Der Weg zurück

Meine berufliche Laufbahn begann während des Krieges, als die Wissenschaft einen wesentlichen Beitrag zu seinem Ende geleistet hat. Wir hatten heftige wissenschaftliche Diskussionen, sowohl in der Öffentlichkeit als auch in den Medien. Wir haben das in den Zeitschriften veröffentlicht. Wir erfreuten uns an Prestige, attraktiven Gehältern und öffentlichem Vertrauen.
Das nahm gleich nach Kriegsende ab. R. V. Jones hat in seinem Werk „Most Secret War“ [etwa: der geheimste Krieg] geschrieben, dass unmittelbar nach Kriegsende die Militärs nicht länger an Maßnahmen interessiert waren, die die Bedingungen für das Überleben von Piloten verbessern.
Ich erduldete einen stetigen Rückgang der Wissenschaft. In der industriellen Forschung war es die Rolle des Wissenschaftlers, die Entscheidungen der Verkaufsabteilung zu rechtfertigen, und jetzt ist es zunehmend die Politik der Regierung selbst noch in den Universitäten, die er rechtfertigen muss.
Wir haben vom technischen Fortschritt profitiert, der auf wissenschaftlichen Entdeckungen der Vergangenheit basiert. Chemie und Röntgenstrahlen haben es den Molekülen erlaubt, sichtbar zu werden. Kombiniert mit dem genetischen Code hat es uns in die moderne Medizin und hin zu längerem Leben geführt. Computer und solide Physik haben unsere Kommunikation vollständig verändert. Die Umweltaktivisten akzeptieren das grummelnd, aber sie lehnen Kernkraft, chemische Pestizide, genetisch verändertes Getreide und sogar (einem kürzlich in National Geographic erschienenem Artikel zufolge) stickstoffbasierte Dünger ab. Sie haben Darwins Theorien der Evolution ausgelöscht und sie durch die Begriffe Umwelt und Nachhaltigkeit ersetzt.
Seit 50 Jahren hat es keine wirklich revolutionären wissenschaftlichen Entdeckungen mehr gegeben.
Wissenschaftler leben derzeit von befristeten Arbeitsverträgen, hin und wieder mit eingestreuten Presseverlautbarungen, die entweder die Öffentlichkeit ängstigen oder mit Behauptungen, dass sie weltbewegende Entdeckungen gemacht hätten; alles nur, um zu helfen, die nächste finanzielle Zuwendung zu bekommen.
Die Klimamodelle, die der Öffentlichkeit angedreht worden sind, wären von allen mir bekannten Journalen im Jahr 1940 zurückgewiesen worden. Sie können nur in einer Atmosphäre an Glaubwürdigkeit gewinnen, in der wissenschaftliche Bildung nicht durch dogmatische Unterstützung der Pioniere und zunehmend durch Scharlatane ersetzt wird; Scharlatane, die die Wissenschaft inzwischen gekapert haben.
Ich habe vor Kurzem meine alten NZ Climate Truth Newsletter überarbeitet, wo ich all das schon vor Jahren gesagt habe. Es gibt keine neuen Veröffentlichungen, die eine Antwort wert sind. Der jüngste IPCC-Bericht wiederholt lediglich frühere Plattitüden.
Sie haben in den Klimagate-mails zugegeben, Schummler zu sein, sogar bei solchen Dingen wie Jim Hansens Abhandlung über „The Elusive Surface Temperature“ [etwa: die schwer fassbare Oberflächen-Temperatur].
Aber wen interessiert das? Sie propagieren immer noch die Ansichten von Umweltaktivisten bei jeder Gelegenheit, Prinz Charles und Al Gore fahren fort mit ihrer Angsterzeugung.
Um nun schließlich auf das Anliegen dieses Artikels zu kommen, kehren wir jetzt allmählich zur Realität zurück?
Es gibt gegenwärtig eine Reihe von Hinweisen, dass sich das Blatt zu wenden beginnt.

Fracking

Diese Methode zur Verbesserung der Ölproduktion ist im Jahr 1947 entwickelt worden. Sie war der Treibstoff für die US-Wirtschaft, die jetzt Öl exportieren anstatt es zu importieren. Sie hatte die Auswirkung, dass die Kohle so billig wurde, dass der Bau von Kohlekraftwerken voran getrieben worden ist. Sie hat auch die Energieknappheit in Japan ausgeglichen, die der unklugen Verbannung von Kernenergie gefolgt war. Europäische Umweltaktivisten und japanische Kernkraftgegner müssen jetzt der Tatsache ins Auge sehen, dass die Gaspreise in den USA derzeit bei 3,32 Dollar BTU liegen, während sie in Europa bei 11,77 Dollar und in Japan bei 16,66 Dollar liegen.
Die Regierung von Neuseeland scheint endlich die Ölförderung wieder zu begünstigen. Sie wendet sich gegen schädliche Proteste und befürwortet sogar den Goldabbau in seiner traditionellen Region Waihi.

