Vermeidungskosten statt Anpassungskosten – 50:1 sollte jetzt 100:1 betragen

Bild rechts: geringe ECS verdoppelt das Missverhältnis von Kosten und Nutzen [Original: Low ECS doubles the cost: benefit shortfall]

Seit Januar 2012 sind nicht weniger als 19 wissenschaftliche Studien veröffentlicht worden (hier) zur alles entscheidenden Frage der Klimasensitivität: z. B. wie viel Erwärmung würde aus einer Verdoppelung der Treibhausgas-Anteile in der Atmosphäre resultieren? Die jüngste Version der AR 5-Summary schleicht um diesen heißen Brei herum, räumt aber effektiv ein (einfacher ausgedrückt, es vermutet), dass die ‚Gleichgewichts’-Sensitivität (ECS) möglicherweise um 2°C liegt – also etwa 33% niedriger als in den vier Berichten zuvor vermutet.

Aber das bedeutet noch lange nicht, dass die zukünftige Entwicklung nur ein Drittel betragen wird!

Wir wollen die folgenden übertrieben generösen Annahmen machen:

1. Die ECS spiegelt sich unmittelbar in der globalen Mitteltemperatur

2. Die IPCC-Modelle sind in jeder anderen Hinsicht richtig (außer ECS)

3. Der Treibhauseffekt ist arithmetisch anstatt logarithmisch

4. Die atmosphärische CO2-Konzentration wird in 70 Jahren 560 ppm betragen.

5. Der Diskontsatz für Klimabelange liegt weit unterhalb jeder anderen Investitionsrate.

Das CMIP%-Modellensemble projiziert gegenwärtig bis zum Jahr 2085 Temperaturen, die um 3°C über dem Niveau von 1850 liegen. Der NOAA zufolge (dem mittleren der drei Datensätze) war es während der letzten 160 Jahre bereits zu einer Erwärmung von 1,024 ±0.128°C gekommen. Also lautet die offizielle Vorhersage, dass die Temperatur um weitere 1,876°C während der nächsten 70 Jahre zunehmen wird.

Falls man jene CMIP5-Modelle mit dem aktualisierten ECS laufen ließe, würde sich die Projektion für das Jahr 2088 um ein Drittel auf 2°C reduzieren. Davon ziehen wir die bereits eingetretene Erwärmung von 1,024°C ab. Die projizierte Erwärmung während der nächsten 70 Jahre reduziert sich damit auf 0,976°C.

Das ist WENIGER ALS DIE HÄLFTE dessen, was das IPCC zuvor erwartet hat – eine sehr dramatische Reduktion.

Die aktualisierte Projektion zeigt, dass der Erwärmungstrend fast genau der Gleiche wie während der letzten 100 Jahre ist. Während dieser Zeit gab es keinerlei Beschleunigung des Meeresspiegel-Anstiegs, Gletscher- oder Meereis-Rückzüge, mehr Malariafälle oder größere Häufigkeiten von Hurrikanen oder Dürren.

Tatsächlich handelte es sich um ein Temperatur-‚Optimum’. CO2 trug zur ‚grünen Revolution’ bei, die Kindersterblichkeit wurde dezimiert, während Indikatoren wie die Lebenserwartung und Bildung boomten. Die Todesrate durch Extremwetterereignisse hat seit 1920 um 98% abgenommen. Und es gibt noch einen anderen Grund, warum die 50:1-Schätzung eine deutliche Überschätzung ist.

Der gegenwärtige Temperatur-Stillstand seit 16 Jahren zeigt, dass die Zeit des Temperatur-Optimums jetzt vorüber sein könnte. Falls das so wäre und die Welt ein Crash-Programm zur Reduktion von Treibhausgasen auflegen würde, würden wir vermutlich während des 21. Jahrhunderts einen Abkühlungseffekt erzeugen. Würde das die Vorteile auch nur im Geringsten zunehmen lassen? Oder schneiden wir uns dabei nur ins eigene Fleisch?

