Klimawandel sorgt nach Behauptungen der Alarmisten für mehr Extremwetter! Aber wo bleiben sie?

Wo bleibt der Klimwandel?

Klimawandel – unterschiedliche Signale

Nun wird es für die Propheten des globalen Klimawandels spannend, oder besser gesagt ernst, denn die Klimamodelle müssen sich der Realität stellen.
Seit rund 25 Jahren gibt es „moderne“ Klimaprognosen mit immer aufwändigeren Berechnungen und mit immer größerer Computern. Inzwischen wurden zig Milliarden (vielleicht sogar mehr als eine Billion) in die Klimaforschung investiert, mit dem Ergebnis,
es sollte rasch und schnell wärmer werden. Bis 2020 sollte der Klimawandel in der weltweiten Temperaturkurve deutlich spürbar sein.
Die tatsächlichen Signale sind verwirrend. Einerseits werden zahlreiche Temperaturrekorde an Wetterstationen gebrochen, andererseits zeigen verschiedene Daten seit 15 Jahren keinen steigenden Temperaturtrend mehr.
Eine wirklich einleuchtende Begründung für diese Überraschung gibt es nicht.
 Donnerwetter.de hat schon im Jahr 2007 auf zahlreiche Widersprüche der Klimaprognosen hingewiesen. So sollte zum Beispiel die Sturmgefahr in Deutschland deutlich ansteigen. Tatsächlich nimmt die Sturmgefahr in Deutschland ab.

Hier nochmals unsere Thesen zum Klimawandel aus dem Jahr 2007, die bis heute Gültigkeit haben:

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Nach dem Orkan „Kyrill“ war es wieder überall zu lesen und zu hören: Das Wetter spiele verrückt, der Klimawandel sorge für immer chaotischeres und gefährlicheres Wetter in Deutschland. Doch auch die immer häufigere Wiederholung macht die Aussagen nicht richtig. Der Bonner Wetterservice Donnerwetter.de hat viele der Thesen zum Klimawandel auf den Prüfstand gestellt.
Fakt ist: Das Klima ändert sich, die Temperaturen steigen global an und auch in Deutschland ist diese Entwicklung eindeutig zu belegen. Fakt ist auch, dass der Mensch wohl großen Anteil an dieser Entwicklung hat und deshalb auch weiterhin verstärkt für den Umweltschutz gekämpft werden sollte. Aber Fakt ist eben auch, dass die häufig aufgebauten Horrorszenarien für Deutschland jeglicher wissenschaftlichen Grundlage entbehren:

1. Behauptung: Stürme und Orkane nehmen zu.

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Vor allem diese These wurde nach „Kyrill“ wieder einmal in allen Medien verbreitet. Tatsächlich ist die Anzahl der Stürme und Orkane historisch gesehen in den vergangenen Jahren sehr niedrig. Während um 1550 pro Jahr 40 Orkane beobachtet wurden, sank die Zahl im 18. Jahrhundert auf 20 ab. Im 19. und 20. Jahrhundert pendelte die Zahl zwischen 10 und 20. In den letzten Jahren war es recht ruhig. Besonders nach 1995 nahm die Zahl der Orkane deutlich ab.

Die Behauptung ist falsch!

2. Behauptung: Sturmfluten an der Nordseeküste nehmen zu.

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Statistiken zeigen, dass die Anzahl der Sturmfluten an der deutschen Nordseeküste deutlich abgenommen hat (mit 2006 eingerechnet). So stellt man fest, dass nach einer raschen Zunahme der Sturmfluten in den 1940er Jahren Sturmfluten seitdem deutlich abnehmen.

Die Behauptung ist falsch!

3. Behauptung: Der Klimawandel sorgt für eine Häufung von Orkanen.

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Zum Windklima gibt es in den einschlägigen Veröffentlichungen der UNO-Unterorganisation zum Klimawandel (IPCC) keine Aussage. Die Münchener Rück stellt in eigenen Publikationen fest, dass die weitere Entwicklung sehr ungewiss ist. Wenn die Klimaprognosen stimmen, sollten die Westwinde eher schwächer werden, die Wahrscheinlichkeit schwerer Stürme nimmt sogar ab! Es ist daher unverständlich, wie solche Aussagen zu Stande kommen.

Die Behauptung ist zumindest fraglich.

4. Behauptung: Unwetter (schwere Gewitter/Tornados) nehmen über Deutschland zu.

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Ebenfalls eine weit verbreitete Meinung. Belegen lässt sie sich nicht. Ganz im Gegenteil: Die Anzahl der Sturm- und Starkregentage ist seit Mitte der neunziger Jahre an vielen Wetterstationen rückläufig oder konstant. Besonders im Sommer entsteht stürmischer Wind nur bei Gewittern. Ein Beispiel: In Aachen hat die Anzahl der Sturmtage (über Windstärke 6) seit 1990 bis 2006 um 2 Tage pro Monat in diesem Zeitraum abgenommen (entspricht -25 %!).

Die Behauptung ist falsch!

5. Behauptung: Unwetter (schwere Gewitter/Tornados) nehmen aufgrund des Klimawandels zu.

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In den Studien der Klimaforscher wird dies nur vermutet. Beweise dafür gibt es nicht. Die Daten zeigen bisher eher das Gegenteil.

Die Behauptung ist somit zumindest fraglich.

6. Behauptung: Das Wetter wird chaotischer, die Atmosphäre ist „energiegeladener“.

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Immer wieder wird behauptet, dass die steigenden Temperaturen größere Temperaturunterschiede und damit ein höheres Energie- und Unwetterpotential in der Atmosphäre bedeuten. Tatsächlich steigen die Temperaturen in den Polregionen stärker als in den Subtropen, so dass es eher zu einer Abnahme des globalen Temperaturunterschiedes und damit zu einer Beruhigung der Atmosphäre kommt.

Die Behauptung ist falsch!

7. Behauptung: Das Klima ist wechselhafter geworden. Die Temperaturen schwanken stärker. Es ist auf nichts Verlass.

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Bei der Untersuchung der Schwankungsbreite der Temperaturen in Deutschland (Standardabweichung) seit 1756 stellt sich das komplette Gegenteil heraus. Im 18. Jahrhundert war die Standardabweichung der Jahresmitteltemperatur um 25 % höher als heute. Sie sank bis 1920 auf das heutige Niveau ab und schwankt seitdem um diesen Wert. Es ist somit von Jahr zu Jahr nicht wechselhafter geworden. Früher war es wesentlich schlimmer.

Die Behauptung ist falsch!

