Die IPCC-Modelle werden schwammig
Bild rechts: Quelle: www.STOPGREENSUICIDE.COM
Bei dem Bild rechts handelt es sich um Abbildung 1.4 aus Kapitel 1 einer Version des 5. Zustandsberichtes des IPCC. Die Initialen oben repräsentieren den Ersten Zustandsbericht FAR aus dem Jahr 1990, den Zweiten (SAR) aus dem Jahr 1995. Schattierte Flächen zeigen die Bandbreite eines jeden der vier Klimamodelle, die in allen vier Zustandsberichten seit 1990 verwendet worden sind. Der letzte dieser Berichte wurde 2007 veröffentlicht. Modellläufe nach 1992 wurden nachträglich angepasst, um der vorübergehenden Abkühlung nach dem Ausbruch des Pinatubo auf den Philippinen im Jahre 1991 Rechnung zu tragen. Die schwarzen Quadrate zeigen mit den Fehlergrenzen die gemessene mittlere Temperatur im gleichen Zeitraum. Die Bandbreite der Modellläufe wurde in den vertikalen Säulen gebündelt. Die hellgrauen Flächen oben und unten sind nicht Teil der Bandbreite der Modellvorhersagen. Die endgültige Version des AR 5 wird Ende dieses Monats veröffentlicht werden.
Die Graphik stammt aus derjenigen Version, die im vergangenen Winter einer Experten-Begutachtung unterzogen worden ist. Sie vergleicht Klimamodell-Simulationen der globalen mittleren Temperatur mit den Beobachtungen seit dem Jahr 1990. Während dieser Zeit ist der atmosphärische Kohlendioxidgehalt um 12% gestiegen, nämlich von 355 ppm auf 396 ppm. Die IPCC-Graphik zeigt, dass die Klimamodelle korrespondierend damit im gleichen Zeitraum einen Temperaturanstieg zwischen 0,2 und 0,9°C vorhergesagt haben. Aber die tatsächliche Temperaturänderung hat nur 0,1°C betragen, was innerhalb der bandbreite um Null liegt. Mit anderen Worten, die Modelle haben den Erwärmungseffekt der CO2-Emissionen während der letzten 22 Jahre erheblich überschätzt.
Kapitel 9 der IPCC-Version zeigt, dass eine Überschätzung der Erwärmung selbst über längere Zeiträume beobachtet worden ist, nämlich im Vergleich mit Daten von Satelliten und Wetterballonen über den Tropen. Wegen der dominanten Rolle der Tropen für die planetare Verteilung von Energie und Niederschlag müssen die Modelle die Verhältnisse in den Tropen richtig abbilden, wenn sie glaubwürdig sein sollen hinsichtlich der Simulation des globalen Klimasystems. Basierend auf allen vom IPCC verwendeten Klimamodellen sollte es in dieser Region (vor allem in der mittleren Troposphäre der Tropen) zu der stärksten Treibhauserwärmung kommen. Jedoch zeigen die meisten Daten seit über 30 Jahren praktisch keinerlei Temperaturänderung.
Der Wissenschaft des IPCC zufolge, die seit den neunziger Jahren konstant aufrecht erhalten wird, ist das CO2 der Haupttreiber der derzeitigen Klimaänderung, und die natürliche Variabilität ist zu gering, um im Vergleich damit mithalten zu können. Dies ist auch die Ansicht des „Mainstream“ hinsichtlich der Klimawissenschaft, und dies wurde in alle modernen Klimamodelle hineinprogrammiert. Die Ergebnisse der Modelle wiederum haben die außerordentlich kostspielige globale Klima-Agenda der letzten Jahrzehnte befeuert. Aber jetzt wird immer klarer, dass die Modelle die Erwärmung erheblich übertrieben haben, und darin liegt ein Problem.
Ebenso wie die Diskrepanz zwischen Modellen und Realität größer geworden ist, ist auch die Anzahl der Mainstream-Wissenschaftler gestiegen, die behutsam darauf hinzuweisen beginnen, dass die Klimamodelle demnächst einer Art Überarbeitung bedürfen. In einer vor Kurzem erschienene Studie einiger gut bekannter deutscher Klima-Modellierer wurde die Wahrscheinlichkeit, dass die Modelle gegenwärtig mit den Beobachtungen in Übereinstimmung gebracht werden können, mit unter 2% angegeben, und es heißt darin, dass bei weiteren fünf Jahren ohne eine größere Erwärmung die Wahrscheinlichkeit auf Null fallen wird.
Das IPCC muss jeden für einen Dummkopf halten
Mehr noch, das Haupt-Klimamodellierungs-Labor in UK hat gerade in diesem Sommer seine langfristigen Wettervorhersagen revidiert um zu zeigen, dass es für mindestens die nächsten fünf Jahre keine Erwärmung vorhersagt. Falls dieses Modell richtig liegt, beweist es selbst, dass alle anderen Modelle seiner Art fundamental falsch liegen.
Für jene von uns, die die Klimadebatte seit Jahrzehnten verfolgt haben, werden die nächsten fünf Jahre elektrisierend sein. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass wir Zeuge des Zusammenbruchs eines der einflussreichsten wissenschaftlichen Paradigmas des 20. Jahrhunderts werden, und die Auswirkungen auf Politik lokal und global könnten gravierend sein.