Vielleicht wird der AR 5 der WG 3 (fällig im März 2014) dieses Szenario ansprechen. Das IPCC sagt, es ziehe alle möglichen Zukünfte in Betracht, ohne irgendeine davon mit einer Wahrscheinlichkeit zu belegen.

Jetzt aber zurück zu den oben gemachten heroischen Hypothesen:

1. Die ECS ist die theoretische Reaktion der Temperatur, die sich noch lange nach den Emissionen fortsetzt – hunderte Jahre lang in die Zukunft. Die kurzfristige Auswirkung einer Treibhausgas-Verdoppelung liegt bei nur 1,2°C – 40% weniger als die ECS.

2. Die Modelle CMIP5 und CMIP3 lagen tatsächlich um 100% falsch während der letzten 20 Jahre. Die ECS ist mit Sicherheit nicht der einzige Fehler.

3. Der Treibhauseffekt ist logarithmisch, also gab es bereits (bei 400 ppm) mehr als die Hälfte an Verdoppelung.

4. Die IPCC-Szenarien ignorieren Änderungen der Technologie, den Schiefergas-Boom usw. und sind schon lange überholt.

5. Das 50:1-Projekt basiert konservativ auf dem Stern-Bericht, dem zufolge die Klima-Abschwächung eindeutig unterschiedlich ist zu Investitionen in die Gesundheitsvorsorge, Bildung, in Krankheiten und Armutsbekämpfung, Anpassung an das Klima usw. Dieses Credo basiert auf einer obskuren moralischen Philosophie, dem nur wenige Ökonomen folgen geschweige denn sie übernehmen können.

Und schließlich ist der größte Einfluss nehmende Faktor in all den ökonomischen Modellen die Geschwindigkeit der Änderung, nicht nur die Größe. Die Ergebnisse des AR 4 zeigten eine so rasche Änderung der Rate, dass die meisten Möglichkeiten der Spezies (einschließlich der Menschen) sich anzupassen ausgeschlossen sind. Mit dem langen Stillstand und der neuen geringen Sensitivität ist dieser Fall komfortabel erledigt.

Also, wenn wir die aktualisierte Wissenschaft und normale Ökonomie einer Kosten-Nutzen-Analyse unterziehen würden, könnte sich das Verhältnis 50:1 leicht auf 100:1 verändern.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/09/18/501-should-now-be-1001/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Das große Dilemma der Klimatologie

Krisen sind so etwas wie ein Markenzeichen des IPCC. Seit Erscheinen des 1. Zustandsberichtes im Jahr 1990 geriet jede der periodischen Verkündigungen des IPCC zum globalen Klima in eine Kontroverse. Im 2. Zustandsbericht 1995 führte der Titel des Berichtes – dass nämlich ein ‚Fußabdruck’ der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung entdeckt worden ist – zu einem Aufruhr, als man herausfand, dass diese Aussage erst im allerletzten Moment in den Text eingefügt worden war. Es folgten laute Vorwürfe, dass der Bericht für politische Zwecke bearbeitet worden war. Dann war 2001 die infame, aber wissenschaftlich dezentrale Hockeyschläger-Graphik erschienen und mit ihm die Behauptung, dass die derzeitigen Temperaturen beispiellos seien. Er wurde im 3. Zustandsbericht wie das Nonplusultra auf den Schild gehoben, als ob es sich dabei um einen schlüssigen Beweis eines menschlichen Einflusses auf das Klima handeln würde. Als nächstes brannte es, als zu der Zeit des Erscheinens des 4. Zustandsberichtes 2007 tausende E-Mails aus der University of East Anglia bekannt geworden sind und die außerordentlichen Bemühungen enthüllt haben, Beweise für die künstliche Fabrikation des Hockeyschlägers aus dem Bericht herauszuhalten.

