Die Gründe für das Sommerhochwasser 2013
….wenn manch deutsche Journalisten versuchen eigenständig zu denken, möchten wir Ihnen nicht vorenthalten.
So schrieb Herr Harald John jüngst in einem Leitartikel in der LVZ (Leipziger Volkszeitung) folgendes Statement:
“Schuld ist der von vielen immer noch geleugnete Klimawandel, der nicht nur zu kurzen, extrem heißen Sommern und langen, kalten Wintern führt, sondern auch zu stärkeren Stürmen und sehr langen, heftigen Regenfällen. Natürlich wird sich keine Statistik finden, die diesen Anstieg unmittelbar und für jedes Jahr nachweisen kann. Aber in der Tendenz sind sich die Experten einig: Extreme Wetterlagen nehmen deutlich zu.“
Da konnte auch BILD nichts abseits sehen und legte am 12.06. nach:
“Klimawandel schlägt voll zu“.
Die Aussagen unserer sog. Klimaforscher, wie Mojib Latif, zum aktuellen Hochwasser, erinnerten den Autor spontan an eine Comic-Lektüre, die er in seiner Jugend las – “Asterix und der Seher“. Bei Filmproduktionen wird an dieser Stelle immer angegeben. “Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig“.
Da haben wir´s, Schuld ist der Klimawandel und natürlich die Leugner, ohne die gäbe es dann wohl auch keine Flut und damit auch kein Elend – die logische Fortführung solchen Unsinns. Nein, zu dem Elend, den Prüfungen der Betroffenen, kommt das bekannte geistige Elend, nicht zuletzt hervorgerufen durch ideologische Verblendung oder politische Gleichschaltung, der deutschen Mediengesellschaft. Aber was können wir unseren Lesern, den wissenschaftlich interessierten Menschen, denn als Erklärung anbieten, dass sich in der heutigen Zeit solche Naturkatastrophen (scheinbar) häufen. Auf komplexe Themen gibt es meist keine einfache Antwort. Die Gründe sind vielfältig. Mit einem beschworenen, menschengemachten Klimawandel hat dies jedoch wenig zu tun. So ist das einzig „menschengemachte“ der statistische Vergleich, der solch Aussagen wie “Jahrhundertflut“ hervorbringt.
Sowenig wie bei den Temperaturen, können heutige Ereignisse nicht einfach mit früheren verglichen werden, da bekanntlich die Zeit den Raum ändert und wenn der Mensch diesem „Naturgesetz“ auch noch dadurch „Nachhilfe“ erteilt, indem er Flussläufe begradigt, natürliche Überflutungsgebiete, sprich Auen oder Sumpflandschaften entwässert und der Bebauung und/oder Besiedlung zugänglich macht, dann verändert er damit statistische Vergleiche. Mehr noch, er macht sie unmöglich.
So war in den Medien zu hören, dass an der Elbe eine künstliche Aue (Überflutungsgebiet) geschaffen wurde, die den Fluss entlastete und eine Pegelentlastung um 35 cm brachte. In früheren Jahrhunderten hatten unsere Flüsse dutzende solcher möglichen Überflutungsgebiete, die alle dafür sorgten, dass keine großen Flutwellen entstehen konnten und wenn doch, waren diese auf heutige Verhältnisse hochgerechnet, viel gravierender (Abb.1), als die heutige. Nein, wir haben nicht ein mehr an „Jahrhundertfluten“, nur ein mehr an Halbwissenden und leider ein mehr an Hochwasserbetroffenen, denen unser Augenmerk und unsere Hilfe zukommen sollte. Nicht einem Phantom, das es gar nicht gibt.
Abb.1: Flugschrift zum Hochwasserereignis 1651, Quelle: Bayer. Staatsbib. München, Fl.-Nr. 03099 aus “Zur Temperatur- und Hochwasserentwicklung der letzten 1000 Jahre in Deutschland“, R. Glaser, Ch. Beck, H. Stangl.
So befasst sich der DWD, der sicherlich nicht dem Lager der “Klimaleugner“ zugeordnet werden kann, vorrangig mit Erwärmungsauswirkungen (z.B.: Seine Erwärmungsprognose für das Jahr 2100), wie sie dem (menschengemachten) Klimawandel angeheftet werden und kommt zu folgendem Schluss „Langfristig seit Beginn des 20. Jahrhunderts zeigt sich zumindest großräumig kein signifikanter Trend zu mehr Trockenheit in Europa.“ (DWD, Bissolli et al., “Trockenheit in Europa im Frühjahr 2012“).
