Versprochen – gebrochen; Teure Strompreise und billige Versprechungen
Die Bundeskanzlerin hatte 2011 noch vollmundig versprochen, dass die EEG-Umlage den aktuellen Wert von 3,6 Cent/kWh langfristig nicht überschreiten würde. Dabei sollte eigentlich auch damals jedem klar gewesen sein, dass ein weiterer Ausbau der sogenannten Erneuerbaren Energien auch zu höheren Kosten und damit zu einem Anstieg der Einspeisevergütung führen muss. Und ausgebaut wird weiter. Allein im 4. Quartal 2011 sind Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 4.150 Megawatt dazu gekommen. Und auch im ersten Quartal 2012 betrug der Zubau noch stolze 1.800 Megawatt.
Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen. Wie das Handelsblatt jüngst unter Berufung auf Informationen “aus dem Umfeld der Übertragungsnetzbetreiber” erfahren hat, wird 2013 der Anstieg von jetzt 3,592 Cent/kWh auf rd 5,2 Cent zuzüglich MWst pro kWh betragen.
Das ist ein Anstieg von 33% und bedeutet, dass die Belastung der Stromverbraucher damit von 13 Mrd. Euro (2011) auf 18 Mrd. Euro pro Jahr ansteigt. Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeutet dies zusätzliche jährliche Kosten in Höhe von 60 Euro.
Es ist nicht das erste mal, dass eine Prognose der Regierung zur Preisentwicklung bei den “Erneuerbaren” grandios danebengelegen hätte. Es ist vielmehr die Regel. Aber sehen Sie selbst:
Die Entwicklung der Prognosen zur EEG-Umlage und deren tatsächlichen Werte im Wandel der Zeit (Mit herzlichem Dank an unseren Leser Tritium):
2004
Greenpeace
….Kosten… für die EG-Umlage auch bei weiterem Ausbau der Erneuerbaren Energien (EEG) gegenüber dem jetzigen Stand praktisch konstant.
Die EEG-Umlage betrug 2004 0,58 Ct/kWh
2005
Bundesumweltministerium
Der Anstieg der EEG-Umlage nimmt in Zukunft ab und wird einen Durchschnittshaushalt selbst bei sehr dynamischem Ausbau nicht mehr als 3 Euro pro Monat kosten.
Die EEG-Umlage betrug 2005 0,68 Ct/kWh
2006
Ingenieurbüro für neue Energien
Insgesamt ist zu erwarten, dass die monatliche EEG-Umlage von heute etwa 0,54 Ct/kWh bis zum Jahr 2017 auf maximal 0,93 Ct/kWh ansteigt.
Die EEG-Umlage betrug 2006 0,88 Ct/kWh
2007
Solarportal 24
Das größere Stromangebot aus Wind, Wasser, Sonne Bioenergie und Erdwärme führt zu einem dämpfenden Effekt auf die Strompreise, so der Bundesverband Erneuerbare Energie BEE.
Bundesumweltministerium
Durch die EEG-Novelle erhöht sich die EEG-Umlage auf den Strompreis etwas. Nach geltendem Recht wäre sie bis Jahr 2015 auf ein Maximum von etwa 1,4 ct/kWh angestiegen, danach sinkt sie wieder.
Die EEG-Umlage betrug 2007 1,02 Ct/kWh
2008
Bundesumweltministerium
Mit einer EEG-Umlage von maximal 1,5 Cent/kWh liegt diese 2020 nur geringfügig über ihrem aktuellen Wert von etwa 1,2 Cent/kWh.
Die EEG-Umlage betrug 2008 1,12 Ct/kWh
2009
Bundesverband Erneurbare Energien
Die EEG-Umlage …wird im Preispfad EE-Branche ihr Maximum bei rund 1,4 Ct/kWSh etwa 2013/2014 erreichen.
Die EEG-Umlage betrug 2009 1,13 Ct/kWh
2010
Bundesumweltministerium
Die EEG-Umlage für 2011 wird sich nach einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Umwelt (BMU) rund 2,8 Cent betragen … auch für die kommenden Jahre keine explodierende EEG-Umlage.
Die EEG-Umlage betrug 2010 2,05 Ct/kWh
2011
Bundeskanzlerin Angela Merkel am 09.06 in einer Regierungserklärung
Die EEG-Umlage soll nicht über ihre heutige Größenordnung hinaus steigen; heute liegt sie bei etwa 3,5 Cent pro Kilowattstunde. Langfristig wollen wir die Kosten für die Vergütung des Stroms aus erneuerbaren Energien deutlich senken.
Die EEG-Umlage betrug 2011 3,53 Ct/kWh
2012
Eicke R. Weber, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme
Der beherzte Zubau der erneuerbaren Energien wird die Umlage dafür auf den Strompreis nur wenig, für den Verbraucher unmerklich steigen lassen.
ab 2013 beträgt die Umlage 5,277 Ct/kWh
Zuzüglich jeweils 19 % Meherwertsteuer
Verbraucher bezuschussen (2012) Ökostrom mit 17 Milliarden Euro
06.01.2013 · Erzeuger von Wind-, Solar- und Bioenergie haben 2012 erstmals mehr als 20 Milliarden Euro an Zuschuss erhalten. Davon haben die Stromverbraucher fast 17 Milliarden gezahlt.
Die Welt 07.01.13
So viele neue Solaranlagen wie noch nie: 2012 wurden mehr als 7600 Megawatt installiert
Trotz einer Förderkürzung sind in Deutschland noch nie so viele Solaranlagen neu installiert worden wie 2012. Nach Angaben des Bundesumweltministeriums wurden im Dezember neue Anlagen mit einer Leistung von 360 Megawatt gemeldet. Damit stieg die installierte Gesamtleistung im abgelaufenen Jahr auf rund 7630 Megawatt. Der bisherige Rekord lag bei 7500 Megawatt 2011.
Rupert Reiger und Rudolf Kipp
nachzulesen bei ACHGUT und ScienceSceptical
Anmerkung der Redaktion:
Wie man als Journalist per ahnungsloser Milchmädchenrechnung diese Fakten umdrehen kann, zeigt exemplarisch der Film von Frank Forenski „Leben mit der Energiewende“