Schiefer befeuert eine globale Revolution

Bild rechts: Versorgung aus Nicht-OPEC-Quellen hat im Juli um 570000 Barrel pro Tag zugenommen, wobei Nordamerika zu etwa 40% zu dieser Zunahme beigetragen hat. Photo: AP
Die International Energy Authority [Agency?] IEA hat erklärt: während viele OPEC-Mitglieder infolge Unruhen und Infrastruktur-Problemen Mühe haben, die Produktion aufrecht zu erhalten, hat der nordamerikanische Schiefer-Boom die Welt von steilen Ölpreis-Schocks isoliert.
Unruhen in Libyen haben die Exporte auf das niedrigste Niveau seit dem Bürgerkrieg im Jahr 2011 gedrückt, wobei die Kapazität der Verschiffung nur zu einem Drittel ausgelastet war.
Im Nordirak wird ein Streit zwischen Bagdad und der kurdischen Regionalregierung über Zahlungen und Vertragsbedingungen, gekoppelt mit Anschlägen auf Pipelines, die Pläne der Regierung unterbrechen, den Output während der nächsten fünf Jahre drastisch zu steigern. Sicherheitsbedenken in Algerien und Nigeria bleiben eine Sorge.
Obwohl Saudi-Arabien seine Ölerzeugung im Juli sogar auf ein 12-Monate-Hoch steigern konnte, war das nicht genug, um den Rückgang der Ölerzeugung in anderen OPEC-Ländern auszugleichen. Insgesamt hat der OPEC-Output im Juli um 1,1 Barrel abgenommen, Jahr für Jahr. „Die Gründe haben wenig mit mangelnder Nachfrage zu tun… sondern mit allen heimischen Entwicklungen in einigen Mitgliedsstaaten“, sagte die IEA.
Im Gegensatz dazu hat der Output aus Nicht-OPEC-Staaten im Juli um 570000 Barrel pro Tag zugenommen, wobei Nordamerika rund 40 Prozent zu dieser Zunahme beigetragen hat. Der größte Anteil davon wiederum kam aus Kanada.
Ist das der Anfang von Entwicklungen, die jetzt kommen? Die Energie-Revolution, befeuert von Schiefer, hat schon jetzt ausgeprägte Konsequenzen. In Saudi-Arabien zum Beispiel wächst die Einsicht, dass die Wirtschaft neu austariert werden muss. Die exzessive Abhängigkeit vom Öl kann nicht ewig dauern.
Hier in UK haben wir es mit einem ganz anderen Komplex von Problemen zu tun. Wie kann man die Industrie davon überzeugen, dass Schiefer die beste Garantie für unsere zukünftige Energiesicherheit ist? Wie kann sie den Widerstand einer Protestbewegung überwinden, die auf Gefühlen anstatt auf Wissenschaft beruht?
Zumindest die politische Führung hat Fortschritte gemacht. David Cameron hat in dieser Woche von den großen Möglichkeiten durch Schiefer gesprochen, und zwar mit den Worten: „Wir würden als Nation einen großen Fehler machen, sollten wir nicht intensiv darüber nachdenken, wie man das Fracking fördern könnte“.
Traurigerweise scheint sich diese Botschaft noch nicht bis zur Umweltagentur herum gesprochen zu haben. Eine vor Kurzem erstellte Beratungsstudie zeigt, dass Fracking-Genehmigungen bis zu sechs Monaten dauern können anstatt nur wenige Wochen, und zwar wegen der Empfindlichkeiten der Öffentlichkeit.
Das ist nicht wirklich die Botschaft, die George Osborne vermitteln wollte, als er davon gesprochen hat, den Genehmigungsprozess bzgl. Fracking zu beschleunigen. Aber sie ist eine perfekte Illustration der Schlachten, die voraus liegen, falls UK nicht die Vorteile der Schiefer-Revolution einheimst.
The Daily Telegraph 10 August 2013
Link: http://www.thegwpf.org/editorial-shale-fuelling-global-revolution/
Übersetzt von Chris Frey EIKE