Nunmehr steht die Veröffentlichung des 5. Zustandsberichtes unmittelbar bevor, und die Wissenschaftler und Politiker, die an den Formulierungen der Endfassung arbeiten, müssen sehen, wie sie jetzt eine weitere Krise umschiffen. Dazu müssen sie eine Story aushecken, die einen sehr unbequemen Widerspruch hinweg erklärt.

Die verschiedenen Versionen des Berichtes sind großenteils an die Medien durchgesickert, und es sieht so aus, als gingen die Schlagzeilen in die Richtung ‚Wissenschaft ist sich sicherer denn je, dass die Menschheit den Planeten erwärmt’, oder kontroverser ‚Der größte Teil der Erwärmung in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts kam durch Treibhausgase’. Woher wissen die Wissenschaftler das? Antwort: Weil die Computermodelle es ihnen verraten: Die Modelle simulieren nur dann eine Erwärmung, wenn sie zunehmende Treibhausgas-Konzentrationen eingefüttert bekommen.

Aber es gibt da ein Problem. Während die Klimamodelle unverdrossen vorhersagen, dass die Temperaturen im 21. Jahrhundert einen unerbittlichen Anstieg durchlaufen werden, sieht die Realität so aus, dass die globale Temperatur sich resolut weigert, diesen Anstieg zu zeigen, obwohl mehr und immer mehr Treibhausgase in die Atmosphäre gepumpt werden.

Das Dilemma des IPCC ist also Folgendes: Wie kann es erwarten, dass die Öffentlichkeit ihm glaubt, dass die jüngste Erwärmung hauptsächlich vom Menschen verursacht ist, wenn die Modelle, auf deren Ergebnissen diese Behauptung beruht, sich als total falsch herausgestellt haben?

In der jüngsten Version des Berichtes scheinen die Wissenschaftler bewundernswert ehrlich hinsichtlich des Stillstandes beim Temperaturanstieg gewesen zu sein und erklären, dass die Gründe hierfür ein Mysterium sind. Schmerzvoll mussten sie dann erfahren, dass Begutachter der Regierung ihnen den Text zurück vor die Füße geworfen haben, zusammen mit der Forderung, das Geschehen doch gefälligst zu erklären. Regierungen müssen sich nämlich in der Lage sehen, skeptische Argumente abzuwehren.

Es wird keine leichte Aufgabe sein. Wie auch immer das IPCC dieses Problem angeht, die Rückwirkungen sind unbequem. Sie könnten auf verschiedene Weise versuchen, den Stillstand hinweg zu erklären: Einmal mit der in Mode gekommenen Erklärung, dass die Wärme, die eigentlich in der Atmosphäre sein sollte, unbemerkt in den Ozeanen verschwunden ist. Beweise hierfür sind allerdings im besten Falle ungenügend, und wenn man auf diesem Weg weitergeht, muss das IPCC zugeben, dass es noch sehr vieles im Klimasystem gibt, das man noch nicht verstanden hat. Das wird sehr schwer zu vermitteln sein, wenn man gleichzeitig behauptet, dass sie sicher sind, dass die Menschheit den größten Teil der jüngsten Erwärmung verursacht hat.

Eine alternative Erklärung hat sogar noch unbequemere Konsequenzen für die Klima-‚Maschine’. Wenn der Globus sich nur deswegen nicht erwärmt hat, weil der Einfluss des Kohlendioxids auf das Klima schwächer ist als ursprünglich angenommen (dafür gibt es zufälligerweise reichlich Beweise), dann schmilzt die Notwendigkeit dramatischer politischer Reaktionen sowie für alle Zuwendungen, Subventionen und Einspeisetarife einfach dahin.

