Unwahres von der Kanzlerin!!

Aufgetischt hat Frau Merkel diese unwahre Behauptung dem Journalisten-Tross in der Berliner Bundespressekonferenz vom 17. September. Wörtlich hat sie gesagt: „Ich habe in den ganzen Prognose-Gutachten gelesen, was bis 2020 passieren kann. Jedes dieser Szenarien hat gesagt: Die EEG-Umlage bleibt unter 4 Cent pro Kilowattstunde.“

Die bestellten und die nicht bestellten Gutachter

Natürlich haben Fachleute mit  dem jetzt beklagten starken Anstieg der EEG-Umlage gerechnet. Natürlich gab es Gutachter, die ihn vorausgesehen haben. Sie haben ihn vorgerechnet und vor ihm gewarnt.  Nur, es waren nicht die von Merkels Regierung bestellten Gutachter. Es waren die Politik-Gefälligkeits-Gutachter. Es waren die politikhörigen Sachkundigen in Organisationen und Unternehmen, die die „Energiewende“ mitbetreiben. Es waren die Lobbyisten, die von den EEG-Subventionen profitieren. Es waren die Medien, vor allem die Print-Medien, die sich an den Großanzeigen laben, mit denen die Windkraft-, Fotovoltaik- und Biogas-Industrie sie überfluten. Sie alle haben viel getan, um die Warnungen zu unterdrücken und den Anstieg zu verharmlosen.

Auf wen Frau Merkel zum Beispiel nicht gehört hat

Frau Merkel hat sich einseitig unterrichtet und musste das wissen, weil sie es so wollte. Sie hat daher auf die Gegenstimmen bewusst verzichtet, weil ihr die nicht in den Kram passten. Frau Merkel hat sich der Haltung hingegeben „Was ich nicht wahrnehmen will, hat nicht stattgefunden“. Frau Merkel hat Vogel Strauß gespielt und den Kopf in den Sand gesteckt, um die Warnungen der kritischen Fachleute nicht wahrnehmen zu müssen. Sie hat die Augen vor unangenehmen Realitäten verschlossen, wie auch in anderen Fällen ihrer Politik, und die Tatsachen einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Hat sie zum Beispiel auf Prof. Dr. Helmut Alt von der Technischen Hochschule Aachen gehört? Er ist kein Unbekannter in dem Metier und hat sich vielfach kundig zu Wort gemeldet. Sie hat nicht. Hat sie beherzigt, dass die Netzbetreiber 2010 gewarnt haben, bis 2012 werde die EEG-Umlage auf 4,4 Cent je kWh steigen? 2013 werden es über 5 Cent werden. Hat sie auf EU-Energiekommissar Günther Oettinger gehört, der Deutschland vor der geplanten Wende in der Energiepolitik gewarnt hat, weil er eine „Explosion des Strompreises“ voraussah? So zu lesen in der FAZ vom 23. Mai 2011. Sie hat nicht.

Oettinger: In Deutschland gedankenlose Hinnahme der hohen Strompreise

Oettinger hat auch dies gesagt: „Ich bin überrascht, wie gedankenlos die Entwicklung der Strompreise hingenommen wird.“ Das war am 24. Oktober 2011 auf dem internationalen Wirtschaftsforum in Baden-Baden. Auch hier warnte vor einem Anstieg der Strompreise. Hohe Energiekosten gefährdeten nicht nur den Wirtschaftsstandort, sondern auch den sozialen Frieden, wenn ein Teil der Menschen die Stromrechnung nicht mehr bezahlen könne. Deutschland habe weltweit mit die höchsten Strompreise.

Der GVSt 2004: Angaben zur Mehrbelastung unvollständig und irreführend

Der Gesamtverband Steinkohle (GVSt) prangerte die Verharmlosung schon am 23. April 2004 an und stellte in seiner Analyse zur damaligen EEG-Novelle abschließend fest: „Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Verdoppelung des Anteils erneuerbarer Energien sind mit der pauschalen Verniedlichung der Beträge nicht adäquat beschrieben. Damit geht zugleich der Blick für positive sektorale und gesamtwirtschaftliche Wirkungen, die mit dem Ausbau erneuerbarer Energien verbunden sind, verloren. Die Zurechnung der Mehrbelastung des privaten Stromverbrauchs auf einen durchschnittlichen Haushalt (1 Euro pro Monat) ist unvollständig und irreführend.“

Stromverbraucher-Schutzorganisation NAEB warnt schon lange

Zu denen, die vor drastisch steigenden Strompreisen und damit den schweren Folgen der unverantwortlichen Energiepolitik der scheinbar Öko-Bewegten schon lange warnen, gehören ferner die fachkundigen Bürger der Stromverbraucher-Schutzorganisation (Nationale Anti-EEG-Bewegung NAEB). Auch ich bin dort Mitglied. Am 28. Mai 2011 war einer ihrer PR-Mitteilungen kurzgefasst dies zu entnehmen: Der Strompreis wird bis 2020 für die privaten Endverbraucher von heute rund 24 Cent auf über 50 Cent je kWh steigen. Und der Strompreis für die Industrie klettert von heute etwa 12 auf deutlich über 20 Cent. Nicht eingerechnet ist ein schnelles Abschalten der Kernkraftwerke, was einen weiteren Kostenschub bringen wird. Die absehbare Folge: Millionen Haushalte (Hartz-4-Empfänger, Normalrentner und Geringverdiener) werden ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können. Millionen von Arbeitsplätzen in der energieintensiven Industrie werden in Länder mit geringeren Energiekosten verlegt, die den deutschen Sonderweg, aus der Kernkraft auszusteigen, nicht mitgehen. Der noch schnellere deutsche Ausstieg aus der Kernenergie, als im Energiekonzept vom 28. September 2010 geplant, wird den Strompreisanstieg in Deutschland beschleunigen und eine bedarfsgerechte Stromversorgung nicht mehr sichern.

Warum die Preissteigerung zwangsläufig ist

Womit belegen die NAEB-Fachleute das? Die Vergütung des „Ökostromes“ nach dem EEG beträgt für das Jahr 2010 durchschnittlich 15,5 Cent je kWh (Erfahrungsbericht des Bundesumweltministeriums vom 3. Mai 2011). Dies ist das Vierfache der Herstellkosten der konventionellen Stromerzeugung von rund 4 Cent je kWh. Durch die geplante massive und gigantische Ausweitung der Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee (offshore-Windstrom) und Fotovoltaik muss der Preis des Ökostroms zwangsläufig weiter stark steigen, denn dieser „Windstrom“ ist noch teurer als der an Land (onshore). In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass die Öko-Abgabe  von rund 13 Milliarden 2010 auf über 30 Milliarden Euro 2020 hochgetrieben wird. Diese Abgabe müssen vorwiegend die privaten Haushalte zahlen, weil die Industrie teilweise von ihr ausgenommen ist.

NAEB: Verdoppelung des Strompreises schon vor 2020

In einer NAEB-PR-Mitteilung vom 31. Dezember 2011 hieß es: „Das EEG treibt 2012 die Strompreise noch weiter hoch. Die Bundesnetzagentur muss wegen des EEG höhere Netzgebühren für alle Netze genehmigen.Im Jahr 2012 werden die staatlich verfügten Entgelte für Strom nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG-Strom) wohl 20 Milliarden Euro erreichen. Unausweichlich ist das jedenfalls dann, wenn der Bau von Anlagen zur Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Biomasse nach dem Plan der Bundesregierung fortgesetzt wird. Dann kämen schon über 20 Prozent des deutschen Stroms aus dieser unzuverlässigen Energiequelle. Aber mit diesen rund 20 Milliarden Euro könnte in den ohnehin weiter notwendigen Dampfkraftwerken sogar der gesamte deutsche Strombedarf erzeugt werden – und zwar verlässlich. Denn der unzuverlässige EEG-Strom ist mehr als fünfmal so teuer als der konventionelle Dampfkraft-Strom. ……  Der Netzausbau zusätzlich zum Ausbau der teuren regenerativen Energieanlagen muss und wird den Strompreis schnell weiter erhöhen. Die laut www.Stromlüge.de errechnete Verdopplung der Strompreise bis 2020 wird wohl deutlich schneller erreicht. Dann wird der Strompreis in Deutschland drei- bis viermal höher sein als in Frankreich, in den USA und vielen anderen Ländern.“

Die EEG-Umlage wird 2013 auf mindestens 5 Cent steigen

Wie sieht es aktuell aus? In der NAEB-PR-Mitteilung vom 25. August heißt es zur EEG-Umlage: „An sich müsste der Aufschlag, weil nicht mehr kostendeckend, längst höher sein. Wir, die Stromverbraucher-Schutzorganisation NAEB, haben ihn nach den von uns geschätzten Einspeisemengen mit 5,2 Cent/kWh berechnet (Stand Ende Juli 2012). Aber er wird aus politischen Gründen noch gedeckelt und soll erst 2013 auf 5 Cent heraufgesetzt werden. Allerdings werden diese 5 Cent bei weitem nicht ausreichen, denn die EEG-Stromerzeugung wird zügig weiter ausgebaut. Auch muss 2013 das Kostendefizit von 2012 nachgeholt werden. Es dürfte sich auf mindestens 2 Milliarden Euro belaufen. Außerdem entstehen noch weitere Kosten, die ebenfalls zu den EEG-Kosten gehören. Sie müssten den 5 Cent eigentlich hinzugeschlagen werden, darunter die Anbindungskosten für Windkraftstrom von Anlagen im Meer (Offshore-Strom) und die Kosten für Fotovoltaik-Nachrüstungen (Stichwort 50,2Hz-Problematik), die trickreich in andere Segmente verlagert werden, um die Proteste gegen die Stromverteuerung vorerst in Grenzen zu halten.“

EEG-Umlage seit 2000 um 1 561 Prozent gestiegen

Die Umlage macht sichtbar, was das EEG den Stromverbrauchern als direkte Kosten der „Energiewende“ abnötigt. Vom Jahr 2000 bis 2012 ist diese Umlage für einen Drei-Personen-Haushalt um 1 561 Prozent gestiegen (siehe folgende Tabelle). Es sind 1 561 Prozent zuviel.

 

 

 

 

 

Strompreisentwicklung   für einen 3-Personen-Haushalt

 

mit   Jahresverbrauch von 3.500 kWh

 

 

 

in   Cent/kWh (Durchschnittswerte)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erzeugung 1)

EEG-Umlage

 

 

 

Jahr

Transport

2) und 3)

Summe

 

 

 

Vertrieb

 

 

 

 

1998

12,91

0,08

12,99

 

 

1999

11,59

0,1

11,69

 

 

2000

8,62

0,2

8,82

 

 

2001

8,6

0,23

8,83

 

 

2002

9,71

0,35

10,06

 

 

2003

10,23

0,42

10,65

 

 

2004

10,82

0,51

11,33

 

 

2005

11,22

0,69

11,91

 

 

2006

11,75

0,88

12,63

 

 

2007

12,19

1,03

13,22

 

 

2008

13,01

1,16

14,17

 

 

2009

14,12

1,31

15,43

 

 

2010

13,89

2,05

17,42

 

 

2011

13,8

3,53

17,33

 

 

2012

14,05

3,59

17,64

 

 

 

 

 

 

 

 

1)   Beinhaltet nicht die Kosten für die gesamte erzeugte Strommenge, sondern nur die Kosten derjenigen Strommenge, die weder über das EEG, noch über das Kraft-Wärme-Kopplungs--Gesetz (KWKG) abgerechnet werden.

2)   Beinhaltet Kosten der erzeugten Strommenge, die nach EEG abgerechnet wird.

3) Bis April 2000: Vergütung nach dem Stromeinspeisungsgesetz

Quelle:   http://de.wikipedia.org/wiki/Strompreis#Haushaltstarife

 

In dieser Preistabelle sind noch nicht die weiteren Bestandteile der Verbraucherpreise für Strom enthalten. Das sind die Konzessionsabgabe, die KWK-Umlage, die Stromsteuer, die § 19-Umlage und die Umsatzsteuer. Der Anteil dieser Abgaben, Umlagen und Steuern ist von 24,5 Prozent (1998) auf 45,4 Prozent (2012) gestiegen (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Strompreis#Haushaltstarife). Der Staat kassiert also auch für sich selbst tüchtig ab.

Die noch zusätzlichen direkten Kosten

Der Verband der Netzbetreiber VDN hat zusammengestellt, was an EEG-Einspeisevergütungen schon zusammengekommen ist. Danach summieren sich diese Erlöse aus dem staatlichen Zwangsabnahmepreis für „Ökostrom“ von 2000 bis 2013 für insgesamt 833 Milliarden Kilowattstunden auf zusammen 91 Milliarden Euro. Daraus ergeben sich für 1 kWh in diesen Jahren zusammen 10,8 Cent (Quelle:  http://vdn-archiv.bdew.de/global/downloads/Netz-Themen/eeg/EEG-Mifri-2013.pdf). Zu diesen direkten Kosten (Einspeisevergütung) kommen weitere unmittelbare Kosten, die das  EEG verursacht, hinzu:

– die Entschädigung für erzeugten, aber nicht  eingespeisten  Strom,

– die Vermarktungshilfe,

– die zusätzlichen Netzkosten,

– die Stromverluste beim Transport,

– die Zusatzkosten der Schattenkraftwerke,

– die Begünstigungen stromintensiver Industriebetriebe,

– die Beihilfen für  Einkommensschwache,

– die Entschädigung für Unternehmen, die bei Stromengpässen Anlagen vorsorglich abschalten sollen

– durch verbilligten Export von Überschussstrom und teuren Stromimport

Aber das ist noch nicht alles. Auch mittelbare (indirekte) Kosten gibt es.Es sind Kosten, die man nicht sieht und die nicht immer sofort spürbar werden, die aber trotzdem als Folgewirkungen entstehen, die staatliche Eingriffe in die Wirtschaft in den Markt immer haben

Professor Alt: Die Energiewende-Politik wird am Prellbock enden

Für den Energiefachmann Helmut Alt ist es ist eindeutig, „dass der Weg unserer politisch verordneten Energiewende zu 80 % oder gar 100 % aus regenerativer Energie – dominierend als Wind- oder Sonnenstrom – ein Irrweg ist, der an einem Prellbock enden wird. … Auch beliebig viele Wind- und Sonnenenergieanlagen sind weder ‚notwendig noch hinreichend’, eine sichere und bezahlbare Stromversorgung zu gewährleisten, würden allerdings das Stromerzeugungssystem in Deutschland zu dem teuersten und ineffizientesten der Welt machen. …“

"Ein Irrweg unbezahlbaren Ausmaßes"

Alt weiter: „Mir scheint es überfällig, dass alle Verantwortlichen für unsere Energieversorgung und allen voran die Wissenschaft, aber auch die der Wahrheit sich verpflichtet fühlenden Medien mit klaren Worten auf die Zuverlässigkeitsdefizite und  den damit verbundenen Irrweg unbezahlbaren Ausmaßes – auch für die nicht sachkundige Öffentlichkeit verständlich – hinweisen sollten. … ‚Zu teuer und aufgrund der Dargebotsabhängigkeit zuunsicher’ gilt leider nicht nur heute, sondern wird nach allem, was man abschätzen kann, auch 2050 und darüber hinaus noch gelten.“ So zum Beispiel Ende Dezember 2011. In einem Leserbrief von Alt an die FAZ vom 16. September 2011 steht am Schluss der Satz: „Es ist nicht zu fassen, mit welcher bodenlosen Gleichgültigkeit sachunkundige Politiker die Basis unseres Wohlstandes aufs Spiel setzen und die Energie einfach zum Luxusgut erklären.“ Aber auch in den Jahren davor hat Alt seine Stimme gegen diese Energiepolitik erhoben.

Arnold Vaatz (CDU) 2011: Das EEG ist eine politische Fehlleistung

Für Arnold Vaatz, den stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Bundestagsfraktion, ist das EEG „eine politische Fehlleistung“. Am 12. Oktober 2011 in Leipzig hat er über die nationalen und internationalen Folgen des deutschen Ausstiegs aus der Kernenergie gehalten. Der ganze Vortrag hier:

http://wwwm.htwk-leipzig.de/~m6bast/rvlfukushima/111012RVLfukushimaVaatzEnergiesicherheit.pdf

„Erbarmungsloser Konformitätsdruck einer postreligiösen Gesellschaft“

Im Januar 2012 schrieb Vaatz an den ihm offenbar befreundeten Autor eines Leserbriefes (Prof. Dr. Knut Löschke), der in der Leipziger Volkszeitung vom 9. Januar 2012 erschienen war, mit der Bemerkung „Du kannst dies verwenden“ folgendes: „Während der Atomausstiegsdebatte im Vorjahr ist mir leider klar geworden, daß es nicht ein Mangel an naturwissenschaftlicher, mathematischer, technologischer oder volkswirtschaftlicher Sachkenntnis ist, der uns in die energiepolitische Sackgasse geführt hat. Es ist ein erbarmungsloser Konformitätsdruck, der von einer postreligiösen Gesellschaft ausgeht, die ihren arbeitslos gewordenen religiösen Sensus ausleben will. Dieser Konformitätsdruck hat eine Gleichschaltung der Gesellschaft verursacht, die zwar mit den Formen von Gleichschaltung wie wir dies aus der Geschichte der europäischen Diktaturen kennen, nicht identisch ist, jedoch ganz ähnliche Züge ausweist. Die Strafe für Widerspruch ist heute allerdings (zum Glück noch nicht!) Haft oder Liquidation, sondern nur die Verbannung aus der medialen Relevanzzone.“ Vaatz schlägt auch vor, wie eine vernünftige Energiepolitik beginnen könnte.

Vaatz: Enorme Mittel in ein sinnloses Experiment investiert

In einem Radio-Interview 18. Juli 2012 war Vaatz gefragt worden: „Herr Vaatz, die Politik hält, schon wegen der großen Popularität der Frage, eisern an der Energiewende II fest. Verstörend wirkt eine drohende Strompreiserhöhung. Ist diese Energiewende noch zu akzeptablen Preisen machbar?“ Antwort Vaatz: „Also ich halte sie zunächst erst mal aus rein physikalischen und auch aus technischen Gründen für kaum machbar und aus ökonomischen Gründen für völlig unsinnig, und ich glaube, dass sie nicht realisiert wird. Ich glaube, wir werden auf halbem Wege irgendwo stecken bleiben und dann feststellen, dass wir enorme Mittel in ein sinnloses Experiment investiert haben.“
Das ganze Gespräch hier: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1814787/

Was Frau Merkel sagte, ist Lügerei

Alles dies belegt: Was Kanzlerin Merkel auf jener Bundespressekonferenz am 17. September gesagt hat (siehe Anfang), ist Lügerei. Die „Energiewende“ ist ein horrender Preistreiber.  Die EEG-Kosten für Wind- und Solarstrom steuern in die völlig falsche Richtung und schaden Deutschland in unverantwortlicher Weise. Die „erneuerbaren“ Energien müssen umbenannt werden in „verteuerbare“. Die Akteure, Propagandeure und Profiteure dieser Politik sind geradezu Volksschädlinge. Frau Merkel verstößt, da sie alles dies missachtet, gegen ihren Amtseid.

Alle früheren Beiträge von mir (seit 2008) finden Sie hier: www.kpkrause.de

Dr. Klaus-Peter Krause; zuerst erschienen auf dem Blog "Die Freie Welt"

Weitere Fakten zum Strompreis und zur Verschleierung seiner Bestandteile hat Wolfgang Rögl auf ACHGUT zusammen getragen: 

Wer den Strompreis treibt. Die unfrisierte Rechnung




Schlüsselbericht zur globalen Erwärmung war frisiert

Er ist erbost und höchst kritisch gegenüber der Art und Weise, wie eine gewisse Art von “Voodoo-Ökonomie” ausgearbeitet worden ist, um eine öffentliche Politik zur Klimaänderung zu entwickeln. Im Besonderen ist er verärgert über die Arbeit von Baron Stern of Brentford, dem IG Patel-Professor der Ökonomie und der Regierung, Vorsitzender des Grantham Research Institute zur Klimaänderung und zur Umwelt an der London School of Economics, seit 2010 auch Professor am Collège de France.

Lilley ärgert sich nicht so schnell. Warum, wird aus seinem Bericht deutlich mit dem Titel „What is Wrong with Stern? The Failings of the Stern Review” [etwa: Was stimmt nicht mit Stern? Das Scheitern der Stern-Übersicht]. Erhältlich bei der Global Warming Policy Foundation GWPF.

Seine Hauptsorge liegt darin, dass Stern zu jener Zeit ein bei der Regierung beschäftigter Ökonom war, der von seiner Regierung aufgefordert worden war, eine von der Regierung formulierte Frage zu beantworten. Er gab ihnen die Antwort, die sie erhofft hatten.

Einfach gesagt: Stern schlug vor, dass die Vorteile radikaler Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen etwa fünfmal so viel wert wären wie die Kosten. Das ist nicht das, was die meisten Ökonomen zu jener Zeit gesagt haben, und heute würden noch weniger das so sagen. Stern hat etwas Voodoo verwendet, um die verfügbaren Daten so hinzubiegen, dass sie zur Politik passen. Mit anderen Worten, auf Politik basierende Beweise.

Lilley benennt sechs wesentliche Fehler im Stern-Bericht.

    • Vergleich eines Teils mit dem Ganzen. Betrachtung der übernommenen politischen Maßnahmen, um vom Menschen verursachte Emissionen zu reduzieren, anstatt auf die aus allen Quellen stammenden Gesamt-CO2-Emissionen zu schauen. Stern schaut auch nur auf die Summe der Emissionen seit der industriellen Revolution, ignoriert aber die bekannten Beweise der Möglichkeiten der Erde, Emissionen zu absorbieren. Lilley sieht darin einen wesentlichen Einfluss auf Sterns Schlussfolgerungen – er behandelt nicht den wirklichen Status der Emissionen.
  • Beschreibung zukünftiger Jahrhunderte als “jetzt”. Stern sagt, dass die globale Erwärmung das BIP um 5 Prozent verringern wird, „jetzt und für immer“. Dies, obwohl seine eigene Analyse zeigt, dass die ökonomischen Einbußen wegen der Emissionen nach seiner Methode unter den Kosten der künstlichen Abschwächung dieser Emissionen liegen, zumindest in diesem Jahrhundert.
  • Inkonsistente Aufrechnung von Kosten und Vorteilen. Stern sagt nicht, welche Abschlagsraten er für seine Berechnungen im Bericht selbst verwendet, aber viele Studien haben das seitdem doch getan. Er benutzt effektiv die normalen Raten des Marktes, um die Kosten der Dekarbonisierung der Wirtschaft zu ermitteln. Lilley sagt, dass er damit die Kosten der politischen Maßnahmen zum Energiemanagement um das 2,5 bis 5-fache unterschätzt.
  • Willkürliches Herauspicken unzuverlässiger Studien. Im gesamten Bericht bezieht sich Stern ausschließlich auf solche Studien, die zu seinen Argumenten passen (politisch basierte Beweise), anstatt die gesamte Bandbreite der Studien zu betrachten, die ihn zu diesem Fall informieren sollten. Ein Beispiel: sein Beweis hinsichtlich der Schäden am Eigentum infolge zunehmender Stürme, „verursacht“ durch den Klimawandel, ist rund 100 mal zu groß, wenn man die Prämisse akzeptiert, dass die Klimaänderung solche Stürme hervorbringt, ein Umstand, von dem nicht einmal das IPCC selbst überzeugt ist.
  • Ignorieren von Anpassung. Industrie und Gemeinden sind sehr anpassungsfähig. Stern ignoriert das, solange es nicht zu seinen Argumenten passt. Lilley nennt ein spezielles Beispiel – Stern nennt den Fall eines Ernteertrags, der bei 4C [?] signifikant niedriger ausfallen wird (etwa 70 Prozent niedriger). Obwohl Landwirte die Option haben, zu ähnlichen Getreidesorten zu wechseln (unterschiedliche Rebsorten), bei denen die Erträge dramatisch steigen würden unter diesen Bedingungen, eine Tatsache, die Stern vorzieht, in seinem Bericht nicht zu erwähnen.
  • Merkwürdige Ethik. Viele Studien haben gezeigt, dass die Menschen im Jahr 2020 reicher sein werden als heute, selbst wenn wir nichts tun. Und doch ist Stern der Ansicht, dass „die globale Erwärmung droht, die Menschheit auszurotten oder zu verelenden“ – etwas, das Lilley zufolge höchst unplausibel erscheint angesichts aller Analysen bzgl. der Auswirkung der gegenwärtigen geringen Erwärmung. Stern sagt, dass jeder, der gegen seine Ansicht der notwendigen Maßnahmen ist, „unethisch“ ist und zukünftige Generationen bedroht. Lilley sagt, dass das im Grunde Mist ist.

Stern war weltweit sehr einflussreich, vor allem aber in Europa. Er wollte ein Crash-Programm von Aktionen haben, um Emissionen im Namen der Rettung der Menschheit zu kappen. Aber die Menschheit ist zumindest der Wissenschaft zufolge gar nicht bedroht, und Lilley zufolge haben wir es mit natürlichen Variationen zu tun sowie einigen mäßigen, aber marginalen menschlichen Einflüssen.

Aber mit der Verwendung von Voodoo-Ökonomie und politisch motivierter Beweise würden die Ökonomien der Welt ihr Wachstum verringert und die Energiekosten so erhöht haben, dass viele Arbeitsplätze anderswohin verlagert worden wären, wenn sie den Stern-Bericht umgesetzt hätten. Das erhöht natürlich die Risiken einer Klimaänderung anstatt sie zu verringern. Die von Stern vorgeschlagenen politischen Maßnahmen sind unbezahlbar und bringen nicht die Vorteile, die Stern behauptet.

Lilley ist erbost über Stern und über die Regierungen, die seinen Ratschlägen blind folgen. Er schlägt jetzt ein gemäßigteres Vorgehen bei der Reduzierung von Emissionen vor und setzt stärkere Betonung auf Aktivitäten zur Innovation, die die Anpassung beschleunigen kann, und er rät anzuerkennen, dass die Entwicklungsländer ihre Energieversorgung auf die effizienteste und effektivste Weise erhöhen müssen.

Lilleys Analyse ist gründlich und umfassend sowie gut recherchiert. Er ist kein Skeptiker der Klimaänderung, aber ein Realist und ein Anhänger auf Beweisen basierender politischer Maßnahmen. Seine Kritik ist es wert gelesen zu werden.

Stephen Murgatroyd ist ein Kolumnist bei Troy Media.

Link: http://tinyurl.com/8voyz7x  (Der Original-Link hatte 416 {!} Zeichen)

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Russland wird Emissionen unter einem erweiterten Kyoto-Klimaabkommen nicht reduzieren

Das Außenministerium sagte, Moskau würde den industrialisierten Nationen, angeführt von der Europäischen Union, nicht folgen, Einschnitten zuzustimmen, die über die am 31. Dezember 2012 beendete erste Runde der Verpflichtungen hinausgehen.

Anfang dieses Monats sagte der stellvertretende Ministerpräsident Arkady Dvorkovich auf Twitter, dass über weitere Verpflichtungen „keine Beschlüsse gefasst worden waren“, was einige vermuten ließ, dass die Regierung eine Teilnahme immer noch erwäge.

Russland sagte Donnerstag, dass es sich jetzt auf einen Plan der UN konzentrieren werde, dem im vorigen Jahr zugestimmt worden war. Diesem Plan zufolge sollte bis 2015 ein neues internationales Abkommen ausgehandelt werden, wonach sowohl entwickelte als auch Entwicklungsländer bis 2020 verpflichtet werden sollen, Gasemissionen zu verringern.

„Die russische Föderation hält  die Weiterführung des Kyoto-Protokolls in seinem gegenwärtigen Zustand für ineffektiv und möchte keine Verpflichtungen für Treibhausgasreduktionen als Teil der so genannten zweiten Runde von übernehmen“, sagte der Sprecher des Außenministeriums Alexander Lukashevich. „Der Inhalt der Klimaverpflichtungen und Aktionen kann für entwickelte und Entwicklungsländer unterschiedlich sein, aber das muss sich in einem einzigen Dokument wiederspiegeln. Wenn so etwas fehlt, wird es nutzlos sein“, fügte er hinzu. Alle industrialisierten Nationen mit Ausnahme der USA haben das Kyoto-Protokoll von 1997 unterschrieben, welches vorschreibt, dass die Treibhausgasemissionen zwischen 2008 und 2012 um mindestens 5,2 Prozent unter das Niveau von 1990 gedrückt werden muss. Washington sagte, das Kyoto-Protokoll werde die amerikanische Wirtschaft schädigen und dass es unfair sei, Entwicklungsländer angeführt von China und Indien bis 2012 auszulassen. Die Entwicklungsländer sagen, dass sie mehr fossile Treibstoffe verbrennen müssen, um die Armut zu beenden.

Rückgang der Emissionen

Russland hat bei Klimaverhandlungen im Rahmen der UN angedeutet, dass es keine international bindenden Kyoto-Zieljenseits der ersten 2008-2012-Periode anerkennen würde..

Moskau hat sich lediglich bereit erklärt, auf freiwilliger Basis hauptsächlich durch das Verbrennen fossiler Treibstoffe entstehende Emissionen bis 2020 um 15 bis 25 Prozent zu reduzieren.

Die russischen Emissionen sind seit dem Kollaps der veralteten Schwerindustrie der Sowjet-Ära drastisch gesunken. Im Jahr 2010 lagen sie um 34 Prozent unter dem Niveau von 1990, weit jenseits von Moskaus Zielen, im Rahmen von Kyoto das Niveau von 1990 in den Jahren 2008 bis 2012 nicht zu übersteigen.

Die wahrscheinliche Liste der Teilnehmer an „Kyoto 2“ ist nur für globale Treibhausemissionen von 15 bis 17 Prozent verantwortlich, sagte Lukashevich, während die Länder, die an derersten Runde des Kyoto-Protokolls teilgenommen haben, für fast 30 Prozent der globalen Emissionen standen.

Das macht es unmöglich, den globalen Temperaturanstieg seit der vorindustriellen Zeit auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, sagte er.

Zwei Grad Celsius werden als Schwelle gesehen, jenseits derer es zu gefährlichen Klimaänderungen wie Überschwemmungen, Dürren und steigendem Meeresspiegel kommen würde. Die Temperatur ist bereits um 0,8°C gestiegen.

Eine Gruppe russischer Industrie- und Energieunternehmen einschlieslich Rusal, die größte Aluminium-Fabrik der Welt, sowie TNK-BP, einer der größten Öl- und Gaserzeuger in Russland, haben die Regierung gedrängt, ein Ziel nach Kyoto 2012 zu übernehmen.

Das würde es ihnen gestatten, Kohlenstoffzertifikate für Projekte unter dem Implementations-Mechanismus der UN zur Emissionsverminderung zu erhalten.

Im vorigen Monat ist der Entwurf eines Dekrets der Regierung durchgesickert, der enthüllt, dass Moskau daran arbeitet, seine bisher nur unter Vorbehalt beabsichtigten heimischen Emissions-Reduktionsziele  in ein absolutes Ziel einer  20 ProzentReduktion bezogen auf das Niveau von 1990 zu formulieren.

Dir Erreichung dieses Ziels könnte den Weg ebnen für einen regionalen Zertifikatehandel im Ausmaß vergleichbar mit dem EU-Kohlenstoffmarkt.

(Nastassia Astrasheuskaya; Editing by Alister Doyle and Pravin Char)

Link: http://www.reuters.com/article/2012/09/13/us-russia-kyoto-idUSBRE88C0QZ20120913




Schiefergas-Boom erfasst Osteuropa

Investitionen bzgl. Öl und Gas fluten die Region in einem Ausmaß, das seit dem Fall der Berliner Mauer nicht beobachtet worden ist. Der englisch-holländische Riese Royal Dutch Shell  RDSB.LN -0.43% PLC, Total SA TOT -1.01% in Frankreich und ConocoPhillips COP +0.15% in den USA haben Ausbeutungsrechte in Polen erworben, wo dem Polish Geological Institute zufolge gegenwärtig geschätzte Reserven liegen, die den Bedarf an Erdgas des Landes für 35 bis 65 Jahre decken können.

Ähnliches gilt für die Ukraine. TNK-BP-Holding, ein Joint Venture von BP BP.LN -2.33% PLC sowie eine Gruppe russischer Investoren planen, 1,8 Milliarden Dollar in Schieferprojekte an einem halben Dutzend Stellen in der gesamten Ukraine zu investieren. Im Juni zahlte die italienische Firma Eni SpA E -1.37% eine nicht genannte Summe für einen Anteil von LLC Westgasinvest in der Ukraine, welches über etwa 1500 Quadratmeilen [fast 4000 km²] Land mit Schiefergasvorkommen verfügt. Und die Chevron Corp., CVX -0.09%, welche seit 2009 mehr als 6250 Quadratmeilen [ca. 16 000 km²] potentieller Schiefergas-Leasings erworben hat, sagt, dass sie mit der Ukraine zusammenarbeitet und über ein Abkommen zur Aufteilung der Produktion verhandelt.

Willkommene Alternative

Zumindest teilweise ist die Motivation in der Region, sich mit diesen Partnern zusammen zu tun, offensichtlich: um unter Russlands Daumen hervorzukommen. Einer Studie der Unternehmensberatung KPMG zufolge wird 69% des in Zentral- und Osteuropa verbrauchten Gases importiert, fast alles aus Russland. Eine Reihe von Streitigkeiten über Transitgebühren zwischen Russland und der Ukraine – dem hauptsächlichen Gaskorridor nach Osteuropa – hat einige Länder veranlasst, sich nach anderen Versorgungsquellen umzusehen.

Chevron: Erkundungsbohrung für Schiefergas von Chevron in Polen

Die Großen bringen Schlüsseltechnologien mit sich, die in Nordamerika erfolgreich getestet worden waren, wie das horizontale Bohren und hydraulisches Brechen – die Freisetzung des Gases durch den Beschuss von Gestein mit Sand, Chemikalien und Wasser.

Aber eine Reihe von Hindernissen hat sich in den Weg gestellt. Zuallererst ist unklar, ob die potentiellen Lagerstätten so groß sind wie ursprünglich erhofft. Im Juni sagte die Exxon Mobil Corp. XOM -0.42%, es würde die Erkundungsbemühungen in Polen stoppen, nachdem sich zwei frühe Bohrungen als kommerziell unrentabel herausgestellt haben.

Der große Fischzug

Die meisten Firmen haben sich jedoch entschlossen zu bleiben.

„Wir haben keine Pläne, unsere Aktivitäten zurückzufahren”, sagt Ian MacDonald, ein Vizepräsident bei Chevron, zuständig für die Ausbeutungs- und Produktionsstrategie in Europa, Eurasien und dem Nahen Osten. MacDonald schätzt, dass es drei bis fünf Jahre dauern wird, bis man erkennen kann, ob Gaslagerstätten in Osteuropa rentabel sind.

 

Chevron: Suche nach Schiefergas mittels seismischer Wellen durch Chevron in Polen

Wie in den USA haben Umweltaktivisten auch hier heftig gegen das hydraulische Brechen oder Fracking protestiert. Bei dieser Technik wird viel Wasser verbraucht, was die Befürchtung aufkommen ließ, dass an manchen Stellen das Trinkwasser knapp werden würde. Das Wasser ist auch mit Chemikalien vermischt, so dass man befürchtet hat, das Trinkwasser werde verseucht.

Im Januar hat Bulgarien einen Entschluss annulliert, Chevron – das versichert, seine Technologien seien darauf ausgerichtet, die Kontamination zu verhindern – eine Lizenz auszustellen und verfügte ein Moratorium bzgl. weiterer Bohrungen nach Schiefergas. Auch Rumänien hat die Erschließung von Schiefergas gestoppt; die Tschechische Republik überlegt sich einen ähnlichen Schritt.

Wenn die Erschließung erlaubt wird, müssen sich die Großen auch noch mit den öffentlichen und privaten Landbesitzern abgeben, anders als in den USA, wo Mineralrechte das alleinige Eigentum der Letzteren sind.

Eingeschlossen

Eine andere Herausforderung wird den russischen Griff über die Vorräte lockern. Moskau kontrolliert die Pipelines der Region. Viele Aufkäufer in Osteuropa sind auch an Lieferverträge mit dem russischen Gasriesen Gazprom gebunden, und zwar bis zu 25 Jahre lang – was es in einigen Fällen unökonomisch macht, nach einem neuen Versorger zu suchen.

Einige Schätzungen nehmen für die Erschließung von Schiefergas in Osteuropa viel höhere Kosten an als in den USA. Schlumberger Ltd. zufolge kostet eine Schiefergas-Bohrung in Polen fast dreimal so viel wie in den USA – oder 11 Millionen Dollar für eine Tiefe von 2000 Metern. Und Schiefervorkommen liegen in Europa im Mittel etwa 1,5 mal tiefer als in den USA, was dem Oxford Institute for Energy Studies zufolge mächtige Bohrplattformen, mächtigere Pumpen und mehr Fracking-Flüssigkeiten erfordert.

John Avaldsnes, ein Öl- und Gasmanager für Ernst & Young Europa, warnt, dass niemand erwarten sollte, dass Schiefergas in Osteuropa über Nacht zu einem Strom wird. „Es wird keine Revolution wie in den USA stattfinden“, sagt er, „aber eine Evolution, die sich langsam entwickelt“.

BENOÎT FAUCON

Mr. Faucon is a reporter for Dow Jones Newswires in London. He can be reached at benoit.faucon@dowjones.com..

Link: http://online.wsj.com/article/SB10000872396390443866404577565244220252020.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Das IPCC sinkt auf einen neuen Tiefststand

[In der Mail heißt es weiter:] „Um Ihre Anforderung klarer zu machen, können Sie im Detail den oder die vermuteten Fehler auflisten, von denen Sie wollen, dass wir sie uns noch einmal anschauen?“

Da meine Anfrage an Field informeller Natur war und ich nie eine Antwort erwartet hatte, schien es mir, dass das IPCC mit diesem Beginn von Kontakten eine Kurve genommen hatte und wissenschaftliche Genauigkeit bzgl. Katastrophen und Klimaänderung ernster nimmt. Also bereitete ich eine knappe und präzise Antwort auf Fields Anfrage vor. Heute kam eine Antwort vom IPCC. Die Antwort ist lächerlich und zeigt, dass das IPCC mehr daran interessiert ist, Spielchen zu spielen als nach wissenschaftlicher Genauigkeit zu streben. Nichts von dem, was unten steht, ist kompliziert oder nuanciert.

Hier folgen die Details aus der Antwort, die mir das IPCC heute gesandt hat, versehen mit meinen Kommentaren. In dem unten stehenden Material unter „Text von Roger Pielke Jr“ steht das, was ich Chris Field als Antwort auf seine Mail vom Mai geschrieben habe. Unter jedem Absatz habe ich die Antwort des IPCC auf meine Angaben gesetzt mit dem Titel „CLA-Ergebnisse“. Darunter stehen meine heutigen Kommentare zu jeder der vier Antworten.

Damit wollen wir mal schauen…

Vermutete Fehler in der Abhandlung über Katastrophen-Trends in Kapitel 1, WG II, AR4

CLA-Antwort von Cynthia Rosenzweig und Gino Casassa

23. August 2012

Vermuteter Fehler Nr. 1

Text von Roger Pielke, Jr. Fehler Nr. 1: IPCC S. 110: „Diese früheren Verhältnisse in den USA ebenso wie normalisierte Hurrikan-Schäden in Kuba (Pielke et al. 2003) zeigen keinen signifikant steigenden Trend mit der Zeit, aber dies war so vor den bemerkenswerten Hurrikan-Schäden der Jahre 2004 und 2005“.

FACHLICH FALSCH: Abbildung 5 in der folgenden Studie, gedruckt vor Redaktionsschluss des IPCC-AR4 zeigt eindeutig, dass die Addition der Verluste der Jahre 2004 und 2005 nicht den langzeitlichen Trend der Schäden durch Hurrikane verändert:

Pielke, Jr., R. A. (2006), Disasters, Death, and Destruction: Making Sense of Recent
Calamities. Oceanography 19 138-147.
http://sciencepolicy.colorado.edu/admin/publication_files/resource-2449-2006.02.pdf

Diese gleiche Information fand sich auch im Bericht des Hohenkammer-Workshops zu Klimaänderung und Verlusten durch Katastrophen im Jahr 2006, die im AR4 genannt wird: http://cstpr.colorado.edu/sparc/research/projects/extreme_events/munich_workshop/pielke.pdf

GEFORDERTE KORREKTUR: „Diese früheren Verhältnisse in den USA ebenso wie normalisierte Hurrikan-Schäden in Kuba (Pielke et al. 2003) zeigen keinen signifikant steigenden Trend mit der Zeit, und das bleibt nach den bemerkenswerten Hurrikan-Schäden der Jahre 2004 und 2005 so“.

Erwiderung von CLA:
Es gibt keinen Fehler in dem Statement. Eine Korrektur ist nicht erforderlich, und der Text kann so stehen bleiben.
Begründung:

Die Formulierung über die veröffentlichten Analysen vor der jeweiligen Hurrikan-Saison der Jahre 2004 und 2005 ist eine Tatsachenfeststellung über die Zeitlinie und nicht eine Feststellung, dass die Ergebnisse nach Einbeziehung der Jahre 2004 und 2005 unterschiedlich waren. Aus dem Statement lässt sich nicht schließen, dass die Gesamtverteilung der Verluste unterschiedlich sein würde; stattdessen wird gesagt, dass die Jahre 2004 und 2005 bemerkenswert waren hinsichtlich der Hurrikan-Schäden, was sie in der Tat auch waren.

Antwort von Pielke am 13. September: Dies ist verwirrend. Die Zeitlinie war so gewählt, dass veröffentlichte Analysen (ich habe 2 zur Verfügung gestellt!), auf die das IPCC beim Entwurf des AR 4 hätte zugreifen können. Sie schlossen die Jahre 2004 und 2005 mit ein. Dass IPCC sagt, dass oben unten ist, und das ohne eine Miene zu verziehen. Haben sie meine Eingabe nicht einmal gelesen?

Aktualisierung: Hier steht, die das IPCC hiermit im Begutachtungsprozess des AR4 im Jahre 2007 umgegangen ist.

Vermuteter Fehler Nr. 2 (Text von Roger Pielke Jr.)

Fehler Nr. 2:

„Globale Schäden enthüllen die rapide steigenden Kosten durch Ereignisse im Zusammenhang mit extremem Wetter seit den siebziger Jahren. Eine Studie kam zu dem Ergebnis: während das dominante Signal weiterhin eine signifikante Zunahme der Risiken zeigt, verbleibt dennoch ein zugrunde liegender steigender Trend, wenn man das Ausgesetztsein gegenüber diesem Risiko normalisiert“.

Bei dieser „einen Studie“ handelt es sich um Muir-Wood et al. (2006), ein Weißbuch vorbereitet als Input in einen Workshop, den ich organisiert habe.

FACHLICH FALSCH: (a) Im ersten Satz sollte es „fünfziger“, nicht „siebziger“ Jahre heißen. Zu diesem Zeitpunkt beginnt der Datensatz der Münchner Rück, auf den man sich bezieht. (b) Viele verschiedene Studien zur Normalisierung (nicht nur „eine Studie“) waren zu der Zeit verfügbar, als in den AR4 geschrieben worden ist, dass ein Datensatz, der im Jahr 1970 beginnt und 2005 endet, eine jährliche Rate der Zunahme zeigen wird, einschließlich der neben Muir-Wood et al. (2006) auf dem Workshop in Hohenkammer präsentierten Studien, ebenso wie der IPCC-TAR und Münchner Rück (2000). Alle diese Studien finden keinen Beweis für einen „zugrunde liegenden steigenden Trend“ über längere Zeiträume.

GEFORDERTE KORREKTUR:  „Globale Schäden enthüllen die rapide steigenden Kosten durch Ereignisse im Zusammenhang mit extremem Wetter seit mindestens den fünfziger Jahren. Viele verschiedene Analysen zeigten eine Zunahme der normalisierten Schäden seit 1970, durchweg durch Hurrikane in den USA, aber diese Studien stimmen darin überein, dass kein solcher Trend über längere Zeiträume gefunden werden kann (global seit 1950 und bezogen auf US-Hurrikane seit 1900)“. Außerdem sollte der volle Text dieses Abschnitts zwischen diesen Zeilen klarer dargestellt werden.

Erwiderung von CLA:
Es gibt keinen Fehler in dem Statement. Eine Korrektur ist nicht erforderlich, und der Text kann so stehen bleiben.
Begründung:

In der Analyse von Muir-Wood 2006 wurde das Jahr 1970 betrachtet. Man benutzte einen Datensatz mit Informationen, die bis 1950 zurück reichten, aber man hat sich entschlossen, die Periode vor 1970 auszulassen, weil sie unvollständig war. Die von Pielke vorgeschlagene „Korrektur“ erkennt an, dass Analysen, die im Jahr 1970 beginnen, einen zunehmenden Trend zeigen, und nichts anderes steht im Text. Der Vermerk über die „eine Studie“, die einen Trend dokumentiert, zeigt das begrenzte Fundament der Schlussfolgerung im Zusammenhang mit anderen Studien, die die große Bedeutung der Trends beim Ausgesetztsein dokumentieren.

Antwort von Pielke am 13. September: Wieder sagt das IPCC, das oben unten ist. Viele Studien zeigten, dass die Verluste seit 1970 zugenommen haben (ich habe sie auf viele davon hingewiesen, einschließlich dem IPCC-TAR). Der Grund dafür ist einfach: geringe Hurrikanschäden in den siebziger und achtziger Jahren. Eine Studie hervorzuheben und dann zu behaupten, dass man dies getan habe, um zu zeigen, dass die Schlussfolgerung wacklig ist, lässt das IPCC völlig ahnungslos erscheinen. Das IPCC pickte sich ein Einzelereignis heraus, um eine suggestive Behauptung aufzustellen und ignoriert widersprechende Daten. Das ist nicht gut. Die Aufklärung ist schlimmer als das Verbrechen.

Vermuteter Fehler Nr. 3 (Text von Roger Pielke Jr.)

Fehler Nr.3:  IPCC S. SM 1-4: Abbildung SM-1.1 und Bildunterschrift: „Ein Beispiel aus einer Studie, die die Kosten analysiert von normalisierten wetterbedingten Katastrophen im Vergleich mit der globalen Temperatur. Daten geglättet über ±4 Jahre = 9 Jahre bis 2001 (Muir Wood et al. 2006)“

FACHLICH FALSCH: Weder die Abbildung noch die zugrunde liegenden Daten erscheinen zu irgendeiner Zeit in der wissenschaftlichen Literatur (ob begutachtet oder nicht). Die Abbildung wurde von Robert Muir-Wood erstellt und in den Bericht aufgenommen, zusammen mit einer absichtlich falschen Erwähnung, um den Redaktionsschluss des IPCC bzgl. der Veröffentlichung zu umgehen. Das hat Muir-Wood selbst zugegeben (eine Aufzeichnung seines Geständnisses ist auf der Website der Royal Institution in London verfügbar und wird von meinem Blog verlinkt:
http://rogerpielkejr.blogspot.com/2010/02/ipcc-mystery-graph-solved.html).

Er glaubte offenbar, dass die Abbildung in einer künftigen Studie erscheinen werde – das war nicht der Fall, und diese künftige Studie, die schließlich 2008 veröffentlicht wurde, fand keine Beziehung zwischen der Temperatur und Unwetterschäden.

GEFORDERTE KORREKTUR: Die Abbildung und die Bildunterschrift sollten ebenso wie der Bezug dazu im Text entfernt werden.

Erwiderung von CLA:

Nachträgliche Berichtigung der Bildunterschrift von Abbildung SM-1.1, um die Datenquelle der Abbildung deutlicher zu machen.

Begründung:

Die Abbildung zeigt eine Neuabbildung der Daten, die für die Analyse von Muir-Wood et al. (2006) verwendet worden sind. Diese Daten kombinieren die Temperaturdaten der CRU mit Datenbasis der Schäden, die in Muir-Wood et al. gesammelt und beschrieben wurden. Da Muir-Wood die CRU nicht erwähnt haben, wäre die Bildunterschrift genauer, wenn man sie folgendermaßen modifiziert:

Abbildung SM-1.1: Zeitliche Entwicklung der Kosten wetterbedingter Katastrophen im Vergleich mit der globalen Temperatur. Daten geglättet über ± 4 Jahre =9 Jahre bis 2001. Grundlage ist der von Muir-Wood et al. (2006) benutzte Datensatz und die Temperaturdaten der CRU 2006*.

*Man füge CRU den Referenzen für das unterstützende Material hinzu.

(Climatic Research Unit (CRU) (2006).University of East Anglia, Norwich.
www.cru.uea.ac.uk/cru/data/temperature/#sciref.)

Antwort von Pielke am 13. September: Das ist die Höhe. Absolut bemerkenswert. Der Graph wurde von Robert Muir-Wood aus dem Hut gezaubert, basierend auf Daten in seinem Besitz, er hat die Analyse absichtlich falsch zitiert, und es gibt keine wissenschaftliche Basis für einen Vergleich von Schäden und Temperatur. Keine. Die Antwort des IPCC hierzu bedeutet, dass ihr gefälschter Graph, obwohl nicht vollständig belegt, aber trotzdem genehmigt, eine Verunglimpfung aller Wissenschaftler und eine Verhöhnung des IPCC-Prozesses ist. Ich kann dies nicht stark genug betonen. Das IPCC hat demonstriert, dass es vollkommen unfähig ist, selbst die ungeheuerlichsten Verletzungen seiner Standards zu korrigieren.

Vermuteter Fehler Nr. 4 (Text von Roger Pielke Jr.)

Fehler Nr. 4: Die irrige IPCC-Pressemitteilung vom 25. Januar 2010: (a) „eine Studie entdeckte eine Zunahme der ökonomischen Schäden, korrigiert um die Werte, die im Risiko stehen, aber andere Studien haben einen solchen Trend nicht gefunden“, und (b) „Beim Schreiben, Begutachten und Editieren dieses Abschnitts wurden die IPCC-Prozeduren sorgfältig befolgt, um eine politikrelevante Beschreibung zu erzeugen, wie es dem Mandat des IPCC entspricht“.

FACHLICH FALSCH: (a) Wie schon bei Fehler Nr. 2 dokumentiert, haben viele Studien eine Zunahme wirtschaftlicher Schäden seit 1970 erkannt (aber nicht von früheren Startzeitpunkten), und (b) wie oben bei Fehler Nr. 3 dokumentiert, wurden die IPCC-Prozeduren nicht sorgfältig befolgt, sondern verletzt.

GEFORDERTE KORREKTUR: Das IPCC sollte seine Presseerklärung vom 25. Januar 2010 zurückziehen und eine andere Pressemitteilung erstellen, in der die Ungenauigkeiten sowohl im Bericht als auch bei der Veröffentlichung bekannt gemacht werden.

Das IPCC-Statement vom 25. Januar 2010 ist nicht Bestandteil eines IPCC-Berichtes, und das Protokoll zur Korrektur von Fehlern daher nicht relevant.

Antwort von Pielke am 13. September: Nicht, dass das IPCC eine Verpflichtung zu Genauigkeit gezeigt hat, aber hier verlässt es sich auf einen bürokratischen Trick, die falschen Informationen zu ignorieren und diese stattdessen in einer Presseerklärung in die Welt zu setzen. Das ist nicht gut.

Posted by Roger Pielke, Jr. at 9/13/2012 01:18:00 PM

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Link: http://rogerpielkejr.blogspot.co.uk/2012/09/ipcc-sinks-to-new-low.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE