Vorstellung eines Schieferölfeldes – achtzig mal größer als The Bakken

Bild rechts: Erbohren des Bakken-Feldes (Bild: AFP/Getty Images via @daylife)
Aber so groß wie das Bakken-Feld auch ist, vorige Woche habe ich von einem anderen Schieferölfeld gehört, das das Bakken-Feld zum Zwerg degradiert. Es nennt sich The Bazhenov und liegt in Westsibirien, Russland. Und wenn das Bakken-Feld groß ist, überdeckt The Bazhenov – einem Bericht des führenden internationalen Ölanalysten Oswalt Clint von Sanford Bernstein vor einer Woche zufolge – „2,3 Millionen Quadratkilometer, das entspricht der Größe von Texas und dem Golf von Mexiko zusammen“. Es ist damit 80 mal größer als das Bakken-Feld.
Photos: Harold Hamm
Zum The Bazhenov Zugang zu erhalten, scheint ein Schlüsselement zu sein, und zwar sowohl der  großen neuen Joint Ventures von Exxon Mobile mit dem vom Kreml kontrollierten Rosneft von Statoil. In der jüngsten Verlautbarung von Exxon heißt es, dass zwei Kompanien zugestimmt haben, „zusammen brauchbare Ölerzeugungs-Technologien in Westsibirien zu entwickeln“.
Kein Wunder. Das geologische Umfeld von The Bazhenov sieht mindestens genauso gut aus, wenn nicht noch besser. Die Ausbeutungszone ist im Mittel 100 Fuß dick [ca. 30 m], und wie Clint sagt, hat es viele Brüche und Frakturen, die dessen Öl leichter fließen lassen. Die paar Testbohrungen, die er anführt, ergaben im Mittel einen Ertrag von 400 Barrel pro Tag. Das liegt auf einer Linie mit dem Bakken-Mittelwert.
Diese sibirische Bonanza dürfte für die meisten von uns etwas Neues sein, aber es ist für Big Oil ein alter Hut. Die konventionellen sibirischen Ölfelder haben seit Jahrzehnten Millionen Barrel erzeugt – Öl, das ursprünglich aus den „Quellfelsen“ von The Bazhenov stammt und dann langsam über die Jahrtausende nach oben gestiegen war. Geologen haben bereits seit mehr als 20 Jahren auf The Bazhenov geschaut.
Erst während der letzten fünf Jahre wurde die Technologie entwickelt und die Erfahrung gesammelt, die die Ausbeutung ermöglichen. Der Präsident von Lukoil, Vagit Alekperov sagte vor einem Jahr, dass seine Kompanie auch mit dem Schiefer experimentierte.
Der Analyst Clint meint, dass es für Big Oil nicht schwierig ist, deren Schiefer aufbrechende Technologie nach Sibirien zu bringen. Zwar stellt das Sommerwetter in Sibirien eine Herausforderung dar, das den Boden so aufweicht, dass das Bohren die meiste Zeit in dieser Jahreszeit nicht möglich ist. Falls Russland es schafft, 300 Bohrtürme zu errichten, geht Clint davon aus, dass The Bazhenov bis zum Jahr 2020 1 Million Barrel pro Tag liefern könnte.
Dies würde natürlich gewaltige geopolitische Implikationen aufwerfen. Russland hat jahrelang trotz geringerer Vorkommen als in Saudi-Arabien mit im Mittel 10 Millionen Barrel pro Tag die Saudis mit ihren 9 Millionen übertroffen. In diesem Jahr heißt es, dass die Saudis Russland überholt haben, was einige Fachleute bereits spekulieren ließ, dass die russischen Ölvorkommen ihren Höhepunkt überschritten haben und jetzt zurückgehen würden.
Die Ausbeutung von The Bazhenov könnte diesen Rückgang umkehren. Anders als die marktschreierisch verkündeten Pläne, in den Eisgewässern der Arktis zu bohren, bietet The Bazhenov Vorteile. Es liegt auf dem Festland und in einem Gebiet, in dem schon jetzt kreuz und quer Pipelines verlaufen, die mit gut erschlossenen konventionellen Ölfeldern verbunden sind. Man braucht keine teuren Eisbrecher, keine Kaltwasser-Bohrausrüstungen und Unter-Wasser-Pipelines.
Wenn Harold Hamm davon überzeugt ist, dass aus Bakken 24 Millionen Barrel stammen, würde ein 80 mal so großes Vorkommen wie The Bazhenov 1920 Millionen Barrel ergeben. Das ist eine gewaltige Zahl, genug Öl, um den gesamten derzeitigen globalen Bedarf 64 Jahre lang zu decken oder 5 Millionen Barrel pro Tag für über 1000 Jahre zur Verfügung zu stellen. Clint zufolge hat Rosneft bereits 18 Milliarden Barrel auf seinem Bazhenov geschätzt. Wie auch immer, es sieht ganz so aus, dass The Bazhenov auch noch lange nach dem Rückzug von Wladimir Putin ausgebeutet werden würde und dass den Peak Oil-Protagonisten klar wird, dass es da draußen mehr Öl gibt, als wir uns je vorstellen konnten.
Christopher Helman , Forbes Staff
Link: http://www.forbes.com/sites/christopherhelman/2012/06/04/bakken-bazhenov-shale-oil/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Japan kehrt zur Atomenergie zurück-Mehrheit der Deutschen gegen Atomausstieg-Vattenfall verklagt Deutschland auf Milliarden-Schadensersatz!

Erstmals seit der Atomkatastrophe in Fukushima vor über einem Jahr sollen in Japan wieder Atomkraftwerke hochgefahren werden. Das gab Regierungschef Yoshihiko Noda vor den Medien bekannt. Dies sei erforderlich, um die Wirtschaft und die Existenzgrundlage der Bevölkerung zu schützen, sagte er in Tokio. «Es ist mein Urteil, dass die Reaktoren 3 und 4 des Atomkraftwerks Oi zum Wohle der Menschen wieder ans Netz gehen sollten», sagte der Ministerpräsident...mehr lesen hier

Sensation: Mehrheit der Deutschen gegen Atomausstieg, wenn dadurch Preisanstieg beim Strom verhindert würde

Mit dieser sensationellen Meldung macht jüngst die Bildzeitung auf. In der ARD eigenen Berichterstattung zum Deutschlandtrend durch Jörg Schönenborn geht sie jedoch völlig unter. Weder in der Fernsehkurzfassung des ARD Deutschlandtrends, noch in der Langfassung geht der Chefjournalist des WDR darauf ein. Warum das so sein könnte lesen Sie hier. Mit Dank an Leser Harry Hain.

Vattenfall plant Klage gegen Atomausstieg

Den Streit mit der Bundesregierung will der Energiekonzern nun vor einem internationalen Schiedsgericht austragen. Der Vattenfall-Konzern will den Streit mit der Bundesregierung über den Atomausstieg vor einem internationalen Schiedsgericht in Washington klären. Wie jetzt bekannt wurde, hat er bereits am vergangenen Donnerstag einen entsprechenden Antrag gestellt. mehr lesen hier …. oder hier
Lesen Sie dazu auch die Stellungnahme der Deutschen Kerntechnischen Gesellschaft KTG : Kerntechnische Gesellschaft warnt vor Folgen des Atomausstiegs und fordert Unterstützung für den Kompetenzerhalt in der deutschen Kerntechnik
 




Vergessen Sie den Verfassungsschutz – jetzt geht es um „Umweltgerechtigkeit”

