Das IPCC gibt zu: die Berichte in der Vergangenheit enthielten viel Müll

Das war die einzige verfügbare Version des IAC-Berichtes, als ich darüber schrieb, also am 31.8.2010. Ich bekenne, ich habe mich auf diesen unveröffentlichten Essay bezogen und ihn modifiziert, als das IPCC vor etwa zwei Wochen seine Presseerklärung bekannt gab. Dies führte zu dem Artikel hier beim American Thinker. Mir war nicht bewusst, dass sich die endgültige Version des Berichtes so stark von der Pre-Publication Version unterscheiden würde.

Mehr: http://www.americanthinker.com/2012/07/ipcc_admits_its_past_reports_were_junk.html#ixzz21T6QIU00

Ich überlasse es Anderen, darüber zu spekulieren, warum das IAC seine Kritik am IPCC bis zu einem Punkt verwässert hat, dass diese Kritik in der endgültigen Version fast unsichtbar war. Ich bemerke auch, dass ich im Essay vom 31.8.2010 den folgenden Vorbehalt geäußert habe, der ebenfalls zu diesem Artikel passt und nicht unerwähnt bleiben sollte:

Der Bericht ist im allgemeinen Stil von Akademikern geschrieben und kommentiert die Mängel in den Berichten von Anderen. Ratschläge mit „verstärken“ oder „verbessern“ versehen Ergebnisse mit einem positiven Beigeschmack, die enthüllen, dass gegenwärtige Management- und Begutachtungssysteme schwach, unangemessen oder sogar korrupt sind. Man muss ein wenig zwischen den Zeilen lesen, um zu bemerken, welche Fehler entdeckt und bekannt gemacht wurden.

Am 27. Juni hat das IPCC ein Statement veröffentlicht des Inhalts, dass man „den Prozess zur Implementierung einer Anzahl von Vorschlägen des IAC vom August 2010 vollendet habe, der von den wissenschaftlichen Akademien der Welt gegründeten Institution, um internationale Agenturen zu beraten“.

Versteckt in dieser scheinbar routinemäßigen Aktualisierung bürokratischer Prozesse ist eine erstaunliche und vollständig unterschlagene Story. Das IPCC ist die prominenteste Quelle alarmistischer Prognosen der Welt sowie von Behauptungen über die vom Menschen verursachte globale Erwärmung. Auf seine vier Zustandsberichte (ein fünfter soll in verschiedenen Teilen 2013 und 2014 veröffentlicht werden) beziehen sich die EPA in den USA und nationale Akademien der Wissenschaft weltweit als „Beweis“, dass die globale Erwärmung der vergangenen etwa fünf Jahrzehnte sowohl vom Menschen verursacht als auch Beleg für eine sich verschärfende Krise ist.

Sollten die IPCC-Berichte ein Betrug sein, wie viele „Skeptiker“ der globalen Erwärmung schon lange behaupten, dann ist die wissenschaftliche Wurzel der Bewegung zur globalen Erwärmung unterminiert – die „Mutter aller Umweltängste“ der Umweltbewegung. Der Krieg von Präsident Obama gegen Kohle könnte unnötig sein. Milliarden Dollar Subventionen für Solar und Wind könnten verschwendet worden sein. Billionen Dollar des persönlichen Einkommens könnten dann weltweit in Kampagnen verschwendet worden sein, um ein „Problem anzugehen“, das in Wirklichkeit gar nicht existiert.

Die vom IAC unterbreiteten  „Vorschläge” bestanden nicht aus kleineren Anpassungen an eine fundamental wissenschaftliche Prozedur. Hier folgen einige der Ergebnisse  aus dem IAC-Bericht aus dem Jahr 2010:

Das IAC berichtete, dass Leitautoren des IPCC es versäumen, „angemessene Überlegungen … zu sorgfältig dokumentierten alternativen Sichtweisen anzustellen“ (S. 20) und dass sie es fehlen lassen an „detaillierten schriftlichen Antworten zu den wichtigsten, von den Herausgebern der Begutachtung erkannten Dingen“ (S. 21), und dass sie „Kommentare der Begutachter nicht sorgfältig bedenken und ihre Antworten nicht dokumentieren“ (S. 22). Vereinfacht gesagt: Die IPCC-Berichte sind nicht wissenschaftlich begutachtet.

Das IAC hat gefunden, dass „das IPCC über keinen formalen Prozess oder über Kriterien verfügt, die Autoren auszuwählen“, und dass die „Auswahlkriterien vielen Antwortenden willkürlich vorkommen“ (S. 18). Regierungsfunktionäre beauftragen Wissenschaftler aus ihren Ländern und „nominieren nicht immer die besten Wissenschaftler unter den Freiwilligen, entweder weil sie nicht wissen, wer diese Wissenschaftler sind oder weil politischen Überlegungen mehr Gewicht verliehen wird als wissenschaftlicher Qualifikation“ (S. 18). Mit anderen Worten: Die Autoren werden von einem „Club“ von Wissenschaftlern und Nicht-Wissenschaftlern ausgesucht, die mit der von den Politikern favorisierten alarmistischen Perspektive übereinstimmen.

Das Umschreiben der Summary for Policy Makers durch Politiker und Umweltaktivisten – ein Problem, auf das die Realisten der globalen Erwärmung seit vielen Jahren hinweisen, jedoch ohne dass dies von Medien oder politischen Entscheidungsträgern beachtet wird – wurde glatt zugegeben, vielleicht zum ersten Mal durch eine Organisation im „Main Stream“ bzgl. der alarmistischen Klimaänderung. „Viele machten sich Sorgen, dass die Neuinterpretationen der Ergebnisse in den Zustandsberichten, wie sie bei der finalen Plenardebatte eingebracht worden sind, politisch motiviert sein könnten“, schrieben die IAC-Auditoren. Die von ihnen interviewten Wissenschaftler fanden ganz allgemein den Synthese-Bericht „zu politisch“ (S. 25).

Wirklich? Zu politisch? Uns wurde doch von jedem gesagt – Umweltaktivisten, Reporter, Politiker und sogar Prominenten – dass die IPCC-Berichte Wissenschaft seien und nicht Politik. Jetzt sagt man uns, dass selbst die in das Verfassen der Berichte involvierten Wissenschaftler – man erinnere sich, sie sind allesamt selbst wirkliche Anhänger der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung – fühlten, dass die Zusammenfassungen „zu politisch“ waren.

Das IAC beschreibt folgendermaßen, wie das IPCC zum „Konsens der Wissenschaftler“ kommt:

Plenarsitzungen zur Absegnung der Summary for Policy Makers dauern viele Tage lang und enden üblicherweise mit einem die ganze Nacht dauernden Treffen. Folglich können Individuen mit der größten Ausdauer oder die Länder mit großen Delegationen den größten Einfluss auf den Bericht ausüben (S. 25).

Wie in aller Welt kann von einem solchen Prozess behauptet werden, er umfasse oder repräsentiere einen „echten Konsens der Wissenschaftler“?

Ein anderes, vom IAC dokumentiertes Problem ist der Gebrauch von verlogenen „Vertrauensintervallen“ und Abschätzungen der „Gewissheit“ („certainty“) in der Summary for Policy Makers (Seiten 27 bis 34). Diejenigen von uns, die die IPCC-Berichte unter die Lupe nehmen, wissen, dass dies ein Vorwand ist, als wir es 2007 zum ersten Mal gesehen haben. Arbeiten von J. Scott Armstrong über die Wissenschaft der Vorhersage zeigen eindeutig, dass Wissenschaftler sich nicht einfach um einen Tisch versammeln und darüber abstimmen können, wie sicher sie über einige Vorhersagen sind, und dies dann mit einer Zahl zu versehen wie etwa „zu 80% sicher“. Und doch ist genau dies die Vorgehensweise des IPCC.

Die IAC-Autoren sagen, dass dies „kein geeigneter Weg ist, um Ungewissheit zu charakterisieren“ (S. 34), eine grobe Untertreibung. Unglücklicherweise schlagen die IAC-Autoren ein gleichermaßen betrügerisches Substitut vor, nämlich ein „Level auf der Verständnis-Skala“, was verwaschen für „Konsens“ steht [Original: which is more mush-mouth for „consensus.“]

Ebenfalls auf Seite 34 warnen die IAC-Autoren davor, dass „Schlussfolgerungen vermutlich so vage formuliert werden, dass man sie unmöglich zurückweisen kann. Deswegen haben Statements wie ‚sehr hohes Vertrauen‘ nur einen sehr geringen Aussagewert“. Ja sicher – aber das hält Medien und Umweltaktivisten nicht davon ab, diese Schlussfolgerungen wieder und immer wieder als „Beweis“ anzuführen, dass die globale Erwärmung vom Menschen verursacht ist und eine Krise darstellt … selbst wenn das nicht ganz dem entspricht, was die Autoren sagen.

Schließlich stellt das IAC fest: „das Fehlen [der Darstellung von] Interessenkonflikten und der Verpflichtung zu Auskünften für IPCC-Führer und Leitautoren war eine Sorge, die von einer Anzahl von Personen aufgebracht wurde, die vom Komitee interviewt worden waren oder die es schriftlich eingebracht haben“. Ebenso war man auch besorgt über „die Praxis, dass die für die Kapitel als Autoren verantwortlichen Wissenschaftler ihre eigene Arbeit begutachtet haben. Das Komitee hat die Basis dieser Behauptungen nicht untersucht, weil dies jenseits des Mandats dieser Begutachtung liegt“ (S. 46).

So etwas Dummes, handelt es sich doch bei diesen beiden Themen um große Sachen angesichts kürzlicher Enthüllungen, dass eine Mehrheit der Autoren und Zulieferer zu einigen Kapiteln Umweltaktivisten und keineswegs Wissenschaftler sind. Das ist ein strukturelles Problem im IPCC und könnte die großen Probleme, von denen bisher berichtet worden ist, marginalisieren.

Nun also, am 27. Juni, fast zwei Jahre, nachdem diese Bomben gefallen waren (ohne dass auch nur eine Augenbraue in den US-Medien nach oben gerutscht wäre – man versuche, dies zu googeln), gibt das IPCC zu, dass das alles stimmt und verspricht, es beim nächsten Bericht besser zu machen. Davon ist bisher nichts zu sehen … bleiben Sie dran!

Moment mal!, sage ich hier. Die Nachrichten-Veröffentlichung bedeutet, dass der IAC-Bericht stimmte. Dies wiederum bedeutet, dass die ersten vier IPCC-Berichte tatsächlich unzuverlässig waren. Nicht nur „möglicherweise falsch“ oder „hätten besser sein können“, sondern wahrscheinlich falsch und sogar betrügerisch.

Es bedeutet, dass alle der „Anerkennungen” des Klimakonsens‘ durch die nationalen Wissenschaftsakademien weltweit – die sich ohne Unterschied auf die IPCC-Berichte als ihre wissenschaftliche Basis beziehen – auf falschen oder unzuverlässigen Daten basierte und daher nicht beachtet oder überholt werden sollten. Es bedeutet, dass das „Gefährdungsargument“ [„endangerment finding“] der EPA – nämlich dessen Behauptung, dass Kohlendioxid ein Verschmutzer und eine Bedrohung der menschlichen Gesundheit ist – falsch war und gekippt werden sollte.

Und was ist mit dem nächsten IPCC-Bericht, geplant für 2013 und 2014? Die fast fertigen Entwürfe dieses Berichts zirkulieren bereits seit einigen Monaten. Sie wurden von Wissenschaftlern geschrieben, die von Politikern und nicht auf Basis ihres Rufes ausgewählt worden sind; viele von ihnen haben ihre eigenen Arbeiten begutachtet, und es lag in ihrem Ermessen, Fragen und Kommentare von Personen, mit denen sie nicht übereinstimmten, einfach zu ignorieren. Anstatt „Vertrauen“ werden wir nun „das Niveau auf der Verständnisskala“ bekommen, was genauso bedeutungslos ist.

Und auf dieser Basis sollen wir die Weltwirtschaft dahin transformieren, mit Winden und Sonnenstrahlen zu funktionieren?

Im Jahr 2010 haben wir viel darüber erfahren, dass das, was wir über die globale Erwärmung zu wissen glaubten, kompromittiert und wahrscheinlich falsch ist. Am 27. Juni bekannten sich die Angeklagten schuldig und versprachen Besserung. Aber woher bekommen wir unser Geld zurück?

Joseph L. Bast

Joseph L. Bast (jbast@heartland.org) is president of The Heartland Institute and an editor of Climate Change Reconsidered, a series of reports published by The Heartland Institute for the Nongovernmental International Panel on Climate Change.

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Übersetzt von Chris Frey EIKE