Schon wieder ein Hockeyschläger?

Dieser quasi-religöse Glaube an die katastrophale AGW ist immer noch eine Voraussetzung für die Mitgliedschaft in wissenschaftlichen und medialen Elitekreisen, selbst angesichts des Scheiterns früherer (Modell-)Vorhersagen hinsichtlich der Apokalypse und dem Bekenntnis eines Apostels, dass es während der letzten 17 Jahre keine globale Temperaturzunahme gegeben hat – im Gegensatz zu den Projektionen jedes einzelnen Klimamodells.
Wie andere religiöse Fanatiker auch treibt das Scheitern die Gläubigen nur dazu, frühere Behauptungen zu recyceln. Vorige Woche habe ich bei The Anatomy of Climate Science Hype die Art der Zusammenarbeit dieser unheiligen Drefaltigkeit behandelt: Ambitionierte Wissenschaftler; ein Wissenschaftsjournal, das ängstlich auf Publicity bedacht ist und die alte graue New York Times, die nur darauf wartet, alles zu veröffentlichen, was das Credo bestätigen könnte. In einer anderen Story der NYT (am 7. März) durch den Wissenschaftsreporter Justin Gillis wurde eine Studie (vom 8. März) in dem einst angesehenen Journal Science begutachtet.
Inzwischen haben viele von uns Skeptikern (eine Ehrenbezeichnung in der langen Historie wissenschaftlichen Fortschritts) Gelegenheit gehabt, diese Studie selbst zu begutachten. Es ist eine sehr detaillierte und schwierige Studie, dessen Leitautor Shaun Marcott von der Oregon State University (OSU) offensichtlich darauf abzielt, das nächste Aushängeschild des von den UN gesponserten IPCC zu werden. (Ich merke an, dass die OSU-Studie gerade noch vor Redaktionsschluss des IPCC-Berichtes dieses Jahres erschienen ist).
Nach umfangreichen Arbeiten bzgl. der Analyse von Proxies (historisch, nicht Thermometer-basiert) der letzten 11300 Jahre, dem Beginn des gegenwärtigen warmen Interglazials (Holozän) schlussfolgern die Autoren, dass die „gegenwärtige Erwärmung beispiellos“ ist. Das ist sie nicht – aber egal jetzt. Die gleiche Behauptung hat zuvor (in einer in Nature 1998 veröffentlichten Studie) Michael „Hide-the-Decline“ Mann mit seiner berüchtigten Hockeyschläger-Kurve aufgestellt, die inzwischen als „nicht nur falsch, sondern grundsätzlich wertlos“ überführt worden ist – um ein berühmtes Zitat von einem meiner Lehrer zu übernehmen, Wolfgang Pauli.
Das IPCC riss die Hockeyschläger-Kurve im Jahr 2001 an sich als seine Hauptstütze seiner Behauptungen bzgl. AGW. Er verschaffte einem frischen Doktoranden [PhD student] zu internationalem Ruhm – oder vielleicht Berüchtigtheit [notoriety]. Man kann alles über seinen tiefen Fall aus dem Buch von Andrew Montford The Hockey Stick Illusion: Climategate and the Corruption of Science erfahren. Die Klimagate-Kapitel, basierend auf Tausenden im November 2009 durchgesickerten (gehackten? Gestohlenen? Hängt davon ab, mit wem man redet) E-Mails beziehen sich auf die ganze erbärmliche Geschichte einer Bande von IPCC-Wissenschaftlern, hauptsächlich aus UK und den USA, die konspirativ zu kontrollieren gedachten, was Eingang in die IPCC-Berichte und die wissenschaftlichen Veröffentlichungen finden sollte.
Das IPCC glaubt nicht mehr an die Hockeyschläger-Kurve und brachte in seinem Bericht 2007 ein anderes Argument, um AGW zu stützen. Dieses Argument scheitert auch gerade, aber das IPCC gibt nicht auf. Eventuell werden sie irgendwann entdecken, dass AGW unwichtig und kaum erkennbar ist. Aber bis dahin wird man viel Geld verschwendet haben, um „die Klimaänderung zu bekämpfen, den Meeresspiegel daran zu hindern zu steigen und die Erde zu heilen“.

Die Science-Studie

Die vier Autoren, drei von der OSU und einer von Harvard, bleiben ziemlich unscharf bei der Definition des Wortes „kürzlich“ [recent]. Aber dann fügen sie eine gigantische Temperaturzunahme über das gesamte 20. Jahrhundert hinzu. Das ist die Krux ihrer Behauptung, aber auch ihr schwächster Punkt: Die einzige nachgewiesene Erwärmung fand von 1910 bis 1940 statt. Obwohl diese Erwärmung sicherlich wahr ist, glauben nur wenige fanatische Wissenschaftler, dass sie vom Menschen verursacht worden ist. Nicht einmal das IPCC betrachtet die Erwärmung bis 1940 als anthropogen.
Andererseits könnte die große behauptete Erwärmung von 1979 bis 2000 nicht einmal existieren. Über diese wichtige Frage sind die Meinungen geteilt. Die Erwärmung konnte in Satellitendaten sicherlich nicht nachgewiesen werden, und das ist die beste globale Beobachtung der Temperatur, die wir haben.
Natürlich ignorieren die Autoren die Tatsache, dass es seit mindestens einer Dekade gar keine Erwärmung gegeben hat – während die anthropogenen Treibhausgase immer schneller zugenommen haben. Philip Jones zufolge, dem Guru des IPCC hinsichtlich der globalen Temperatur, gab es keinerlei signifikante globale Erwärmung seit 17 Jahren!
Noch seltsamer mutet ihre Vorhersage für die Zukunft an – die vollständig auf nie validierten Computermodellen basiert. Sie schreiben: „Bis zum Jahr 2010 werden die globalen Temperaturen möglicherweise 5 bis 12 Sigma-Abweichungen [?] über dem Mittel des Holozäns liegen“. In einfachen Worten, dies bedeutet eine gewaltige Zunahme; aber die Wahrscheinlichkeit eines großen Temperaturanstiegs ist praktisch Null. Natürlich lassen sie sich viele Hintertürchen offen, indem sie mindestens ein halbes Dutzend Projektionen zeigen, abhängig vom jeweiligen angenommenen Szenario.

Verstecken der Datenmischung

Was hinsichtlich dieser jüngsten Bemühungen zur Behauptung einer ungewöhnlichen Erwärmung im 20. Jahrhundert und eines impliziten menschlichen Beitrags charakteristisch ist, ist deren Präsentation. Der Original-Hockeyschläger, erstmals 1998 veröffentlicht, erklärte genau und detailliert, dass die modernen instrumentellen (Thermometer-)Aufzeichnungen einfach einer Jahrhunderte langen Reihe von Proxy-Daten aufgepropft worden sind (nicht Thermometer-basiert); die OSU-Studie lehnt es ab, die Leser über diesen wichtigen Sachverhalt zu informieren.
Als Begutachter der IPCC-Berichte erinnere ich mich gut an die Bemühungen, das Vermengen von Proxy- und Thermometerdaten zu verschleiern: Im dritten IPCC-Zustandsbericht (2001) erschienen die Proxy-Temperaturreihe als schwarze Linie und die Temperaturen des 20. Jahrhunderts als blaue Linie. Ich habe mich darüber beschwert, dass dies sehr schwer unterscheidbar ist – vor allem in einer Xerox-Schwarzweißkopie. Seitdem haben das IPCC und alle anderen eine deutliche rote Farbe für die instrumentellen Daten verwendet. Diese Art der Darstellung fehlt allerdings in der gegenwärtigen OSU-Studie.
Es gibt eine Analogie aus neuester Zeit: Es ist so, als ob man Pferdefleisch in schwedische Hackbällchen füllt und diese als Rindfleisch anpreist. Im Falle der Hackbällchen hat der DNA-Beweis das mit dem Pferdefleisch überführt. Hier ist es die Tatsache, dass man am Ende der Aufzeichnung abrupte Temperaturänderungen erkennt – trotz der Feststellung des Autors, dass sie die Rohdaten einer 100-jährigen Glättung unterzogen haben. Mit so langen Glättungszeiten wie einem Jahrhundert kann man nicht erwarten, Temperaturspitzen zu erkennen, die nur etwa ein Jahrzehnt gedauert haben.
Was haben sie also wirklich gemacht? Ich habe den Verdacht, dass die Studie eine Auffrischung von Marcotts These aus seiner Doktorarbeit ist. Er hat auch erst vor Kurzem seinen PhD erhalten (2011) und hat das Schwein gehabt, dass der Hockeyschläger Nr. 2 nicht nur veröffentlicht, sondern auch international beworben worden ist. Alles darin basiert auf 73 Beispielen von Sedimenten aus den Tiefen der Ozeane, Korallen, Muscheln usw. Da gibt es nichts wirklich Neues: 1996 hat Lloyd Keigwin (von der Woods Hole Oceanographic Institution) eine solche Analyse in Science veröffentlicht. Er fand heraus, dass es vor 1000 Jahren wärmer war (während der Mittelalterlichen Warnzeit) – und erheblich wärmer vor 3000 Jahren und noch früher.
Warum also haben die Herausgeber von Science der OSU-Studie eine solche ‚Spezial’-Berhandlung zukommen lassen, Presseerklärungen verbreitet und Interviews usw. arrangiert? Vielleicht waren sie von der Behauptung der Autoren eingelullt, dass „der Planet heute wärmer ist als während 70 bis 80% der Zeit der letzten 11300 Jahre“. Aber wie der britische Klimaexperte David Whitehouse hervorhebt: „Natürlich kann man dies auch anders ausdrücken, nämlich dass die gegenwärtigen Temperaturen kälter sind als während 28% des Holozäns. Dieser Forschung zufolge liegen die Temperaturen des 20. Jahrhunderts etwa beim Mittelwert des Holozäns“.
Dieser ganze Fall illustriert ein weiteres Mal, wie ein einstmals angesehenes wissenschaftliches Journal einen bevor stehenden Artikel hochjubelt, indem es vorab Presseerklärungen an ausgewählte Journalisten schickt, die dann eine Sensations-Story daraus machen. Das kann Laien beeindrucken, aber es wird keine signifikanten Auswirkungen auf die Diskussion über AGW in der wirklichen Wissenschaft haben. Sein Einfluss auf die Politik ist Null – oder sollte es zumindest sein.
S. Fred Singer
S. Fred Singer is professor emeritus at the University of Virginia and director of the Science & Environmental Policy Project.  His specialty is atmospheric and space physics.   An expert in remote sensing and satellites, he served as the founding director of the US Weather Satellite Service and, more recently, as vice chair of the US National Advisory Committee on Oceans & Atmosphere.  He is a Senior Fellow of the Heartland Institute and the Independent Institute.  He co-authored the NY Times best-seller “Unstoppable Global Warming: Every 1500 years.”  In 2007, he founded and has since chaired the NIPCC (Nongovernmental International Panel on Climate Change), which has released several scientific reports [See www.NIPCCreport.org]. 
For recent writings see http://www.americanthinker.com/s_fred_singer/ and also Google Scholar.
Link: http://wattsupwiththat.com/2013/03/14/another-hockey-stick/
A. d. Übers.: Auch von Steve McIntyre liegt hierzu etwas vor. Er präsentiert ein paar erhellende Graphiken:

Kein Aufwärtstrend in Marcotts Doktorarbeit

Ein Leser lenkte mein Augenmerk auf Marcotts Dissertation (siehe Kapitel 4 hier*). Marcotts Dissertation enthält eine Reihe von Diagrammen von identischem Stil wie der Science-Artikel. Die Proxy-Datensätze sind identisch.
[*Der Link hat das System regelmäßig zum Absturz gebracht. Man wechsle zum Original, um den Link anzukicken. A. d. Übers.]
Wie allerdings Jean S aufmerksam beobachtete, fehlt in den Diagrammen der These der abschließende Kick nach oben. Andere Aspekte der Modernen Zeit unterscheiden sich ebenfalls dramatisch.
Hier folgt Abbildung 1 aus dem Science-Artikel:

Und hier das korrespondierende Diagramm der These:

Die Unterschiede werden jedem sofort auffallen. Zusätzlich zu diesem Unterschied beim abschließenden Aufwärtstrend zeigten Versionen wichtiger Rekonstruktionen negative Werte zum Ende der Graphik der These, während sie zum Ende der Graphik in Science positive Werte aufweist.
Ich frage mich, wie dieser Unterschied zustande kommt.
Ein ähnliches Phänomen zeigt sich beim Simulations-Diagramm, das zur Unterstützung des Hockeyschlägers weit verbreitet worden ist. Hier folgt eine Vergrößerung des Abschnitts aus jüngerer Zeit in Sciencemag:

Und hier die korrespondierende Vergrößerung der These:

Steve McIntyre
Link: http://climateaudit.org/2013/03/14/no-uptick-in-marcott-thesis/ Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wie Greenpeace Glück definiert

„Lasst uns am Internationalen Tag des Glücks mal gar nichts kaufen”, schrieb er. Ihm zufolge gibt es „nichts Grüneres als nichts zu konsumieren!“
Was für ein törichter Unsinn!
Nachdem ich 30 Jahre lang in der Innenstadt von Toronto gewohnt habe, bin ich vor Kurzem in eine kleine Stadt umgezogen. Eine der Top-Adressen dort ist eine spektakuläre Französische Bäckerei. Die Croissants sind knusprig, die Baguettes köstlich. Der Zimt-Brioche am Samstag Morgen ist ein Geschenk des Himmels, die Windbeutel und Eclairs sind göttlich.
Gestern Nachmittag bin ich durch Treibschnee und bitterkalten Wind zu dieser Bäckerei gelaufen. Ich gab der Frau hinter der Theke Geld, und sie gab mir dafür einen Pave du Roy zum Mitnehmen. Köstliche dunkle Schokolade und noch mehr Schokolade. Mein Mann und ich haben uns das am Abend geteilt. Es machte uns beide wirklich sehr glücklich!
Das junge Paar, dem die Bäckerei gehört, sind unsere Nachbarn und Freunde. Vorgestern war es kalt, dunkel und windig. Das Geschäftsleben lag auf unterstem Niveau. Was bedeutet, dass zwar die Bäckerei die normale Menge frischen Brotes und Kuchen produziert, aber weniger als normal verkauft hat. Es kann sein, dass ein Tag finanziell gesehen die ganze Woche für die Bäckerei verdorben hat.
Mr. Greenpeace nun denkt, dass ich meinen Teil zur Not der Bäckerei hätte beitragen sollen. Er denkt, dass ich diese großartige Schokoladen-Konfektion nicht hätte kaufen sollen. Seine unsinnige Logik geht so:
● Es ist der Tag des Glücks.
● Glück = grün sein
● grün sein = nichts kaufen
Ein Boykott dieser Bäckerei wegen des Tages des Glücks würde sechs Tage die Woche hart arbeitende Menschen, denen diese Einrichtung gehört, nicht glücklich machen. Es würde sie schädigen.
Zum Glück von meinem Mann und mir würde es nicht im Mindesten beigetragen haben, wenn wir uns diese Köstlichkeit vorenthalten hätten. Der Regierung die Steuern zu verweigern, die ich dafür bezahlt habe, würde uns nicht geholfen haben, unserer Verpflichtung der Gemeinde gegenüber nachgekommen zu sein.
In welchem verdrehtem Universum also machen diese Greenpeace-Gedanken auch nur den Hauch von Vernunft?
Selbst wenn ich das gewollt hätte – es wäre mir unmöglich gewesen, gestern nichts zu konsumieren. Essen – diese buchstäblichste Form des Verbrauchens – ist nur der Anfang.
Die Heizung abzustellen war keine Option. Auch nicht das Ausschalten des Stromes. In dem Teil der Welt, in dem ich lebe, gehen Menschen, Tiere und Pflanzen ohne diese Dinge ein. Während ich dies schreibe, verharrt die Temperatur unter Null und es schneit immer weiter [genau das war zum Zeitpunkt dieser Übersetzung auch hierzulande der Fall! A. d. Übers.].
Hätte ich gestern auch nicht duschen sollen? Schließlich verbraucht man dabei Wasser – und die Qualitätskontrolle des Wassers verbraucht Energie (ebenso wie die sichere Entsorgung des Abwassers).
Sagen wir es direkt: Die einzigen Menschen, die gar nichts verbrauchen, sind die Toten.
Greenpeace sagt, dass es „nichts grüneres gebe als nichts zu verbrauchen“. Greenpeace zufolge wäre die Welt also ein grünerer Ort, wenn Sie, ich und die Eigentümer dieser sensationellen Bäckerei alle in unseren Gräbern liegen würden.
Dank an Tom Nelson
Link: http://nofrakkingconsensus.com/2013/03/21/how-greenpeace-defines-happiness/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Anmerkung des Übersetzers: Von diesem „Day of Happiness“ habe ich noch nie etwas gehört, aber das besagt nicht allzu viel. Mir ging es hauptsächlich darum, an einem Beispiel aufzuzeigen, wie Greenpeace wirklich tickt, und das hat Donna Laframboise mit diesem Artikel in sehr aufschlussreicher Manier getan. Darum habe ich ihn übersetzt.
C. F.