Temperatur

Ich habe viel Mühe aufgewendet, um darauf hinzuweisen, dass man die mittlere Temperatur an der Erdoberfläche nicht messen kann und dass die „Aufzeichnung der mittleren globalen Oberflächen-Temperatur“ ein sehr armseliger Ersatz ist. Es ist gar keine Temperaturaufzeichnung, sondern besteht aus einer Reihe multipler Mittelwerte, von denen jeder einzelne auf einem unterschiedlichen Gemisch von Messungen an nicht repräsentativen Wetterstationen basiert. Sie sind auch wie alle vom IPCC favorisierten „Daten“ subtil derartig verzerrt, dass dessen Treibhaustheorie gestützt wird. Erstaunlich dabei ist, dass sie keine bessere Arbeit geleistet haben, und dass man die Welt mit dem Gedanken einer Temperaturzunahme um weniger als ein Grad in 100 Jahren zum Zusammenzucken gebracht hat.
Und jetzt ist die Temperatur stecken geblieben. Sie ist seit 17 Jahren praktisch unverändert geblieben, und Dr. Pachauri ist so besorgt, dass er glaubt, der Stillstand könnte noch weitere 15 Jahre andauern, bevor seine gewünschte Erwärmung tatsächlich eintritt.
Neben den diskreditierten Wetterdiensten wie dem in UK, wo man immer noch bevor stehende milde Winter vorhersagt, und unserem eigenen Wetterdienst, der die Dürre nicht vorhergesagt hat, arbeiten die meisten ordentlichen Meteorologen weiterhin ernsthaft wissenschaftlich, und ihre Arbeit hängt nicht von Treibhausgas-Konzentrationen ab.

Windmühlen

Die Unternehmen gehen pleite, und die USA versuchen mit Protektionismus ihre eigenen zugrunde gehenden Hersteller zu schützen. Brian Leyland zeigt hier, dass Windmühlen in Wirklichkeit die Emissionen von Kohlendioxid zunehmen lassen, weil sie mit dadurch ineffizient arbeitenden Kraftwerken als Backup betrieben werden müssen, die man wiederholt an- und abschalten kann.

Emissionen

Nur 15% der Treibhausgas-Emissionen stammen derzeit aus Ländern, die Kyoto unterzeichnet haben. Tim Groser, der Minister von Neuseeland, fordert, dass man diesem Vertrag den Laufpass geben sollte, und zwar hier. Der Preis für Kohlenstoff in Europa „kratzt nahe der Null“, wie der Guardian in UK am 7. Februar 2013 berichtet hatte (hier).

Sir Peter Gluckman

Der oberste wissenschaftliche Berater der Regierung hat hier neue Förderungen für Nationale Wissenschaftliche Herausforderungen angekündigt. Darunter:
§ Gesundes Altern – wissenschaftliche Forschung, um Gesundheit und Wohlergehen auch im Alter sicherzustellen
§ Besserer Start – Verbesserung der Situation junger Neuseeländer, damit sie ein gesundes und erfolgreiches Leben führen können.
§ Gesünder leben – Forschung, um die Belastungen wesentlicher Gesundheitsprobleme in Neuseeland zu reduzieren.
§ Hochwertige Nahrungsmittel – Entwicklung hochwertiger Nahrungsmittel mit nachgewiesenen gesundheitlichen Vorteilen
§ Das biologische Erbe Neuseelands – Schutz und Management unserer Biodiversität, Verbesserung der Bio-Sicherheit und Stärkung unserer Widerstandsfähigkeit gegen schädliche Organismen.
Das ist alles sehr löblich, aber es gibt keinerlei Hinweise auf irgendwelche neuen Ideen, die irgendeines dieser Vorhaben weiter voranbringt.
Zum ersten Mal gibt es keine Hinweise auf die Umwelt, die globale Erwärmung, die Klimaänderung, gefährdete Spezies oder Nachhaltigkeit. Die Ankündigung zeigt sich in Wirklichkeit endlich realistisch.

Schlussfolgerung

Dies ist, bisher jedenfalls, nur Stroh im Wind. Es gibt noch sehr viel Arbeit, bevor Wissenschaft und gesunder Menschenverstand wieder vorherrschend sind.
Link: http://wattsupwiththat.com/2013/05/10/the-way-back/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wird die Schiefer-Revolution eine Neuordnung der Welt auslösen?