Aus Kreisen des IPCC verlautet, das seine neue Generation Klimawissenschaftler versucht, die Klimastory zu erzählen, samt allen Auswüchsen. Aber es heißt von dort auch, dass man bzgl. der alten Garde an einem Punkt der Verzweiflung angekommen sei, will doch diese um jeden Preis verhindern, den Skeptikern Munition zu verschaffen.

Wer wird gewinnen? Und welchen Schaden nimmt das IPCC bei welchen seinen Entscheidungen auch immer? Während der nächsten Tage werden wir darüber erste Aufschlüsse bekommen.

68 comments

Link: http://blogs.spectator.co.uk/coffeehouse/2013/09/climatologys-great-dilemma/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Tschechische Republik gibt Erneuerbare Energie auf: EU-Klimapolitik in der Krise

Dies folgte der polnischen Erklärung, dass es seine reichlichen heimischen Kohlevorräte zur Stromerzeugung nutzen und nicht in teure erneuerbare Energieprojekte investieren werde. Spanien hat seine Subventionen für Photovoltaik im Juli gestrichen, und die für den Energiemarkt zuständige Behörde in UK hat im vorigen Monat alle Subventionen für Sonnenstrom bis zum Ende dieses Jahres eingefroren.

Der tschechische Senat stimmte mit überwältigender Mehrheit einem Gesetz zu, alle Subventionen für neue Photovoltaik-Kraftwerke zu eliminieren und gleichzeitig die Unterstützung für andere Arten der Energieerzeugung mit Erneuerbaren abzuwickeln. Das Gesetz wurde bereits vom Unterhaus des Parlaments genehmigt und harrt nur noch der Unterschrift von Präsident Milos Zeman, um in Kraft zu treten.

Manufakturen und Industrie sind ökonomische Schlüsselbereiche in Mitteleuropa, und die tschechische Entscheidung markiert die Entfernung der Region vom europäischen Mainstream, der noch immer erneuerbare Energie unterstützt.

Die Opposition gegen weitere Subventionen ist ein wesentliches Hindernis für die EU-Gesetzgeber, die in diesem Monat Verhandlungen über die Klimaänderung im Block bis zum Jahr 2030 aufgenommen haben. Man hofft, bis Ende Dezember ein verbindliches Abkommen zur Reduktion von Kohlenstoff-Emissionen zu erreichen.

Die Tschechische Republik erlebte eine Flutwelle erneuerbarer Energieerzeugung während der letzten vier Jahre, und zwar dank umfangreicher Geldzahlungen an Investoren auf diesem Gebiet. Seitdem hat die Empörung in der Öffentlichkeit über rasch steigende Strompreise die Politiker gezwungen, die Bremse an die Subventionen anzulegen. Die Zahlungen waren eine Belastung für die Wirtschaft und haben Unsicherheit auf den Energiemärkten erzeugt und Unternehmen gehindert zu investieren.

„Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes zu erhalten, mussten wir etwas tun”, sagte die Vizevorsitzende des Senats Alena Gajduskova nach der Abstimmung.

Das Gesetz dirigiert auch die Unterstützung des Staates und der Steuerzahler auf eine zentralisierte Energieerzeugung, was in direktem Gegensatz zu den Zielen der EU steht.

„Die dezentrale Erzeugung erneuerbarer Energie ist ein Eckpfeiler der zukünftigen Energiepolitik“, sagte das Industriekomitee des EU-Parlaments von ein paar Tagen in einem Statement.

Die Europäische Kommission, der Exekutiv-Arm der EU, gibt sich hinsichtlich dieser Lage sehr wortkarg.

Marlene Holzner, Sprecherin von Energiekommissar Günther Oettinger, sagte, dass „die Kommission glaubt, dass Reformen gebraucht werden, um die Sache der Erneuerbaren zu unterstützen“, und dass die EU die Lage sorgfältig überwacht.

Allerdings verstummte Frau Holzner, als es an die Kommentierung der tschechischen Streichung aller Subventionen ging und sagte, dass die Kommission nationale Programme nicht eingehend überprüfen wird.

