5. IKEK München (I): Merkels Energiewende, der grüne Staatsstreich
„Wir machen nur noch, was die grüne Partei will – eine Partei ängstlicher, staatlich alimentierter und kleinkarierter Biedermeier-Sozialisten, die nach Energie-Autarkie streben.“ So brachte der bekannte TV-Filmproduzent und Wirtschaftspublizist Günter Ederer die von Angela Merkel dekretierte „Energiewende“ auf der V. Internationalen Klima- und Energiekonferenz des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE) am 30. November und 1. Dezember im noblen Bayerischen Hof in München auf den Punkt. Noch deutlicher wurde Prof. Gertrud Höhler in ihrer leidenschaftlichen Tischrede. Die als Beraterin Helmut Kohls bekannt gewordene Bestseller-Autorin und Unternehmensberaterin, die in ihrem neuesten Buch „Die Patin“ das Machtsystem Angela Merkels seziert, machte klar, dass sich hinter der Biedermeier-Fassade der „Energiewende“ ein handfester Staatsstreich verbirgt. Bei der überstürzten Stilllegung der Hälfte der deutschen Kernkraftwerke wurden unzählige aktien- und eigentumsrechtliche Bestimmungen verletzt. Rechtssicherheit war einmal in Deutschland.
Günter Ederer erinnerte daran, dass ihm ein britischer Freund schon 1995 prophezeite, keine politische Partei werde am Ende der Versuchung widerstehen, die Luft zum Atmen zu besteuern. Genau darum geht es bei der „Energiewende“. Die irrsinnige Verknüpfung der Energiepolitik mit dem Versuch, mithilfe des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) eine angeblich von uns Menschen durch CO2-Emissionen verursachte Klimakatastrophe abzuwenden, diene der Verschleierung einer massiven Umverteilung von Wohlstand von unten nach oben. Die überhöhten Heizkosten- und Stromrechnungen einkommensschwacher Mieter füllen die Konten der grünen Oligarchie, die Villendächer und Grundstücke mit Photovoltaik-Panelen und Windrädern bestückt, um von den im EEG für 20 Jahre garantieren hohen Einspeisetarifen für Ökostrom zu profitieren. Die im EEG verankerte Abnahmegarantie für zufällig erzeugten Ökostrom führt zum ungesteuerten Aufbau von Windkraft- und Photovoltaik-Kapazitäten, deren Nennleistung bald den Spitzenbedarf übersteigen wird, aber nicht verlässlich zur Verfügung steht.
Wie Utz Tillmann, der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) ausführte, stellt das die Chemie und andere stromintensive Industriezweige vor wachsende Probleme. Er stellte aber Merkels Energiepolitik nicht grundsätzlich in Frage, zumal auch Mitgliedsunternehmen seines Verbandes von der „Energiewende“ profitieren. Er bot der Politik sogar Unterstützung in Form eines fachlich kompetenten Projektmanagements an.
Im vergangenen Jahr erreichte die reale Gesamtleistung aller deutschen Windräder, wie EIKE-Pressesprecher Prof. Horst Lüdecke ausführte, nur 16 Prozent der installierten Nennleistung. Von den im Jahre 2011 von allen EEG-Anlagen erzeugten 124 Terawattstunden Strom stand nur etwa ein Zehntel einigermaßen zuverlässig zur Verfügung. Die langen Stillstandszeiten mussten durch Kohle- und Gaskraftwerke überbrückt werden. Deshalb konnten die EEG-Anlagen kaum CO2 einsparen. Doch für diese klägliche Leistung kassierten die Betreiber von Ökostrom-Anlagen im vergangenen Jahr bereits über 17 Milliarden Euro Subventionen. Das sind 375 Euro je Durchschnittshaushalt.
Zweistellige Milliardenbeträge buchstäblich für Nichts.
Denn auch die ökologische Begründung der „Energiewende“ durch die Notwendigkeit, eine drohende Klimakatastrophe abzuwenden, steht auf äußerst wackligen Füßen. Das zeigten in München die Vorträge mehrerer international renommierter Naturforscher. So zeigte der schwedische Arktisforscher Fred Goldberg, dass das Arktiseis nach einem in den Medien hochgespielten zeitweiligen Rückgang in diesem Herbst viel schneller zugenommen hat, als in den Vorjahren. Der schwedische Geophysiker Niels Axel Mörner demonstrierte, dass der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 höchstens um fünf bis zwanzig Zentimeter ansteigen kann. Der österreichische Gletscherforscher Gernot Patzelt berichtete über fossile Baumfunde weit oberhalb der heutigen Waldgrenze in den Alpen, die davon zeugen, dass es in den vergangenen 10.000 Jahren oft deutlich wärmer war als heute.
Der Stechmücken-Spezialist Paul Reiter vom Pariser Institut Pasteur wies nach, dass nicht der Klimawandel Malaria-, Dengue- und Chikungunya-Überträger bis in unsere Breiten treibt, sondern der globale Handel mit Altreifen, in denen Regenwasser stehen bleibt.
Reiter: „Die größte Malaria-Epidemie aller Zeiten mit über 600.000 Toten brach nicht in den Tropen, sondern in den 1920er Jahren im hohen Norden Russlands aus.“
Doch der UN-Klimarat IPCC ersetzte Reiter bei der Abfassung des Kapitels über gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels durch eine unerfahrene, aber gut protegierte Nachwuchs-Wissenschaftlerin, die bereitwillig das Märchen von der Malaria-Ausbreitung infolge der globalen Erwärmung nachbetete.
Auf dieses Detail wies die kanadische Journalistin Donna Laframboise hin. In ihrem gerade im TvR-Medienverlag, Jena, in deutscher Übersetzung erschienenen Buch mit dem Titel „Von einem Jugendstraftäter, der mit dem besten Klimaexperten der Welt verwechselt wurde“ hat die Autorin mithilfe eines „Bürger-Audits“ untersucht, ob die Arbeitsweise des IPCC seinen hehren Ansprüchen gerecht wird und gelangte zu einem vernichtenden Urteil: Der von Regierungen und Massenmedien der ganzen Welt als über jeden Verdacht erhabene Institution behandelte UN-Klimarat sei in Wirklichkeit von WWF- und Greenpeace-Aktivisten unterwandert.
Edgar Gärtner; Zuerst erschienen in der Print Ausgabe vom 6.12.12 der Jungen Freiheit