Hinsichtlich des Energiehungers füllen derzeit Indien und China das Loch, das die verringerten Importe in die USA gegraben haben. Der Pro-Kopf-Verbrauch in beiden Ländern wächst rasant, und bis zum Jahr 2017 wird China die USA als größtes Öl-Importland abgelöst haben. Im ‚Energy Outlook-Bericht’ von BP heißt es, dass Indien bis zum Jahr 2030 90% seines Öls importieren wird. Beide asiatischen Länder haben daher ein viel größeres Interesse an diesem Spiel als die USA. Extreme politische Gruppierungen in den USA sagen bereits, dass die Militärpräsenz ihres Landes in der Region die Energieversorgung von Indien und China sichert. Wenn das Öl aus dem Nahen Osten jetzt eher nach Osten als nach Westen zu fließen beginnt, wird das gemäßigte Amerika nur wenig Anlass sehen, die Energiesicherheit anderer Länder zu stützen.
Während seines Besuchs in Mumbai Anfang dieses Jahres hat einer der populärsten Visionisten der Energieindustrie, Christof Ruhl, die Renaissance der Ölproduktion in Nordamerika als eine der dramatischsten Entwicklungen in der globalen Energielandschaft bezeichnet. Ruhl ist der leitende Ökonom bei BP, und seine Karriere basiert auf der Erkundung von Trends und der Vorhersage des Verhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage hinsichtlich Petroleums in der Zukunft. Er sagt, dass die Erschließung massiver Reserven von Schieferöl, das Wachstum der Biotreibstoffe in den USA und in Brasilien ebenso wie das Aufkommen kanadischen Schweröls zu der Revolution geführt haben. Er sagt voraus, dass Nord- und Südamerika zusammen dabei sind, den Nahen Osten als größte Quelle flüssiger Treibstoffe noch in diesem Jahrzehnt zu überholen und diese Position bis etwa zum Jahr 2030 halten. Danach würde der Nahe Osten wieder aufholen. Die Geschwindigkeit dieser Entwicklungen, vor allem in Kanada und den USA, wäre noch vor ein paar Jahren undenkbar gewesen.
In einer kürzlich von dem Analysten Ross McCracken bei der Firma Platts veröffentlichten Studie zu Schiefer- und Energiesicherheit werden einige dieser Punkte angesprochen. McCracken sagt, dass die Auswirkungen der Fortschritte in den USA in Richtung Selbstversorgung überbewertet werden. Die politische Gemeinschaft in Washington trachtet danach, die Tendenz unter den Spezialisten der Energiesicherheit in Frage zu stellen, wonach alle Außenbeziehungen der USA im Zusammenhang mit Energie gesehen werden müssen. Die USA kämpfen in Afghanistan nicht, um den Zugang zu Öl und Gas sicherzustellen, sondern um den Anti-westlichen islamistischen Terror in Schach zu halten, sagt er. Die engen Beziehungen zu Israel basieren nicht auf Energie. Die Allianzen mit Japan und Südkorea sind langzeitliche Sicherheitsgarantien, die auf beiderseitigen politischen und militärischen Interessen beruhen. Er argumentiert, dass internationale Beziehungen viel umfassender sind als das.
McCracken sagt, dass der Handel auch mit den Ausdrucksformen ‚virtueller Energie’ präsentiert werden kann. Wenn ein US-Verbraucher ganz unpatriotisch einen Toyota kauft, importiert er Gas aus Qatar, weil das Auto unter Verwendung von nach Japan importiertem LNG [= Liquid Natural Gas] aus dem Nahen Osten gebaut worden ist. Ähnlich: wenn ein Japaner einen Dodge kauft, profitiert er vom Schiefergas-Boom in den USA. Das ist lediglich eine andere Formulierung, dass die USA Teil der Weltwirtschaft sind. Zusätzlich gibt es in den USA Unternehmen, die ihrer Natur nach weltweit sind mit substantiellen Investitionen in Anleihen im Ausland, die die Interessen der USA repräsentieren, unabhängig vom Grad der Energie-Selbstversorgung.
Der Gas-Boom in den USA beeinflusst schon jetzt die globalen Energiebeziehungen. Die Auswirkungen werden sogar noch stärker bemerkbar, wenn die USA anfangen, Gas zu exportieren – die ersten LNG-Exporte erwartet man um das Jahr 2017. Die Frage, wie viel Gas man exportieren sollte, wird gegenwärtig im US-Senat diskutiert. Der indische Botschafter in den USA Nirupama Rao hat mit Lobbyarbeit begonnen, um Genehmigungen für Gasexporte nach Indien zu beschleunigen. Der Gasexport in befreundete Nationen in Europa ebenso wie nach Indien und China wird als neuer Weg gesehen, die Einflusssphäre der USA zu erweitern und die Dominanz des Nahen Ostens und Russlands zu beschneiden. Schiefer hat angefangen, das Öl als den Hauptakteur in dem neuen großen Spiel zu ersetzen.
Forbes India, 8 May 2013
Link: http://www.thegwpf.org/shale-revolution-trigger-world-order/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Tragen Haustiere wirklich zur Erderwärmung bei?

Nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen nahmen diese schwerwiegenden Vorwürfe kritisch unter die Lupe, erhielten aber nur wenig Aufmerksamkeit in den Medien. Mitarbeiter des Department of Animal Science der University of California (Pitesky et al. 2009) deckten den doppelten Maßstab auf, mit dem die FAO im genannten Bericht den Transportsektor und die Tierhaltung verglich: Während der Tierproduktion alle nur denkbaren Emissionsquellen vom Futterbau bis zum Fleischkonsum angerechnet wurden (also eine komplette „Life Cycle Analysis“ durchgeführt wurde), fand bei der Bewertung des Transportsektors nur der reine Kraftstoffverbrauch Berücksichtigung. Allein schon die Aufdeckung dieser groben Nachlässigkeit der FAO entlastet die Haustierhaltung in erheblichem Maße von den vorgebrachten Vorwürfen. 
Die Vermutung, dass der Mensch Erderwärmung verursache, basiert auf der Annahme einer messbaren „Klimasensitivität“ für anthropogene Treibhausgasemissionen. Davon geht der Weltklimarat in seinem vierten Sachstandsbericht AR4 aus (IPCC 2007). Verschiedene Beobachtungen und Überlegungen wecken jedoch erhebliche Zweifel an dieser Hypothese.
–       In Tabelle 2.11 des AR4 werden 16 natürliche und anthropogene Faktoren identifiziert, die Temperaturänderungen auf unserem Planeten herbeiführen können und die in die Modellrechnungen möglicher künftiger Temperaturentwicklungen eingeflossen sind. In der genannten Tabelle wird das Niveau des wissenschaftlichen Verständnisses von 11 dieser 16 Faktoren als „niedrig“ bis „sehr niedrig“ eingestuft. Trotzdem kommt das IPCC zu dem Schluss, dass der Mensch mit 90- bis 99-prozentiger Sicherheit das Klima maßgeblich beeinflusse. Eine derartige Schlussfolgerung ist nicht nachvollziehbar und, gemessen an den Kriterien einer kohärenten Wissenschaft, inakzeptabel.
–       Die globalen Mitteltemperaturen zeigten in den vergangenen 15 Jahren keinen Trend nach oben trotz des kontinuierlich weiter ansteigenden CO2-Gehalts in der Atmosphäre (Abb. 1 unten). Diese empirische Beobachtung widerspricht allen vom IPCC prognostizierten Temperaturszenarien (Abb. 1 oben). Offensichtlich wurde anthropogenen CO2-Emissionen vom IPCC ein weit übersteigertes Erwärmungspotential beigemessen.
–       Eine große Zahl wissenschaftlicher Studien, darunter mehrere kürzlich veröffentlichte, zeigen klar, dass es während des Holozäns (seit Ende der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren) mehrere Warmphasen gab, die wärmer oder ebenso warm waren wie die Gegenwart, trotz damals vorindustrieller CO2-Werte (z.B.: Mangini et al. 2007, Esper et al. 2012, Markonis & Koutsoyiannis, 2013). Offenbar war CO2 in der Vergangenheit kein temperaturbestimmender Faktor. Warum sollte dies heute anders sein?
Auch wenn wir die oben genannten Einwände ignorierten und weiterhin davon ausgingen, dass es eine messbare Klimasensitivität für anthropogene Treibhausgasemissionen gäbe, blieben viele Inkonsistenzen bestehen zwischen empirischen Beobachtungen und der verbreiteten Annahme, dass die Produktion und der Konsum von Fleisch zur Erderwärmung beitrage (meat = heat):
Das CO2, das durch die Atmung und Futterverdauung von Haustieren, sowie durch menschlichen Konsum von Fleisch und Milch erzeugt wird, erhöht die CO2-Konzentration in der Atmosphäre nicht, weil es Bestandteil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs ist. Kein einziges CO2-Molekül, das Haustiere ausscheiden, wird zusätzlich an die Atmosphäre abgegeben, weil es kurz vor dem Verzehr der Futterpflanzen im Zuge der Photosynthese der Atmosphäre entzogen worden war. Die von Tieren freigesetzte CO2-Menge wird alljährlich vollständig von nachwachsenden Futterpflanzen wieder assimiliert. Die einzigen über den natürlichen Kohlenstoffkreislauf hinausreichenden, zusätzlichen Emissionen von CO2 aus der Tierproduktion stammen aus
a)     dem Verbrauch von fossilen Energieträgern während des gesamten Produktionsprozesses. Dieser Verbrauch ist jedoch besonders niedrig in den weidewirtschaftlichen Produktionssystemen, da der Boden ja nicht oder selten bearbeitet und keine mechanische Ernte durchgeführt werden muss.
