Über die Energiepreisentwicklung in Deutschland
Deutschland ist ein rohstoffarmes Land, die fossilen Energien müssen bis auf Braunkohle eingeführt werden. Auch die Förderung von Steinkohle soll in Deutschland zu Ende gehen, wie unter Rüttgers in NRW beschlossen wurde.
Abb. 1: Strompreisentwicklung in Holzkirchen
Der Ersatzstrom für die abgeschalteten Kernkraftwerke wird von fossil befeuerten Kraftwerken geliefert, neben dem gern verschwiegenen Bezug von KE-Strom von unseren Nachbarn. Daher ist für unsere Energieversorgung der Gesamtpreis aller eingeführten fossilen Energien wichtig, wie in Abb. 2 dargestellt. Es zeigt sich ein rasanter Anstieg in den letzten Jahren, wobei natürlich sowohl die Menge als auch der Preis pro kWh eingeht.
Abb. 2: Kosten der fossilen Importe nach Deutschland: Rohöl, Erdgas, Steinkohle (Quelle: BAFA)
Bei Diskussionen um unsere Energieversorgung werden gern deren Reichweiten genannt: Bei Erdöl und Erdgas etliche Jahrzehnte, bei Steinkohle Jahrhunderte. Es wird suggeriert, es sei genug für lange Zeit vorhanden. Nun kann sicherlich niemand in die Zukunft schauen, die Reichweiten sind vielfach Spekulation. Für unsere Versorgung sind allerdings nicht nur die Reichweiten wichtig, denn wir müssen die Importenergien bezahlen. Nur wer Geld hat, kann einkaufen. Daher ist es für Deutschland wichtig zu fragen:
Wie lange werden wir bei Kernkraftausstieg und aufgezwungenem nutzlosen Strom von Wind, Solar und Biomasse dank EEG noch fähig sein, die notwendigen fossilen Energien auf dem Weltmarkt zu erwerben?
Dazu betrachten wir die Preise der fossilen Importenergien an der Grenze (Quelle: BAFA, 2012):
Rohöl 5,5 ct pro kWh Primärenergie
Erdgas 2,9 ct pro kWh Primärenergie
Steinkohle 1,1 ct pro kWh Primärenergie
Wenn aus Öl, Gas oder Kohle Strom gemacht wird, steigt der Preis ungefähr um das zweieinhalb-fache (bei angenommenen Wirkungsgrad der Stromerzeugung von 40%). Damit sind die Herstellkostet von Strom bei
Rohöl 13,7 ct pro kWh erzeugter Strom,
Erdgas 7,3 ct pro kWh erzeugter Strom,
Steinkohle 2,8 ct pro kWh erzeugter Strom,
Die Kosten von Kraftwerk und Personal kommen noch hinzu. Diese Preise sind zu vergleichen mit dem Kernenergiestrom, der beträgt
in Biblis 2,2 ct pro kWh erzeugter Kernenergiestrom (persönliche Mitteilung, 2009)
in den USA 1,1 ct pro kWh erzeugter Kernenergiestrom (lt. atw, 3/2008),
wobei hier die Kosten von Kraftwerk und Personal schon enthalten sind.
Zum Vergleich: Es kostete
Heizöl: 8 ct/kWh brutto als Öl im Tank (2011)
Sprit: 15 ct/kWh brutto als Benzin im Tank (bei 1,50EURO/Liter)
Gas: 5 bis 8 ct/kWh brutto als Gas im Heizungskeller, (2006 bis 2010)
Holz: ca. 3 ct/kWh (bei 100 EURO pro Ster Hartholz
Es zeigt sich:
Die Energieversorgungunternehmen werden die ausgefallenen Kernkraftwerke durch Kohlekraftwerke ersetzen und diese mit Importkohle befeuern, soweit das irgendwie möglich ist.
Erdgas kann wegen des höheren Preises nur zweite Wahl sein im Ersatz des Kernkraftstroms. Es führt als leitungsgebundene Energie zu neuer unvermeidbarer Abhängigkeit.
Die in Deutschland oft mutwillig durch unsinnige Maßnahmen in die Höhe getriebenen Kosten bei der Kernkraft haben schon zu einer Verdopplung des Kernenergie-Stromes gegenüber den USA geführt.
Es ist schon heute sinnvoll, die Häuser im Winter elektrisch mit Strom aus Kernkraft zu heizen, wie es in Frankreich oft gemacht wird. Dadurch wird fossile Energie für andere Anwendungen gespart, wo sie unersetzlich ist: Flugzeuge, Kfz-Verkehr, Kunststoffe, Stahlherstellung aus Eisenerz.
Wer Marktwirtschaft haben will, sollte auf Eingriffe in das Preisgefüge der verschiedenen Energien verzichten (keine Ökosteuer, keine EEG-Umlage…). Dann würde die Kernenergie auch in Deutschland als Sieger aus dem Wettbewerb der Energien hervor gehen. Diesen ersten Platz hat die Kernenergie verdient, da sie mit ihrer Reichweite von vielen hunderttausenden von Jahren ohnehin die Energieform der Zukunft sein wird für alle diejenigen Länder, die nicht zurück wollen ins Mittelalter.