oik], der du dich erfrechst, unseren zukünftigen König einen Trottel zu nennen?‘ Andere bewegten sich auf ähnlich sicher abzuschätzendem Grund und sagten, dass Prinz Charles ein netter, wohlmeinender Kerl ist, der sein bestes tut, und wenn er über das Sparen seltener Ressourcen oder die Reduktion von Kohlenstoff-Fußabdrücken redet – was ist daran unrecht?

Unrecht daran ist, dass es in der modernen grünen Bewegung keine halben Maßnahmen gibt. Wenn man nur deswegen mitmacht, weil man Bäume, Blumen und Vogelgezwitscher liebt, ist das grob so ähnlich wie dem Beitritt zur Nazi-Partei Mitte der dreißiger Jahre nur wegen der tollen Uniformen und effizienterer Eisenbahn-Fahrpläne. Was bedeutet, dass die ökofaschistischen Elemente keine optionalen Extras sind. Der Anti-Kapitalismus, der Hass auf ökonomisches Wachstum, die Beschneidung persönlicher Freiheit, die Geringschätzung der menschlichen Rasse, die Sehnsucht nach einer ‚Eine-Welt-Regierung‘ durch ‚Experten – all dies ist genauso integraler Bestandteil der Wassermelonen, wie es der Lebensraum und die Konzentrationslager für die Nazis waren.

Ich bin sicher, dass der Prince of Wales, Ted Turner, Robert Redford, Leonardo DiCaprio, Deepak Chopra, Ed Begley Jr und der Rest langen, langen Liste der grünen Bewegung mit berühmten nützlichen Idioten alle wirklich liebe Menschen sind, wenn man sie einmal kennenlernt. Aber ich fürchte, die Zeit ist lange vorbei, in der Ignoranz und Naivität in irgendeiner Form ihre Unterstützung für einen derartig bösartigen Grund entschuldigen können.

In ihrem selbstgerechten Trachten nach Errettung der Welt sind die Wassermelonen ideologisch dem Weg hörig, der höchstwahrscheinlich zur Zerstörung der Welt führt. Das ist nicht lieb. Das ist nicht sich kümmern. Das ist reine Sinnlosigkeit.

Das 9. Kapitel trägt den Titel „Malthus & Co“, und das sagt auch schon alles. Wie in allen anderen Kapiteln auch bringt Delingpole haarsträubende Beispiele über Exzesse à la Malthus. Kernaussagen sind aber darin nicht enthalten, weshalb ich hier gleich übergehen zum 10. Kapitel mit dem Titel „They don’t Like it up ‘em“.

Hier wird erst aus dem Inhalt deutlich, was mit dem Titel gemeint ist. Es beginnt mit dem Beispiel des unsäglichen Films ‚No Pressure‘, in dem Kinder, die sich nicht linientreu verhalten, in Blut und Fleischfetzen explodieren. Aber es folgen viele weitere, teils extrem üble Methoden, wie Warmisten versuchen, ihre Agenda durchzudrücken, Medien unter Druck setzen, die Öffentlichkeit zu zwingen, ihrem Weg zu folgen.

Das Fazit dieses Kapitels ist aber wieder die Übersetzung wert (Seiten 226 und 227):

Erinnern Sie sich, das Verhältnis zwischen den Mitteln, die den Warmisten zukommen und den Mitteln für die Skeptiker ist derzeit einer sehr konservativen Schätzung von Jo Nova zufolge 3500 zu eins. Erinnern Sie sich auch daran, dass ein großer Teil dieses Geldes, da es ‚Geld von der Regierung‘ ist, aus Ihren und meinen Taschen gezogen wird. Nicht unvernünftigerweise könnten Sie da zu der Schlussfolgerung kommen, dass dies den Warmisten die größere Last an Redlichkeit, Präzision und Transparenz auferlegt, verglichen mit den Skeptikern.