Während sich der DWD (diesmal) nicht mit Zukunftsdeutungen beschäftigte, gab Herr Prof. Schellnhuber vom PIK einer erstaunten Öffentlichkeit, anhand von Computerprogrammen im September 2012 zu Protokoll (Fokus, 24.09.2012) ““Ostdeutschland wird durch größere Hitzewellen im Sommer und mehr Niederschläge im Winter wahrscheinlich härter getroffen“, sagte Pik-Direktor Hans Joachim Schellnhuber am Freitag in Berlin.“ (http://www.focus.de/wissen/klima/klimaprognosen/tid-27463/von-hitze-bis-hochwasser-der-klimawandel-trifft-vor-allem-den-osten-deutschlands_aid_825826.html). EIKE berichtete darüber: (http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/klimafolgenforscher-schellnhuber-ruft-mal-wieder-zum-umdenken-auf-kassandrarufe-statt-fundierte-wissenschaft/).
Von einem Rinnsal kann bei der Elbe nun wahrlich keine Rede sein. In Ostdeutschland sinkt auch nicht der Grundwasserspiegel, wie dies am Beispiel Brandenburgs anhand von Berechnungen bereits eintreten soll, sondern dieser steigt seit Jahren. Bei unseren Freunden aus der Klimaerwärmungsfraktion werden allzuoft Realität und Fiktion miteinander verwechselt.
Da darf natürlich auch der andere Zukunftsseher, Prof. Latif, nicht hinten anstehen. Das ZDF (12.06.) gibt ihm wieder eine Plattform für seine seherischen Statements “Zwar gab es bereits 1613 die Thüringer Sintflut und 1501 ein Extremhochwasser in Passau. Doch diese Jahrhunderthochwasser häufen sich in den letzten Jahren – das sieht man an Beispielen wie dem Oderhochwasser 1997 und 2009, der Elbeflut 2002 und nun dem Jahrhunderthochwasser 2013. Wetterphänomene im Einzelnen könne man nicht auf den Klimawandel zurückführen, erklärt Meteorologe Mojib Latif. Vielmehr müsse man die Häufung und die Intensität der Ereignisse über einen langen Zeitraum betrachten. Denn erst durch die Beobachtung des globalen Klimas über Jahrzehnte ließen sich Trends ausmachen. Steigt die Erwärmung der Erde unverändert weiter, scheint jedoch ein Trend bereits vorgezeichnet: Das Klima in Deutschland wird extremer, Wechselspiele zwischen Hitze und großer Trockenheit sowie sintflutartigen Regenfällen werden keine Seltenheit mehr sein.“
Diese Aussage stammt von demselben Latif, der im Jahr 2000 dem Spiegel (“Winter ade: Nie wieder Schnee?“) folgendes übermittelte: “In Deutschland gehören klirrend kalte Winter der Vergangenheit an: „Winter mit starkem Frost und viel Schnee wie noch vor zwanzig Jahren wird es in unseren Breiten nicht mehr geben“, sagt der Wissenschaftler Mojib Latif“ Angesichts der eingetretenen Realität und der in unserem Land eingeführten „Winterreifenpflicht“, fürwahr eine Lachnummer. Offensichtlich hat Herr Prof. Latif nichts dazugelernt und bleibt bis zum heutigen Tag bei seinen Lachnummern.
Das „Geschäft mit der Zukunft“ hat indes eine lange Tradition. Bereits unsere Vorfahren versuchten aus den Innereien von Tieren die Zukunft zu ergründen – Gänseleber und Krötenblasen waren sehr beliebt. Die Spätgermanen von heute, wie an den Beispielen Latif und Schellnhuber gezeigt, versuchen wieder aus Innereien in die Zukunft zu sehen, diesmal sind das die Bytes und Flops der Supercomputer – mit demselben Ergebnis. Doch zurück zur Realität.
Bereits bei der „Jahrhundertflut“ an der Elbe in 2002, wurde wissenschaftlich untersucht, ob diese mit einem menschengemachten Klimawandel in Verbindung zu bringen ist, bzw. inwieweit sich eine Tendenz zu höheren Pegelständen zeigt (Abb.2). (Nature, vol. 425 vom 11. September 2003, ”No upward trends in the occurrence of extreme floods in central Europe”,Mudelsee et al.).
