Ein typischer Briefwechsel mit Medienvertretern!

… Es sind die zur Staatsdoktrin erhobenen Märchen von der drohenden Klimakatastrophe und der baldigen Endlichkeit fossiler Energien. Verstärkt durch die gemeinsame Überzeugung „Atomkraft“ sei hochgefährlich und gehöre zu Recht abgeschafft.

Von entsprechender Qualität sind dann auch die Berichte. Zu einem dieser Berichte in einer großen Regionalzeitung nahm EIKE Energieexperte Dr. Dietmar Ufer schriftlich Stellung. Die höfliche Antwort des Redakteurs war typisch, die Entgegnung von Ufer darauf ebenso. Deswegen zeigen wir Ihnen heute beide. Zur Nachahmung empfohlen..

Mail des Fach-Redakteurs einer großen Regionalzeitung an Dr. Dietmar Ufer:

Betreff: Leitartikel zur Ökostromförderung

Sehr geehrter Herr Dr. Ufer,
Vielen Dank für Ihre Mail. Ich habe Ihre Anregungen mit Neugierde gelesen, auch wenn ich in einigen zentralen Punkten nicht mit Ihnen übereinstimme.
Es ist meines Erachtens müßig über die Klimaerwärmung zu streiten. Beide Seiten finden seit Jahren Argumente für Ihre Thesen. Ich hänge der Meinung an, dass ein Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und Klimaerwärmung besteht.
Zu Ihrem Kernargument: Sie haben Recht, die EEG-Umlage hat die Produzenten erneuerbarer Energie seit knapp einem Jahrzehnt finanziert – auf Kosten der Allgemeinheit. Dies ist meines Erachtens in erster Linie kein Grund, die Energiewende zu verteufeln. Die Umweltschäden, die durch den Ausstoß der Schwerindustrie, durch die Verschmutzung der Gewässer durch das industrielle Abwasser entstanden sind, wurden auch in den seltensten Fällen den Verursachern in Rechnung gestellt. Vielmehr zahlte für die Bekämpfung der Umweltschäden die Allgemeinheit, sprich: der Steuerzahler.
Ich gebe Ihnen aber Recht, dass das System der EE-Förderung überdacht werden sollte. Dies habe ich in meinem Leitartikel auch zum Ausdruck gebracht. Und ja: Ich halte die EEG-Umlage generell für überdenkenswert. Ob die Politik einen Verzicht auf diese Subvention durchsetzen würde, kann ich Ihnen nicht nicht sagen. Es spielt auch keine Rolle.
Sie schreiben, dass auch nach einem Ende der EEG-Umlage Strom teurer sein würde, als bisher. Auch da stimme ich Ihnen zu. Allerdings halte ich dies aufgrund der politischen Entscheidung, auf die Atomenergie zu verzichten, für vertretbar. Dieser Verzicht wird auf längere Sicht mit steigenden Strompreisen einhergehen. Ich sehe allerdings nicht, dass eine Deindustrialisierung Deutschlands naht. Die energieintensiven Unternehmen sind bisher alle von der EEG-Umlage  ausgenommen. Sie können den Strom an der Leipziger Strombörse zudem direkt kaufen und so viel günstigere Konditionen erhalten, als Sie und ich es als Privatkunde je können werden.
Es wäre in meinen Augen naiv und nicht zukunftsweisend, wenn Deutschland seine Wirtschaft auch noch in Jahrzehnten von fossilen Energieträgern abhängig machen würde. Denn diese Ressourcen sind zum einen endlich, zum anderen wird es hier auch in den nächsten Jahren aufgrund der Verknappung auf den Weltmärkten zu einem Preisanstieg kommen.
Sie sehen, Herr Dr. Ufer, wir betrachten die Energiewende aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln. Dennoch teile ich Ihre Skepsis gegenüber dem bisherigen Fördersystem.

Mit freundlichen Grüßen

XXXXXXXXXXX

Antwort von Dr. Ufer

Sehr geehrter Herr XXXXXXXXXXX,

aus meinem langen Schweigen können Sie entnehmen, dass ich einige Zeit brauchte, um Ihre Antwort zu „verdauen“. Ich musste nämlich leider feststellen, dass Sie den von der Politik in die Welt gesetzten Unwahrheiten voll verfallen sind. Die hatte ich in meinem Schreiben an Sie als drei Phobien zusammenfassend dargestellt: Die Klima-Phobie, die Energiemangel-Phobie und die Nuklear-Phobie. Allen drei Ängsten sind Sie „verfallen“! Und leider sind Sie keiner der von mir geäußerten Überlegungen ernsthaft nachgegangen.

Als Vertreter der „schreibenden Zunft“, der über energiewirtschaftliche Themen berichtet, sind Sie in erheblichem Maße meinungsbildend. In der Öffentlichkeit werden Ihre Ausführungen von den in ihrer Mehrzahl nur wenig sachkundigen Lesern als „Wahrheiten“ aufgenommen. Und wenn Journalisten auch noch als wenig sachkundig auftreten, müssen wir uns nicht wundern, wenn immer mehr Bürger irgendwelchen grüngefärbten Illusionen anhängen.

Diese Überlegung war letzten Endes ausschlaggebend für mich, Ihnen auf Ihre Mail zu antworten. Ich habe allerdings nur wenig Hoffnung, dass sich das in Ihren Beiträgen in der Leipziger Volkszeitung und anderen Zeitungen niederschlagen wird – hoffe es aber trotzdem! Daher versuche ich, Ihnen noch einmal einige Grundwahrheiten verständlich zu machen.

Natürlich weiß ich, dass Sie als Journalist über viele ganz verschiedene Themen schreiben müssen und mit Sicherheit kein Spezialist auf allen Gebieten sein können. Es wäre aber gut – für Sie und Ihre Leser – wenn Sie sich bei besonders brisanten Themen (und dazu gehört die Energiepolitik!) – auch um Fachinformationen bemühen würden. Ein Buch, nämlich das von Günther Keil, hatte ich Ihnen empfohlen; gern bin ich bereit, Ihnen weitere Informationen zukommen zu lassen. Schon jetzt möchte ich Ihnen die regelmäßige Lektüre der Internet-Seite des „Europäischen Instituts für Klima und Energie – EIKE“ ans Herz legen: www.eike-klima-energie.eu

Gestatten Sie mir nachfolgend einige Anmerkungen zu Ihren Aussagen:

Erstens:

Sie schreiben: „Es ist meines Erachtens müßig, über die Klimaerwärmung zu streiten. Beide Seiten finden seit Jahren Argumente für Ihre Thesen. Ich hänge der Meinung an, dass ein Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und Klimaerwärmung besteht.“

Vorerst: Er gibt keinen Streit um die „Klimaerwärmung“ oder den „Klimawandel“, sondern einen Streit darüber, wer oder was dafür verantwortlich ist! Sie können als Privatmann allen möglichen Meinungen anhängen, als verantwortungsbewusster Journalist sollten Sie allerdings nur das zu Papier bringen, was sachlich gesichert ist – auch dann, wenn es Ihnen nicht gefällt. Dazu gehört die Tatsache, dass keinerlei messbarer Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Kohlendioxid und der Klimaerwärmung nachgewiesen werden kann. Einen solchen Zusammenhang gibt es nur in den Rechnern der Klima-Prognostiker. So sollten Sie beispielsweise wissen, dass die Emission dieses Gases infolge Nutzung fossiler Brennstoffe seit Jahrzehnten steigt, seit mehr als zehn Jahren die globale Durchschnittstemperatur jedoch stagniert und sogar fällt. Ich weiß: Ihnen gefällt das nicht, auch unseren Politikern und so manchem „Klimaforscher“ gefällt das nicht. Und das ist der Grund dafür, dass in den deutschen Medien (und nur hier!) darüber der Mantel des Schweigens gebreitet wird! – Wenn Sie also über einen CO2-/Klima-Zusammenhang schreiben wollen/sollen, dann bringen Sie wenigstens die dazugehörenden Fakten mit ins Spiel!

Zweitens:

Sie schreiben: „Die Umweltschäden, die durch den Ausstoß der Schwerindustrie, durch die Verschmutzung der Gewässer durch das industrielle Abwasser entstanden sind, wurden auch in den seltensten Fällen den Verursachern in Rechnung gestellt. Vielmehr zahlte für die Bekämpfung der Umweltschäden die Allgemeinheit, sprich: der Steuerzahler.“

Das ist – zum Teil – richtig. Aber die industriell ausgelösten Umweltschäden wurden erkannt und es wird alles getan, um sie zu verhindern und die Folgen zu beseitigen. Bestes Beispiel hierfür sind die Braunkohlenkraftwerke in der DDR, die fast ausnahmslos durch moderne, saubere (!) Anlagen (Lippendorf, Boxberg, Jänschwalde, Schkopau etc.) ersetzt wurden. Es kann aber wohl nicht richtig sein, angesichts der leider immer noch vorhandenen Umweltschäden neue Schäden zu verursachen und das noch als „modern“ oder „nachhaltig“ oder ähnliches zu bezeichnen. Die Umweltzerstörungen der Vergangenheit reichen – wir brauchen keine neuen!

Drittens:

Sie halten die langanhaltende rapide Verteuerung der elektrischen Energie „aufgrund der politischen Entscheidung, auf die Atomenergie zu verzichten, für vertretbar.“

Es handelte sich hier um eine Entscheidung, die von Menschen getroffen wurde, die in ihrer weit überwiegenden Mehrheit keine Fachleute der Energiewirtschaft, der Energietechnik oder gar der Kerntechnik sind. Sie haben sich den Vorgaben einiger Ideologen gebeugt, ohne die Folgen ihrer Fehlentscheidung überhaupt übersehen zu können. Sie waren sich nicht bewusst, welchen wirtschaftlichen und ökologischen Schaden sie damit auslösen!
Die Bundeskanzlerin hat sich diese verhängnisvolle Entscheidung schließlich noch durch eine eigens dafür eingesetzte „Ethikkommission“, in der zwar zwei Bischöfe, aber kein einziger Energie- oder gar Kernenergie-Fachmann Sitz und Stimme hatten, „absegnen“ lassen. Seitdem glauben „die“ Deutschen, dass Kernenergie etwas „Böses“ ist…

Auch der Kerntechnik sollte man zugestehen, dass sie sich – so wie andere Techniken auch – ständig weiterentwickelt, was zu größerer Zuverlässigkeit/Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit führt. Wenn man der Meinung sein sollte, dass die gegenwärtig in Betrieb befindlichen (und bis vor kurzem betriebenen Kernkraftwerke) unsicher sind (wofür es keinerlei ernstzunehmende Hinweise gibt), dann sollte doch die Politik fordern, diese Anlagen durch neue, bessere zu ersetzen – so wie es beispielsweise in der Kraftfahrzeugtechnik laufend geschieht. Nein – die deutschen, völlig fachfremden, zumeist nicht einmal mit elementarsten naturwissenschaftlichen Zusammenhängen „belasteten“ Bundesminister und Abgeordneten des Bundestages beschließen das Verbot einer Technik, die weltweit gepflegt und ausgebaut wird! Es handelt sich hier um einen Skandal, über den unsere Nachbarn und Konkurrenten laut lachen!

Jetzt könnten Sie mir noch das „ungelöste Entsorgungsproblem des Atommülls“ entgegenhalten. Ich möchte Ihnen dazu keine wissenschaftliche Abhandlung bieten, sondern auf einschlägige Fachliteratur verweisen (Sie können auch googeln). Dort finden Sie unter dem Stichwort „Transmutation“ die Beschreibung von Verfahren, die letztlich die heißdiskutierte „Endlagerung“ der Produkte der Kernspaltung überflüssig machen werden. Aber auch hier ist es so wie bei der Klimadebatte: Bestimmte – politisch unliebsame – Fakten werden in den deutschen Medien konsequent totgeschwiegen – so tot, dass nicht einmal Politiker und Journalisten davon erfahren!

Viertens:

Sie sehen nicht, „dass eine Deindustrialisierung Deutschlands naht. Die energieintensiven Unternehmen sind bisher alle von der EEG-Umlage  ausgenommen. Sie können den Strom an der Leipziger Strombörse zudem direkt kaufen und so viel günstigere Konditionen erhalten, als Sie und ich es als Privatkunde je können werden.“

Wenn Sie die Deindustrialisierung nicht sehen, dann ist das kein Beweis für die Nichtexistenz dieses Phänomens. Fachleute sehen das anders:

Schon 2010 mahnte der damalige BASF-Chef Jürgen Hambrecht: „Eine verfehlte Energiepolitik führt zu einer schleichenden Deindustrialisierung in Deutschland.“ (FAZ 27. August 2010)

Führende Hersteller und Verarbeiter von Aluminium, Kupfer und Zink (Aurubis, Hydro, Trimet, Voerdal und Xstrata Zinc) warnten in einem Brief an den Chef des Bundeskanzleramtes, Ronald Pofalla, schon im Frühjahr 2011 vor einer klimapolitisch bedingten Deindustrialisierung in Deutschland. (FAZ 8. Mai 2011)

Wolfgang Eder, Präsident von Eurofer (Wirtschaftsverband der europäischen Eisen- und Stahlindustrie), Brüssel, und Vorstandsvorsitzender von Voestalpine, Linz (A) erklärte: „In letzter Konsequenz führt die europäische Klimapolitik zu einer Deindustrialisierung Europas.“ Selbst die besten Stahlunternehmen Europas seien physikalisch-technisch nicht in der Lage, die von der EU vorgegebenen Benchmarks beim Emissionsrechtehandel zu erfüllen. (VDI nachrichten, 1. Juli 2011, Nr. 26/27)

Der SPIEGEL schrieb im Februar 2012: „Vor knapp zwei Wochen hat ThyssenKrupp, Deutschlands größter Stahlkonzern, sein Krefelder Edelstahlwerk an den finnischen Konkurrenten Outukumpu verkauft. Der will die Produktion bis Ende nächsten Jahres dichtmachen. Über 400 Beschäftigte brauchen neue Jobs. Der wirtschaftliche Verlust für die gebeutelte Stadt am Niederrhein ist groß. Verantwortlich für das Ende ist nicht Billigkonkurrenz aus Fernost oder Missmanagement in der Essener Thyssen-Krupp-Zentrale, sondern die verfehlte Politik der Bundesregierung. … Seit die schwarz-gelbe Koalition beschlossen hat, im Hauruck-Vorfahren aus der Atomkraft auszusteigen, haben sich die Bedingungen für stromfressende Industrien erheblich verschlechtert. Die Energiepreise steigen, das Risiko von Stromausfällen wächst. Doch der dringend benötigte Ausbau bei den Stromnetzen, Ersatzkraftwerken und erneuerbaren Energien kommt kaum voran. Ausgerechnet Union und FDP trieben die Deindustrialisierung voran und seien dafür verantwortlich, dass in Deutschland der Ofen ausgeht, lautet der Vorwurf einer wachsenden Zahl von Wirtschaftsexperten, Managern und Gewerkschaftern. Die Energieversorgung sei jetzt ‚das Top-Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland’. sagt Hans Heinrich Driftmann. Präsident des Industrie- und Handelskammertages (DIHK). ‚Man muss sich in Deutschland Sorgen um den Strompreis machen’, warnt EU-Energiekommissar Günther Oettinger. Und Bernd Kalwa, Gesamtbetriebsrat bei ThyssenKrupp, schimpft: ‚Allein in unserem Konzern sind 5000 Arbeitsplätze in Gefahr, weil in Düsseldorf und Berlin eine unverantwortliche Energiepolitik betrieben wird.’“ (DER SPIEGEL, Nr. 8/2012, 20. Februar 2012)

Sie können dort auch Zahlen über die Industrie-Strompreise in Europa finden: Deutschland liegt mit 16,7 Cent/kWh nach Dänemark und Italien an dritthöchster Stelle! Frankreich liegt bei 10,1 Cent/kWh.

EU-Energiekommissar Oettinger erklärte beim „Ostdeutschen Energieforum“ vor wenigen Wochen in Leipzig, dass ohne einheitliche nationale Strategie für die Energiewende Deutschland zum Wackelkandidaten in der europäischen Industrielandschaft werde. Schon jetzt sei Energie bis zu 30 Prozent teurer als anderswo in Europa. Dazu kämen in Zukunft die gigantischen Kosten für den Umbau der Energiewirtschaft. Oettinger mutmaßt deshalb eine baldige Deindustrialisierung.“Die Energiewende wird als Megathema darüber entscheiden, ob der Industriestandort Deutschland so wichtig bleibt, wie er jetzt ist.“ (LVZ 12. Mai 2012)

Sehen Sie sich schließlich noch den PowerPoint-Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl a. D., Vorsitzender Stahlinstitut VDEh a. D.,an, der am 30. November 2011 an der HTWK Leipzig zum Thema „Das Energiekonzept der Bundesregierung führt zur De-Industrialisierung“ sprach:
http://wwwm.htwk-leipzig.de/~m6bast/rvlfukushima/111130RVLfukushimaAmelingWirtschaft.pdf

Reicht Ihnen das? Im Gegensatz zu Ihrem Glauben, dass sich die Deindustrialisierung angeblich nicht nahe, besagen die harten Fakten: Sie ist schon im vollen Gange!

Sie haben wohl inzwischen auch bemerkt, dass es nicht allein um die EEG-Umlage geht, von der „energieintensiven Unternehmen … ausgenommen“ sind. Sie sollten vielmehr beachten: Auch die Strompreis-Erhöhungen für die privaten Haushalte führen zu sinkender Kaufkraft, was durchaus nicht förderlich für die deutsche Wirtschaft sein dürfte, sondern eher ein Baustein für die weitere Deindustrialisierung!

Fünftens:

In Ihren Augen „wäre (es) naiv und nicht zukunftsweisend, wenn Deutschland seine Wirtschaft auch noch in Jahrzehnten von fossilen Energieträgern abhängig machen würde. Denn diese Ressourcen sind zum einen endlich, zum anderen wird es hier auch in den nächsten Jahren aufgrund der Verknappung auf den Weltmärkten zu einem Preisanstieg kommen.“

Lassen wir das Wörtchen „naiv“ beiseite und wenden uns dem Begriff „zukunftsweisend“ zu, oft liest man dafür auch „nachhaltig“ oder „sustainable“. Leider sind diese Worte – ganz speziell in der Wirtschaftspolitik – zu leeren Floskeln verkommen, in die so mancher gerade das hineininterpretiert, was er ansonsten sachlich nicht erklären kann!

Meinen Sie tatsächlich, dass man die Energieversorgung eines hochentwickelten Industrielandes mit volatilen Energiequellen wie Sonne und Wind oder mit Weizen, Raps und Mais „zukunftsweisend“ bewerkstelligen kann? Unsere Vorfahren wussten schon sehr genau, warum sie sich von diesen Energieressourcen verabschiedeten und sich den hochkonzentrierten und preiswerten fossilen und schließlich nuklearen Energiequellen zuwandten! Und warum sollten wir das heute nicht mehr tun? Was ist schlimm daran, dass wir von fossilen Energieträgern „abhängig“ sind? Schließlich sind wir auch von Getreide, Eisenerz, Baumwolle, Wasser oder Luft „abhängig“!

Natürlich sind fossile Energieressourcen endlich. Aber sie waren es schon immer! – Hätten wir da vielleicht gar nicht erst anfangen sollen, sie auszubeuten? Und für wen sollten wir sie denn bewahren?

Bitte nehmen Sie (erneut) zur Kenntnis: Fossile Energieträger reichen noch für Hunderte von Jahren – speziell bei Kohle spricht man von tausend Jahren! Kernspaltstoffe (Uran und Thorium) sind für mindestens die gleichen Zeiträume verfügbar, insbesondere dann, wenn man die Technologie der „Schnellen Brutreaktoren“ nutzt. Unsere Nachkommen werden ganz sicher über eine wirtschaftlich nutzbare Kernfusionstechnologie verfügen! Und wissen Sie, was unseren Enkeln und Urenkeln noch einfallen wird, um ihre Energieversorgung wirtschaftlich, zuverlässig und umweltfreundlich zu gestalten? Ganz bestimmt werden sie sich nicht von den Unwägbarkeiten des Sonnenscheins und der Windgeschwindigkeit abhängig machen wollen – das tun nur deutsche Energiepolitiker der Gegenwart!

Sind Sie sich eigentlich darüber im Klaren, dass die Weltmarktpreise für Kohle, Öl und Gas noch nie infolge Ressourcen-Verknappung gestiegen sind? Und nun soll das Ihrer Meinung nach – sogar in den nächsten Jahren – passieren?

Sechstens:

Entgegen Ihrer Meinung „verteufele“ ich die „Energiewende“ nicht. Ich hege auch keine „Skepsis gegenüber dem bisherigen Fördersystem“ für alternative Energien.

Meine Auffassung dazu ist: Ich lehne die „Energiewende“ aus sachlich-rationalen Gründen komplett ab. Sie ist unbezahlbar, technisch nicht beherrschbar und umweltschädlich. Es gibt keinen einzigen vernünftigen Grund, dieses volks- und energiewirtschaftlich verhängnisvolle „Programm“ umsetzen zu wollen! Daher möchte ich auch nicht am „bisherigen Fördersystem“ korrigierend eingreifen – ich lehne das EEG genauso  ab und möchte es durch die bewährten marktwirtschaftlichen Regeln beim Handel mit Energieträgern ersetzen. Das schließt auch die Aufhebung des Bestandschutzes bei der Entgeltzahlung aus vorhandenen Anlagen ein!

Sehr geehrter Herr XXXXXXX, entschuldigen Sie die Länge meines Antwortschreibens! Ich hielt es für zweckdienlich, etwas ausführlicher zu schreiben, weil ich Sie damit anregen möchte, über bestimmte Thesen gründlicher nachzudenken. Ich werde – natürlich! – auch künftig verfolgen, ob Sie weiterhin dem Mainstream folgen oder ob Sie den Mut aufbringen werden, auch politisch ungewünschte Wahrheiten über die Energiepolitik zu verbreiten. Sie sollte in Ihrer Arbeit nicht von irgendwelchen Glaubensdogmen ausgehen, sondern technisch-naturwissenschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Fakten nüchtern bewerten und die sich daraus  ergebenden Schlussfolgerungen aufschreiben. Pseudoreligiöse Meinungsäußerungen in der Energiepolitik haben wir schon zuhauf!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Arbeit

und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Dr. Dietmar Ufer

Leipzig

Aus Datenschutzgründen wurde der Name des Redakteurs unkenntlich gemacht.




Energiegipfel am 28. August 2012 in Berlin: Mittelstand fordert Korrekturen

`markt intern` hat die Diskussionen zusammengefasst und den Teilnehmern inzwischen einen umfangreichen Fakten- und Fragenkatalog geschickt, der spiegelbildlich die einzelnen Problemfelder der Energiewende-Politik anspricht und die Kanzlerin unmissverständlich dazu aufruft, erhebliche Korrekturen am eingeschlagenen Kurs vorzunehmen, bevor in Deutschland `die Lichter ausgehen`.

Pressekontakt:
Uwe Kremer
Pressesprecher ‚markt intern‘-Verlag

Tel.: 0211/66 98 – 255
presse@markt-intern.de

Dr. Bastian Peiffer
Pressereferent ‚markt intern‘-Verlag

Tel.: 0211/66 98 – 255
Fax: 0211/69 12 – 440
peiffer@markt-intern.de
www.markt-intern.de/presse

Eilige Presseanfrage zum Energiegipfel am 28. August 2012
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
vor einem Jahr haben Sie die Vorkommnisse in Fukushima zum Anlass genommen, den Ausstieg aus der Kernenergie zu verkünden und eine Energiewende in Deutschland eingeleitet.
Am 28. August findet ein Energiegipfel statt, der angelegt ist, um Rückschau zu halten und dringend notwendige Korrekturen zu initiieren, so jedenfalls lassen Sie verlauten.
`markt intern` beobachtet mit großer Sorge, welche fatalen Auswirkungen Ihr persönlich zu verantwortender Energiewende-Beschluss in Deutschland ausgelöst hat. In der Wirtschaft und bei den Verbrauchern.
Um die Palette der Konsequenzen in einer Zusammenfassung, der keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, vorzulegen und gleichzeitig unserem journalistischen Auftrag einer ungeschminkten Informationsbeschaffung und Verbreitung gerecht werden zu können, legen wir Ihnen nachfolgenden Fragenkatalog vor, um deren kurzfristige Beantwortung wir Sie bitten:
1) Strompreis
Faktenlage:
Im Zuge der Energiewende-Verkündung haben Sie davon gesprochen, den Strompreis für
Wirtschaft und Verbraucher nicht anheben zu wollen und die EEG-Umlage bei 3,952 Ct/KWh zu belassen. Dieses Versprechen, so bestätigt es inzwischen selbst Ihr unmittelbares politisches Umfeld, wird nicht zu halten sein. Alle Experten rechnen damit, dass die Bundesnetzagentur am 15. Oktober 2012 zum 1. Januar 2013 eine saftige Erhöhung festsetzen wird. Gerätselt wird derzeit allenfalls über deren Höhe, ob sie bei 5 Cent, bei 8 Cent oder gar bei 10 Cent pro Kilowattstunde festgesetzt wird, wie eine aktuelle Studie der Technischen Universität Berlin prognostiziert.
FRAGE 1)
Was gedenken Sie persönlich zu tun, um Ihre persönliche Zusage von der nicht steigenden EEG-Umlage einzuhalten?
Faktenlage:
Die EEG-Umlage ist seit 2000 von 0,2 Cent je Kilowattstunde auf 3,592 Cent je kWh gestiegen. Im selben Zeitraum hat sich der durchschnittliche Strompreis von 13,9 Cent auf 26,4 Cent je kWh verteuert. Allein die EEG-Umlage ist folglich für 27,2 Prozent der Strompreissteigerungen in den vergangenen 12 Jahren verantwortlich.
FRAGE: 2) Halten Sie diese Preisentwicklung für vereinbar mit Ihrer persönlichen Zusage vom nicht steigenden Strompreis?
Faktenlage:
Bezahlen müssen diesen Strompreis nahezu ausschließlich die privaten Verbraucher. Denn, die energieintensive Industrie verbraucht fast ein Fünftel des Stroms in Deutschland, trägt aber nicht einmal 0,3 Prozent zur Öko-Strom-Umlage bei.
FRAGE 3) Halten Sie diese Preispolitik für ausgewogen und angemessen?
Faktenlage:
Im Jahr 2011 haben die privaten Haushalte in Deutschland nach Angaben des Branchenverbandes BDEW insgesamt 139,7 Milliarden Kilowattstunden verbraucht. Die EEG-Umlage belief sich 2011 auf 3,592 Cent pro Kilowattstunde. Insgesamt haben die privaten Haushalte rund 4,9 Milliarden Euro an EEG-Umlage bezahlt – netto. Zusätzlich hat der Staat dafür Umsatzsteuer in Höhe von knapp 937 Millionen Euro kassiert. Für das Jahr 2012 ist mit zusätzlichen Einnahmen von rund 955 Millionen Euro zu rechnen.
FRAGE 4) Ist diese exorbitant hohe Zusatzeinnahme des Staates im Lichte Ihrer persönlichen Zusage vom nicht steigenden Strompreis angemessen und vertretbar?
Faktenlage:
Sie selbst haben verkündet, dass der Strompreis nicht ansteigen, die EEG-Umlage nicht über den Wert von 3,592 Ct/KWh steigen soll. Nun aber sollen die Stromkunden auch das Risiko des zeitgerechten Anschlusses der Windparks auf hoher See tragen. Dass für das inzwischen gewaltige Problem eine Lösung her musste, ist klar: Wenn den Milliardeninvestitionen die Unwirtschaftlichkeit droht, weil der Park zwar Strom liefern könnte, aber der Netzbetreiber Tennet den Netzanschluss
nicht pünktlich hinbekommt, dann versiegt der Geldstrom in die Offshore-Windparks. Und dann herrscht bei der Energiewende Flaute.
FRAGE 5) Ist es mir Ihrem Selbstverständnis von politischer Ehrlichkeit gegenüber dem Wähler zu vereinbaren, dass die Kosten des technischen Anschlusses den (zumeist privaten) Stromverbrauchern ebenfalls aufgebürdet wird?
Faktenlage:
Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen/Berlin stellt fest: „Die Anbindung der Offshore-Windparks, an denen sich auch Stadtwerke beteiligen, ist zwar von großer Relevanz für die Energiewende. Laut Bundesnetzagentur werden aber über 97 Prozent der erneuerbaren Energien auf Verteilnetzebene eingespeist: in Netze, die dafür historisch betrachtet nie gedacht waren und nun einen erheblichen Ausbau-und Modernisierungsbedarf haben. Dieser summiert sich auf über 25 Milliarden Euro in den nächsten Jahren. Ohne diesen Aus-und Umbau wird es immer häufiger zu Zeiten kommen, in denen erneuerbare Energien heruntergeregelt werden müssen, weil die Netze sie nicht mehr versorgungssicher aufnehmen und weiterleiten können“ (vgl. Pressemitteilung des Verbandes v. 29.5.2012).
FRAGE 6)
Wer soll nach Ihrer Vorstellung den Ausbau der Verteilnetze finanzieren? Soll dies ebenfalls über die EEG-Umlage auf Kosten der Stromverbraucher geschehen?
Faktenlage:
Der Netzbetreiber Tennet hat das ehemalige Höchstspannungsnetz von Eon gekauft und sich offensichtlich beim Ausbau finanziell verhoben. Tennet freilich schiebt die Verzögerungen beim Netzausbau auf den Zulieferer Siemens, RWE weist als Windparkbetreiber die Verantwortung an Tennet. Nun sind alle drei Konzerne zufrieden. Weil’s der Staat richtet, wie immer auf dem Rücken der Stromkunden.
FRAGE 6) Werden Sie sich persönlich dafür einsetzen, dass die Haftungsrisiken beim Netzausbau von Offshore-wie Onshore-Windparks nicht zusätzlich auf den Strompreis, etwa über die EEG-Umlage, zu Lasten der Stromkunden umgelegt werden?
Faktenlage:
Die deutsche Wirtschaft verkündet nahezu täglich erhebliche Einbußen. Fragt man nach, kommt als Begründung regelmäßig auch die Unsicherheit der Energieversorgung und vor allem der unkalkulierbare Strompreis heraus. Hier einige Beispiele: +++ Selbst ein Unternehmen wie die Metro muss 100 Millionen Euro einsparen und baut europaweit Stellen ab (vgl. Handelsblatt v. 17.7.2012) +++ Neckermann meldet Insolvenz an (vgl. Focus Money v. 18.7.2012) +++ bei Siemens brechen die Aufträge um fast ein Viertel ein (vgl. `spiegel online` v. 26.7.2012 +++ der Nutzfahrzeugbauer MAN verzeichnet einen Auftragsrückgang (vgl. wallstreet online v. 3.5.2012) +++ Daimler verdiente im zweiten Quartal 2012 rund 11 Prozent weniger als im Vorjahr (vgl. BILD v. 27.7.2012) +++ ThyssenKrupp macht Kurzarbeit. Ab August sind 2.170 Mitarbeiter betroffen (vgl. Rheinische Post v. 27.7.2012) +++ RWE plant, in Deutschland bis zu 5.000 Stellen abzubauen (vgl. `spiegel online` v. 17.7.2012) und legt noch einmal mit einem Abbau weiterer
2.400 Arbeitsplätzen nach, die laut Peter Terium vor allem der Energiewende geschuldet sind (vgl.
FOCUS money v. 14.8.2012) +++ E.on ist bereits seit Juni 2011 damit befasst, rund 11.000 Arbeitsplätze zu streichen (FTD v. 17.7.2012) +++ Opel streicht 500 Stellen von Führungskräften (vgl. WirtschaftsWoche v. 18.7.2012) +++ Procter & Gamble will 5.700 Stellen weltweit einsparen (vgl. `welt online` v. 24.2.2012) +++ die Deutsche Bank entlässt 2.000 Investment-Banker (vgl. BILD v. 31.7.2012) +++ bei BMW schrumpft der Gewinn gegenüber dem Vorjahresquartal um 28 Prozent (vgl. `spiegel online` v. 1.8.2012) +++ Die Bahn verzeichnet einen Rückgang im Güterverkehr (vgl. BILD v. 27.7.2012) +++ BASF, der weltgrößte Chemiekonzern, gibt bekannt, dass das Ergebnis im zweiten Quartal um 15,5 Prozent zurückgegangen ist (vgl. BILD v. 27.7.2012) +++ der Sportartikelhersteller PUMA verzeichnet einen Gewinneinbruch von 12,8 Prozent und kündigt einen Jobabbau an (vgl. BILD
v. 27.7.2012) +++ der Autobauer FORD leidet unter Absatzschwierigkeiten und weitet die Kurzarbeit im Kölner Werk aus (vgl. BILD v. 27.7.2012) +++ Die Ergo-Versicherung streicht bis zu 1.350 Stellen. 650 davon fallen auf den Innendienst (vgl. `Die Welt` v. 27.7.2012).
FRAGE 7)
Sind diese verheerenden Wirtschaftszahlen Anlass für Sie persönlich, die Energiewende-Politik grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen?
FRAGE 8)
Wie sieht Ihr persönlicher politischer Beitrag aus, die Energiekosten in Deutschland nicht zum Sargnagel der deutschen Wirtschaft werden zu lassen?
Faktenlage:
Peter Schwartze, Präsident des Gesamtverbandes Textil und Mode/Berlin wirft Ihnen vor, „der Gesetzgeber hat die schweren Fehler in der EEG-Systematik nicht beseitigt. Die Energiewende gefährdet den Mode-Standort Deutschland“ (vgl. Homepage des Verbandes).
FRAGE 9):
Was gedenken Sie persönlich zu unternehmen, um die gesetzlichen Verfehlungen zu beseitigen?
Faktenlage:
Sie persönlich haben im Zuge der Energiewende verkündet, dass bis 2050 80 Prozent der Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien erzeugt werden und in gleichem Verhältnis konventionelle Energiequellen, wie die Kernenergie, sowie die Gas-und Kohleerzeugung zurückgebaut werden sollen (vgl. Homepage des Bundesforschungsministerium unter `Ziele der Energiewende`).Dieses Ziel ist als völlig unrealistisch zu bezeichnen. Ganz aktuell legt die Deutsche Energieagentur/ Dena Zahlen vor, die belegen, dass selbst im Jahre 2050 immer noch 60 Prozent der sicher bereitzustellenden Leistung aus konventionellen Kohle-und Gaskraftwerken kommen muss (vgl. Die Welt v. 23.8.2012). In dem Zusammenhang muss die Forderung der Betreiber von Gas-und Kohlekraftwerken bewertet werden, die für die bloße Bereitstellung der Kraftwerke (sog. Schattenkraftwerke) Kostenersatz in Millionenhöhe fordern.
FRAGE 10)
Wer trägt nach Ihrem persönlichen Verständnis diese Kostenlast? Müssen diese Millionenbeträge zusätzlich, etwa über die EEG-Umlage, ebenfalls von den Stromkunden getragen werden?
Faktenlage:
Die Verbraucherzentralen haben ermittelt, dass derzeit allein in NRW 120.000 private Haushalte ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können. Tendenz steigend.
FRAGE 11)
Was wollen Sie persönlich unternehmen, um den zahlungsunfähigen Privathaushalten künftig eine Stromversorgung zu garantieren?
2) Versorgungssicherheit
Faktenlage:
„Die Energieversorgung ist zurzeit auf Kante genäht. Im Februar hätte der Ausfall eines Kraftwerks gereicht – und wir hätten einen Blackout gehabt“, sagt Peter Fritz, Vizepräsident des Karlsruher Instituts für Technologie/ KIT (Quelle: IHK Karlsruhe, Pressemitteilung v. Mai 2012).
FRAGE 12)
Wie wollen Sie verhindern, dass bei ähnlichen Konstellationen ein Energie-Blackout in Deutschland ausgeschlossen ist?
Faktenlage:
Die Umsetzung der Energiewende führt in Deutschland zu messbaren Problemen mit Stromunterbrechungen, die wiederum zu Produktionsausfällen führen, beklagt Prof. Dr. Hans-Peter Keitel, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie / BDI (`Die Welt` v. 30.5.2012).
FRAGE 13)
Wie sieht Ihr persönlicher politischer Beitrag dazu aus, die Stromversorgung der deutschen Wirtschaft sicherzustellen?
Faktenlage:
Aus dem DIHK-Unternehmensbarometer `Energie und Rohstoffe für morgen` geht hervor, dass jeder fünfte Industriebetrieb aus Furcht vor Versorgungsengpässen Aktivitäten ins Ausland verlagert hat oder einen solchen Schritt plant, das stellt DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann fest (FTD v. 18.1.2012)
FRAGE 14)
Was gedenken Sie persönlich politisch zu tun, um diesen Abwanderungstrend deutscher Unternehmen zu stoppen und durch einen bezahlbaren Strompreis dafür zu sorgen, dass deutsche Unternehmen in Deutschland bleiben und dadurch Arbeitsplätze im Inland erhalten?
Faktenlage:
Sie persönlich haben im Zuge der Verkündung des Energiewende-Beschlusses Wirtschaft und Verbrauchern versichert, dass die Abkehr von der Kernenergie zu keiner Zeit zu einer Gefährdung der Versorgung von Energie führen wird. In der bereits angesprochenen Analyse der Dena wird davor gewarnt, dass der kontinuierlich steigende Energiebedarf bis 2050 nur in einem Umfang von 24 Prozent aus Erneuerbaren Energien sichergestellt werden könne. Der Rest des Energiebedarfes müsse über konventionelle Kraftwerkstechnik in Deutschland erzeugt werden, bzw. aus dem Ausland beschafft werden.
FRAGE 15)
Wie wollen Sie persönlich sicherstellen, dass angesichts dieser Vorhersage Deutschland jederzeit mit der erforderlichen Energie versorgt wird?
FRAGE 16)
Wie wollen Sie sicherstellen, dass zur Aufrechterhaltung dieser Versorgungssicherheit nicht auch Atomstrom aus Frankreich und Tschechien, bzw. Polen ins deutsche Netz gelangt?
3) Erreichung der Klimaschutzziele
Faktenlage:
Im Umfeld der maßgeblich von Ihnen propagierten Festschreibung der Absenkung von CO2­Emissionen im Kyoto-Protokoll haben Sie sich persönlich für eine Festschreibung der Klimaschutzziele stark gemacht. Der Bundesverband der Deutschen Industrie/BDI hat ermittelt, dass die Abschaltung aller Kernkraftwerke zu einer Erhöhung der CO2-Eimssion von 28 Prozent führt (vgl. BDI in:
Presseerklärung v. 24.4.2011
(http://www.bdi.ei/Pressemitteilungen.Energiekostenstudie.24.4.2011.htm.Ker nenergieausstieg)
FRAGE 17)
Wie argumentieren Sie heute, nach dem Energiewende-Beschluss, wenn Ihnen vorgehalten wird, die eigenen Klimaschutzziele dafür geopfert zu haben, um die Energiewende als plötzlich entwickelte neue politische Leitlinie für die Bundesrepublik Deutschland überhaupt in Gang setzen zu können?
FRAGE 18)
Wie wollen Sie garantieren, dass Ihre eigenen Klimaschutzziele auch nur annähernd erreicht werden, wenn Sie auf der anderen Seite dafür Sorge tragen müssen, dass Kohlekraftwerke als Reservekraftwerke oder im direkten Betrieb die Versorgungssicherheit von Wirtschaft und Verbrauchern sicherstellen müssen?
4) Akzeptanz in Wirtschaft und Bevölkerung
Faktenlage:
+++ „Der Kernenergieausstieg ist eine politisch falsche Entscheidung…. Die Energiewende bedeutet die Abkehr von Markt und Wettbewerb im Versorgungssektor und den Übergang zur Plan-und Staatswirtschaft. Ein solcher Plan führt in Zukunft zu ständig neuen Staatseingriffen in die Wirtschaft. Da diese Eingriffe nicht widerspruchsfrei sind und sein können, wird dies zu einer Würgespirale für Deutschland enden“, RA Max Dietrich Kley, Mitglied des Aufsichtsrates der BASF, Ludwigshafen (in: BörsenZeitung v. 15.7.2011).
+++ „Wegen der Energiewende bekomme ich aus meiner US-Konzernzentrale zunehmend kritische Fragen, ob die Energiebereitstellung in Deutschland noch zu wettbewerbsfähigen Preisen möglich sein wird“, Ralf Brinkmann, Deutschland-Chef des US-Chemieriesen Dow Chemical, (Handelsblatt v. 23.5.2012)
+++ „Die hohen Strompreise haben die Deindustrialisierung Deutschlands bereits eingeleitet“, EU-Kommissar Günther Oettinger (`Die Welt` v. 24.5.2012).
FRAGE 19)
Lösen Statements wie diese, von denen es Hunderte inhaltlich gleichgelagerte gibt, in Ihnen persönlich Überlegungen aus, den Energiewendebeschluss noch einmal grundsätzlich zu überdenken?
Faktenlage:
Prof. Dr. Gerrit Manssen von der Universität Regensburg kommt in einem umfangreichen Rechtsgutachten zu der Erkenntnis, dass die EEG-Umlage nicht mit der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland in Einklang steht. Er leitet seine Überzeugung aus der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes aus der Kohlepfennig-Entscheidung (BVerfG E 91, 186 ff.) ab.
FRAGE 20)
Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dieser Rechtsauffassung? Ist diese Rechtsauffassung Anlass für Sie, die Rechtmäßigkeit des Gesetzes, speziell der EEG-Umlage, noch einmal juristisch zu prüfen?
FRAGE 21)
Haben Sie inzwischen Vorsorge für den Fall getroffen, dass das Bundesverfassungsgericht die Rechtsauffassung teilt und die EEG-Umlage gleichermaßen für verfassungswidrig hält?
FRAGE 22)
Wenn ja, aus welchen Mitteln sollen für diesen Fall die bisher zugesagten mehr als 200 Milliarden Euro Fördermittel bezahlt werden, die Investoren nach dem EEG für die Abnahme des sog. Ökostroms rechtsverbindlich zugesichert bekommen haben?
FRAGE 23)
Wenn nein, wie wollen Sie politisch rechtfertigen, es in Kenntnis der Rechtslage versäumt zu haben, eine angemessene Alternative geschaffen zu haben?
FRAGE 24)
Ist Ihnen bekannt, dass inzwischen bereits Klagen bei deutschen Landgerichten anhängig sind, in denen die Frage der Verfassungsmäßigkeit der EEG-Umlage zum Gegenstand gemacht wurde?
Wir bitten um eine unverzügliche Beantwortung unserer Fragen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Axel J. Prümm Leiter Energie-und Klimapolitik

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Munich Re rührt wieder kräftig die Werbetrommel für Sturm- und Dürreversicherungen

Nun werden Sie sagen, dass diese Zeiten zum Glück endlich vorbei seien. Denn irgendwann war klar, dass das Einhorn ein reines Phantasiegebilde war. In unserer aufgeklärten, modernen Welt könne es solche Hirngespinste nicht mehr geben. Schön wär‘s. Auch die heutige Zeit hat leider seine Einhörner. Zwar haben sie keine vier Beine und auch kein langes Horn auf der Nase, verstecken sich jedoch hinter fragwürdigen wissenschaftlich gekleideten Extremwetter-Apokalypse-Warnungen, die vor allem eines zum Ziel haben: In der Bevölkerung Angst zu säen. Angst vor Stürmen, Angst vor Dürren, Angst vor der zornigen Natur. Und Schuld soll der böse Mensch und sein ausschweifender Lebensstil sein. Mit dieser bewährten biblischen Masche kann man natürlich auch heute noch kräftig punkten. Einer verängstigten Bevölkerung lassen sich viel leichter Versicherungspolicen verkaufen. Und Forschungsanträge mit furchterregenden Extremwetterszenarien laufen durch das wissenshaftlich-politische Bewilligungsverfahren wie ein heißes Messer durch Butter.

Wir haben uns an dieser Stelle bereits ausführlich um die historische Entwicklung von verschiedenen Sturmtypen, Dürren und Überschwemmungen beschäftigt. Eine Übersicht über die entsprechenden Artikel gibt es hier. Das Fazit: Eine außergewöhnliche, unnatürliche Häufung von Extremwetter ist bislang nicht festzustellen. Zu diesem generellen Ergebnis kam im Übrigen auch der letzte Extremwetter-Bericht des Weltklimarats.

Da verwundert es doch sehr, wenn nun der weltgrößte Rückversicherer Munich Re mit einer neuen 250-seitigen Studie „Wetterrisiko Nordamerika“ herauskommt, in der das genaue Gegenteil behauptet wird. Das Handelsblatt berichtete am 23. August 2012 auf der Titelseite über das Munich Re Papier: 

In den letzten 30 Jahren hat sich die Zahl extremer Wetterphänomene wie Wirbelstürme, Überflutungen oder Dürren in den USA fast verfünffacht. So wird es weitergehen, prognostiziert eine Munich-Re-Studie, die dem Handelsblatt vorliegt. […] Unstrittig aber ist, dass die Zahl wetterbedingter Naturkatastrophen steil ansteigt. 

Ein starkes Stück. Auf welcher Grundlage kann Munich Re so etwas behaupten? Stimmen die Fakten? Ist die Methodik der Studie überhaupt geeignet, um solche Aussagen zu tätigen? Im Folgenden wollen wir die bislang unveröffentlichte Studie einem Vorab-Check unterziehen. 

Das Handelsblatt schreibt weiter: 

Allein im ersten Halbjahr 2012 kosteten Hurrikans und Gewitterstürme in den USA die Versicherer 8,8 Milliarden Dollar. Die Studie setzt im Jahr 1980 an und belegt, dass es die höchsten Schäden innerhalb der vergangenen fünf Jahre gab. 

Fehler eins:
Eine Studie, die lediglich die letzten 30 Jahre umfasst, ist überhaupt nicht geeignet, natürliche Klimazyklen zu identifizieren, die sich über etliche Jahrzehnte erstrecken. Der betrachtete Zeitraum ist viel zu kurz. Über 30 Jahre gemitteltes Wetter ergibt letztendlich nur einen einzigen Klimadatenpunkt, den es mit der langjährigen Entwicklung davorliegender Perioden zu vergleichen gilt. Bereits die Methodik der Munich-Re-Studie scheint daher höchst fragwürdig. 

Fehler zwei:
Auch der Bezug auf Schadenssummen anstatt Ereignis-Häufigkeiten bzw. Intensitäten ist bedenklich. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass sich die Schadenssummen auch im Falle einer gleichbleibenden Extremwetterhäufigkeit enorm steigern würden. Durch das Bevölkerungswachstum, steigt nämlich die Anzahl der Versicherungsnehmer, die aufgrund zunehmenden Wohlstands zudem immer höhere Versicherungswerte besitzen. Auch siedelten im Laufe der Zeit immer mehr Menschen in Extremwetter-gefährdeten Gebieten wie etwa der angenehmen Küste Floridas. 

Fehler drei:
Nehmen wir mal die in der Munich-Re-Studie erwähnten Hurrikane. Wie man seit längerem weiß, verläuft die atlantische Hurrikan-Aktivität parallel zu einem wichtigen Ozeanzyklus, der Atlantischen Multidekaden-Oszillation (AMO) (Abbildung 1). Und dieser Ozeanzyklus – und im Schlepptau die atlantische Hurrikanhäufigkeit – ist von 1980 bis 2000 angestiegen. Wie redlich ist es dann eigentlich, diesen Anstieg zu berichten, den Zusammenhang mit der AMO jedoch der Öffentlichkeit via Handelsblatt zu verschweigen? Hätte die Studie früher angesetzt, so wären die hohen Hurrikan-Aktivitäten der 1950er/60er Jahre aufgefallen, als der natürliche Zyklus zuletzt seinen Höhepunkt erreichte. 

Abbildung 1: Die atlantische Hurrikan-Aktivität (ACE) der vergangenen 60 Jahre verlief parallel zur Entwicklung der Atlantisch Multidekaden Oszillation (AMO). Aus „Die kalte Sonne“ (S. 203).

Bemerkenswert auch, dass Munich Re offensichtlich vollkommen ausblendet, dass seit Katrina und Wilma 2005 kein starker Hurrikan mehr in den USA aufgetreten ist (siehe unser Blogartikel „Ein unerwarteter Rekord: Noch nie mussten die Vereinigten Staaten während der letzten 100 Jahre so lange auf einen starken Hurrikan warten !“). Auch weltweit ist übrigens kein Anstieg der Hurrikantätigkeit festzustellen (siehe unser Blogartikel „Hurrikanen scheint die Erwärmung egal zu sein: Keine Zunahme der tropischen Wirbelstürme in den letzten Jahrzehnten“).  

Fehler vier:
Auch die im Handelsblatt genannten starken Tornados haben in den USA während der letzten 60 Jahre eher ab- als zugenommen (siehe unser Blogartikel „Was ist die Ursache der Tornado-Häufung von 2011 in den USA? Menschengemachter Klimawandel oder natürliche Variabilität?“). 

Das Handelsblatt zitiert dann den aus Funk und Fernsehen bekannten Peter Höppe, Leiter der Munich-Re-Georisikoforschung: 

„Die Dürre [in den USA] ist für uns keine Überraschung gewesen“, sagt der Georisiko-Chef der Munich Re, Peter Höppe. […] Überrascht zeigte sich die Munich Re aber vom Ausmaß der Katastrophe: Ein solcher Fall sei „mit Abstand noch nie eingetreten“, sagte Vorstand Torsten Jeworrek bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen. Dass die Dürre eine Ausnahme bleibt, ist eher unwahrscheinlich. 2012 ist das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in den USA. […] In einigen Jahrzehnten könnte eine verheerende Dürre die Vereinigten Staaten alle paar Jahre heimsuchen, warnt Höppe – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Prämienberechnungen.  

Fehler fünf:
Höppe rührt schon seit geraumer Zeit die apokalyptische Werbetrommel vor der Extremwettergefahr. Wir haben an dieser Stelle bereits mehrfach über seine fragwürdigen Analysen und Prognosen berichtet (siehe z.B. unser Blogartikel „Die Versicherungswirtschaft und die Klimakatastrophe: Eine unheimliche Liaison“). Da wundert es nicht, dass Höppe nun die erstbeste Gelegenheit ergreift und die US-Dürre als Anzeichen für den Klimawandel deutet. Aber halt: Eine ähnliche Dürrewelle wie dieses Jahr hat es in den USA bereits in den 1930er Jahren gegeben („Dust Bowl“), als die CO2-Konzentration der Atmosphäre deutlich niedriger lag. Eine Zunahme der Dürren ist auf langfristige Sicht nicht erkennbar. Auch muss man berücksichtigen, dass die angeblichen neuen US-Temperaturrekorde nur möglich waren, weil zwischenzeitlich die historischen Messwerte aus den 1930er Jahren durch fragwürdige „Datenkorrekturen“ künstlich nach unten gedrückt wurden (siehe unser Blogartikel „Die wunderbare Welt der Temperaturdaten-Korrekturen: Und plötzlich hatte sich der Trend ins Gegenteil verkehrt…“). Ansonsten würde wohl 1936 noch immer den Temperaturrekord innehaben (siehe auch Beitrag hierzu von Roy Spencer).

Höppes Hinweis auf eine mögliche Anhebung der Versicherungsprämien gibt Grund zur Besorgnis. Sollte die fragwürdige neue Munich Re Studie zum Extremwetter in Nordamerika letztendlich nur eine Begründung zur Anhebung der Prämien liefern? Was passiert eigentlich, wenn die Sturm- und Dürretätigkeit auch in den kommenden Jahren die natürliche Schwankungsbreite nicht verlassen sollte, so wie in den letzten Jahrzehnten? Würde sich die Munich Re dann bei den Versicherungskunden in 20 Jahren entschuldigen und die zu viel bezahlten Prämien wieder zurückerstatten? Wohl kaum. Daher sollten die vom Versicherungskonzern vorgebrachten Argumente von unabhängiger Seite geprüft werden, bevor sie in der Öffentlichkeit verbreitet werden. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) kann hier jedoch keine große Hilfe sein, da es mit der Munich Re eng verbandelt ist. 

Fehler sechs:
Grundsätzlich muss hinterfragt werden, ob derartige Studien überhaupt von Versicherungskonzernen durchgeführt und medial vermarktet werden sollten. Der Interessenskonflikt ist vorprogrammiert: Je schlimmer, die Katastrophenwarnungen, desto besser fürs Geschäft. An genau dieser Stelle sind wohl auch dem Handelsblatt Bedenken gekommen und bot fairerweise Fritz Vahrenholt an, in der gleichen Ausgabe die klimarealistische Seite zu vertreten. Hier ein Auszug des Interviews

HANDELSBLATT: Aber die Zahl der Naturkatastrophen nimmt zu. Die USA leiden unter einer Rekorddürre.

VAHRENHOLT: Wir befinden uns in einem El-Niño-Jahr. Alle paar Jahre tritt dieses Wetterphänomen auf, das eine enorme Hitzewelle in den USA erzeugt. Auch wenn oft behauptet wird, Hurrikans und Stürme nähmen zu – es stimmt nicht. Wir hatten einen Anstieg bei den Hurrikans, aber seit Ende der 1990er-Jahre sind sie zurückgegangen. Auch das hängt mit der atlantischen Strömung zusammen. 

HANDELSBLATT: Wenn alles nicht so schlimm ist, warum warnt die Munich Re vor Katastrophen?

VAHRENHOLT: Die Munich Re und die Versicherungswirtschaft haben ja ein Interesse, dass über katastrophale Entwicklungen diskutiert wird. Mehr Furcht vor Wetterkatastrophen führt dazu, dass Versicherungsvertreter mehr Policen absetzen können. Auch die aus den Fugen geratene Energiepolitik kann leichter durchgesetzt werden, wenn Angst erzeugt wird. 

HANDELSBLATT: Aber die meisten Wissenschaftler warnen ebenfalls vor dem Klimawandel.

VAHRENHOLT: Es gibt auch Tausende Wissenschaftler, die anderer Auffassung sind. Aber wenn Sie einen Forschungsantrag stellen, müssen Sie das wissenschaftspolitische Umfeld berücksichtigen. Stellen Sie mal einen Antrag, dass Sie die natürlichen Zyklen untersuchen wollen, da kriegen Sie keine Forschungsmittel. 

HANDELSBLATT: Brauchen wir also keine Energiewende?

VAHRENHOLT: Es ist sinnvoll, Energie einzusparen und stärker die erneuerbaren Energien zu nutzen. Aber wir müssen uns beim Umbau mehr Zeit nehmen. Der Klimaschutz muss wieder gleichrangig mit anderen wichtigen Faktoren wie dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland behandelt werden.

 Lust auf noch mehr Munich Re? Dann gibts hier etwas Schönes am 29.8.2012 um 17:00 Uhr auf Eins Festival: "Der Klimaschock – Profiteure, Kosten und Verlierer".

Dr. Sebastian Lüning, zuerst erschienen auf Die Kalte Sonne Blog

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Echte Energie für eine weitere amerikanische Renaissance

Präsidentschaftskandidat Mitt Romney versteht, dass zur Erreichung dieser Ziele die amerikanische Innovationsfähigkeit endlich von der Leine gelassen werden muss. Die exzessiven regulatorischen Strangulierungsgriffe auf Industrien und Arbeitskapital müssen reduziert werden, damit es uns möglich ist, die sicheren, erprobten Technologien einzusetzen, um unsere riesigen Lagerstätten von Öl, Gas und anderen Energieträgern zu erschließen und auszubeuten. Er weiß, dass wir all das tun können, ohne wichtige Umweltstandards zu opfern.

Präsident Obama glaubt inbrünstig daran, dass die Lösung in höheren Steuern, mehr Regulierung und Regulatoren liegt, unsere unterirdischen Ressourcen unangetastet zu lassen und eine schmerzhafte Wende von Kohlenwasserstoffen hin zu Wind-, Solar- und Bioenergie.

Die Obama-Vision war eine vollkommene Katastrophe. Zahllose Pleiten und Entlassungen werden ergänzt durch unverzichtbare ewige Subventionen, die hart arbeitenden und produzierenden Menschen und Industrien weggenommen werden; geplant von unzähligen Bürokraten für gescheiterte Technologien und Industrien; durchgeführt von kumpelhaften Kooperativen, die sich für den Gefallen, dass man ihnen substantielle Vorteile aus der pflichtgemäßen Freigebigkeit der Steuerzahler hat zukommen lassen, dadurch revanchieren, dass sie diese Gelder in die Kampagne zur Wiederwahl kooperativer Politiker stecken.

Im Gegensatz dazu funktioniert die Romney-Vision tatsächlich. Große Kapitalinvestitionen [bain Capital investments] brachten uns [die Firmen] Staples, The Sports Authority, Steel Dynamics und andere Erfolgsgeschichten. In jüngster Zeit hat die Innovationsfähigkeit des privaten Sektors von Amerika an der Energiefront durch Schweiß und Beharrlichkeit neue Technologien und Entdeckungen gebracht, die den Mythos von „Peak Oil“ und der „bevorstehenden Erschöpfung“ von Petroleum in den USA und weltweit abrupt beendet haben.

Horizontales Bohren und hydraulisches Brechen zum Beispiel wurde durch die Privatindustrie entwickelt, von privaten Investoren gefördert und auf privaten Ländereien getestet. Es musste sich nicht abhängig machen von Subventionen der Steuerzahler, der Genehmigung durch öffentliche Bürokraten oder den Zugang zu Schieferlagerstätten auf öffentlichem Land.

Wäre es anders, wäre das „Fracking” niemals Realität geworden. Der unglaubliche Boom hinsichtlich Öl, Gas, Arbeitsplätzen und Einkommen in North Dakota, Texas und Pennsylvania hätte sich nie ereignet. Riesige Vorkommen von Öl, Erdgas und Erdgaskondensate [natural gas liquids] wären für immer in Schieferformationen Tausende Fuß tief unter der Erdoberfläche eingeschlossen geblieben.

Die Preise für Erdgas würden immer noch über 8 Dollar pro 1000 Kubikfuß (million Btu) liegen anstatt wie heute zwischen 2,50 und 3 Dollar. Amerika würde immer noch in Übersee nach Öl ausschauen, um die Kohle zu ersetzen, die die EPA von Obama effektiv aus unserem Energiekreislauf, aus unserer Stromerzeugung, der Beschäftigung und der Wirtschaft entfernt.

Aber dank des Bohrens und von Fracking auf privatem Land nimmt die Öl- und Gasproduktion unter vernünftigen Regelungen der US-Bundesstaaten zu, zum ersten Mal seit 15 Jahren, trotz weiterhin bestehender Moratorien in dieser Hinsicht auf öffentlichem Land on- und offshore. In Amerika lauert der Schatz einer produzierenden Renaissance, betrieben zum größten Teil durch den Zugang zu ergiebigen, zuverlässigen und bezahlbaren Treibstoffquellen, um die Industrien, Raffinerien und Chemiekraftwerke zu versorgen.

Das massenhafte Gasvorkommen in der Marcellus-Schieferformation hat Shell dazu gebracht, ein Ethan „brechendes“ Kraftwerk im Wert von 2 Milliarden Dollar in der Nähe von Pittsburgh zu planen, was zu 10 000 kurzfristigen und weiteren 10 000 dauerhaften Arbeitsplätzen führen würde. Stahlwerke, Stromerzeuger und zahlreiche andere Industrien würden ebenfalls vom Schiefergas profitieren.

Dem „Energy 2020”-Bericht von Citigroup zufolge könnte die Petroleumindustrie in den USA „bis zu 3,6 Millionen Arbeitsplätze bis zum Jahr 2020 schaffen und das Bruttoinlandsprodukt der USA um bis zu 3 Prozent steigen lassen“, während gleichzeitig auch Milliarden Dollar für lokale, bundesstaatliche und die Zentralregierung abfallen würden [Original: billions of dollars in lease bonuses, rents, royalties and taxes for local, state and federal governments].

Fracking könnte in einer Depression steckenden Gebieten in Maryland, New York, Ohio und andere Staaten neue Arbeitsplätze und Einkommen bescheren. Der erweiterte Zugang zu unserem neu gefundenen Jahrhundertschatz von Kohlenwasserstoff-Energie wird die Preise niedrig halten und den Abfluss von Arbeitsplätzen aus unserem Land umkehren. Er würde Arbeitsplätze für Millionen amerikanischer Hochschulabgänger und Arbeitsloser sowie eine neue Blütezeit für die jetzige und zukünftige Generationen bereit stellen.

Mehr noch, die Vorteile hinsichtlich Energie, Produktion, Beschäftigung und Wirtschaft wären unbelastet von besorglichen Einflüssen auf die Umwelt. Hydraulisches Brechen wurde seit 1949 angewendet und wurde inzwischen mehr als 2,5 Millionen mal durchgeführt, sicher und ohne irgendwelche ernsten Probleme.

Fracking-Flüssigkeiten bestehen zu 99,5% aus Wasser und Sand. Der Rest sind Chemikalien, die die Sandpartikel in der Flüssigkeit gelöst halten, das bakterielle Wachstum bekämpfen und den Gasfluss und die Gaserzeugung verbessern. Die meisten heute benutzten Zusätze sind Pflanzenöle und allgemeine biologisch abbaubare Chemikalien, die auch in Käse, Bier, Dosenfisch, Milchdesserts, Shampoo und anderen Nahrungsmitteln und Kosmetika vorhanden sind. Die sich ständig verbessernden Technologien, Techniken und Regeln werden in Zukunft Umweltrisiken weiter reduzieren.

An alle, die sich wegen einer katastrophalen, vom Menschen verursachten globalen Erwärmung Sorgen machen: Erdgas emittiert viel weniger Kohlendioxid als Kohle. Es entstehen auch keine Abfälle oder Strahlung, die die Ausweitung der Kernkraft stigmatisiert haben. Anders als bei Windturbinen werden keine Vögel oder Fledermäuse geschreddert. Anders als Sonnenenergie werden nicht Millionen Acres naturnaher Landschaften verbraucht, die mit Photovoltaik-Paneelen zugepflastert werden müssen.

Unglücklicherweise haben Fakten wie diese die Peak-Oil-Betonköpfe und Anti-Kohlenwasserstoff-Aktivisten innerhalb und außerhalb der Obama-Administration nicht stoppen können. Sie wurden zu Meistern der Angsterzeugung und Propagandisten, die ihre „Sag einfach nein!“-Opposition zu nordamerikanischer fossiler Treibstoffenergie vorantreiben. Sie benutzen Strafanträge, Lobbyarbeit, Falschmeldungen und Demonstrationen, um das Bohren, Fracking, die Keystone XL-Pipeline, Kohleabbau und –verbrennung sowie zahlreiche andere Projekte zu blockieren, während sie weiter nach Subventionen, Begünstigungen und Ausnahmen von Umweltgesetzen für Wind-, Solar- und Bioenergie-Programme verlangen.

Während seiner ersten Rede zur Amtseinführung, in den Tiefen der Großen Depression, hat Präsident Franklin Roosevelt dem amerikanischen Volk gesagt: „Das Einzige, was wir fürchten müssen, ist die Furcht selbst; namenloser, unbegründeter und ungerechtfertigter Terror, der die benötigten Bemühungen, Rückzug in Vorankommen zu verwandeln, paralysiert“.

Umweltextremisten schlagen den entgegen gesetzten Weg ein und argumentieren, dass das Einzige, vor dem wir Angst haben müssen … eigentlich so ungefähr alles ist.

Wir brauchen Arbeitsplätze und eine erneuerte wirtschaftliche Vitalität. Wir alle wollen eine saubere Umwelt. Seit dem ersten Earth Day im Jahr 1970  haben Industrien aller Art immense Fortschritte bei der Reduktion von Emissionen und bei Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit gemacht. Zweifellos werden sie in dieser Hinsicht weitere Fortschritte erzielen.

Aber das Nachgeben von Furcht und Hysterie sowie das Werfen immer neuer Stolpersteine in den Weg einer vernünftigen Energieversorgung und wirtschaftlicher Entwicklung bringt viel mehr Nach- als Vorteile für unsere Nation und seine Bewohner.

Das Team Obama ist der Arm der Regierung der Umweltextremisten-Lobby. Es ist an der Zeit, diese zu ersetzen durch ein Team Romney, das eine vernünftige und verantwortungsvolle nordamerikanische Energie- und Wirtschaftsentwicklung versteht, ermutigt und ermöglicht.

Paul Driessen

——–

Paul Driessen is senior policy advisor for the Committee For A Constructive Tomorrow (www.CFACT.org) and author of Eco-Imperialism: Green power Black death.

Link: www.icecap.us  Rubrik „The Political Climate“ vom 19. 8. 2012

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Dieser Artikel ist eine geradezu klassische Ergänzung und Unterstreichung  zu der Zusammenstellung, die Herr Limburg kürzlich bei EIKE hier veröffentlicht hat.




Wärmeinsel-Effekt in Kalifornien bereits 1987 entdeckt

Ein noch nie veröffentlichtes Papier über den Wärmeinseleffekt und die Positionierung von Wetterstationen

Anthony Watts berichtet über eine Studie von James Goodridge, 1987

Kürzlich hat der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, eine Webseite des Gouverneursbüros einrichten lassen, in welcher er den Skeptikern nahe legt, “den Mund zu halten”. Daher meine ich, dass es an der Zeit ist, dies hier zu veröffentlichen.

Es ist ein Papier, das in einer Arbeitssitzung des Pazifischen Klimaworkshops 1987 in Pacific Grove, Kalifornien, vom 22. bis 26. März 1987 von Jim Goodridge präsentiert wurde. Goodridge war vormals Staatsklimatologe von Kalifornien. Das Papier trägt den Titel: Population and Temperature Trends in California.

 

James D. Goodridge, ehemals Chefklimatologe von Kalifornien

Ich meine, Jim zeigte in diesem Papier die ersten Fotos, welche die Aufmerksamkeit auf das Problem der Wetterstationspositionierung lenkten. Gestern habe ich beide Fotos auf WUWT eingestellt: Spaß-Rätsel: Wo befinden sich diese offiziellen Wetterstationen?

 

Auf das erste Foto antwortete ein Kommentator namens „Hoser“ richtig:

August 15, 2012 at 10:32 pm

Es ist schon lange her, aber das obere Foto könnte das Lick Observatorium auf dem Mt. Hamilton sein. Das hinter den Autos könnte der Schlafraum der Astronomen sein. Es ist 25 Jahre her, seit ich dort war.

Stimmt. Die offizielle Temperatur am Lick Observatorium wird auf einem Betondeckel gemessen, wo Autos geparkt werden und wo ein Abluftkamin steht:

 

Lick Observatorium – Luftbild aus Bing Maps. Anmerkungen von Anthony Watts
Interaktive Kartenquelle: http://binged.it/PscDx2

Es ist eine Überraschung, dass diese Messstation noch heute in Betrieb ist. Sie ist auf elektronische MMTS-Thermometer umgerüstet worden, aber so weit ich sehe, befindet sie sich noch an der gleichen Stelle wie zuvor. Man beachte den Fußweg und den Kaminschatten:

Anmerkung: Vielleicht könnte einer unserer Leser aus dem Gebiet der San Francisco Bay mal hoch zum Lick Observatorium fahren, um mit einer Fotografie zu belegen, dass sich die Station noch immer an der gleichen Stelle befindet. Man könnte erwarten, dass man infolge der ehrenwerten wissenschaftlichen Diskussion das Thermometer aus der Nähe des Abluftkamins und von der Betondecke wegversetzt hätte. Schauen wir mal, ob man das während der vergangenen 25 Jahre getan hat.

Hier die andere Station am Müllverbrennungsofen. Es handelt es sich um ein Taylor max-min Thermometer, das von der inzwischen geschlossenen Autobahnverwaltungsdienststelle in Quincy, Kalifornien, betrieben wurde.

 

Wetterstation neben einem Müllverbrennungsofen

Das hat niemand herausgefunden, aber es gab einige fast zutreffende Vermutungen.  Neben den Problemen mit der Positionierung der Messstationen machte Jim wichtige Entdeckungen, als er die Temperaturtrends der ländlichen Gebiete mit denjenigen der städtischen Gebiete verglich. Er hat nur noch eine Papierkopie seiner Studie, weil seine damals benutzten Mac-Disketten schon lange weg sind. Ich habe von der Papierkopie einen Scan anfertigen lassen, daraus sind nachfolgende Einfügungen.

Seine Seite 9 mit Grafiken und den Abbildungen 4 und 5 erzählt die Geschichte der Oberflächentemperaturen für Kalifornien:

Zur Erinnerung, dies sind Daten, die von Jim vor den vom NCDC in großem Ausmaß durchgeführten Anpassungen benutzt wurden. Jim stellt in seinem Papier alle diese Daten zur Verfügung. Interessant ist der Vergleich der Daten von einst und jetzt, um zu sehen, was damit angestellt worden ist. Ein weiterer wichtiger Hinweis ist, dass dieses Papier ein Jahr früher vorgelegt worden ist, bevor Dr. James Hansen von der NASA vor dem US-Senat im Juni 1988 mit beifallheischender Selbstgewissheit seiner Erkenntnisse und Modellvorhersagen aussagte und er ließ sogar die Klimatisierung im Sitzungssaal abschalten, um einen „theatralischen Effekt“ zu erzeugen.

Abb. 6 und 7 auf Seite 10 sind auch vielsagend:

Und die grafischen Darstellungen auf Seite 12 sind wirklich interessant:

Beim Trend für die ländlichen Staionen entdeckte Jim eine Korrelation:

Die guten Temperaturganglinien sind hoch korreliert. Eine Datensatz, der frei von der Einwirkung des nahen Verbrennungsofens und weiteren Wärmeabführungen frei zu sein scheint, ist der Temperaturverlauf der Westküsten-Meeresoberflächen-Temperatur (SST). Die dekadischen Durchschnitte der SST zeigen die Abbildungen 15 bis 18. Die Langzeittrends bei der SST sehen den Langzeittrends bei den ländlichen Temperaturen sehr ähnlich, wie in Abbildung 7 zu sehen. Die beiden Meerwasser-Temperatumessstationen, die beachtlich abweichen, sind Astoria und San Francisco. Das könnte möglicherweise auf landwärts gerichtete Meeresströmungen zurückzuführen sein oder auf das Mündungswasser nahegelegener Flüsse.

Es folgen Abb. 15 bis 18:

Auf Abbildung 19 werden die Lufttemperaturen von Britisch Columbia mit den Meeresoberflächentemperaturen verglichen.

Abb. 19, 20. Die Ähnlichkeit fällt ins Auge.

Die andere Schlussfolgerung aus Jims Papier ist, dass es eine Korrelation zwischen den Trends der Bevölkerungsdichte und der Temperatur bei den inländischen städtischen Messstationen gibt, wie in folgender Abbildung zu sehen ist.

Jim arbeitete weiter daran und veröffentlichte einen Brief im Bulletin of the American Meteorological Society 1996 dazu. Diese einzige Abbildung aus der Veröffentlichung war für mich eine Erleuchtung.

Ein Antwortbrief von Kwang-Y Kim, der auf Goodridge’s Veröffentlichung folgende abgedruckt wurde, enthält ein interessantes Eingeständnis:

„Zweifelsohne kann der Wärmeinsel-Effekt nicht vollständig aus den Daten entfernt werden und er führt zu einer Verfälschung in Richtung größerer Erwärmung. Wir sollten uns vor Augen halten, dass in einigen lokalen Temperaturganglinien eine Erwärmung stecken kann, die aus der Bevölkerungsdichte kommt, nicht vom Treibhausgas. Wir danken Goodridge für diesen Hinweis.“

Kim war 1995 zusammen mit Gerald North Ko-Autor eines Papiers für die regionale CO2-Modellierung. Dort war die Meinung vertreten worden, dass der Temperaturanstieg auf CO2 zurückzuführen wäre, aber nach Meinung von Goodridge, geäußert in seinem Brief, waren die Temperatur-Eingangsdaten verfälscht worden. Goodridge hatte geschrieben:

„Anscheinend beziehen sich Kim und North (1995) auf Trends aus den verstädterten Gebieten der Welt, wo normalerweise die Temperatur aufgezeichnet wird.“

Ich frage mich, falls irgend jemand Goodridge’s 1987er Papier Hansen 1987 oder Anfang 1988 vorgelegt hätte, ob das zu einer Änderung seiner Behauptungen vor dem US-Senat im Juni 1988 geführt hätte?

Vermutlich kaum, weil wir ja wissen, dass es einen unumstößlichen Glauben an die Steuerung der Temperatur allein durch die Konzentration von Kohlendioxid gibt. Jeder Abweichler von diesem Glauben wird sofort angeschwärzt und gebrandmarkt. So hat beispielsweise Hansens Mitstreiter vom Klimaforschungsinstitut der Universität von East Anglia (CRU),  Dr. Phil Jones, ein ablehnendes Urteil über Goodridge’s Arbeit gefällt, was wir dank Klimagate 2 wissen (Hervorhebung durch den Verfasser):

file 4789.txt

date: Tue, 25 Apr 2000 09:25:14 +0100
from: Phil Jones <p.jones@xxxx>
subject: Re: CA climate
to: Tom Wigley <wigley@xxxx>,Mike Hulme <m.hulme@xxxxx>

Tom,
Bryan Weare ist in US Davis. Er weiß so einiges über das, was Sie erwähnen. Der Narr, den Sie erwähnen, der den Wärmeinseleffekt bei allen kalifornischen Stationen entdeckt hat, hieß Good(e)rich.
Ich werde von heute bis 5. Mai in Nizza und Genf sein. Ich hoffe, Sie können die Temperaturplots allein machen, und dass Mike die mit den Niederschlägen machen kann.
Mike hat die Daten in Form von 5-Grad-Gitternetzkästchen, so dass es mit der Datenverarbeitung klar geht, wenn Sie das für ihn definieren könnten.
Ich denke, er ist morgen wieder da.
Wir könnten auch die 0.5-Grad-Gitterkästchen benutzen, dafür brauchten wir aber Mark New, der es für uns machen müsste.

Cheers
Phil

[Dem war folgende E-mail vorausgegangen:]

At 12:13 PM 4/24/00 -0600, Tom Wigley wrote:
Phil and Mike,
Ich muss an einer Sitzung des EPRI und der California Energy Commission am 12./13. Juni teilnehmen.  Es geht um die zukünftigen Klima-Szenarien und die damit verbundenen Auswirkungen. GCM-Ergebnisse und das statistische und LAM-Herunterskalieren werden diskutiert werden. Man wünscht sich jemanden, der über das beobachtete Klima spricht (Probleme der Homogenität, Ost-West und Nord-Süd Gegensätze; ENSO-Effekte, Änderungen der Zirkulation – so z.B. zunehmende Tiefdruckentstehung über dem Meer, Veränderungen der Sturm-Zugrichtungen; usw.), aber man hat noch niemanden eingeladen.
Chuck Hakkarinen (EPRI) sprach von jemandem bei UC-Davis, der Experte für das kalifornische Klima sein soll. Wer ist das? Kennen Sie andere Kalifornier, die sich im kalifornischen Klima auskennen, und denen Sie vertrauen? (So weit ich mich erinnere gibt es da einige Kümmelspalter, die die Jones et al. Datensätze kritisiert haben – von denen wollen wir keinen. Hieß nicht einer dieser Narren Goodrich?)
Ich selbst hätte gerne einige Monatstemperatur-Durchschnitte für die kalifornische Region. Für die Temperatur könnte ich es vermutlich selber machen, ganz sicher aber nicht für die Niederschläge. Könnten Sie mir vielleicht bis morgen zeitliche Verläufe schicken (bevor ich mich nach Australien in Marsch setze)?

Für folgende Regionen würde ich Resultate brauchen (so gut, wie Sie können):
>(1) 32-36degN, 115-121degW
>(2) 36-42degN, 118-124degW
>(3) 32-42degN, 114-124degW
>(4) 36-42degN, 106-114degW
Letzteres betrifft die Hochwasserstände des Colorado.

Zum Schluß: falls Sie einige zeitliche PDSi-Datenreihen für die Region haben, hätte ich die auch sehr gerne.
Vielen Dank,
Tom
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Tom M.L. Wigley
Senior Scientist
ACACIA Program Director
National Center for Atmospheric Research
P.O. Box 3000
Boulder, CO 80307-3000 USA
Phone: 303-xxxx
Fax: 303-497-xxxx
E-mail: wigley@xxxx
Web: http://www.acacia.ucar.edu
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Prof. Phil Jones
Climatic Research Unit, Telephone +44 (0) 1603 xxxx
School of Environmental Sciences, Fax +44 (0) 1603 xxxx
University of East Anglia, Norwich
Email p.jones@xxxxx
NR4 7TJ UK

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Tom Wigley und Phil Jones sind schon zwei Schlitzohren, nicht wahr?

Das 1987er Papier von Jim Goodridge kann als PDF heruntergeladen werden: Goodridge_1987_paper (16mb)

Wir schulden Jim Goodridge Dank, nicht nur für seine Arbeit, sondern auch für die Herabsetzungen, die er für uns alle von seiten des “Teams” [der Klima-Glaubenskrieger um James Hansen und Phil Jones] ertragen musste..

Originalartikel von Anthony Watts hier.

Übersetzung: Helmut Jäger, EIKE