Das tschechische Gesetz sah sich augenblicklich wilder Opposition von Umweltgruppen und Lobbyisten ausgesetzt, die Investoren auf dem Gebiet der Photovoltaik repräsentieren. Sie drohten mit einer Klage gegen den tschechischen Staat unter dem Vorwurf, dieser habe Investitionen nicht geschützt. Senatoren reagieren gelassen auf solche Statements.

„Der Staat ist sehr gut auf jede potentielle Klage vorbereitet”, sagte Senator Petr Bratsky vor der Abstimmung. Das legislative und konstitutionelle Komitee des Senats hat dem Gesetz seine Genehmigung erteilt und angeordnet, es in Kraft zu setzen.

Die Gesetzgebung bevorzugt große Energieerzeuger wie das zu 70% in Staatsbesitz befindliche CEZ AS, die hauptsächlich Energie in großen, zentralen Kraftwerken mit Kohle erzeugt.

„Wir begrüßen dieses Gesetz definitiv, es ist ein Schritt in die richtige Richtung, um allmählich die Unterstützungs-Spirale für Erneuerbare zu begrenzen, die den gesamten Markt verzerrt hat“, sagte der CEZ-Sprecher Ladislav Kriz unmittelbar nach der Abstimmung.

Vor einigen Tagen hat der polnische Premierminister Donald Tusk seine Unterstützung für Kohle als künftige Schlüssel-Energiequelle für sein Land bekundet, was die Region weiter in Gegensatz zu Brüssel setzt.

„Energieunabhängigkeit … erfordert nicht nur die Diversifizierung von Energiequellen, sondern vor allem auch die Ausbeutung heimischer Ressourcen bis zum Anschlag“, sagte Mr. Tusk und fügte hinzu, dass „erneuerbare Energiequellen … so stark begrenzt werden wie nur möglich“.

Um ihre von Kohle abhängige Energiegewinnung zu schützen, haben Polen und Tschechien sich gegen EU-Bemühungen ausgesprochen, Verschmutzungsgrenzen weiter zu erniedrigen. Sie haben nach Ausnahmen von manchen Begrenzungen der Kohlendioxid-Emissionen getrachtet und diese auch bekommen.

Link: http://stream.wsj.com/story/latest-headlines/SS-2-63399/SS-2-326504/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Energiewende wirkt: RWE muss 3000 Stellen in der Kraftwerkssparte abbauen

Düsseldorf – Bei RWE werden erste Details des umfangreichen Sparprogramms bekannt. Der Energiekonzern will offenbar rund 3000 Stellen in seiner Kraftwerkssparte abbauen. Mit den Einschnitten reagiere das Unternehmen auf den drastischen Preisverfall an den Strombörsen, berichteten das "Handelsblatt" und die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" ("WAZ") übereinstimmend. RWE wollte die Berichte auf Anfrage von dpa nicht kommentieren.

Weiterlesen bei SPON




Neuer IPCC-Bericht: Treibhausgase waren für 140% der Erwärmung seit 1951 verantwortlich

Bild 1: Der Datensatz HADCRU4 der globalen Mitteltemperatur zeigt zwischen 1951 und 2010 eine Erwärmung um 0,64°C mit einer linearen Steigung von 0,0107°C pro Jahr.

Der neue Bericht „macht für die beobachtete Verlangsamung der Erwärmung von 1998 bis 2012 – ein Phänomen, das von Skeptikern als Beweis angeführt wird, dass die Erwärmung nicht vom Menschen verursacht ist – einen vorübergehenden Abkühlungszyklus im Wettersystem und eine geringer als erwartete Sonnenaktivität verantwortlich“. Allerdings zeigen Satellitendaten, dass das, was das IPCC als „beobachtete Verlangsamung der Erwärmung“ nennt, in Wirklichkeit eine Abkühlung war. (Vielleicht sollte das IPCC den Terminus „negative Erwärmung“ übernehmen?).

