Rechnen Klimamodelle richtig? AddOn Kapitel 2 & 3 – Klimamodelle ? – 10 unbequeme Wahrheiten über Hans J. Schellnhuber

von Rainer Hoffmann.

Dieses zusätzliche Kapitel (AddOn) zu den beiden Kapiteln 2 & 3 über die “10 unbequemen Wahrheiten über Hans Joachim Schellnhuber” soll das erwähnte Thema “Klimamodelle” noch etwas vertiefen und dabei auch die willkürliche Rechenlogik in Klimamodellen veranschaulichen. Anlaß für dieses “spontane” AddOn-Kapitel war das Zitat von Karsten Schwanke am 30.10.2009 in der “Langen Nacht des Klimas” im ZDF, wo er einen bemerkenswerten Satz über die Klimamodelle gesagt hatte, der in diesem AddOn-Kapitel hinterfragt wird. Denn Klimamodelle können prinzipiell nicht auf Plausibilität geprüft werden, weil der Bezug zur Realität/Gegenwart als Plausibilitäts-Korrektiv fehlt. Ein Klimaprogrammierer kann seine Programmierung anhand eines “Positivs” nicht testen, ob er auch wirklich keinen Programmierfehler in seinem Klima-Programm-Algorithmus eingebaut hat. Wenn der Programm-Code auch keine Fehler enthalten sollte, sind der zielgerichteten Manipulation solcher Klimaprogramme “Tür und Tor” geöffnet, da man mit dem Programm-Code alles darstellen und zum Ergebnis führen kann, was der “Auftraggeber” wünscht, da der Realitäts-Bezug zur Gegenwart bzw. das Korrektiv fehlt. Denn das Klimaprogramm will ja eine angeblich wahrscheinliche, zukünftige Klima-Gegenwart darstellen, wovon heutzutage noch niemand weiß, ob dieseerrechnete Zukunft auch wirklich in der Zukunft als Gegenwart eintreten wird. Anhand einer einfachenExcel-Tabelle mit zwei Klimafaktoren wird in diesem Addon-Kapitel zu Kapitel 2 & 3 versucht, zu veranschaulichen, wie Ergebnisse in Klimaszenarien wunschgemäß, d.h. auftragsgemäß erzielt werden können, ohne daß das errechnete Ergebnis auf Plausibilität geprüft werden kann, und wobei immer das CO2 für eine globale Erwärmung verantwortlich ist, sogar auch, wenn der CO2-Ausstoß sinkt.

Hinweis für Mail-Abonnenten des Klimamanifests von Heiligenroth:
Sie müssen auf diesen Link klicken, um das obige Video online aufrufen zu können !!

In der 2. Hälfte dieses AddOn-Kapitels werden noch Zitate von Personen gezeigt, die über Fehler in Klimamodellen berichten. Wer unbedingt wissen möchte, welche Formel im Video im Feld “F5″ der EXCEL-Klimasimulation hinterlegt war, damit diese “Klimawillkür” im Film dargestellt werden konnte, kann hierklicken. Das SPIEGEL-Zitat von Jochem Marotzke aus dem SPIEGEL 9/2012 vom 27.02.2012 finden Sie hierund der Zitat-Beleg von Jochem Marotzke aus SPIEGEL 47/2009 (16.11.2009) bzw. den RTL2-NEWS findet sich hier.

Im nächsten Kapitel 4 am 23.09.2013 geht es darum, wie das “2-Grad-Ziel” das angebliche “Fieber der Erde” begrenzen soll. Der 6-minütige Videotrailer über das gesamte 11-teilige Filmprojekt ist seit dem 27.08.2013 weiterhin online.




Die Energiewende versagt als Mittel gegen die Klimaerwärmung

Die Warnungen der Klimaforscher werden immer eindringlicher. Wenn die globalen Kohlendioxidemissionen nicht spätestens bis 2070 auf null gesunken seien, werde sich das Klima zu stark erwärmen. Tatsächlich sinken die Emissionen aber nicht, sondern sie steigen. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Die Weltbevölkerung wächst alle 12 Jahre um eine Milliarde und mehr Menschen brauchen mehr Energie. Da sich die meisten Menschen nur preiswerte Energie leisten können, wird rund 80% der Primärenergie weltweit aus Kohle, Erdgas und Erdöl gewonnen. Der Verbrauch nimmt immer mehr zu und bei der Verbrennung dieser drei fossilen Energien entsteht Kohlendioxid. Daher sind die Kohlendioxidemissionen in den letzten 20 Jahren um knapp 50 % gestiegen (Abb. 1). Auch die Hoffnung, dass sich der globale Kohlendioxidausstoß in den kommenden Jahrzehnten verringert, weil die Vorräte an Kohle, Erdöl und Erdgas zur Neige gehen, wird sich nicht erfüllen. Die Vorräte an Kohle und Erdgas reichen noch mindestens für 200 Jahre und auch die Befürchtung, dass die fossilen Energien immer teurer werden, hat sich nicht bewahrheitet. Zum Beispiel haben neue Bohrverfahren in den USA zu einem massiven Preisverfall beim Erdgas geführt. Es gibt also noch genug Kohle und Erdgas für 200 oder sogar 300 Jahre und der Verbrauch wird eher steigen statt sinken.

Die Kohlendioxidemissionen würden abnehmen, wenn immer mehr Länder auf erneuerbare Energien umsteigen. Aber auch dafür gibt es keine Anzeichen. Die Menschen in den ärmeren Ländern sind auf Kohle, Erdgas, Erdöl und Uran angewiesen. Wärmeenergie aus Kohle oder Erdgas kostet rund einen Cent pro Kilowattstunde, während der Strom aus Wind- und Solarparks mehr als zehnmal so teuer ist. Für die drei Milliarden Menschen, die mit weniger als einem Fünfzigstel des Einkommens eines Deutschen auskommen müssen, sind die erneuerbaren Energien unerschwinglich und sogar für das reiche Deutschland wird die Wende teuer, wie die aktuelle Strompreisdiskussion zeigt. Spanien, das eigentlich zu den reichen westlichen Ländern gerechnet wird, hat im Jahr 2012 aus Kostengründen die Energiewende gestoppt und alle Subventionen für neue und für Altanlagen gestrichen. Insgesamt ist die Energiewende für mehr als die Hälfte der Menschheit keine Option. Und das ist keine Frage des Wollens, sondern des Könnens.

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Abb. 1: Zunahme der Weltbevölkerung (grau), des Primärenergieverbrauchs (rot) und der Kohlendioxidemissionen (blau) in Prozent seit 1990. Die rote Kurve verläuft stellenweise unter der blauen. [1]

Die deutsche Energiewende ist zu langsam

Kohlendioxid ist ein Spurengas und seine normale Konzentration in der Umgebungsluft liegt bei 0,25 Promille. Es ist ein Treibhausgas und das bedeutet, wenn sich seine Konzentration erhöht, steigt die Temperatur. Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die Kohlendioxidkonzentration auf 0,4 Promille erhöht und sie erhöht sich jedes Jahr um weitere 0,0025 Promille. Laut den Aussagen der Klimaforscher liegt die kritische Obergrenze bei 0,5 Promille. Oberhalb dieser Grenze müsse mit einer Klimaerwärmung um drei oder sogar sechs Grad gerechnet werden. Die Forscher sagen für diesen Fall einen starken Anstieg des Meeresspiegels voraus und erwähnen darüber hinaus viele weitere unerfreuliche Veränderungen. Wächst die Kohlendioxidkonzentration weiterhin wie bisher – und das ist wahrscheinlich, solange das starke Bevölkerungswachstum anhält – wird die Grenze von 0,5 Promille in knapp 100 Jahren überschritten. Folgt man dieser Argumentation, dann hat die Welt also 100 Jahre Zeit, um eine vollständige Energiewende durchzuführen und die Kohlendioxidemissionen auf null zu senken. Aber selbst Deutschland wird dies nicht schaffen.

Laut den Zeitungsmeldungen macht die Energiewende in Deutschland große Fortschritte. Zum Ende des Jahres 2012 wurden bereits 23,5 % des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt. Die Energiewende basiert auf vier erneuerbaren Energien, die jedes Jahr weiter ausgebaut werden: Wind, Wasser, Biomasse und Sonne. Bei günstigen Witterungsbedingungen liefern sie bereits ausreichend viel Strom um ganz Deutschland zu versorgen. Allerdings sind solche Witterungsbedingen selten und nachts und bei Windstille liefern Solar- und Windparks gar keinen Strom. Entscheidend ist daher nicht die maximale Leistung, sondern die im jährlichen Mittel tatsächlich erzeugte Strommenge. Diese wächst zurzeit jedes Jahr um 12 Milliarden Kilowattstunden und bei dieser Rate wird das erste Ziel der Energiewende, die Erzeugung von 80% des Stroms, in 20 Jahren erreicht. Für den Klimaschutz genügt es allerdings nicht, nur bei der Stromerzeugung auf saubere Energiequellen umzusteigen. Dazu muss auch das zweite Ziel der Energiewende, der 60-prozentige Umstieg bei der Primärenergie, umgesetzt werden. Das betrifft zum Beispiel auch den Verkehr, die Gebäudeheizung und die Industrieproduktion. Im Jahr 2012 lieferten Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran zusammen immer noch 87 % der Primärenergie. Das entspricht genau dem globalen Standard (Abb. 2) und von einer Vorbildrolle Deutschlands kann hier keine Rede sein. Bei der aktuellen Ausbaurate wird es noch rund 80 Jahre dauern, bis das 60-Prozent Ziel erreicht wird. Aber das genügt für den Klimaschutz nicht. Dazu müssten es 100% sein und das würde in Deutschland 100 Jahre dauern. Selbst wenn also alle anderen Länder der Erde die Energiewende mit dem gleichen technischen und finanziellen Aufwand umsetzen würden, würde die Energiewende als Instrument zur Begrenzung der Klimaerwärmung versagen. Die Geschwindigkeit, mit der sich eine globale Energiewende technisch umsetzen lässt, ist selbst unter optimalen Bedingungen zu gering.

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Abb. 2: Zusammensetzung der Primärenergieerzeugung im globalen Mittel für das Jahr 2006 (oben) und für Deutschland im Jahr 2012 (unten). Noch immer werden 87% der Primärenergie aus Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran gewonnen.[1]

Die einzig verbliebene Lösung: Klimakontrolle

Die Energiewende wird versagen und die Kohlendioxidkonzentration wird sich verdoppeln. Wenn sich die Vorhersagen der Klimaforscher bewahrheiten, käme es dann zu einer übermäßigen Erwärmung. Politik und Klimaforscher erwecken dabei den Eindruck, als sei die Energiewende das einzige Mittel gegen eine solche Klimaveränderung. Aber es gibt andere Möglichkeiten in das Klimageschehen einzugreifen, wie ein Beispiel aus der Natur zeigt. Ein natürlicher Abkühlprozess wird durch feine Partikel verursacht, die sich nach starken Vulkanausbrüchen in den oberen Bereichen der Atmosphäre bilden. Sie entstehen aus dem Gas Schwefeldioxid, das in großen Mengen bei Vulkanausbrüchen frei wird, und bilden einen Schleier um die Erde. Durch den Schleier dringt weniger Sonnenlicht zur Erdoberfläche und es wird kühler. Das Jahr 1816 ist als Jahr ohne Sommer bekannt geworden, weil es in Deutschland im Juli schneite. Diese Abkühlung war eine Folge des Ausbruchs des Vulkans Tambora in Indonesien. Die feinen Partikel lassen sich auch künstlich erzeugen und mit Flugzeugen ausbringen. Da die abkühlende Wirkung sofort eintritt, muss damit erst dann begonnen werden, wenn es wirklich zu warm wird. Das hat noch einen weiteren Vorteil: sollten sich die Klimaprognosen als übertrieben herausstellen, ist es kein Problem auf diese Maßnahme zu verzichten. Dieses Nachahmen eines natürlichen Abkühleffekts ist eine von mehreren Möglichkeiten der Klimakontrolle.

Viele Bürger lehnen allerdings das Konzept einer technischen Kontrolle des Klimas ab. Sie meinen, der Mensch habe nicht das Recht in das Gleichgewicht der Natur einzugreifen. Aber ein solches Gleichgewicht gibt es nicht. Maßnahmen zur Klimakontrolle würden auch dann notwendig werden, wenn es keine menschengemachte Klimaerwärmung gäbe. Das Klima der Erde befindet sich seit rund 5000 Jahren in einer Abkühlphase, die letztlich in die nächste Eiszeit münden wird. Das wird zwar noch lange dauern, aber innerhalb eines solchen "Kaltzeittrends" kann es immer wieder zu Kältephasen kommen. Ein erster Vorbote war die "Kleine Eiszeit" zwischen 1550 und 1850. Damals war es rund ein Grad kälter und Nordeuropa wurde unbewohnbar. Über kurz oder lang wird es also in jedem Fall notwendig, in das Klimageschehen einzugreifen, denn eine weitere "Kleine Eiszeit" wäre schlimmer als die vorhergesagte Klimaerwärmung.

Welchen Sinn hat die deutsche Energiewende?

Der Umstieg auf die erneuerbaren Energien wäre selbst dann zu langsam, wenn alle Länder sofort und mit dem gleichen finanziellen und technischen Einsatz dem deutschen Vorbild folgen würden. Aber das können sie gar nicht, denn die Wende ist für die drei Milliarden Menschen, der unter der Armutsgrenze leben, unerschwinglich. Die Kohlendioxidemissionen werden also solange weiter ansteigen, wie das starke Bevölkerungswachstum anhält. Die Energiewende wird als Mittel gegen die Klimaerwärmung versagen. Auch für den Ausstieg aus der Kernenergie ist der Umstieg auf die erneuerbaren Energien nicht notwendig, denn die Kernkraftwerke können schneller und preisgünstiger durch Kohle- und Gaskraftwerke ersetzt werden. Was bleibt dann aber als Motivation für diese gewaltige nationale Anstrengung übrig? Ein Vorteil der Energiewende ist, dass sie das Land unabhängiger von Energieimporten macht. Weiterhin schafft die Energiewende Arbeitsplätze und treibt die Entwicklung neuer Technologien voran. Und es begeistert viele Eigenheimbesitzer, wenn sie einen Teil ihrer Energie selbst erzeugen können und damit auch noch Geld verdienen. Allerdings leidet eine zunehmende Zahl von Bürgern unter die ausufernden Kosten der Energiewende. Diesen Bürgern wird häufig entgegen gehalten, dass die Energiewende das einzige Mittel gegen die Klimaerwärmung sei und daher die Wende, koste es was es wolle, durchgeführt werden müsse. Diese Argumentation ist auch dann falsch, wenn man den Vorhersagen der Klimaforscher glaubt.

[1] Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: Energiedaten. Nationale und internationale Entwicklung. Download der Excel-Tabelle: http://www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/energiedaten.html (7.9.2013).




Was kostet „Klimaschutz“, was kostet Anpassung an den Klimawandel-Das 50:1 Projekt

Video 50:1 erstellt von Topher Field; Details dazu hier 

Bitte den Schaltknopf "Untertitel aktivieren" drücken. 

Dieses Video wurde durch die Spende von 690 Personen ermöglicht, die wollen, dass die Welt von diesem unglaublichen Umverteilungsschwindel erfährt. Die darin angegebenen Daten basieren auf den Zahlen des AR4 der 2007 vom IPCC veröffentlicht wurde. Legt man die Zahlen des kommenden AR5 zugrunde erhöht sich das Kosten:Nutzen Verhältnis auf glatte 100:1, wie Barry Brill hier zeigt.




Klima-Alarm im Rückwärtsgang

Es sind bereits Teile dieses 31-seitigen Dokuments durchgesickert, in dem 1914 Seiten wissenschaftlicher Diskussion zusammen gefasst sind, aber dank eines führenden Klimawissenschaftlers konnte ich einen ersten Blick auf die zentrale Prognose in der Mitte des Dokuments werfen. Die große Nachricht ist, dass man diesmal zum ersten Mal seit Erstellung dieser Berichte im Jahre 1990 den Alarm herunter fährt. Es heißt darin, dass der zu erwartende Temperaturanstieg durch die anthropogenen Treibhausgase niedriger ist als vom IPCC 2007 eingeschätzt.

Zugegebenermaßen ist die Änderung gering, und wegen veränderter Definitionen ist es nicht einfach, die beiden Berichte miteinander zu vergleichen, aber ein Rückzug ist es in jedem Falle. Das ist wichtig, weil es auf die sehr reale Möglichkeit zuläuft, dass während der nächsten Generationen die Gesamtauswirkung der Klimaänderung positiv sein wird für die Menschheit und für den Planeten.

Im Einzelnen heißt es in dem Bericht, dass die „Gleichgewichts-Klimasensitivität“ (ECS) – also die eventuelle Erwärmung durch eine Verdoppelung des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre, was hunderte Jahre dauern wird – „höchstwahrscheinlich“ über 1°C, „wahrscheinlich“ über 1,5°C und „sehr wahrscheinlich“ unter 6°C liegen wird. Im Jahre 2007 hieß es seitens des IPCC, dass sie „wahrscheinlich“ über 2°C und „sehr wahrscheinlich“ über 1,5°C liegen würde ohne obere Begrenzung. Da „höchst-„ und „sehr“ hier unterschiedliche spezifische und statistische Bedeutungen haben, ist der Vergleich schwierig.

Aber dennoch ist der Abwärtstrend seit 2007 eindeutig, vor allem am Ende der „wahrscheinlich“-Skala. Der wahrscheinlichste Wert (beim letzten Mal 3°C) wird aus irgendwelchen Gründen dieses Mal gar nicht genannt.

Eine unmittelbarer relevante Maßzahl einer wahrscheinlichen Erwärmung wurde ebenfalls zurück gefahren: „Transient Climate Response“ – die erwartete tatsächliche Temperaturänderung in 70 Jahren von jetzt an bei einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes ohne die verzögerten Auswirkungen im nächsten Jahrhundert. [?] Im neuen Bericht wird es heißen, dass diese Änderung „wahrscheinlich“ 1 bis 2,5°C betragen wird und dass es „extrem unwahrscheinlich“ ist, dass dieser Wert über 3°C liegt. Auch dies ist niedriger als die letzte Schätzung aus dem Jahr 2007 („sehr wahrscheinliche“ Erwärmung um 1 bis 3°C auf Basis von Modellen oder 1 bis 3,5°C auf der Basis von Beobachtungen).

Die meisten Experten sind der Ansicht, dass eine Erwärmung um weniger als 2°C verglichen mit dem vorindustriellen Niveau insgesamt keine ökonomischen oder ökologischen Schäden verursachen würde. Daher sagt der neue Bericht im Endeffekt (basierend auf den Mittelwerten der Bandbreite der IPCC-Emissions-Szenarien), dass es eine mehr als 50-prozentige Chance gibt, dass bis zum Jahr 2083 die Vorteile der Klimaänderung deren Schäden bei Weitem überwiegen werden.

Eine Erwärmung bis zu 1,2°C während der nächsten 70 Jahre, wovon 0,8°C bereits eingetreten sind und wovon das meiste in kalten Gebieten sowie nachts stattfinden wird, würde den Ackerbau weiter nach Norden ausdehnen, die Ernteerträge verbessern, zu etwas höheren Regenmengen vor allem in ariden Gebieten führen, das Wachstum von Wäldern verbessern und weniger Todesopfer im Winter fordern. Ein zunehmender Kohlendioxidgehalt hat schon jetzt die Wachstumsraten der Pflanzen und das Ergrünen der Erde verursacht und wird das auch weiterhin tun – weil Pflanzen bei höheren Kohlendioxid-Konzentrationen schneller wachsen und weniger Wasser brauchen.

Bis zu zwei Grad Erwärmung – deren Vorteile werden eventuelle schädliche Auswirkungen wie extremeres Wetter oder steigende Meeresspiegel deutlich überwiegen. Von Letzterem nimmt selbst das IPCC an, dass er lediglich noch um 1 bis 3 Fuß [ca. 30 bis 90 cm] während dieses Zeitraumes steigen soll.

Und selbst diese jüngsten IPCC-Schätzungen der Klimasensitivität könnten noch zu hoch sein. Sie reflektieren nämlich nicht angemessen die jüngste Reihe von veröffentlichten Studien, in denen es um die „Gleichgewichts-Klimasensitivität“ und die „Transient Climate Response“ auf der Basis von Beobachtungen geht, von denen die meisten auf eine noch geringere Erwärmung zeigen. Bereits im vorigen Jahr wurde dies in zwei Studien deutlich – von Wissenschaftlern an der University of Illinois und der Oslo-University in Norwegen – die eine geringere ECS ergaben als von den Modellen angenommen. Seitdem kamen drei weitere Studien zu dem Ergebnis, dass ECS deutlich unter der von den Modellen angenommenen Bandbreite liegt. Die wichtigste dieser Studien, die in Nature Geoscience von einem Team veröffentlicht worden ist, in dem auch 14 Leitautoren des demnächst erscheinenden AR 5 mitarbeiten, kam zu dem Ergebnis, dass „der wahrscheinlichste Wert der Gleichgewichts-Klimasensitivität auf der Basis des Energiehaushaltes des letzten Jahrzehnts 2,0°C ist“.

Zwei jüngere Studien (eine im Journal of the American Meteorological Society, die andere im Journal Earth System Dynamics) schätzen, dass der TCR möglicherweise um 1,65°C liegt. Das liegt unheimlich dicht an der Schätzung von 1,67°C aus dem Jahr 1938 von Guy Callendar, einem britischen Ingenieur und einem der ersten Studenten des Treibhauseffektes. Ein kanadischer Blogger und Mathematiker namens Steve McIntyre hat darauf hingewiesen, dass Callendars Modell besser die Temperaturen der Welt zwischen 1983 und jetzt vorhergesagt hat als die „Nachhersage“ der gleichen Daten durch moderne Modelle.

Die Bedeutung hiervon liegt darin, dass Callendar angenommen hat, dass das Kohlendioxid allein agiert, während die modernen Modelle allesamt davon ausgehen, dass dieser Effekt durch Wasserdampf modifiziert wird. Es gibt kaum Zweifel an der Stärke der Erwärmung, die Kohlendioxid verursachen kann. Viel mehr Zweifel gibt es hinsichtlich der Frage, ob die Gesamt-Modifizierung durch Wasserdampf tatsächlich stattfindet oder durch Niederschlag sowie einen Abkühlungseffekt durch Wolken kompensiert wird.

Seit dem letzten IPCC-Bericht 2007 hat sich viel verändert. Seit nunmehr über 15 Jahren ist die Temperatur gar nicht mehr gestiegen. Tatsächlich hat der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri eingeräumt, dass der „Stillstand“ sogar schon seit 17 Jahren im Gange sein könnte, abhängig davon, welchen Datensatz man betrachtet. Eine kürzlich in Nature Climate Change veröffentlichte Studie von Francis Zwiers et al. an der University of Victoria in British Columbia hat ergeben, dass die Modelle die Erwärmung während der letzten 20 Jahre um 100% überschätzt hatten.

Die Erklärung dieses Fehlschlags ist jetzt eine Hausaufgabe der Klimawissenschaft. Zuerst hatte man gehofft, dass eine Unterschätzung der Sulfat-Verschmutzung durch die Industrie (welche die Luft abkühlen kann durch Reflexion von Wärme in den Weltraum) den Stillstand erklären könnte, aber die Wissenschaft bewegte sich in die andere Richtung – sie reduzierte die geschätzte Abkühlung durch Sulfate. Die Daten zur Stützung dieser These kommen von Bojen im Ozean, die auf hundertstel Grad genau messen können und deren Messungenauigkeit viel größer ist als die Messung selbst. Außerdem hat sich die Wärmeaufnahme der Ozeane während der letzten acht Jahre verlangsamt.

Die plausibelste Erklärung des Stillstands ist einfach, dass die Klimasensitivität in den Modellen überschätzt worden war, und zwar infolge falscher Hypothesen über die Gesamtbeeinflussung durch Wasserdampf-Rückkopplung. Dies wird Thema einer hitzigen Diskussion auf der politischen Sitzung sein, die am 23. September in Stockholm beginnt und auf der auch andere Themen als der aktuelle Stand der Klimawissenschaft zur Debatte stehen.

—Mr. Ridley is the author of "The Rational Optimist" and a member of the British House of Lords.

Link: http://online.wsj.com/article/SB10001424127887324549004579067532485712464.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Ein neues Buch über das IPCC und Pachauri von Donna Laframboise

Dieses neue Buch mit dem Titel Into the Dustbin: Rajendra Pachauri, the Climate Report & the Nobel Peace Prize konzentriert sich mehr auf die Glaubwürdigkeit von Dr. Pachauri, auch wenn das IPCC allgemein ebenfalls angesprochen wird. Wie wir in der Vergangenheit mit Himalayagate, Voodoo-Wissenschaft, dem Heranziehen grauer Literatur und der Softporno-Novelle Return to Almora erleben mussten, ist Rajendra Pachauri, der Vorsitzende des IPCC, ein Non-Stop-Eisenbahnwrack.

Sie fasst das Buch folgendermaßen zusammen:

Das IPCC sollte eigentlich eine objektive wissenschaftliche Institution sein, aber Pachauri schreibt Vorworte für Greenpeace-Publikationen, und er hat die Auszeichnung ‚green crusader’ [etwa: grüner Kreuzfahrer] angenommen.

Er ist ein aggressiver Polit-Anwalt, obwohl seine Organisation politisch neutral sein sollte. Im Jahre 1996 hat ein indisches Gericht geurteilt, dass er „wesentliche materielle Fakten zurück gehalten“ und auf „falsche eidesstattliche Erklärungen“ geschworen habe. Im Gegensatz zu schon lange erhobenen Behauptungen hat er nur einen PhD, nicht zwei.

Dieses Buch ist eine Sammlung von Essays über Pachauris zwischen Februar 2010 und August 2013 veröffentlichte Beiträge. Essay Nummer eins, The IPCC and the Peace Prize, erscheint hier zum ersten Mal. Es dokumentiert, wie Pachauri ordnungswidrig das IPCC-Personal als Friedensnobelpreisträger bezeichnet hatte, nachdem der Organisation zur Hälfte dieser Preis verliehen worden war (die andere Hälfte ging an Al Gore).

Wissenschaftler sollten nichts ausschmücken. Sie sollten klar benennen, was richtig und was falsch ist. Der Gedanke, dass hunderte Wissenschaftler ihre Resumés aufgemotzt haben, dass sie bei hellem Tageslicht herumgelaufen sind und sich fälschlicherweise als Nobelpreisträger bezeichnet haben, ist nicht etwas, das ein Normalsterblicher erwarten würde.

Aber genau das war geschehen. Das IPCC brauchte fünf Jahre, um diese Darstellung zu korrigieren. Während dieser Zeit sind Medien, wissenschaftliche Akademien und Regierungsfunktionäre auf diesen Zug aufgesprungen. Die Moral von der Geschichte: Wenn man die Wahl hat zwischen der schlichten Wahrheit und Übertreibung, hat das IPCC die falsche Wahl getroffen. Seinem Urteil kann man nicht trauen.

paperback edition here * Kindle e-book here * PDF here

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/09/10/a-new-book-on-the-ipcc-and-pachauri-from-donna-laframboise/

Ausführlicher ist ein Beitrag über dieses Buch auf dem Blog von Judith Curry (Link siehe unten). Sie schreibt:

Das neue Buch von Laframboise über das IPCC

Judith Curry

 „Können wir vielleicht mal auf den Kanal für Erwachsene umschalten?” – Donna Laframboise.

… [siehe oben!] Ihr neues Buch ist eine Anthologie ihrer Blogbeiträge auf ihrem Blog No Frakking Consensus. Angesichts der in einigen Wochen zu erwartenden Veröffentlichung des Berichtes der Working Group 1 des IPCC kommt dieses Buch genau zur richtigen Zeit, wenn die Welt auf den AR 5 reagiert.

Ich möchte hier Auszüge aus zwei Kapiteln anführen. Kapitel 69 ist eine Zusammenfassung des Verhaltens von Pachauri als Vorsitzender des IPCC. Kapitel 31 macht uns mit Thomas Stocker bekannt, Ko-Vorsitzender des AR 5 der WG 1. Man beachte, dass ich die Namen dieser Experten nicht kursiv setze, damit man nicht mit aktuellen Zitaten von individuellen Personen durcheinander kommt. Auch verweist der Hyperlink des Kapitels auf Donnas originalen Blogbeitrag mit allem originalen Quellenmaterial.

69 – Wie würde schlechte Arbeit aussehen?

Vor einigen Wochen hat US-Außenminister John Kerry in Indien eine Rede gehalten, in der er den Vorsitzenden des IPCC öffentlich gewürdigt hat. „Soeben habe ich meinen Freund getroffen, den Nobelpreisträger Dr. Pachauri“, sagte er, „und wir danken ihm für seine herausragende Arbeit“. Wir wollen für den Moment einmal die Tatsache außen vor lassen, dass Pachauri kein Nobelpreisträger ist. Wichtiger ist, dass Pachauri der US-Regierung zufolge gute Arbeit geleistet hat. Herausragende Arbeit sogar. Also wollen wir mal einige hervor stechende Fakten beleuchten.

1. Im IPCC-Bericht 2007 hieß es fälschlich, dass die Himalaya-Gletscher in Gefahr seien, bis zum Jahr 2035 vollständig zu verschwinden. Als dem IPCC von verschiedenen Seiten gesagt worden ist, dass das lächerlich sei, hat Pachauri diese Menschen diffamiert und ihnen jede Intelligenz abgesprochen. Seinen Worten nach übten sie „Voodoo-Wissenschaft“ und „Schulbuben-Wissenschaft“ aus. Allerdings räumte das IPCC ein, dass die Behauptung bzgl. der Gletscher möglicherweise falsch sei.

2. Pachauri hat öffentlich ‚gewitzelt’, dass man seinen  Kritikern (alias Klimaskeptiker) eine Fahrkarte in das Weltall ohne Rückfahrt geben sollte. Er hat öffentlich vermutet, dass sie Teil einer „sorgfältig orchestrierten“ Kampagne seien und dass sie glauben würden, „Asbest ist genauso gut wie Talkum-Pulver – und ich hoffe, dass sie es sich jeden Tag ins Gesicht streuen“. Sind diese Bemerkungen des Leiters einer prominenten internationalen Institution würdig?

3. Pachauri sagt, dass es großartig sei, dass eine unabhängige Begutachtung unsere Arbeit solide und standfest beurteilt hat”. Aber die Begutachtung 2010, auf die er sich bezieht, hat in Wirklichkeit „signifikante Schwächen in jedem wesentlichen Schritt des IPCC-Erstellungsprozesses“ identifiziert. Er folgerte, dass „wichtige Verbesserungen“ erforderlich seien – und kritisierte das IPCC für die Behauptungen, „hohes Vertrauen“ in viele Statements zu haben, für die es in Wirklichkeit „kaum Beweise“ gebe. Die Autoren der unabhängigen Begutachtung haben weder das Wort ‚standfest’ noch das Wort ‚solide’ verwendet.

4. In dem Begutachtungs-Bericht heißt es weiter, dass ein IPCC-Vorsitzender nicht länger als eine Amtszeit ableisten sollte, weil eine 12 Jahre lange Amtszeit „zu lang ist für einen so dynamischen und umstrittenen Bereich wie der Klimaänderung“. Pachauri, der zu jener Zeit im zweiten Jahr seiner zweiten Amtszeit steckte, hat es abgelehnt, diesen Ratschlag anzunehmen. Anstatt dem skandalgeschüttelten IPCC zu helfen, den Reset-Knopf zu drücken, klebte er an seinem Posten.

5.Die Sunday London Times, the Financial Times, the Daily Telegraph, the Sunday Telegraph und der New Scientist haben allesamt Pachauris Rücktritt gefordert.

7.* Das unabhängige Gutachten sagte, dass das IPCC zu abgehoben sei und dass es von „einer größeren Vielfalt von Perspektiven“ profitieren könne. Es verlangte die Einrichtung eines neuen Exekutivkomitees, in dem auch „drei unabhängige Mitglieder“, besonders „Personen von außerhalb der Klima-Gemeinschaft“ sitzen sollten. Tatsächlich hat Pachauris IPCC ein solches Komitee ins Leben gerufen, aber es sitzen darin keine Außenstehenden. Stattdessen füllen IPCC-Mitarbeiter jene drei Plätze.

[*Auch im Original folgt auf #5 gleich #7. Ob #6 fehlt oder einfach ein Versehen bei der Nummerierung vorliegt, kann ich nicht beurteilen, weshalb ich mich strikt an das Original gehalten habe. Ähnliches ist im Folgenden noch zwei weitere Male der Fall. A. d. Übers.]

8. Neun Wochen vor der Veröffentlichung der Ergebnisse dieses Gutachtens hat das von Pachauri geleitete IPCC die Namen der Experten bekannt gegeben, die es ausgewählt hatte, am nächsten Klimazustandsbericht mitzuarbeiten. Das Gutachten verlangte eine „strikte Vermeidung von Interessenkonflikten“ hinsichtlich dieser Personen. Pachauri sagte dem Economist, dass es „nicht fair wäre“, eine Politik der Interessenkonflikte „im Nachhinein“ einzuführen. Mit anderen Worten, es gibt gute Gründe für den Verdacht, dass der neue Bericht zumindest von einigen Personen geschrieben worden ist, deren Urteilsfähigkeit fragwürdig ist.

10.* Das IPCC sollte eine wissenschaftliche Institution sein. Aber Pachauri verbrüdert sich mit grünen Lobbyisten. In seiner Eigenschaft als IPCC-Vorsitzender hat er Vorworte für Greenpeace-Veröffentlichungen geschrieben – in einem Falle hat er darin das Dokument als „rigoros“ beschrieben. Er hat den jährlichen Bericht State of the World, veröffentlicht durch das Sky-is-Falling-Worldwatch-Institute, „eine bemerkenswerte Quelle intellektueller Inhalte“ bezeichnet. Er hat die Auszeichnung „green crusader“ angenommen und Studenten an der TERI University (von der er ebenfalls der Vorsitzende ist) gedrängt, „Fackelträger einer grünen Kampagne“ zu sein. Die jüngste Konferenz zu Nachhaltigkeit von TERI wurde teilweise vom World Wildlife Fund finanziert. Vor einigen Tagen hat TERI zusammen mit dem Natural Resources Defense Council einen Bericht veröffentlicht, worin er sich selbst als „die beste Verteidigung der Erde“ würdigte.

[* Siehe Bemerkung zu Punkt 7! A. d. Übers.]

11. Pachauri hat lange Zeit darauf bestanden, dass sich die IPCC-Berichte auf wissenschaftlich begutachtete Quellen stützen – ausschließlich und nur darauf. Das unabhängige Gutachten kam aber zu dem Ergebnis, dass das Gegenteil der Fall war. Im Zustandsbericht des Jahres 2001 waren in einem Abschnitt nur 36% der Literaturhinweise begutachtet, in einem weiteren 59% und in einem dritten 84%.

12. Das unabhängige Gutachten vermerkte, dass das nicht begutachtete Material nicht als solches vom IPCC gekennzeichnet worden war – und das war eine klare Verletzung seiner eigenen Politik. Wörtlich: Das IPCC muss seine Verfahren zur Verwendung nicht veröffentlichter und nicht begutachteter Literatur verbessern … und sicherstellen, dass solche Literatur angemessen als solche in dem Bericht bezeichnet wird. Seitdem ist das genaue Gegenteil passiert. Das von Pachauri geführte IPCC hat diese Politik vollständig aufgegeben.

13. Pachauri besteht darauf, dass die Autoren der IPCC-Berichte die besten und klügsten Wissenschaftler der Welt seien, die an der Spitze ihrer jeweiligen Fachbereiche stehen. Er sagt, dass sie ausgewählt worden waren hinsichtlich ihrer veröffentlichten Arbeiten und auch der Tiefe ihrer Erfahrung. In Wirklichkeit waren viele IPCC-Autoren Studenten, die noch an ihrer Doktorarbeit saßen. Viele Autoren waren mit grünen Organisationen verbunden. Andere sind „eindeutig nicht qualifizierte“ Personen aus der Dritten Welt (sie wurden ausgewählt, um dem Bericht ein internationales Flair zukommen zu lassen).

15.* Das IPCC sollte eine „politisch neutrale, niemals den Politikern Vorschriften machende“ Organisation sein. Und doch befürwortet Pachauri aggressiv eine Reihe politischer Maßnahmen zum Kampf gegen den Klimawandel – einschließlich Kohlenstoff- und Flugverkehrs-Steuern, Emissionsreduktionen und dem Verzehr von weniger Fleisch. Er hat der Öffentlichkeit nahe gelegt, dass sie ein neues „Wertesystem“ übernehmen muss und Politiker beschimpft, weil sie nicht genug getan haben.

[* s. o.!]

16. Als IPCC-Insider im Jahre 2010 einen Fragebogen beantwortet haben, kontrastierten die Ansichten der Befragten scharf mit denen von John Kerry. Pachauris Handlungsweise hinsichtlich des Gletscher-Debakels wurde als „unentschuldbar“ beschrieben – als „ein wesentlicher Kommunikationsfehler“, der die „Integrität der Organisation schwer beschädigt“ habe. Alles in allem wurde seine Präsidentschaft als „total unzulänglich“ eingestuft, die „dringend sehr ernster und sofortiger Selbstüberprüfung“ bedurfte.

17. Es gibt einen weiteren letzten Punkt, warum Pachauri als Vorsitzender des IPCC eine Katastrophe ist. Er selbst hat eingeräumt, dass der Prozess manipuliert ist. Nichtsdestotrotz macht er damit weiter, so zu tun, als wäre es ganz anders. Schauen wir zurück in das Jahr 2009. Die Personen, die den bevor stehenden Klimabericht hätten schreiben sollen, waren noch nicht ausgewählt (das geschah nicht vor dem folgenden Jahr). Nichtsdestotrotz kannte der Vorsitzende bereits – all diese Jahre im Voraus – zu welchen Schlussfolgerungen diese IPCC-Autoren kommen würden. Im September 2009 sagte er in einer Rede vor Religionsführern in New York:

Wenn der 5. IPCC-Zustandsbericht 2013 oder 2014 erscheinen wird, wird es eine wesentliche Wiederbelebung des Rufes nach Maßnahmen geben, die durchgeführt werden müssen. Die Leute werden sagen, ‚oh mein Gott, wir müssen noch viel schneller solche Maßnahmen einführen als wir geplant haben’.

Nicht nur, dass Pachauri Natur und Richtung der Schlussfolgerungen in diesem IPCC-Bericht kannte – erwusste auch, dass sie alarmierend und dramatisch sein würden. So arbeitet eine wissenschaftliche Institution nicht. Das ist das Verhalten einer politischen Organisation, um bestimmte politische Maßnahmen zu befeuern. Falls Rajendra Pachauri als IPCC-Vorsitzender gute Arbeit geleistet hat, wie würde dann schlechte Arbeit aussehen?

Kapitel 31: IPCC – Sprachrohr politischen, kindischen Unsinns

Ich habe mich extensiv über den Schaden ausgelassen, den Rajendra Pachauri seiner eigenen Organisation zufügt. Andere hohe Tiere des IPCC sind aber genauso schuldig.

Thomas Stocker ist ein Klimamodellierer aus der Schweiz. Nach 10 Jahren Arbeit beim IPCC wurde er 2008 Ko-Vorsitzender der WG 1. Jede der drei Arbeitsgruppen des IPCC hat zwei Vorsitzende – einen aus einem wohlhabenden Land und einen aus einem Entwicklungsland. Informell versteht es jeder so, dass Ersterer die Verantwortung trägt (teils weil seine Regierung die administrativen Tätigkeiten seiner Arbeitsgruppe finanziert, bis diese Ausgabe der Klimabibel vollständig ist). Weil Stocker der Vorsitzende des Abschnitts ‚Wissenschaft’ der Klimabibel ist und sein Vize aus China kommt, kann man den Einfluss Stockers bei der jetzigen IPCC-Konfiguration kaum überschätzen. Im Jahre 2009 gab Stocker ein Presseinterview, in dem er erklärte, dass „alle Gesellschaften dieses Planeten“ ein „klares Schema zur Reduktion von Emissionen“ übernehmen müssen. Erwartet dieser Mann wirklich, dass Menschen, die sich heute sehr schwer damit tun, ihre Kinder satt zu bekommen, sich Sorgen über Kohlenstoff-Emnissionen machen, die in 100 Jahren zu einem Problem werden könnten?

