Energiewende-Export floppt. Zweifel am Erfolg wachsen im Ausland

Die gewagte deutsche Energiewende wird im Ausland interessiert mitverfolgt. Schon werden Wetten abgeschlossen, ob das teure Experiment wohl funktonieren kann. Immer mehr internationale Experten melden mittlerweile ernsthafte Zweifel an. In der Printausgabe der Welt vom 20. März 2013 berichtete Daniel Wetzel in einem Artikel mit dem Titel “Energiewende ist international ein Flop” über eine aufschlussreiche Umfrage des Weltenergierates. Der Artikel ist auch in einer Online-Version verfügbar, mit dem entschärften Titel “Andere Staaten verschmähen die Energiewende”:

Weltweit wachsen die Zweifel am Erfolg der deutschen Energiewende. Internationale Experten sind sich sicher, dass sie die deutsche Wirtschaft schwächt. Das belegt eine Umfrage des Weltenergierats. […] Kurzfristige Abschaltung von Atomkraftwerken bei unbegrenzter Subventionierung von erneuerbaren Energien: In Deutschland gilt dies seit Fukushima als Königsweg der Energiepolitik. Allerdings gibt es in Europa und weltweit kaum ein Land, das diese deutsche “Energiewende” für nachahmenswert hält. Das geht aus einer Umfrage der deutschen Sektion des Weltenergierates in 23 Mitgliedsländern hervor, die der “Welt” exklusiv vorliegt. […] Der gewachsene Zweifel hängt möglicherweise mit den unerwartet stark gestiegenen Strompreisen in Deutschland zusammen, die auf viele Länder abschreckend wirken, glaubt Stotz: “Ganz offensichtlich muss man sich eine Energiewende auch leisten können.” (weiterlesen auf Welt Online)

In einem dazugehörigen Kommentar in der Welt mit dem Titel “Deutschland im Abseits” plädiert Daniel Wetzel für mehr Besonnenheit und lehnt Klimaalarmismus als wichtigste Begründung für die Energiewende ab:

Auch erscheint die Notwendigkeit, sich in höchster Geschwindigkeit von fossilen Energieträgern zu verabschieden, nicht mehr so dringlich wie noch vor wenigen Jahren. Denn die Angst vor dem Klimawandel scheint weltweit inzwischen weitgehend verflogen zu sein. Die Erderwärmung legt offenbar seit mehr als zehn Jahren eine Pause ein, und die Politiker vieler Ländern scheinen erst einmal eine überzeugende Erklärung für dieses Phänomen abwarten zu wollen, bevor sie dem Kampf gegen den Klimawandel wieder höhere Priorität einräumen. Davon ganz abgesehen: Ein anderes großes Industrieland hat es gerade auch so geschafft, den CO2-Ausstoß pro Kopf der Bevölkerung auf den Stand der frühen 6oer-Jahre zu senken. Klimapolitischer Klassenbester sind nun die USA, die dank der Fracking-Technologie in der Erdgasförderung ihre schmutzigen Kohlekraftwerke abschalten können.

(1) Der Verband Berliner Kaufleute und Industrieller veranstaltete am 18.3.13 in Berlin eine Podiumsdiskussion mit dem kessen Titel: “ Ist die Energiewende noch zu retten?„.
Teilnehmer auf dem Podium waren (Bild oben, von links nach rechts) Prof. Justus Haucap – Ökonom Uni Düsseldorf Institut für Wettbewerbsökonomie der Universität Düsseldorf , Alexander Jung Generalbevollmächtigter – Vattenfall Europe AG für das Land Berlin,  Boris Schucht – Vorsitzender der Geschäftsführung 50hertz Transmission GmbH  und Friedbert Pflüger – Geschäftsführender Gesellschafter, Pflüger Internationale Beratung GmbH (Moderation); sowie Wolfgang von Geldern – Staatssekretär a.D., Vorsitzender des Vorstandes, Wirtschaftsverband Windkraftwerke e. V.
Ich (M.L.) durfte auch daran teilnehmen und auf einige grundsätzliche Schwächen der Energiewende hinweisen, z.B. auf den Ausfall einer zukünftigen Klimakatastrophe (zumindest wegen Erwärmung) trotz stetig und kräftig wachsender CO2 Konzentration  und das überreiche sowie ständig wachsende Angebot an fossilen wie auch Kernbrennstoffen. Beide Argumente – obwohl sauber belegt- beeindruckten die Podiumsteilnehmer in keiner Weise. Denn die offizielle Inhaltsangabe der Diskussion gem. der Website des VBKI lautet:

DROHT DER ENERGIEWENDE DAS AUS? DAS WAR DIE ZENTRALE FRAGE DER PODIUMSDISKUSSION AM 18. MÄRZ IM VBKI. DASS DIESER PROZESS RICHTIG UND WICHTIG IST – DARIN WAREN SICH ALLE DISKUTANTEN EINIG. DOCH DIE EXPERTEN WISSEN AUCH, DASS ES NOCH VIELE SCHWACHSTELLEN GIBT, DIE ES ZU OPTIMIEREN GILT.

Tlw. übernommen von „Die Kalte Sonne“, Die Welt“ und ergänzt um den Bericht zur Podiumsdiskussion des VBKI und das Zitat von 50 Hz Chef Boris Schucht von Michael Limburg