Ist es an der Zeit, den IPCC wegen Betrugs anzuklagen?
Christopher Monckton of Brenchley
Das IPCC hat sich ‚nicht schuldig’ bekannt, nachdem es fast zwei Monate gebraucht hatte, auf meine Anklage wegen der notorisch betrügerischen Graphik im 4. Zustandsbericht zu antworten. Damit setzt es den Betrug vorsätzlich fort, was ich jetzt den Strafverfolgungsbehörden zumelden werde.
Meine Klage lautete folgendermaßen:
„Die Graphik soll angeblich zeigen, zeigt es aber nicht, dass sich die Rate der globalen Erwärmung beschleunigt und dass die beschleunigte globale Erwärmung anthropogenen Ursprungs ist“.
Das IPCC konstruiert multiple Trendlinien auf den Verlauf der globalen Temperaturanomalien nach HadCRUt seit 1850 und belegt damit, dass die Trendlinien umso steiler verlaufen, je kürzer der gewählte Zeitraum ist. Daraus zieht es die Schlussfolgerung, dass sich die Welt immer schneller erwärmt und dass wir daran schuld sind (siehe Bild rechts). Ganz klar wird das aus der Bildunterschrift:
„Man beachte, dass für kürzere Zeitperioden in jüngerer Zeit die Steigung größer ist, was auf eine beschleunigte Erwärmung hinweist. … Zunehmender Gehalt von Kohlendioxid und anderer Treibhausgase dominiert die beobachtete Erwärmung seit Mitte der siebziger Jahre…“.
Dr. Pachauri, der Klimawissenschafts-Vorsitzende des IPCC, hat die gleichen falschen Schlussfolgerungen aus dieser Graphik vor einigen Jahren in einer Vorlesung in New South Wales gezogen:
„… Während der letzten Jahre wurde der Kurvenverlauf immer steiler. Wenn man eine Linie über die letzten 100 Jahre zieht, beträgt die Neigung 0,74°C. Aber wenn man die letzten 50 Jahre betrachtet, liegt die Neigung fast doppelt so hoch wie während der gesamten 100-Jahres-Periode. Also ist es angebracht zu folgern, dass … die Erwärmung in viel schnellerer Weise erfolgt, und klarerweise werden wir in Zukunft noch stärkere Veränderungen sehen, wenn wir nicht einige Änderungen unseres Verhaltens einbringen“.
Ich habe dem IPCC nahe gelegt, noch einmal darüber nachzudenken, eine so schwindlerische Methode zu benutzen. Wenn man nämlich Trendlinien an eine Sinuswelle anbringt (die den Trend Null hat), kann man sowohl zeigen, dass der Trend immer schneller abnimmt oder dass er immer schneller zunimmt.
Tatsächlich ist der Trend der globalen Temperatur nicht steigend. In den 101 Monaten seit Januar 2005, dem Datums-Eckpunkt des bevor stehenden 5. Zustandsberichtes des IPCC (AR5), hat es keinerlei globale Erwärmung mehr gegeben.
Die dicke blaue Linie im HadCRUt-Datensatz zeigt eine Abkühlung. Und doch zeigt die dicke rote Linie der Projektionen im AR 5, dass eine rapide Erwärmung stattfinden sollte. Schon nach wenig mehr als acht Jahren liegt die Projektion des IPCC mehr als ein Viertel Grad Celsius über der beobachteten Realität.
Das IPCC weiß ganz genau, dass die beiden Schlussfolgerungen, die den Lesern in der Bildunterschrift über die Steigung der Multipel-Trendlinien suggeriert werden sollen, unhaltbar, irreführend und – wir wollen nicht um den heißen Brei herumreden – betrügerisch sind. Das IPCC vermeidet es, seinen Fehler einzuräumen, indem es meine Klage in fünf Teile aufspaltet, von denen nur die ersten beiden Teile an die Substanz meiner Klage rühren. Und selbst mit diesen beiden vermeidet es das IPCC sorgfältig, die Substanz meiner Klage anzusprechen:
1. Klage M of B: die Graphik „gibt vor, dass sich die Rate der globalen Erwärmung beschleunigt hat“.
Antwort des IPCC: Die gezeigten Trends der beiden Abbildungen sind faktisch korrekt. Sie sind korrekt berechnet und eindeutig in der Bildunterschrift zu diesen Abbildungen erklärt… Daher ist die Behauptung gegenstandslos“.
Dabei habe ich mich gar nicht darüber beklagt, dass die Berechnungen falsch seien. Tatsächlich habe ich gezeigt, dass korrekt berechnete Trendlinien, die man an eine Sinuswelle anbringt, zu falschen Ergebnissen führen können, die sehr ähnlich denen des IPCC sind. Der von mir beklagte Fehler liegt bei der falschen Schlussfolgerung aus den Trendlinien.
2. Klage M of B: Die Graphik „gibt vor zu zeigen, dass die beschleunigte globale Erwärmung anthropogenen Ursprungs ist“.
IPCC: „Die Abbildungen wurden nicht verwendet, um eine Feststellung über die Gründe einer möglichen Zunahme des Trends zu treffen … Nachweis- und Zuordnungs-Kriterien basieren auf einer umfassenden Evaluierung der Forschung bzgl. Nachweis und Zuordnung, dargelegt im AR 4, Kapitel 9. Die Kriterien in jenem Kapitel basieren nicht auf Beweisen von Differenzen linearer Trends in unterschiedlichen Zeitspannen. Daher ist die Behauptung gegenstandslos“.
Aber die Beschreibung des IPCC zu der Abbildung ordnet die rapide Erwärmung seit den siebziger Jahren direkt der Menschheit zu. Also wurden die Graphiken doch verwendet, und ausdrücklich dazu verwendet, „eine Feststellung über die Gründe einer möglichen Zunahme des Trends zu treffen“. Abgesehen davon, falls in Kapitel 9 die Kriterien wirklich auf andere Weise ermittelt worden sind, worin besteht dann die Absicht der betrügerischen Graphik, außer in die Irre zu führen?
3. M of B (ergänzend): Ich hatte es so verstanden, dass die Graphik eine veränderte Version dessen ist, was im letzten Entwurf der Wissenschaftler erschienen ist.
IPCC: „Die fraglichen Abbildungen erschienen in der Schlussfassung von Kapitel 3 und in der Technical Summary mit der gleichen Nummerierung wie in den veröffentlichten Versionen. Die Trends einschließlich der detaillierten Legende mit den Zahlenwerten und den Unsicherheiten wurden in die Schlussfassung genauso wie in die veröffentlichte Version aufgenommen. Trends wurden in den Versionen der Schlussfassung hinzugefügt, und zwar als Antwort auf Kommentare zum Zweiten Entwurf … Daher ist die Behauptung gegenstandslos“.
Geben wir hierfür dem IPCC einen halben Punkt. Die Graphik mit den betrügerischen Trendlinien war in der Schlussfassung erschienen. Allerdings war sie in allen Versionen zuvor ohne diese Trendlinien erschienen. Irgendwer hat diese Trendlinien hinzugefügt, und das hätte er besser nicht getan.
4.M of B (ergänzend): In den Begleittext zu der falschen Graphik heißt es: „Eine zunehmende Erwärmungsrate fand während der letzten 25 Jahre statt…“.
IPCC: Aus dem Zusammenhang geht eindeutig die Empfehlung der Autoren hervor, dass das globale Mittel nicht das Gesamtbild ist („…mit wichtigen lokalen Variationen“) und dass die Trends nicht gleichmäßig verlaufen („… ist in zwei Phasen erfolgt…“ und „…stärker seit den siebziger Jahren…“). Alle diese Statements sind fachlich korrekt und erklären in Worten, was die Graphik zeigt. Daher ist die Behauptung gegenstandslos.
Aber in meiner Klage war es nicht darum gegangen, was anderswo in dem Bericht geschrieben steht und auch nicht darum, ob diese Texte anderswo faktisch korrekt sind oder nicht. Es geht um die betrügerische Graphik, deren Begleittext zuallererst im Zusammenhang mit der Graphik stehen muss, zu der er gehört. Die Tatsache, dass „das globale Mittel nicht das gesamte Bild ist“, hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, ob es angemessen ist, unrichtige Schlussfolgerungen aus den relativen Steigungen willkürlich gewählter Trendlinien zu ziehen.