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Bevor Sie denken, „klar“, der Autor verfolgt geschäftliche „Interessen“ als Klimaskeptiker und wird von CO2-lastigen Unternehmen bezahlt… Der Autor ist nur ein kleiner Geschäftsführer einer ganz kleinen GmbH und dabei vielleicht freier, als die Vertreter des globalen Klimazirkus, in denen sich hervorragend Karriere machen und mit Sicherheit gut leben lässt.
Bleiben Sie skeptisch, wenn Sie Prognosen über 100 Jahre sehen, kein Mensch kann das Klima wirklich vorhersagen. Schon in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts scheiterten verschiedene Klimatologen bei Vorhersagen über 100 Jahre und mehr (Eiszeitprognosen). Das Klimasystem ist viel zu kompliziert, als dass wir einfach regionale Vorhersagen über die Klimaentwicklung machen können.
Im Donnerwetter.de Wetterpark in der Eifel ist der Klimawandel ein großes Thema. Wir freuen uns auf einen Besuch und auf die Diskussion mit Ihnen.
Autor: Diplom Meteorologe Dr. Karsten Brandt.
Mit Dank übernommen von Donnerwetter.de News 
Weiterführende links zu EIKE News bez. Extremwetter

24.03.2012  Extrem-Wetter (3)

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/extrem-wetter-hysterie-und-kein-ende-oder-neues-aus-der-anstalt/

09.12.2011  XXL-Wetter (2) ; Fehlanzeige; IPCC-Presse vor Durban

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/presseschau-zum-ipcc-extremwetterbericht-mehr-extremwetter-fehlanzeige/

23.11.2011  Extrem-Wetter (1)

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/aktuell-zur-durban-un-klimakonferenz-neuer-ipcc-bericht-zunahme-von-extremwetterlagen/

 

27.08.2010  Versicherungen + XXL-Wetter

www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/bei-medien-und-der-muenchner-rueck-nehmen-naturkatastrophen-deutlich-zu-in-der-wirklichkeit-ist-das-anders/




Wind und Sonne schicken keine Rechnung? Was uns „kostenlose“ Energie wirklich kostet!

Wind, Sonne – und etwas Mathematik

Ausgangspunkt sind zunächst einmal die tatsächlichen Kosten, die den Bürgern aufgrund von Zahlungen an die Betreiber von Anlagen entstehen, die nach dem EEG-Gesetz gefördert werden. Diese sind für den Verbraucher viel interessanter als die ursprünglich „klein“ wirkenden Aufschläge, die er pro kWh auf seiner Stromrechnung erkennen kann. Diese tatsächlichen Gesamtzahlungen werden ihm letztlich nicht nur über seine direkte Stromrechnung, sondern auch über seine gesamten übrigen Lebenshaltungskosten weitergereicht. Von exportierten Gütern einmal abgesehen werden schliesslich sämtliche Stromkosten, die Industrie, Handel, Handwerk und öffentliche Verwaltungen zu bezahlen haben, auf dem Umweg über entsprechend höhere Preise wieder bei Otto Normalverbraucher landen. Anders kann eine Volkswirtschaft nun einmal nicht funktionieren. Die zurzeit erhobene Forderung, keine Ausnahmeregeln für energieintensive Industrien mehr zuzulassen, ist insofern ein reines Ablenkungsmanöver.
Zu finden sind diese Angaben übrigens für jeden, der sich dafür interessiert, auf der Homepage der Informationsplattform der vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW (c). Seit dem ersten Rumpfjahr 2000 sind diese Zahlungen von zunächst 883 Mio. € auf 16,763 Mrd. € im Jahre 2011 1) angestiegen,
 
Bild 1. Wohin geht die Entwicklung?
Jeder, der mit Zahlen und Kalkulationen zu tun hat, erkennt beim Anblick dieser Kostenentwicklung schnell, dass hier keine allmähliche Steigerung zu verzeichnen ist. Stattdessen liegt eine sich stetig beschleunigende Entwicklung vor. Eine solche Kurve fordert geradezu dazu heraus, die entsprechende Gleichung zu ermitteln und nachzurechnen, welche Entwicklung in den nächsten Jahren denn noch zu erwarten ist. Gröβere Trendänderungen beim EEG sind zumindest für die nächsten zwei bis drei Jahre nicht zu erwarten, denn nach dem weitgehenden Scheitern der Kürzungsambitionen des damals zuständigen Ministers Röttgen im Bundesrat und angesichts des bevorstehenden Wahljahrs 2013 dürften alle überhaupt für eine künftige Bundesregierung infrage kommenden politischen Parteien an der mehr oder weniger intensiven weiteren Förderung der Energiewende festhalten. Mit Hilfe von etwas Mathematik findet man schnell heraus, dass die bisherige Kostenkurve am besten durch eine quadratische Gleichung beschrieben wird. Mit ihrer Hilfe lässt sich die voraussichtliche Entwicklung bis zum Jahre 2015 leicht vorausberechnen,
 
Bild 2. Für diesen Zeitraum landet man schon bei beeindruckenden 28 Mrd. €.

Welches sind die tatsächlichen Kosten?

Dabei geben die bisher dargestellten Zahlen in Wirklichkeit nur einen Bruchteil dessen wieder, was im Gefolge der bisher geleisteten EEG-Zahlungen tatsächlich auf die Bevölkerung zukommt. Wie bei einem Eisberg, der zum gröβten Teil unter Wasser verborgen bleibt, zeigen die Säulen in Bild 2 nur, welche Zahlungen im betreffenden Jahr geflossen sind bzw. voraussichtlich zu zahlen sein werden. Um die Gesamtbelastung zu erfassen, muss man sich in Erinnerung rufen, dass die Verpflichtung zur Zahlung von EEG-Vergütungen für eine anerkannte und produzierende Anlage laut Gesetz 20 Jahre lang Bestand hat. Die 883 Mio. € aus dem Jahr 2000 sind daher gleichbedeutend mit einer Gesamt-Zahlungsverpflichtung von 17.660 Mio. €, die von der Allgemeinheit der Stromverbraucher noch bis zum Jahre 2020 aufzubringen sind. Diese Verpflichtungen sind seitdem Jahr um Jahr weiter angewachsen. Die entsprechenden Gesamtzahlen und ihre voraussichtliche weitere Entwicklung bis zum Jahr 2015 sind mit Hilfe eines Tabellenkalkulationsprogramms leicht auszurechnen,
 
Bild 3. Schon für das Jahr 2012 liegt die Gesamtsumme aus bereits geleisteten Zahlungen und künftigen Zahlungsverpflichtungen bei kumulierten 376 Mrd. €, das ist die Gröβenordnung eines Bundeshaushalts. Bis zum Jahr 2015 dürfte sie auf voraussichtlich 570 Mrd. € anwachsen.

Was bedeutet dies für den Bürger?

