Die pazifische dekadale Oszillation kann die aktuelle Temperaturpause und die globale Erwärmung von 1975-1998 erklären
Die weiteren Ausführungen folgen dem Artikel der renommierten US-Klimaforscherin Judith Curry, für Details wird auf ihren Aufsatz verwiesen (hier). KX verwenden das bekannte GFDL Modell (hier) und führten damit Simulationen durch. Diese unterschieden sich durch die in das Modell eingesetzten Klimaantriebe. Neu an der Arbeit von KX war die Berücksichtigung der gemessenen Meerestemperaturanomalien im östlichen äquatorialen Pazifik. Die Ergebnisse der Modellrechnungen zeigt Fig. 1
Fig. 1: Maßgebend sind die beiden rotgelben Kurven oben und unten. Oben wird die Messung gezeigt, unten das Modellergebnis OHNE den Einfluss des anthropogenen CO2, also nur durch die interne natürliche Variabilität verursacht. Die gute Übereinstimmung beider Kurven ist verblüffend gut.
Die Messung zeigt von 1975-1998 einen Temperaturanstieg von 0,68 °C, das Modell von 0,4 °C. Somit kann das Modell von KX mehr als die Hälfte der globalen Erwärmung mit natürlicher Klimavariabilität erklären. Bisher wurde dagegen die Erwärmung seitens der AGW-Verfechter und des IPCC ausschließlich dem anthropogenen CO2 zugeschrieben.
Das Ergebnis von KX passt zudem bestens mit den Temperaturänderungen zusammen, die man aus guten, bis etwa 2000 Jahre zurückreichenden Proxy-Reihen entnehmen kann. So enthält z.B. die Proxy-Reihe von Christiansen/Ljungqvist bereits vor 1700 n.Chr. (hier) mehrfach Temperatursteigerungen, aber auch Temperaturabfälle, die die des 20. Jahrhunderts an Stärke und Geschwindigkeit übertreffen. In zwei Publikationen des Verfassers (hier, hier) wird außerdem gezeigt, dass der Temperaturabstieg des 19. Jahrhunderts in seiner Stärke dem erneuten Anstieg im 20. Jahrhundert nicht maßgebend nachsteht. Anthropogenes CO2 erscheint daher zur Erklärung des globalen Temperaturverlaufs im 20. Jahrhundert nicht erforderlich, und die Klimasensitivität des CO2 wird mit hoher Wahrscheinlichkeit vom IPCC stark überschätzt.
Es wäre pikant, wenn ausgerechnet Klimamodelle, deren Versagen der bekannte Klimaforscher Hans von Storch in einem SPIEGEL-Interview beklagte (hier), zwar einen ihrer vielen Mängel (nämlich die aktuelle globale Abkühlung nicht erklären zu können) zu beheben vermögen, dies aber nur zu dem Preis eines "Freispruchs für das anthropgene CO2".