Und schließlich, falls Andrew Bolt oder Jo Nova mit einem ihrer Fakten falsch liegen, was könnte dann schlimmstenfalls passieren? Während eines kurzen Zeitraumes, bis die Korrektur ordnungsgemäß angebracht worden ist, könnte einer ihrer Leser das geringe Risiko eingehen, ein wenig in die Irre geführt zu werden. Wenn andererseits führende Warmisten wie Ross Garnaut oder Tim Flannery ein Faktum falsch haben (Nur ein Faktum? Was für ein Glück das für uns wäre!), hängt das Schicksal einer ganzen Nation davon ab: Scheußliche Entsalzungsanlagen für 1 Milliarde Dollar werden gebaut, Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen werden aufgeschoben, Kohlenstoffsteuern werden eingeführt, Landbesitzer verlieren ihre Eigentumsrechte, wirtschaftliches Wachstum erleidet einen Rückschlag, die Arbeitslosigkeit steigt, Kindheiten werden zerstört.

Sehen Sie den Unterschied?

Oh, und noch etwas: Nur eine Seite in dieser Debatte glaubt, dass ihre Sache so gerecht und dringend ist, dass es sie davon befreit, irgendwelche Standards von Anstand einzuhalten. Es gibt nur eine Seite, die denkt, dass es in Ordnung ist, wenn: öffentliche Untersuchungen manipuliert werden, unbescholtene Menschen aus ihren Arbeitsplätzen gedrängt werden, Gesetze zur Informationsfreiheit gebrochen werden, wissenschaftliche Methoden missbraucht werden; wenn gelogen, gedroht, bestochen und geschummelt wird, wenn rein politische Positionen in vom Steuerzahler finanzierten Agenturen und Beraterposten  übernommen werden, die an sich strikt neutral sein sollten; wenn man auf Eigentumsrechten herumtrampelt, Regenwälder zerstört, für steigende Lebensmittelpreise sorgt (die zu Unruhen im Nahen Osten und Hunger in der Dritten Welt führen), Steuern erhöht werden, persönliche Freiheiten eingeschränkt werden, Energiepreise künstlich verteuert werden, Landschaften verschandelt werden, Wähler beschwindelt werden, Beweise verzerrt werden; wenn jedermann gezwungen wird, teure, dunkle Glühlampen zu verwenden, Schulkinder geängstigt werden, Erwachsene drangsaliert werden, die Arbeitslosigkeit zunimmt, demokratische Verantwortlichkeiten zerstört werden, Kontrolle über die Herrschaft über die Welt übernommen und eine neue Weltordnung eingeführt wird.

In Kapitel 11 werden Ideologie und Realismus gegenüber gestellt. Eingeleitet wird das mit einem fiktiven Beispiel aus dem alten Rom, das von den Barbaren angegriffen wird. Aus diesem Kapitel sollen einige Stellen übersetzt werden, wodurch auch verdeutlicht wird, um was es geht und was Delingpole zum Ausdruck bringen möchte.

Es beginnt mit der These, warum AGW eine Religion ist (Seiten 232/233):

AGW ist eine Religion. Sie hat Hohepriester und Propheten: Al Gore, der Prince of Wales, Sir Jonathan Porritt. Sie hat Tempel: die National Academy of Sciencs, die Royal Academy, das IPCC. Sie hat Kriegermönche (und Nonnen): Leonardo DiCaprio, Ed Begley Jr., Tamsin Omond. Sie hat das Konzept einer Erbsünde – der Kohlenstoff-Fußabdruck – von dem man sich mit Hilfe von Ablass‘ freikaufen kann – den Kohlenstoff-Zertifikaten. Sie wird motiviert durch die überwältigende Schuld, dass wir alle Sünder sind, aber wir können uns selbst davon loskaufen, in dem wir uns kasteien: z. B. Ersetzen hell leuchtender Glühlampen durch solche, die flackernd und vergilbt arbeiten, aber ökofreundlich sind; die Ihnen Kopfschmerzen verursachen, aber vermeintlich besser für die Umwelt sind, (solange man all das Quecksilber vergisst, das sie enthalten). Außerdem durch Selbstentsagung (weniger Urlaub, mehr Geld an die Regierung zahlen, kleine Vergnügen opfern um zukünftiger Generationen willen).

Und am Wichtigsten: All dies basiert auf keinerlei harten Beweisen irgendwelcher Art. Nur auf Glaube. Reiner, blinder Glaube.

Über ein Zitat von Lawrence Solomon („wir haben zwei mächtige Verbündete auf unserer Seite: die Zeit und die Natur selbst“) schlägt er dann einen Bogen zu den Verhältnissen, was Kälte oder Wärme wirklich bedeuten vor dem Hintergrund, dass es immer mehr Wissenschaftler gibt, die aufgrund solarer Vorgänge von einer unmittelbar bevorstehenden Abkühlung unseres Planeten ausgehen. Hier könnte man das gesamte restliche Kapitel übersetzen, aber ich hoffe, die Kernaussagen auch mit den folgenden Auszügen zu treffen.

Auf den Seiten 236 und 237 heißt es:

Die Welt wird also kälter – das ist unbequem und vielleicht gefährlich. Historisch gesehen haben Kaltphasen zu schlechten Ernten, Nahrungsmittelknappheit, Hungersnöten und zivilen Unruhen geführt. Trotz der Fortschritte, die wir in der Biotechnologie gemacht haben, erwirtschaftet die Getreideerzeugung der Welt einen Überschuss von lediglich 15%. Wenn die Weizen- und Maisanbaugebiete der Nordhemisphäre von einer längeren Abkühlung betroffen werden würden – und das werden sie – könnte dieser Überschuss sich in kürzester Zeit in ein Defizit verwandeln. Und wenn diese schon dadurch verringerten Ernten durch einen massiven Vulkanausbruch weiter beeinträchtigt werden würden – wie nach demjenigen, der zu einem ‚Jahr ohne Sommer‘ geführt hat – würde es auf der ganzen Welt verbreitet zu Hungersnöten kommen, vor allem aber dort, wo man den unvermeidlich folgenden Preissprung nicht stemmen kann. Dies würde zu einer klimainduzierten Katastrophe führen, und zwar in einer Größenordnung, die bislang nicht ein einziges Mal aufgetreten ist während der segensreichen Periode globaler Erwärmung, die unsere Zivilisation glücklicherweise zwischen Mitte der siebziger Jahre und 1998 durchlaufen hat.

Kann jemand die Absurdität hier erkennen? Globale Erwärmung ist etwas Gutes. Sie ging einher mit einigen der besten und kulturell blühendsten Perioden in der Menschheitsgeschichte einschließlich der segensreichen, weitgehend friedlich verlaufenden Dekaden, die jetzt leider vorbei sind. Erwärmung bedeutet, dass wir weniger Energie für unser Überleben aufbringen müssen und dass wir mehr Zeit haben, uns zu vergnügen und all die großen sozialen und technologischen Fortschritte zu machen, die (anders als in den kalten, rauen Perioden der Dark Ages) jede Generation reicher und komfortabler gemacht hat als die jeweils vorige.

Welches geistig gesunde menschliche Wesen während der letzten 10.000 Jahre, als wir aus den Schrecken der letzten Eiszeit gekommen sind, hat sich jemals ein kälteres und nicht ein wärmeres Klima gewünscht?

Niemand – bis jetzt! Was sind wir nur für eine besondere Generation! Wie stolz müssen wir auf uns selbst sein! Wir sind die ersten in der gesamten Weltgeschichte, die Vernunft und Logik in so großem Maßstab überwinden, dass – soweit es unsere Politiker betrifft – schwarz jetzt weiß ist und weiß schwarz; vor Erwärmung muss man sich fürchten, Kälte ist etwas Willkommenes; Überfluss etwas, das man ablehnen muss, wirtschaftliche Stagnation etwas, das aktiv angestrebt werden muss; Begründungen und Beweise müssen vermieden werden, rauschhafte Emotionalität und billige Gefühle müssen ermutigt werden. Mit guten Gründen bezeichnet der US-Meteorologe Roy Spencer unsere gegenwärtige Paranoia bzgl. der globalen Erwärmung als ‚den schlimmsten Ausbruch einer Massenhysterie der Welt‘.

Dann führt er als explizites Beispiel David Cameron an und geht mit dessen Vorgehen hart ins Gericht. Das gilt vordergründig erst einmal für UK, ist aber natürlich auf D und die ganze Welt übertragbar. Er schreibt, das Cameron seine Absichten kundgetan hat,  „den Klimawandel zu bekämpfen“ und „der grünsten Regierung jemals vorzustehen“. Und weiter (Seite 238):

Aber das Gesamtergebnis ist immer das Gleiche: gewaltige Verschwendung, empörende Einmischung der Regierung in das Privatleben freier Bürger, in den Himmel schießende Steuern, die zu widerrufen schwierig sein wird und ein schwerer Knick in den wirtschaftlich sensibelsten Bereichen zu einer Zeit, zu der sie so etwas am wenigsten gebrauchen können. Und all das nur, um einer Bedrohung zu begegnen, die so verschwindend gering ist! Das ist genauso sinnvoll wie die Errichtung von Knoblauch-Farmen, um Vampire abzuschrecken. …

Zum Ende dieses Kapitels geht er noch auf die Rolle der Entwicklung der Zivilisation hinsichtlich der Natur auf unserem Planeten ein. Er beschreibt die segensreichen Auswirkungen menschlichen Fortschritts auf die Natur, wie sie auch anderweitig schon oft beschrieben worden sind. Das Kapitel endet dann mit der Gegenüberstellung beider Alternativen. Das soll hier wieder übersetzt werden (Seiten 248 und 249):

Entweder man glaubt, wie ich es tue, dass wir Menschen im Wesentlichen eine wohltätige Spezies auf der Erde sind: innerhalb gewisser legaler und sozialer Beschränkungen – wie Eigentumsrechten und Gesetzen – lässt man uns am Besten in Ruhe, frei von Einmischungen der Regierung, und man kann uns allgemein vertrauen, dass wir das Richtige tun und alle jene Vorteile genießen, die – wie uns die Geschichte lehrt – auf freien Märkten, freiem Handel und persönlicher Freiheit beruhen.

Oder man übernimmt die pessimistische Sichtweise, dass wir eine Landplage sind, die mit immer weiter reichenden Vorschriften in Schach gehalten werden muss, kontrolliert von Experten, über die wir keine demokratische Kontrolle haben, sind sie doch schließlich die Experten, und sie haben nur unser Bestes im Sinn. Man lehne sich mit dieser Sicherheit zurück, diese Art des Kollektivismus‘ – in all seinen hässlichen Formen – wird immer in Tränen enden.

Es gibt keinen Mittelweg! Selbst wenn man glaubt, dass es einen gäbe – die Personen, die uns unsere Freiheiten und unsere demokratischen Rechte stehlen wollen im Namen der ‚Umwelt‘ haben sehr intensiv daran gearbeitet, einen solchen Mittelweg auszuschließen.

Es ist wirklich so einfach: Optimismus oder Pessimismus, Freiheit oder Tyrannei, Freude oder Leid. Sie haben die Wahl!

Das könnte schon als Schlusswort stehen, und es kommt auch kein weiteres nummeriertes Kapitel. Aber es folgt noch ein Abschnitt mit der Überschrift Postskript: The Big Lie.

Die Überschrift ist eine bewusste Anspielung auf Hitler, was gleich in den ersten Absätzen dieses Nach-Kapitels deutlich wird (Seiten 251 und 252):

Manchmal frage ich mich, warum ich mich so echauffiere. Hier stehen wir zwei Jahre nach Klimagate, und trotz all der schockierenden Enthüllungen über die Korruption, Betrügereien, Lügen, Inkompetenz, Geldgier, Verschwendung und mutwillige Destruktivität der globalen AGW-Industrie – der größte und teuerste wissenschaftliche Skandal jemals – kommen die Bastarde immer noch damit durch.

Wie? Um Gottes Willen, wie?!

Tatsächlich glaube ich inzwischen zu wissen, wie. Was wir derzeit mit den Klimakriegen erleben, ist das Phänomen, das Hitler in ‚Mein Kampf‘  beschrieben hat, als er über die ‚Große Lüge‘ sprach. Die Theorie ist ganz einfach: Man flüchte sich in kleine Lügen, und man wird wahrscheinlich überführt. Aber wenn man eine wirklich große Lüge erzählt, hat man ausgesorgt. Warum? Weil die Lüge dem Widerspruch trotzt, wenn sie nur groß genug ist. ‚Niemand kann so verwegen sein, eine Lüge von derartigem Umfang zu äußern!‘, sagt das Auditorium der Großen Lüge zu sich selbst. Und so kommt es, dass die Große Lüge vorgibt, sich den Mantel akzeptierten Wissens umgehängt zu haben.

