Windenergie: Verschwörung der ‚Grünmafia’
Der Bericht mit dem Titel Threat Assessment: Italian Organised Crime beschreibt die Aktivitäten einer ganzen Reihe von Mafia-ähnlich organisierten kriminellen Gruppen (OCGs) als eine „klare und gegenwärtige Bedrohung für die Europäische Union“ und eine Bedrohung, „wie sonst von keiner anderen organisierten Kriminalität in Europa“.
Die Autoren fühlen sich auch verpflichtet darauf hinzuweisen, dass der Bericht „eine Beschreibung des Zustands der Bedrohung ist und nicht eine historische Studie“. Er zeigt, wie moderne Bosse der Kriminalität es seit den zwanziger und dreißiger Jahren bevorzugen, „die legale Wirtschaft zu infiltrieren“. Und dies wird der Studie zufolge erreicht durch „sorgfältige Investitionen in bestimmten Bereichen“ sowie „fortgeschrittenen Methoden der Geldwäsche“. Und ein Industriezweig sticht aus der Menge der anderen besonders als Ziel hervor: der „Markt grüner oder alternativer Energie, zum Beispiel Investitionen in Windenergie-Parks“. Im Besonderen finden Mafia-Familien leichte Beute in „großzügigen Garantien und Steuersubventionen seitens MS [?] und EU“. Methoden, die unabhängige Unternehmen in der ersten Reihe erzeugen, getrennt von „der Ausbeutung umweltfreundlicher Anreize zu finanziellen Fortschritten“ und die es ihnen ermöglicht, „die Prozesse der Kriminalität via legaler Geschäftsstrukturen zu waschen“.
Dem Bericht zufolge besteht eines der Probleme darin, dass OCGs „sich selbst auf dem Markt als starke Wettbewerber präsentieren, die es sich leisten können, ‚mit Verlust’ zu operieren, was langfristig zu einer Quasi-Monopoly-Situation führt, die die grundlegenden Prinzipien des freien Marktes unterminiert“. Und er zitiert anonym einen „weithin bekannten italienischen Staatsanwalt“ mit der Erklärung: „Die OCGs in Italien sind heutzutage die einzigen EU-Wirtschafts-Mitbewerber, die unter dem entgegen gesetzten Problem aller anderen Unternehmer leiden: zu viel Geld und nicht genug Möglichkeiten, dieses zu re-investieren“.
„Fette Profite”
Die Beteiligung der Mafia an der Windindustrie wurde zum ersten Mal schon im Jahr 1996 identifiziert, als der sog. „Lord des Windes“ Vito Nicastri wegen unsauberer Zahlungen in Höhe von 15 Millionen Euro und wegen Bestechung öffentlicher Funktionäre im Zusammenhang mit Windpark-Betrug verurteilt worden ist. Nicht dass das verhindert hätte, dass Nicastri weitere Lizenzen erworben hat. Im Jahr 2010 hat Nicastri fast 2 Milliarden Euro Firmenvermögen beiseite geschafft. Diese Holdings enthielten u. a. 43 Wind- und Solarunternehmen, 100 Immobilien, 66 Bankkonten, sieben Sportautos und Luxusyachten [Was macht er eigentlich mit all dem? A. d. Übers.].
Man glaubt, dass zahlreiche Zweige der Mafia stark in Wind- und anderen erneuerbaren Energie-Projekten in Europa involviert sind, mit Ablegern in Spanien, Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Ein früherer Bericht aus dem Jahr 2009 brachte Nicastri, den mutmaßlichen Boss der Cosa Nostra Oresto Vigorito und die gescheiterte [state-forfeited] italienische Vento Power Corporation in Verbindung mit zwei Windenergie-Unternehmen in Boston, USA.
Ein italienischer Verfassungsrechtler hat gegenüber [dem Sender] Al Jazeera eine Schlüsselstrategie der modernen Mafia beschrieben: „sie investiert überall dort, wo es eine gut geeignete Möglichkeit gibt, die wahrscheinlich hohe Profite verspricht“. Die kanadische Spezialistin im Kampf gegen Geldwäsche Christine Duhaime weist darauf hin, dass der European Regional Development Fund (ERDF) massive 295 Milliarden Euro als Darlehen für erneuerbare Energie bereit gestellt hat. Aber sie hat auch herausgefunden: Die EU verlangt von jedem Mitgliedsland die Einrichtung einer Behörde mit regulatorischen Funktionen für Legalität und Zahlungen. In der Praxis jedoch ist das in den meisten Staaten nur ein Lippenbekenntnis, „liegen gelassen am Straßenrand“. Duhaimes Untersuchungen zufolge „sind in geschätzten 50 Prozent der von der ERDF gezahlten Subventionen für mit der Windenergie zusammen hängende Infrastruktur-Maßnahmen Betrug oder andere Unregelmäßigkeiten im Spiel“. Im Einzelnen betrachtet sie Windenergieprojekte als „hohes Risiko“, vor allem, wenn es darum geht, die Front der Unternehmen in erneuerbarer Energie zu benutzen, um illegale Gewinne zu waschen.
Einer von der UK Remewable Energy Foundation veröffentlichten separaten Studie mit dem Titel The Performance of Wind Farms in the UK and Denmark zufolge ist es eine Tatsache, dass die Windindustrie jetzt „ausgereift“ sein müsste. Stattdessen ist sie selbst nach Jahrzehnten in Betrieb immer noch vollständig von öffentlichen Subventionen abhängig [hier], bleibt sie doch kommerziell nicht überlebensfähig und unattraktiv für private Investoren ohne umfangreiche Garantien der Regierung. Aber die Tage der großen Regierungsbeteiligungen könnten gezählt sein. Im vorigen Jahr hat das UK Public Accounts Committee die Kappung der „generösen“ und langzeitlichen Lizenz-Abkommen verlangt. Und es verdammte die Regierung wegen deren Garantie über läppische 17 Milliarden Pfund an nur zwei Ingenieurs-Unternehmen.
Wie ich zuvor schon in meinem Beitrag The Corruption of Wind Energy geschrieben habe, befinden sich alle Wind-Unternehmer nicht unter den „Sopranos“. Aber die Tage, an denen grüne Tarife auf Energierechnungen verschleiert werden, könnten gezählt sein. Die UK-Regierung beispielsweise verlangt gegenwärtig mehr Offenheit hinsichtlich der Elemente, aus denen sich die Energierechnungen für Industrie und Haushalte zusammen setzen. Das sollte helfen, die immer weiter zunehmende ökonomische „Sozialabgabe“ ans Tageslicht zu bringen, die die grüne Energie dem Steuern zahlenden Energieverbraucher aufbürdet. Ebenso dürfte auch ans Tageslicht kommen, in welch riesigem Umfang Wind- und erneuerbare Industrien weiterhin vom ‚Melken der Freundlichkeit der Regierung’ abhängig ist.
In scharfem Kontrast dazu sind die Steuerbefreiungen, die der Schiefergas-Industrie in UK angeboten worden sind, nicht mehr als eine Spuren-Förderung. Und einige Energie-Insider fragen, ob Schiefergas überhaupt diese Steuerbefreiungen braucht, wenn man die enormen ökonomischen Aspekte von Schiefergas betrachtet. Es ist an der Zeit, dass man die Windindustrie den gleichen Regeln der freien Märkte unterwirft wie die Mitbewerber. Oder, wie ich anderswo gesagt habe, „die Übernahme des Jargons eines ‚Grünmafia’-Filmes „sollte mit einem Versuch hinweg gepustet werden“. Inzwischen werden die den freien Markt verzerrenden Wind- und erneuerbare Energien-Subventionen nicht nur grüne Energieunternehmer-Milliardäre und Landbesitzer hervorbringen, sondern auch weiterhin leicht mitnehmbare Gelder bereitstellen, die abzusahnen die organisierte Kriminalität nicht widerstehen kann.
Übersetzt von Chris Frey EIKE