b)     der Abholzung von Wäldern zum Zweck der Weideansaat. Die Emissionen, die aus der Rodung entstehen, werden jedoch teilweise kompensiert (1) durch die beachtliche Kohlenstoffbindung, zu der tiefwurzelnde tropische Gräser befähigt sind, wie aus einer Studie von Fisher et al. (1994) aus dem “Centro Internacional de Agricultura Tropical” CIAT in Kolumbien hervorgeht, (2) durch die Holzkohle, die im Boden sehr persistent ist und teilweise aus der Verbrennung von Busch und Gehölzvegetation entsteht (Mannetje 2007, Jaffé et al. 2013), und (3) durch die spontane Sekundärverbuschung von Weiden (vor allem in den Tropen), wenn dieser Prozess nicht ständig unter Kontrolle gehalten wird.
Durch Rodung von Wald entsteht eine einmalige „Kohenstoffschuld”, die gleichmäßig auf alle tierischen Produkte, die während der gesamten Nutzungszeit der Weide (die ja den Busch oder Wald ersetzt) erzeugt werden, verteilt werden müsste. Diese Nutzungszeit kann leicht hunderte von Jahren betragen, wie z.B. im Falle des mitteleuropäischen Grünlands, das sich nahezu ausschließlich an Standorten befindet, die früher bewaldet waren. Aber in den veröffentlichten “life cycle analyses” zu den Treibhausgasemissionen von tierischen Produkten (von der Erzeugung bis zum Konsum) wird die aus der Rodung stammende “Kohlenstoffschuld” (1) entweder ignoriert oder (2) gänzlich dem Jahr ihrer Entstehung (Rodungszeitpunkt) zugeschlagen. Diese uneinheitliche und unkorrekte Praxis ist ein gravierender Schwachpunkt der Lebenszyklusanalysen tierischer Produkte.
Ebenso wie CO2 unterliegt auch das Treibhausgas Methan einem natürlichen Zyklus mit einer relativ kurzen Lebensdauer in der Atmosphäre von 8.7±1.3 Jahren laut IPCC (2007). Aus diesem Grunde verändern konstante Emissionen (zum Beispiel aus der enterischen Fermentation von Wiederkäuern) die Methankonzentration in der Atmosphäre nicht, weil sie ja durch eine konstante oder oszillierende Abbaurate kompensiert werden (durch Oxidation in der Luft oder mittels Verzehr durch methanotrophe Bakterien: Singer, 1971). Soweit ich die Literatur überblicke, trägt keine einzige wissenschaftliche Publikation dieser Tatsache Rechnung: Alle Veröffentlichungen, ohne Ausnahme, betrachten die Methanausscheidungen von Haustieren zu 100% als zusätzliche anthropogene Treibhausgasemissionen, genauso wie das aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern stammende CO2. Korrekturen der von Haustieren stammenden Methanemissionen um ein Baseline-Szenario über Raum oder Zeit (Haustierpopulation vor „Beginn“ des Klimawandels oder frühere Methanemissionen auf heute viehwirtschaftlich genutzten Flächen) findet man in der wissenschaftlichen Literatur nicht, – ein weiteres gravierendes Defizit bei der Abschätzung eines eventuellen Beitrags von Haustieren zur Erderwärmung.
Zwischen 1990 und 2007 wuchs die Rinder- und Büffelpopulation der Erde um mehr als 125 Millionen Kopf oder um 9% (FAO: http://faostat.fao.org/site/291/default.aspx). In diesem Zeitraum fiel die Wachstumsrate der Methankonzentration der Atmosphäre auf null (Abb.2 oben und unten). Diese empirischen Beobachtungen sind mit der Behauptung der FAO (Steinfeld et al., 2006) wohl kaum in Einklang zu bringen, Haustiere trügen mit 35% bis 40% zu den Methanemissionen anthropogenen Ursprungs bei.
Der australische Wissenschaftler Tom Quirk (2010) zeigte überzeugend auf, dass der historische Anstieg des atmosphärischen Methans sich am besten mit dem menschlichen Verbrauch fossiler Energie erklären lässt, der immer mit einem gewissen Verlust von Methan (an die Atmosphäre) einhergeht. Auch die Stabilisierung der Methanemissionen in den 1990-er Jahren stand mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit der Adoption moderner Technologien zur Gewinnung und Nutzung fossiler Energien (Aydin et al. 2011). Speziell in der Ex-Sowjetunion wurden marode Pipelinesysteme (mit erheblichen Gas-Lecks) durch moderne ersetzt.
Laut NOAA (Abb. 2 oben) nimmt die Methankonzentration seit 2008 wieder etwas zu, was Quirk atmosphärischen Veränderungen zuschreibt, die von dem El-Niño-Phänomen moduliert werden (Abb. 2 unten).
Der Gedanke eines erheblichen Beitrags der Haustiere zu den globalen Methanemissionen hat seinen Ursprung in theoretischen Hochrechnungen. Es besteht jedoch keinerlei wahrnehmbarer Zusammenhang zwischen der geographischen Verteilung atmosphärischer Methankonzentrationen, die über drei vollständige Jahre (2003 bis 2005) von dem europäischen Satelliten ENVISAT gemessen wurden (Abb. 3 oben), und der globalen Verteilung der Haustierpopulationen (Abb. 3 unten).