Es ist die Aufgabe der gigantischen UN-Organisation IPCC, die Führer der Welt über die Entwicklungen auf diesem Gebiet immer aktuell auf dem Laufenden zu halten. Dieser in wenigen Tagen fällige Bericht wäre doch die Chance, über diese erstaunlichen Entwicklungen zu berichten, nicht wahr? Nun, raten Sie noch einmal!
Beurteilt man das nach den Versionen, die in diesem Jahr in Umlauf gekommen sind, befindet sich das IPCC noch voll im Stadium des Leugnens. Seine eigene Graphik enthüllt eine Diskrepanz zwischen den Modellen und den Beobachtungen, und doch sagt es in der Diskussion etwas ganz anderes. Auf Seite 9 in Kapitel 1 erklärt es, woher die Werte stammen, es spricht über die zahlreichen Herausforderungen durch die Modelle und fasst dann die Graphik so zusammen: „Die global gemittelte Temperatur liegt deutlich innerhalb der Unsicherheits-Bandbreite aller früheren IPCC-Projektionen und generell in der Mitte der Bandbreite der Szenarien“. Weiter hinten, in Kapitel 9, wird mit „sehr hoher Zuversicht“ festgestellt, dass die Modelle die globalen Temperaturtrends korrekt simulieren können.
Das IPCC muss jeden Menschen für einen Dummkopf halten. Seine eigene Graphik zeigt, dass die beobachteten Temperaturen nicht innerhalb der Unsicherheits-Bandbreite der Projektionen liegen; sie sind unter die unterste Grenze der gesamten Spanne gefallen. Auch simulieren die Modelle Erwärmungstrends falsch; stattdessen übertreiben sie sie erheblich. (Sie passen sie auch nicht an regionale Maßstäbe an, wo sie typischerweise nicht besser passen als die Randwerte).
Dies ist nicht die Zeit für kostspielige und permanente klimapolitische Maßnahmen
In dem Abschnitt des Berichtes, in dem die Fehlvorhersagen der Modelle in den Tropen diskutiert werden, räumt das IPCC ein (mit „hoher Zuversicht“), dass die Modelle die Erwärmung in den Tropen überschätzen. Dann sagt es mit einem Schulterzucken, dass der Grund für diese Abweichung „schwer fassbar“ ist und lässt das Ganze prompt unter den Tisch fallen. Was ist mit den Implikationen dieser Abweichung? Das IPCC ist zu diesem Punkt nicht nur auffällig schweigsam, sondern kommt trotz aller gegenteiligen Beweise auch zu dem Ergebnis, dass es „sehr hohes Vertrauen“ hat, dass die Klimamodelle die atmosphärischen Auswirkungen sich ändernder CO2-Gehalte korrekt repräsentieren.
Die Lage lässt sich in fünf Schlüsselpunkten zusammenfassen
Erstens, etwas Großes wird demnächst geschehen. Die Modelle zeigen etwas und die Daten etwas ganz anderes. Die zahlreichen Versuche während der letzten Jahre, diese Differenzen zu überspielen, sind zersetzend. Während der nächsten paar Jahre kommt es entweder zu einer plötzlichen, rapiden Erwärmung, die die Temperaturen auf die von den Modellen vorhergesagten Niveaus schießen lässt, oder das Mainstream-Paradigma der Klimamodellierung fällt in sich zusammen.
Zweitens, da wir unmittelbar vor der Erkenntnis stehen, dass die aktuellen Daten die Fundamente der Mainstream-Klimatologie zum Einsturz bringen können, ist jetzt offensichtlich nicht die Zeit, kostspielige und permanente klimapolitische Maßnahmen zu ergreifen, die auf gescheiterten Modellvorhersagen beruhen. Die wirkliche Botschaft der Wissenschaft lautet: Man warte noch ein wenig, es werden bald Informationen kommen, die unser Verständnis dieses Themas radikal verändern können.
Drittens, alles, was gemeinhin als die „Mainstream“-Sichtweise der Klimawissenschaft genannt wird, basiert auf den Ergebnissen von Computermodellen. Was gemeinhin als „skeptisch“ oder „Leugner“ verunglimpft wird, steht in Übereinstimmung mit den Beobachtungen in der realen Welt. Sie wissen jetzt, wie man diese Ausdrücke interpretieren muss, wenn sie genannt werden.
Viertens, oftmals hören wir Slogans (von keinem Geringeren als Obama selbst sowie vielen anderen), dass 97% aller Klimaexperten, 97% aller veröffentlichten klimawissenschaftlichen Studien und alle führenden Wissenschaftsgesellschaften der Welt darin mit der Mainstream-Wissenschaft, wie sie in den Modellen zum Ausdruck kommt, übereinstimmen. Aber die Modelle zeigen nicht die Wirklichkeit. Die klimawissenschaftliche Gemeinschaft hat sich eine schlechte Zeit ausgesucht, mit der Uniformität des Gruppendenkens unter ihnen anzugeben.
Fünftens und letztens, das IPCC hat wieder einmal bewiesen, dass es unfähig ist, objektiv zu sein. Die kanadische Journalistin Donna Laframboise hat akribisch das Ausmaß dokumentiert, mit dem das IPCC durch Umweltaktivisten während all der Jahre unterwandert worden ist, und jetzt sehen wir das Ergebnis. Dass die Diskrepanz zwischen Modell und Wirklichkeit immer größer und deutlicher wird, wird man in den IPCC-Berichten zuallerletzt erwähnt finden.
Link: http://opinion.financialpost.com/2013/09/16/ipcc-models-getting-mushy/
Übersetzt von Chris Frey EIKE