In einem anderen Interview im gleichen Jahr klang Stocker vor der ganzen Welt wie ein Politiker, als er vom bevor stehenden UN-Klimagipfel sagte:

Wir müssen eindeutige Reduktionen von industrialisierten Ländern fordern und gleichzeitig Sanktionen festlegen, falls diese Reduktionsziele nicht erreicht werden … Des Weiteren brauchen wir einen klaren Plan, auf welche Weise Emissionszertifikate gehandelt werden sollen.

Lassen Sie uns völlig darüber klar werden, was hier vor sich geht. Dieser Mann hat beschlossen, dass die primäre Antwort auf die Klimaänderung Emissionsreduktionen sein sollen. Er hat auch beschlossen, dass Strafen für Länder erforderlich sind, die diese Reduktionsziele nicht erreichen. Außerdem hat er beschlossen, dass es ein Emissions-Handelssystem geben sollte. Was ich jetzt wissen möchte: Welcher Teil seiner Ausbildung als Physiker ermächtigt ihn, uns diese politischen Beschlüsse im Namen von uns allen aufzuerlegen?

Kommentar von Judith Curry

Ich danke Donna Laframboise dafür, dass sie all das zusammen getragen hat. Es bietet einen wichtigen Zusammenhang mit dem kommenden 5. Zustandsbericht. Ich ermuntere alle, die Bemühungen von Donna zu unterstützen, indem man ihr Buch bei amazon.com (kindle; paperback) kauft und auch eine Beurteilung an Amazon schreibt.

Vor allem bin ich sehr stark an einer Reaktion des IPCC hinsichtlich der Forderungen des UN InterAcademy Council interessiert, verfügt irgendjemand über eine Aktualisierung? Ich kann einfach nicht glauben, dass das IPCC anscheinend viele wenn nicht alle dieser Anforderungen missachtet hat.

Ich denke an die gewissenhaften Wissenschaftler ohne irgendwelche Agenden, die zum ersten Mal an der Erstellung des AR 5 teilgenommen haben und die sehr viel Zeit aufgewendet haben, daran zu arbeiten. Als ich zum ersten Mal die Liste der IPCC-Autoren des AR 5 sah, war ich begeistert über all die neuen Namen einschließlich einiger exzellenter Wissenschaftler, die mir gut bekannt sind und deren Integrität und Ehrlichkeit ich vertraue. Vor einigen Jahren bin ich einem dieser Wissenschaftler auf einer Tagung begegnet, und er sagte, wie begeistert er sei, Teil des IPCC zu sein, wie eine Begutachtung seines Themas seit Langem überfällig sei und dass er sich auf das Ergebnis dieser Begutachtung freue. Ich traf auch eine andere dieser Personen auf dem AGU-Treffen im vorigen Herbst, der während dieses Prozesses abgestumpft ist. Er sagte, dass es ein ewiger Kampf ist zwischen den Neuankömmlingen, die sagen wollen, ‚wie es ist’, und den Älteren, die sich hauptsächlich darüber Sorgen machen, was im AR 4 gesagt worden ist und den Skeptikern kein Futter zu liefern. Selbst wenn die ‚Guten’ im Kapitel überwiegen, habe ich den traurigen Verdacht, dass die wirklich Verantwortlichen mit dem Dokument Politik machen wollen und ihre Hauptsorge darin besteht, den Skeptikern kein Futter zu geben und weiterhin zunehmendes ‚Vertrauen’ zu zeigen.

Das IPCC hat eindeutig in ungeheuerlicher Weise Politik mit der Klimawissenschaft betrieben, wie Laframboise umfassend dokumentiert. Vielleicht ist dies das, was politische Entscheidungsträger haben wollen; das Ganze ist so stark politisiert, dass es schwierig ist, das zu beurteilen. Aber es gibt keinen Weg darum herum, dass das IPCC seinen ‚Ruf’ ernsthaft beschädigt hat seit den berauschenden Tagen im Jahre 2007 mit der Veröffentlichung des AR 4 und der Verleihung des Friedensnobelpreises: Klimagate, Pachauris Schwindeleien, die explizite grüne Befürwortung des IPCC, deren großen Führern und ihr umbezähmbares Drängen, imperative politische Proklamationen abzugeben sowie das Scheitern, die vom IAC verlangten Reformen durchzuführen.

Als Ergebnis sind die Legitimität und die Autorität des IPCC hinsichtlich seiner Expertise und seiner Verfahren seit dem Jahr 2007 in konstantem Schwinden begriffen. Heißt das jetzt schon, dass die Schlussfolgerungen im AR 5 des IPCC irrig oder anderweitig unzulässig sind? Natürlich nicht. Aber es bedeutet, dass das IPCC erheblich bessere Arbeit leisten muss hinsichtlich seiner Argumente und seiner Beurteilungen als im AR 4, wenn es weiterhin akzeptiert werden will. ‚Vertrauen Sie uns – wir sind die Experten!’ zieht nicht mehr mit dieser besonderen Expertengruppe.

Das Statement von Laframboise Können wir nicht jetzt mal zum Kanal für Erwachsene wechseln? trifft den Nagel m. E. auf den Kopf. Die Wissenschaft, die politischen Entscheidungsträger und die Welt verdienen Besseres. Ich hoffe, dass das neue Buch von Laframboise die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient.

Link: http://judithcurry.com/2013/09/09/laframboises-new-book-on-the-ipcc/

Alles übersetzt von Chris Frey EIKE