Was Sie schon immer über Energiewende und Klimaschutz wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten

Die Fragen erheischen dringend Antworten, und EIKE gibt sie. Da das Thema komplex und umfangreich ist, haben wir versucht, die wichtigsten Kriterien herauszuschälen. Wir haben uns bei der Energiewende dabei auf drei maßgebende Grundaspekte beschränkt, als da sind: „Technische Machbarkeit“, „Warum wollen wir die Energiewende“? „Mit welchen Mittel werden wir die Energiewende verwirklichen“? Im zweiten Teil der News gehen wir auf den Klimaschutz ein.
Was die technische Machbarkeit betrifft, erschien es uns wenig sinnvoll, unsere Leser mit nahezu unendlich vielen Details zu belästigen. Wir haben es stattdessen vorgezogen, einen renommierten, in ganz Deutschland geschätzten Experten in einem Video zu Wort kommen zu lassen.

Prof. Tegtmeier hat die Lösung Stromerzeugung und – Speicherung, dezentral, ökologisch und nachhaltig. Und das schon vor vierzig Jahren! Mit Dank an Leser Langenberg, für den Verweis auf dieses Schmuckstück grüner Ingenieurskunst
Das Video, in welchem Prof. Tegtmeier uns Laien die Technik der Energiewende nahe bringt, demonstriert an einem Musterbeispiel die Innovation und Brillianz der in der deutschen Energiewende eingesetzten Verfahren. Wir dürfen zuverlässig davon ausgehen, dass auch alle anderen, in einem relativ kurzen Video naturgemäß nicht sämtlich ansprechbaren technischen Details der Energiewende von gleicher Qualität sind. So hat es die deutsche Ingenieurkunst fertig gebracht, eine schon viele tausend Jahre alte Methode (Energie aus Wind) wortwörtlich in bislang ungeahnte Höhen zu treiben. Das erste Kriterium, nämlich die technische Machbarkeit, hat sich mit dem Video bereits geklärt, und EIKE erlaubt sich, den im Video vortragenden Autor posthum für den Grimme-Preis vorzuschlagen.
Zum zweiten Kriterium, warum wir die Energiewende wollen, hat die ebenfalls renommierte und regelmäßig in den Medien auftretende Professorin Claudia Kemfert in der TV-Talkshow des HR vom 28.3.2012 „Wird Strom zum Luxus?“ (hier) eine erschöpfende Antwort gegeben, deren Klarheit und logische Stringenz uns restlos überzeugt. Frau Kemfert sagt „Wir brauchen Ökoenergie, weil wir uns das vorgenommen haben“. Das ist felsenhart, mehr noch, es ist ein argumentativer Meilenstein. Damit sehen wir auch die Frage zur Wünschbarkeit der Energiewende als erledigt an.  
Indessen kann nicht ganz verschwiegen werden, dass unmaßgebliche technische und naturgesetzliche Gesetzmäßigkeiten immer wieder kleinere Schwierigkeiten bereiten. So sträubt sich der so ersehnte Wind- und Sonnenstrom hartnäckig, sich zum Zweck der Speicherung einsperren zu lassen. Dies erinnert tatsächlich ein wenig an die Schildbürger, die Licht für ihr Rathaus, in welchem sie vergessen hatten Fenster einzubauen, in Tüten beibringen wollten. Als Folge unseres aktuellen Defizits an Stromspeicherung ist es daher sinnvoll, den lustig fluktuierenden Stromschatz – manchmal fällt es den Schelmen „Wind“ und „Sonne“ sogar ein, uns zu foppen und wochenlang auszubleiben – auf Umwegen zu speichern oder mit Hilfe der völlig unnütz gewordenen klassischen Kraftwerke zu ersetzen. Nicht umsonst reden wir im Zusammenhang mit den klassischen Kraftwerksdinosauriern nur noch von „Schattenkraftwerken“, „Regelleistung“, also despektierlichem Unsinn, den ohnehin niemand versteht. Im Grunde sind alle klassischen Kraftwerke überflüssig, Wind und Sonne reichen, wie wir es inzwischen bestens wissen, völlig aus.
Zurück zur Stromspeicherung! Ausgerechnet Pumpspeicherwerke haben es hier den Experten angetan, wobei – schon wieder melden sich kleinliche Bedenkenträger zu Wort – in Deutschland nicht die topographischen Voraussetzungen von tiefen Tälern und hohen Bergen für diese Ersatzmethode gegeben seien. Welch ein kapitaler Irrtum! In der schon erwähnten HR-Sendung „Wird Strom zum Luxus“? war auch die grüne Politikerin und hochrangige Energieexpertin (leider inzwischen wg. kleinlicher Beckmesserei wieder ausgeschiedene) Christine Scheel zu Gast. Sie gab zu diesem lösbaren Problem die entscheidenden Hinweise, so dass sich EIKE zu ausdrücklichem Dank für ihre Aufklärung verpflichtet fühlt und diesen hier abstattet. „Wir schaffen es, sogar 100 prozentig“, versicherte Frau Scheel. Dieses Statement, dem sich auch Frau Kemfert uneingeschränkt anschloss, war unmissverständlich. Gänzlich überzeugt waren wir dann, als Frau Scheel „Die deutschen Ingenieure werden es richten“ nachschob. Wir dürfen nun zuverlässig davon ausgehen, dass auch das dritte Kriterium gelöst ist und es für gehässig-kleinkarierte Kritik an der Energiewende gemäß den Nachweisen der drei Spitzenexperten Prof. Tegtmeier, Prof. Kemfert und Frau Scheel definitiv keine Gründe mehr gibt.
Die euphorische Zustimmung der deutschen Nation zur Energiewende kann auch von vereinzelten Meckereien nicht mehr getrübt werden. So ist ein schwäbischer Unternehmer der Aluminiumbranche tatsächlich auf die absurde Idee verfallen, die Stromversorgung seiner empfindlichen Produktion durch eigene lokale Hilfsgeneratoren abzusichern. Dieser Mann lässt Unverständliches verlauten: „Fällt der Strom aus, sind meine Anlagen, die  flüssiges Metall verarbeiten, dahin und ich bin pleite“. Eine dümmere Furcht und noch weniger Vertrauen in unsere Klimadonna Angela Merkel, die mit solchen Marginalien wie Black-Outs nun wirklich nicht belästigt werden sollte, weil sie für einen sicheren Strom persönlich sorgen wird, sind kaum vorstellbar. in [1] sind stellvertretend drei Quellen von solch unerträglichem Bedenklichkeitsunsinn aufgeführt.
Freuen wir uns lieber auf die vielen neuen Windrädlein in den Naturschutzgebieten Bayerns, die schon die Höhen unseres prächtigen Ulmer Münsters, aber leider noch nicht des Pariser Eiffelturms erreichen! Bayern, ein sicherer Hort von Gegenreformation und unsicheren Elfmeterschützen, hat ohnehin viel zu viel Wald. Da müssen endlich Schneisen reingehauen werden, damit bayerischer Muff auslüftet! Freuen wir uns weiter über das frische Zusatzfutter für Krähen, Füchse und anderes Bodengetier aus einfältigen, von Windradpropellern fein zerhäckselten Vögeln und Fledermäusen. Sind doch diese dummen Flugtiere selber schuld, sie könnten wirklich an anderer Stelle ihre Flugkünste ausprobieren! Freuen wir uns schlussendlich auf die neuglänzenden Starkstromleitungen von der Nordsee bis herunter ins Süddeutsche, unter denen es bei nassem Wetter verträumt brummt und knistert, ein Vergnügen und lehrreiche Gewöhnung für unsere Kleinen an die neue Energiewelt! Wie war es früher auf langen Autobahnfahrten mit endlos vorbeiziehenden, langweiligen deutschen Landschaften schwer, unsere Kinder auf den Rücksitzen ruhig zu halten! Heute, mit den faszinierenden, sich drehenden Windmühlchen links und rechts der Straßen hat sich dieses Problem gestresster Eltern erledigt.
Wir wollen noch auf zwei weitere Aspekte hinweisen, die unsere kluge Bundesmutter und Energiekanzlerin zu aller Wohl und Nutzen beabsichtigt, obwohl sie aus Bescheidenheit ihre schöne Botschaft nicht gleich herausposaunt. Die sichere Stromversorgung Deutschlands in der Vergangenheit war allein schon deswegen nicht sachgerecht, weil sie das deutsche Problem der viel zu geringen Kinderzahl bedenklich verschärfte. Dagegen werden stromlose, finstere Nächte für die Gelenkigen und Jüngeren unter uns endlich wieder von Vergnügen erfüllt sein, die keine Gottschalk-Sendung jemals erreichen kann. Es gibt noch viele weitere Aspekte, deren Aufzählung hier leider zu weit führt, nur ein stellvertretendes Beispiel sei noch gestattet: Der angenehm tiefe Infraschall von Windrädern wird die moderne Tonkunst erneuern! Nach fragwürdiger Akrobatik von Zwölftonmusik ist es an der Zeit, Neuerungen in Gestalt bislang ungekannter Tonfrequenzen einzuführen. Anrainer von Windparks werden sich zukünftig nicht nur an den schönen Schattenspielen dieser für unsere Stromversorgung segenreichen Propeller erfreuen, sie werden auch ganz neue musikalische Hörgenüsse erleben dürfen.
Und nicht zu vergessen: Schlussendlich und Gottlob hat es in Deutschland mit der Teufelei der Kernkraftwerke ein Ende. Von Strahlenbelastung kann keine Rede mehr sein, sollen sich doch unsere Nachbarn damit herumschlagen. Japan hat uns Mores gelehrt. Die Japaner waren wegen ihres so hohen Nutzungsgrades der Kernkraft an weltweit beispiellos hohe Strahlungsdosen gewöhnt, die diese Kernkraftwerksteufelsdinger ja überall und immer erzeugen, weswegen sie auch so stark dampfen. Die Havarie in Fukushima hat nur aus diesem Grunde kein Strahlenopfer gefordert. Die Japaner waren eben strahlenabgehärtet! Anders ist das irritierende, von manch einem vielleicht sogar ein wenig bedauerte Ausbleiben von Strahlenopfern in Fukushima gar nicht erklärbar. Von uns Deutschen kann von Strahlenabhärtung leider nicht die Rede sein, sieht man von den wenigen glücklichen Bewohnern der Zugspitze, Sole-Heilbäder sowie von Flugzeugbesatzungen ab.
Entsprechend klug-vorausschauend wurden von vielen einsichtigen deutschen Bürgern nach dem Fukushimaunglück sofort Jodtabletten gekauft, denn das Strahlenteufelszeug, was war das noch mal…äh…na ist egal, macht vor keiner Entfernung halt. EIKE beglückwünscht diese vorausschauenden deutschen Zeitgenossen und zollt ihnen Respekt. Nicht auszudenken, wenn auf Grund der immer zu erwartenden Erdbeben gar ein Tsunami aus dem Bodensee ganz Süddeutschland mit einer 50 m hohen Hafenwelle bis hoch zur Mainlinie verwüstet! Wir sprechen an dieser Stelle selbstverständlich auch allen Greenpeace-Aktivisten unseren Respekt aus, die unter höchstem Einsatz in verständlichem Protest Castortransporter erklommen und dort die extrem hohen Strahlungsdosen des gefährlichen Abfalls in Kauf nahmen. Die um Jahrzehnte verringerte Lebenserwartung dieser Protestler und die hohe Zahl der bereits der Verstrahlung erlegenen Aktivisten verschweigt Greenpeace bescheiden und pietätvoll.
Nun endlich zum Klima! Es gibt in der Tat nichts Wichtigeres, als unser Klima zu schützen. Allein, hier müssen wir schon wieder korrigierend und helfend eingreifen, denn diese Forderung ist absolut unzureichend. Wir müssen sogar drei Klimate schützen, das tropische, gemäßigte und polare Klima gleichermaßen. Klimaschutz erweist sich somit als dreifache Aufgabe! Sie wird nicht dadurch leichter, dass sich das Koboldchen „Klima“ auch noch wie ein Chamäleon andauernd ändert! Auch hier erlauben wir uns wieder Christine Scheel zu zitieren: „Wir schaffen es, hundertprozentig“. Die Zeiten, als sich die Natur einfach so erlaubte, was sie wollte – untragbare subtropische Verhältnisse am Rhein vor 100.000 Jahren, pfui Teufel -, müssen endlich vorbei sein. Hierzu hilft uns die komplette Verbannung des Gases aller Gase aus dem Reich des Bösen, CO2, von dem nur noch verkalkte Biologie- und Chemielehrer zu behaupten wagen, es sei für die Photosynthese und daher für unsere Existenz unverzichtbar und sogar Getreide würde damit besser wachsen. Gegenüber solchen Lehrern können wir nur noch unsere Verachtung ausdrücken. EIKE plädiert dafür, diese Art von Pädagogen sofort in den vorzeitigen Ruhestand zu schicken, von härteren Maßnahmen ganz zu schweigen.  
Und dann schließlich noch die Klimawissenschaft! Glücklicherweise war es hier nach Schaffung des IPCC mit den unerträglichen Zuständen unabhängiger Forschung vorbei, wo jeder einfach tun und lassen konnte, was ihn gut dünkte. Es kam ein frischer Wind auf, der die verkrusteten Strukturen aufbrach. Heute haben wir glücklicherweise Klimaexperten, die zwar nicht mehr den altmodisch hohen wissenschaftlichen Qualitätskriterien genügen, dafür aber die richtige Meinung vertreten. Der wissenschaftliche Beirat für globale Umweltveränderungen der Bundesregierung (WBGU) schwafelte vor nicht allzu vielen Jahren im WBGU-Bericht 1997, Kapitel 2.1 noch umher, es sei sehr schwierig nachzuweisen, ob der Mensch die beobachtete Klimaveränderung mitverursacht habe – manche Ignoranten lesen dies sogar als „ein anthropogener Einfluss auf Klimaparameter ist nicht nachweisbar“ (hier). Glücklicherweise und sachgemäß wurden solcherart unerträglichen Klimaexperten zügig durch die notwendigen Meinungsgenosen ersetzt. Diese steuern seit dieser Zeit mit segensreicher Hand die deutsche Politik und die Medien. Welch ein Glück für uns! Unvermeidbare Stänkerer, die befürchten, dass hierdurch der Ruf der Klimawissenschaft Schaden nehmen könnte, werden glücklicherweise nicht ernst genommen. Die überwiegende Mehrzahl der Medien und alle politischen Parteien verfolgen durch die segensreichen Bemühungen des WBGU eine begrüßenswerte, selbstgleichgeschaltete Linie. Sie wird in der überzeugenden Replik Kritikern gegenüber, die immer noch unbelehrbar von Fakten herumphantasieren, in vollendeter Eleganz und Höflichkeit wie folgt ausgedrückt: “Für eine Prüfung von Fakten oder neuen Erkenntnissen fehlt uns die Sachkenntnis. Wir vertrauen vollständig den Empfehlungen des Weltklimarates und den Aussagen des IPCC“ (hier).
Nur die leider nicht zu übersehende Unwirksamkeit der CO2-Vermeidungsmaßnahmen auf Erdtemperaturen und ihre Kosten sind ein kleiner Wermutstropfen, der vom hohen Ansehen der „CO2-Länder“ Deutschland, EU, Neuseeland und Australien (als den leider einzigen Protagonisten) aber bei weitem aufgewogen wird. Sollen doch China, Indien, die USA und weitere bornierte Nationen das Hundertfache unserer deutschen CO2 Emissionen in die Atmosphäre blasen, wir Deutschen werden sie schon noch lehren, was es heißt, die Erde zu retten! Auch EIKE wird dabei mithelfen und die von aller Welt so geschätzten Genesungsbestrebungen des deutschen Wesens engagiert und mit gewohnt sachkundigem Ratschlag unterstützen. Der Autor dieses bescheidenen News-Beitrags hofft, dass mit seiner Bemühung ein erster Schritt hin zu diesem hehren Ziele getan ist.
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke (EIKE-Pressesprecher)
Quellen

[1] FAZ  23.5.2012, Besser, man ist Selbstversorger, von Rüdiger Soldt, FAZ 22.5.2012, Den Hausstrom selber machen,von Georg Küffner, Focus, 16.4.2012, Wind, Wasser, Sonne – Hokuspokus Fidibus!, von Dirk Maxeiner usw. usw.




Zur Klimasensitivität des Treibhausgases CO2

Die strahlungsphysikalische Ermittlung der Klimasensitivität basiert auf der bekannten Stefan-Boltzmann Gleichung:
S = Sigma * T^4
S ist in unserem Falle die Wärmeabstrahlung der als schwarzer Körper angesehenen Erde in W/m2, Sigma die Stefan-Boltzmann-Konstante und T die absolute, mittlere globale Temperatur in Kelvin. Es bietet sich an, die obige Gleichung zu differenzieren und nach DT aufzulösen, weil dann alle Größen zueinander proportional sind und der gewünschte Wert sich so auf einfachste Art ermitteln lässt. Bei dieser Auflösung kürzt sich Sigma heraus und es resultiert danach folgende Gleichung:                                   
DT =  (1/4) * ( T / S ) * DS
Die hier neu erscheinende Größe DS ist die zusätzliche Wärmerückstrahlung, die sich nach Verdoppelung des CO2-Gehalts ergibt. Sie kann auf recht mühevolle Art mit Hilfe der sog. HITRAN-Datenbank errechnet werden, was sowohl vom IPCC als auch von mehreren Klimakritikern, u.a. P. Dietze hier und hier sowie H. Harde [1], unabhängig voneinander durchgeführt wurde. Wegen des übereinstimmend gefundenen, jeweils genau gleichen Wertes von 3,7 W/m2 kann diese Zahl sicher als unstrittig angesehen werden.
Für S wird die Wärmeabstrahlung der Erde in den Weltraum angesetzt, die bei 240 W/m² liegt. Sie ergibt sich als Differenz zwischen 390 W/m² Bodenstrahlung (bezogen auf die mittlere Globaltemperatur von 15 °C = 288 K) und 150 W/m² für die Summe der wolken- und treibhausgasbedingten Wärmerückstrahlung (H2O, CO2, N2O, CH4, O3, FCKW). Sie ist notwendigerweise auch identisch mit der mittleren Sonneneinstrahlung bei Annahme eines 30%igen Albedoeffekts.
T ist die absolute mittlere Bodentemperatur, die allgemein mit 288 K angesetzt wird (s. o.).
Danach ergibt sich jetzt für die gesuchte Klimasensitivität des CO2:
DT =  (1/4) * (288/240) * 3,7 = 1,1 K = 1,1 °C.
Bis hier ist der Rechenweg des IPCC und der wissenschaftlich engagierten Klimakritiker noch völlig konform. Danach geht er jedoch diametral auseinander. Zu beachten ist nämlich an dieser Stelle, daß der obige Sensitivitätswert von 1,1 °C zunächst nur für den Idealfall einer Atmosphäre gilt, in der es außer CO2 keine anderen frequenzüberlappenden Treibhausgase wie vor allem Wasserdampf und erst recht keine Wolken gibt. Allein die Wolken reduzieren den Wert von 1,1 °C um 40 % auf ca. 0,7 °C, denn da, wo Wolken sind, kann der CO2-Gehalt der Atmosphäre noch so sehr steigen. Er bleibt an diesen Stellen ohne Einfluss, weil die Wolken als Kontinuumsabsorber dafür stellvertretend alles selbst übernehmen.
Ähnlich sieht es mit dem Wasserdampfgehalt der Atmosphäre aus, der ein Vielfaches höher als der des CO2 ist und ausgerechnet am kurzwelligen Rand der CO2-Spektralbande um 15 µm eine nicht unbedeutende Überlappungszone aufweist. Dieser entspricht ein weiterer Abzug um ca. 30 % auf ca. 0,5 °C. Doch nicht einmal genug hiermit. Im großräumigen Tropenbereich findet permanent ein starker thermischer Auftrieb statt, der die CO2-bedingte Rückstrahlungswärme sehr schnell nach oben transportiert und damit die Bodenerwärmung weitgehend ausschaltet. Ein geschätzter Abzug von 20 % auf ca. 0,4 °C dürfte hier sicher nicht zu viel sein (letzterer Effekt geht insbesondere auf Überlegungen von G. Zelck und P. Dietze zurück). Was bleibt hiernach überhaupt von dem ganzen anthropogenen Klimaeinfluß noch übrig? Vielleicht gibt es sogar Anlass für weitere Abzüge, die inzwischen auch schon von einigen Kritikern andiskutiert wurden.
Alle diese notwendigen Korrekturen der für ideale Bedingungen errechneten Klimasensitivität von 1,1 °C wurden bisher vom IPCC und den ihm gleichgeschalteten Klimainstituten völlig ignoriert. Es wird sogar im Gegenteil mit großem Eifer nach fiktiven Verstärkungsfaktoren gesucht, die den ohnehin schon recht moderaten Wert von 1,1 °C möglichst weit in die Höhe treiben. Fündig wurde man im wahrsten Sinne des Wortes durch die Erfindung der sog. Wasserdampfrückkopplung, die aus 1,1 °C zunächst eine unsichere Spanne von 1,5-4,5 °C macht mit 3 °C als Mittelwert (siehe IPCC Bericht). Prof. Schellnhuber vom PIK in Potsdam hat daraus schon mehrfach einen Wert von 5-6 °C hergezaubert und sein Mitarbeiter Prof. Levermann sogar einen solchen von 8 °C. Welche Welten liegen doch zwischen 0,4 und 8 °C? Der eine ist tolerabel, vor allem über so lange Zeiten, und der andere natürlich nicht hinnehmbar.
Inzwischen ist durch zahllose Sondenmessungen in der Atmosphäre des gesamten Erdballs, vom Boden angefangen, bis 10.000 m Höhe, nachgewiesen (siehe G. Paltridge, 2009 [2]), daß der Wasserdampfgehalt der Luft trotz mäßig gestiegener Globaltemperatur, die vorrangig durch die verstärkte Solaraktivität ausgelöst wurde (ca. 0,5 °C seit 1900 nach „Climategate“-Bereinigung), überhaupt nicht zugenommen hat und auch die kausal abgeleitete Erwärmung der oberen Troposphäre nicht nur ausgeblieben ist, sondern sogar im Gegenteil als Abkühlung in Erscheinung tritt.
Daß die Klimainstitute trotz dieser neueren Erkenntnisse immer noch an einem maßlos übertriebenen Wasserdampfverstärkungsfaktor von 3 festhalten (bezogen auf den Basiswert von 1,1° C) und beim PIK in Potsdam sogar der Faktor 7 noch für möglich gehalten wird, untergräbt jede Glaubwürdigkeit, die uns aus den abgeleiteten Prognosen unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit vermittelt wird. Sowohl diese Tatsache als auch das völlige Ignorieren der o. g. zwingend notwendigen Abzugskorrekturen (von 1,1 °C auf 0,4 °C) sprechen nicht für eine seriöse wissenschaftliche Aufarbeitung des hier beschriebenen Themenkomplexes. Die oben  abgeleitete Klimasensitivität von 0,4 °C ist sicher auch nicht als letztgültiges Ergebnis anzusehen, da eine geringe Wasserdampfrückkopplung immer noch in Rechnung zu stellen sein dürfte, trotz der bisher fehlenden Bestätigung durch entsprechende Meßergebnisse. Wenn man den Faktor 1,5 als äußerstes Maß ansieht (und nicht 3 oder gar 7), ergibt sich hieraus eine reale Klimasensitivität von 0,5 – 0,6 °C, die definitionsgemäß als Ergebnis einer 100 %igen Steigerung des momentanen CO2-Gehalts anzusehen ist. Da dieser aber auch nach Verbrauch aller fossilen Brennstoffe in mehreren 100 Jahren kaum erreichbar erscheint, bewegt sich der menschliche Einfluß auf das globale Klima nun wirklich nur im marginalen Bereich und entzieht allen unsagbar teuren „Klimaschutzbemühungen“ jede reale Grundlage.
Unsere nachfolgenden Generationen werden für diesen kapitalen Schildbürgerstreich nicht mal ein Verzeihen übrig haben. Aber vielleicht wird auch dann der wohl unausrottbare menschliche Opportunismus seine weiteren, wenn auch andere Blüten treiben. Auf kritiklose Gutgläubigkeit war schon immer großer Verlaß gewesen.
Im Folgenden und zum Abschluss der Betrachtung noch der Klimarettungserfolg bei sofortigem deutschen Totalverzicht auf sämtliche CO2-Emissionen bis 2050:
Derzeitiger CO2-Gehalt                          0,04% = 400 ppm Jährlicher Zuwachs                                              2 ppm
Zuwachs bis 2050                                 40 x 2    =  80 ppm
Deutscher Anteil                                   80:40   =    2 ppm (ein Vierzigstel des         Weltausstoßes)
Gemäß IPCC lautet die Prognose des Temperaturanstiegs bei einem CO2-Zuwachs von 400 ppm:  3,0° C. Bei seriöser Rechnung erniedrigt sich dieser Wert auf 0,5 °C. Daraus ergibt sich ein Temperaturanstieg bei einem CO2 Anstieg von 2 ppm (deutscher Anteil bis 2050) gemäß IPCC von 3:200 = 0,015 °C
Und gemäß seriöser Rechnung von 0,5:200 = = 0,0025 °C
Welch segensreicher Erfolg! Rechtfertigt das die Ausgabe von Hunderten Milliarden Euro oder die Rückkehr in die Steinzeit?
Dr. rer.nat. Siegfried Dittrich EIKE, Hamm
Quellen:
[1] Hermann Harde, Was trägt CO2 wirklich zur globalen Erwärmung bei?, Hamburg 2011, ISBN 9 738842 371576
[2] G. Paltrdge, A. Arking, and M. Pook, Trends in middle- and upper-level tropospheric humidity from reanalysis data, Theor. Appl. Climatol (2009) 98:351-359




Wie das IPCC einfach eine neue Rechenmethode einführte

Hier zeigen wir, wie das geht. Man betrachte den Graphen auf dem Bild rechts:

Dann stelle man sich die folgende Frage:

Ist die Steigung der Kurve am linken Ende am steilsten oder am rechten?

Schaut man sich den Graphen einfach an, oder nähert man sich ihm mit der althergebrachten Berechnungsmethode nach Newton und Leibniz, könnte man denken, dass die Steigung an beiden Enden gleich groß ist. Aber damit würde man falsch liegen. Tatsächlich ist die Steigung zum rechten Ende hin viel steiler. Um das zu beweisen, müssen wir die neuen, vom IPCC entwickelten Rechenmethoden anwenden. Dazu ziehen wir ausgehend vom rechten Ende passende gerade Linien:


Hier zeigt sich ganz klar, dass die Steigung des Graphen tatsächlich zunimmt.

Wie diese IPCC-Berechnung im IPCC-Bericht verwendet wird

Hier folgt eine der Schlüsselabbildungen im AR 4:

Dieser Graph ist die Abbildung 1 aus FAQ 3.1, zu finden auf Seite 253 des WG 1-Berichtes. Die Steigung der letzten 25 Jahre ist signifikant größer als die der letzten 50 Jahre, die wiederum größer ist als die während der letzten 100 Jahre. Dies ‚beweist’, dass sich die globale Erwärmung beschleunigt. Diese gewaltig in die Irre führende Berechnung erscheint nicht nur in Kapitel 3 des WG 1-Berichtes. Sie erscheint auch in der „Zusammenfassung für Politiker“ (SPM): „der lineare Erwärmungstrend während der letzten 50 Jahre ist fast doppelt so hoch wie während der letzten 100 Jahre.“. Also werden politische Entscheidungsträger, die nur auf die Zahlen schauen und nicht über die verschiedenen Zeitmaßstäbe nachdenken, mit der sich angeblich beschleunigenden Erwärmung in die Irre geführt. Natürlich kann man auch am linken Ende anfangen und zur entgegen gesetzten Schlussfolgerung kommen. (Nur für den Fall, dass dies nicht offensichtlich ist, siehe Beispiele hier, hier, hier oder hier). Ein in ähnlichem Umfang in die Irre führender Vergleich erscheint ganz am Anfang von Kapitel 3 auf Seite 237: „Die Erwärmungsrate während der letzten 50 Jahre ist fast doppelt so groß wie während der letzten 100 Jahre (0.13°C ± 0.03°C im Vergleich zu 0.07°C ± 0.02°C pro Dekade)." Dieser Trick erscheint noch einmal auf Seite 249: „Ein linearer Trend nach HadCRUT3 im Zeitraum von 1906 bis 2005 zeigt eine Erwärmung um +0.74°C ± 0.18°C, aber diese Rate liegt für die letzten 50 Jahre fast doppelt so hoch“.

Wie konnte dieser Vorgang durch den Begutachtungsprozess des IPCC schlüpfen?

Die IPCC-Berichte werden einer sorgfältigen Begutachtung durch Wissenschaftler unterzogen. Wie also ist diese zum Himmel schreiende Verzerrung der Temperaturtrends durch diesen rigorosen Begutachtungsprozess geschlüpft? Die Antwort auf diese Frage liegt jetzt vor, weil die früheren Entwürfe zum AR4 nebst den Kommentaren der Begutachter online vorliegen. (Das IPCC wollte die Veröffentlichung dieser Kommentare unbedingt verhindern, musste es dann aber nach einigen Anforderungen nach dem Gesetz zur freien Information [Freedom of Information Act] doch tun. Die Antwort ist ziemlich erstaunlich. Der irreführende Graph befand sich weder im ersten noch im zweiten Entwurf des Berichtes, der Gegen­stand der Begutachtung war. Er wurde in die endgültige Fassung eingefügt, nachdem alle Begutachter ihre Kommentare abgegeben hatten. Es ist unklar, wer das getan hat, aber verantwortlich sind auf jeden Fall die Leitautoren von Kapitel 3, Kevin Trenberth und Phil Jones. Hier folgt die Version dieser Graphik, die den Begutachtern im zweiten Entwurf vorgelegen hatte:

Man beachte, dass hier nur eine Trendlinie gezogen worden ist.

Warum also wurde diese Graphik durch die so gewaltig in die Irre führende Graphik ersetzt? Hat irgendeiner der Begutachter angeregt, dass eine neue Version mit einer ganzen Reihe von Trendlinien über verschiedene Zeitintervalle gezeichnet werden sollte? Nein. Von einem Begutachter stammt die folgende Bemerkung: „Das gesamte Diagramm ist falsch. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, einen „linearen Trend“ in so einer unregelmäßigen Aufzeichnung festzulegen“…, aber dieser Kommentar war abgelehnt worden.

Das Gleiche gilt für die irreführende Bemerkung im oben erwähnten SPM („der lineare Erwärmungstrend der letzten 50 Jahre ist fast doppelt so hoch wie während der letzten 100 Jahre“). Diese Feststellung stand nicht in der von den Wissenschaftlern begutachteten Originalversion. Sie wurde in die Endfassung eingefügt und lag nur den Regierungen vor. Die chinesische Regierung schlug vor, diese Bemerkung zu löschen, und zwar mit dem Hinweis, dass man ‚zwei lineare Trends nicht miteinander vergleichen kann, wenn die Zeitintervalle nicht die gleichen sind’. Bravo für die chinesische Regierung, dass sie das gefunden hat. Zu schade nur, dass dieser zutreffende Kommentar vom IPCC ignoriert worden ist.

(Antony Watts, mit Dank an Marvin Müller, der immer alles googelt)

Link: https://sites.google.com/site/globalwarmingquestions/howtheipccinventedanewcalculus
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Gibt Klimalarmist Hansen von der NASA auf? Antwort von Bob Tisdale auf Hansen Artikel: Das Spiel ist aus!

Datum: 11. Mai 2012
Betreff: New York Times Op-Ed* mit dem Titel “Game Over for the Climate” [etwa: Das Klima hat verloren!”]
[*Besonders in den USA gibt es seit Ende der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts die gepflegte Institution des Opposite Editorial (kurz: Op-Ed). Dieses beinhaltet Kommentare von Kolumnisten, die oft bewusst von der Redaktionslinie abweichen. Ursprünglich kommt der Ausdruck daher, dass im Zeitungsdruck diese Meinungsartikel den Herausgeber-Editorials gegenübergestellt waren. Quelle: Wikipedia. A. d. Übers.]
Von: Bob Tisdale
An: James Hansen – NASA GISS
Hallo James:
Ich bin gerade mit der Lektüre deines Meinungsartikels fertig, die in der gestrigen Ausgabe der New York Times erschienen war. Der Titel „Game Over for the Climate“ hat mir so gut gefallen, dass ich mir überlege, den Titel meines Buches in ähnlicher Weise zu ändern, etwa so: „Game Over for the Manmade Global Warming Scare.” [Etwa: „Das Spiel mit der Angst vor der menschengemachten globalen Erwärmung ist aus“]. Ja. Das klingt richtig gut. Danke für die Idee. Ich muss noch herausfinden, wie schwierig es ist, den Titel der Kindle-Edition zu ändern. Während ich mich an dem Titel erfreute, zeigt der Inhalt Ihrer Meinung, dass Sie immer noch die Hoffnung hegen, jene zu erreichen, die naiv genug sind, Ihrer Behauptung Glauben zu schenken, dass CO2 für den jüngsten Schub der globalen Erwärmung verantwortlich ist. Ich hoffe, Sie verstehen, dass viele, viele Menschen von Ihrer Meinung abgefallen sind und sie mangelhaft finden.
Das Internet wurde zum primären Medium bei Diskussionen der anthropogenen globalen Erwärmung, was Sie sicher auch mitbekommen haben. Sie haben Ihren eigenen Blog. Ihr Mitarbeiter am Goddard Institute for Space Studies Gavin Schmidt ist einer der Gründer des einst formidablen Blogs RealClimate. Was Sie möglicherweise nicht mitbekommen haben – einer der anderen Beitragsschreiber bei RealClimate, Rasmus Benestad, hat vor Kurzem in einem Beitrag seinem Gefühl Ausdruck verliehen, dass alle Arbeit dort umsonst gewesen sein könnte:
„Wenn die Auffassung jedoch korrekt ist, dass Informationen wenig Einfluss haben, kann man sich nach dem Sinn fragen, den eine Debatte über Klimaänderung haben soll, und warum bestimmte Organisationen so große Mühen gegen die Leugnung aufwenden, wie es in Büchern wie Heat is on, Climate Cover-up, Republican war on science, Merchants of doubt, und The Hockeystick and Climate Wars beschrieben worden ist. Warum würde es dann solche Dinge wie ‚das Heartland Institute’, ;NIPCC’, climateaudit, WUWT, climatedepot und FoS geben, wenn diese keinen Einfluss hätten? Und auch die Berichte des IPCC und der National Academy of Sciences? Man könnte sich sogar fragen, ob die Mühe, die wir uns bei RealClimate gegeben haben, vergeblich war.“
Ich kann die Zweifel von Rasmus Benestad verstehen, wenn bei einer Website, die der anthropogenen globalen Erwärmung skeptisch gegenübersteht, nämlich WattsUpWithThat, seit 2008 immer mehr Leser vorbeischauen, während RealClimate ins Schwimmen kommt. Das Web-Informationsunternehmen Alexa zeigt, dass die Anzahl der täglichen Zugriffe auf WattsUpWithThat seit Mai 2008 diejenigen bei RealClimate übertroffen hat. Und während der letzten 6 Monate konnte Alexa die Site RealClimate nicht mehr listen, weil der Prozentanteil einfach zu tief gefallen ist. Andererseits haben die täglichen Aufrufe von WattsUpWithThat erheblich zugenommen, und inzwischen ist diese Site zur meistgelesenen Website hinsichtlich globaler Erwärmung und Klimaänderung geworden.
James, während der letzten 30 Jahre oder noch länger haben Sie eine globale Temperaturaufzeichnung erzeugt mit der Bezeichnung GISS Land-Ocean Temperature Index. Er zeigt eine Erwärmung der Oberflächentemperatur seit 1880. Obwohl es einige Probleme mit diesem Datensatz gibt, über die wir reden müssen, ist das etwas, worauf Sie stolz sein können. Aber während dieser 3 Jahrzehnte haben Sie auch Klimamodelle entwickelt und programmiert mit der Festlegung, dass allein anthropogene Treibhausgase für diese Erwärmung verantwortlich waren. Diese Modelle sind mit Dutzenden anderer in den Archiven des IPCC für deren Berichte enthalten. Unglücklicherweise hatten Ihre Bemühungen mit Klimamodellen sowie die Bemühungen anderer Modellierungsgruppen keinen Erfolg. Bei weitem nicht. Und da Ihre Ansichten auf den Ergebnissen Ihrer Klimamodelle basieren, muss man daraus schließen, dass Ihre Ansichten genauso falsch sind wie die Modelle.
Ich bin einer der unabhängigen Forscher, die die auf Messungen basierenden Temperaturaufzeichnungen studieren und dann mit den Ergebnissen der vom IPCC benutzten Klimamodelle vergleichen, die diese Temperaturen simulieren sollen. Andere Forscher und ich selbst verstehen zwei einfache und grundlegende Tatsachen, die unzählige Male auf Blogs wie WattsUpWithThat präsentiert worden sind. Vergessen Sie nicht, dass WattsUpWithThat täglich eine breite Öffentlichkeit erreicht, so dass jeder, der an globaler Erwärmung und Klimaänderung interessiert ist und sich die Zeit nimmt, die Beiträge zu lesen, diese beiden einfachen Tatsachen ebenfalls versteht.
Tatsache eins: Die instrumentenbasierte Aufzeichnung der globalen Temperatur seit 1901 und deren IPCC-Modellsimulationen bestätigen die Hypothese der anthropogenen globalen Erwärmung nicht; sie widersprechen ihr.
Die im 4. Zustandsbericht des IPCC verwendeten Klimamodelle zeigen, dass sich die Temperaturen während der letzten Erwärmungsperiode von 1976 bis 2000 2.9 mal schneller erwärmt haben sollten als während der früheren Erwärmungsperiode von 1917 bis 1944. Die Simulationen der Klimamodelle werden durch Klimaantriebe bestimmt, einschließlich des anthropogenen CO2, die logischerweise während der späteren Erwärmungsphase eine höhere Rate zeigen. Die beobachteten, instrumentenbasierten Erwärmungsraten der beiden Erwärmungsphasen zeigen dagegen etwa die gleiche Rate.
James, falls die Annahme, mit der Sie hausieren gehen, auf festen Füßen stehen würde, hätten das menschliche CO2 und andere anthropogene Treibhausgase die Oberfläche unseres Planeten in den letzten Jahrzehnten viel stärker erwärmen müssen, aber das haben sie nicht. Mit anderen Worten, es gibt kaum Beweise, dass das von Ihnen in Ihrem Op-Ed dämonisierte CO2 überhaupt irgendeine Auswirkung darauf gehabt hätte, wie stark die globale Temperatur gestiegen ist. Wir unabhängigen Klimaforscher haben das schon seit Jahren gewusst. Es taucht immer wieder auf, so oft, dass man in der gesamten Blogosphäre schon Witze darüber reißt.
Einige unabhängige Forscher haben sich Zeit genommen zu zeigen, wie wenig Klimamodelle die Erwärmungs- und Abkühlungsraten seit Beginn des 20. Jahrhunderts simulieren können. Wir tun das, damit Menschen ohne fachliches Hintergrundwissen besser verstehen können, wie sehr das Fundament der Hypothese von der anthropogenen globalen Erwärmung falsch ist. Ich habe das erneut in einem zweiteiligen Beitrag im Dezember 2011 wieder aufleben lassen (hier und hier), die beide auf WattsUpWithThat gepostet worden waren. Ich habe zahlreiche Beiträge darüber seit Dezember mit unterschiedlichen Datensätzen veröffentlicht: Wassertemperatur, Temperatur auf dem Festland und die Kombination beider Datensätze. Ich habe so viele Beiträge veröffentlicht, die zeigen, wie wenig die IPCC-Klimamodelle die Temperaturen der Vergangenheit abbilden, dass ich sie hier nicht alle verlinken kann. In den Beiträgen ging es auch um neue und verbesserte Klimamodelle, die für den bevor stehenden 5. IPCC-Zustandsbericht vorbereitet worden sind. Tut mir leid, aber sie zeigen keine Verbesserung.
Tatsache zwei: Natürliche Prozesse sind für den größten Teil, wenn nicht für die gesamte Erwärmung während der letzten 30 Jahre verantwortlich, einer Erwärmung, die Sie immer noch als Beweis für die Auswirkungen von Treibhausgasen anführen.
In Ihrem Meinungsartikel erwähnten Sie die Vorhersagen, die Sie in Science bereits im Jahre 1981 gemacht hatten. Zufälligerweise haben in jenem Jahr Satellitenmessungen der Wassertemperatur der globalen Ozeane begonnen. Diese Satelliten decken die Messung der globalen Wassertemperatur viel besser ab, von Pol zu Pol. Sie verwenden einen auf Satelliten basierenden Datensatz als einen der Quellen zur Ermittlung der Wassertemperatur für den GISS Land-Ocean Temperature Index (LOTI). Dieser NOAA-Datensatz der Wassertemperatur ist bekannt unter der Bezeichnung Reynolds OI.v2. Es ist der gleiche Datensatz, den ich benutzt habe, um zu illustrieren, dass es natürliche Prozesse und nicht Treibhausgase sind, die für die Erwärmung der globalen Ozeane seit 1981 verantwortlich sind. Da Landmessungen einfach verfügbar sind und Änderungen der Wassertemperatur nachahmen und viel deutlicher sichtbar machen, hat die von Ihnen propagierte Hypothese ein ernstes Problem. Die beobachtungsbasierten Daten widersprechen einmal mehr den Klimamodellen.
Ich bin einer der sehr wenigen Forscher zur globalen Erwärmung, der die Daten der Wassertemperatur und die Prozesse in Verbindung mit der natürlichen Klimaviariabilität studiert, genannt El Niño-Southern Oscillation oder ENSO. ENSO ist ein Prozess, der von vielen Klimawissenschaftlern unterschlagen wird, wenn sie lineare Regressionsanalysen verwenden, um ein ENSO-Signal aus den Aufzeichnungen der globalen Temperatur zu entfernen. Diese Unterschlagungen garantieren irreführende Resultate in einigen klimawissenschaftlichen Studien.
ENSO ist ein natürlicher Prozess, den Sie und Ihre Mitarbeiter beim GISS in vielen, auf Klimamodellen basierenden Studien, die Sie veröffentlichen, außen vor lassen – weil, wie Sie anmerken, Ihr „grob auflösendes Ozeanmodell nicht in der Lage ist, Klimavariationen in Zusammenhang mit ENSO-Prozessen zu simulieren“ (hier). Tatsächlich gibt es beim IPCC kein einziges Modell, das die Häufigkeit, Magnitude und Dauer von El Niño- und La Niña-Ereignissen abbilden kann. Und ich kenne keine wissenschaftliche Studie, die zeigt, dass auch nur ein einziges Klimamodell in der Lage ist, alle fundamentalen gekoppelten Ozean-Atmosphäre-Prozesse in Zusammenhang mit ENSO zu simulieren.
Wenn Klimamodelle nicht in der Lage sind, ENSO zu simulieren, dann enthalten sie nicht einen sehr grundlegenden Prozess von Mutter Natur, dazu gedacht, die Verteilung von Wärme aus den Tropen zu den Polen zu beschleunigen oder verlangsamen. Als Folge davon schließen die Modelle die Variationen aus, mit denen der tropische Pazifik natürlich erzeugte Wärme an die Atmosphäre abgibt und diese innerhalb der Ozeane verteilt, und diese Klimamodelle schließen auch die variierende Rate aus, mit der ENSO für Fernwirkungen bzgl. der Erwärmung in Gebieten sorgt, die weiter entfernt vom tropischen Pazifik liegen.
Klimawissenschaftler müssen damit aufhören, ENSO als Rauschen anzusehen, James! Der ENSO-Prozess fungiert als eine Quelle natürlich erzeugter und gespeicherter thermischer Energie, die abgeleitet, umverteilt und wieder neu angesammelt wird. Weil diese drei Funktionen (Ableitung, Umverteilung und Neuansammlung) alle variieren (siehe Note 1), variieren die Einflüsse von ENSO auf das globale Klima auf jährlicher, vieljähriger und multidekadischer Basis, wenn Frequenz, Magnitude und Dauer von El Niño-Ereignissen diejenigen von La Niña überkompensieren, was zu einer größeren Wärmeabgabe als normal aus dem tropischen Pazifik in die Atmosphäre führt, die dann innerhalb der Ozeane umverteilt wird. Und das Gegenteil geschieht, d. h. die Erde kühlt sich ab, wenn La Niña-Ereignisse über einen multidekadischen Zeitraum El Niño dominieren. Es ist kein Zufall, dass genau dies seit 1917 so abgelaufen ist.
Note 1: El Niño-Ereignissen (dem Abstrahlungsmodus) folgen nicht immer La Niña-Ereignisse (der Ansammlungsmodus). Sowohl El Niño als auch La Niña-Ereignisse können in einer Folge gleichphasiger Ereignisse auftreten, wie es bei den El Niño-Ereignissen 2002/2003, 2004/2005 und 2006/2007 der Fall war. El Niño und La Niña-Ereignisse können auch länger als ein Jahr dauern und mehrere ENSO-Zeiten überdecken, wie z. B. der El Niño von 1986/1987/1988 und das La Niña von 1998/1999/2000. Wenn auf ein starkes El Niño-Ereignis ein La Niña folgt, wie es nach dem Ereignis von 1986/1987/1988 der Fall war, ist sehr offensichtlich, dass zwei Teilphänomene von ENSO zusammen agieren und das warme Wasser umverteilen, das von einem El Niño übrig geblieben ist. Die Folgen dieser kombinierten Auswirkungen sind tatsächlich bei den Aufzeichnungen der Wassertemperatur nur schwer zu übersehen.
Die Temperaturdaten der Satellitenära zeigen, dass ENSO und nicht Kohlendioxid für die Erwärmung der globalen Ozeane in den oberen Schichten während der letzten 30 Jahre verantwortlich ist, wie früher schon angemerkt. Es zeigt, dass die Auswirkungen eines La Niña nicht einfach das Gegenteil von denen eines El Niño sind. Wenn auf starke El Niño-Ereignisse La Niña folgen, deuten die satellitengestützten Daten der Wassertemperatur in der Tat darauf hin, dass beide zusammen agieren und einen Anstieg der Anomalien der Wassertemperatur im Atlantischen sowie dem Indischen und dem westlichen Pazifischen Ozean verursachen können. Und da sich der östliche Pazifische Ozean seit 30 Jahren nicht erwärmt hat, sind diese ENSO-induzierten Anstiege bei den Daten aus dem Atlantik, dem Indik und dem Westpazifik für nahezu die gesamte Erwärmung der Wassertemperatur während der letzten 3 Jahrzehnte verantwortlich.
Ich habe diese ENSO-verursachten Anstiege seit mehr als drei Jahren präsentiert und illustriert. Ich habe die Daten geplottet, habe den ENSO-Prozess diskutiert und animiert, und zwar mit Hilfe zahlreicher Datensätze: Wassertemperatur, Meeresspiegel, Meeresströmungen, ozeanischer Wärmegehalt, tiefengemittelte Temperatur, Warmwasservolumen, Luftdruck auf Meereshöhe, Wolkenmenge, Niederschlag, Stärke und Richtung der Passatwinde usw. Und da die Wolkenmenge im tropischen Pazifik die einfallende kurzwellige Strahlung (sichtbares Licht) beeinflusst, habe ich auch diese Beziehung präsentiert und diskutiert. Die mit diesen Variablen zusammenhängenden Daten bestätigen für meine Leser allesamt, wie die ENSO-Prozesse funktionieren. Sie zeigen und behandeln auch, wie diese Anstiege durch ENSO-Prozesse verursacht werden. Ich habe zu ENSO so viele Beiträge geschrieben, dass ich sie hier nicht alle verlinken kann. Eine sehr gute Übersicht gibt es hier, oder man zieht es vor, die zusätzlichen Kommentare zu lesen auf diesem Beitrag bei WattsUpWithThat.
James, Sie sind sehr herzlich eingeladen, die Suchfunktion auf meiner Website zu nutzen, um die Prozesse von ENSO zu studieren. In aller Bescheidenheit muss ich sagen, dass es dort eine Fülle von Informationen gibt. Ich habe die gleichen Informationen in meinem Buch If the IPCC was Selling Manmade Global Warming as a Product, Would the FTC Stop their deceptive Ads? zusammengestellt. Vielleicht bevorzugen Sie das Buch, dann haben Sie eine kompakte Quelle detaillierter Besprechungen, die in diesem Memo angesprochen werden. Darin wird auch illustriert und diskutiert, wie die vom IPCC im 4. Zustandsbericht verwendeten Klimamodelle den globalen Temperaturverlauf seit 1901 nicht reproduzieren können. Verwendet man diese IPCC-Klimamodelle in einer anderen Gruppe von Vergleichen zeigen sich keine irgendwie gearteten Ähnlichkeiten zwischen der Erwärmung der Wassertemperatur in individuellen Ozeanbecken während der letzten 30 Jahre und wie sich die Wassertemperatur erwärmt haben sollte, falls man das CO2 als alleinige Ursache heranzieht. Eine Übersicht von meinem Buch findet sich im oben verlinkten Beitrag. Bei Amazon gibt es auch eine Kindle-Vorschau, die von der Einführung bis zu einem großen Teil von Abschnitt 2 reicht. Das sind die ersten 15% meines Buches. Beziehen Sie sich auch auf die Einführung, das Inhaltsverzeichnis und den Schluss als .pdf hier. Mein Buch richtet sich an alle mit wenig Hintergrundwissen, so dass jemand wie Sie mit viel Hintergrundwissen bzgl. der Klimawissenschaft leicht in der Lage sein dürfte, das Gesagte zu verstehen.
Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich in gewisser Weise überrascht war, Ihren Artikel in der New York Times vom 10. Mai 2012 zu lesen. Ich hatte im zweiten Teil meines Memo vom 21. August 2011 an Sie und Makiko Sato dargelegt, dass ENSO und nicht Kohlendioxid für den jüngsten 30-jährigen Anstieg der globalen Wassertemperatur verantwortlich ist. Dieses Memo können Sie nicht gelesen haben. Hoffentlich lesen Sie dieses hier.
Mit freundlichen Grüßen
Bob Tisdale
Link: http://wattsupwiththat.com/2012/05/12/tisdale-an-unsent-memo-to-james-hansen/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Die andere Krise in Europa – Energie

Der ideologisch motivierte Energiefahrplan der EU priorisierte ‚grüne’ erneuerbare Energie, um von russischen Erdgaslieferungen unabhängig zu werden sowie um Energie- und Umweltbelange in Einklang zu bringen. Das Ergebnis: ein verheerendes Energie-Durcheinander mit der Gefahr kontinentweiter Stromausfälle, in Deutschland sogar schon im kommenden Winter, wie Die Welt kürzlich, genauer am 10. Mai, berichtet hat.
Kurz gesagt, die Energiepolitik der EU hat zu einer unhaltbaren, mit Steuergeldern finanzierten und die Märkte verzerrenden ‚grünen’ Energieblase geführt, um eine Politik zugunsten billiger fossiler Energie und realistischen Alternativen zu russischen Gasimporten zu vermeiden. Zusammen hat diese gescheiterte Politik zu einem doppelten Doppel-Pech [original: double double-whammy] infolge rasant steigender Energiepreise geführt, die jüngsten Berichten zufolge die europäische Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt.
Wir wollen diese Dinge hier der Reihe nach betrachten.
Die ‚grüne’ Energieblase war von Beginn an ein zum Scheitern verurteiltes Vorhaben. Energie-Insider und jene, die die Gesetze der Physik verstehen, wussten schon lange, dass die Energiedichte von Wind, Wasser und der Sonne kein Ersatz für Energie aus Kohlenwasserstoff [Kohle?] ist. Darum wurden Segelschiffe durch Dampfschiffe ersetzt, die viel zuverlässiger und kosteneffektiver sind (besonders wenn man nicht will, dass Passagiere und Fracht im Kalmengürtel vor sich hin dümpeln). Nur die Reichen – oder die hoch Subventionierten – können es sich leisten, mit Jachten und Windenergie als Transportmittel herumzuspielen. Jeder, der verstehen möchte, wie die erneuerbare Energierevolution, zumindest mit der derzeitigen Technologie, immer zum Scheitern verurteilt war, sollte William Tuckers ausgezeichneten Artikel ‘Understanding E=mc2’, [auf Deutsch bei EIKE hier] lesen.
In guten Zeiten konnten die politischen Eliten hohe Steuern und Subventionen in einen Markt einführen, von denen sie glaubten, dass sie in unserem besten Interesse seien. Aber die hart unter Druck stehende Wirtschaft in ganz Europa, einschließlich DeutschlandUKItalien und Spanien, stolpern gerade über sich selbst, indem sie die generösen Subventionen für erneuerbare Energien drastisch kürzen, die es deutlich sichtbar nicht vermochten, ein tragbares Verhältnis zwischen Energieerzeugung und Investitionen zu erzeugen. Sie waren auch nicht in der Lage, die globalen Kohlenstoffemissionen zu beeinflussen, und sie haben oft dort, wo grüne Arbeitsplätze geschaffen worden waren, bewiesen, dass diese auf Kosten realer Arbeitsplätze gehen. Und wenn das alles noch nicht genug war – die USA, die es abgelehnt haben, ihre Wirtschaft mit der Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls zu zerstören, lassen die Europäer um Längen hinter sich hinsichtlich des Zurückfahrens von CO2-Emissionen, und zwar mit Hilfe neuer Technologien und der Hinwendung zu Erdgas (hauptsächlich Schiefergas).
In Deutschland dürften sich die Strompreise während der nächsten zehn Jahre verdoppeln. Deutschen Banken wurden auch von der Finanzierung von Offshore-Windfarmen ausgeschlossen [wurden sie ausgeschlossen, wie es im Original heißt, oder haben sie sich von sich aus zurückgezogen {Tennet}? A. d. Übers.], weil es sich dabei um eine „unerprobte Technologie“ handelt. Die Wahrheit ist, dass wir nur zu genau wissen, wie ineffizient, lückenhaft und unzuverlässig alle Windturbinen sind, nicht zuletzt deswegen, weil sie bei jeder Umdrehung teure Gasturbinen als Back-up brauchen; zwei Einrichtungen – vorher war es nur eine und noch dazu eine viel billigere, die den Job extrem effizient geleistet hatte.
Zusätzlich haben die Klima- und Peak-Oil-Alarmisten konspiriert, um zu versuchen, uns davon zu überzeugen, dass wir keine Alternative zur grünen Revolution haben, da die begrenzten Ressourcen der Erde, vor allem Öl und Gas, zu Ende gehen. Aber, worauf einige von uns schon lange hingewiesen haben, die Ölvorräte der Erde sind für alle Zwecke praktisch unbegrenzt. Das Aufkommen der Fracking-Revolution, um Schiefergas und -öl auszubeuten, hat sich dabei als schlimmer globaler Spielverderber erwiesen. Und noch darüber hinaus zerblasen Methanhydrate auch noch das, was Schiefergas- und -ölquellen bieten. Die Green-River-Formation in den USA allein enthält Ölvorräte noch für 200 Jahre, wenn man den gegenwärtigen Verbrauch in den USA zugrunde legt. Kanadische Ölsande bieten sogar eine noch größere Ausbeute – deswegen machen die USA über die Keystone-Pipeline Furore, um das Öl nach Süden über die Grenze zu transportieren. In China, UK, Argentinien, um nur einige von Vielen zu nennen, gibt es erstklassige Erdgasvorkommen, die der Ausbeutung harren. Noch einschlägiger für unser Thema hier ist jedoch die Ausdehnung europäischer Schiefergasreserven, die mindestens genauso ergiebig sind wie in den USA; ein Faktum, das uns zum zweiten Themenkomplex bringt.
Die europäische Verweigerung seiner heimischen, entwicklungsfähigen und ökonomischen fossilen Treibstoffe.  Angetrieben von der irrationalen Angst vor dem harmlosen Spurengas CO2, ziehen es die ideologischen Eliten der EU stattdessen vor, hohe Steuern und umfangreiche Regulierungen einzuführen, um die ‚grüne’ Energie zu fördern. Eingesponnen in den Kokon verschwenderischen Glanzes in Brüssel und Strassburg haben die politischen Eliten kein Problem damit zu sehen, wie immer mehr Menschen in DeutschlandUK und anderswo in die Energiearmut getrieben werden, um ihren grünen Traum zu bezahlen. Inzwischen werden die riesigen Kohle- und Schieferreserven in Europa nicht ausgebeutet, da die Regierungen, schwer unter Druck durch sinnlose und ineffektive Emissionsziele, in einer idiotischen Verzögerungstaktik gefangen sind hinsichtlich des Fracking-Prozesses; eines Prozesses, der für die meisten Bergbauaktivitäten seit über 60 Jahren angewendet wird.
Die EU hat ein Jahrzehnt lang Geld und Arbeit in seine große Pipeline-Hoffnung gesteckt – das Nabucco-Pipeline-Projekt. Nabucco war lange Zeit ein Projekt, um Europa von der Abhängigkeit von russischem Gas abzunabeln, indem man gasreiche Staaten am Kaspischen Meer mit Europa verbinden wollte, was für die Umgehung russischen Gebietes und russischer Kontrolle unabdingbar war. Ein Jahrzehnt später ist Nabucco nicht nur immer noch ein Traum, es gibt auch keine vertraglich gesicherten Gaslieferungen, und die RWE, der zweitgrößte Investor, scheint drauf und dran zu sein, sein Engagement hierfür zurückzuziehen. Mittlerweile ist die konkurrierende russische North-Stream-Pipeline im vorigen Jahr geöffnet worden. Obendrein ist North Stream ein direktes Ergebnis der EU-Politik zur Unterminierung der russisch-deutschen ‘Sonderbeziehung’. Während also die deutsche Bundeskanzlerin damit beschäftigt war, das politische Spiel der EU mitzuspielen, waren frühere Politiker und deutsche Industrielle damit beschäftigt, nationale Interessen über die EU-Interessen zu stellen.
Aber die Kombination der grünen Politik Europas und deren totales Scheitern, Vorteile aus seinen eigenen natürlichen Energieressourcen zu ziehen, während die Schiefergasrevolution in den USA immer mehr Fahrt aufnimmt (trotz, nicht wegen der Bemühungen von Präsident Obama), hat unvermeidlich zu Brüchen geführt. Es wird jetzt darüber berichtet, dass die europäische Industrie den Preis für die brüchige Energiepolitik zahlt, unserem dritten Themenkomplex.
Der Grund ist ganz einfach: Die Energiekosten in den USA sind dramatisch gesunken bis auf etwa ein Drittel der Preise in Europa – eine direkte Folge der frühen Ausbeutung der reichlichen heimischen Schiefergas- und -ölvorräte in den USA. Jean-Pierre Clamadieu, der neue geschäftsführende Direktor des internationalen Chemiekonzerns Solvey, hat in einem Interview mit der Financial Times die steigenden Energiekosten in Europa und die europäische Wettbewerbsfähigkeit mit der Krise der Eurozone gleichgestellt. Das Problem ist, sagt Clamadieu, „dass es kaum eine europäische Koordination gibt“. Die FT berichtet auch, dass der Direktor eines der größten europäischen Energiekonsortien davor warnt, dass die EU „der Wettbewerbsfähigkeit Null Aufmerksamkeit widmet“, wenn es um Energiepolitik geht. Clamadieu beobachtet weiter, dass es „sehr schwierig ist, die Kernkraft, die zu einem Preis von 40 Euro pro Megawatt Strom erzeugte, durch eine Windturbine weit draußen auf See zu ersetzen, die Strom zu einem Preis von 200 Euro pro Kilowatt erzeugt“ [und auch das natürlich nur, wenn der Wind weht! A. d. Übers.] Das hält die europäischen Politiker aber nicht davon ab, sich über die ‚Gesetze’ des Marktes hinwegzusetzen, die sie ganz klar nicht verstehen.
In ihrer Verfolgung ihrer antifossilen Politik nörgeln die Eurokraten gerne über die ‚Exzesse’ der amerikanischen Energieverbraucher. Aber diese oft wiederholte Kritik am Energieverbrauch in den USA basiert auf dem Trugschluss, dass der amerikanische Energiehunger das Ergebnis seines nationalen Wohlstands ist. In Wirklichkeit sind die Nachfrage und der Verbrauch von Energie in den USA der Grund des Wohlstands der Nation – ebenso wie für alle anderen Großverbraucher von Energie. Diese ökonomische Lebenstatsache muss viel besser verstanden werden.
 
Das Herumfummeln der Eurokraten mit einer ganzen Palette inkohärenter und unrealistischer Energiepolitik riecht nach einem Wiederaufbau der Liegestühle auf der Titanic. Falls ich einen EU-Staat führen würde, würde ich jetzt beginnen, die ‚Rettungsboote klar zu machen’ und das nationale Selbstinteresse an der Energiesicherheit an die erste Stelle zu setzen. Ohne eine realistische EU-Strategie bzgl. Energie, effiziente und billige Kohlenwasserstoffe, mit der die Erde reichlich gesegnet ist, auf Priorität eins zu setzen, könnten sich die demokratischen Regierungen Europas sehr bald ohne jede Macht wiederfinden – in mehr als nur einer Hinsicht.
Peter C Glover, Energy Tribune
Peter C Glover is co-author Energy and Climate Wars (Continuum), Power Politics: The Inside Track On Energy (e-book, HardWired Books). www.petercglover.com
Link: http://thegwpf.org/energy-news/5760-peter-glover-europes-other-power-crisis-energy-.html
Übersetzt von Chris Frey EIKE