Rechnet man die tatsächlichen Belastungen für den einzelnen Einwohner bzw. für den typischen Vier-Personen-Haushalt einmal aus, indem man die jährlichen Gesamtzahlungen durch der aktuelle Einwohnerzahl von etwa 81,9 Mio. teilt, so stellt man fest, dass der einzelne Bürger durch das EEG bereits heute wesentlich stärker belastet wird als laut Stromrechnung ausgewiesen,
 
Bild 4. Grund hierfür ist die Tatsache, dass private Haushalte zwar nur rund ein Viertel des in Deutschland verkauften Stroms verbrauchen, die EEG-Umlagekosten für die übrigen drei Viertel aber aus den bereits genannten Gründen nahezu vollständig mit finanzieren müssen. Von lediglich 43,- € pro 4p-Haushalt im Jahr 2000 sind diese Belastungen bis 2012 auf inzwischen 919,- € angestiegen. Bis zum Jahr 2015 ist ein weiterer Anstieg auf dann jährlich 1.386,- € so gut wie vorprogrammiert.

Das dicke Ende

Die wahre Grössenordnung der dem Bürger mit dem EEG zugemuteten Kosten zeigt sich jedoch erst dann, wenn man nicht nur die jährlichen Kosten, sondern auch die Gesamtbelastung aufgrund der 20jährigen weiteren Zahlungsverpflichtung für den 4P-Haushalt aufsummiert. Diese Verpflichtungen auf die Zukunft gelten selbst dann, wenn man den weiteren Ausbau von EEG-Anlagen mit sofortiger Wirkung stoppen würde.

Bild 5. Bereits für das Jahr 2012 beläuft sich die Gesamtbelastung aus bereits gezahlten und noch geschuldeten Beträgen, die der übliche 4-Personen-Arbeitnehmerhaushalt letztlich zu schultern hat, auf insgesamt mehr als 18.000,- €. Bei unveränderter Weiterführung der aktuellen Energiewendepolitik wird sich dies bis zum Jahr 2015 auf mehr als 27.000,- € erhöhen. Wobei auch diese Zahlen noch unvollständig sind: Sie berücksichtigen weder Steuern noch Netzentgelte noch weitere Zusatzkosten wie den Ausbau von Netzen, Speichern oder die vorgesehenen Anti-Stilllegungsprämien für unrentable Reservekraftwerke. Als Fazit bleibtdemnach festzuhalten, dass Wind und Sonne zwar tatsächlich keine Rechnung schicken, sehr wohl aber die Betreibervon EEG-Anlagen, denen dank des EEG risikolose Erträge auf 20 Jahre garantiert werden.
1) Zwar wird bei diesen Zahlen oft geltend gemacht, dass hiervon noch die (deutlich niedrigeren) Erlöse für den anden Strombörsen erzielten Verkaufserlös für den Ökostrom abzuziehen seien, doch kann man dies bei den hierangestellten Überlegungen erst einmal unberücksichtigt lassen: Im Prinzip wird hier Strom, der eigentlichüberschüssig ist, weil ja ein vollständiger Kraftwerkspark bereits vorhanden war, auf Kosten der anderenProduzenten vorrangig in den Markt gedrückt. Dadurch erleiden die anderen Hersteller entsprechende Verluste,welche die Allgemeinheit auf die eine oder andere Weise auch wieder bezahlen muss. Wie sich das auswirkt, zeigteine Meldung der Zeitschrift für Kommunalwirtschaft vom 5. 12. 2012. Demnach wollen die Betreiber das derzeitmodernste Gas-und-Dampfkraftwerk Irsching 5 für zwei Jahre vom Markt nehmen, obwohl es mit seinemWirkungsgrad von 60 % weit effizienter ist als jeder andere thermische Kraftwerkstyp. Grund ist nach Angaben derBetreiber, dass sie aufgrund der Preisbildung an der Börse durch zunehmende Einspeisung von erneuerbarenEnergien aus dem Markt gedrängt werden.
Bildunterschriften Bild 1: An die Betreiber von EEG-Anlagen jährlich gezahlte Beträge in Mio. €(Quelle: eeg-kwk.net)
Bild 2. Projektion des voraussichtlichen Verlaufs der Zahlungen aus Bild 1 bis zum Jahr 2015
Bild 3. Verlauf und Prognose der kumulierten Gesamtverpflichtung bis 2015 in Mio.
Bild 4. Verlauf und Prognose der jährlichen Aufwendungen für einen vier-Personen-Haushalt von 2000 bis 2015
Bild 5. Verlauf und Prognose der kumulierten Gesamtbelastung für einen vier-Personen-Haushalt von 2000 bis 2015
Autor: Fred F.Mueller Jan 2013
Mit Dank an Dr. K. Lindner von Buerger für Technik für die Überlassung dieses Manuskripts

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Finanzielle Bewertung der Auswirkungen von Kohlenstoff

In jedem Falle ging es im ‘grünen Blog’ der NYT vor einigen Monaten um die „finanzielle Bewertung“ [monetizing] der „sozialen Kosten“ von Kohlenstoff. Im Artikel heißt es:
Im Jahr 2010 haben 12 Regierungsagenturen in Zusammenarbeit mit Ökonomen, Rechtsanwälten und Wissenschaftlern beschlossen auszuarbeiten, was sie als einen kohärenten Standard betrachten, die sozialen Kosten von Kohlenstoff zu etablieren. Der Gedanke war, dass bei der Berechnung der Kosten und Vorteile von schwebenden politischen Maßnahmen und Regulationen das Department of Transportation nicht vermuten konnte, dass eine Tonne emittierten Kohlendioxids der Gesellschaft Kosten von 2 Dollar auferlegt, während die Environmental Protection Agency (EPA) einen zehnmal höheren Wert in ihren Gleichungen veranschlagt hat.
Wie „bewertet” man etwas, und was sind „soziale Kosten“, wenn es sich um ein natürliches Habitat handelt?
Zuerst das Einfache. Ein „sozialer Kostenfaktor” ist allgemein ein geschätzter oder abgeleiteter Kostenfaktor von etwas, besonders wenn es um einen Kostenfaktor geht, der im Preis des Produktes selbst gar nicht reflektiert wird. Zum Beispiel hat Alkohol einen Kostenfaktor in Gestalt einer Vielzahl von sozialen Problemen. Diese Kosten sind im Rohpreis alkoholischer Getränke ab Fabrik nicht enthalten.
Weiter! Einen sozialen Kostenfaktor finanziell zu „bewerten“ heißt 1) diesem sozialen Kostenfaktor einen bestimmten Geldwert zuzuordnen und dann 2) diesen monetären Wert dem Handelspreis des Produktes in Form eines höheren Preises zuzuschlagen. Im Falle des Alkohols sind das im Allgemeinen die an die Regierung zu zahlenden Steuern. Manchmal werden die Erlöse eingesetzt, um diesen sozialen Kostenfaktor abzuschwächen. Im Falle des Alkohols können das Programme zur Alkohol-Abstinenz oder Kliniken sein. Ein andermal geht der Erlös in den allgemeinen Topf.
Dies ist in der Regel so lange kein Problem, solange es eine weit verbreitete Zustimmung gibt, dass diese Kostenfaktoren überhaupt existieren. Im Falle der Kohlenstoffemissionen jedoch gibt es eine solche Übereinstimmung nicht. Es gibt keine Beweise für gegenwärtige Kostenfaktoren oder Schäden, lediglich Modellaussagen bzgl. möglicher vorstellbarer Schäden in der Zukunft. Außerdem gibt es selbst bei denen, die zustimmen, dass Kohlenstoff-Emissionen soziale Kosten verursachen, erhebliche Differenzen über die Höhe dieser Kosten.
Trotz der Differenzen und trotz fehlender Beweise irgendwelcher vorzeigbarer Kosten geht jedoch der Versuch, die imaginären Zukunftsschäden durch Kohlenstoff-Emissionen zu “bewerten”, ungebremst weiter. Wie man sich vorstellen kann, lehne ich diesen ganzen Prozess ab. Komischerweise hören sie nicht auf mich, und der Artikel in der NYT sagt, dass man sich auf einen Wert von 21 Dollar pro Tonne Kohlenstoff geeinigt habe. Im Artikel hieß es, dass eine Regierungsagentur einen Preis von 2 Dollar pro Tonne angesetzt hat und eine andere zehn mal diesen Preis oder 20 Dollar pro Tonne. Also denke ich, dass sie den Mittelwert dieser beiden Schätzungen genommen haben und diesen Wert von 21 Dollar pro Tonne in alle Berechnungen der Regierung eingeführt haben… Aber wieder schweife ich ab.
Alles in dieser Frage wird überragt von der nicht bedachten und nicht anerkannten Zerstörung durch die kräftige Steigerung der Energiepreise. Dies trifft die Ärmsten immer am härtesten, wie ich anderswo beschrieben habe. Energiesteuern, einschließlich Kohlenstoffsteuern und „Monetisierung“ sind die rückschrittlichsten Steuern von allen. Aber ich schweife ab… ich war bei der Bewertung von Kohlenstoff.
Lassen Sie mich meine zwei wesentlichen Bedenken hinsichtlich der Kohlenstoff-Bewertung rekapitulieren. Erstens gibt es für viele Dinge einschließlich des Kohlenstoffs keine übereinstimmende monetäre Evaluierung. Im Falle des CO2 ist es fraglich, ob es hierzu überhaupt Kosten gibt, geschweige denn wie hoch diese sind. Wie der NYT-Artikel schreibt, gibt es große Differenzen über die Zahl 21 Dollar selbst unter jenen, die darin übereinstimmen, dass es einige soziale Kostenfaktoren durch das CO2 gibt. Da es keine tatsächlichen Beweise irgendwelcher tatsächlichen Kosten gibt, sind das alles Behauptungen und Gegenbehauptungen. Es gibt keinen objektiven Weg, diese Differenzen beizulegen.
Mein zweiter Einwand lautet, dass zwar die Leute sehr schnell dabei sind, die sozialen Kosten zu bewerten, den anderen Schritt dagegen nur sehr selten gehen. Sie sind selten schnell dabei, den sozialen Nutzen von etwas zu bewerten. Aber wenn man den einen Schritt macht, muss man den anderen auch machen. Schließlich handelt es sich um eine „Kosten/Nutzen“-Analyse…
Mir ist sogar jemand begegnet, der ernsthaft argumentiert hat, dass es nicht notwendig ist, den sozialen Nutzen zu bewerten, weil dieser bereits im Marktpreis enthalten sei. Schließlich kaufen wir etwas, so meinte er, wegen des Nutzens, den wir davon haben. Also ist dieser bereits im Preis enthalten.
Ich finde dieses Argument außerordentlich wenig überzeugend. Einige Vorteile sind bereits im Preis enthalten und einige nicht. Da ein einziges Gegenbeispiel ausreicht, das allgemeine Theorem zu widerlegen, lassen Sie mich einen sozialen Nutzen von CO2 als Beispiel nehmen. Und zwar die bekannte Auswirkung des atmosphärischen CO2-Niveaus auf Pflanzen, die mit zunehmendem CO2-Gehalt der Luft immer besser gedeihen. Offensichtlich kauft niemand Benzin für sein Auto, um den Pflanzen zu helfen, also ist das nicht im Marktpreis enthalten. Allerdings ist verbessertes Pflanzenwachstum unbezweifelbar ein sozialer Nutzen, und zwar ein gewaltiger, der die ganze Welt betrifft. Also handelt es sich dabei um einen nicht bewerteten sozialen Nutzen, der nicht in den Preis einfließt.
Wir wollen einfach mal einen Blick auf die monetäre Bewertung dieses nicht in Betracht gezogenen sozialen Vorteils werfen. Seltsamerweise ist die Berechnung des Wertes verstärkten Pflanzenwachstums sowohl einfacher als auch weniger umstritten als die behaupteten sozialen Kosten des CO2. Warum?
Nun, weil die behaupteten CO2-Kosten die Zukunft betreffen und weil imaginäre Kosten nicht gemessen werden können, während verstärktes Pflanzenwachstum sowohl real als auch messbar ist. Aber ich schweife ab.
Die Leute bei CO2 Science haben sich das experimentell gemessene verstärkte Pflanzenwachstum, genauer deren Biomasse bei einer Zunahme des atmosphärischen CO2-Gehaltes um 300 ppmv angesehen. Ihre Zahlen stehen hier, in Tabelle 2. Die Änderungen sind für jede Pflanze unterschiedlich und rangieren zwischen 30% und 60%. Wollen wir also konservativ sein und die unterste Schätzung betrachten, ein um 30% verstärktes Pflanzenwachstum durch eine Zunahme von 300 ppmv. Das CO2-Niveau ist seit vorindustriellen Zeiten um 115 ppmv gestiegen. Das heißt, es gab eine Zunahme von 10% des jährlichen Wachstums infolge des CO2.
Wie viel ist das um 10% verstärkte weltweite Pflanzenwachstum nun wert? Nun, die hervorragende Datenbasis der FAO mit der Bezeichnung FAOSTAT beziffert diesen Wert auf 3,3 Billionen [trillions] Dollar. Nimmt man an, dass eine Zunahme um 10% von geringeren Werten durch zunehmendes CO2 stammt, ergibt das einen jährlichen Wert dieses einen sozialen Kostenfaktors von etwa 300 Milliarden Dollar.
Wie verhält sich das zu den behaupteten 21 Dollar pro Tonne? Nun, gegenwärtig emittieren wir jährlich etwa 9,5 Gigatonnen Kohlenstoff. Dies würde bedeuten, dass die sozialen Gesamtkosten 21 mal höher liegen als die Anzahl der emittierten Tonnen, was etwa 200 Milliarden Dollar pro Jahr ausmacht.
Das also ist unsere Bilanz – wir haben einen verifizierten, messbaren sozialen Nutzen für den Planeten von jährlich 300 Milliarden Dollar und eine nicht verifizierten, unmessbaren und geschätzten Nachteil von etwa 200 Milliarden Tonnen jährlich. Was mich mit nur einer brennenden Frage zurück lässt…
Wann bekomme ich meinen Scheck für den sozialen Nutzen, den ich zur Verfügung stelle? Die USA haben irgendetwas um ein Drittel des für diesen sozialen Vorteil verantwortlichen CO2 zur Verfügung gestellt, das sind 100 Milliarden Dollar pro Tag an Nutzen… dreihundert Millionen Amerikaner, das heißt 333 Dollar pro Amerikaner pro Jahr…
P. S. Was höre ich Sie da sagen? Sie glauben, dass ich den Nutzen falsch berechnet habe?
Nun, gewiss, vielleicht habe ich das. Schließlich war es lediglich eine grobe Abschätzung. Aber all das führt uns zurück zu meinem ersten Bedenken, das CO2 „finanziell zu bewerten“… es ist sehr schwierig, hinsichtlich der aktuellen Werte Übereinstimmung zu erzielen.
P. P. S. – Man beachte, dass ich lediglich einen einzigen sozialen Nutzenfaktor betrachtet habe, die Verstärkung des Pflanzenwachstums. Da ihre behaupteten Kosten sich auf zukünftige Temperaturanstiege beziehen, wie steht es um die Vorteile einer zusätzlichen Zahl von eisfreien Tagen in den Häfen des Nordens, wenn die Temperaturen wirklich steigen? Wie viel sind sie weltweit wert? Wahrscheinlich haben sie die Extrakosten durch Air-Conditioning einbezogen, um die sagenhafte zukünftige Hitze zu bekämpfen, aber haben sie das reduzierte Heizen im Winter berücksichtigt? Ich könnte so weiter machen, aber ich bin sicher, dass Sie meinen Punkt verstanden haben. Das Ganze ist eine Übung in Fantasy, Sand verschieben ohne klare Antworten.
Willis Eschenbach
Link: http://wattsupwiththat.com/2013/01/11/monetizing-the-effects-of-carbon/#more-77360
Übersetzt von Chris Frey EIKE




