Arktische Spiele – Russische Küstenwache gegen Greenpeace
Anm. d. Ü.: Dies geschah vor wenigen Wochen – die Presse hat kaum darüber berichtet.
Greenpeace hat sich gewaltig verrechnet mit wem sie sich da oben in der Arktis anlegen wollte, mit Russland nämlich.
Und so geht die Geschichte: Greenpeace will auf dem arktischen Seeweg im russischen Polargebiet protestieren. Im Klartext, die Suche nach Öl und Gas in der Arktis unterbrechen. In der Arktis werden 13% der bislang unentdeckten Welt-Öl-Reserven vermutet und etwa 31% der Naturgasreserveren.
Die Nordpolar-Route darf nur mit Erlaubnis befahren werden. Greenpeace hatte sie dreimal beantragt, und 3 mal hatten die Russen den Antrag abgelehnt. Also entschließen sich die so wunderbar motivierten Wassermelonen von Greenpeace, das Fehlen der Erlaubnis zu ignorieren und mit ihrem Eisbrecher Arctic Sunrise einfach hinzufahren.
Eine gewaltige Fehleinschätzung von Greenpeace: die alte UdSSR gibt es nicht mehr, aber das neue, vom Genossen Putin geführte Rußland ist kaum anders als die UdSSR. Heute ziehen anstelle des KGB unglaublich reiche Oligarchen und Gazprom hinter der Bühne die Strippen, genauso rücksichtslos wie einst der KGB. Demokratie und freier Protest ist ein rotes Tuch für Russen, die seit Jahrhunderten an das despotische Regime des Zaren und an 70 Jahre kommunistische Tyrannei gewöhnt sind. Sie kennen die Art von Wertschätzung nicht, die Greenpeace im Westen von den liebedienerischen liberalen Politikern erfährt.
Ein russisches Küstenwachschiff vertreibt den Greenpeace-Eisbrecher, der in die Russischen Polargewässer ohne Erlaubnis eingedrungen war, um gegen die offshore Energie-Ausbeutung zu protestieren. Nachdem die russische Küstenwache gedroht hatte, mit Kanonen auf das Greenpeace-Schiff zu schießen, bricht es die Aktion ab.
Die Schlauchboote werden zurückgeholt und die Besatzung läßt vier unbewaffnete Offiziere der Russische Küstenwache an Bord kommen. Sie führen auf der Arctic Sunrise eine langdauernde Inspektion durch, wobei nichts Unrechtes gefunden wird, sagt Christy Ferguson, ein kanadisches Mitglied der Greenpeace Besatzung. “Mehrere Male wurde die Drohung wiederholt, dass man auf uns schießen würde, wenn wir die Nordpolar-Route nicht verlassen würden,” sagte er nach der Rückkehr in norwegische Gewässer.
“Sie haben uns viele Fragen gestellt, warum wir hier wären? Was unsere Gründe wären? Was unsere Absichten? Sie haben ständig mit ihrem Kommandanten kommuniziert und teilten uns mit, der Kommandant fordere uns auf, die Norpolar-Route sofort zu verlassen. Und falls wir das nicht täten, würde er „harte Maßnahmen“ ergreifen.
“Wir fragten, was damit gemeint sei?“ Und man bestätigte, dass man auf uns feuern würde. Erst einmal aber nur Warnschüsse.”
Russland wird niemanden erlauben, sich in seine Geschäfte mit natürlichen Gas-Reserven einzumischen.
Der Russische Energieriese Gazprom ist mehr als nur ein großer Einnahmen-Bringer für das Land. Gazprom ist ein verlängerter Arm der Russischen Außenpolitik, wie sich 2009 im Streit mit der Ukraine zeigte, als Gazprom die Gasversorgung für dieses Land abdrehte.
Das COP18-Russland hat so sich so stark wie möglich gegen die Torheiten der UNFCCC Klimarettungs-Prozesses gestemmt. Eine möglicherweise “grüne” Haltung von Putin in der Frage des Schiefergases hat überhaupt nichts mit „Grün“ zu tun, aber mit Wirtschaft und Stärke nach außen.
Schiefergas mag Gazprom überhaupt nicht, weil es eine Konkurrenz darstellt, und weil es billig ist. Je mehr Schiefergas in Europa existiert, desto kleiner wird der Gazprom-Markt und die Erträge fallen. Das Geheimnis hinter allem heißt immer: Geh der Spur des Geldes nach.
Greenpeace verließ die Nordpolar-Route und ging auf eine viertägige Reise zurück in internationale Gewässer mit eingekniffenem Schwanz, bewacht von einem Russischen Küstenwach-Schiff.
Auf alles, was nicht dem Grünen Traum entspricht, reagiert Greenpeace mit einem vorhersehbaren automatischem Reflex, wie es Patrick Moore, einer der einstigen Gründerväter von Greenpeace, ausdrückte:
“Diese Menschen sind entweder völlig naiv, was den Zusammenhang zwischen CO2 und Pflanzen betrifft, oder sie machen das, um die Aufmerksamkeit von der Tatsache abzulenken, dass in den vergangenen 15 Jahren keine Erwärmung mehr stattfand.”
Wie weit Greenpeace den Bezug zur Wirklichkeit verloren hat, wird am besten durch diese Aussage eines Mitglieds der Arctic Sunrise Mannschaft illustriert:
“Wir sind dorthin gefahren, um auf die Vorbereitungen zu Ölbohrungen aufmerksam zu machen, und wir mußten etwas anderes erleben: Wie stark die Russischen Offiziellen ihre nationalen Ölinteressen verteidigen.”
Dabei war die Erregung von Aufmerksamkeit völlig unnötig. Wie wichtig fossile Brennstoffe für Rußland sind, kann ganz leicht durch ein paar Google-Recherchen festgestellt werden. Fast die ganze Welt weiß, dass die Ausbeutung der Arktis begonnen hat. Darüber haben die führenden Presseorgane genug Geschichten geschrieben, ganz zu schweigen von Unterschriften unter Petitionen zum Stopp der Ausbeutung der Arktis von Champagner-Celebritäten, wie Paul McCartney.
Greenpeace hatte wirklich geglaubt, das wäre für sie eine ganz normale Sache in der Arktis. Aber sie haben eine Lektion lernen müssen: nicht alle Länder werden von einer wenn auch schwindenden Bande von Grünen Liberalen beherrscht, wie derzeit in Europa. In Australien ist es ja gerade vorbei damit.
Einige Staatem werden von Realpolitikern regiert, die das Wohl ihrer Länder und von deren Menschen vor die Liebedienerei an eine lautstarke Mini-Minorität stellen, die eine irrationale Angst vor einem Spurengas hat, welches auf der Erde absolut lebensnotwendig ist.
Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE
[Anm. d. Ü.: Der Originalartikel wurde wegen des größeren zeitlichen Abstands zum Ereignis leicht umgestellt und redigiert.]