Bild 2: Satellitendaten zeigen globale Abkühlung von 1998 bis 2012 mit einer Steigung von –0,0044°C pro Jahr.

Wachsende Sicherheiten zur globalen Erwärmung und die Rolle der Menschen
AFP, 21. September 2013

Während der vergangenen 23 Jahre haben die UN-Wissenschaftler immer sicherer werdende Erklärungen zur Klimaänderung veröffentlicht.

Anfangs war lediglich von einer oberflächlichen Warnung die Rede, dass Wärme zurückhaltende Kohlenstoffemissionen aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe einen „Treibhauseffekt“ auslösen könne. Heute wird die Überzeugung geäußert, dass dieser Effekt inzwischen einen Einfluss auf das Klima der Erde ausübt.

Hier folgen Auszüge aus den IPCC-Zustandsberichten, der jüngste davon aus dem letzten Bericht.

Erster Zustandsbericht (1990):

„…Emissionen durch menschliche Aktivitäten lassen die atmosphärischen Konzentrationen von Treibhausgasen allmählich zunehmen… Diese Zunahme wird den Treibhauseffekt verstärken, was sich im Mittel in einer zusätzlichen Erwärmung der Erde bemerkbar macht“.

Zweiter Zustandsbericht (1995):

„Die meisten dieser Studien haben eine signifikante Änderung gefunden und zeigen, dass es unwahrscheinlich ist, dass der beobachtete Erwärmungstrend ausschließlich natürlichen Ursprungs ist… Die Vielfalt der Beweise zeigt, dass es einen wahrnehmbaren menschlichen Einfluss auf das globale Klima gibt. … Die mittlere Erwärmungsrate (in Projektionen für das 21. Jahrhundert) würde vermutlich größer sein als jemals während der letzten 10000 Jahre, aber die aktuellen und dekadischen Änderungen würden eine merkliche natürliche Variabilität einschließen“.

Dritter Zustandsbericht (2001):

„Es gibt neue und stärkere Beweise, dass der größte Teil der beobachteten Erwärmung während der letzten 50 Jahre auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist … die projizierte Erwärmungsrate ist viel größer als die beobachteten Änderungen während des 20. Jahrhunderts und sehr wahrscheinlich ohne Beispiel zumindest während der letzten 10000 Jahre, basierend auf paläoklimatischen Daten“.

Weiter heißt es in dem Bericht, dass die Temperatur zwischen 1901 und 2000 um 0,6°C gestiegen ist. Menschliche Aktivitäten waren „wahrscheinlich“ der Grund für die Erwärmung, ein Terminus, der gewöhnlich eine Wahrscheinlichkeit über 66 Prozent ausdrückt.

Vierter Zustandsbericht (2007):

Die Erwärmung des Klimasystems ist eindeutig, wie inzwischen klar aus Beobachtungen der globalen Luft- und Wassertemperaturen hervorgeht sowie aus verbreitetem Schmelzen von Schnee und Eis und steigendem globalen Meeresspiegel. Der größte Teil der beobachteten Zunahme der globalen Mitteltemperatur seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist sehr wahrscheinlich auf die beobachtete Zunahme anthropogener Treibhausgase zurückzuführen“.

Dem Bericht zufolge hatte die Erwärmung während der 100 Jahre zuvor 0,74°C betragen, und 11 der 12 vorhergehenden Jahre waren die wärmsten jemals.

Menschliche Aktivitäten waren „sehr wahrscheinlich“ der Grund der Erwärmung, was gemeiniglich eine Wahrscheinlichkeit über 90% bedeutet.

Fünfter Zustandsbericht (von AFP eingesehene Version):

In der Nordhemisphäre war der Zeitraum von 1983 bis 2012 sehr wahrscheinlich der wärmste 30-Jahres-Zeitruam der letzten 800 Jahre und wahrscheinlich die wärmste Periode der letzten 1400 Jahre.