Schlussfolgerung

Die wissenschaftlichen Begründungen für die über alle Medien aggressiv verbreitete Behauptung, die Tierproduktion trage in erheblichem Maße zum Klimawandel bei, haben deutliche Schwächen, und lassen sich empirisch nicht bestätigen. Daher kann diese Kritik an der Haustierhaltung bei Beachtung eines Mindestmaßes an wissenschaftlichen Prinzipien nicht aufrechterhalten werden.

Literaturverweise

Aydin M, Verhulst KR, Saltzman ES, Battle MO, Montzka SA, Blake DR, Tang Q and Prather MJ (2011) Recent decreases in fossil-fuel emissions of ethane and methane derived from firn air. Nature 476, 198-201.
Esper J, Frank DC, Timonen M, Zorita E, Wilson RJS, Luterbacher J, Holzkämpfer S, Fischer N, Wagner S, Nievergelt D, Verstege A and Büntgen U (2012) Orbital forcing of tree-ring data. Nature Climate Change, July 8, 5pp
Fisher M.J., Rao IM, Ayarza MA, Lascano CE, Sanz JI, Thomas RJ and Vera RR (1994) C storage by introduced deep-rooted grasses in the South American savannas. Nature, London, 371, 236-238.
Gregory K (2012) Climate Change Science. Friends of Science, October 7
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IPCC, Intergovernmental Panel on Climate Change (2007) Contribution of Working Group I to the Fourth Assessment Report (AR4): The Physical Science Basis.  http://www.ipcc.ch/publications_and_data/ar4/wg1/en/contents.html
Jaffé R, Ding Y, Niggemann J, Vähätolo, AV, Stubbins A, Spencer RGM, Campbell J and Dittmar T (2013) Global Charcoal Mobilization from Soils via Dissolution and Riverine Transport to the Oceans.  Science 340, 345-347.
Mangini A, Verdes P, Spötl C, Scholz D, Vollweiler N and Kromer B (2007) Persistent influence of the North Atlantic hydrography on central European winter temperature during the last 9000 years. Geophysical Research Letters 34, 4pp
Mannetje L’t (2007) The role of grasslands and forests as carbon sources. Tropical Grasslands 41, 50-54.
NOAA (2012) Development of Carbon Dioxide, Nitrous Oxide and Methane.  http://www.esrl.noaa.gov/gmd/aggi/aggi_2012.fig2.png
Pitesky ME, Stackhouse KR and Mitloehner F (2009) Clearing the Air: Livestock’s contribution to climate change. Advances in Agronomy 103, 1-40.
Markonis Y and Koutsoyiannis D (2013) Climatic Variability Over Time Scales Spanning Nine Orders of Magnitude: Connecting Milankovitch Cycles with Hurst–Kolmogorov Dynamics. Surveys in Geophysics 34, 181–207.
Quirk T (2010) Twentieth Century Sources of Methane in the Atmosphere. Energy & Environment 21, 251-265.
Schneising O, Buchwitz M, Burrows JP, Bovensmann H, Bergamaschi P and Peters W (2009) Three years of greenhouse gas column-averaged dry air mole fractions retrieved from satellite – Part 2: Methane. Atmos. Chem. Phys. 9, 443-465. http://www.atmos-chem-phys.net/9/443/2009/acp-9-443-2009.html and  http://www.iup.uni-bremen.de/sciamachy/NIR_NADIR_WFM_DOAS/xch4_v1_2003-2005.png
Singer SF (1971) Stratospheric Water Vapour Increase due to Human Activities. Nature 233, 543-545
Steinfeld H, Gerber P, Wassenaar T, Castel V, Rosales M and de Haan C (2006) Livestock’s Long Shadow. (FAO: Rome) http://www.fao.org/docrep/010/a0701e/a0701e00.HTM
 Dr. Albrecht Glatzle,   INTTAS, Filadelfia-Chaco 317
Email: glatzle@chaconet.com.py
 
  
Abb. 1, oben: Projektionen der Erderwärmung (Mittelwerte multipler Modelle erstellt unter der Annahme verschiedener Emissionsszenarien von Treibhausgasen: B1, A1B, A2) mit Konfidenzintervallen (rechter Rand), wie sie in den diversen Sachstandsberichten des IPCC (FAR, SAR, TAR) dargestellt wurden. Die orange Kurve (“commitment”) zeigt die erwartete Erderwärmung, wenn Treibhausgas- und Aerosol-Konzentrationen auf dem Stand des Jahres 2000 „eingefroren“ werden (Quelle: IPCC 2007, Fig. TS26).
Unten: Verlauf der global gemittelten monatlichen Anomalien der Temperatur der unteren Troposphäre, gemessen per Satellit. Die rosa Linie stellt die best-eingepasste Gerade dar, die ab 2002 einen mittleren Temperaturabfall von 0,04 °C pro Dekade aufweist. Die Peaks der Jahre 1998 und 2010 wurden von ausgeprägten El-Niño-Ereignissen hervorgerufen. Die grüne Kurve zeigt den Verlauf der CO2-Konzentration auf Mauna Loa, Hawaii (Quelle: Gregory 2012).
2012).
 


Abb. 2, oben: Verlauf der Konzentration von atmosphärischem Methan, global gemittelt. Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA 2012).
Unten: Jährliche Änderungen der atmosphärischen Mathankonzentration (in parts per billion pro Jahr) ermittelt in Eiskernen aus der Antarktis bis 1990 (orange Kreise) und durch direkte Messungen in der Atmosphäre in Cape Grim (Tasmanien), von 1983 bis 2011 (blaue Dreiecke). Die Peaks bei den direkten Messungen in der Graphik rechts (mit gestreckter X-Achse) repräsentieren einen indirekten Effekt des Ausbruchs des Vulkans Mt. Pinatubo im Juni 1991, und in 1998, 2006 und 2010 die Einflüsse von El Niño. Datenquelle CSIRO: http://cdiac.ornl.gov/methane.html

Abb. 3, oben: Globale Verteilung der mittleren Methankonzentration, gemessen vom Satelliten ENVISAT über drei komplette Jahre, von 2003 bis 2005. Quelle: Schneising et al. (2009), Universität Bremen, Link:
http://www.iup.uni-bremen.de/sciamachy/NIR_NADIR_WFM_DOAS/xch4_v1_2003-2005.png
Unten: Globale Verteilung der Haustierpopulationen (Wiederkäuer und Monogastrier). Quelle: FAO (Steinfeld et al. 2006).
Es ist keine konsistente Beziehung zwischen Haustieren und Methankonzentration feststellbar.
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Bayrischer Rundfunk: Braunkohlekraftwerk stößt weniger Treibhausgase aus als Biogas-Anlage


Video des BR vom 12.5.12: Ein modernes Braunkohlekraftwerk stößt weniger Treibhausgase (hier Stickoxide) aus, als eine Biogas-Anlage
Mit Dank übernommen von PI (hier)
(1) Abgesehen von div. ungeprüften Behauptungen zur schädlichen Wirkung des CO2 auf das Weltklima behauptet der Moderator am Ende der 29 Minuten, dass der Mehrverbrauch an Erdgas hierzulande, den Gaspreis weltweit steigen ließe, so dass die "armen" Länder dann mehr Kohle verbrauchen würden, mit mehr CO2 Ausstoß. Darüber wollte er sich die Haare raufen. Ihm ist entgangen, dass auf den Weltmärkten nicht nur der Kohlepreis deutlich gefallen ist, sondern vor allem – als Auslöser des Preisverfalls- der Erdgaspreis nach unten stürzte. 
Die Redaktion




Investoren in saubere Energie rücken das Bohren in den Mittelpunkt

Bild rechts: (Maddie McGarvey/San Francisco Chronicle)
Aber als sich zeigte, dass die Profite aus Wind- und Sonnenenergie, Biotreibstoffen und anderen weit hinter den Erwartungen zurück blieben – und angesichts des Booms fossiler Energien – wurde es kompliziert. Risiko-Kapitalanleger und andere Investmentfonds begannen, die Definition, was saubere Energie ist, auszudehnen, bis sie kaum noch erkennbar war, und zwar in dem Bemühen, Geld zu verdienen und trotzdem an ihren Umwelt-Idealen festzuhalten.
Heute versuchen die Investmentfonds hinsichtlich sauberer Energie nicht mehr, die Industrie fossiler Treibstoffe zu ersetzen, sondern sie finanzieren Unternehmen, die Bergbau und Bohren weniger schmutzig machen. Die Leute hinter diesen Fonds erkennen zwar die offensichtliche Scheinheiligkeit dahinter, verteidigen aber eine liberalere Definition von sauberer Energie.
„Öl und Gas werden uns noch lange Zeit erhalten bleiben. Wenn wir da ein wenig aufräumen können, würden wir der Welt einen großen Dienst erweisen“, sagt Wal van Lierop, geschäftsführender Direktor von Chrysalix, einem in Vancouver ansässigen, im Jahr 2001 gegründeten Finanzierer.

Energieversorger: Staaten wenden sich angesichts abstürzender Erdgas-Preise gegen erneuerbare Energie

Chrysalix unterstützt immer noch Unternehmen, die mehr zu der traditionellere Definition von sauberer Energie passen – einschließlich Bridgelux, die effizientere Leuchtkörper herstellt, und Agilyx, wo man Plastikabfälle in Treibstoff umwandelt. Aber das Unternehmen, dessen Website sich rühmt, „sich zu 100 Prozent auf saubere Energie zu konzentrieren“, ist ein Unterstützer von MineSense, einer Firma, die hilft, den Bergbau effizienter zu machen, indem sie die Qualität des Erzes bei seinem Abbau beurteilt. Sie unterstützt auch GlassPoint, die den Bohrleuten hilft, mit Dampfdruck mehr Öl zu fördern, erzeugt durch Solarstrom.
Umweltaktivisten haben gemischte Gefühle. Sie begrüßen Technologien, die den Umwelt-Fußabdruck der Ausbeutung von Öl und Gas reduzieren. Aber sie befürchten, dass der seit Neuem aufgefundene Reichtum an Öl und Erdgas – und all das Geld, das man verdienen kann, wenn man den Bohrunternehmen hilft – die Unterstützer sauberer Technologie von dem abhält, was einst ihr Hauptziel gewesen zu sein scheint: Öl und Gas zu einer Sache der Vergangenheit zu machen.
Mark Brownstein, Betreiber des Energie- und Klimaprogramms beim Environmental Defense Fund, sagt: „Manch einer hat einfach nicht die Kraft dazu und schwimmt lieber mit dem Strom“.
Die Verschiebung hat selbst jene erfasst, die beim Bohren helfen.
„Wir haben es gestemmt”, sagt Alan Salzman, Management-Partner bei VantagePoint Capital Partners, eine der prominentesten Venture-Unternehmen in Silicon Valley, das sich auf saubere Energie spezialisiert hat. „Wenn uns jemand einen besseren Weg zeigen kann, fossile Treibstoffe auszubeuten, ist das etwas Gutes oder etwas Schlechtes?“
Wenn fossile Treibstoffe für die Gesellschaft schmackhafter werden würden, könnten wir am Ende mehr davon verbrennen.
Vor zehn Jahren schien es, als würde der Welt das Öl ausgehen, und alles, was noch übrig war, befand sich im Nahen Osten. Die Preise für Öl und Erdgas erreichten alarmierende Höhen. Und Wissenschaftler zeigten, dass fossile Treibstoffe zu besorglichen Klimaänderungen führen. Das Ende des fossilen Zeitalters einzuläuten erschien aus ökonomischen, politischen und umweltlichen Gründen sinnvoll.

Steuervorteile: Ein Gesetz würde Steuern sparende Arrangements auf Erneuerbare ausdehnen

Das ließ den Venture-Kapitalisten im Silicon Valley das Wasser im Mund zusammenlaufen. „Cleantech“, wie sie es nannten, würde die nächste große Sache sein. Und es würde eine sehr, sehr große Sache sein. Diese Firmen sahen Möglichkeiten, von etwas zu profitieren, das viele als die größte wirtschaftliche Verschiebung der Geschichte ansahen – von fossiler zu erneuerbarer Energie.
Aber es stellte sich heraus, dass die neuen Energie-Technologien viel schwieriger zu handhaben waren als gedacht. Und nach Öl- und Gas Bohrende, die selbst die technologischen Fortschritte ausnutzten, lernten, wie man enorme neue Vorräte fossiler Treibstoffe erschließen konnte.
Dutzende Solar-, Biotreibstoff- und Akku-Unternehmen scheiterten, weil es nicht vielversprechend genug war, in die Öffentlichkeit zu gehen oder die Aufmerksamkeit größerer Unternehmen zu erringen. „Investoren warten immer noch darauf, dass ihre Investitionen in Cleantech sich rentieren“, sagt Dallas Kachan, Betreiber der in San Francisco ansässigen Technologie-Beratungsfirma Kachan & Co. „Niemand hat bisher die Torläufe gesehen, auf die man vor 5 Jahren gehofft hatte“.
Selbst den Unternehmen sauberer Energie, die an die Öffentlichkeit gegangen waren, ging es nicht gut. Ein Index solcher Unternehmen ist um 70 Prozent gesunken seit Beginn solcher Registrierungen im Jahr 2005. Ein ähnlicher Index von Unternehmen traditioneller Energie ist im gleichen Zeitraum um 73 Prozent gestiegen.
Der Cleantech Group zufolge fiel der Handel mit sauberer Energie im vorigen Jahr um 29 Prozent auf 7 Milliarden Dollar, und zwar von dem Rekordwert von 9,9 Milliarden Dollar im Jahr 2011. Aber der Anteil dieses Handels hinsichtlich konventioneller Energie hat sich fast verdreifacht auf einen Rekordwert von 556 Millionen Dollar.

Transportwesen: Unternehmen wenden sich mit Erdgas betriebenen Fahrzeugen zu, weil die Ölpreise in die Höhe schnellen

Einige wenige Investoren in saubere Energie sind Öl und Gas fern geblieben, trotz der Versuchung. Khosla Ventures beispielsweise war ein großer Unterstützer fortschrittlicher Biotreibstoffe, selbst als die meisten dieser Unternehmen ihre Versprechen nicht halten konnten. Die Firma investiert nicht in Unternehmen, die fossile Treibstoffe fördern.
Aber der Bohr-Boom hat zu zahllosen Investitionen in der Grauzone zwischen sauber und schmutzig geführt.
● Axine, gestützt durch Chrysalix und Royal Dutch Shell, möchte den als Fracking bekannten Bohrprozess ungefährlicher machen, indem das bei dem Bohren anfallende Abwasser ohne Chemikalien behandelt wird.
● Picarro, eine der Cleantech-Investitionen von Greylock Partners, versucht die Erdgaserzeugung mit seinem Leck-Ortungssystem weniger schädlich für das Klima zu machen.
● Neos Geosciences wird gestützt durch einen „Greentech“-Fonds bei Kleiner Perkins Caulfield und Byers, bei denen Al Gore ein Partner ist. Das Unternehmen hilft Öl- und Gas-Unternehmen, die vielversprechendsten Stellen zu finden, an denen man nach Öl und Gas bohren kann – und zu vermeiden, in ökologisch sensiblen Stellen zu bohren. Dazu dienen an Hubschraubern befestigte Sensoren.
Im Jahr 2007 hat eine in Sunnyvale, Kalifornien, ansässige Firma namens Liquid Robotics damit begonnen, eine hochseefähige Drohne zu konstruieren, die ohne Treibstoff auskommt. Das ursprüngliche Ziel hiervon war es, live die Gesänge von Walen im Internet zu verbreiten.
Alan Salzman von VantagePoint dachte, dass die Technologie von Liquid Robotics großartig war, und er hatte eine gute Idee, wer dem zustimmen könnte. Er beraumte ein Treffen mit Schlumberger an, dem riesigen Öl- und Gas-Serviceunternehmen, und die beiden Firmen haben seitdem ein Joint Venture gebildet.
Die Drohnen von Liquid Robotics werden wahrscheinlich dazu verwendet, Lecks bei Bohroperationen zu entdecken und sicherzustellen, dass das Wasser frei von Walen ist, wenn Unternehmen dort nach Öl suchen. Aber die Roboter helfen auch bei der Lokalisierung neuer Öl- und Gas-Lagerstätten.
„Wir sind keine philosophischen Puristen“, sagt Salzman. „Wir sind Investoren“.
Link: http://fuelfix.com/blog/2013/05/02/clean-technology-investors-shift-focus-to-drilling/
Übersetzt von Chris Frey EIKE