Die Welt nach Fukushima – Teil 2: Undemokratische Berufe

Zur Zeit der Reaktorkatastrophe von Fukushima war Naoto Kan Premierminister in Japan. Seine Analyse in „Die Welt nach Fukushima“ hat mir klar gemacht, dass die Kernenergie auch ein demokratisches Desaster ist.
Der japanische Soziologe Eiji Oguma erklärt, der Mensch könne die Kernenergie nur schwer beherrschen, es sei vielleicht nicht unmöglich, aber unvereinbar mit der Demokratie. “Das funktioniert nur mit großer Macht. Mit einer Macht, die über alle Gesetze hinausgeht.”
Anschließend erklärt Naoto Kan, wenn man die Kernenergie weiter betreibe, sei das, als würde man von Leuten verlangen, ihr Leben für ihr Land zu opfern. Während der Katastrophe waren die Mitarbeiter von Tepco bereit, vor Ort zu bleiben und wenn nötig bis zum Außersten zu gehen. Vielleicht hätte er den Mitarbeitern von Tepco gegen deren Willen befehlen müssen in Fukushima zu bleiben. Dies wäre undemokratisch gewesen. 
Natürlich! Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen? Im Falle einer Reaktorkatastrophe, müssen Menschen vielleicht gezwungen werden ihr Leben zu opfern für das Leben anderer Menschen. Zwar ist bis heute, weder bei der Bevölkerung noch bei den Angestellten von Fukushima, ein einziges Todesopfer durch Strahlung zu beklagen- aber das hätte ja passieren können! Wenn das nicht undemokratisch ist, was denn dann?
In einem Kernkraftwerk ist im extrem seltenen Katastrophenfall damit zu rechnen, dass Mitarbeiter ihr Leben riskieren und es vielleicht verlieren. Doch das ist nicht das einzige Beispiel in unserer Gesellschaft, in der im Katastrophenfall Menschen für andere Menschen ihr Leben lassen müssen. Unser Staat hat es zugelassen, dass eine geldgierige Lobby in Deutschland eine Hochrisikotechnik etabliert hat, die sich demokratischer Kontrolle vollständig entzieht. Obwohl die Gefahren dieser Technologie hinreichend bekannt sind, tut der Staat nichts gegen diese Technologie. Vertreter, Anhänger und Nutznießer ziehen sich sogar bis in die höchsten Kreise der Politik. Zum Schutz der Bevölkerung vor den Gefahren dieser infernalischen Technologie unterhält der Staat eigens eine Einrichtung, in der Menschen ausgebildet und angestellt werden, um leichtsinnig und absichtlich ihr Leben zu geben für den Fall katastrophaler und unvermeidlicher Unfälle. Der Staat nennt diese Einrichtung euphemistisch Feuerwehr.
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Bild 1: Sogenannte Feuerwehrleute riskieren ihr Leben für die Hochrisikotechnologie Architektur
Diese sogenannte Feuerwehr hat nur den einzigen Zweck, Menschen vor den Gefahren der Architektur zu beschützen. Die Architektur ist eine Hochrisikotechnologie, aus der wir so schnell wie möglich aussteigen müssen.
Jedes Jahr sterben in Deutschland Feuerwehrleute in Ausübung ihrer undemokratischen Pflicht, unschuldige Menschen vor den unverantwortlichen Gefahren der Architektur zu bewahren. Und selbst das gelingt ihnen nicht immer. Immer wieder sterben Unschuldige in den Flammen. Der Machbarkeitswahn der Architekten führte zur Illusion einer sicheren Technologie, doch ein Restrisiko bleibt.
Und als sei diese staatlich organisierte Selbstaufopferungsmaschine noch nicht genug, pflegen unzählige Städte und Dörfer die verhängnisvolle Tradition der freiwilligen Feuerwehren, wo junge Menschen (sogar Minderjährige) darin unterrichtet werden ihr Leben für die technologischen Risiken der Architektur hinzugeben.
Um die unschuldigen Opfer dieser Gehirnwäsche in die Gefühlslage zu bringen, die für solch einen Einsatz nötig sind, werden sie durch exzessiven Alkoholgenuss bei sogenannten Feuerwehrfesten gefügig gemacht.
Dabei liegen die Alternativen auf der Hand: Blechhütten brennen nicht, und mit dem richtigen Willen ist es möglich, sämtliche Haushaltsgegenstände feuerfest zu machen. Wir müssen zu einer Architekturwende in Deutschland kommen. Die Maßnahmen sind einfach: Verbot eines Neubaus potentiell brennbarer Häuser und der Produktion brennbarer Einrichtungsgegenstände. Förderung des Baus feuerfester Gebäude aus Stahl, Blech und Aluminium.
Hinzu kommt die ungelöste Endlagerproblematik der Baumaterialien. Während Gebäude aus 100% Metall eingeschmolzen und somit nachhaltig wiederverwetet werden können, ist die Entsorgung von Bauschutt ein kompliziertes und umweltschädliches Verfahren.
Deutschland muss notfalls als Vorbild in der Welt vorangehen.
Die mächtige Baulobby, unterstützt von der mafiösen Abrisslobby wird Widerstand leisten, doch eine Architektonisch-Wirtschaftliche Wende ist unumgänglich um unsere Demokratie zu retten. Mit der richtigen Einstellung, können wir unsere Städtelandschaft bis 2040 demokratisieren und gegen die Gefahren der Architektur wappnen.
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Bild 2: Das Haus der Zukunft. Für dieses gemütliche Heim muss kein Feuerwehrmann sein Leben riskieren.
Der Originalaufsatz (hier).




Das große Kontra gegen grün Nr. 1: Der hieb- und stichfeste Beweis, der zeigt, dass die Vorhersagen zur globalen Erwärmung, die Sie Milliarden kosten, von Anfang an FALSCH waren

Die Mail on Sunday präsentiert heute den unwiderlegbaren Beweis, dass die offiziellen Vorhersagen der globalen Klima-Erwärmung katastrophal daneben lagen.
Die Graphik rechts zerbläst die ‚wissenschaftliche Basis’ dafür, dass die gesamte Wirtschaft in UK umgekrempelt wird und dass Milliarden Steuergelder und Subventionen ausgegeben werden, um die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren. Die entsprechenden Maßnahmen haben die Stromrechnungen für jeden Haushalt schon jetzt um 100 Pfund pro Jahr steigen lassen.
Bild rechts: Graphik der globalen Erwärmung
Die stetig steigenden Bänder in orange und rot in der Graphik zeigen die Computervorhersagen der Temperaturen der Welt, die offiziell vom IPCC verwendet werden.
Die Schätzungen – angegeben mit 75 Prozent und 95 Prozent Sicherheit – zeigen nur eine Chance von fünf Prozent, dass der tatsächliche Temperaturverlauf aus diesen beiden Bändern herausfällt.
Aber wenn man die jüngsten offiziellen Temperaturangaben des Met. Office über diese Vorhersagen legt, zeigt sich, wie falsch die Schätzungen waren – bis hin zu dem Punkt, an dem der Temperaturverlauf ganz aus dem ‚95-Prozent-Band’ herausfällt.
Die Graphik zeigt unwiderlegbar detailliert, wie sehr die Geschwindigkeit der globalen Erwärmung überschätzt worden ist. Und doch hatten diese Vorhersagen einen ruinösen Einfluss auf die Rechnungen, die wir zahlen, vom Heizen bis zum Benzin und den gewaltigen Summen, gezahlt von Gremien zur Reduktion von Kohlenstoff-Emissionen.
Die Ökodebatte war im Endeffekt durch falsche Daten gekapert worden. Die Vorhersagen haben auch Arbeitsplätze ins Ausland vertrieben, da die Hersteller zu Orten ohne Emissionsziele umsiedeln.
Eine Version der Graphik erscheint im durchgesickerten Entwurf zum 5. Zustandsbericht des IPCC, der später in diesem Jahr veröffentlicht werden soll. Die Graphik kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Klimawissenschaftler einzuräumen beginnen, dass ihre schlimmsten Befürchtungen hinsichtlich der globalen Erwärmung nicht eintreten werden.
Akademiker überdenken ihre Ansichten, nachdem sie die Fehlkalkulation erkannt haben. Vergangene Nacht sagte Myles Allen, Professor der Geosystem Science an der Oxford University, dass er bis vor Kurzem auch noch geglaubt habe, dass sich die Welt auf dem Weg zu einem katastrophalen Temperaturanstieg um mehr als fünf Grad in diesem Jahrhundert befindet.
Aber jetzt sagt er: „Die Chancen sind geringer geworden“ – und fügt hinzu, dass die Erwärmung signifikant niedriger ausfallen werde. Er sagt, dass höhere Schätzungen ‚zweifelhaft daherkommen’.
Die Graphik bestätigt, dass es keine statistisch signifikante Zunahme der mittleren Temperatur der Welt seit Januar 1997 mehr gegeben hat – wie diese Zeitung als erste im vorigen Jahr bekannt gegeben hat.
Ende vorigen Jahres hat das Met. Office seine Zehn-Jahres-Prognose revidiert, der zufolge es eine ganze Reihe von Jahren mit neuen Wärmerekorden geben müsste. Es sagt jetzt, dass die Pause der Erwärmung mindestens bis zum Jahr 2017 dauern wird. Ein Blick auf die Graphik wird aber bestätigen, dass es auf der Welt dann kühler wäre als im kühlsten Szenario vorhergesagt.