Es liegt in der Natur jeder Regierung, ihre Befugnisse immer weiter auszuweiten. Die Gründungsväter wussten das und segneten die Amerikaner mit einer Verfassung, die die Befugnisse begrenzt und sie an die Bundesstaaten und „das Volk“ überträgt. Lesen Sie den zehnten Abschnitt. Es funktioniert nicht.
Die Freiheiten, die sie, die Gründungsväter, einrichten und für zukünftige Generationen sichern wollten, werden weggefressen, und wir tendieren dazu, nur von individuellen Fällen zu hören, auch dann, wenn es in Wirklichkeit so verbreitet ist, dass wir die Ungerechtigkeiten, die Unzulänglichkeiten und die teilweise Versklavung akzeptieren.
Nach 9/11 war klar, das seine gewisse Reorganisation erforderlich war, um sicherzustellen, dass verschiedene Institutionen und andere Agenturen miteinander kommunizieren konnten, um den „Krieg gegen den Terror“ effektiver führen zu können. Das Department of Homeland Security (DHS) wurde gegründet. Dessen schiere Größe hätte eine Warnung sein sollen.
Eine seiner Schwesterorganisationen war die Transportation Security Administration, die gegenwärtig den Flug wohin auch immer durch aufdringlichstes Abtasten zu einem Alptraum macht, und weil ein gescheiterter Bombenleger einmal Sprengstoff in seinen Schuhen hatte, muss jetzt jedermann seine Schuhe ausziehen, wenn er ein Flugzeug besteigen will.
Vor 75 Jahren stellte mir der Staat New Jersey meinen ersten Führerschein aus. Jahrelang war alles, was man tun musste, diesen via E-Mail zu erneuern, aber nach 9/11 wurde beschlossen, dass jeder Führerschein ein Photo enthalten müsse. Ein High-Tech-Führerschein war die Folge, aber wenn man in New Jersey lebt, bedeutet das auch, dass man alle vier Jahre ein Minimum von zwei Stunden im nächstgelegenen Führerscheinbüro verbringen und darauf warten muss, für die Erneuerung aufgerufen zu werden.
Man muss dabei zahlreiche Dokumente vorweisen, wie z. B. einen Reisepass, eine Geburtsurkunde und eine Gesundheitskarte. Nur eines davon reicht nicht. Obwohl ich bereits einen Führerschein mit Photo habe (es lag der Agentur vor, so dass keine Notwendigkeit für ein neues Photo bestand), musste ich persönlich beweisen, dass ich bin, wer ich bin, um eine erneuerte Fahrlizenz zu erhalten. Im Zeitalter von Computeraufzeichnungen der Geburt und der Wohnorte kommt mir dieser ganze Prozess wie ein Overkill vor.
Am 1. Dezember 2012 wird New Jersey einer Gruppe von acht weiteren US-Bundesstaaten beitreten, die einen Führerschein mit einem goldenen Stern in der rechten oberen Ecke ausstellen. Ohne diesen Stern wird es mir nicht gestattet sein, einen Inlandsflug zu unternehmen oder ein öffentliches Gebäude zu betreten. Fühle ich mich dabei sicherer? Nicht wirklich. Tatsächlich ist das Einzige, was ich fühle, die immer stärker werdende Umklammerung der Bundes- und der Staatsregierung um meine Freiheit, ein Auto zu fahren, ein Flugzeug zu besteigen oder legal ein Gebäude zu betreten, in dem die Arbeit der Regierung ausgeführt wird. Das hat weniger etwas mit Sicherheit zu tun, sondern viel mehr mit offizieller Kontrolle.

Umweltgerechtigkeit

Ich erzähle Ihnen das, weil ich bezweifle, dass Sie sich darüber im Klaren sind, dass das Department of Homeland Security seinem Portfolio eine weitere komplette Ermächtigung hinzugefügt hat. Sie haben gedacht, dies geschieht zum Schutz der Nation vor Terroranschlägen. Aber jetzt geht es um die Verstärkung der „Umweltgerechtigkeit“.
Das DHS hat eine ihm unterstellte grüne Polizei ins Leben gerufen, und wenn Sie glauben, dass dies nicht das Geringste mit irgendwelchen Dschihadisten zu tun hat, die versuchen, viele Leute umzubringen, wie es bei 9/11 der Fall war, liegen Sie vermutlich richtig.

Einem im Februar 2012 erschienenen Bericht der DHS mit dem Titel  “Environmental Justice Strategy” zufolge [etwa: Strategie zur Umweltgerechtigkeit] ist es „die Verpflichtung der Bundesregierung, mittels ihrer politischen Maßnahmen, ihrer Programme und Aktivitäten zu vermeiden, unverhältnismäßig hohe und nachteilige Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt von Minderheiten und Geringverdienern einzuführen“.
Dies hat GAR NICHTS mit dem Verfassungsschutz zu tun, auch nicht mit den wildesten Vorstellungen, und doch ist es der DHS zufolge Bundespolitik. Sie bezieht ihre Rechtfertigung aus der Ausführungsvorschrift [Executive Order] 12898, und dies ist die Art und Weise, wie die Regierung ihre Befugnisse ausweitet und ausweitet und ausweitet, bis weit jenseits dessen, was die Bürger erwarten oder wünschen.
Die Ergebnisse sind immer vorhersagbar. Normale Menschen, die lediglich in Ruhe gelassen werden wollen, stellen fest, dass die Regierung den Besitz ihres Landes und ihres Eigentums als einen kriminellen Akt definiert hat.
Als sich Chantell and Mike Sackett in einem Kampf mit der Environmental Protection Agency wiederfanden, die entschieden hatte, dass ihr Land ein Feuchtbiotop sei, bekämpften sie die EPA durch alle Instanzen bis hin zum Supreme Court, welches am 12. März dieses Jahres ein Urteil vollständig in ihrem Sinne fällte. Diese Art der „gesetzlichen Durchsetzung“ der EPA war während der letzten Jahre allgemein so, aber der Kongress hat wenig getan, diese typischen Mobbing-Taktiken der EPA zu zügeln.
Fügen Sie jetzt der EPA das Homeland Security Department mit seiner eigenen grünen Polizei hinzu, ausgestattet mit der Vollmacht, „Minderheiten und Geringverdiener“ zu schützen. Dies ist eine absichtliche Anstrengung, die Amerikaner auseinanderzubringen und den Rassen- und Klassenkampf zu inspirieren. Es ist eine gewaltige Neuinterpretation seiner Verantwortlichkeiten und Befugnisse.
Willkommen in der Sowjetunion von Amerika oder den Nationalen sozialistischen Staaten von Amerika.
© Alan Caruba, 2012
Link: http://www.nationalanxietycenter.blogspot.de/2012/04/forget-homeland-security-now-its-about.html
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Anpassen an die Klimarealität

Diese alternative Sicht der Dinge zielt darauf ab, sich auf klimatische Ereignisse vorzubereiten und sich daran anzupassen, und zwar auf deutlich unterschiedliche Weise verglichen mit der früheren Betonung durch die meisten westlichen Parlamente, die globale Erwärmung durch Drosselung der Kohlendioxidemissionen zu drosseln.
Letztendlich muss die Grundlage der Entscheidung zwischen Vermeidung oder Anpassung die Analyse der zugrunde liegenden wissenschaftlichen Beweise über die Klimaänderung sein. Und doch wird die heftige öffentliche Debatte über die mögliche gefährliche, vom Menschen verursachte globale Erwärmung durch zwei Dinge beherrscht.
Erstens durch eine ungeeignete Methode historischer Temperaturmessungen, mit denen eine mittlere globale Temperaturstatistik rekonstruiert wird.
Und zweitens, befeuert durch Lobbyisten und Medieninteressen, durch eine unglückliche Emotionalisierung, die sich zwischen Gruppen von Personen entwickelt hat, die entweder als „Alarmisten“ oder als „Leugner“ bezeichnet werden.
In Wirklichkeit passt die große Mehrheit der aktiven Wissenschaftler in keine dieser beiden Kategorien. Alle kompetenten Wissenschaftler akzeptieren erstens, dass sich das globale Klima schon immer geändert hat, und zweitens, dass menschliche Aktivitäten definitiv das lokale Klima beeinflussen (nicht nur durch Emissionen von Kohlendioxid), die in der Summe das Potential haben, das globale Klima messbar zu beeinflussen und drittens, dass das Kohlendioxid ein sehr mildes Treibhausgas ist.
Die wirkliche wissenschaftliche Debatte dreht sich daher auch um keines dieser Dinge, sondern um das Signal und die Größenordnung irgendeines menschlichen Effektes und seiner wahrscheinlichen Signifikanz, wenn man es im Zusammenhang mit der natürlichen Klimaänderung betrachtet.
Aus vielen verschiedenen Gründen, darunter verschiedene Typen von Verzerrungen, Irrtümer und unberücksichtigte Artefakten stellen die Thermometeraufzeichnungen lediglich einen groben Umriss der mittleren globalen Temperatur während der vergangenen 150 Jahre dar.
Die MSU (Microwave Sounding Unit)-Aufzeichnung von 1979 bis 2011 ist unsere einzige Abschätzung der mittleren globalen Temperatur mit akzeptabler Genauigkeit, aber mit ihrer Dauer von lediglich 32 Jahren repräsentiert sie lediglich einen Punkt mit Klimadaten. Die zweite verlässlichste Schätzung der globalen Temperatur, ermittelt mit Radiosonden und Wetterballonen, datiert zurück bis zum Jahr 1958, und in dem Zeitraum, in dem sich beide überlappen, stimmen sie gut überein.
Fasst man diese beiden Temperaturaufzeichnungen zusammen, so zeigen sie keinen signifikanten Erwärmungstrend seit 1958, obwohl beide im Zuge des starken El Nino im Jahr 1998  eine stufenartige Zunahme der mittleren globalen Temperatur um 0,2°C zeigen.
Außerdem deutet die seit einiger Zeit ruhige Sonne und das Fehlen jeglicher Erwärmung während der letzten 15 Jahre – und das trotz einer Zunahme des atmosphärischen CO2-Niveaus um 10%, welches 34% aller nach-industriellen Emissionen repräsentiert – deuten darauf hin, dass die alarmistische Hypothese der globalen Erwärmung falsch ist und dass eine Abkühlung die größte Klimabedrohung der kommenden Jahrzehnte sein könnte.
Klimaänderungen erfolgen über geologische Zeiträume von Tausenden und Millionen von Jahren, aber unglücklicherweise stellen die relevanten geologischen Datensätze keine direkten Messungen zur Verfügung, schon gar nicht die gesamte mittlere globale Temperatur.
Stattdessen erfassen sie bzgl. Klimaänderungen lokale oder regionale Proxy-Daten unterschiedlicher Qualität. Nichtsdestotrotz zeigen zahlreiche hoch qualitative paläoklimatische Aufzeichnungen, vor allem jene aus Eisbohrkernen und Bohrkernen von Sedimenten am Meeresboden, dass im 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts keine ungewöhnlichen oder unbequemen Änderungen des Klimas aufgetreten waren.
Trotz einer geschätzten Geldausgabe von gut 100 Milliarden Dollar seit 1990 auf der Suche nach einem menschlichen Temperatursignal zeigt die geologische Realität bislang keinen überzeugenden empirischen Beweis für einen messbaren und schon gar nicht für einen besorglichen Einfluss des Menschen auf das Klima.
Nichtsdestotrotz, ein Schlüsselpunkt, dem alle Wissenschaftler zustimmen, ist, dass natürliche Ereignisse und Änderungen im Zusammenhang mit Klima sehr reale menschliche und umweltliche Opfer fordern. Unter diesen Bedrohungen finden sich Stürme, Überschwemmungen, Blizzards, Dürren und Buschbrände; ebenso wie sowohl lokale als auch globale Temperatursprünge und längerzeitliche Abkühlungs- und Erwärmungstrends.
Mit Sicherheit wird es all diese natürlichen klimabezogenen Ereignisse weiterhin geben, und von Zeit zu Zeit werden sie auch weiterhin Opfer aller Art fordern.
Extreme Wetterereignisse (und ihre Konsequenzen) sind Naturkatastrophen ähnlichen Charakters wie Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche. Unserem heutigen Verständnis nach können solche Ereignisse weder bis in ferne Zukunft vorhergesagt noch verhindert werden, wenn sie erst einmal im Gange sind. Daher ist auch das Thema, wie man mit zukünftigen Klimaänderungen umgeht, primär eine Sache der Risikoabschätzung und der Minimierung, und zwar für natürliche Risiken, die sich von Ort zu Ort auf der Welt unterschiedlich auswirken.
Der Umgang mit der Klimarealität so, wie sich diese gerade manifestiert, stellt ganz klar die klügste, praktischste und kosteneffektivste Lösung bzgl. der Klimaänderung dar. Ganz wichtig, eine Politik der Anpassung wirkt auch stark vorbeugend gegen jedweden (möglicherweise gefährliche), vom Menschen verursachten Klimatrend, der in Zukunft auftreten könnte.
Bob Carter, Financial Post
Bob Carter, a paleoclimatologist at James Cook University, Australia, and a chief science advisor for the International Climate Science Coalition, is in Canada on a 10-day tour. He speaks at Carleton University in Ottawa on Friday.
Link: http://opinion.financialpost.com/2012/05/23/deal-with-climate-reality-as-it-unfolds/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Erdgas von der EU als grüne Energie umetikettiert

*Im Original lautet dieser Satz: „Victory for gas lobby as aims of €80bn EU innovation programme altered to channel money to ‚low-carbon‘ fossil fuel”
Bild rechts: Ein Gaskraftwerk als Teil des nationalen Netzwerks zur Gasverflüssigung auf der Insel Grain. Bild: Chris Ratcliffe/Getty Images
Einem geheimen Dokument zufolge, dass dem Guardian vorliegt, wird ein großer Teil der Euromilliarden an Zuwendungen, die vermeintlich für die Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien wie Solar- und Wellenenergie gedacht waren, stattdessen umgeleitet, um die Entwicklung des gut etablierten fossilen Treibstoffes zu subventionieren.
Die Nachricht stammt von der angesehenen International Energy Agency IEA, welche ein „goldenes Zeitalter für Erdgas“ mit der globalen Erschließung „unkonventioneller“ Gasquellen prophezeite (vor allem hinsichtlich Schiefergas, das mit dem ‚Fracking’ extrahiert wird), die sich bis zum Jahr 2035 verdreifachen sollen.
Der daraus resultierende Preisverfall für Gas birgt das Risiko, die Entwicklung erneuerbarer Energien in den Startlöchern zu stoppen, solange die Regierungen nicht Maßnahmen ergreifen, um die erneuerbaren Technologien wie Solar- und Wellenkraft zu unterstützen. „Die erneuerbare Energie könnte das Opfer billiger Gaspreise sein, wenn die Regierungen nicht an ihren Agenden zur Unterstützung der Erneuerbaren festhalten“, sagt der führende Ökonom an der IEA Fatih Birol.
Die Einführung von Gasenergie als Energieform mit geringem Kohlenstoffanteil in ein EU-Programm folgt einer mehr als 18 Monate dauernden intensiven Lobbyarbeit der europäischen Gasindustrie, welche versucht, sich selbst als grüne Alternative zu Kohle- und Kernkraft zu gerieren sowie billiger zu sein als erneuerbare Formen der Energie z. B. aus Wind und Sonne.
Aber grüne Gruppen warnten davor, sich auf Gas zu verlassen, weil die Energiepreise steigen würden und dies ein Scheitern des Kampfes gegen die Klimaänderung sei. Außerdem könnte das Wachstum der Industrie der Erneuerbaren grundlegend gestört werden. Gas ist ein fossiler Energieträger – aber weil bei der Verbrennung weniger Kohlendioxid entsteht als beim Verbrennen von Kohle, haben die Lobbyisten der Gasindustrie das Gas aufdringlich als Treibstoff mit niedrigem Kohlenstoffanteil als Alternative zur Kohle angepriesen.
Die Vorteile des Schwenks von Kohle zu Gas sind kurzlebig – von jedem Gaskraftwerk, das heute gebaut wird, erwartet man, dass es mindestens 25 Jahre lang in Betrieb sein würde. Das würde Jahrzehnte lange Kohlenstoffeinträge in die Atmosphäre bedeuten – während Wissenschaftler und Industrieexperten warnen, dass die globalen Emissionen bis 2020 ihren Höhepunkt erreichen müssen, um die schlimmsten Auswirkungen der Klimaänderung zu vermeiden. „Ein goldenes Zeitalter für Gas ist nicht notwendigerweise ein goldenes Zeitalter für das Klima“, warnte Birol.
Dem dem Guardian vorliegenden Dokument haben die Mitgliedsstaaten zugestimmt, und es bildet den Rahmen für das Programm Horizon 2020, einem 80 Milliarden Euro teuren Programm für Forschung und Innovation für die Jahre von 2014 bis 2020. 30 Milliarden davon sind der Europäischen Kommission zufolge dafür vorgesehen, „wesentliche Sorgen aller Europäer anzusprechen, wie Klimaänderung, die Entwicklung nachhaltiger Mobilitäts- und Transportmöglichkeiten, die Verbilligung erneuerbarer Energie, die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Nahrungsmitteln oder die Herausforderung einer alternden Gesellschaft“.
Als Teil dieser Mission sollen im Rahmen von Horizont bis 2020 Milliarden von Euro als Förderung für Forschungs- und Entwicklungsprojekte ausgegeben werden, und die Mission soll „Forschungs- und Innovationsaktivitäten unterstützen, die wissenschaftlichen und technischen Grundlagen in Europa stärken sowie Vorteile für die Gesellschaft bringen“. Saubere Energie ist dem Dokument zufolge ein Schlüsselpart davon: „Die besondere Objektive liegt darin, angesichts zunehmend knapper werdender Ressourcen, zunehmendem Energiebedarf und der Klimaänderung den Übergang [transition] hin zu einem verlässlichen, nachhaltigen und wettbewerbsfähigen System durchzuführen.“
Aber das Originaldokument wurden von Funktionären verändert, um explizit die Förderung für Gas einzuschließen – obwohl Gas ein fossiler Energieträger und eine ausgereifte Technologie ist.
Das Dokument bezieht sich auf eine im vorigen Jahr veröffentlichte Roadmap der EU, wonach die Emissionen durch die Energieerzeugung bis 2050 um 90% gekürzt werden müssen, um die EU-Ziele zu erreichen. Hier wurde ein neuer, weiterer Satz hinzugefügt: „Die Roadmap zeigt auch, dass Gas kurz- und mittelfristig zur Änderung des Energiesystems beitragen kann“.
Weiter beinhaltet das Dokument auch das Gas als eine Energiequelle mit niedrigem CO2-fausstoß: „Um diese ambitionierten Reduktionen zu erreichen, müssen signifikante Investitionen in die Forschung, die Entwicklung, die Demonstration und das Marketing effizienter, sicherer und zuverlässiger Energietechnologien vorgenommen werden, einschließlich Gas und Service“. Die Erwähnung des Gases wurde hinzugefügt. Obwohl es unmöglich ist zu sagen, welches Mitgliedsland diese Änderung verlangt hat, sagten Insider in Brüssel, dass es der Unterstützung vieler Mitgliedsstaaten bedurft hatte.
Dieser Bezug zeigt, dass Gas nunmehr in einem offiziellen EU-Programm als eine „low-carbon“-Form von Energie angesehen wird, äquivalent zu den Erneuerbaren oder der Kernkraft – trotz seines Status’ als fossiler Energieträger.
Schließlich zeigt der letzte Absatz des Dokuments, dass das R&D-Förderprogramm, das ursprünglich nur zur Unterstützung der Erneuerbaren gedacht war, dahingehend verändert worden ist, dass explizit fossile Treibstoffe mit eingeschlossen sind. Es heißt dort: „Aktivitäten (im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprogramms) sollten sich auf Forschung, Entwicklung und Demonstrationen in größtmöglichem Umfang konzentrieren – auf innovative Erneuerbare, effiziente und flexible Kraftwerke (einschließlich der fossiles Erdgas verbrauchenden Kraftwerke) sowie Technologien zur Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff.“. Der Hinweis auf fossile Treibstoffe ist eingefügt worden.
Während das Horizon 2020-Programm wahrscheinlich zur Ausgabe vieler Milliarden für R&D von 2014 bis 2020 führen wird, geht die Bedeutung dieser Änderungen Brüsseler Experten zufolge noch viel weiter. Die Änderungen zeigen, dass die Gasindustrie damit Erfolg hatte, dass Gas als ein „low-carbon“-Treibstoff angesehen wird, zumindest in einigen Bereichen der Europäischen Kommission – und dies wird wahrscheinlich katastrophal für die Industrie der Erneuerbaren sein. Auch wird es massive Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen und den Kampf gegen den Klimawandel haben.
Die Erneuerbaren konkurrieren mit Investitionen in fossile Treibstoffe wie Gas, und falls die Investoren sehen, dass Gas – mit seiner ausgereiften Technologie und geringen Risiken sowie hoher Renditen – bevorzugt wird, werden sie wahrscheinlich Investitionen in Gas gegenüber solchen in Erneuerbare den Vorzug geben.
Fiona Harvey, Umweltkorrespondentin, guardian.co.uk
Link: http://www.guardian.co.uk/environment/2012/may/29/gas-rebranded-green-energy-eu
Übersetzt von Chris Frey EIKE