Ökonihilismus 2012, Selbstmord in Raten von Edgar L. Gärtner – eine Buchrezension
Doch der Reihe nach! Das Buch von Gärtner umfasst den gesamten Bereich des Ökologismus, wobei der Schwerpunkt auf der geistesgeschichtlichen, politischen und wirtschaftlichen Basis dieser ideologischen Bewegung liegt. Die in seinem Buch ebenfalls kurz geschilderten naturwissenschaftlichen Inhalte sind nicht zentral, hier gibt es bereits anderweitig eine einschlägigere und umfangreichere Literatur.
Im ersten Kapitel seines Buchs „Windmühlen im Krieg der Köpfe“ beschreibt Gärtner die geschichtlichen Anfänge und die Entwicklung des Ökologismus und geht insbesondere auf die EU-Öko-Agenda ein. Dabei wird die weltweite Sonderstellung der EU deutlich, die dem EU-Normalbürger leider kaum bekannt ist. Tatsächlich steht die EU in ihrem fanatischen Wahn, alles anthropogenen CO2 zu beseitigen – koste es, was es wolle – weltweit alleine da.
Das „koste es , was es wolle“ ist keineswegs nur finanziell zu sehen. Natur- und Umweltschutz werden inzwischen hierzulande mit Füßen getreten, wie es insbesondere die Vögel und Fledermäuse zerschreddernden Windradparks belegen. Die Landschaftszerstörungen durch flächendeckende Windturbineninstallationen sind jetzt schon von einer Intensität, wie sie seit den Verheerungen des 30-jährigen Krieges in Deutschland nicht mehr gesehen wurden. Ein weiteres stellvertretendes Beispiel, dass Klimaschutz und Naturschutz nicht das geringste mieinander zu tun haben, ist der Biosprit. Er verursacht nicht nur Nahrungsmittelverknappung und Hunger in Entwicklungsländern. Die Maismonokulturen auf ehemaligen deutschen Weizenanbauflächen schaden der Artenvielfalt, und die hier eingesetzten Pestizide kontaminieren das Grundwasser. All dies schert die deutschen und EU-Ökokrieger nicht im geringsten. Paradoxerweise sitzen sogar Naturschutzverbände wie der BUND mit im Ökoboot. Man kann der Auffassung sein, dass alle BUND Mitglieder schleunigst ihre Mitgliedskarten abgeben sollten, denn mit Naturschutz hat dieser für die Windradindustrie werbende Verein mittlerweile nichts mehr zu tun.
Australien, Neuseeland und die Schweiz sind die einzigen, im Weltmaßstab allerdings völlig unbedeutenden Länder, die der Öko-Agenda der EU mehr oder weniger engagiert folgen. Der wahre Musterschüler der CO2-EU-Vermeidungs-Paranoia ist indessen wieder einmal Deutschland. Dazu passt die jüngste Aussage unseres neuen Umweltministers Altmeier, dass eine weltweite CO2-Vermeidungsstrategie nur dann Erfolg haben könne, wenn Deutschland mit gutem Beispiel voranginge. Meint dieser Mann diese Absurdität ernst? Glaubt er wirklich, dass die CO2-Vermeidungsmaßnahmen Deutschlands in Indien und China mit zs. mehr als 2 Millarden Menschen mehr als ein nachsichtiges Lächeln hervorrufen? Man mag die von Altmeier beschworene Wiederauferstehung des gruseligen Untoten „Am deutschen Wesen soll die Welt genesen“ einfach nicht glauben. Aber mit einer eisernen Kanzlerin, die jedem Meinungsblümchen, das sich anschickt selber nachzudenken und eigene Denkpfade zu bevorzugen, sofort den Kopf abschlagen lässt, ist offenbar alles möglich – armes Deutschland!
Weitere Kapitel des Buchs von Gärtner (stellvertretend) lauten:
– Glaubensfreiheit in Gefahr
– Nachhaltigkeit: Von der Wissensanmaßung zur regulativen Idee
– Nachhaltigkeit im Wettbewerb
– Europa zwischen Hochmut und Verzweiflung
– Grenzen der Gleichschaltung
Es ist angesichts der Fülle an Information, die dieses Buch bietet, nur schwer möglich eine Zusammenfassung zu erstellen. Wir wollen sie dennoch versuchen. Sie kann, in etwas überspitzter Form, wie folgt lauten: Nach dem braunen und der roten Faschismus in Deutschland sehen wir uns jetzt den Anfängen eines grünen Faschismus gegenüber. Gärtner belegt diese, ohne weitere Information ungeheuerlich klingende Aussage hinreichend mit Fakten. Wir können die Argumentation Gärtners bestätigen, denn die aktuelle Entwicklung ist leider nicht geeignet, seine Einschätzung zu entkräften. Faschismus ist bekanntlich gekennzeichnet durch:
– Herrschaftsanspruch einer einzelnen Gruppe
– Durchsetzung dieses Anspruchs mit undemokratischen Mitteln, d.s. Aufhebung der Pressefreiheit, totalitäre Überwachungsmethoden usw.
Schauen wir uns als Beleg einen Ausspruch von Prof. Edenhofer vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung an, der in einem NZZ Interview am 14.11.2010 verlautbaren ließ:
„…Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. Dass die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch, fast nichts mehr zu tun.“
Wir sind der Meinung, dass diese Interviewaussage die Kriterien einer faschistischen Agenda perfekt erfüllen, denn der Klartext von Edenhofers Aussage lautet: „Wir“, d.h. eine bestimmte Gruppe (Kriterium 1) verteilen das Weltvermögen um und nehmen dabei in Kauf, dass diese Umverteilung nur mit undemokratischen Mitteln erfolgen kann ("nicht begeisert", Kriterium 2). Wir geben zu, dass diese Agenda mit Umweltpolitik – man kann hier auch Umweltschutz sagen – nichts mehr zu tun hat (Kriterium 2, der auserwählten Gruppe sind alle Mittel recht, sie nimmt für ihre Agenda auch massive Naturschädigungen in Kauf). So unsere Interpretation.
Um Ökofaschisten die ideologische Basis zu entziehen, empfehlen wir wärmstens das Studium des Buchs von E. Gärtner als Gegenentwurf einer freiheitlichen und demokratischen Auffassung, die es mit dem Naturschutz, der Würde und dem Besitz jedes einzelnen Mitbürgers ernst nimmt. Gärtners Buch hätte das Zeug, ein zweites „Deutschland schafft sich ab“ eines Thilo Sarrazin zu werden. Dies wird aber leider nicht erfolgen. Gärtner und sein Buchverlag TvR sind im Gegensatz zum ehemaligen Präsidenten der deutschen Bundesbank (noch) völlig unbekannt. Die freiwillige deutsche Medienselbstgleichschaltung – als Musterbeispiel darf die Süddeutsche Zeitung gelten (hier und hier) – hat bis jetzt Rezensionen von klimakritischen Büchern verhindert. In den zwei Diktaturen der deutschen Vergangenheit musste der Presse wenigstens noch gesagt werden, was sie zu schreiben hatte. Dies ist heute nicht mehr nötig. Die in deutschen Medienredaktionen mehrheitlich vertretenen grün-roten Ökologen garantieren, dass Hinweise der Obrigkeit, was über Klima und Energie zu schreiben ist, überflüssig geworden sind.
Wir wünschen Gärtners hervorragendem Werk die weiteste Verbreitung. Wenn die Klima- und Energieagenda in Deutschland ihren bisherigen Weg fortsetzt – und daran bestehen leider wenig Zweifel – wird es zu Schäden kommen, die geeignet sind, die deutsche Volkswirtschaft in den Abgrund zu stürzen. Es ist zwar nur ein schwacher Trost, aber immerhin werden unsere Kinder und Enkel nach einem solchen Desaster sagen können, dass es auch im gleichgeschalteten Öko-Deutschland noch Widerstand gab.
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke
Michael Limburg
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