Fracking lässt die Rohölerzeugung der USA auf das höchste Niveau seit 1989 steigen
In diesem Video spricht Fatih Birol, Chefökonom bei der EIA über Preise und Nachfrage nach Rohöl. Er spricht am Rande des Weltenergie-Forums in Dailan, China, mit Susan Li in der Bloomberg-Sendung „Asia Edge“ (Quelle: Bloomberg)
Steigende Rohöl-Vorräte aus Lagerstätten wie dem Bakken-Feld und Eagle Ford in Texas haben geholfen, die USA zum weltgrößten Exporteur raffinierten Treibstoffes werden zu lassen, einschließlich Benzin und Diesel. Texas hat im Juni der EIA zufolge 2,575 Millionen Barrel pro Tag gefördert. Das reicht, um den Staat vor sieben Mitglieder der OPEC-Länder zu positionieren.
„Es ist erstaunlich”, sagt Andy Lipow, Präsident von Lipow Oil Associates LLC, einer in Houston ansässigen Beratungsfirma, die im vorigen Monat vorhergesagt hatte, dass die USA bis zum Jahresende 7,75 Barrel pro Tag fördern würden. „Der [US-Bundesstaat] Texas erzeugt jetzt mehr Öl als Iran.”
Iran erzeugte im Juni 2,56 Millionen Barrel, jedenfalls einer Bloomberg-Übersicht der Ölunternehmen, Erzeuger und Analysten zufolge. Saudi-Arabien, Irak, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate und Venezuela haben in diesem Monat mehr erzeugt als Texas.
West Texas Intermediate, der Bezugspunkt der USA, stieg um 17 Cent oder 0,2 Prozent auf einen Preis von 107,56 Dollar pro Barrel an der New York Mercantile Exchange. Brent stieg um 25 Cent oder 0,2 Prozent auf 111,50 Dollar am ICE Futures Europe in London.
Steigende Vorräte
Den EIA-Daten zufolge konnten die USA in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 2013 selbst 87 Prozent ihres Eigenbedarfs decken, was nahe der höchsten Jahresrate seit 1986 liegt. Die heimische Rohölerzeugung wird 2013 im Mittel 7,5 Millionen Barrel pro Tag betragen, 2014 8,4 Millionen Barrel pro Tag. Dies sagte die EIA kürzlich in ihren Short-Term Energy Vorhersagen.
Steigende heimische Vorräte haben den Verbrauch ausländischen Treibstoffs deutlich reduziert. Die Gesamtimporte von Rohöl und Petroleum werden bis 2014 auf 5,4 Millionen Barrel pro Tag fallen. Das ist ein Rückgang von 12,5 Millionen im Jahre 2005, teilte die EIA, eine Organisation des Energieministeriums, in dem Bericht mit.
Die Verfügbarkeit von Rohöl verschaffte den USA einen zunehmend wichtigen Raffinerie-Schub. Die US-Exporte von destilliertem, zum größten Teil aus Diesel bestehendem fuel oil stieg im Juni auf einen Allzeit-Höchstwert von 1,285 Millionen Barrel an einem Tag im Juni.
Die Anzahl der gecharterten Tanker an der US-Golfküste erreichte vorige Woche den Rekordwert von 42, wie dem wöchentlichen Schiffsverkehrs-Bericht der Charles R. Weber Co zu entnehmen ist. Etwa 15 dieser Schiffe hatten das Ziel Europa, den Daten zufolge ebenfalls ein Rekord.
Übersetzt von Chris Frey EIKE