5. M of B (ergänzender Punkt): in dem die Graphik begleitenden Text heißt es: „Die mittlere Erwärmungsrate gemittelt über die letzten 50 Jahre (0,13°C ± 0,03°C pro Jahrzehnt) ist fast doppelt so groß wie über die letzten 100 Jahre“.
IPCC: Die zitierte Aussage „ist fachlich korrekt. Daher ist die Behauptung gegenstandslos. Darum sehen die Mit-Vorsitzenden der Arbeitsgruppe (WG) 1 und das Büro der WG 1 keinen Anlass, in irgendeiner Form auf diese Behauptung zu reagieren“.
Aber nirgendwo habe ich geltend gemacht, dass die zitierten Worte nicht fachlich korrekt seien. Ich hatte festgestellt, dass es unangemessen für das IPCC war, aus den relativen Steigungen der verschiedenen Trendlinien die ungerechtfertigte Schlussfolgerung zu ziehen, dass sich die Rate der globalen Erwärmung beschleunigt hat und dass wir daran schuld sind.
Die Aussage des IPCC, dass verschiedene Daten „fachlich korrekt“ seien, habe ich an keiner Stelle in Frage gestellt. Ich habe lediglich die ungerechtfertigten Schlussfolgerungen angeprangert, die man daraus gezogen hat. Es wäre wohl nicht schwierig, eine Jury davon zu überzeugen, dass dieser Vorgang die fortgesetzten Versuche des IPCC beweist, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen.
Ich habe die betrügerische Graphik auf Hunderten von Vorträgen auf der ganzen Welt gezeigt. Kürzlich habe ich das Publikum aufgefordert sich vorzustellen, dass es eine Jury sei, die über Betrug zu befinden habe. Alle haben für schuldig gestimmt – und bei fast jeder Gelegenheit erfolgte das Votum einstimmig.
Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, dass das IPCC als wuchernde Anzahl supranationaler Agenturen nicht der Rechtsprechung unterliegt, außer vielleicht in der Schweiz, wo sich das Hauptquartier befindet.
Falls das IPCC britischem Recht unterworfen wäre, sollte ich die Polizei dazu bringen zu ermitteln und dann, wenn sie nichts tun, wäre ich selbst vor den Magistrat getreten. Ich habe das früher schon getan. Wenn der Fall gesichert ist, wird den Angeklagten eine Vorladung zugestellt. Ich habe einmal die britische Geheimpolizei (delikaterweise die „Verbrechens-Agentur“ genannt) vorgeführt, bin angeklagt worden und habe diese Strolche in einen erniedrigenden Abstieg gezwungen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Die Schweizer Behörden haben eine Sonderabteilung eingerichtet, die Betrug untersuchen soll das Bureau de l’Escroquerie. Seine Expertise ist beachtlich, und es hat große Erfahrung mit Betrügereien, die erheblich komplexer sind als jene des IPCC.
Ob die Schweizer Behörden auf meine Klage reagieren, bleibt abzuwarten. Man halte nicht seinen Atem an. Wenn allerdings das IPCC jetzt weiß, dass eine formelle Anklage erhoben worden ist, sollte es besser vorsichtiger agieren. Wenn die Schweizer Polizei vielfältige Beschwerden über unterschiedliche Aspekte des Fehlverhaltens seitens des IPCC bekommt – die Affäre um die Gletscher des Himalaya zum Beispiel – können sie nicht unbegrenzt lange in die andere Richtung schauen.
Wenn also das IPCC überleben möchte (und, offen gesagt, es hatte seine Chance), muss es in Zukunft erheblich vorsichtiger im Umgang mit der wissenschaftlichen Methode sein – und mit dem Strafgesetz.
Link: http://wattsupwiththat.com/2013/06/28/is-it-time-to-prosecute-the-ipcc-for-fraud/
Übersetzt von Chris Frey EIKE