Abb.2: Die Untersuchungen von Mudelsee et al. lassen in ihrer Deutlichkeit keinen Zweifel, weder ist eine Tendenz zu höheren Pegelständen zu sehen, noch zu vermehrtem Hochwasser. Darüber hinaus zeigen seine Untersuchungen, dass auch in früheren Zeiten mehrere „Jahrhundertereignisse“ zeitnah auftraten. Anhand seiner Untersuchungen, das letzte mal um 1700 (untere Zeitreihe).
Wie am Beispiel Latif gezeigt, wird von der Klimaerwärmungsfraktion, gern die Vokabel „Jahrhundertereignisse“ verwendet. Womit dann dem Betrachter signalisiert werden soll, hier liefe etwas „aus dem Ruder“, wenn solche vermehrt auftreten. Die Berliner Wetterkarte des Instituts für Meteorologie der Freien Universität Berlin schrieb zu diesem heute so gern verwendetem Begriff bereits am 27.03.1981:
“Jedes Jahr mehrere Ereignisse, die jedes höchstens einmal im Laufe eines Menschenlebens zu erwarten gewesen wären – und das soll normal sein? – Die Antwort lautet: ja.
Um diese Antwort zu geben oder nachzuvollziehen, bedarf es im folgenden einer einfachen Rechnung und einer Portion gesunden Menschenverstands.
Wir machen uns dazu eine (unvollständige) Liste von wichtigen Wetterereignissen der Art, daß sie mit „dies trltt in 100 Jahren genau 1x auf“ umschrieben werden können:
Der kälteste/wärmste Monat m seit 100 Jahren: 24,
der nasseste/trockenste Monat n seit 100 Jahren: 24 ,
der sonnenreichste/-ärmste Monat o seit 100 Jahren: 24,
der stürmischste Monat p seit 100 Jahren: 12,
der kätteste/wärmste m Tag seit 100 Jahren: 24,
der nasseste/sonnenreichste n Tag seit 100 Jahren: 24,
der stürmischste p Tag seit 100 Jahren: 12,
sowie
die k./w., n.It., sr ./sä., st. Jahreszeit z seit 100 Jahren 28,
Dies ergibt nach Ablauf von 100 Jahren summa summarum 172 definierte Jahrhundertereignisse dieser Art allein in Berlin; anders ausgedrückt sind innerhalb von 3 Jahren etwa 5 Jahrhundertereignisse dieser Art allein für Berlin zu erwarten.“
Was zeigt uns die statistische Untersuchung am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin? Mit diesem Begriff “Jahrhundert..“ soll Panik verbreitet werden, obwohl er lediglich Normalität beinhaltet. Latif und Co. wollen wieder einmal die Bürger für dumm verkaufen. Wen wundert’s, dass ihnen dieses bei den deutschen Journalisten wieder einmal gelungen ist, deren Kenntnisse meist an der Oberfläche enden (EIKE berichtete mehrfach darüber).
Da Latif und Co. also gerne Taschenspielertricks anwenden, um ihrem Publikum Ladenhüter zu verkaufen, soll nicht unerwähnt bleiben, dass die von Latif so geheimnisvoll genannten „Extremereignisse“, die derzeit eintreten und für die nächsten Jahre erwartet werden, für unsere Breiten nach einem Hauptsonnenzyklus, dem im Mittel 208-jährigen de Vries-Suess-Zyklus, nichts ungewöhnliches sind, sondern Normalität. In seiner EIKE-Reihe “Dynamisches Sonnensystem – Die tatsächlichen Hintergründe des Klimawandels, Teil 8“ hat der Autor bereits darauf hingewiesen. (http://www.eike-klima-energie.eu/lesezeichen-anzeige/teil-8-dynamisches-sonnensystem-die-tatsaechlichen-hintergruende-des-klimawandels/) Exemplarisch zeigt die Abb.3, dass in Mitteleuropa in den ersten Jahrzehnten nach einem Hauptsonnenzyklus die Temperaturen (und mit ihnen auch die Wetterereignisse) starken Schwankungen unterliegen. Der Hauptsonnenzyklus hatte übrigens in 2003 sein Maximum, als Europa unter einem Hitzesommer litt. Seither fällt die solare Aktivität stark ab.