Die Quelle ist einwandfrei. Die die Welttemperatur repräsentierende Kurve stammt von der HadCRUT4-Datenbasis des Met. Office, die Messwerte von über 30000 Messpunkten enthält. Diese wurde den Bereichen mit 75 bzw. 95 Prozent überlagert, um die Graphik von einer Gruppe erstellen zu lassen, die die Arbeit von 20 für das IPCC arbeitenden Klimamodell-Zentren zusammenfasst.
Die Vorhersagen der globalen Erwärmung aufgrund der Vorhersagen der Wissenschaftler, dass die schnell steigenden CO2-Niveaus die Temperatur zum Steigen bringen würden, führten direkt zum Climate Change Act in UK. Dieses Gesetz verlangt, dass die Emissionen in UK bis zum Jahr 2050 um 80% gekürzt werden müssen.
1977 – Das Jahr, in dem uns gesagt worden ist, dass wir den Terror einer … globalen Abkühlung fürchten müssen
In den siebziger Jahren waren die Politiker und Wissenschaftler genauso besorgt über eine heraufziehende ‚Eiszeit’ wie sie es heute hinsichtlich der globalen Erwärmung sind.
Die Temperaturen sind seit Beginn der vierziger Jahre gefallen. Professoren haben davor gewarnt, dass sich dieser Trend fortsetzen werde und Nahrungsmittelkrisen sich verschlimmern würden infolge der kürzeren Wachstumsphasen.
Newsweek berichtete, dass die Beweise für eine Abkühlung so stark seien, dass ‚die Meteorologen sich schwertun, damit Schritt zu halten’. Aber, lamentierte das Journal, ‚die Wissenschaftler sehen nur wenige Anzeichen, dass die Regierungschefs irgendwo auch nur vorbereitet sind, einfache Maßnahmen zu ergreifen, die Variablen der klimatischen Unsicherheit in wirtschaftliche Projektionen einfließen zu lassen’. Es sagte weiter, der Planet ‚befinden sich bereist zu einem Sechstel auf dem Weg in die nächste Eiszeit’.
Während in jüngster Zeit von jedem Extremwetterereignis gesagt wird, dass die globale Erwärmung schuld daran sei, war in den Siebzigern die Abkühlung der Schuldige. In einem Artikel fand sich eine Vorhersage für ‚den zerstörerischsten Ausbruch von Tornados denn je’, zusammen mit ‚Dürren, Überschwemmungen, verlängerten Trockenperioden und langen Frostperioden’.
Die gegenwärtige Stromrechnung sorgt dafür, dass die Subventionen für Windturbinen auf 7,6 Milliarden Pfund steigen werden – was zu Gesamtkosten in Höhe von 110 Milliarden führt. Motorisierte werden bald einen weiteren Anstieg der Benzinkosten um 3 Pence pro Liter hinnehmen müssen, weil dieser jetzt ‚Biotreibstoff’ enthalten muss.
Viele Wissenschaftler sagen, dass die Pause sowie neue Forschungen bzgl. Faktoren wie Russpartikel und Ozeanzyklen sie dazu gebracht hat, die ‚Klimasenistivität’ zu überdenken – wie stark sich die Welt bei einem gegebenen CO2-Gehalt erwärmen wird.
James Annan von der Frontier Research For Global Change, ein prominenter ‚Warmist’ sagte vor kurzem, dass die hohen Schätzungen bzgl. der Klimasensitivität jetzt ‚zunehmend haltlos’ aussehen, wobei der wirkliche Verlauf etwa halb so groß ist wie die IPCC-Vorhersage im letzten Bericht 2007.
Bekennende Klimaskeptiker sind da eindeutiger; siehe die Aussage von Dr. David Whitehouse, Autor eines neuen Berichtes zum Stillstand, der von der Global Warming Policy Foundation von Lord Lawson veröffentlicht worden ist, im Kasten oben.
Ich sagte, das Ende war nicht nahe … und es hat mich meine BBC-Karriere gekostet, sagte der erste Umweltaktivist des Fernsehens, David Bellamy.

Forderte die Orthodoxie heraus: Der ehemalige BBC-Botaniker David Bellamy sagte, dass er als ketzerisch angesehen worden sei, weil er sich nicht linientreu hinsichtlich der globalen Erwärmung verhalten habe.
Die Graphik oben rechts zeigt, dass das Ende keineswegs nahe ist. Aber für jeden – einschließlich mich selbst – die wir wegen einer solchen abwegigen Ansicht geschmäht worden sind, ist das Wichtigste hierzu die Quelle: Niemand anders als das IPCC höchstselbst!
Seit seiner Gründung im Jahre 1988 hat das IPCC die Alarmglocke bzgl. der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung geschlagen. Und doch findet sich hier in einem Entwurf für den nächsten Bericht des IPCC ein Diagramm, in dem der tatsächliche Temperaturverlauf der Erde den Vorhersagen überlagert ist.
Die Graphik zeigt eine Erde, die sich stur weigert, sich weiter zu erwärmen. Tatsächlich zeigt sie, dass es sogar bald kälter werden dürfte.
Die peinliche Tatsache lautet, dass sich die Erde gerade mal um 0,5 Grad erwärmt hat während der letzten 50 Jahre. Und die Aufzeichnungen des Met. Office zeigen während der letzten 16 Jahre einen völlig flachen Verlauf oder, falls überhaupt eine Tendenz, dann eher abwärts.
Wie die Graphik zeigt, wird sich der reale Temperaturverlauf immer weiter von der Untergangs-Vorhersage des IPCC entfernen, je länger dieser Stillstand noch dauert.
Und doch wird diese Vorhersage als Rechtfertigung angeführt, überall hässliche Windparks zu errichten, die unser Landschaftsbild verderben und Milliarden unnötiger ‚grüner’ Steuern zu erheben, die unsere Industrie weniger wettbewerbsfähig machen und zu etwa 100 Pfund zusätzlich zu den Stromkosten für jeden Haushalt führen.
Die vom Menschen verursachte globale Erwärmung ist zu einer wissenschaftlichen Orthodoxie verkommen, in der es keinen Platz für Abweichungen gibt. Tragischerweise hat sich die traditionelle Sorgfalt meiner Brüder durch das Fenster verflüchtigt, zusammen mit dem Konzept kritischer Begutachtung als Test neuer Theorien.
Gegner der anthropogen verursachten globalen Erwärmung werden als gefährliche Häretiker betrachtet, wie ich zu meinem Leidwesen erfahren musste. Kurz nach Gründung des IPCC wurde ich an die Institution eingeladen, die heute das Hadley Centre for Climate Prediction and Research des Met. Office in Exeter ist, um mir eine Präsentation zur globalen Erwärmung anzuhören.
Als Gesicht der Naturgeschichte bei der BBC und wissenschaftlicher Akademiker wollten sie mich in ihre Sache hineinziehen. Aber als ich die so genannten Beweise gelesen hatte, wurde mir klar, dass es sich um einen Betrug handelte, und lehnte es ab, da mitzumachen.
Sehr rasch fand ich mich von der BBC abgesetzt und von der erweiterten wissenschaftlichen Gemeinschaft ausgegrenzt. Als ich ein paar Kindern geholfen habe, gegen einen Windpark als Teil eines Blue Peter-Programms zu protestieren, wurde ich öffentlich verunglimpft. Beleidigende E-Mails kritisierten mich. Ich wusste, dass meine Karriere bei der BBC beendet war.
Aber wissenschaftliche Theorie muss getestet werden. Darum stelle ich die Wissenschaft in Frage, die den Kohlenstoff als den Schurken darstellt, der das Ende der Welt herbeiführen wird.

Offene Diskussion: David Bellamy argumentiert, dass wir in der Lage sein sollten, Theorien zur globalen Erwärmung zu testen und dass die Welt mit Fluktuationen des Kohlenstoffgehaltes in der Luft sehr gut leben kann.
Die Geologie sagt uns, dass fossile Treibstoffe hauptsächlich aus Kohlenstoff bestehen, der Teil unserer Atmosphäre war, bevor er vor Millionen Jahren in der Erde eingeschlossen worden war. Zu jener Zeit gab es mehr als 4000 ppm in der Atmosphäre. Mit der Zeit ging er zurück auf 270 ppm und liegt derzeit bei 385 ppm.
Es ist offensichtlich, dass die Welt mit derartigen Fluktuationen des atmosphärischen Kohlenstoff-Anteils leben kann. Es gibt auch eine Korrelation zwischen Temperatur und CO2, aber einige meiner Kollegen haben den Karren vor das Pferd gespannt.
Die Beweise zeigen, dass das CO2-Niveau der Temperatur folgt und nicht umgekehrt. Tatsächlich könnte es viele Faktoren geben, die unser Klima bestimmen. Der australische Wissenschaftler David Archibald hat eine bemerkenswerte Korrelation zwischen der Sonnenaktivität und unserem Klima während der letzten 300 Jahre gezeigt. Klimawissenschaftler bestehen darauf, dass wir die ‚Kohlenstoff’-Orthodoxie akzeptieren müssen oder in die Wüste geschickt werden.
Aber die Wissenschaftler hinter der Theorie haben ein eindeutiges Interesse – es ist eine großartige Möglichkeit, neue Steuern zu rechtfertigen, mehr Geld zu bekommen und sich mehr Arbeit zu verschaffen.
Die Wirklichkeit lautet, dass die vom Menschen verursachte globale Erwärmung ein Mythos ist: die globale Temperatur liegt gut im das Leben begünstigenden Bereich, und – wirklich – die gegenwärtige Zeit ist kälter als fast während der gesamten Erdgeschichte. Vielleicht wird dies der Moment, dass diese Tatsache die neue wissenschaftliche Orthodoxie wird.
Die Originalgraphik wurde von Dr. Ed Hawkins erstellt, einem leitenden Forschungswissenschaftler beim National Centre for Atmospheric Science. Eine Besprechung der Graphik und ihrer Bedeutung findet sich auf der Website Climate Lab Book.
David Rose
Read more: http://www.dailymail.co.uk/news/article-2294560/The-great-green-1-The-hard-proof-finally-shows-global-warming-forecasts-costing-billions-WRONG-along.html#ixzz2O4zs7Pvw
Link: http://tinyurl.com/am8my8w
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Kernenergie zwischen Tschernobyl und Fukushima

