Rubrik „Unbequeme Wahrheiten“: Die biologisch-geologische CO2-Sackgasse

Die Wissenschaft, so behaupten es die meisten Medien, sei sich in der Frage des Klimawandels weitgehend einig: Der Mensch sei dabei, das Klima in katastrophaler Weise zu destabilisieren. Die Anhänger der Theorie vom menschengemachten Klimawandel (AGW, Antrophogenic Global Warming) sehen als Hauptursache hierfür die Verbrennung fossiler Rohstoffe, welche das als Treibhausgas bezeichnete CO2 freisetzt [WICC, WICO]. Dadurch werde der eigentlich stabile CO2-Kreislauf unseres Planeten in fast schon irreparabler Weise gestört, siehe Bild 1.

Bild 1. Nach Auffassung der AGW-Anhänger hat erst die industrielle Revolution einen dramatischen Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre verursacht (Grafik: Wikipedia, Global Warming Art, Creative Commons)

Ihre These besagt im Wesentlichen, dass sich die Freisetzung von CO2 aus organischer Materie und seine erneute Bindung durch Fotosynthese seit hunderttausenden von Jahren mehr oder weniger im Gleichgewicht befanden. Dieses werde erst jetzt durch den vom Menschen verursachten CO2-Anstieg gefährdet: „Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre war jahrtausendelang praktisch konstant und steigt erst an, seit wir dem System riesige Mengen an zusätzlichem Kohlenstoff aus fossilen Lagerstätten zuführen“, erklärte hierzu der als Warner vor der sogenannten Klimakatastrophe zu Prominenz gekommene Prof. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in einem Focus-Artikel [FORA]. Im gleichen Beitrag sagte er aus, bei den vom Menschen verursachten Emissionen handele es sich um Milliarden Tonnen Kohlendioxid, die dem eigentlich stabilen Kohlenstoffkreislauf netto hinzugefügt würden. Ähnliche Auffassungen vertreten auch zahlreiche weitere Klimaforscher, so auch die Autoren der inzwischen kontrovers diskutierten „Hockeystick-Kurve“ (Bild 2) des bekannten AGW-Apologeten Michael E. Mann [IPCC]. Am drastischsten aber formulierte es der US-Politiker Al Gore anlässlich der Auszeichnung mit dem Nobelpreis: „Wir Menschen haben es mit einem globalen Notfall zu tun. Die Erde hat jetzt Fieber. Und das Fieber steigt“ [FOAL].

Bild 2. Die „Hockeystick-Kurve“: Rekonstruierte Temperatur (blau) und Thermometerdaten (rot), die Fehlergrenzen sind in grau gezeigt (Grafik: Michael E. Mann, Raymond S. Bradley und Malcolm K. Hughes, IPCC/ Wikimedia Creative Commons)

Die Realität: CO2-Rückgang seit 600 Millionen Jahren

Ein völlig anderes Bild zeichnet dagegen Prof. Wolfgang H. Berger von der University of California San Diego in einem auf der Homepage der Universität angebotenen Online-Kurs [CALU], Bild 3. Demnach lag der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre vor etwa 500-600 Millionen Jahren bis zu 20mal höher als in den letzten paar Jahrhunderten vor der industriellen Revolution. Im Laufe der Zeit gab es dabei auch teils erhebliche Schwankungen. So begann der CO2-Gehalt vor etwa 450 Millionen Jahren erheblich abzusinken, bevor er vor rund 250 Millionen Jahren erneut auf etwa den fünffachen heutigen Wert anstieg. Seither nimmt er – wenn auch mit einer Reihe von Schwankungen – im Prinzip kontinuierlich ab. Heute haben wir die seit 500-600 Millionen Jahren nahezu niedrigsten CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre. Würde man der obigen „Fieber“-Argumentation folgen, dann hätte das Leben auf der Erde vor Jahrmillionen wegen zu hoher Temperaturen regelrecht kollabieren müssen. So sprach der Schweizer Professor und IPCC-Berichts-Chef Thomas Stocker in einem Interview mit der Weltwoche am 11. 4. 2013 von einem Temperaturanstieg von 2 bis 4,5 °C bei Verdopplung des vorindustriellen CO2-Gehalts von 280 ppm [STOC]. Zahllose Fossilien belegen jedoch, dass sich die Tier- und Pflanzenwelt früherer Zeiten trotz eines um bis zu 2000 % höheren CO2-Gehalts im Groβen und Ganzen bester Lebensbedingungen erfreute.

Bild 3. Entwicklung des CO2-Gehalts der Atmosphäre in den letzten ca. 570 Mio. Jahren. Der Parameter RCO2 bezeichnet das Verhältnis des Massenanteils an CO2 in der Atmosphäre des jeweiligen Zeitpunkts im Vergleich zum vorindustriellen Wert von ca. 300 ppm (Grafik: W. H. Berger)

Versauerung der Ozeane durch CO2?

Aus dem gleichen Grund stellt sich auch die Frage, wie ernst man Warnungen vor einer „Versauerung“ der Ozeane durch ansteigende CO2-Gehalte nehmen sollte. Gestützt auf diese Alarmrufe werden zurzeit groβe Summen an Forschungsgeldern ausgelobt, um die vorgeblich nachteiligen Auswirkungen des CO2-Anstiegs auf maritime Lebensformen zu untersuchen. Besonders im Visier sind dabei Korallen und sonstige Lebewesen, die Kalkskelette oder Kalkschalen ausbilden. Ihnen soll der eher bescheidene Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre von den vorindustriellen knapp 300 ppm auf heute etwa 390 ppm Schäden zufügen, die sich nach Ansicht mancher Gelehrter erschwerend auf die Fähigkeit zur Kalkabscheidung auswirken.

