Kampf dem Klimawandel durch das Töten von Adlern!
Wenn das sehr weit hergeholt klingt, dann betrachte man die Mitteilung, die der Fish and Wildlife Service der USA am 27. September veröffentlicht hat. Darin wird um öffentliche Kommentare gebeten zu einem Antrag, dem zufolge es einem Windprojekt erlaubt sein soll, während eines Zeitraumes von fünf Jahren fünf Steinadler zu töten, trotz des strengen Schutzes unter dem Bald and Golden Eagle Protection Act.
Die Genehmigung wird beantragt für das Windprojekt Shiloh IV in Solano County, Kalifornien. Falls sie durchkommt, würde man formell einen legalen Doppelstandard schaffen, der bereits hinsichtlich des Naturschutzes in Amerika besteht.
Windprojekte verletzen den Bald and Golden Eagle Protection Act und den Migratory Bird Treaty Act [ein Gesetz zum Schutz von Zugvögeln] routinemäßig, aber kein einziger Windpark war bislang Gegenstand einer juristischen Verfolgung. Dabei werden Unternehmen der Öl- und Gasindustrie sowie andere Bereiche regelmäßig der Verletzung eben dieser Gesetze angeklagt.
Die illegalen Vogeltötungen bleiben nicht ohne Folgen. Am 11. September haben einige der besten Biologen bei Fish and Wildlife eine Studie veröffentlicht, der zufolge im Jahr 2011 24 Adler durch Windturbinen getötet worden waren. Im Jahr 2007 waren es zwei. Insgesamt wurden seit 1997 85 Adler getötet. Joel Pagel, der Leitautor der Studie, sagte mir vor Kurzem, dass diese Zahl „ein absolutes Minimum“ sei. Unter den Kadavern: sechs Weißkopfadler.
Die Studie von Mr. Pagels wurde veröffentlicht nur fünf Monate, nachdem Fish and Wildlife einen Bericht erstellt hatte, in dem es heißt: „Es gibt keine Schutzmaßnahmen, die wissenschaftlich belegt haben, dass sie die Sterberaten durch Rotorblätter bei Windprojekten reduziert worden seien“. Errichtet man also mehr Windturbinen, tötet man auch mehr Adler.
Einer Studie im Wildlife Society Bulletin vom März diesen Jahres zufolge töten Windturbinen insgesamt 573.000 Vögel pro Jahr einschließlich 83.000 Greifvögel. Und das, obwohl der Effekt der Reduktion des globalen Kohlendioxids durch Windkraft so gering ist, dass er nicht signifikant ins Gewicht fällt. Einfache Mathematik reicht zum Beweis aus.
Die American Wind Energy Association behauptet, dass die heimischen CO2-Emissionen im Jahr 2012 durch die Erzeugung von Windenergie um 80 Millionen Tonnen reduziert werden konnten. Im vorigen Jahr lagen die globalen Gesamt-Emissionen dieses Gases bei 34,5 Milliarden Tonnen. Folglich haben die 60.000 Megawatt der Winderzeugungs-Kapazität in den USA die globalen CO2-Emissionen um zwei Zehntel eines Prozentes reduziert. Um eine Reduktion der globalen CO2-Emissionen um 1% zu erreichen, müssten die USA mindestens 120.000 Turbinen zusätzlich installieren (unter der Voraussetzung, dass jede Turbine eine Kapazität von zwei Megawatt hat).
Im vorigen Jahr haben alle Windturbinen des Planeten ein Energie-Äquivalent von etwa 2,4 Millionen Barrel Öl pro Tag erzeugt. Aber während des vergangenen Jahrzehnts hat der Kohleverbrauch jährlich um ein Äquivalent von 2,6 Millionen Barrel Öl pro Tag zugenommen. Um auch nur ansatzweise Anschluss an den stark zunehmenden Kohleverbrauch zu halten, müssten die Stromerzeuger die gesamte globale Flotte von Windturbinen – etwa 285.000 Megawatt Kapazität oder grob geschätzt 142.000 Turbinen pro Jahr – jedes Jahr verdoppeln.
Dabei gibt es jetzt zwei Skandale. Erstens, Windturbinen töten gesetzlich geschützt Adler im Namen der Verlangsamung des Klimawandels, aber wie stark die Reduktionen des CO2-Ausstoßes dadurch auch immer sind – sie sind nicht mehr als der Pups eines Babys in einem Hurrikan.
Zweitens, die Windenergie-Industrie setzt sich massiv dafür ein, Steuervorteile bei der Energieerzeugung auszuweiten – die 2,2 Cent pro Kilowattstunde, die den Wahnsinn der Überschwemmung mit Windturbinen während der letzten paar Jahre so befeuert hat. Im vorigen Jahr wurde die Subvention für ein Jahr verlängert, was den Steuerzahler 12 Milliarden Dollar gekostet hat. Eine weitere Verlängerung um ein Jahr wird noch weitere zusätzliche Kosten von 6,1 Milliarden Dollar verursachen, jedenfalls einer vor Kurzem bekannt gewordenen Schätzung des Joint Tax Committees des Kongresses zufolge.
Es ist schlimm genug, dass diese so genannte grüne Industrie wünscht, weiterhin ungestraft Adler töten zu dürfen. Die Steuerzahler sollten dieses Schlachten aber nicht auch noch subventionieren müssen
Mr. Bryce ist ein leitendes Mitglied beim Manhattan Institute.
Link: http://hockeyschtick.blogspot.de/2013/10/wsj-op-ed-we-have-to-kill-eagles-with.html
Übersetzt von Chris Frey EIKE