Vollkommen übertrieben: Die menschlichen Verluste des Klima-Alarmismus’
Bild rechts: Andrew T. Guzman, Jura-Professor und Umweltaktivist.
In der Buchrezension wird der offensichtlich überhitzte Autor mit den Worten zitiert:
Guzman verankert sein Untergangsszenario in Statistiken. Die zehn wärmsten Jahre seit 1880 seien allesamt nach 1998 aufgetreten. Dann folgt eine Schätzung, der zufolge die jährliche globale Todesrate durch die Klimaänderung schon jetzt bei 300000 liege.
Wenn ich eine wahllos heraus gegriffene Zahl wie eine jährliche Todesrate von 300000 durch die „Klimaänderung“ sehe, fängt mein legendärer Detektor wie wild zu klingeln an. Wo haben sie die Leichen versteckt? Also habe ich mich entschlossen, die wilden Zahlen und ihre Spur bis zurück zu ihrem Ursprung zu verfolgen.
Zu Beginn der Jagd musste ich die Passage aus dem Buch selbst zurückverfolgen. Ich habe die Stelle bei Guzman gefunden:
…Klimaänderungen verursachten jährlich über 150000 Todesopfer (Kofi Annan, der Generalsekretär der UN, beziffert die Zahl mit 300000).
OK, folgen wir dieser neuen Spur. Was in aller Welt wusste Kofi Annan, gescheiterter UN-Botschafter in Syrien, davor Generalsekretär der UN und unter permanentem Korruptionsverdacht, über die Klimatoten?
Also wirklich, dreihunderttausend Tote durch die Klimaänderung JEDES JAHR? Drei Millionen Tote durch die Klimaänderung in einem Jahrzehnt? Würde da nicht jemand bemerkt haben, wie sich die Leichen auftürmen? Aber ich schweife ab… es stellte sich heraus, dass Kofi Annan keineswegs die Quelle dieser Zahlen war.
Es stellte sich heraus, dass Annan seine eigene Stiftung für Haustiere namens Global Humanitarian Foundation hat. Jeder sollte seine eigene Stiftung haben, sie sind sehr nützlich. Die Stiftung kann das sagen, was Sie wollen. Dann kann man selbst autoritativ das Gleiche behaupten … und seine eigene Stiftung als Stütze für sein Statement heranziehen. Dann ist es nämlich nicht mehr nur seine eigene Meinung, sondern man verkündet einfach und unparteiisch die Fakten.
Weitere Forschungen enthüllten, dass diese besagte Stiftung einen aufgeblasenen Bericht (PDF) heraus gebracht hat mit dem Titel „The Anatomy of a Silent Crisis“ [etwa: „Die Anatomie einer stillen Krise“]. In der Zusammenfassung taucht wieder diese mysteriöse Zahl 300000 auf; wir sind also auf der richtigen Spur:
Die Ergebnisse des Berichtes zeigen, dass die Klimaänderung in jedem Jahr 300000 Tote hinterlässt sowie 325 Millionen ernstlich Betroffene und wirtschaftliche Verluste in Höhe von 125 Milliarden US-Dollar.
Weiter unten erscheint diese alarmierende Graphik:
Abbildung: Angst machende Graphik aus dem „Silent Crisis“-Bericht, die zeigt, wie wirklich still die Krise sein muss, sehen doch die Leute den Tsunami, aber niemand hat die in rot gezeigten Toten bemerkt. Der Tsunami hat sich einmal ereignet, und sie sagen, dass die Toten in rot seit 25 Jahren in jedem Jahr auftreten… gaaaanz bestimmt…
Schließlich finden wir auf Seite 9 die folgende Erklärung, wo die Zahl von 300000 Toten herkommt:
Diese Schätzung wird abgeleitet, indem man einen Anteil von 40% der Zunahme von Katastrophen im Zusammenhang mit Wetter von 1980 bis heute der Klimaänderung zuordnet.
Einen Augenblick! Sie sagen, dass dreihunderttausend nur 40 Prozent der Zunahme der jährlichen Anzahl von Wettertoten seit 1980 sind?
Das ist Schwachsinn hoch zwei! Beginnen wir mit der einfachen Tatsache, dass es keinerlei Zunahme der Anzahl wetterbedingter Katastrophen gegeben hat. Wir stecken in einer schon ziemlich lange dauernden Hurrikan-Flaute, es gibt keine Trends hinsichtlich Zyklonen oder Taifunen oder Dürren oder Überschwemmungen … selbst das IPCC sagt heutzutage, dass es keine Beweise für irgendwelche Änderungen bzgl. der Extremwetterereignisse gibt. Es passiert schlicht und ergreifend nicht, so dass das gesamte Gebäude der von ihnen verwendeten Logik zusammenbricht. Abgesehen von den Todesfällen, die man Vollidioten zuordnen kann, die in Überschwemmungsgebieten o. ä. bauen, gab es keinerlei signifikante Änderung der Sterberate durch Wetterereignisse. Das allein reicht schon, ihre Behauptungen vollständig zu falsifizieren.
Zweitens, wenn 300000 Tote 40% der Zunahme der Todesfälle sein sollen, heißt das, sie behaupten, dass die Zunahme der Todesfälle durch schlechtes Wetter seit 1980 – nicht die Todesfälle, sondern die Zunahme der Todesfälle – 750000 Menschen pro Jahr beträgt … diese Zahl ist einfach nicht glaubwürdig. Zum Beispiel war eine der größten Wetterkatastrophen der letzten 50 Jahre der Bangladesh-Zyklon im Jahr 1970. Er forderte eine halbe Million Todesopfer und ging durch die Nachrichten der Welt. Selbst das IPCC sagt: „die mittlere Zahl von Todesopfern durch Naturkatastrophen zwischen 1972 und 1996 beläuft sich auf etwa 123000“. Keine Spur davon, dass es eine Zunahme von einer dreiviertel Million Toten jährlich durch das Wetter im vorigen Vierteljahrhundert gegeben hatte; dass die wetterbedingten Todesfälle einfach so gestiegen sind. Irgendjemand hätte das bemerkt.
Was also zieht Kofi Annans Haustier-Stiftung als Hintergrund für die 40%-Behauptung und die anderen Zahlen heran? Wenn man weiter liest, stößt man auf das hier (Hervorhebung von mir):
Der Anteil von 40% basiert auf einer Datenanalyse von Munich Re bzgl. des Trends wetterbedingter Katastrophen in der Vergangenheit, verglichen mit geophysikalischen (d. h. nicht mit der Klimaänderung in Zusammenhang stehenden) Katastrophen mit der Zeit. Das passt gut zu einer wissenschaftlichen Schätzung aus dem Jahr 2009 hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Klimaänderung und Dürren. Es wird angenommen, dass die 40% Zunahme durch die Klimaänderung, die auf der Häufigkeit von Katastrophen basiert, als Approximation für die Anzahl der Todesfälle und der schwer betroffenen Menschen stehen kann.
Munich Re??? Sie haben ihre Angaben von Munich Re? Sie vertrauen einer verdammten Versicherungsgesellschaft? Das ist es, was wir am Boden des Gebäudes der falschen Behauptungen finden? Eine Versicherungsgesellschaft, die noch mehr Geld verdient, wenn die Menschen sehr, sehr viel Angst haben.
Jeder weiß, dass Versicherungen Angst verkaufen. Munich Re ist eine der größeren Rückversicherungsgesellschaften in der Welt. Seit Jahren war man dort sehr aktiv bzgl. Klima-Alarmismus, einer klugen Geschäftsentscheidung aus ihrer Perspektive. Es kann so aussehen, als sorge sie sich um CO2; sie sammelt alle grünen Straßenburschen, während sie mehr Versicherungen verkauft, indem sie den Menschen hinsichtlich des Klimas Angst einjagt. Win-Win.
Auch sollte dies für keinen Klimastudenten eine Überraschung sein. Munich Re verbreitet diesen Unsinn seit Jahren. Ich glaube, man muss entweder Kofi Annan oder absichtlich begriffsstutzig sein, sich auf so eine Gesellschaft hinsichtlich des Klimas zu beziehen. Und man darf keinen der zahlreichen Artikel gelesen haben, die darauf hinweisen, dass Angst Versicherungen verkauft und dass Munich Re seit Jahrzehnten schwer mit der Verbreitung von Klimaängsten beschäftigt war und so eine Springflut von Profiten erwirtschaftet hat.
Fassen wir zusammen:
•Munich Re zog einige überaus unwahrscheinliche Zahlen über Klimatote aus seinem Unternehmens-Fundus; Zahlen, die ganz klar dazu bestimmt sind, ihnen zu helfen, Versicherungen zu verkaufen. Sie haben keinen Bezug zur Realität.
•Diese falschen Zahlen wurden als Angelhaken mitsamt Schnur und Schwimmer geschluckt und dann in einem Bericht von Kofi Annans Tierstiftung wieder hervor gewürgt.
•Der Bericht wurden dann von Kofi Annan zitiert.
•Kofi Annan wurden dann von Guzman zitiert.
•Und Guzman schließlich wurde dann von der South China Morning Post zitiert.
Und da haben wir die makellose Herkunft der Behauptung über die 300000 Toten in jedem Jahr durch die Klimaänderung … Müll von oben bis unten.
Nicht der schönste Augenblick für die AGW-Unterstützer … und trotzdem wird diese verdammte Zahl 300000 möglicherweise im kommenden Jahrzehnt durch das Internet geistern, und das Buch scheint gute Rezensionen zu bekommen.
Schauen Sie selbst! Sie sagen, dass sich eine Lüge im gesamten Web verbreitet, während sich die Wahrheit mühsam ihren Weg sucht… und selbst, wenn die Lüge falsifiziert wird, hört sie nicht auf, weiter ihre Kreise zu ziehen. Aber es ist besser, eine Kerze anzuzünden als sich in der Finsternis zu beklagen. Also betrachten Sie dies hier als meine Kerze.
Link: http://wattsupwiththat.com/2013/02/16/overhyped-the-human-cost-of-climate-alarmism/
Übersetzt von Chris Frey EIKE