NAEB Nachrichten in den EIKE-News

 Die Themen der Stromletters – News vom Jan. 2013

1.      Dummchen Lisa Puttrich
2.      Chinesische Voltaik-Hersteller erfahren aktuell Rettungsprogramm durch den Staat
3.      Endlich! Die Energiewender konnten erste (zukünftige) Fukushima-Katastrophen-Tote identifizieren
4.      Zwei Tropen Wasser/Stunde waren dem Energiewender DPA diese Hiobs-Meldung wert!
5.      Wie verkauft die FAZ dem gläubigen Michel den Japanischen Nuklear-Turn?
6.       Indoktrination Deutsche Welle: Mondzahlen Strom-Kosten
7.      Indoktrination durch Stromportale
8.      Entgegen allen Medien- und Politiker-Behauptungen: Realität der Deindustrialisierung
9.      Schlecht Wind-Nachrichten (PTC) aus USA
10. Antiwindkraft-Bürger-Initiative bekennt sich in Veranstaltung zur Energiewende
11. Französische Offshore-Aktivitäten – eher Realität als die Deutschen?
12. Fallstricke beim Energielieferanten-Wechsel
13. Deutschlands Zukunft: Vision unseres Mitgliedes Wolfgang Neumann
14. Eberharts Vers, geschichtsvergessene Sozialdemokraten*
Der komplette Text der News kann hier herunterleladen werden. Alle weiteren Informationen zu NAEB finden Sie unter http://www.naeb.info/.
Die EIKE Redaktion




Energieversorgung: Ist dezentral ideal? Vom falschen Glück der Autarkie.

…Nun ja, wenn dieses Ziel erreicht ist, dann könnte, ja dann müsste die EEG-Förderung ja sofort eingestellt werden, aber das wollen die Solarfreunde dann auch wieder nicht. Ist da etwa ein Pferdefuß?

Ja.

Er betrifft sowohl das große Ziel der Energiewende als auch das kleine Ziel der Selbstversorgung. Es sind die fehlenden Stromspeicher und dieses Dilemma lässt sich exemplarisch sehr gut am einfachen Beispiel einer kleinen, privaten Energiewende betrachten.

Der Selbstversorger

Da hat also jemand ein Häuschen und möchte seinen Strom selber machen. Unabhängigkeit von den bösen, raffgierigen Versorgern hat er sich aufs Panier geschrieben, ökologisch und dezentral will er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und als Vorreiter den Nachbarn zeigen, wie so was geht, so eine Energiewende ohne Atom und Dreck und Klimaschock. Also müssen Photovoltaik-Paneele aufs Dach!
Doch er lebt in einer Welt ohne EEG-Subventionen, seine Nachbarn denken gar nicht daran, seinen maßlos überteuerten PV-Strom freiwillig zu kaufen und bleiben lieber beim schmutzigen, aber billigen Strom aus dem großen Kraftwerk unten am Fluss, der ihnen wie eh und je vom Elektrizitätsversorger geliefert wird.
Unser Selbstversorger muss und kann also nur seinen Eigenbedarf planen. Nun hat er eine große Familie und braucht 10.000 kWh pro Jahr. Eine schöne glatte Zahl, mit der sich gut rechnen lässt.

Bisher zahlte er an den Energieversorger für seinen Strom 15 Cent/kWh, also 1500 € pro Jahr, denn das Land in dem er lebte, wollte keine Steuern und Sonderabgaben für den Strom, weil der ein Grundbedarfsmittel ist, das so billig wie möglich sein soll, damit es sozial gerecht zugeht.

Er macht sich nun auf, zu erkunden, was er einkaufen muss. Dass nachts die Sonne nicht scheint, weiss er. Aber er ist doch einigermassen überrascht, als er erfährt, dass die Module, die er im Sinn hat, nur 10% der Nennleistung erbringen*

 Er sieht, dass er Module kaufen muss, die eine Nennproduktion von 100.000 kWh/Jahr erbringen müssen. Da das Jahr 8760 Stunden hat, beträgt die Nennleistung 11,4 kW.

Solche Module, mit einer Lebensdauer von 20 Jahren, bekommt er für 1000 € pro kW Nennleistung angeboten. Flugs rechnet er:

In 20 Jahren erzeugen die bei Kosten von 11.400 € Strom im Wert von 30.000 €! Ein Gewinn von sage und schreibe 18.600 €!  

Nun rannte er zur Bank, um sich das Geld zu holen. Der Bankangestellte dämpfte allerdings seine Euphorie etwas, denn er fragte ihn, ob er denn wirklich auf die schönen Zinsen verzichten will, die ihm sein Geld auf der Bank doch so regelmässig bringt: Immerhin 5% pro Jahr. Das seien doch, einschliesslich Zinseszinsen…rasch ist das Ergebnis da:

 ”Würden Sie die 11.400 € auf ihrem Konto liegen lassen, hätten Sie in 20 Jahren 28.800 € Bargeld. So viel kosten Sie die PV-Module wirklich. Ihr Gewinn beträgt also nur 1.200 €!”

Das ist keine gute Nachricht. Doch bald gewann unser Selbstversorger die Fassung wieder. Immerhin: 1.200 € sind ja auch noch ein Gewinn und überdies muss man ja auch die ideellen Werte sehen, die Umwelt und das Klima und die bösen Atome. Sein Lächeln kehrte zurück.
Schon am nächsten Tag schraubten die Handwerker die PV-Paneele aufs Dach und da gerade die Sonne schien, schraubte er die Sicherung zum Versorger heraus und schaltete stolz das erste Mal SEIN Licht, erzeugt mit SEINEM Strom, an. Es leuchtete prächtig! “In der Nacht wird es bestimmt noch viel schöner leuchten!”, dachte er sich – Aber halt! Nachts scheint ja keine Sonne!

“Na macht nichts, da schraube ich eben die Sicherung wieder hinein, der Versorger wird ja froh sein, wenn er mir wenigstens einen Teil des bisherigen Stroms weiter liefern darf!”

Doch als es dunkel wurde, wartete eine böse Überraschung auf ihn! Handwerker des Versorgers kamen und klemmten seine Leitung ab. Gleichzeitig gaben Sie ihm einen Brief. Als er ihn öffnete, stand da:

 Lieber Herr Selbstversorger!
Offenbar ist Ihnen nicht bewusst, wie wir unseren Strompreis kalkulieren. Sie zahlen keineswegs für ‘den Strom’ allein, sondern vor allem für die Baukosten unseres Kraftwerks und die Kosten der Leitungen, die wir unterhalten müssen. Von den 15 Cent, die Sie uns pro kWh bezahlen, verbrauchen wir nur 2 Cent für die tatsächliche Herstellung des Stroms, also für den Einkauf der Kohle, die wir im Kraftwerk verbrennen. Der Rest von 13 Cent geht in die Instandhaltung, die Abschreibung und die Verzinsung und ein bisschen Gewinn wollen wir auch haben, sonst können wir ja gleich aufhören.
Sie zahlten uns bisher 1500 € im Jahr. Dafür bekamen Sie 10.000 kWh. Nun sieht es so aus, als würden Sie nur noch die Hälfte beziehen wollen, aber trotzdem jederzeit die volle Leitung wie früher verlangen. Wir müssen also unser Kraftwerk und die Leitungen genau so bereit halten wie bisher. Deshalb haben wir auch weiterhin fixe Kosten von 1300 €, die von Ihnen verursacht werden..
Wir sparen zwar Brennstoff, wenn Sie nur die Hälfte abnehmen, aber das sind nur 100 €. Wenn Sie also nur noch 5000 kWh beziehen wollen, sehen wir uns gezwungen, den Preis pro kWh auf 28 Cent zu erhöhen – sonst müssten wir unseren Preis für alle Kunden erhöhen, um unsere Kosten zu decken und das können wir Ihren Nachbarn nicht zumuten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Versorger.

Herr Selbstversorger wurde zornrot. Diese raffgierigen Ausbeuter! Kapitalistenschweine! Er klagte so laut, das seine Nachbarn aufmerksam wurden und herbei kamen. Empört zeigte er ihnen den Brief und wartete auf tröstende Worte und Solidarität. Wie erstaunt war er aber, als die Nachbarn den Brief lasen und ihn dann kaltherzig verspotteten!

“Das hätte dir so gepasst, was? Wir sollen für dich die Infrastrukur bezahlen, damit du Geld sparen kannst! Ein schöner Nachbar bist du, willst auf unsere Kosten schmarotzen! Recht geschieht dir!”

Er war wie betäubt und wollte ihnen den Irrtum zeigen, die Tricks der Kapitalisten entlarven. Doch als er selbst rechnete, musst er kleinlaut zugeben, dass die Zahlen zu stimmen schienen. So ging er in dieser Nacht bei Kerzenlicht ins Bett und lange fand er keinen Schlaf. Am nächsten Morgen, mit steigender Sonne, hatte er jedoch seinen Mut wieder gefunden. Er würde es ihnen zeigen! Allen! Ein ECHTER Selbstversorger würde er werden!
Denn wozu gibt es denn Batterien? Zum Stromspeichern! Und hatte er nicht seine Anlage so dimensioniert, dass sie ihn voll versorgen könnte? Im Keller war noch Platz, also ans Werk! Zuerst nahm er ein Blatt Papier und rechnete:

Etwa 1/3 des Tags habe ich Überfluss, 2/3 der Zeit aber Mangel. Am Tag brauche ich 27 Komma… Na, allerhöchstens 30 kWh. 20 kWh muss ich auf Vorrat speichern.

“Das sind Peanuts. Ich verstehe gar nicht, wieso ich dem Versorger überhaupt noch was gönnen wollte!”

Im Baumarkt fand er, was er suchte. Große Batterien, die 1 kWh aufnehmen und speichern konnten. 100 € stand auf dem Preisschild. Schwitzend, aber glücklich wuchtete er die 20 Bleiakkus in den Kofferraum und bald in den Keller. Im Nu waren sie auch angeschlossen. Den störenden Gedanken, dass er nun leider kein Geld sparen würde, weil die Akkus ihm bei zehnjähriger Lebensdauer insgesamt 4000 € kosten würden, wischte er beiseite. Soll der Strom eben etwas mehr kosten, dafür ist er sauber und öko- und atomfrei und klimaneutral! Obwohl…Blei soll ja nicht gerade gesund sein…? Ach was! Man muss das Ganze und Grosse im Blick haben und keine Erbsen zählen; wird ja recycled!
Schon an diesem Abend genoss er es, im eigenen Licht den Fernseher mit eigenem Strom zu betreiben, gespeist aus den Akkus im Keller. Doch die Freude währte kurz, denn ein Satz ließ in erbleichen: In einer Sendung wurde auf die Dunkelheit hingewiesen, die der nahende Winter bald bringen würde und vor seinem Auge zogen bald Bilder von finsteren Tagen, Nebelschwaden und verschneiten PV-Paneelen vorbei, ohne Sonne am Himmel.


Speicher müssen Tages- und Jahreszeiten ausgleichen

Darauf hatte er ja gar nicht geachtet! Nicht nur die Nacht, auch der Winter musste bedacht werden bei der Speicherung! Voll böser Vorahnungen suchte er am nächsten Morgen Rat. Ein Ingenieur aus der Nachbarschaft klärte ihn nach kurzer Recherche auf und zeigte ihm eine Tabelle.

“Siehst du, so sieht dein Jahresgang aus, der dir im Durchschnitt eine effektive Leistung von 10% und einen summierten Ertrag von 10.000 kWh beschert (Tabelle links).

“Von März bis September hast du mehr Strom als du brauchst, den musst du speichern, damit du von Oktober bis Februar auch genug hast.”** Rasch rechnete er weiter:

“Weil du pro Monat 833 kWh brauchst, musst du von März bis September 2279 kWh speichern – Ohne dass du Reserven hättest! “

“Ich empfehle dir dringend, auch noch ein Notstromaggregat anzuschaffen! Und du musst noch die Speicherverluste kompensieren, deine Anlage ist eigentlich zu klein und der Speicherbedarf ist eigentlich noch ein ganzes Stück größer!” Herr Selbstversorger fühlte, wie er er erst erbleichte und dann schwanden ihm die Sinne – noch war ihm der Preis für die Batterien frisch im Gedächtnis! Als er wieder zu sich kam, murmelte er abwesend “227.900 €! 227.900 €!” Wieder bei Kräften, rechnete er noch einmal alles zusammen:

Bei 20 Jahren Abschreibungszeit habe ich einen Verbrauch von 20 x 10.000 kWh = 200.000 kWh = 30.000 € Stromkosten wenn ich einen Netzanschluss an konventionelle Kraftwerke wähle.

“Wenn ich mich selbst mit Erneuerbarem Solarstrom versorgen will, habe ich folgende Investitionskosten … Oh verflixt, die Akkukosten muss ich ja zwei mal bezahlen, weil die nur 10 Jahre halten…”

Das gibt’s ja nicht! da kostet mich die kWh ja 3,81 €!

Und die Moral von der Geschichte (Wie immer am Schluß)? Als Staat im internationalen Leben haben wir keine Möglichkeit, Kosten zu verschieben oder abzuwälzen. Da geht es uns wie Herrn Selbstversorger.
Da zählt nur die nackte Bilanz.
Da zahlen keine Nachbarn mit für die Erhaltung der Infrastruktur.
Da zahlt auch keiner freiwillig irgendwelche Umlagen für unseren Traum.
Da nimmt der Notversorger knallhart was er kriegen kann.
Da gilt nur das Geschäft und der Markt.

Und da stehen wir dann auch da wie Herr Selbstversorger – wie begossene Pudel.

Das hier war nur ein einfaches Beispiel für den Solarstrom. Die wichtigste Lektion daraus ist, dass die Speicherkosten die Produktionskosten um ein vielfaches übertreffen und dass die Nennung reiner Produktionskosten für Wind- und Solarstrom, möglichst noch verbunden mit der Behauptung, bald würde sich die Selbstversorgung lohnen und die NIE hätten doch schon ‘Grid-Parity’, blanker Schwindel sind.
Natürlich sind Akkus eine sehr teure Speicherart, es geht billiger. Aber niemals so billig, dass die NIE eine brauchbare oder auch nur akzeptable Alternative für konventionellen Strom werden könnten.
Wie war das noch mal genau? Mancher wird wohl etwas genauer hinter die Zahlen leuchten wollen, deshalb noch einige Daten und Musterrechnungen.

Die Zusammensetzung des Strompreises

Zitat: http://www.energie-fakten.de/pdf/strompreise-2006.pdf

Insgesamt … liegen die Kosten für die Erzeugung aus planmäßig eingesetzten Energien in bestehenden Anlagen zwischen etwa 1,5 Cent je kWh (ältere größere Wasserkraftwerke, Kernkraftwerke)und bis zu 10 Cent je kWh für Spitzenlast-Kraftwerke.
Als Durchschnittswert ergeben sich etwa 3,5 bis 4 Cent je kWh, solange, wie zurzeit, noch etwa 90 Prozent des Strombedarfs durch kostengünstige Kraftwerke bereitgestellt werden kann.

Netznutzungskosten
Für die Kosten, die in diesen Verteilungsstufen entstehen, sind die nachstehenden Entgelte für die Netznutzung ein guter Indikator (Mittelwerte innerhalb größerer Bandbreiten, Stand 2005):
…für Bezug aus dem Niederspannungs-Netz einschließlich Nutzung vorgelagerter Netze und der Transformatoren etwa 5,5 Cent je kWh.

Die Erzeugungskosten teilen sich weiter auf in :

(http://www.energie-fakten.de/html/kosten-struktur.html)

Strom ist eigentlich ein typisches Flatrate-Produkt

Zu beachten ist nun, dass alle Kosten ausser den Brennstoffkosten Fixkosten sind. Wenn ein Abnehmer nichts abnimmt, aber sich das Recht vorbehält, jederzeit Strom bis zur vertraglichen Grenze seines Anschlusses zu beziehen, muss der Versorger die volle Kraftwerks- und Netzkapazität jederzeit vorhalten und natürlich die entstehenden Kosten tragen.

Nimmt man das Kohlekraftwerk als typischen Mittelwert, ‘spart’ der Versorger bei der Nichtabnahme einer kWh nur 41% der Erzeugungskosten von 3,75 Cent, das sind etwa 1,5 Cent oder 17% der Gesamtkosten.  Damit ist Strom eigentlich ein typisches Flatrate-Produkt. Der Kunde zahlt einen Fixpreis und kann dann bis zum Anschlussgrenzwert so viel verbrauchen wie er will.
Warum? Weil wie beim Telefon die eigentliche Leistung gegenüber den Fixkosten kaum ins Gewicht fällt. Zumindest wäre es aber aufgrund der Kostenstruktur richtig, eine sehr hohe Grundgebühr und einen sehr niedrigen kWh-Preis zu verlangen. Das würde für den typischen Haushalt mit 3500 kWh Verbrauch/Jahr ohne Steuern und Abgaben so aussehen wie in folgender Tabelle dargestellt.

 Diese Kostenstruktur hat dann aber auch enorme Auswirkungen auf den kWh Preis, den der Versorger verlangen muss, um bei einer verringerten Abnahme des Kunden bei einer reinen kWh-Abrechnung auf seine (Fix-) Kosten zu kommen:

Jahresgang von PV-Erzeugung und Verbrauch
Die Tabelle zum Jahresgang im Artikel vereinfacht sehr. Tatsächlich müssen noch einige andere Faktoren berücksichtigt werden

Man sieht, dass ausgerechnet im Winter, wenn am wenigsten produziert wird, auch der Bedarf am höchsten ist. Tatsächlich ergibt sich ein Speicherbedarf von 21,5%. Dazu muss aber unbedingt noch eine Sicherheitsreserve, die mit 20% sicher nur sehr knapp bemessen wäre. Das erhöht den Speicherbedarf auf 25,8%. Zusätzlich gibt es auch Verluste beim Laden und Entladen der Batterien. Beim Bleiakku liegen die tpischerweise bei 30% Das erhöht den Speicherbedarf auf 33,6%.

Außerdem dürfen Akkus nicht tiefentladen werden, da sie dadurch stark beschädigt werden. Dadurch können nur 80% des gespeicherten Stroms tatsächlich genutzt werden. Das erhöht den Speicherbedarf auf 40%. Die Lebensdauer ist mit 10 Jahren zwar sehr optimistisch geschätzt, aber durchaus möglich.
Für den Durchschnittshaushalt bedeutet dies, dass Akkus für 1400 kWh angeschafft werden müssen, die 140.000 € kosten. Mit Zinskosten von nur 3% bei zehnjähriger Lebensdauer sind das 188.000 € was zu Speicherkosten von 5,37 € / kWh führt.

…und wenn man Strom einfach wegwirft?

Es ist natürlich angesichts der horrenden Speicherkosten verführerisch, Strom NICHT zu speichern, sondern einfach die Produktionskapazitäten zu steigern, um auch in buchstäblich dunklen Zeiten noch genug zu ernten. In guten Zeiten hat man dann Überschüsse, aber die wirft man einfach weg. Letztendlich konkurrieren da zwei Produkte, Frischstrom und Speicherstrom und das billigere gewinnt.
Auf der Grafik des Lastgangs kann man leicht sehen, dass etwa vier mal mehr Kapazität auch im lichtschwachen Winter noch genügend Strom erzeugt würde.
Der Durchschnittshaushalt würde bei 3500 kWh Jahresverbrauch im Januar, dem Monat, in dem 9,32% des Jahresverbrauchs anfallen, 326 kWh benötigen. Die PV-Anlage würde aber nur eine effektive Leistung von 2,5% erbringen. Welche Nennleistung benötigt dann eine PV-Anlage, um diesen Strom in den 730 Stunden des Monats zu erzeugen?
Eine Anlage mit 1 kW Nennleistung würde 730 x 0,025 = 18,25 kWh erzeugen, also muss die Nennleistung 326 / 18,25 = 17,9 kW betragen. Diese 17,9 kW kosten 17.900 €. Mit einer 3%igen Verzinsung in 20 Jahren wären das Kosten von rund 32.000 €.  Da diese Anlage 20 Jahre hält, würde sie in dieser Zeit 70.000 kWh produzieren die auch tatsächlich verbraucht werden.

Die kWh würde also 0.46 € kosten.

Das ist zwar viel zu teuer, aber doch sehr viel billiger als die 5,37 €, die der selbe Strom in der Speichervariante kostet. Aber halt! Die angenommene effektive Leistung von 2,5% im Januar ist ja ein Durchschnittswert! Der kann aber von Jahr zu Jahr stark schwanken. Wie sehr, kann man hier sehen: http://www.wetterkontor.de/de/deutschland_monatswerte.asp?y=2012&m=2&p=2
Schon der Blick auf den aktuellen Monat Januar 2013 zeigt, dass es Orte in Deutschland gibt, die in der ersten Monatshälfte Null(!) Sonnenschein bekamen. Im Jahr 2010 war der Januar auch schwach, er hatte nur rund 50% des durchschnittlichen Sonnenscheins und der folgende Februar war nicht besser.
Das bedeutet, dass es wohl notwendig ist, die Anlage mindestens doppelt so leistungsfähig auszulegen um auch in solchen Monaten noch genügend zu ernten UND zusätzlich einen Batteriespeicher zu haben, der zumindest mehrere völlig sonnenlose Tage überbrücken kann, mit denen man in solchen Wetterlagen ja auch rechnen muss.
Eine Verdoppelung der PV-Leistung würde die Kosten pro kWh natürlich auch verdoppeln, auf 0,92 € kWh. Hat man dann noch eine Speichernotreserve von 14 Tagen eingeplant, ist das sicher nicht zu vorsichtig. Aus der bereits durchgeführten Berechnung der Speicherkosten ergibt sich, dass so ein Speicher 33.500 € kosten würde, was zu einer weiteren Verteuerung der kWh um 0,96 € führen würde. In dieser Mischvariante (eine reine Überproduktionsvariante ist aufgrund der zufälligen Wetterschwankungen nicht möglich) würde also Kosten von

1,88 €/kWh

entstehen. Das ist zwar nun der günstigste denkbare Preis, aber er ist von der ‘Grid Parity’ so weit entfernt wie der Mond.

Weitere Kosten

Dabei ist aber auch noch zu berücksichtigen, dass nicht nur die reinen Batteriekosten anfallen. Batterien sind gefährlich. Die kann man nicht einfach in den Keller stellen, schon deshalb nicht, weil sich hochexplosives Knallgas bilden kann. Zudem ist der Inhalt ätzend und hochgiftig.
Um hunderte von Bleibatterien zu lagern, empfiehlt sich ein eigenes ‘Batteriehaus’ von der Größe einer Garage ausserhalb des Wohnhauses und mit einer Zufahrt für die Feuerwehr, einer säuredichten Bodenwanne, Zwangsbelüftung, Explosionsschutzmelder und natürlich einer eigenen Heizung, denn Akkus mögen keine Kälte. Zusätzlich ist der Wartungsaufwand in die Kalkulation aufzunehmen und eine Versicherung.
Außerdem ist zu bedenken, dass momentan die Selbstherstellung von Strom noch steuerfrei ist. Sobald das aber Mode würde, wäre eines so sicher wie das Amen in der Kirche: Der Staat würde die Hand aufhalten und die Steuereinnahmen kompensieren, die ihm entgehen, weil weniger Strom verkauft wird, an dem das Finanzamt ja kräftig mitverdient.
Selbstgebrannter Schnaps mag als Beispiel dienen: Auch wenn der nur für den Eigenbedarf destilliert wird, ist trotzdem die volle Alkoholsteuer zu entrichten.
*Die Zahlen-und Prozentangaben dienen lediglich als vereinfachtes Beispiel, sie können von tatsächlichen Werten abweichen, was jedoch an den grundsätzlichen Überlegungen nichts ändert.
** Diese Zahlen sind real! So groß ist die Schwankung des Jahresgangs an einem typischen deutschen Standort!
Titelbild: Die belgische Antarktis-Forschungsstation Prinzessin Elisabeth ist komplett energieautark. Dafür sorgen Windräder und Photovoltaikanlagen und ein Speicher aus Bleibatterien, sowie ein ausgefeiltes System zur Stromrationierung (“Smart Grid”) und, für die Sicherheit der Versorgung unerlässlich, zwei Diesel-Generatoren.
Autor: Tritium; mit Dank an Science Sceptical wo der Beitrag zuerst erschien.