So war es in großem Umfang auch im Falle der globalen Erwärmung. Sicher, in allen Meinungsumfragen nimmt der Skeptizismus in der Öffentlichkeit zu. Aber angesichts des Wetters, der Folgen für die Wirtschaft, des wachsenden Widerstands gegen Windparks, Biotreibstoffe und Kohlenstoffsteuern kommt das nicht überraschend. Nein, was wirklich überrascht – und auch sehr deprimierend ist – ist, wie viele Menschen es da draußen noch gibt, die trotz all dem der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung anhängen als einen lieb gewonnenen Glauben.

Auch die abschließenden Worte sollen hier nicht fehlen. Danach folgt noch ein kurzer Abschnitt, mit dem sich Delingpole allerdings keinen Gefallen getan hat. Sein resignierend klingendes Resümee lautet (Seiten 264 und 265):

Die globale Erwärmung ist inzwischen für so viele Menschen so unendlich wichtig, dass man sie hätte einführen müssen, wenn sie nicht schon existieren würde.

Was sie komischerweise ja auch getan haben: Die Klimawissenschaftler; die Kohlenstoffhändler; Die Installateure von Solarpaneelen; die Investoren in erneuerbare Energie; die Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen; die ethischen Verwalter des Vermögens [the ethical fund managers]; die Umweltkorrespondenten in Presse und Fernsehen; die professionellen Öko-Krieger, die diesen Schwindel brauchen, um Sponsoren für ihren nächsten Kanu-Ausflug zum Nordpol zu gewinnen; die lokalen Umweltfunktionäre der Regierung; die Verkäufer von Kohlenstoff-Zertifikaten; die grünen Berater und PR-Spezialisten; die grünen Politiker; die Hersteller von Elektroautos; die Windpark-Ingenieure; die Schreiberlinge, die auf alle Packungen beschreiben, wie kohlenstoffneutral das Produkt ist; die Lehrer an Schulen, die die glauben, die Welt zum Besseren zu wenden, wenn sie unseren Kindern beibringen, sich schuldig zu fühlen und sich Sorgen zu machen; die Redakteure von BBC-Dokumentationen; die Lobbyisten; die Prius-Verkäufer; die Autoren von Zeitungsartikeln mit Namen wie ‚Öko-Krieger‘; die Geistlichen, die Gott mehr oder weniger aufgegeben haben und ausschließlich Gaia in den Vordergrund rücken; die Touristenbehörde auf den Malediven; die Technokraten und Administratoren und Sekretäre der UN und der EU; die Mechaniker, die die Aston-Martin-Limousine des Prince of Wales umgerüstet haben, so dass er jetzt mit Biotreibstoffen fahren kann; die Luftfahrtunternehmen, die regelmäßig von Al Gore und Rajendra Pachauri für ihre Flüge in der Weltgeschichte brauchen, um uns daran zu erinnern, wie wichtig es ist, unsere mit dem Flugzeug zurück gelegten Strecken zu beschränken…

Niemals zuvor wurde so viel Paranoia erzeugt, so viel Geld verschwendet, so viel Unsinn verbreitet, so viele Leben beschränkt, so viel wirtschaftlicher Schaden angerichtet, so viele hoffnungsvolle Aussichten zerstört auf Basis von so wenigen oder fehlenden Beweisen.

Das ist der schreiende Skandal der Klimaänderung!

Fazit: Dies ist kein wissenschaftliches Buch. Es ist auch kein Buch, das auf Recherchen beruht wie die Arbeit von Donna Laframboise. Im Grunde ist es das Aufbegehren des ‚gesunden Menschenverstandes‘ gegen die überwältigend starke Maschinerie, die von UN und IPCC und den ganzen Ideologen vor Ort betrieben wird.

Ein ganzes Buch, um den an sich unglaublichen Vorgang um die Klimaänderung zu beschreiben. Wenn man mich, Chris Frey, den Schriftsteller und Nicht-Fachmann fragt, warum „ich nicht an die globale Erwärmung glaube“, noch dazu von Leuten, auch guten Freunden, die sehr stark diesem Glauben anhängen – wie soll ich da in zwei oder drei Sätzen antworten?