Abb.3: Die Abbildung, Quelle: Prof. Ewert, EIKE, zeigt den Temperaturgang von München im Zeitraum von 1781 – 1991. Die rote Linie gibt den Zeitpunkt des Maximums im Hauptsonnenzyklus an. Bis zu einem Zeitraum von 20 – 30 Jahren nach dem Hauptsonnenzyklus schwanken die Temperaturen am stärksten zwischen warm und kalt (rote Fläche). Bis zu dessen Minimum sind immer noch relativ hohe Temperaturausschläge zu verzeichnen, jedoch auf insgesamt niedrigerem Niveau (grüne Fläche). Unmittelbar vor und nach dessen Minimum ist das Klimasystem sozusagen in seinem eingeschwungenen, kalten Zustand und die Ausschläge sind am geringsten. Vor einem Temperaturanstieg fallen die Temperaturen auf ein relatives Minimum und steigen dann kontinuierlich an (schwarze Linien). Der Grund für die starken Schwankungen nach einem Hauptsonnenzyklus sind nach Ansicht des Autors auf die unterschiedlichen Wärmekapazitäten von Wasser auf der einen und Land/Atmosphäre auf der anderen Seite zurückzuführen. Nach den Untersuchungen von Prof. Solanki (Direktor Max Planck Institut für Sonnenforschung) läuft das irdische Wettersystem der solaren Aktivität etwa 10 Jahre nach. D.h. die im Wasser gespeicherte Energie durch eine starke solare Aktivität, die bis ca. 2005 vorlag, wird verzögert wieder abgegeben – Wasser ist bekanntlich ein guter Wärmespeicher.
Wie dargelegt, bestimmt der Hauptsonnenzyklus, der im Mittel 208-jährige de Vries/Suess-Zyklus, maßgeblich unser Klima. Er hatte zu Beginn des Jahrhunderts (2003) sein Maximum. Wie nach jedem Hauptsonnenzyklus gehen seither die Temperaturen deutlich zurück.
Fazit
Anhand der solaren Aktivitätsschwankungen und der Vergleiche der Temperaturentwicklung nach einem Hauptsonnenzyklus, ist für die nächsten 40-50 Jahre mit einem spürbaren Rückgang der Temperaturen zu rechnen. Nach einem Hauptsonnenzyklus fallen die Temperaturen, dabei unterliegen sie hohen Schwankungen zwischen warm und kalt, wie dies derzeit wieder zu beobachten ist, so dass der Temperaturgang für die nächsten 10 Jahre weiter diesen Extrema zwischen warm und kalt unterliegen sollte. Das Klimasystem verhält sich dabei wie ein physikalisch, elektrisches System, welches in seiner Übergangsphase (Hysterese, beim Klima zwischen Warmzeit und Kaltzeit) empfindlich auf Veränderungen in seinen Eingangsgrößen reagiert. Im eingeschwungenen Zustand (z.B. kalt) ist es weitgehend stabil und nur geringen Schwankungen unterworfen. Ca. 40 – 50 Jahre nach einem Maximum im Hauptsonnenzyklus sind die Schwankungen zwischen warm und kalt weiterhin relativ hoch, allerdings auf insgesamt niedrigerem Niveau. Im „eingeschwungenen“ Zustand ist das System stabil auf niedrigem Niveau.
Obwohl die Untersuchung anhand eines, bzw. 2 Hauptsonnenzyklen sicherlich zu gering ist, um eine abschließende Aussage der Temperaturentwicklung treffen zu können, zeigt sie jedoch, dass starke Temperaturschwankungen zwischen warmen und kalten Jahren in den ersten Jahrzehnten nach einem Hauptsonnenzyklus, insbesondere in Mitteleuropa, nichts ungewöhnliches darstellen. Die heutigen Schwankungen passen somit in sehr guter Weise zu den historischen.
Was bleibt also von den Beschwörungen Schellnhubers, Latifs und Co., die wieder einmal von einer unwissenden Journalistenschar gedankenlos nachgeplappert wurden. Nichts, als natürliche Ereignisse, statistische Tricks und falsche Vergleiche. Im Comic “Asterix und der Seher“ lassen die Autoren Uderzo und Goscinny ihren Seher Vorsicht walten (dort auf S.13): „Ich muss vorsichtig sein. Aus dem anderen Dorf haben sie mich mit Fußtritten gejagt…die waren gar nicht so dumm da!“ Unsere spätgermanischen Seher brauchen in den Dörfern (Redaktionen) deutscher Journalisten vor Enttarnung keine Angst zu haben. Dort ist offenbar die Dummheit zu Hause und diese müssen sich, mitsamt den spätgermanischen Sehern, die Frage gefallen lassen, wo Realität aufhört und Comic anfängt. Die Grenzen sind dort offenbar zur Unkenntlichkeit verwischt. Lenin nannte Journalisten “Nützliche Idioten“. Eine große deutsche Journalistenschar hat in diesen Tagen wieder einmal diese Aussage grandios bestätigt.
Raimund Leistenschneider – EIKE