Irgendwie scheint man jedoch einige 100 Millionen Jahre vor unserer Zeit vergessen zu haben, dies den damaligen Meereslebewesen mitzuteilen. Vermutlich aufgrund dieser Unkenntnis müssen sich diese vom Kambrium bis zur Kreidezeit – rund 540 bis etwa 65 Mio. Jahre vor unserer Zeit – trotz eines bis zu 20fach höheren CO2-Gehalts bester Gesundheit erfreut haben. Überall auf der Erde beweisen zahllose, teils hunderte von Metern dicke Kalk- und Kreideschichten, dass sie regelmäβig imstande waren, gesunde und vollständige Kalkskelette auszubilden, Bild 4. Angesichts dieser Tatsachen fällt es schwer zu verstehen, wieso überhaupt Gelder für Forschungsprojekte zu den angeblich negativen Auswirkungen der „Meeresversauerung“ ausgegeben werden. Schliesslich hält die Geologie doch alle dazu nur wünschbaren Gegenbeweise in Form gut erhaltener Kalkfossilien in nahezu unendlichen Stückzahlen bereit – man muss nur hinsehen und Eins und Eins zusammenzählen.

Bild 4. Im Kalk der Insel Gotland eingebettetes Fossil

Wohin ist das CO2 entschwunden?

Da Atome unter den auf unserer Erde geltenden Bedingungen bekanntlich nicht verschwinden, stellt sich angesichts der heutigen niedrigen Werte die Frage, wo all das CO2 gelandet ist, das vor Urzeiten in unserer Atmosphäre und unseren Ozeanen vorhanden war. Die Antwort ist leicht zu finden: Es ist nicht ins Weltall entwichen, sondern steckt im Erdboden. Und interessanterweise ist das Leben selbst die primäre Ursache für dieses Verschwinden. Die überwiegende Menge des vor Jahrmillionen vorhandenen CO2 wurde zunächst von Lebewesen aufgenommen und mit anderen Elementen und Molekülen zu nichtflüchtigen körpereigenen Molekülen verbunden. Zu den wichtigsten der dabei gebildeten Substanzen gehört der bereits erwähnte Kalk (Calciumcarbonat, CaCO3), das Material, das auch die Grundstruktur unserer Knochen bildet. Im Laufe von Äonen haben sich in den Ozeanen daraus mächtige Sedimentschichten gebildet 2). Rund 80 % der gesamten Kohlenstoffvorräte der oberflächennahen Zonen der Erde sind heutzutage in Form von Kalkstein und Dolomit fest gebunden, Bild 5. Man muss sich vergegenwärtigen, dass das darin gefangene CO2 ursprünglich aus der Atmosphäre bzw. den Ozeanen stammt, weil seine Bindung im Kalk überwiegend durch lebende Organismen erfolgte, die es sich vorher per Fotosynthese und Nahrungskette einverleibt haben [WIKI1, KALK, MIAT2]. Durch diesen dauerhaften Einschluss im Kalk wurde Kohlenstoff, die Grundlage allen Lebens, nach und nach aus den natürlichen Kreisläufen entfernt. Weitere CO2-Senken der Erde sind neben den Kalkgesteinen noch die sogenannten Kerogene, das sind organische Bestandteile in alten Meeressedimenten, die durch Druck und Hitze umgewandelt wurden [GEO, WIKI2], sowie als geradezu winzige Fraktion die Lagerstätten von Kohle, Erdöl und Erdgas.

Bild 5. Überblick über die aktuellen Mengen an Kohlenstoff in und auf der Erdkruste sowie in Atmosphäre und Ozeanen (Gashydrat@Tiefsee-Methanhydrat, Böden@Pedosphäre1), Lebewesen@Biomasse) 

Was hatten wir, wieviel ging verloren?

Schon der erste Blick auf Bild 5 zeigt, dass von den Mengen an Kohlenstoff bzw. gasförmigem CO2, die es einst in Atmosphäre und Ozeanen gab, nur noch klägliche Reste übrig sind. Atmosphäre und Ozeane, Erdböden (Pedosphäre1)) sowie alle zurzeit lebenden Tiere und Pflanzen enthalten gerade noch 0,05 % (0,5 Promille) dessen, was früheren Vertretern des Lebens auf unserem Planten insgesamt zur Verfügung stand. Im Vergleich zu den in Kalkstein und Kerogen gebundenen Mengen sind die uns bekannten Vorräte an fossilen Brennstoffen – Kohle, Erdöl und Erdgas – mit nur etwa 5 Millionstel der Gesamtmenge geradezu lächerlich gering.

Interessant ist die Frage, wie sich die früher einmal verfügbaren CO2-Mengen im Verhältnis zur gesamten Erdatmosphäre darstellen. Wenn man einmal ausrechnet, wieviel CO2 im Verlauf der Äonen in Gestein, Kerogen usw. umgewandelt wurde, so landet man bei etwa 275 Billiarden (275 * 1015) Tonnen – mehr als 50 Mal die Masse der gesamten heutigen Erdatmosphäre. Dies legt den Schluss nahe, dass es auf der Erde Kohlenstoffquellen gibt bzw. gegeben hat, die einen mehr oder weniger kontinuierlichen Zustrom an CO2 in die Atmosphäre bewirkt haben, denn nach dem bereits erwähnten aktuellen Stand der Wissenschaft wies die Atmosphäre in den letzten ca. 600 Mio. Jahren zu keiner Zeit ständige CO2-Gehalte von mehr als 1 % auf. Als wahrscheinlichste CO2-Quellen können Vulkanismus sowie in gewissem Umfang die Verwitterung von Gesteinen angenommen werden.

Bild 6. Fossile Muscheln mit weitgehend erhaltener Kalkschale

Gefahr durch fossile Brennstoffe?

Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Betrachtung der vorliegenden Zahlen ist, dass die heutige „Klimawissenschaft“ augenscheinlich von Leuten dominiert wird, die ihre ganz eigenen Vorstellungen von den Grundregeln ernsthafter Wissenschaft entwickelt haben. Zumindest bis vor 40 Jahren galt es an naturwissenschaftlichen Fakultäten noch als selbstverständlich, dass man eine Aufgabenstellung erst einmal von allen Seiten und unter allen Aspekten zu betrachten hatte, bevor man anfing, Hypothesen aufzustellen und Beweisführungen aufzubauen. Dazu gehört bei langfristigen Entwicklungen untrennbar auch die historische Perspektive, und zwar über ausreichend lange Zeiträume, um systematische Einflüsse von zufällig bedingten Schwankungen unterscheiden zu können. Hält man sich an diese Regel, so fällt es schwer zu glauben, dass die jährliche Verbrennung von wenigen Promille eines Anteils von lediglich fünf Millionstel (5 ppm) des ursprünglich vorhandenen Kohlenstoffvorrats in und auf der Erdkruste bei unserem Planeten Fieberschauer auslösen und sein Klima irreparabel destabilisieren soll. Den AGW-Anhängern muss man vorhalten, sich bei ihrem Alarmismus wegen des angeblich stabil in der Atmosphäre verbleibenden CO2 nicht ausreichend um die Frage gekümmert zu haben, welche CO2-Kreisläufe es denn in der Natur überhaupt gibt und wie sie wirken. Im Übrigen sollte man nicht vergessen, dass eisfreie Polkappen erdgeschichtlich den Normalzustand darstellen und etwa 80 bis 90 Prozent der Erdgeschichte ausmachen, während Zeiten mit vereisten Polkappen als Ausnahme gelten [WIEI].

Bild 7. Die Daten aus Bild 3 belegen einen seit rund 230 Mio. Jahren recht stabilen Abwärtstrend des CO2-Gehalts der Atmosphäre. In dieser Zeit ist die Konzentration um 80 % gesunken

Der Trick, mit dem die Vertreter der AGW-Hypothese arbeiten, ist schlicht der, dass sie die zeitliche Dimension so verkürzen, bis der von ihnen gewünschte Effekt „bewiesen“ zu sein scheint. Die hier dargelegten Fakten legen dagegen zwei ganz andere „unbequeme“ Hypothesen nahe: Erstens scheint die Klimawirksamkeit des CO2 sehr viel geringer zu sein als von den AGW-Vertretern behauptet. Zweitens hat das verfügbare CO2 vor allem in den letzten 230 Mio. Jahren recht stetig abgenommen, Bild 7. Es ist sogar nicht auszuschlieβen, dass der Planet inzwischen diesbezüglich soweit verarmt ist, dass eine neue „Eis-Erde“ (Snowball Earth) [SNOW] viel eher drohen könnte als eine katastrophale Erwärmung.

Fred F. Mueller

1) Als Pedosphäre wird die sogenannte „Bodenhülle“ mit Humus, Torf, Sedimenten und Mineralien bezeichnet. Die Pedosphäre markiert damit den Grenzbereich der Erdoberfläche, in dem sich die Lithosphäre, die Hydrosphäre, die Atmosphäre und die Biosphäre überschneiden. Die Masse des darin enthaltenen Kohlenstoffs wird mit rund 1.500 Mrd t angegeben. [WIPE]

2) Natürlich gibt es auch zahlreiche und vielfältige sekundäre Kalksteinformationen, die nicht direkt durch Bindung von gasförmigem CO2 entstanden sind. Dies kann jedoch für die hier angestellten Betrachtungen vernachlässigt werden, da solche sekundären Gesteine aus primären Ablagerungen hervorgegangen sind, auf welche das Hauptargument des Artikels wiederum zutrifft. Ähnliches gilt auch für den Dolomit (CaMg[CO3]2), der laut Wikipedia im Wesentlichen durch Wechselwirkung von magnesiumhaltigen Lösungen mit Calcit-Sedimenten wie Riffkalkstein entstanden ist.

Quellen

[CALU] Berger, W. H.: Carbon Dioxide through Geologic Time, http://earthguide.ucsd.edu/virtualmuseum/climatechange2/07_1.shtml, abgerufen 21.4.2013

[FOAL] http://www.focus.de/politik/zitate/zitat_aid_228903.html, abgerufen am 2.5.2013

[FORA] Klimawaage außer Balance, FOCUS Magazin http://www.focus.de/wissen/klima/tid-8638/diskussion_aid_234323.html, abgerufen am 21.4.2013

[GEODZ] http://www.geodz.com/deu/d/Kerogen, abgerufen am 24.4.2013

[IPCC] Fig. 2.20 des dritten Berichts des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) der UNO

[KALK] Kalk – ein Rohstoff aus Schalen und Knochen, http://www.kalk.de/index.php?id=35, abgerufen am 20.4.2013

[MIAT2] Kalkgesteine, Mineralienatlas, http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/Mineralienportrait/Calcit/Kalkgesteine, abgerufen am 20.4.2013

[SNOW] http://snowballearth.org/when.html, abgerufen am 22.4.2013

[STOC] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/ipcc-berichts-chef-thomas-stocker-zeigt-im-weltwoche-interview-unerklaerliche-gedaechtnisluecken-die-gespraechsanalyse-von-vahrenholt-und-luening/ abgerufen am 1.5.2013

[WICC] Kohlenstoffzyklus, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffzyklus, abgerufen 21.4.2013

[WICO] Kohlenstoffdioxid, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid, abgerufen 21.4.2013

[WIEI] http://de.wikipedia.org/wiki/Zwischeneiszeit, abgerufen am 10.5.2013

[WIKI1] Kalkstein, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Kalkstein, abgerufen am 21.4.2013

[WIKI2] Kerogen, Wikipedia, http://de.wikipedia.org/wiki/Kerogen, abgerufen am 24.4.2013

[WIPE] http://de.wikipedia.org/wiki/Pedosph%C3%A4re  abgerufen am 1.5.2013




Die globale Erwärmung ‚ist kein planetarischer Notfall mehr’

Der Präsident des italienischen Senats, Richter Pietro Grasso, der Richter auf dem ersten Großprozess in Sizilien war, auf dem Dutzende Mafiosi für insgesamt 2600 Jahre ins Gefängnis geschickt worden waren, hielt auf der Eröffnungssitzung des Seminars den beeindruckenden Einführungsvortrag. Das Seminar ging diese Woche zu Ende.

Sowohl Richter Grasso und der Präsident der Vereinigung, Professor Antonio Zichichi sagten, dass man Sorgfalt walten lassen sollte, wenn man die genaue Basis der Sorgen hinsichtlich von CO2-Emissionen untersucht, ebenso wie die Bedeutung und Kosteneffektivität der vorgeschlagenen Maßnahmen zu deren Abschwächung.

Den Einführungsvortrag des vorigen Jahres zu diesem Seminar war von Professor Vaclav Klaus gehalten worden, damals noch Präsident der Tschechischen Republik. Sein Vortrag trug den Titel The manmade contribution to global warming is not a planetary emergency.

Präsident Klaus hatte ausgeführt: „Sowohl gegenwärtig als auch realistischerweise in absehbarer Zukunft ist die globale Erwärmung und vor allem der menschliche Beitrag dazu kein planetarischer Notfall, der uns Sorgen machen sollte … Meine Studien sowohl der verfügbaren Daten als auch der sich widersprechenden wissenschaftlichen Argumente und Theorien erlaubt mir die Aussage, dass es nicht die durch menschliche Aktivitäten verursachte globale Erwärmung ist, die uns bedroht“.

In diesem Jahr hat Dr. Christopher Essex, Professor für Angewandte Mathematik an der University of Western Ontario und Vorsitzender des Klima-Panels der Vereinigung auf der Schlusssitzung des Plenums bestätigt, dass „die Klimaänderung selbst kein planetarischer Notfall ist“.

Von links: Christopher Essex, Pietro Grasso, Vaclav Klaus und Antonino Zichichi.

Professor Essex wies darauf hin, dass es in der Geschichte immer wieder illegitime politische Bewegungen gegeben habe, die falsche Notfälle verkündet hatten, um demokratische Hindernisse auf ihrem Weg zur absoluten Macht zu umgehen.

Das Erdklima, sagte er, ist ein dynamisches und sich fortwährend änderndes System. „Menschliche Gesellschaften haben unter jedem denkbaren Klima gelebt und prosperiert. Moderne Technologie macht jede Anpassung an sich ändernde Wetterbedingungen vollständig zu Routine“.

Man kann davon ausgehen, dass der zunehmende CO2-Gehalt in der Atmosphäre zu einer gewissen Erwärmung führen könnte, aber man hat akzeptiert, dass „die Vorteile hinsichtlich der Produktion von Nahrungsmitteln und die Linderung des Welthungers die Gefahren potentieller Klimaänderungen durch die Modifikation von Landschaften weit überwiegen“. Er sagte, dass sein Panel es als notwendig erachtet zu fragen, ob Ähnliches auch für die Erzeugung globaler fossiler Energie gelte.

Im Namen des Klima-Monitoring-Panels sprach Professor Essex auch für Wissenschaftler, die schikaniert, bedroht oder sogar entlassen worden sind, weil sie es gewagt haben, die Parteilinie [the Party Line] bzgl. des Klimas zu verlassen. Er sagte: „gegenwärtig besteht unsere größte Sorge darin, dass das intellektuelle Klima für wissenschaftliche Untersuchungen in dieser Frage so feindlich und politisiert geworden ist, dass die notwendige Forschung und Diskussion nicht mehr in Freiheit möglich ist.

Politische Hindernisse erfolgen in Gestalt von Erklärungen, dass die Wissenschaft ‚settled’ ist, obwohl das eindeutig nicht der Fall ist; außerdem werden Forschungen, die die Grundlage für Erneuerbare Energie bedrohen, verleumdet, und es wird ihnen die Förderung entzogen; oder in Gestalt anrüchiger Bezeichnungen wie „Leugner“ für Menschen, die von der offiziell sanktionierten Sichtweise zur Klimawissenschaft abweichen“.

Die Professoren Bob Carter und Murry Salby, die die Ernsthaftigkeit des menschlichen Einflusses auf das Klima in Frage gestellt hatten, wurden beide in diesem Jahr von ihren Universitäten entlassen.

Professor Essex rief nach einer „freien und offenen Debatte über alle Aspekte der Klimawissenschaft, selbst wenn man Hypothesen aufstellt, die den offiziellen Positionen politischer Einheiten offen widersprechen“.

Er sagte, dass das Panel überzeugende Indizien dafür gefunden habe, dass die Klimamodelle systematisch die natürliche Klimavariabilität unterschätzt und den Einfluss der CO2-Emissionen signifikant überschätzt haben. Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass politische Maßnahmen in der Vergangenheit, jetzt oder in Zukunft keine Vorteile für die Gesellschaft zeitigen würden, egal wie stark sich der Planet erwärmt. Begrenzte Ressourcen sollten viel besser für drückendere Angelegenheiten zur Verfügung stehen.

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Aktualisierung: Die WFS überarbeitet ihre Website zu diesem Thema, siehe hier:

Quelle: http://www.federationofscientists.org/PMPanels/Climate/ClimatePMP.asp

Der Wayback Machine zufolge muss man es folgendermaßen lesen:

Zusammenfassung des Notfalls

Die Sicherheit und das Wohlergehen menschlicher Völker werden bedroht durch die Variabilität und Änderung sowohl des Klimas als auch der Zusammensetzung der Erdatmosphäre. Die Erforschung dieser Trends wird signifikant durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst:

1. Was einst eine relative einfache und billige Form der Datengewinnung für Untersuchungen und daraus abgeleitete Vorhersagen der Änderungen war, wird jetzt teuer, kompliziert und bedrohlich, weil Daten mit einem Copyright versehen und als eine Art ‚Zu Verkaufen’ durch international koordinierende Institutionen angeboten werden.

2. Die globale Überwachung von Trends erfordert die Vergleichbarkeit und Kontinuität von Schlüsselbeobachtungen in Kombination mit der Einbeziehung historischer Informationen. Unglücklicherweise werden Beobachtungssysteme für das Sammeln von Klimadaten immer teurer, und sie sind schwieriger zu bekommen. Außerdem werden einige der Standardsysteme, von denen die Klimaforschung abhängt (z. B. das internationale Radiosonden-System) ausgehöhlt.

3. Die Qualität der einer Laien-Öffentlichkeit, Industrie und Regierungen präsentierten Informationen ist kritisch für die öffentliche Empfänglichkeit der Angelegenheit und der Wissenschaftler, die sie studieren. Dies wiederum beeinflusst die Bewilligung begrenzter Mittel für die Forschung und ultimativ für das öffentliche Wohlbefinden. Unglücklicherweise ist die Qualität und Verlässlichkeit der Informationen hoch variabel, und manchmal werden sie verzerrt. Wissenschaftler müssen bessere Arbeit leisten bei der Vermittlung dieser Informationen, um eine genaue und zeitliche Perspektive der Bedeutung ihrer Forschungen und deren Ergebnisse zu präsentieren.

Prioritäten beim Umgang mit dem Notfall:

Diese sind:

● Ermutigung und Unterstützung des ungehinderten Zugangs zu Daten bzgl. der Klimaänderung.

● Die Überwachung der globalen Umweltüberwachung

● Die Verstärkung der Unterrichtung der Öffentlichkeit hinsichtlich der Gründe und Auswirkungen der Klimaänderung.

Überwacht werden müssen:

1. Die zunehmende Verwundbarkeit der menschlichen Gesellschaft hinsichtlich der Auswirkungen der Klimaänderung (z. B. dass immer mehr Menschen in Überflutungsgebieten leben und in Gebieten, die von tropischen Wirbelstürmen bedroht werden)

2. Klimaextreme (z. B. Dürren), um die Bandbreite von Änderung und Variabilität zu erfassen.

3. Wege, auf denen die Verwundbarkeit bzgl. Klimakatastrophen [hier sind wohl Wetterkatastrophen gemeint, A. d. Übers.] reduziert werden kann (z. B. die Vorhersage von Dürren zur Vermeidung von Hungersnöten)

4. Verbesserte Methoden zur Vorhersage von Variabilität und Änderung (z. B. verbesserte Modelle zur Vorhersage von El Niño) und die Vertrauensrate von Vorhersageprodukten.

5. Die Eignung von das Klima beobachtenden Netzwerken im Licht der gegenwärtigen und andauernden Verschlechterung der gegenwärtigen Systeme.

6. Mögliche menschliche Einflüsse auf Klima und atmosphärische Zusammensetzung und Chemie (z. B. zunehmende Treibhausgase und troposphärisches Ozon).

7. Die möglichen Auswirkungen natürlicher episodischer Einflüsse auf das Klima (z. B. Vulkanismus).

8. Die Auswirkungen der Kommerzialisierung nationaler Wetterdienste auf Daten und Informationen, Beobachtungsnetzwerke und Vorhersageverbesserungen.

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/08/28/global-warming-is-no-longer-a-planetary-emergency/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Britische Wirtschaft protestiert gegen die Kosten der grünen Energie-Reformen

Mehrere Minister drücken ein Energiegesetz durch das Parlament, das Milliarden Pfund langzeitlicher Subventionen einführen soll für Low-Carbon-Energiequellen wie Windparks und Kernreaktoren.

Mit den Plänen wird beabsichtigt, ältere und schmutzigere Kohlekraftwerke zu ersetzen, die abgeschaltet werden, damit UK die gesetzlich vorgeschriebenen Ziele hinsichtlich Kohlenstoff-Reduktion und erneuerbare Energien erreichen kann.

Aber die grünen Technologien sind nicht kommerziell lebensfähig ohne die Subventionen. Aufgebracht werden sie durch Zuschläge zu den Stromrechnungen der Verbraucher.

Unberechenbare neue Energiequellen wie Wind machen auch die wirtschaftlichen Aspekte des Baus von Gaskraftwerken schwieriger, da sie nicht länger ununterbrochen laufen werden. Es wird Anreize geben, neue Gaskraftwerke zu betreiben, wenn sie gebraucht werden, z. B. wenn der Wind nicht weht. Die Politik beschreibt das als „eine Premium-Versicherung gegen das Risiko von Blackouts“.

Offiziellen Zahlen zufolge ist der Einheitspreis für Strom als Folge dieser Politik bereits um 30 Cent gestiegen und wird bis zum Jahr 2020 um 50 Cent steigen. Allerdings bestehen die Minister darauf, dass dies billiger wäre als gar nichts zu tun, weil ihren Worten zufolge Gaskraftwerke immer teurer im Betrieb werden.

Eine Umfrage von npower unter 66 leitenden Energiemanagern in wesentlichen industriellen und kommerziellen Unternehmen in UK sowie Energieberatern ergab, dass weniger als die Hälfte von ihnen genau verstanden hat, wie ihre Geschäfte betroffen sein würden.

Drei von vier sagten, sie seien besorgt bzgl. der Reformen. Die meisten führten die Kosten als ihre Hauptsorge an.

Wayne Mitchell, Direktor für industrielle und kommerzielle Verkäufe und Marketing bei npower sagte: „Es zeigt sich, dass die Firmen über die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit von UK besorgt sind. Dabei ist das Letzte, was die Regierung will, dass Firmen ins Ausland gehen, um die Folgen der Energiereformen zu umgehen“.

Diese Warnung ist ein Spiegelbild dessen, was auch die Organisation der Hersteller EEF sagte: „solange wir die Preisspirale nach oben nicht im Griff haben, bergen stark steigende Strompreise das Risiko, dass UK zu einer zunehmend unattraktiven Örtlichkeit für Investitionen der Industrie wird, was die Bemühungen zur wirtschaftlichen Erholung unterminiert“.

Die Minster haben bereits Pläne, wesentliche Energieverbraucher von einigen der Kosten der Reformen auszunehmen. Aber Kritiker sagen, dass das nicht weit genug geht, um die Kosten wirklich zu lindern.

Link: http://www.telegraph.co.uk/finance/newsbysector/energy/10278434/Businesses-protest-over-cost-of-green-energy-reforms.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Hier geht es zwar um UK, aber warum fällt mir bei so etwas immer auch unser Land ein?




Genauigkeit, Präzision und ein Watt pro Quadratmeter

Ich war darauf gekommen, hierüber nachzudenken aufgrund einer seltsamen Behauptung in einer jüngst in dem Magazin Nature Climate Change erschienenen Studie mit dem Titel Model-based evidence of deep-ocean heat uptake during surface-temperature hiatus periods (paywalled) [etwa: Auf Modellen basierende Beweise der Wärmeaufnahme im tiefen Ozean während Perioden ohne Änderung der Temperatur an der Erdoberfläche]. Ich liebe dieses „Auf Modellen basierende Beweise“, aber das war es nicht, was meine Aufmerksamkeit erregte. Es war vielmehr das folgende Statement (Hervorhebung von mir):

Es gab Jahrzehnte wie z. B. 2000 bis 2009, als beobachtete Zeitreihen der globalen Mitteltemperatur nur eine geringe Zunahme oder sogar einen leicht negativen Trend gezeigt haben (eine Stillstands-Periode). Das beobachtete Energie-Ungleichgewicht an der TOA für diese jüngste Dekade zeigt jedoch, dass ein Gesamtenergie-Fluss in das Klimasystem von etwa 1 W/m² irgendwo im System Erwärmung hervorrufen sollte. Hier analysieren wir Simulationen von Klimamodellen für das 21. Jahrhundert, die ein konsistentes Strahlungs-Ungleichgewicht an der TOA von etwa 1 W/m² enthalten, wie im vergangenen Jahrzehnt beobachtet. (Referenzen am Ende dieses Beitrags)

Wie auch immer, hier kommen einige Neuigkeiten hinsichtlich jener Behauptung eines konsistenten TOA-Ungleichgewichtes aus dem CERES-Satelliten-Datensatz:

Abbildung 1: Gemessene Strahlungsniveaus an der TOA auf Basis der CERES-Satellitendaten, beginnend im Januar 2001. Die Zahlen auf der horizontalen Achse entsprechen den Monaten. Gezeigt werden die in das System eintretende Sonnenenergie (rote Linie), die das System verlassende Sonnenenergie (dunkelblaue Linie) und die das System verlassende langwellige (infrarote) Strahlung (hellblaue Linie). Das monatliche Gesamt-Ungleichgewicht an der TOA wird unten in violett gezeigt. Das gleitende 12-Monats-Mittel für jede Variable wird als dünne Linie gezeigt. Komischerweise sind die Variationen der ausgehenden langwelligen Strahlung etwa 6 Monate außer Phase mit der einfallenden Strahlung. Alle Strahlungswerte sind positiv. Ungleichgewicht an der TOA ist Solareinstrahlung abzüglich reflektierte Solarstrahlung abzüglich ausgehende langwellige Strahlung, d. h. Inflow kleiner als Outflow [dieser Satz lautet im Original: TOA Imbalance is solar less reflected solar less outgoing longwave, i.e. inflow less outflow]. 12-Monats-Mittel variieren zu wenig, um als Änderungen in diesem Maßstab hervorzutreten.

Nun gibt es eine Reihe von interessanten Dingen in dieser Graphik. Da ist zunächst die Tatsache, dass zwar die jahreszeitlichen Variationen ziemlich groß sind, mehrere Zehner-Watt pro Quadratmeter, die jährlichen Variationen aber so klein sind. In diesem Maßstab kann man sie kaum erkennen. Also wollen wir den Maßstab ausdehnen und einen genaueren Blick lediglich auf die Variationen des Gesamt-Energie-Ungleichgewichtes an der TOA werfen (violette Linie in Abbildung 1 unten). Das Ergebnis zeigt Abbildung 2:

Abbildung 2: Das Gesamt-Energie-Ungleichgewicht „durch die Lupe”: Auf der horizontalen Achse sind die Monate aufgetragen. Die dünne Linie zeigt gleitende zentrierte 12-Monats-Mittel der Ungleichgewichts-Daten an der TOA. Alle Strahlungswerte sind positiv. Das TOA-Ungleichgewicht ist solare kleiner als reflektierte solare kleiner als ausgehende langwellige Strahlung, d. h. Inflow kleiner Outflow [Original siehe oben! Ich bin einfach nicht sicher, das richtig übersetzt zu haben. A. d. Übers.]

Hier fangen die kleinen Variationen in den gleitenden 12-Monats-Mittelwerten an, sich zu zeigen. Allerdings beträgt der Mittelwert selbst 5 W/m² … das ist nicht gut. So viel Ungleichgewicht ist nicht glaubwürdig.

Das zeigt den Unterschied zwischen Präzision und Genauigkeit. Man sieht, dass die Messungen offensichtlich ziemlich präzise sind – das 12-monatige gleitende Mittel variiert nur um ein Dreiviertelgrad während des gesamten Zeitraumes.

Absolut sind sie jedoch nicht so genau; das wissen wir, weil sie sich nicht ausbalancieren … und es ist sehr zweifelhaft, dass sich die Erde um 5 W/m² außer Gleichgewicht befindet. Das ist eine sehr große Menge, die sicher bemerkt worden wäre.

Nun habe ich schon zuvor darüber berichtet, wie James Hansen mit diesem Problem umgeht. Er sagt:

Die durch die am weitesten entwickelte Generation von den Strahlungshaushalt messenden Satelliten erreichte Präzision wird gezeigt durch das planetarische Energie-Ungleichgewicht, gemessen durch CERES (Wolken und das Strahlungsenergie-System der Erde; Loeb et al. 2009). Darin zeigt sich ein mittleres 5-Jahres-Ungleichgewicht von 6,5 W/m² (Loeb et al. 2009). Weil dieses Ergebnis nicht plausibel ist, wurden Faktoren zur Kalibrierung der Instrumente eingeführt, um das Ungleichgewicht auf ein solches Niveau zu senken, wie es die Klimamodelle simulieren, also 0,85 W/m² (Loeb et al. 2009).

Ergebnis: Hansen hat eher die Levitus-Daten als die CERES-Daten verwendet, um die Behauptungen eines Strahlungs-Ungleichgewichtes von etwa 1 W/m² zu stützen. Allerdings ist nicht alles verloren. Die Präzision der CERES-Daten ist sehr gut. In Abbildung 2 kann man zum Beispiel erkennen, wie sich das Strahlungs-Ungleichgewicht an der TOA von Jahr zu Jahr unterscheidet. Also dehnen wir den Maßstab noch einmal aus und werfen einen sogar noch genaueren Blick nur auf die gleitenden 12-Monats-Mittelwerte für alle vier Strahlungsmessungen in Abbildung 1.

Abbildung 3: Ein noch näherer Blick, diesmal lediglich auf die kleinen Variationen der gleitenden 12-Monats-Mittel der CERES-Daten wie in Abbildung 1 dargestellt. Alle Strahlungswerte sind positiv. TOA-Ungleichgewicht ist solare kleiner als reflektierte solare kleiner als ausgehende infrarote Strahlung.

Jetzt beginnt man etwas zu erkennen.

Als erstes ist mir die Präzision der einfallenden Solarstrahlung aufgefallen (rote Linie). Wie zu erwarten war, ist die Sonne ziemlich stabil, die Strahlung variiert nur wenig im Vergleich zu den Variationen des reflektierten Sonnenlichtes und der langwelligen Ausstrahlung. Und die Beobachtungen reflektieren dies getreulich. Also scheint klar, dass  ihre Instrumente zur Messung von Strahlung ziemlich präzise sind.

Als nächstes fiel mir auf, dass die Änderung des Ungleichgewichtes (violett) stärker in Beziehung steht zur Änderung des reflektierten Sonnenlichtes (dunkelblau) als zu den Variationen der langwelligen Ausstrahlung. Ich habe das reflektierte Sonnenlicht in der Graphik oben (dunkelblau) besonders hervorgehoben. Das wird durch die Korrelation bestätigt. R² zwischen dem TOA-Ungleichgewicht und dem reflektierten Sonnenlicht beträgt 0,67; aber zwischen dem TOA-Ungleichgewicht und der langwelligen Ausstrahlung ist R² nur 0,07.

Es sieht wie ein wichtiges Ergebnis aus, dass das Ungleichgewicht hauptsächlich in Beziehung zur Albedo steht und dass sich wegen der Variation der Albedo die Variationen der reflektierten Sonnenenergie in der Größenordnung von ± drei zehntel eines Watts innerhalb weniger Jahre bewegen.

Schließlich bin ich wieder einmal überrascht, wie insgesamt stabil das System ist. Zwölf-Monats-Mittel aller drei Variablen sind alle stabil bis zu etwa ±0,3 W/m². Bei einer Gesamtzahl von 340 W/m² in beide Richtungen ist das plus oder minus eines Zehntelprozents … Das nenne ich extrem stabil. Ja, bei längeren Reihen sieht man wahrscheinlich größere Schwingungen, aber das ist immer noch sehr stabil.

Und das bringt mich zurück zu dem Zitat aus der Studie, mit der ich diesen Beitrag begonnen habe. Sie sagen, dass es

… ein konsistentes Strahlungs-Ungleichgewicht gibt an der Obergrenze der Atmosphäre von etwa 1 W/m², wie es im vergangenen Jahrzehnt beobachtet worden ist…

Nun, ihren Referenzen 2 und 3 zufolge basiert diese Behauptung auf dem Gedanken, dass die überschüssige Energie von den Ozeanen aufgenommen wird. Und diese Behauptung ist weit verbreitet wiederholt worden. Ich habe über diese Behauptungen hier etwas geschrieben. Die Behauptungen basieren alle auf den Levitus-Ozean-Temperaturdaten, welche eine zunehmende Wärme in den Ozeanen zeigen. Hier folgt meine Graphik des jährlich erforderlichen Antriebs zur Auslösung dieser Änderungen, die im ozeanischen Wärmegehalt nach Levitus gezeigt werden:

Abbildung 4: Jährlicher Antrieb in W/m², der erforderlich ist, um die Energiemenge in den Levitus-Daten auszulösen, die in den Ozean eintritt oder aus diesem herauskommt. Die Daten stehen für die oberen 2000 Meter Wasser. Trotz der Verwendung von Mittelwerten sowohl von Hansen als auch in der hier besprochenen Studie sind weder das Mittel noch der Trend statistisch signifikant. Weiteres hier.

Für unsere Zwecke möchte ich darauf hinweisen, dass es hinsichtlich des in den Levitus-Daten gezeigten Energiegewinns und –verlustes sehr großer Änderungen der Energiemenge von Jahr zu Jahr bedarf, die in den Ozean eindringen. Diese Energie muss von irgendwoher kommen, und sie muss irgendwohin verschwinden, wenn sie den Ozean wieder verlässt. Da der solare Input während der Periode in etwa konstant ist, muss diese Energie aus Änderungen entweder der langwelligen Ausstrahlung oder des reflektierten Sonnenlichtes stammen … und wir haben präzise (obwohl vielleicht ungenaue) Daten von CERES hierfür. Glücklicherweise spielt das Fehlen von Genauigkeit in diesem Fall keine Rolle, weil wir an Änderungen von Jahr zu Jahr interessiert sind. Hierfür ist alles, was wir brauchen, Präzision, und die CERES-Daten sind sehr präzise.

Also … jetzt möchte ich den in Abbildung 4 gezeigten Antrieb des ozeanischen Wärmegehaltes nach Levitus mit den CERES-Daten vergleichen. Abbildung 5 zeigt den Unterschied:

Abbildung 5: Antrieb aus den Levitus-Daten des ozeanischen Wärmegehaltes verglichen mit den CERES-Daten in Abbildung 3.

Wie man sieht, haben sie eine Reihe großer Probleme mit ihren Behauptungen hinsichtlich eines konsistenten Ungleichgewichtes von 1 W/m² während des letzten Jahrzehnts.

Erstens widersprechen dieser Behauptung die gleichen Daten, von denen sie behaupten, dass sie sie stützen. Da ist nichts, was „konsistent“ ist in den Levitus-Daten, es sei denn, man verwendet ein langzeitliches Mittel.

Das zweite Problem liegt in den Levitus-Daten selbst … Woher kommt die Energie bzw. wohin geht sie? Während das TOA-Ungleichgewicht nach CERES nicht akkurat ist, ist es sehr präzise, und es würde eine Fluktuation in der Größenordnung zeigen, wie sie in den Levitus-Daten zum Ausdruck kommt. Wenn wirklich so viel Energie in den Ozean eindringen bzw. diesen verlassen würde, hätte der CERES-Satellit dies sicherlich beobachtet … also wo ist sie?

Ich habe bereits hier beschrieben, was ich als unrealistische Fehlerbalken in den Levitus-Daten ansehe. Mein jüngster Vergleich mit den CERES-Daten ändert nicht meine frühere Schlussfolgerung, dass nämlich die Präzision der Levitus-Daten erheblich überschätzt wird.

Und zum Schluss, der Gedanke, dass wir über ausreichend präzise, genaue und vollständige Beobachtungen verfügen, um das TOA-Ungleichgewicht mit beispielsweise 0,85 W/m² zu berechnen … nun, ich nenne es vorläufig und mathematisch optimistisch. Wir haben einfach nicht die Daten, um die Energiebilanz der Erde mit einer Genauigkeit von ± 1 W/m² zu berechnen, weder aus den Ozeanen noch von den Satelliten.

Weitere Beiträge von mir zu den CERES-Daten:

Observations on CERES TOA forcing versus temperature

Time Lags In The Climate System

A Demonstration of Negative Climate Sensitivity

CERES data: Unfortunately, when I go to verify it’s still available, I get:

The Atmospheric Science Data Center recently completed a site wide redesign.  
It is possible that the page you are looking for is being transitioned.  Please try back later.
If the page you have requested is still not available, it may have been renamed or deleted.
It is recommended that you use the Search interface on the ASDC Web Site to find the information you were looking for.

Since I got there via the afore mentioned “Search interface on the ASDC Web Site”, I fear we’re temporarily out of luck.

[UPDATED TO ADD] I’ve collated the global and hemispheric monthly averages from R into a “.csv” (comma separated values) Excel file available here.

Levitus data

REFERENCES FOR THE NATURE CLIMATE CHANGE ARTICLE:

2. Hansen, J. et al. Earth’s energy imbalance: Confirmation and implications.
Science 308, 14311435 (2005).

3. Trenberth, K. E., Fasullo, J. T. & Kiehl, J. Earth’s global energy budget.
Bull. Am. Meteorol. Soc. 90, 311323 (2009).

4. Trenberth, K. E. An imperative for climate change planning: Tracking Earth’s
global energy. Curr. Opin. Environ. Sustain. 1, 1927 (2009).

5. Trenberth, K. E. & Fasullo, J. T. Tracking Earth’s energy. Science 328,
316317 (2010).

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/08/30/accuracy-precision-and-one-watt-per-square-metre/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Klimaerwärmung, wo?, jedenfalls nicht in Deutschland, nirgendwo

Der Weltklimarat hat gute Arbeit geleistet. Seine Angst einflössenden Presseerklärungen und Medienveröffentlichungen haben dem Klima geholfen, der Hitzetod der Erde konnte abgewendet werden.  Seit 20 Jahren sind die Temperaturen gleich bleibend mit einem leichten Trend nach unten. Der Weltklimarat samt dem  PIK Potsdam kann sich jetzt auflösen.

Vergrößerung der Wärmeinseln in Deutschland, täglich um 108 ha.

  Richtig hingegen sind zunächst mal solche Aussagen wie, die Sommer sind wärmer geworden gegenüber einem Zeitraum vor 40/50 Jahren. Doch aufgepasst. Es handelt sich dabei um eine scheinbare Erwärmung, die nur in den zunehmenden flächenhaften Wärmeinseln durch die Überbauung der freien Naturfläche stattgefunden hat. Trockenlegung von Sumpf- und Flussauen, Bau von Straßen, zunehmender Energieverbrauch und Ausuferung der Zivilisationsflächen, täglich werden auf diese Weise in Deutschland weitere 108 Hektar der Natur entzogen und die vom Menschen geschaffenen Wärmeinseln erweitern sich täglich. Jedem neuen Windrad fallen durchschnittlich 5 ha ursprüngliche Naturflächen, darunter auch Wald zum Opfer. Und in diese ausufernden Wärmeinselflächen beeinflussen auch die Messstationen des Deutschen Wetterdienstes. Die scheinbare Erwärmung kommt somit nicht von irgendwelchen Treibhausgasen, sondern in der Hauptsache  von der wärmenden Naturversiegelung. Wer ein guter Naturbeobachter ist, und deshalb eine vergleichende Vegetationsbeobachtung über einen längeren Zeitraum betreibt,  der kann keinerlei große Natur- und Vegetationsveränderungen aus den letzten 50 Jahren außerhalb der Wärmeinseln erkennen. 

Es gab mal kältere Jahresabfolgen, dann wieder wärmere, momentan geht der Trend wieder leicht nach unten zu kälter. Dafür dürften in erster Linie die vielfältigen Einwirkungen der Sonne und der Kosmischen Strahlung verantwortlich sein. Das Klima der Erde wird im Weltall gemacht und nicht auf der Erde.  Die Äpfel in den Streuobstwiesen reifen jedoch immer noch zum gleichen Zeitraum wie damals vor 50/60 Jahren und der Maikäfer, kommt, falls er noch kommt, immer noch im Mai, so wie vor 250 Jahren, wo er in unseren Maienliedern beschrieben ist. Große Veränderungen hat es insbesondere in den letzten Jahrzehnten im Vergleich zu früher nicht gegeben. Das zeigen uns auch die Maitemperaturen der letzten 2 Jahrzehnte.

Zunehmender Kohlendioxidgehalt, leicht abnehmende Temperaturen

 In den letzten 2 Jahrzehnten hat der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre aber weiter zugenommen, das zeigt die kleine eingeblendete  Abbildung im Augustdiagramm. CO2 also zunehmend, Temperaturen leicht abnehmend, daraus könnte man höchstens ablesen, dass mehr Kohlendioxid eine kühlende Wirkung auf das Klima hat. Das ist das genaue Gegenteil dessen, was die teuer bezahlten selbst ernannten Klimaerwärmungsschützer behaupten. Die uns Angst einflössenden Klimaerwärmungsmodelle, mit einem angeblichen Treibhausgas und Klimakiller Kohlendioxid sind die reinsten Märchenerfindungen.

Natur- und Umweltschutz, sorgfältiger Umgang mit der Schöpfung ja, Klimaschutz ist ein Geschäftsmodell

Josef Kowatsch, Hüttlingen.

J. Kowatsch ist Naturkundelehrer und langjährig erfahrener Natur- Wetterbeobachter in seiner Heimat