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl:

      Für die Explosion im Kern von Block IV des RBMK-1000 Tschernobyl-Reaktors können nicht nur einzelne Mitglieder der Betriebsführung sowie die schlecht ausgebildete Betriebsmannschaft der Reaktoranlage vor Ort verantwortlich gemacht werden. Die Schuld an dem Versagen muss sicherlich vor allem der damalig schlechten, ja sogar naiven Organisation in Sachen Kernenergie in der UdSSR zugeteilt werden. Und das sowohl bei der Auswahl, dem Bau und  Betrieb diesen Typs von Reaktoren, der Ausbildung des Betriebsteams sowie des Fehlens eines verantwortungsvollen und kompetenten Krisenmanagements. Die Explosion war Auslöser einer rd. 3 km hoch brennender stark radioaktiven Graphitsäule, die tagelang nicht gelöscht werden konnte und damit viel Radioaktivität über die Umgebung und halb Europa verbreitete, und zu einer nachfolgenden Kernschmelze führte. Schon  5 Jahre vorher gab es in den USA einen ersten und weltweit stark beachteten Kernschmelzunfall in Harrisburg. Bei dem entstand zwar grosser Sachschaden für die Betreiberfirma,  Todesopfer waren aber keine zu beklagen. In der UdSSR war man sich (z. T. auch wegen der damals noch fehlenden Perestroika) der Gefahr eines GAU-s und der Gefährlichkeit der Strahlung überhaupt noch nicht bewusst, Das wurde auch deutlich, als in dieser Unglücksnacht beim Abfahren der Reaktoranlage nicht nur allgemein übliche Messungen vorgesehen waren, bei denen in den routinemäßigen Ablauf normalerweise nicht eingegriffen werden muss, auch spezielle Experimente geplant waren. Diese waren schon ein Jahr zuvor gescheitert und sollten nun nachgeholt werden. Der nur 3 Jahre alte Druckröhren-Siedewasser RBMK-1000 Reaktor wurde somit als Versuchsreaktor missbraucht. Dabei wurde, als die Versuche wieder zu scheitern drohten, vom Vizedirektor einfach (ohne Genehmigung irgendeiner Aufsichtsbehörde) spezielle sehr riskante Manöver angeordnet, um das Ziel der Messungen trotzdem zu erreichen. U. a. wurde befohlen, Steuerstäbe zu ziehen und gleichzeitig Notfall- und Schutzmechanismen außer Kraft zu setzen. Dies gegen den Widerstand eines der Reaktorfahrer, der dann, als er sich weigerte den Anordnungen zu folgen, abgelöst wurde. (Solches Vorgehen wäre natürlich unmöglich mit einer westlichen Reaktorsicherheitsphilosophie zu vereinbaren). Die Wucht und das verheerende Ausmaß des dadurch ausgelösten Unglücks traf die Betreiber dieser Anlage vollkommen unerwartet und unvorbereitet und endete in einer Katastrophe (hier kann man mit recht davon sprechen). Vor allem, da es auch kaum sinnvolle Vorkehrungen für das Abmindern der Konsequenzen solch eines ’Desasters’ gab. Man war gezwungen zu improvisieren. Auch nach dem Eintreten der Katastrophe wurde der Ernst der Lage immer noch nicht erkannt. Gorbatschow, damals Vorsitzender des Politbüros, wurde um 5:00 früh von einem Mitglied der Akademie der Wissenschaften geweckt, über den Unfall informiert und beruhigt. Dieser sei vollkommen ungefährlich, genau so, ‚wie wenn man eine Kuh auf den Kreml stellt‘. Man dachte damals noch, die Anlage schon in 3 Wochen wieder in Betrieb nehmen zu können. Wer im Westen hätte die Feuerwehrleute, zwar in ihren schmucken Uniformen aber ansonsten vollkommen ungeschützt, direkt und ohne Vorsichtsmassnahmen zum Löschen der brennenden stark radioaktiven Graphitsäule geschickt (alle waren nach ein paar Tagen tot, ebenso Hubschrauberpiloten, die mit hochrangigen Journalisten die Säule in geringem Abstand umkreisten usw.). Welches Krisenkommando hätte das benachbarte Pripjat erst nach 36 h evakuiert und solange Familien mit Kindern vollkommen ahnungslos im Park spazieren gehen lassen. Die Evakuierung von Tschernobyl erfolgte sogar erst nach einer Woche. Sechs Tage nach dieser (lange Zeit nicht erkannten) Katastrophe fanden noch Maikundgebungen im rd. 110 km entfernten Kiew statt, an denen auch Mitglieder des Politbüros ’mit ihren Familien und (Originalton Gorbatschow) ihren Enkeln’ teilnahmen.  

Unfall an der Reaktoranlage Fukushima-Daiichi in Japan:

       Bei dem Unfall in Fukushima lagen dagegen ganz andere Verhältnisse vor.        Als Folge der aufwendigen und weltweiten Sicherheitsforschung waren die Anlagen von Fukushima, wie weltweit auch, gegen Erdbeben ausgelegt (dies aber nur für eine maximale Stärke von 7,0 n. R), aber auch gegen einen eventuellen Tsunami (mit einer Wellenhöhe von bis zu 5,7 m). Allgemein wurden Wellen von max. 4 m erwartet, und das nicht nur im Zusammenhang von Atomenergieanlagen sondern auch für konventionelle Bauten. Tatsächlich wurden die Fukushima-Anlagen von einer Welle von 15,5 m getroffen. Trotz des Jahrtausendbebens (von 9,0 n. R.) haben alle damals in Betrieb befindlichen japanischen Reaktoren auch diesem (ungewollten) ’Stresstest standgehalten. Genauso wie in Tokio, deren Hochhäuser speziell gegen Erdbeben ausgelegt sind, und nur 7 Todesopfer zu beklagen waren. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei weltweit 436 in Betrieb befindlichen Reaktoren auch weitere AKW-Anlagen in Zukunft Erdbeben ausgesetzt sein könnten (aber wohl kaum von dieser Stärke).
      Hier einige Passagen aus einer sehr gut recherchierte TV-Dokumentation (‚Das Mega-Beben‘) zum vorigen Jahrestag über diese Ereignisse
  – Das 5:50 Minuten dauernde ’Jahrtausend’-Erdbeben von 9,0 nach Richter zählt zu den 5 größten, die je unseren Planeten erschütterten.
  – Es bewirkte, dass rd. 150 km östlich von Japan der Meeresboden auf rd. 400 km um 3 m gehoben (bzw. die japanische Küste um 1 m gesenkt) wurde. Das löste eine ‚apokalyptische‘ Tsunami -Welle aus, die mit Flugzeuggeschwindigkeit (d. h. mit rd. 800 km/h) losraste und selbst noch an der fernen US-Westküste (nach einer Laufzeit von 12 h) Zerstörungen anrichtete. Die japanische Küste wurde in 56 min. erreicht (nach einem ARTE Bericht in 20 min). Die Welle drang bis zu 10 km in das Landesinnere ein und hatte z. T. eine Höhe von 40 m. Rd. 810,000 Gebäude wurden zerstört oder beschädigt. Eine ganze Kleinstadt an der Küste wurde in rd. 5 min. vollkommen vernichtet, Man versuchte verzweifelt auszurechnen, mit welcher Höhe die Welle die Reaktoranlagen erreichen würde. Vergeblich, weil die Computerrechnungen z. T. auch durch Stromausfälle behindert worden waren (Heutzutage im Nachhinein zu argumentieren, man hätte die Anlagen mit höheren Mauern schützen sollen, ist daher nicht besonders fair).
  – Neben dem Verlust sämtlicher Stromquellen fielen (z. T. wegen eines Auslegungsfehlers) auch alle Batterien aus. Dadurch konnten auch keine Messsignale an die Betriebsmannschaft geliefert werden. Man war zeitweise ’blind und taub’. Erst mit einiger Verspätung konnten dann diese Signale provisorisch wieder zum Laufen gebracht werden, in dem man Batterien von Bussen, die auf dem benachbarten Parkplatz standen, herbeischaffte. Da Wasserleitungen und später auch Pumpen nach einiger Zeit nicht mehr zur Verfügung standen, konnte der sich immer mehr erhitzende Kern nur mehr mit Meereswasser gekühlt werden. Bei drei der sechs Blöcke von Fukushima II konnte daher eine Kernschmelze nicht mehr verhindert werden. Trotzdem gelang es der Betriebsmannschaft, diese Reaktoren auf einen sicheren Zustand abzufahren,

Beurteilung der Kernenergie:

     Leider ist es mittlerweile üblich geworden, dass jeder meint, über die Gefahren der Kernenergie mitreden zu können. Und das oft ohne entsprechendes Hintergrundwissen. Seien das Volksschüler, Gymnasiasten oder Studenten (’jugendliche Motivation’, ganz gleich wofür und ohne Rücksicht auf Konsequenzen), Pfarrer oder Bischöfe (Bewahrung der Schöpfung), Künstler (nur sie besitzen das Monopol des sich ’Einfühlens’), Journalisten (viele von ihnen mittlerweile beratungsresistent), Politiker (ein eigener Standpunkt ist in der heutigen stark aufkommenden ’direkten’ Demokratie nicht mehr gefragt, nur die Meinung der Wähler zählt), Universitätsprofessoren usw. Sie meinen, das einfach kraft ihrer Intelligenz begründen zu können. Dabei würde gesunder Menschenverstand vollkommen ausreichen. Ein Verhalten, das für jeden Lebensbereich (Autokauf, Partnerwahl aber auch Wahl der geeigneten Energiequelle) zu empfehlen wäre. Dabei müsste vor einer Entscheidung sowohl das Für als auch (!) das Wider einer vorgesehenen Handlung gründlichst bedacht werden. Immanuel Kant bemerkte schon in einem Essay von 1784 zu dieser Problematik: ’Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen’, spricht von der ’Befreiung des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit durch Aufklärung’ und nennt als Grund, warum trotzdem manche zeitlebens unmündig bleiben, ’Faulheit und Feigheit’. Hat Kant hier schon an die Kernenergie gedacht?
        Der Mangel an direkten Gesprächen zwischen KE-Befürwortern und Gegnern ist eklatant, ein Austausch von Argumenten und Gegenargumenten findet fast nicht statt. Es war und ist oft traurig zu sehen, wie manche der damals der KE noch wohlmeinende Politiker von oft sehr primitiven Argumenten der Grünen in TV Auftritten förmlich hingeschlachtet wurden. Sie müssten halt, wenn in ihrem Parteiprogrammen ’Pro-KE’ steht, auch dafür kämpfen. Z.B. sich vorher über die Materie gründlichst informieren. Als Folge dieses Sich-Treiben-Lassens ist, dass inzwischen CDU und CSU auch umgefallen sind (und zwar, trotz Parteiprogramms, innerhalb weniger Wochen). In Deutschland ist somit der ’Worst Case’ eingetreten. Es haben sich nun alle (mehr oder weniger wichtigen) großen Parteien (neben CDU und CSU auch SPD, FDP, GRÜNALTERNATIVEN, FREIEN WÄHLER, PIRATEN, ÖDP u.a.) gegen Kernenergie ausgesprochen. Mit dem für eine Demokratie unangenehmen Effekt, dass damit auch die parlamentarische Kontrolle in diesem Bereich ausgehebelt ist. Das führte für einige Parteien (CDU/CSU) zwar zu (kurzzeitigem) Nutzen, kann aber kaum im Sinne des Staates sein. In Österreich wagt es sowieso kein Abgeordneten, sich für KE zu ’outen’.

Experten:   

       Eine unheilvolle Rolle spielen in den Diskussionen über Gefahren der Kernenergie eine Menge sogenannter ’Experten’, mit teilweise abstrusen Gegenpositionen. Sie haben aber wegen ihrer Emotionaltät und Schwarz-Weiß Malerei oft großen Einfluss auf die öffentliche Meinung. Was sind somit vertrauenswürdige Experten? Kann man sich dazu selber ernennen? Oder muss man dafür einige Prüfungen ablegen? Die Frage und damit Definition sollte eigentlich klar und einfach zu beantworten sein. Trotzdem lässt sich die Bevölkerung hier leicht in die Irre führen. Dabei weiß im normalen Leben jeder Weinbauer, Bäcker, Chirurg usw., wer von seinem Fach etwas versteht oder nur ein Scharlatan ist. Dieses Ansehen (und damit den Titel) kann man somit in erster Linie durch Kollegen im eigenen Fachbereich ’verliehen’ bekommen. Man erwirbt sich ihn, indem man auf diesem Fachgebiet hervorragende Arbeit leistet. Genau so sollte das auch bei Wissenschaftlern (und Fachjournalisten) der Kernenergie der Fall sein. Bei Diskussionen erkennt man dann die Qualität der Teilnehmer, z. B. wie umfassend deren fachliches Wissen ist oder wie ideologisch verbohrt sie agieren, wie souverän ihre Argumentation ist usw.
         Eigentlich ist es die Aufgabe eines Staates, eigene Institutionen einzurichten, um über charakteristische Vorgänge wichtiger Lebensbereiche (z. B. der Medizin, Medikamente, Sicherheit im Verkehr, Schulbildung usw.) richtig, glaubwürdig und vor allem neutral informiert zu werden. Auf dem Gebiet der Kernenergie gibt es dazu internationale Organe (z. B. die IAEO), in einigen Ländern auch noch spezielle Institute. In Deutschland u.a. die GRS, die TÜV-s, die Reaktorsicherheits- und Strahlenschutz-Kommissionen. Der Erhalt dieser Institute kostet den Staat sehr viel Geld. Man sollte daher meinen, dass sich dann zumindest die Regierung, die Parteien und vor allem die Abgeordneten von den Experten dieser Organisationen beraten lassen. Auch die Presse sollte davon profitieren. Das ist aber meistens nicht der Fall. Organisationen wie Greenpeace, der Bund, die Ethikkommission, Ärzte gegen den Atomkrieg usw. spielen mehr und mehr eine äußerst verhängnisvolle Rolle in der Diskussion für und wieder KE. Und das, obwohl diese Organisationen meisten keine eigenen Forschungsinstitute besitzen und daher nur Studien an irgendwelche unbekannte und zweifelhafte ’Fachleute’ in Auftrag geben können. Und es deshalb sehr fragwürdig ist, wo eigentlich ihre ’Experten’ ihr Wissen erworben haben. Sie sind gegen Kernenergie und gelten daher (hochgejubelt von der Presse) als vertrauenswürdig. Es gibt einige TV-Sender, die sich fast nur auf diese Quellen stützen. Man fragt sich, wozu gibt es daher die oben genannten staatliche Gremien, deren Mitarbeiter nach ihrer umfassenden Ausbildung sich seit Jahren mit dieser Materie sehr intensiv befassen und daher in der Lage sein sollten, in sachlicher und (überprüft vom Staat) neutraler Weise über den tatsächlichen Status der Sicherheit von Reaktoren urteilen zu können. Wenn man aber glaubt, den eigenen Institutionen nicht mehr trauen zu können, warum leistet man sich dann eigentlich den Luxus, diese weiter zu erhalten.

Fukushima als Anlass für Wende in der Kernenergiepolitik:

       Normalerweise sagt man, eine Richtungsänderung in der Regierungspolitik eines Landes ist vergleichbar mit der eines Großtankers, äußerst träge und sehr langsam. Trotzdem haben es die Kanzlerin und die Regierungsparteien geschafft, innerhalb von ein paar Wochen den Ausstieg aus der KE (entgegen ihres Parteiprogramms) zunächst für 8 Reaktoren zu beschließen. Für die anderen 9 Reaktoren wurde ein genauer Zeitplan für deren Abschaltung festgelegt. Erst nach diesen fatalen Entscheidungen hat man begonnen, sich Gedanken zu machen, wie man wohl den ausfallenden Atomstrom ersetzen könnte. Vorläufig einmal durch Bezug von Atomstrom aus Frankreich und Tschechien, der Wiederinbetriebnahme veralteter Stein- sowie sogar Braunkohleanlagen sowie auch Ölkraftwerke. Zusätzlich setzt man auf den Ausbau von Erneuerbaren (was immer das heisst) Energien, um so ausreichend Strom aus Photovoltaik-, Bio- oder Windkraftanlagen zu bekommen. Man hat dazu eine drastische und äusserst kostspieligen Änderung des EEG vorgenommen und erhofft sich damit für die Zukunft eine verbesserte Förderung dieser zweifelhaften Energieform. Zweifelhaft vor allem deswegen, da ein Ersetzen des damit nicht mehr zur Verfügung stehenden Atomstroms durch Strom aus Photovoltaik- oder Windkraftanlagen prinzipiell nicht möglich ist. Begründet wird das durch die Tatsache, dass diese Energiearten eine Reihe schlechter Eigenschaften besitzen. Man kann u.a. Strom nur zu unregelmäßigen Zeiten produzieren. Ihre Verfügbarkeit liegt bei nur rd. 1/10 (offshore etwa bei 1/5). Eine Verdopplung dieser Anlagen bedeutet daher nur eine entsprechende Vergrößerung der Amplitude (Die Ausbeute bleibt bei halber Windgeschwindigkeit bei nur (1/2)**3 = 1/8 und bei null Wind und null Sonnenschein auch bei nur null). In absehbarer Zeit ist auch kaum mit annehmbaren Speichermöglichkeiten zu rechnen. Das heißt, um stetigen Strom an die Verbraucher zu liefern zu können, müssen Ersatz-KW (von gleicher Größenordnung) bereit gehalten werden. Z. B. Pumpenspeicherkraftwerke, die gut in Kombination mit Wind- oder PV-Anlagen betrieben werden könnten. Diese werden aber von ’Umweltschützern’ vehement bekämpft. Es bleiben somit meistens fossile und daher CO2 produzierende KW (Gas- oder Kohle-KW). D.h., 100% CO2 freie Produktion aus Atomstrom wird ersetzt durch 10 % Ökostrom aus EE Anlagen plus 90 % Nicht-Ökostrom aus fossilen Anlagen. Absurd. All diese Schwächen sind der Grund, dass es nicht einmal möglich ist, eine zufriedenstellende Energieeinheit für diese Art der Stromerzeugung zu finden (MWt? Anzahl von versorgten Haushalten?).
      Die überhastete Maßnahmen bei der Stilllegung der AKW sind vergleichbar mit dem Vorgehen eines Mannes, der sich ein neues Heim erbauen will, dabei zuerst mit dem Abreißen seines alten Hauses anfängt und erst dann nachzudenken beginnt, wie und wo das neue Gebäude gebaut sowie finanziert werden sollte. Jeder würde solch einen Mann für verrückt erklären. In der Politik ist dies allemal möglich. Ohne Rücksicht auf Kosten, die der Steuerzahler übernehmen darf. Und mit welcher Begründung? Fukushima wurde zwar Auslöser der Wende genannt, aber Fukushima-Verhältnisse sind bei uns kaum vorstellbar. Rationale Politik müsste wohl etwas anders aussehen.

Reaktorsicherheitsphilosophie:

     Schon seit Beginn der friedlichen Verwertung der Atomenergie im Jahre1955 hat sich eine Vielzahl von Wissenschaftlern mit der Frage beschäftigt, wie kann man technische und menschliche Fehler vermeiden, so dass es nicht zu einer Gefährdung des Reaktors und seiner Umgebung kommen kann. Es wurde mit riesigem Aufwand versucht vorauszuberechnen, was und wodurch Unfälle in solch einer AKW-Anlage passieren könnten (Klemmen von Ventilen, Steuerstäben, Ausfall wichtiger Pumpen, Brechen von Rohrleitungen, Explosionen von Gastankern, Fehler im Rahmen des Mensch-Maschine Verhaltens, unvorhersehbare Naturereignisse und, und). Es wurden Vorschläge erarbeitet, was man tun kann, damit die Auswirkungen möglichst klein gehalten werden. Um all diese Fragen auch experimentell untermauern zu können, wurden z T. sehr aufwendige Versuchsstände errichtet. Speziell war es immer klar, dass bei weltweit rd. 436 KE-Anlagen (Stand: Ende 2011 und bis jetzt wahrscheinlich noch mehr) sicher auch einige dieser Reaktoren irgendwann von Erdbeben betroffen sein könnten. Hier wurde sehr viel geforscht, auch entsprechende Rüttelversuche (im Labormaßstab) durchgeführt.
      Als Ergebnis all dieser Forschungen und Studien kann man mit Genugtuung feststellen, dass bei keinem dieser seit 1955 weltweit  laufenden Reaktoren mit einer Gesamtbetriebszeit von über 14.000 Jahren (also über rd. 7-mal die Zeitspanne zu Christie Geburt) irgendein Todesopfer gemeldet werden musste (wobei die Katastrophe in Tschernobyl in dieser Aussage natürlich bewusst nicht berücksichtigt wird). Wie kann man also in Anbetracht dieser Tatsachen und bei einer fairen und kenntnisreichen Sichtweise von einer ’Nichtbeherrschbarkeit der Kernenergie’ und einer ’Chronik eines Desasters’ sprechen? Das Gegenteil ist der Fall. Gerade Fukushima hat gezeigt, wie eine Kernenergieanlage selbst bei solch verzweifelten Bedingungen trotzdem unter Kontrolle gehalten und sicher abgefahren werden konnte. Dass sich fast alle Industrieländer der obigen dämlichen Sichtweise nicht anschließen, zeigt schon die Tatsache, dass (lt. IEA) bis 2030 weltweit mit einem Plus von 50 % Zuwachs an Atomstrom gerechnet werden kann. Was wäre denn sonst die Alternative? Und wie würde unsere Umwelt ausschauen, wenn nicht in den letzten 30 Jahren bis zu 20 Kernreaktoren Deutschland problemlos mit Strom versorgt hätten?

AKW-Gegner gegen Atomkraft in Japan:

       Eine japanische Gegen-Atomkraft Stimmung vergleichbar mit den deutschen und österreichischen Zuständen hätten natürlich einige der Ideologen gerne. Das ist aber, entgegen den Behauptungen der Kernkraftgegnern, nicht der Fall (S. z. B. SZ vom 1. 2. 2013). Und das, obwohl die Japaner die Ereignisse um Fukushima und das vorläufige Abschalten der rd. 54 Reaktoren unmittelbar erlebten und noch immer darunter leiden. Es ist ihnen auch klar, dass Reaktoren abgeschaltet werden mussten, um zu überprüfen, welche Folgen dieses Jahrtausendbeben auf deren Sicherheit haben könnte. Trotzdem. Bei den letzten Unterhauswahlen in Japan im Dezember 2012 gewannen die die Kernenergie befürwortenden Parteien eine 2/3 Mehrheit der Sitze während die Tomorrow-Party mit dem Versprechen eines KE-Ausstiegs 52 ihrer 61 Sitzen verlor. Premierminister Abe erklärte, er strebe die Wiederaufnahme des Betriebs der aktuell stillstehenden KKW an. Von deutschen Kernenergiegegnern wird diese positive Stimmung der Bevölkerung (zum Unterschied von dem hysterischen Verhalten der 9,000 km entfernten deutschen Öffentlichkeit) etwas enttäuscht wie üblich mit ’Atomlobby’ und ’Herunterspielen’ begründet, man spricht von ’Desinteresse im Rest von Japan’. Die Leute haben aber andere Sorgen. Unter Unvoreingenommenheit und Objektivität kann man etwas anderes verstehen.
       Wenn man daher zum 2. Jahrestages des Unglückes von Fukushima-Daiichi in der SZ schreibt‚ ’der Tsunami .. verursachte einen der schlimmsten Atomunfälle der Geschichte. Mindestens 160.000 Menschen mussten wegen der Strahlengefahr wegziehen’, so muss diese rein ideologisch bedingte Aussage mit Entschiedenheit zurückgewiesen werden. Ebenso die in einigen TV- und Radio-Sendungen gemachten Behauptungen von einem ’Dreifachschlag aus Erdbeben, Tsunami und (!!) Kernschmelze’ bzw. (im Rundfunk) von einer Dreifachkatastrophe. Es ist doch eindeutig feststellbaren, dass nur das Erdbeben und vor allem der darauffolgende Tsunami für die verheerende Verwüstung in weiten Teilen Japans verantwortlich gemacht werden können und damit den Umsiedlungen. Sicherlich nicht der Atomunfall mit seinen nur kurzzeitigen und kaum merkbaren Verstrahlungen. Das ist schon aus der Tatsache zu ersehen, dass man bereits im Herbst im Meer vor Fukushima baden konnte. Natürlich vergaß man in diesen Berichten immer zu sagen, dass es in Fukushima trotz der damals fast aussichtslosen Situation keine nuklear-bedingte Tote gab.

Kosten der Energiewende:

      Um den Ausfall der gewaltigen Strommengen beim Abschalten der gegenwärtig noch problemlos laufenden AKW-s zu kompensieren, setzte und will man auch in Zukunft in Deutschland voll auf den Ausbau der alternativen Energien setzten. Eine äußerst kostspielige Entscheidung für eine Energieform, die wegen ihrer vielen Schwächen bekannt und für eine Anwendung in einem Großmaßstab kaum geeignet ist. Die Steuerzahler werden für diese unsinnige Wahl, den die grünen Ideologen und mittlerweile fast alle Parteien befürworten und uns aufgezwungen haben, noch schwer bezahlen müssen. Laut einer Studie von F. F. Mueller, die sich auf eine EEG-Statistik stützt (eeg-kwk.net), ist, beginnend mit 883 Mio EU/Jahr im Jahre 2000 bis zu 16,763 Mrd. EU im Vorjahr, allein in diesem Jahr geplant, für die Weiterführung des ’Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG)’ rd. 20,0 Mrd. EU auszugeben. Und dies mit einer 20-jährigen Verpflichtung. Wobei selbst dieses Budget mit rd. 1,75 Mrd. EU überschritten wird. Das ist deutlich mehr, als in den Jahresetats für Bildung und Forschung sowie Wirtschaft und Technologie zusammen vorgesehen ist. Dabei könnte man den erzeugten Strom an der Leipziger Börse für rd. 3,0 Mrd. EU/Jahr kaufen. D.h., in diesem Jahr übernimmt der Staat allein im Rahmen des EEG eine Verpflichtung von rd. 400 Mrd. EU. Tatsächlich liegt für das Jahr 2012 die Gesamtsumme aus bereits geleisteten Zahlungen und künftigen Zahlungsverpflichtungen bei kumulierten 376 Mrd. EU, was in etwa der Größenordnung des Bundeshaushaltes entspricht. Die Ausgaben eines 4-Personenhaushalts sind damit von 43,- auf 919,- Eu gestiegen. Gleichzeitig wurde festgelegt, dass die Einspeisung von sogenanntem ’Ökostrom’ mit höchster Priorität erfolgen muss. Und behandelt damit die EVU-s wie eine verstaatlichte Institution. Diese müssen den Windstrom (etwa um 4:00 früh) bevorzugt übernehmen, ganz gleich ob sie ihn brauchen oder nicht, und müssen GuD Kraftwerke (nun unrentabel geworden, weil sie statt der benötigten 4000., Stunden Einsatzzeit nur mehr 2000 bekommen) als Reserve vorhalten.
      Noch gar nicht zu sprechen von den Kosten aus den vorangegangenen und noch kommenden Jahren, den noch nicht überschaubaren Lasten für den notwendig werdenden Ausbau des Stromnetzes, für die Abgeltungen bei den Stilllegungen der AKW-s (die Regierung kann hier die Anlagen ja nicht nur verstaatlichen, d.h. ohne Erstattung des Istwertes einfach abschalten) usw.
      Kein Wunder, dass in einem Interview mit der FAZ (s. auch SZ vom 21/2/13) selbst Umweltbundesminister Dr. Altmaier jetzt schon von einer Gesamtverpflichtung von über einer Billion EU spricht (67 Mrd. sind schon bezahlt, 250 Mrd. sind zugesagt, 360 Mrd. kämen durch heurige Verpflichtungen noch hinzu). In der obig genannten Studie wird von 1,038 Bio. EU berichtet. Ein schrecklicher Schaden an der deutschen Volkswirtschaft ist absehbar. Wer soll denn diese unnötig verpulverten Milliarden je wieder zurückzahlen? Und wozu das alles? Nur weil ein paar Grüne (und mittlerweile durch kräftige Mithilfe der Presse) 80 % der Bevölkerung sich vor der Kernenergie fürchten. Es gibt kein Land, das Deutschland auf diesem Irrweg folgt. Deren Bewohner denken mehr pragmatisch.

Einwirkungen auf die Beschäftigung und auf die Konjunktur:

     Der volkswirtschaftliche Schaden bei dieser Form der Energiewirtschaft ist somit enorm. Der Staat bekommt das nur über Steuern zurück und über Beschäftigung. Die Regierung betont immer die Zusatzbeschäftigung im Rahmen der EEG. Vergisst aber zu erwähnen, wie viele hochwertige Arbeitsplätze in der KE-Industrie (AREVA, AKW Standorte, EVU-s) dabei verloren gehen. Bei rd. 20000 bis 30000 Entlassungen bei den 4 größten EVU-s fragt man sich außerdem, wer soll deren bisherigen Aufgaben übernehmen. Die haben doch nicht nur Däumchen gedreht. Wer ist Profiteur der Wende. Bei den Häuslebauer sagt man, sie bräuchten 10 Jahre, damit sich ihre Investition rentiert. Wer soll die Windparks bauen? Die 4 großen EVU-s halten sich hier vornehm zurück. Das Risiko ist zu groß. Die Schnapsidee von H. Töpfer. die Stadtwerke sollen da einsteigen, ist doch lachhaft.
      Auf der anderen Seite bedeuten 20 Mrd. EU zusätzlicher Staatsausgaben pro Jahr, auch wenn sinnlos verwendet, natürlich eine ungeheuerliche Konjunkturspritze. Ebenso könnte man aber auch 20,000 Leute beschäftigen, indem man ihnen eine Schaufel und einen Schubkarren in die Hand drückt und ihnen die Aufgabe gibt, vormittags ein Loch zu graben, die Erde dann 1 km wegzufahren, dort abzuladen, dann eine ausgiebige Pause machen und abends die Erde wieder zurückzufahren. Diese Vorgehensweise erinnert fatal an die Förderung der angeblich Blinden in Griechenland, den Förstern in Sizilien oder von Wohnungen für praktisch Mittellose in Spanien oder der USA. Es gab da ein ungeheuer beeindruckendes Wirtschaftshoch, endete aber leider dann in einem grossen Katzenjammer (In Spanien sind mittlerweile allein 50 % der jungen Leute arbeitslos). Wieso sollte das nicht auch bei uns passieren können? Man kann den Journalisten nur empfehlen, hier vorsichtig mit ihren Kampagnen zu sein.

Abschließende Bemerkungen:

– Fukushima ist das Opfer zweier Katastrophen und nicht Auslöser der durch diese Vorgänge verursachten Schäden.
– Der Unfall in Fukushima ist nicht ein Desaster (wie oft formuliert wird). Er zeigt vielmehr, im Gegensatz zu dem naiven Umgang mit Kernenergieanlagen und daher zu der leichtsinnig herbeigeführten Katastrophe von Tschernobyl, durch den ungewollten Stresstest und trotz mancher menschlicher Fehler glänzend die Güte der gegenwärtigen Reaktor-Sicherheitsphilosophie.  
 – Zum Unterschied zu den Verhältnisse beim Fukushima-Unfall ist es klar, dass man Tschernobyl kaum als Vorbild einer seriösen Betriebsführung bezeichnen kann. In keinem Staat der Welt (auch nicht in den jetzigen Nachfolgestaaten der UdSSR) würde es jemals möglich sein, in so naiver, ja fahrlässiger Weise eine Kernenergieanlage zu betreiben. Und daher verständlich, wenn man diesen Vorfall nicht in die Statistik des Betriebs von Reaktoren aufnehmen kann und sollte.
  – Es muss daher gefolgert werden, dass im Gegensatz zu den Meinungen der Ethikkommission, vieler Politiker und auch einem Grossteil der deutschen und österreichischen Bevölkerung, der Vorfall in Fukushima doch eindringlich bewiesen hat, dass trotz dieser Jahrtausendkatastrophe die betroffenen Reaktoren auch (was sehr wichtig und entscheidend ist) bei menschlichen Fehlern immer noch beherrschbar blieben und sicher betrieben werden konnten.
 – Es ist empörend, mit welcher Unverfrorenheit Anti-KE-Bewegungen und vor allem angeblich ’kritische’, in Wirklichkeit aber dogmatisch ausgerichtete Journalisten auf dem Leid der Zigtausenden von Toten und Betroffenen des Jahrtausenderdbebens sowie (in Küstennähe) der riesigen Tsunami-Katastrophe ihr Süppchen der KE-Hetze kochen.
   – Es scheint auch zwei Jahre nach Fukushima nicht möglich zu sein, endlich zu einem einheitlichen und von allen Seiten anerkannten Schluss über die Beurteilung dieses Unfalls zu kommen? Warum ständig diese Klischees und warum bekommen diese Ideologen mit ihren lächerlichen Argumenten immer wieder so viel Sendezeit? Die Diffamierung der Kernenergie muss endlich einmal aufhören. Das kostet den deutschen Staat doch viel zu viel. Wozu hat man seit Jahrzehnten für die Pressefreiheit gekämpft, wenn sich nun Journalisten damit begnügen, auf diesem Niveau nur ihre einseitigen Ideologien zu propagieren? Ist es wirklich zu viel verlangt, wenn man vor allem von diesen verlangt, sich sowohl über Pro als auch Contra einer strittigen Frage (hier Kernenergie) umseitig zu informieren, um so auch ausgewogen darüber berichten zu können.
   – Gerade die Ereignisse in Fukushima zeigen: Kernenergieanlagen zählen zu den sichersten, zuverlässigsten, umweltfreundlichsten und preiswertesten Stromerzeugungssystemen. Sie sind sowohl aus nationaler als auch globaler Sicht unverzichtbar im Weltenergiemix. Das zeigt auch der ungebrochene Anstieg von Kernenergieneubauten im Ausland. Ein Ausstieg aus der Kernenergie ist daher weder sinnvoll noch möglich.
   –  Die momentan noch große Zustimmung bei weiten Teilen der Bevölkerung zur Energiewende deckt aber auch sehr deutlich den Egoismus dieses Teils unserer Mitbürger auf. Die, ganz gleich ob berechtigte oder auch nichtberechtigte, Vorstellung eines mangelnden Umweltschutzes (vielleicht auch einer möglicher Verstrahlung ihrer Umwelt) empfinden sie als unmittelbare Bedrohung ihrer eigenen Sicherheit und Gesundheit. Sie sind daher bereit, diese Gefahren mit allen finanziellen Mitteln und oberster Priorität zu bekämpfen, ganz gleich, ob andere wichtige Aufgaben des Staates (Kinder, Bildung, Pensionisten, Verkehr usw.) dann zu kurz kommen. Besonders tragisch ist es, dass die meisten nicht einmal realisieren,  dass sie ja oft selber zu den Leidtragenden solch einer, rein Ideologie bedingten Politik gehören.
   – Die immensen Geldausgaben, die in Deutschland (wie oben erwähnt mit Zustimmung eines Großteils der Bevölkerung) verprasst werden, um die wichtige Energiequelle Kernenergie zu umgehen, und die daraus resultierenden riesigen Schulden (in der Höhe von mehr als einer Billionen EU allein durch das EEG) könnten sich als fatal für die deutsche Volkswirtschaft und damit unsere nachfolgende Generation erweisen. Ebenso die negativen Folgen auf unsere Demokratie.
Autor: Dr. Alois Hoeld für EIKE
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