„…Treibhausgase haben im Zeitraum 1951 bis 2010 wahrscheinlich zu einer globalen Erwärmung zwischen 0,5°C und 1,3°C beigetragen“.

„…Es ist sehr sicher [there is high confidence], dass dies zur Erwärmung der Ozeane geführt, Schnee und Eis geschmolzen hat, den globalen Meeresspiegel hat steigen lassen und zur Änderung einiger Klimaextreme in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geführt hat“.

Menschliche Aktivitäten waren „äußerst wahrscheinlich“ der Grund dieser Erwärmung, was eine Wahrscheinlichkeit zwischen 95 und 100 Prozent bedeutet.

In der Version wird die beobachtete Verlangsamung der Erwärmung von 1998 bis 2012 – ein Phänomen, das von Skeptikern als Beweis für die nicht-anthropogene Ursache der Erwärmung angeführt wird – auf einen vorübergehenden Abkühlungszyklus im Wettergeschehen und auf eine geringer als erwartet auftretende Sonnenaktivität zurückzuführen ist.

Die Temperatur ist seit dem Jahr 1901 um 0,89°C gestiegen, heißt es darin.

Vier Projektionen zufolge, die auf der Menge des emittierten Kohlenstoffes basieren, wird die zusätzliche Erwärmung in diesem Jahrhundert abgeschätzt mit einem Bereich zwischen 1,0°C bis 3,7°C und einem Meeresspiegelanstieg von 40 bis 62 cm.

Wie in den vorherigen Berichten auch sind diese Schätzungen Mittelwerte. Jede Projektion zeigt eine große Bandbreite auf beiden Seiten des Graphen.

[Die Kommentare zu diesem Beitrag sind m. E. genauso beachtenswert. Daher füge ich deren Übersetzung hier an:]

Anonymus:

Einen Moment! Im 3. Zustandsbericht (gemeiniglich TAR genannt) heißt es, dass die Temperatur im Zeitraum 1901 bis 2000 um 0,6°C gestiegen ist.

Jetzt im 5. Zustandsbericht heißt es, dass die globale Mitteltemperatur (vermutlich bis 2012) um 0,89°C gestiegen ist.

Folglich hat die globale Mitteltemperatur der letzten 12 Jahre seit 2012 um 0,29°C zugenommen? Ich dachte, es hätte einen Stillstand gegeben?

Eco-Geek

„…ein vorübergehender Abkühlungszyklus im Wettergeschehen und einer geringer als erwartet auftretenden Sonnenaktivität”.

Moment, so wie ich das IPCC verstanden habe, wird die globale Temperatur hauptsächlich durch Treibhausgase und der Gesamt-Solarstrahlung bestimmt? Führt das nicht zu einer ganz neuen Wissenschaft? Ich meine, sie sagen jetzt zum Beispiel, dass geringere (das „als erwartet“ kann man ignorieren) Sonnenaktivität die globalen Temperaturen beeinflusst, oder?

Ich vermute, dass sie damit einräumen, dass alle Berichte zuvor signifikant fehlerhaft waren, weil man die Sonnenaktivität nicht beachtet hatte.

Na schön! Das IPCC veröffentlicht neue Zahlen, die auf neuen Modellen basieren, in denen die Sonnenaktivität enthalten ist.

Was? Das haben sie gar nicht getan? Sie behaupten, dass die Sonnenaktivität die Temperaturen signifikant beeinflusst, ohne sich damit befasst zu haben, in welchem Ausmaß?

In diesem Falle müssen wir alle „Maßnahmen zur Reduktion des globalen Kohlenstoff-Ausstoßes“ aufgeben, bis man etwas über Klimaänderung erfahren hat.

Link: http://hockeyschtick.blogspot.de/2013/09/new-ipcc-report-claims-greenhouse-gases.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE