Wie das IPCC einfach eine neue Rechenmethode einführte
Hier zeigen wir, wie das geht. Man betrachte den Graphen auf dem Bild rechts:
Dann stelle man sich die folgende Frage: Ist die Steigung der Kurve am linken Ende am steilsten oder am rechten? Schaut man sich den Graphen einfach an, oder nähert man sich ihm mit der althergebrachten Berechnungsmethode nach Newton und Leibniz, könnte man denken, dass die Steigung an beiden Enden gleich groß ist. Aber damit würde man falsch liegen. Tatsächlich ist die Steigung zum rechten Ende hin viel steiler. Um das zu beweisen, müssen wir die neuen, vom IPCC entwickelten Rechenmethoden anwenden. Dazu ziehen wir ausgehend vom rechten Ende passende gerade Linien:
Hier zeigt sich ganz klar, dass die Steigung des Graphen tatsächlich zunimmt. Wie diese IPCC-Berechnung im IPCC-Bericht verwendet wird Hier folgt eine der Schlüsselabbildungen im AR 4:
Dieser Graph ist die Abbildung 1 aus FAQ 3.1, zu finden auf Seite 253 des WG 1-Berichtes. Die Steigung der letzten 25 Jahre ist signifikant größer als die der letzten 50 Jahre, die wiederum größer ist als die während der letzten 100 Jahre. Dies ‚beweist’, dass sich die globale Erwärmung beschleunigt. Diese gewaltig in die Irre führende Berechnung erscheint nicht nur in Kapitel 3 des WG 1-Berichtes. Sie erscheint auch in der „Zusammenfassung für Politiker“ (SPM): „der lineare Erwärmungstrend während der letzten 50 Jahre ist fast doppelt so hoch wie während der letzten 100 Jahre.“. Also werden politische Entscheidungsträger, die nur auf die Zahlen schauen und nicht über die verschiedenen Zeitmaßstäbe nachdenken, mit der sich angeblich beschleunigenden Erwärmung in die Irre geführt. Natürlich kann man auch am linken Ende anfangen und zur entgegen gesetzten Schlussfolgerung kommen. (Nur für den Fall, dass dies nicht offensichtlich ist, siehe Beispiele hier, hier, hier oder hier). Ein in ähnlichem Umfang in die Irre führender Vergleich erscheint ganz am Anfang von Kapitel 3 auf Seite 237: „Die Erwärmungsrate während der letzten 50 Jahre ist fast doppelt so groß wie während der letzten 100 Jahre (0.13°C ± 0.03°C im Vergleich zu 0.07°C ± 0.02°C pro Dekade)." Dieser Trick erscheint noch einmal auf Seite 249: „Ein linearer Trend nach HadCRUT3 im Zeitraum von 1906 bis 2005 zeigt eine Erwärmung um +0.74°C ± 0.18°C, aber diese Rate liegt für die letzten 50 Jahre fast doppelt so hoch“. Wie konnte dieser Vorgang durch den Begutachtungsprozess des IPCC schlüpfen? Die IPCC-Berichte werden einer sorgfältigen Begutachtung durch Wissenschaftler unterzogen. Wie also ist diese zum Himmel schreiende Verzerrung der Temperaturtrends durch diesen rigorosen Begutachtungsprozess geschlüpft? Die Antwort auf diese Frage liegt jetzt vor, weil die früheren Entwürfe zum AR4 nebst den Kommentaren der Begutachter online vorliegen. (Das IPCC wollte die Veröffentlichung dieser Kommentare unbedingt verhindern, musste es dann aber nach einigen Anforderungen nach dem Gesetz zur freien Information [Freedom of Information Act] doch tun. Die Antwort ist ziemlich erstaunlich. Der irreführende Graph befand sich weder im ersten noch im zweiten Entwurf des Berichtes, der Gegenstand der Begutachtung war. Er wurde in die endgültige Fassung eingefügt, nachdem alle Begutachter ihre Kommentare abgegeben hatten. Es ist unklar, wer das getan hat, aber verantwortlich sind auf jeden Fall die Leitautoren von Kapitel 3, Kevin Trenberth und Phil Jones. Hier folgt die Version dieser Graphik, die den Begutachtern im zweiten Entwurf vorgelegen hatte:
Man beachte, dass hier nur eine Trendlinie gezogen worden ist. Warum also wurde diese Graphik durch die so gewaltig in die Irre führende Graphik ersetzt? Hat irgendeiner der Begutachter angeregt, dass eine neue Version mit einer ganzen Reihe von Trendlinien über verschiedene Zeitintervalle gezeichnet werden sollte? Nein. Von einem Begutachter stammt die folgende Bemerkung: „Das gesamte Diagramm ist falsch. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, einen „linearen Trend“ in so einer unregelmäßigen Aufzeichnung festzulegen“…, aber dieser Kommentar war abgelehnt worden. Das Gleiche gilt für die irreführende Bemerkung im oben erwähnten SPM („der lineare Erwärmungstrend der letzten 50 Jahre ist fast doppelt so hoch wie während der letzten 100 Jahre“). Diese Feststellung stand nicht in der von den Wissenschaftlern begutachteten Originalversion. Sie wurde in die Endfassung eingefügt und lag nur den Regierungen vor. Die chinesische Regierung schlug vor, diese Bemerkung zu löschen, und zwar mit dem Hinweis, dass man ‚zwei lineare Trends nicht miteinander vergleichen kann, wenn die Zeitintervalle nicht die gleichen sind’. Bravo für die chinesische Regierung, dass sie das gefunden hat. Zu schade nur, dass dieser zutreffende Kommentar vom IPCC ignoriert worden ist. (Antony Watts, mit Dank an Marvin Müller, der immer alles googelt) |
Link: https://sites.google.com/site/globalwarmingquestions/howtheipccinventedanewcalculus
Übersetzt von Chris Frey EIKE